Sica Balance Sica Balance, das ist ein hochwertiger Lautsprecher zum günstigen Preis. Dieses Projekt ist damit die optimale Balance zwischen Qualität und Preis. Im Allgemeinen funktioniert so etwas nur selten, aber mit den Sica Chassis klappt es. Vielleicht hilft dabei folgende Erklärung. Sica ist ein bekannter Hersteller von PA-Chassis. Wie jedes Unternehmen möchte auch Sica die Marktpräsenz erhöhen und steigt damit in den HiFi Sektor ein. Für den Einstieg hat Sica einen recht moderaten Einführungspreis festgelegt. Das erste Chassis dieser Serie nennt sich 5,5 H 1,5 CP und weist folgende Merkmale auf: Doppelt gewellte Gummisicke für niedrige mechanische Verluste, Stabiler Gusskorb, 1,5 Zoll Schwingspule, diese verträgt 200 W eines kontinuierlichen Testsignals, Magnet mit Polkernbohrung zur Reduktion der Power Kompression, Kupferring zur Impedanzlinearisierung, Doppelt belüftete Zentrierspinne Der Verkaufspreis liegt bei vergleichsweise niedrigen 62,-. Man erkennt sehr deutlich, dass dem Hersteller seine ursprünglichen Gene nicht verloren gegangen sind. Die hohe Leistung steht selbst bei diesem kleinen Chassis noch im Vordergrund, allerdings geschickt gepaart mit hervorragender Dynamik und Verzerrungsfreiheit. Ganz abgesehen von den inneren Werten ist die Anfassqualität, die Verarbeitung und die äußere Erscheinung des fein gegliederten Gusskorbes ebenso hochwertig. Es drängt sich förmlich auf, mit diesem Chassis ein neues Projekt zu starten. Gehäuseberechnung Da wir uns für ein Bassreflexsystem entschieden haben, ergibt sich ein Gehäusevolumen von ca. 10 Litern. Die Abstimmfrequenz liegt bei 40 Hz für einen flachen Abfall in Richtung tiefer Frequenzen. Raummoden werden so besser geschwächt. Eine Besonderheit des Lautsprechers ist die außermittige Anbringung der Hochtonchassis. Bei gleichem seitlichem Abstand zu den Gehäusekanten verstärken sich die Beugungseffekte, dem kann entgegen gewirkt werden. Mit dem Programm "Edge" lässt sich dieser Vorgang simulieren und die Unterschiede sind deutlich zu erkennen. Grün mittige Montage; rot außermittige Montage des Hochtöners
Design Im Rahmen der Möglichkeiten des Selbstbaus haben wir ein Gehäuse gefertigt, das mit etwas handwerklichem Geschick ohne einen großen Maschinenpark selbst gefertigt werden kann. Die Front und Rückwand besteht aus 20 mm starkem Leimholz. Es sollte hartes Holz (Buche, Eiche) verwendet werden, da dieses beim Fräsen an den Kanten wenig ausfasert. Die Seitenteile sind aus Kostengründen aus Multiplex gefertigt. MDF ist weniger geeignet, da das Gehäuse abschließend gebeizt wird und der Faserverlauf des Holzes dann nicht zur Geltung kommt. Wer es mag, der verwendet für die Seiten eine furnierte Spanplatte oder bezieht das gesamte Gehäuse mit Folie. Weitere Alternativen sind die Behandlung mit "Warnex Strukturlack" oder mit "Plastikote Stone". Mit diesen beiden Lacksorten können Oberflächenmängel leicht überdeckt werden. Sollten Steinbzw. Strukturlacke für die Front verwendet werden, dann ist die Einfräsung für das Chassis lackfrei zu halten. Es geht häufig schneller als man denkt und der Lautsprecher passt nicht mehr. Der Aufbau und die techn. Daten der Chassis Die Chassis im Detail: 5,5 H 1,5 CP Z = 8 Ohm F s = 50 Hz Re = 6 Ohm Qms = 4,12 Qes = 0,42 Qts = 0,38 Pegel = 86,7 db (bei 2,83V, 1m) Sd = 78,5 cm 2 X max = +/- 4,6 mm Nennleistung Pink Noise bei 6 db crest = 100 W Nennleistung + 3 db = 200 W Membranmaterial Papier, Frequenzbereich: fu 10000Hz Der 5,5 H 1,5 CP ist ein preiswertes Chassis mit HiFi Eigenschaften. LP 85.25 / 95 TW Z = 8 Ohm F s = 1,1 khz Re = 6,3 Ohm Pegel = 89,8 db (2,83V; 1m) Membrandurchmesser = 1 Zoll (25,4 mm) Nennleistung Pink noise bei 6 db crest = 20 W Nennleistung + 3 db = 40 W Kühlung der Schwingspule = Ferrofluid Membranmaterial = Seide Der Hochtöner kommt recht unspektakulär daher. Die obere Grenzfrequenz von 20 khz wird bei einem recht gradlinigen Frequenzgang erreicht. Die Frequenzweiche Bei der Gestaltung einer Frequenzweiche gibt es feste Größen, die unbedingt eingehalten werden sollten. Man möchte schließlich nicht erleben wie der Hochtöner während des Betriebes nach Ampere riecht. Es wird eine 12/18 db Weiche mit einer Trennung bei 2,2 khz gestaltet.
Das sieht doch schon ganz gut aus. Nachträglich ist noch zu erwähnen, dass eine Anpassung des Hochtöners mittels Spannungsteiler erfolgen muss. Der Tieftöner mit einem Kennschalldruck von 86,7 db würde vom Hochtöner mit 89,8 db Kennschalldruck übertönt. Einsatz und Klang Es sprechen einige Besonderheiten für diesen Lautsprecher, die mit größeren Boxen nicht so ohne weiteres zu erzielen sind: Da wäre zuerst das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis zu nennen. Durch den kleinen Abstand zwischen beiden Chassis zerfällt das Klangbild selbst bei geringen Abhörentfernungen nicht. Der moderate Abfall zu tiefen Frequenzen hin führt zu keiner Anregung von Dröhnfrequenzen. Bedingt durch die asymetrische Anordnung der Hochtöner ergeben sich aufstellungsbedingt unterschiedliche Klangbilder. Am günstigsten sollten die Hochtöner nach außen zeigen. Die Lautsprecher sind im Stereodreieck nicht anzuwinkeln. Ein horizontaler Abhörwinkel von 30 Grad zeigt einen sehr linearen Frequenzgang auf. Der maximale Schalldruckpegel liegt zwischen 100 Hz und 10 khz über 100 db. Für diese kleine Box ist das schon ein sehr guter Wert. Ich meine, die Sica Balance spielt klar und präzise, überhaupt nicht zu vergleichen mit billigen China Produkten. Selbst für Klassik, Jazz und Blues ist die Box beeindruckend. Technische Daten der Lautsprecherbox Nennimpedanz: 8 Ohm Belastbarkeit : 200 W Übertragungsbereich: 40 20000Hz (-3dB) Kennschalldruck: 85 db Gewicht: ca. 5 kg
Messungen Frequenzgang axial (Ausgangslage ist mittig beider Chassis) Frequenzgang unter 30 0, Hochtöner außen (Ausgangslage ist mittig beider Chassis) Frequenzgang unter Winkeln (Ausgangslage ist der SEO des Hochtöners) Rot axial; weiß 15 0 ; grün 30 0 Bemerkungen: Der axiale Frequenzgang weist eine leichte Badewannenkurve auf, die sich beim Abhören unter Wohnraumeinfluss wieder egalisiert. Ein linearer Frequenzgang ergibt sich unter einem Winkel von 30 0.
Impedanz Bemerkung: Der Impedanzgang weist weder Unstetigkeiten noch Peaks auf. Wasserfall Sonogramm Bemerkungen: Das Wasserfalldiagramm sieht durchgängig gut aus. Beim Sonogramm ist eine leichte Einschnürung bei der Trennfrequenz ersichtlich. Dies ist bei Zweiwegeboxen systembedingt. Die unsymmetrische Darstellung des Hochtonbereiches wird durch die außermittige Montage des Hochtöners verursacht.
Klirrfaktor bei 85 db K2 rt; K3 we; K4 gn; K5 - ge Bemerkung: Bei normaler Abhörlautstärke liegt der Klirrfaktor unter 1% ist damit absolut nicht hörbar. Bei höheren Lautstärken wird die lineare Auslenkung der TMT Membran überschritten und der K2 steigt unter 200 Hz an. Aufgrund unserer Gehörempfindlichkeit bleibt der Klirr im Tiefton bis max. 10% ebenfalls noch unhörbar.