WIR BLICKEN ZURÜCK. Nr. 1184

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Transkript:

Nr. 1184 Dienstag, 24. November 2015 WIR BLICKEN ZURÜCK Angello (15) und Marko (14) Guten Tag, wir sind die F5 der FMS Anton-Baumgartnerstraße 44. Wir besuchen heute die Demokratiewerkstatt des österreichischen Parlaments. Wir haben uns mit der Politik in Österreich von 1945-1955 beschäftigt. Wir haben uns in 4 Gruppen geteilt und über verschiedene Themen geschrieben. Gruppe 1: Verfassung, Gruppe 2: Parlament, Gruppe 3: Regierung und Gruppe 4: Wahlrecht. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

REGIERUNG VOR 70 JAHREN Roberto (15), Lejla (14) und Lena (14) Die Regierung hat sich weiterentwickelt. Vor 70 Jahren, am 8. Mai 1945, war Kriegsende. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Alliierten Österreich besetzt. Am 27. April 1945 wurde eine Unabhängigkeitserklärung von der Provisorischen Staatsregierung verfasst. Damit erklärte sich Österreich unabhängig vom Deutschen Reich. Regierung heute: Heutzutage bestimmt das Parlament die Gesetze und die Bundesregierung setzt die Gesetze um. Die Regierung besteht derzeit aus dem Bundeskanzler und den BundesministerInnen (insgesamt 14 Personen davon 4 Frauen). Nach den Nationalratswahlen bildet sich immer eine neue Regierung. Die Amtszeit dauert 5 Jahre. Im Moment regieren und arbeiten die beiden Parteien SPÖ und ÖVP zusammen (Koalitionsregierung). Die Arbeit der Regierung wird vom Parlament kontrolliert. Wichtige Themen für die Regierung heute sind Arbeitslosigkeit, Flüchtlinge oder Terrorismus. Regierung 1945: Karl Renner, ein wichtiger österreichischer Politiker, wurde von der Sowjetunion beauftragt, eine provisorische Staatsregierung zu bilden. SPÖ, ÖVP und die KPÖ waren in dieser Konzentrationsregierung (= alle Parteien regieren). Die erste Amtszeit/Regierungszeit war von April bis Dezember 1945. Die Regierung bestand aus 30 Personen, davon eine Frau. Karl Renner war ab Dezember 1945 auch Bundespräsident. Im Unterschied zu heute bestimmte die provisorische Regierung damals auch Gesetze. Die Gesetze und die Arbeit der Regierung wurden von den Alliierten kontrolliert. Vor 70 Jahren war es wichtig, den Wiederaufbau zu organisieren, Seuchen zu bekämpfen, die Hungersnot abzuwenden und dafür die landwirtschaftliche Arbeit wieder herzustellen. Die Regierung hat sich im Laufe der Jahre verändert. Sie kann sich weiter verändern, und wir Jugendlichen bestimmen die Regierung von morgen! 2

GESETZE NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG Anna (15), Antonia (14) und Cornelius (15) Das Parlament: Das Parlament kann Gesetze beschließen und verändern. Davor wird diskutiert, entschieden und abgestimmt. Es gibt im Parlament zwei Kammern, den Nationalrat und den Bundesrat, die darüber entscheiden. Es gab nicht immer nur solche Gesetze, die man heute kennt. Das könnt ihr in unserem Tagebucheintrag links nachlesen. Liebes Tagebuch! Februar 1947: Unmittelbar nach der militärischen Befreiung Österreichs begannen die Alliierten und die neue österreichische Regierung mit der Entnazifizierung. Das bedeutet, dass ehemalige Mitglieder der NSDAP bestraft wurden. Es gab dafür Gesetze: das Verbotsgesetz, das Kriegsverbrechergesetz und das Nationalsozialistengesetz. Das Verbotsgesetz von 1945 erklärt z.b., dass alle Mitglieder der NSDAP registriert wurden. Sie verloren auch das Wahlrecht und wurden von bestimmten Berufen ausgeschlossen. Das nannte man Sühnemaßnahmen. Das Kriegsverbrechergesetz hat alle bestraft, die andere gequält, misshandelt oder in ihrer Menschlichkeit verletzt haben. Ab diesem Jahr gibt es das Nationalsozialistengesetz, das die beiden anderen zusammenfasst. Dieses hat versucht, ehemalige NationalsozialistInnen wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Jene, die weniger belastet waren, durften wieder wählen und auch ihre Berufe wieder ausüben. Wie das zukünftig weitergeht, werde ich vielleicht später erfahren. Bis dann, liebes Tagebuch! 3 Registrierung der Mitglieder der NSDAP

DEMOKRATIE UND WAHLRECHT Ahmed (15), Manuela (14), Marie (14) und Valentin (15) Ein Gespräch zwischen Oma und ihren vier Enkelkindern. Ahmed: Oma, wie war das Leben im Jahr 1945? Oma: Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Menschen sehr arm, weil sie keinen festen Wohnsitz hatten. Etwa 270.000 Menschen waren obdachlos. Es herrschte Versorgungsmangel in allen Bereichen. Wir mussten uns mit Lebensmittelkarten vor Geschäften oft lange anstellen, um überhaupt Nahrungsmittel zu bekommen. Manuela: Das war aber furchtbar. Uns geht es heute viel besser. Warum war das damals so? Oma: Weil im Zweiten Weltkrieg Österreich keine Demokratie war und Krieg geherrscht hat. Die Menschen durften nicht mitbestimmen. Erst ab 1945 gab es wieder Wahlen. Wir mussten damals auch älter sein, um wählen zu dürfen. Ihr könnt jetzt ab 16 wählen. Wahlplakat 1945 Marie: Wir haben in der Schule gehört, dass es damals eine besondere Wahl war. Oma: Ja, weil die Wahl unter schwierigen Bedingungen stattgefunden hat. Teile Österreichs waren durch den Krieg zerstört, viele Menschen wurden entweder vertrieben oder getötet. Das Besondere an dieser Wahl war, dass etwa zwei Drittel der Wähler Frauen waren, weil viele Männer noch in Kriegsgefangenschaft waren. Die Parteien haben deshalb besonders um die Stimmen der Frauen gekämpft Valentin: Wie ist die Wahl damals ausgegangen? Oma: Es gab drei Parteien, die ÖVP hat gewonnen. Die Wahlbeteiligung war sehr hoch, weil es die erste Wahl seit Längerem war. Alle Kinder: Danke Oma für die liebe Erklärung! Oma: Mach ich immer wieder gerne. 4

#VERFASSUNG#STAATSVERTRAG# Marko (14), Angello (15) und Lazar (14) Österreich von 1945-1955 und die Neutralität In der Verfassung stehen die wichtigsten Gesetze. Dazu gehören z.b. die Menschenrechte und die Neutralität (Österreich darf sich nicht in einen Krieg einmischen). Gesetze, die im Parlament beschlossen werden, dürfen der Verfassung nicht widersprechen. Um ein Verfassungsgesetz zu ändern, müssen 2/3 der Abgeordneten im Parlament zustimmen. Österreich blieb nach dem Zweiten Weltkrieg 10 2 -Münze zum Jubiläum 50 Jahre Staatsvertrag Österreich versprechen, neutral zu sein. Erst der Beginn des Jahres 1955 brachte einen Durchbruch. Österreich musste sich bereit erklären, einige Auflagen zu erfüllen, damit die Siegermächte die Besatzung beendeten. Mit der Unterzeichnung des Staatsvertrags am 15. Mai 1955 erhielt Österreich seine staatliche Selbstständigkeit wieder zurück. Der Vertrag trat am 27. Juni 1955 in Kraft. Die 4 Besatzungsmächte verließen das Land. Die Unterzeichnung der Urkunde durch die Außenminister der Besatzungsmächte und der österreichischen Außenminister (Leopold Figl) fand in einer feierlichen Zeremonie im Schloss Belvedere statt. Tausende ÖsterreicherInnen 1955 gab es eine besondere Staatsvertrag-Briefmarke Jahre unter alliierter Kontrolle und war geteilt in 4 Besatzungszonen. Es bestand sogar die Gefahr der Teilung Österreichs in eine Ost- und Westzone. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg begann nämlich der Kalte Krieg zwischen Ost (Sowjetunion) und West (Großbritannien, USA und Frankreich). Weil die Länder Angst hatten, dass Österreich sich mit einem anderen Land verbündet, musste 5 erlebten das Ereignis mit. Österreich verpflichtete sich im Staatsvertrag betreffend der Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreichs unter anderem dazu, den Minderheiten der Slowenen und Kroaten bestimmte Rechte zu gewährleisten, alle nationalsozialistischen Organisationen aufzulösen und keine Wiederbetätigung von nazistischen und faschistischen Organisationen zuzulassen. Das Bundesverfassungsgesetz über die Neutralität Österreichs wurde am 26. Oktober 1955 im Nationalrat beschlossen. 1965 wurde dieser Tag zum Nationalfeiertag erklärt.

IMPRESSUM Eigentümer, Herausgeber, Verleger, Hersteller: Parlamentsdirektion Grundlegende Blattrichtung: Erziehung zum Demokratiebewusstsein. Zeitreisewerkstatt 5F, FMS 13/23, Anton-Baumgartner-Straße 44 1230 Wien 6