ROECKENSCHUSS AVANTGARDIST DES MINIMALISMUS

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Transkript:

ROECKENSCHUSS AVANTGARDIST DES MINIMALISMUS KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM 1963 2009

CHRISTIAN ROECKENSCHUSS AVANTGARDIST DES MINIMALISMUS KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM 1963 2009 KÖPPE CONTEMPORARY 2018

INHALT Einleitung... 8 Hans-Litten-Schule, Berlin... 13 Hans-Böckler-Schule, Berlin... 21 Apartmenthaus, Travemünde... 33 Leopold-Ullstein-Schule, Berlin... 37 Acrylglas-Installation, Berlin... 47 Haus Europa, Berlin... 55 Klinikum am Urban, Berlin... 61 Amtsgericht, Marl... 67 Clara-Grunwald-Haus, Berlin... 75 Wegeleitsystem, Entwurf... 79 Mensa Humboldt Universität Berlin, Entwurf... 85 Wandbilder, Entwurf... 89 Fassadengestaltung, Berlin, Entwurf... 93 JVA Plötzensee, Berlin, Entwurf... 97 Gesundheitsamt Kreuzberg, Berlin, Entwurf... 101 Kasino der AOK Berlin, Entwurf... 105 Jugendfreizeitheim Osdorfer Str., Berlin, Entwurf... 109 Fassadengestaltung, Entwurf...113 Gymnasium Steglitz, Berlin, Entwurf...117 Wandbilder, Entwurf...121 Raumgestaltung, Entwurf... 125 Entwurfssammlung... 129 Vita... 142 Christian Roeckenschuss um 1973

KLARE AKZENTE STARKE SIGNALWIRKUNG Schon während seiner Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste Berlin entwickelte Christian Roeckenschuss sein auf freie Malerei und angewandte Kunst setzendes Kunstkonzept. Es beruhte auf der Nähe seiner Kunst zum Bauhaus (1919-1933) und auf dem gemeinsamen Anliegen von Bauhaus, konstruktiver und minimalistischer Kunst: der Beziehung zur modernen Architektur und zum Handwerk. Zusätzliche Inspirationen und Anleitungen, sich in Richtung angewandter Kunst zu entwickeln, sind wohl auch dem Einfluss des Hochschullehrers und Mentors Alexander Camaro zu verdanken, bei dem Roeckenschuss studierte. Denn Camaro, seit 1952 Hochschulprofessor an der HfbK Berlin, erhielt bereits 1955 erste Aufträge für Kunst im öffentlichen Raum. Er war auch einer der ersten, der in der Nachkriegszeit in Berlin mit Glasbausteinen arbeitete. Mathematisch berechenbare stilisierte Formen und Zeichen, die klare Akzente setzten und von weit her sichtbar waren, und die das Ortsspezifische einer Architektur mitbestimmten, charakterisierten schon die ersten Projekte von Christian Roeckenschuss für Kunst im öffentlichen Raum. So etwa ein für das Gesundheitsamt Kreuzberg entstandenes Wandbild (1963) oder auch die Wandmalereien für das Klinikum am Urban (1969/70). Viele seiner geometrischen Formgestaltungen mit ihren vitalen Farben erinnern an Firmenlogos bzw. Signets oder auch an Elemente, wie wir sie von der Typografie her kennen. Ausgehend von maßstabsgerechten Plänen, geometrischen Entwurfsskizzen sowie exakt ausgearbeiteten Modellen, spezialisierte sich Christian Roeckenschuss bald auf mittel- bis großformatige Innenraum- und Fassadengestaltungen. Es entstanden aber auch komplexe und äußerst varianten- und detailreiche Konzeptionen, welche sich über das Äußere und Innere größerer Architekturareale erstreckten und in denen auch urbanistische Skulpturen oder Stelen, beispielsweise aus Buntglas, zur Ausführung kamen. Seine Architekturentwürfe führte der Künstler zumeist im engen Zusammenwirken mit den Bauexperten, darunter namhaften Architekten wie etwa Prof. Peter Poelzig oder Dr. Dieter Hundertmark aus. Nach einer Experimentierphase mit Glaskunst (Acryl) zu Beginn der 1970er Jahre erweiterte Roeckenschuss sein bis dahin erprobtes künstlerisches Repertoire. Neuerdings habe ich auch mit Plexiglas interessante Wirkungen erzielt (1), schrieb er seinem Hauptauftraggeber, der Berliner Baudirektion. Infolge des Einsatzes von Plexiglas entstehen aus Glasbausteinen und farbigem Acryl schließlich suggestionsreiche Lichträume, Installationen und Objekte, die durch ihre besondere Lichtstimmung und durch ihr Wechselspiel mit geometrischen Ordnungen faszinieren. Die sich verschlechternde Wirtschaftslage in Berlin zwang Christian Roeckenschuss allerdings Mitte der 1970er Jahre an Ausschreibungen und Wettbewerben künstlerischer Architektur- 8 9

gestaltungen nicht nur in Berlin, sondern in ganz Westdeutschland teilzunehmen. Wie kompliziert die Lage für ihn in Berlin geworden war, dokumentieren zahlreiche Briefe an staatliche und kommunale sowie private Bauinstitutionen und Bauträger. So bewarb er sich bei einem Architektenbüro in Hamburg mit dem Hinweis: Die besonders schwierige Lage in Berlin macht eine Umschau in Westdeutschland wünschenswert. (2) Zum einen ist es die ausgeklügelte reduzierte geometrische Stilistik mit ihren eigenwilligen und lichtvollen Modulationen, kombiniert aus Malerei, Objekt- und Installationskunst, die die baubezogenen Werke von Christian Roeckenschuss auszeichnet. Zum anderen ist es aber auch das weithin Prägende seiner signal- und symbolhaft strengen Bildsprache, die Roeckenschuss Konzepte in Zusammenhang mit modernen Architekturaufgabenstellungen so interessant machten. Dass Christian Roeckenschuss bis zum Ende seines Lebens ein gesuchter Bau-Gestalter seiner Heimatstadt Berlin war und die Kunstam-Bau bis zum Schluss ein wichtiges Arbeitsfeld seiner künstlerischen Tätigkeit blieb, verdankte der Künstler nicht nur seinem durchgängigen Interesse für die Verknüpfung von Kunst, Architektur und Landschaft, sondern auch seiner bis ins hohe Alter fortwirkenden Kreativität. Anmerkungen 1 Schreiben von Christian Roeckenschuss vom 08.08.1972 an die Berliner Baudirektion 2 Schreiben vom 15.07.1976 10 Christian Roeckenschuss um 1958 11

1 HANS-LITTEN-SCHULE Berlin Farbgestaltung des Lichthofes OSZ Recht 2005 Turkali-Architekten 12 13

14 Hans-Litten-Schule 15

16 Blick in den Lichthof 17 Blick in den Lichthof

18 Blick in den Lichthof Fotos: Turkali Architekten 19

2 HANS-BÖCKLER-SCHULE Berlin Fassadengestaltung OSZ Konstruktionsbautechnik 2010 Alten-Architekten 20 21

22 23

24 Fassade im Detail Oben: Gestaltung Hofeingang 25 Unten: Blick vom Hof auf östliche Giebelwand

26 Südliche Giebelwand im Entwurf Südliche Giebelwand 27

28 Lageplan Fassade Haupteingang, Entwurf 29

30 Haupteingang 31

3 APARTMENTHAUS Travemünde Farbgestaltung der Treppentürme 1974/75 Architekt: Eberhard Zell, Lübeck 32 33

34 Treppentürme Apartmenthaus Fotos: Nachlass Roeckenschuss 35

4 LEOPOLD-ULLSTEIN-SCHULE Berlin Fassadengestaltung Innenhof OSZ Wirtschaft 2002 Architekt unbekannt 36 37

38 Außenansicht Leopold-Ullstein-Schule 39

40 Innenhof Innenhof nach Ausführung 41 Foto oben: Bernd Borchardt, Foto unten: Thomas Ernst

5 1. GEMEINSCHAFTSSCHULE CAMPUS HANNAH HÖCH Berlin Reinickendorf Acrylglas-Relief und -Stele Märkisches Viertel 1973 Architekt: Dr. Dieter Hundertmark 42 43

44 Außenansicht, Haupteingang 45

46 Installationsentwurf, 33 x 66 cm Installation nach Ausführung 47 Foto: Nachlass Roeckenschuss, um 1973

48 Stele, Bauzeichnung Stele nach Ausführung, Höhe ca. 450 cm 49 Foto: Nachlass Roeckenschuss, um 1973

6 HAUS EUROPA Berlin Wandinstallationen Akademie des Auswärtigen Amtes Halbinsel Reiherwerder 1976/77 50 51

52 Wandinstallation (Entwurf), 40 x 60 cm Wandinstallationen nach Ausführung 53 Foto: Nachlass Roeckenschuss

54 Wandinstallation Entwurf, 30 x 45 cm Wandinstallation nach Ausführung, 300 x 450 cm 55 Foto: Nachlass Roeckenschuss, um 1977

7 KLINIKUM AM URBAN Berlin 9 Signifikante (Wandbilder) Je 200 x 500 cm 1968 1970 Architekt: Prof. Peter Poelzig 56 57

58 Klinikum am Urban, Foto: Wikipedia Wandbild, 200 x 500 cm 59 Foto: Nachlass Roeckenschuss, um 1970

60 Wandbilder, je 200 x 500 cm Wandbilder, Entwürfe 61 Foto: Nachlass Roeckenschuss, um 1970

8 AMTSGERICHT MARL 2 Wandbilder 1980 Architekt unbekannt 62 63

64 Amtsgericht Marl Foto: Amtsgericht Marl 65

66 Wandbild nach Ausführung, ca. 320 x 420 cm Wandbild, Entwurf 67 Foto: Frank Waab

68 Wandbilder, Entwürfe 69

9 CLARA-GRUNWALD-HAUS Berlin Fassadengestaltung Bezirksamt Wedding 1972/73 Architekt unbekannt 70 71

72 Fassadengestaltung, Nord-West-Ansicht, Entwurf Fassade nach Ausführung, Nord-Ost-Ansicht 73 Fassadengestaltung, Nord-Ost-Ansicht, Entwurf Foto: Nachlass Roeckenschuss, um 1973

10 WEGELEITSYSTEM Entwurf Auftraggeber unbekannt 74 75

76 Wegeleitsystem, Entwurf, Holz, 22 x 22 cm Wegeleitsystem, Entwurf, Acrylglas, 22 x 22 cm 77

78 Wegeleitsystem, Entwürfe, Holz, je 22 x 22 cm 79

11 MENSA HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN Entwurf 2006 Architekturbüro Prof. D. G. Baumewerd 80 81

82 Farbliche Gestaltung Innenraum, Entwürfe 83

12 WANDBILDER 6 Entwürfe Ort und Auftraggeber unbekannt 84 85

86 Wandbilder, Entwürfe 87

13 FASSADENGESTALTUNG Entwurf Auftraggeber unbekannt 88 89

90 Fassadengestaltung, Entwürfe 91

14 WANDGESTALTUNG Berlin Entwürfe Justizvollzugsanstalt für Frauen Plötzensee 1980 Auftraggeber unbekannt 92 93

94 Wandbild, Entwurf, geplante Größe 312 x 426 cm Wandfries, Entwürfe 95

15 WANDBILD Berlin Entwurf Gesundheitsamt Kreuzberg geplante Größe 300 x 180 cm 1963 Auftraggeber unbekannt 96 97

98 Wandbild, Entwurf 99

16 WANDBILDER Berlin 3 Entwürfe Kasino der AOK Berlin 1972 100 101

102 Wandbild, Entwürfe 103

17 WANDBILD Berlin Entwurf Jugendfreizeitheim Osdorfer Str. Geplante Größe ca. 300 x 420 cm 1972 Auftraggeber unbekannt 104 105

106 Wandbild, Entwurf, 30 x 42 cm, Farbfolie auf Karton 107

18 FASSADENGESTALTUNG Entwurf Geplante Größe 600 x 360 cm Auftraggeber unbekannt 108 109

110 Fassadengestaltung, Entwurf Fassadengestaltung, Entwurf 111

19 WANDBILDER Berlin Entwurf Gymnasium Steglitz Geplante Größe je 300 x 488 cm Auftraggeber unbekannt 112 113

114 Wandbilder, Entwürfe 115

20 WANDBILDER 7 Entwürfe Auftraggeber unbekannt 116 117

118 Wandbilder, Entwürfe 119

21 RAUMGESTALTUNG Entwurf Auftraggeber unbekannt 120 121

122 Raumgestaltung mit farbigem Acrylglas, Entwurf 123

22 ENTWÜRFE ZUR ANWENDUNG IM ARCHITEKTONISCHEN KONTEXT Aus dem Nachlass Roeckenschuss 124 125

126 Entwürfe geometrischer Formen zur Anwendung im architektonischen Kontext 127

128 Entwürfe geometrischer Formen zur Anwendung im architektonischen Kontext 129

130 Motivsammlung, Klebefolie (geschnitten) auf Plexiglas, je 10 x 10 cm 131

132 Motivsammlung, Klebefolie (geschnitten) auf Plexiglas, je 10 x 10 cm 133

134 Motivsammlung, Klebefolie (geschnitten) auf Plexiglas, je 10 x 10 cm Motivsammlung 135

136 Motivsammlung, farbige Folie auf schwarzem Grund, 22 x 22 cm 137

CHRISTIAN ROECKENSCHUSS Vita 1929 In Dresden geboren 1948/51 Musikstudien in Dresden 1951/57 Studium der Malerei an der Hochschule für bildende Künste, Berlin bei Hans Uhlmann und Alexander Camaro 1956 Stipendium des Institut Français, Berlin (Studienaufenthalt in Paris) 1963 Kunstpreis vom Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie, Köln, anlässlich der,ars viva 1964 Einladung in die USA und Studienreise nach Mexiko 2011 In Berlin gestorben Einzelausstellungen (Auswahl) 1963 Zeichnungen in Pastell, Deutsches Kulturinstitut Brüssel 1973 Galerie Der Spiegel, Köln 1975 La sensibilitá de colore, Galleria Method, Bergamo (Italien) 1976 Galerie Suzanne Bollag, Zürich 1977 Galleria Vismara arte contemporanea, Mailand 1978 Bilder, Reliefs, kleine Formate, Neuer Berliner Kunstverein 1979 tableaux, reliefs, petit formats, Centre Culturel Allemand, Paris Overbeck-Gesellschaft, Lübeck 1980 Galleria Vismara, arte contemporanea, Mailand color sequences, Goethe-Institut, London 1981 Bilder, Reliefs, kleine Formate, Galerie Christel, Stockholm 1984 réperes, Place des Vosges, Paris 1986 Farbsequenzen, neue Bilder, Galerie Der Spiegel, Köln 1990 Kleine Formate, Galerie Der Spiegel, Köln 1994 Galerie Heinz Teufel, Bad Münstereifel-Mahlberg Galerie Teufel-Holze, Dresden-Blasewitz 2015 Retrospective, Köppe Contemporary, Berlin 2016 Avantgardist des Minimalismus, Köppe Contemporary, Berlin 2017 Minimalist und Konkreter Poet, Köppe Contemporary, Berlin Gruppenausstellungen (Auswahl) 1962 Große Berliner Kunstausstellung peintures, sculptures, petits formats, Galerie Hautefeuille, Paris Junge europäische Malerei, Berlin Neue Tendenzen, Galerie Orez, Den Haag Junge Stadt sieht Junge Kunst, Wolfsburg 1963 ars viva, Leverkusen und Kulturkreis im bdi, Köln Deutsche Maler, Galerie Vendöme, Brüssel 1964 13 Konkrete, Kunstverein Ulm 1965 XX. Salon des Réalités Nouvelles, Musee Moderne, Paris New tendency 3, Museum of Contemporary Art Zagreb 1966 Le style et le cri, Galerie Creuze, Paris Junge Generation, Akademie der Künste, Berlin 1967 L art vivant, Musee Saint-Paul de Vence 1968 visuell-konstruktiv, Kunstverein Berlin 1969 Exposition internationale des sculptures, Antwerpen 1970 I Salón de Corrientes Constructivistas, Barcelona Multiples Objekten Grafiek, Galerie Richard Foncke, Gent Exposition Internationale de Gravure, Moderna Galerija, Ljublijana 1973 Multiples, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin 1975 Freie Berliner Kunstausstellung (mit Gruppe System), Berlin Inco Art 75, vertreten durch Galleria Method, Rom 1976 espositione additiva di artisti internazionali, Galleria Method Bergamo 1977 Gruppe Systhema, Amos Anderson Museum, Helsinki Berlin now contemporary art 1977, Denise Rene Gallery, New York Dt. Künstlerbund, 25. Jahresausstellung, Frankfurt am Main Systhema, Galerie Bossin, Berlin 1978 XXXII. salon des realites nouvelles, Paris Systhema, Galerie Krüll, Krefeld und Galerie Loeb, Bern Dt. Künstlerbund, 26. Jahresausstellung, Frankfurt am Main Konkrete Konzepte, Galerie Bossin, Berlin 1979 Kunst in Berlin von 1960 bis heute, Berlinische Galerie Konstruktiv Tendenz, Galerie Christel Stockholm 1980 summer exhibition, Redfern Gallery, London 1981 Graphic Design Study Collection, Museum of Modern Art, New York 1983 Gefühl und Härte, Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm 1986 30 Jahre Konkrete Kunst, Galerie Suzanne Bollag, Zürich 1987 Kunst am Bau, Projekte, Entwürfe, Modelle, Staatl. Kunsthalle, Berlin 1988 Berlin Kulturstadt Europas, Berlinische Galerie, Berlin 1989 Acchrochage, Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm 1990 Neuerwerbungen, Berlinische Galerie, Berlin Ausgebürgert die uns fehlen, Albertinum, Dresden 1990/92 Konkrete Kunst, Sammlung Gomringer, Museum Ulm Konkrete Kunst, Galerie Objekta, München 1992 Sammlung Gomringer, Museum Ingolstadt Kaleidoskop, Haus am Waldsee, Berlin 1994 repères proposition pour l Art Contruit, Centre d Art Contemporain, Saint Priest, Frankreich 1995 vertikal in fläche und raum konkrete kunst aus europa, Kunstverein Wiligrad, Lübstorf 2004 Minimalism & After III, Daimler Contemporary, Berlin 2006 Eine Generation drei Positionen, Forum Konkrete Kunst, Erfurt 2010 Minimalism Germany 1960s, Daimler Contemporary, Berlin 2013 The Sixties. Kunst und Kultur der 1960er Jahre in Deutschland, Galerie der Stadt Sindelfingen 2016 Abstract Meeting, Köppe Contemporary, Berlin 2017 Serielle Formationen. Frankfurt 1967, Daimler Contemporary, Berlin Konträre Positionen im Dialog, Galerie Object40, Berlin 138 139

Danksagung Für die Unterstützung bei der Erstellung des Kataloges danken wir Leopold-Ullstein-Schule Hans-Böckler-Schule Amtsgericht Marl Marc Danewitz Texte: André Lindhorst André Lindhorst, geboren 1948 in Oldenburg/Niedersachsen. Studium Grafikdesign 1972-76 (Diplomgrafiker), Studium Geschichte/Kunstgeschichte 1976-80 (Magister artrium). Archäologe am Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück (Stadt und Landkreis Osnabrück (1980-1990) sowie in Herford, Nordrhein-Westfalen. Projektleiter zahlreicher Ausgrabung und Kurator archäologischer Ausstellungsprojekte u.a. in Museen und Institutionen in Stadt und Landkreis Osnabrück. 1991-2013 Direktor der Kunsthalle Dominikaner kirche, sowie der Stadtgalerie Osnabrück. Zuständig für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Osnabrück. Freier Sportjournalist und Bildreporter seit 1986 (Motorsport). Mitarbeiter der Galerie Villa Köppe (ab 2015). Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Archäologie und frühneuzeitliche Festungs- und Schlossbauarchitektur sowie zur Gegenwartskunst. Fotonachweis Trotz aller Nachforschungen konnten nicht alle Fotografen der im Katalog befindlichen fotografischen Abbildungen kontaktiert werden, zumal sich Kontaktdaten verändert haben oder die Erben von Bildrechten derzeit unauffindbar sind. Hierfür bitten wir um Verständnis. Falls sie mit Informationen dazu beitragen können, die uns unbekannten bzw. nicht erreichbaren Rechteinhaber ausfindig zu machen, bitten wir sie, uns zu kontaktieren. Kontakt Köppe Contemporary Knausstr. 19 14193 Berlin-Grunewald Tel.: +49 (0)30 825 54 43 +49 (0)176 23 37 92 78 galerie@villa-koeppe.de www.villa-koeppe.de Impressum Herausgeber Dr. Wolfgang Köppe, Köppe Contemporary Layout Köppe Contemporary Texte André Lindhorst Fotos Köppe Contemporary, soweit nicht anders angegeben ISBN 978-3-9819734-2-6 (Druckversion) Copyright 2018, Köppe Contemporary, Alle Rechte vorbehalten Mit freundlicher Genehmigung des Erben von Christian Roeckenschuss Berlin, 2018 Bild links: Christian Roeckenschuss um 1977 140 141

Schon während seiner Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste Berlin entwickelte Christian Roeckenschuss sein auf freie Malerei und angewandte Kunst setzendes Kunstkonzept. Es beruhte auf der Nähe seiner Kunst zum Bauhaus (1919-1933) und auf dem gemeinsamen Anliegen von Bauhaus, konstruktiver und minimalistischer Kunst: der Beziehung zur modernen Architektur und zum Handwerk. Mathematisch berechenbare stilisierte Formen und Zeichen, die klare Akzente setzten und von weit her sichtbar waren, und die das ortsspezifische einer Architektur mitbestimmten, charakterisierten schon die ersten Projekte von Christian Roeckenschuss für Kunst im öffentlichen Raum. Ausgehend von maßstabgerechten Plänen, geometrischen Entwurfsskizzen sowie exakt ausgearbeiteten Modellen, spezialisierte sich Christian Roeckenschuss bald auf mittel- bis großformatige Innenraum- und Fassadengestaltungen. Seine Architekturentwürfe führte der Künstler zumeist im engen Zusammenwirken mit den Bauexperten, darunter namhaften Architekten wie etwa Prof. Peter Poelzig oder Dr. Hundertmark aus. Zum einen ist es die ausgeklügelte reduzierte geometrische Stilistik mit ihren eigenwilligen und lichtvollen Modulationen, kombiniert aus Malerei, Objekt- und Installationskunst, die die baubezogenen Werke von Christian Roeckenschuss auszeichnet. Zum anderen ist es aber auch das weithin Prägende seiner signal- und symbolhaft strengen Bildsprache, die Roeckenschuss Konzepte in Zusammenhang mit modernen Architekturaufgabenstellungen so interessant machten.