Holzfassaden im Überblick Richard Jussel

Tradition Erwartung

Gebaute Beispiele Referenz für die Zukunft?

Holzbauten mit Charakter Referent / Veranstaltung 13.05.2019 4

Fassaden Die Erscheinung eines Gebäudes wird über die Fassade geprägt und der Betrachter beurteilt den gesamten Holzbau oft über diesen ersten Eindruck.

Bauherr Der Bauherr der begeistert ist Der Bauherr mit Ernüchterung Der Bauherr Nein.

Der Investor > Qualität > Termin > Kosten > Keine Probleme auf Zeit! 20 25 Jahre > sauber gelöster Unterhalt, der sich rechnen lässt, z.b. Fassadenpass

> Der Bauherr entscheidet sich für eine Holzfassade > Er ist motiviert und hat Erwartungen > Die Ausführenden planen und bestellen nach Trend > Vorvergraut oder lasiert oder druckimprägniert > Wenn Details heikel sind (z.b. Tanne / Kerto / Lärche) > Der Ausführende bestellt die Ware nach > Wird noch hinterfragt? Entscheid? Freigabe?

> In der Planung > Ingenieur oder Unternehmer. Es wird zu wenig mit Vorausschau geplant > Wie entwickelt sich die Fassade in 10, 20, 30 Jahren > Für die Hersteller der Fassadenbretter sowie für den Hersteller der Farbe ist die Bestellung meist nur ein kleiner Anteil am Prozess > Ist das Produkt richtig? Bestellung? > Sind die technischen Anforderungen bekannt? > Wurden sie abgerufen?

> Hohe Gebäude 4 6 Geschossen mit vorvergrauter Fassade oder Lasur > mit weichem Holz Fichte/Tanne? Hinterlüftung? Abstände? Konstruktiver Holzschutz? > Abwürfe, Sockel Spritzwasser, Abstände, Hitze > zu grosse Aufnahme oder Feuchte > Profile Nut & Kamm bei vertikaler Schalung > Holzfeuchte, generell zu feucht 12% hf > Vertikaler Schalung Feuchte bei der Stirne > Abstand?, Stirnholzbehandlung? > Holzfeuchte, generell zu feucht 12% hf > Offene Fassaden starke Bewitterung der Unterkonstruktion und Folie > Holzart? > Vertikal- oder Horizontalstösse

Beispiele, Erkenntnisse, Hinweise

Beispiele

Profile, Anschlüsse, Hinterlüftung

Referent / Veranstaltung 13.05.2019 23

Fassaden unbehandelt Gipfelgebäude Chäserrugg

Gipfelgebäude Chäserrugg > Keine Fassaden-Hinterlüftung > Holzfeuchte: 12% +/-2% (über 1000 m ü. M.) > Rostfreie Verschraubung > Tropfkanten und Abweisbleche > Abluft übers Dach (Küche) > Sparrenköpfe und Pfetten zurückversetzt

Fassaden Kanti Wil und Schule Biel

Westfassade Südfassade Ostfassade Nordfassade

Nord- Westfassade Süd- Westfassade Süd- Ostfassade Nord- Ostfassade Referent / Veranstaltung 13.05.2019 29

Westfassade Südfassade Ostfassade Nordfassade Referent / Veranstaltung 13.05.2019 30

Nord- Westfassade Süd-Westfassade Süd-Ostfassade Nord-Ostfassade Referent / Veranstaltung 13.05.2019 31

Sockelanschluss > Eiche gelagert am Wetter 1-5 Monate > Einschnittart Rift/Halbrift, wenig Fladerbretter > Holzfeuchtigkeit 12% > Neigung der Anschnitte > Neigung der Fensterbänke > Horizontales Vordach (Luftwalze) > Hinterlüftung > Sockeldetail mit Entwässerung

Lasuren Dünn und Mittelschicht-Lasur > Lasuren bis 20 µm schützen die Fassadenhölzer ungenügend > Wird der Unterhalt in den ersten Jahren nicht umgesetzt, muss meist saniert werden

Grundsätze bei Verwitterungslasuren > Grundieren der Rückseite > Stirnholz grundieren > Nach dem Trennschnitt Holzfeuchte kontrollieren > Befestigung

Nordische Qualität 14% +/-2% > Schiffsfeuchte ca. 17% > Spannungen nach dem Spalten > Schnelles Abtrocknen auf der Südseite > Risse?

Lärche unbehandelt (Alupigment) Referent / Veranstaltung 13.05.2019 38

Druckimprägnierte Fassaden und Konstruktionen

Gestaltungsvarianten Druckimprägnierte Fassade 1 In Braun / Grün / farblos 2 Zusätzliche Behandlung 2a - Grundierung (je nach Behandlung allseitig) - Behandlung z.b. Lasur Zusätzliche Behandlung - Grundieren 2b - Ölen Farbpaste beigeben

Gestaltungsvarianten Druckimprägnierte Fassade Achtung > Die zusätzliche Behandlung mit Dünn- und Mittelschichtlasuren verlieren sehr schnell die Schutzwirkung. > Konstruktiver Holzschutz wie bei einer unbehandelten Fassade Empfehlung > Alle Hölzer vorgängig zuschneiden, bohren, fasen etc. > Technisches Trocknung (nach dem Druckimprägnieren) unter 14% bei Fassadenbrettern > Grundierung

Südfassade Westfassade Nordostfassade Ostfassade Referent / Veranstaltung 13.05.2019 43

Stirnen nachbehandeln

Achtung: Harzaustritt

Offene Fassaden vertikal & horizontal

Aussichtsturm Referent / Veranstaltung 13.05.2019 52

Schindelfassade MFH Stäfnerstein, Zürichsee

Schindelfassade Traditionelle Schindeltypen / Brettschindeln > Gespaltene Schindel > 3-fach Überdeckung > Befestigung verdeckt > Dicke der Schindel der Fachweite anpassen > Schindelbreite kein Verzug Empfehlung > In Grundierung tauchen > Holzfeuchte beachten > Bei mehrgeschossigen Bauten Vordach empfehlen

90 mm Fachweite Dicke + 1mm

Die Vorstellung wie der Prozess am Objekt verläuft zu wenig Beachtung

Fassaden mit Dickschicht- Behandlungen Referent / Veranstaltung 13.05.2019 60

Fassaden mit Dickschicht- Behandlungen > Holzfeuchte 12% > Nordische Qualität, Bergholz aus der Schweiz, feinjährig, kleine Äste > Rift- und Halbrift prüfen (flacher Querschnitt) > Bei Rechteckquerschnitt wenig Flader an der Sichtseite > Profil runden (Kanten längs brechen) > 15 angeschrägt Achtung Bei Sägeroh-Trennschnitt wird Spannung ausgelöst. Der innere Teil ist immer feuchter. Norm für Maler: unter 13% hf

Behandlung Aufbau, Acryl Beispiel: sägeroh und gebürstet > Sägeroh: feiner Bandsägeschnitt > Gebürstet > Vorstehende Haare werden entfernt, weiches Material wird entfernt > Gleichmässige Aufnahme 1 x Imprägnierung allseitig 1 x Zwischenanstrich 150 g/m 2 1 x Zwischenanstrich 150 g/m 2 Am Bau: 1 x Endbeschichtung 150 g/m 2 > Kontrolle der Schichtdicke > Inklusive Abschnitt + Kanten

Fassadenprofile

Fassadenverkleidung aus Dreischichtplatten

Fassadenverkleidung aus Dreischichtplatten Platte > 32 mm dick > ca. 20 mm Stäbe, fugenverleimt > Platte geleimt auf Unterkonstruktion Behandlung > 1 x allseitig grundiert, lösungsmittelhaltig > Kanten bis 3 x > 2 x lasiert mit Fungizid und UV-Schutz

OLMA Halle St.Gallen Wurde nach 10 Jahren nachbehandelt (Unterhaltsvertrag mit Maler)

Dreischichtplatte Fichte/Tanne ohne Behandlung Liegend verbaut empfehlen wir nicht

Markthalle Gossau SG Südseite keine Sanierung mehr möglich. Empfehlung Nachstreichen und in einigen Jahren ersetzen

Lindensaal Flawil 2009 Nach ca. 8 Jahren wurden Süd- und Westseite nachbehandelt

Grundsätze bei Fassadenkonstruktionen > Genügend Hinterlüftung > Eine schnelle und regelmässige Abtropfzeit > Keine direkten Zusammenschlüsse, wo die Feuchte nicht mehr austrocknen kann > Akklimatisierte Einbaufeuchte gewährleisten > Gesundes Holz mit verwachsenen Ästen verwenden > Einschnittart Rift / Halbrift prüfen > Merkmale der gewünschten Holzart berücksichtigen > Behandlungsrundsätze beachten

Zusammenfassung > Wie verändert sich die Fassade in den nächsten Jahren? > Wie handle ich, dass der Bauherr ein gutes Produkt hat? > Leistungsbeschrieb hinterfragen > Vor der Planung und Ausführung die Details und Materialisierung kritisch angehen > Angrenzende Bauteile beachten > Verwitterungsanstriche sind kein Holzschutz > Stirnholz grundieren > Service Die Bauherrschaft muss über den Unterhalt der Fassaden aufgeklärt werden. Service über Jahre anbieten.

An der Marke Holzfassade vorausschauend arbeiten

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Blumer-Lehmann AG Erlenhof 9200 Gossau Schweiz T +41 71 388 58 58 info@blumer-lehmann.ch blumer-lehmann.ch