Bericht aus Berlin. Lutz Freitag. Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungsund Immobilienunternehmen



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Öffentliches Forum der organisierten Wohnungswirtschaft im Freistaat Sachsen Dresden, 26.06.2008 Bericht aus Berlin Lutz Freitag Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungsund Immobilienunternehmen

Branchenklima: Einschätzung der Geschäftslage/ Geschäftsentwicklung bei den vom GdW vertretenen Unternehmen Quelle: GdW Jahresstatistik 2007 2

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Börsenwertverluste gegenüber 01.07.2007 in Mrd. $, Stand: 03.04.2007 citi Wachovia Bank of America Morgan Stanley Merrill Lynch Goldma n Sachs Wells Fargo Bear Stearns Quelle: Der Spiegel, Nr. 15 vom 17.04.2008, S. 76; Thomson Financial Datastream 4

Keine Immobilienkrise eine Finanzkrise Wertberichtigungen* für 2007 in Mrd. EUR IKB Deutsche Bank 7,5 Mrd. EUR 4,8 01.04.2008: + 2,5 Mrd. EUR 2,3 Bayern LB 03.04.2008: + 2 Mrd. EUR Sachsen LB 1,8 West LB Dresdner Bank 1,7 1,6 1,1 HSH Nordbank 0,9 DZ Bank LBBW (inkl. LRP) 0,8 Commerzbank 0,6 HypoVereinsbank 0,3 Hypo Real Estate 0,3 Helaba 0,2 Eurohypo Postbank 0,2 0,1 WGZ Bank 0,1 Aareal Bank 0,05 Deutsche Hypo 0,03 * Unter die genannten Wertberichtigungen fallen sämtliche Abschreibungen und Wertkorrekturen auf Wertpapiere, die im Zusammenhang mit den Marktverwerfungen infolge der Subprime-Krise stehen. Stichtag: 28.02. bzw. 31.03.2008 Quelle: Immobilien Zeitung vom 10.04.2008 (eigene Recherchen der IZ) 5

Das neue Motto: Global zocken lokal sanieren Bildquelle: Stephanie Hofschleager/ PIXELIO www.pixelio.de 6

Wohnungsmarkt in den USA Stand 2005 124,377 Mio. Wohneinheiten 775.000 Wohneinheiten in Genossenschaften, 0,6 % des Wohnungsbestandes Quelle: American housing survey, 08/2006 7

Attraktive Wohnquartiere, aber für wen? Wohneinheiten mit Schäden in den USA in 2005 (in Millionen Wohneinheiten) in Mio. WE Mehrfachnennungen waren möglich Quelle: American housing survey, 08/2006 8

GdW-Studie Wohntrends 2020 Exemplarische Aussagen zu den Wohntrends Der Wunsch nach zusätzlicher Wohnfläche nimmt ab, zukünftig wird der Wohnflächenzuwachs geringer ausfallen als bisher. Das "Büro zu Hause" wird immer wichtiger. Im Jahr 2020: etwa jeder fünfte Erwerbstätige bzw. Selbstständige wird seine Arbeit zumindest teilweise von zu Hause aus erledigen, insbesondere die Gruppe der Hochqualifizierten. Ein gewachsenes Gesundheitsbewusstsein, eine Intensivierung der Vorsorge und eine Zunahme der Pflege durch mehr Senioren berührt die Nachfrage nach Wohnraum, und zwar sowohl im Hinblick auf Größe und technische Ausstattung der Wohnung als auch hinsichtlich des Angebots und der Ausgestaltung von Service und Gesundheitsdienstleistungen. Im Bereich Wohnen werden sich durch die Verbindung von Mikrosystemtechnik und Dienstleistungen innovative Angebote auch in gesundheitsbezogenen Fragen entwickeln. Bildquelle: meravis 9

GdW-Multimedia-Kongress 17. / 18.06.2008 in Berlin Themen u. a.: Kabelmarkt Vernetztes Leben und Arbeiten Vernetztes Wohnen / Ambient Assisted Living 10

GdW-Stadtentwicklungskongress am 13.03.2008 Städte mit Zukunft: Wandel Entwicklung Umbau Die Wohnungswirtschaft als Partner Stadtumbau bleibt zentrale Herausforderung für die Zukunft der Städte. Grundlage für Stadtumbau müssen integrierte Stadtentwicklungskonzepte sein. Das Stadtumbauprogramm muss mit großer Intensität fortgesetzt werden. Weiterer Kongress: Innovationskongress 04./05.09.2008 11

Wohnungsleerstand in Ost und West 1994-2008 Leer stehende Wohnungen bezogen auf den insgesamt bewirtschafteten Wohnungsbestand der durch den GdW vertretenen Unternehmen Leerstandsquote in % hypothetische Entwicklung ohne Abrisse neue Länder Leerstandsquote neue Länder Leerstandsquote alte Länder Prognose Theoretischer Leerstand: Leerstandsquote, wenn die Unternehmen - bei sonst gleichen Bedingungen der Bestandsentwicklung ihren Leerstand nicht durch Abrisse vermindert hätten Quelle: GdW-Jahresstatistik 12

Leerstandsquoten nach Bundesländern 2007 bei den vom GdW vertretenen Unternehmen Alte Länder Neue Länder Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Berlin Saarland Rheinland-Pfalz Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Bremen Schleswig-Holstein Hessen Baden-Württemberg Bayern Hamburg 1,0% 3,2% 4,8% 4,5% 4,4% 4,2% 3,8% 3,4% 3,2% 2,4% 2,3% 2,3% 8,5% 11,0% 10,9% 10,6% 13,0% 15,2% 0,0% 2,0% 4,0% 6,0% 8,0% 10,0% 12,0% 14,0% 16,0% Quelle: GdW Jahresstatistik 13

Abriss/Rückbau im Rahmen des Stadtumbau Ost 1998-2007 bei den vom GdW vertretenen Unternehmen in den neuen Bundesländern Wohnungen 50.000 45.000 40.000 Abrisse im Zeitraum 2000 2007: 200.000 Wohnungen 40.110 42.013 35.000 33.777 33.143 31.399 30.000 26.865 25.000 20.000 15.000 14.495 10.000 5.000 0 5.490 1.587 2.366 2.550 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Planung Quelle: GdW Jahresstatistik 14

Rückgebaute Wohnungen nach Baualtersklassen bei den vom GdW vertretenen Unternehmen in den neuen Ländern 2003 2007 erfolgter Rückbau 2008 2010 Planung Wohnungsbestand der Baujahre bis 1948 von 1949 bis 1970 ab 1971 Quelle: GdW Jahresstatistik 15

Bestandsinvestitionen nach Baualtersklassen (Instandhaltung/Modernisierung) bei den vom GdW vertretenen Unternehmen in den neuen Ländern im Jahr 2007 (insg. 1,84 Mrd. ) Anteil der Baualtersklasse an Bestandsinvestitionen im Jahr 2008 (insg. 1,92 Mrd. ) (Planung der Unternehmen) zum Vergleich: Anteil der Baualtersklasse am Wohnungsbestand Quelle: GdW Jahresstatistik 16

Wohnungsbestand nach Baualtersklassen 2007 darunter leer stehende Wohnungen bei den vom GdW vertretenen Unternehmen in den neuen Ländern Leerstand vermietete Wohnungen Quelle: GdW Jahresstatistik Wohnungsbestand der Baujahre 17

Wohnungsmarktbarometer 2008 Neue Länder Einschätzung der zukünftigen Nachfrage nach Marktsegmenten, Nachfrageentwicklung in den nächsten 2 bis 3 Jahren Die Nachfrage in den einzelnen Marktsegmenten wird... Neue Länder mittelfristige Markteinschätzung Position der Markteinschätzung im Vorjahr Bewertungsskala... stark zunehmen 1... leicht zunehmen 2... gleich bleiben... leicht abnehmen 3 4... stark abnehmen 5 oberes Preissegment mittleres Preissegment unteres Preissegment preisfreier Mietwohnungsmarkt Preisgebundener Mietwohnungsbestand Eigentumswohnungen Eigenheime Quelle: GdW-Jahresstatistik 2007, n= 670 18

Wohnungsmarktbarometer 2008 Neue Länder Einschätzung der zukünftigen Nachfrage nach Wohnungstypen, Nachfrageentwicklung in den nächsten 2 bis 3 Jahren Die Nachfrage nach den einzelnen Wohnungstypen wird... Neue Länder mittelfristige Markteinschätzung Position der Markteinschätzung im Vorjahr Bewertungsskala... stark zunehmen... leicht zunehmen 1 2... gleich bleiben... leicht abnehmen 3 4... stark abnehmen 5 Quelle: GdW-Jahresstatistik 2007, n=672 19

Deutschland: Die Mittelschicht schrumpft + 1,7 Einkommensstarke Schicht Mehr als 150 Prozent des Durchschnittseinkommens* -8,2 Mittelschicht 70 bis 150 Prozent des Durchschnittseinkommens + 6,5 Armutsgefährdete Schicht Weniger als 70 Prozent des Durchschnittseinkommens Quelle: DIW Bildquelle: Christina Maderthoner/ PIXELIO www.pixelio.de *Bruttodurchschnittsverdienst 2006 = 26.709 EUR 20

Transaktionen großer Wohnungsbestände 1999 bis 2007 ab 800 WE Erst- und Wiederverkäufe Anteil der Wiederverkäufe an den Transaktionen 2004: 12 % 2005: 36 % 2006: 51 % 2007: 67 % Quelle: BMVBS, ifs, Veränderung der Anbieterstruktur im deutschen Wohnungsmarkt und wohnungspolitische Implikationen, BBR-Heft 124, 2007, ifs, Aktuelle Tendenzen bei den Verkäufen großer Wohnungsbestände in Deutschland und Schleswig-Holstein, 2008 21

Energiesparende Modernisierungsmaßnahmen Anteil Wohnungen, die seit 1990 bis 2005/2007 teilweise oder vollständig energiesparend modernisiert wurden, GdW- Unternehmen 2005 2007 2005 2007 2005 2007 Quelle: GdW-Jahresstatistik 2007 22

Entwicklung der Verbraucherpreise für das Wohnen Wohnungsbetriebskosten, Haushaltsenergie, Indexwerte im Vergleich zu geleisteten Vorauszahlungen bei GdW-Unternehmen Index 2000 = 100 170 Verbraucherpreise für Gas, Heizöl und andere Haushaltsenergie (ohne Strom) Veränderung 2003 bis 2007 + 47% 160 150 140 130 120 + 14% warme Betriebskostenvorauszahlungen bei den GdW Unternehmen Verbraucherpreise für Wasserversorgung, Müllabfuhr und weitere Dienstleistungen + 7% 110 100 90 2003 2004 2005 2006 2007 + 5% kalte Betriebskostenvorauszahlungen bei den GdW Unternehmen Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 7, Verbraucherpreisindex; 2007 23

Wärmeversorgung im Wohnungsbestand der GdW-Unternehmen Veränderung zwischen 2002 und 2007 Alte Länder Neue Länder Deutschland Quelle: GdW-Jahresstatistik 2007 24

Imagekampagne für mehr Ausbildung in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Du bist mehr Immobilienprofi als Du denkst! Personalmarketing für mehr kluge Köpfe, drohendem Fachkräftemangel vorbeugen Abiturienten, Fachoberschüler, Eltern, Wohnungsunternehmen Start der Kampagne Anfang 2009, auch für Folgejahre GdW-Personalentwicklungskongress im Frühjahr 2009 in Berlin 25

GdW gründet in Bochum private Hochschule für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Beschluss des Kuratoriums des EBZ am 16.05.2008: Gründung einer privaten Hochschule. EBZ soll Voraussetzungen dafür schaffen, dass die neue EBZ Business School zum Wintersemester 2008/2009 mit Lehre und Forschung beginnen kann. Personalentwicklung ist für die Wohnungswirtschaft ein entscheidender Erfolgsfaktor, der in Zukunft noch erheblich an Bedeutung gewinnen wird. Wer den Wettbewerb um die klugen Köpfe gewinnen will, braucht attraktive Bildungs- und Karrierewege. Bildquelle: Thomas Kölsch/PIXELIO www.pixelio.de EBZ Buisness School soll als staatlich anerkannte private Hochschule mit vier Bachelor- und zwei Masterstudiengängen dazu ihren Beitrag leisten. 26

Deutsches Modell des Wohnens langfristig sichern Das deutsche Modell des Wohnens hat zu hoher Wohnqualität bei bezahlbaren Mieten geführt. Es gibt kaum ein Land auf der Welt, in dem Wohnnutzen und kosten in einem vergleichbar guten Verhältnis zueinander stehen. Die soziale und ethnische Segregation in den deutschen Städten und Quartieren ist geringer und der soziale Frieden sicherer als in den meisten anderen Staaten. Es geht heute auch darum, dieses deutsche Modell des Wohnens zu sichern. Die kommunalen und öffentlichen Wohnungsunternehmen sind dafür unverzichtbar! 27

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Der Spiegel, Nr. 22, 26.05.2008, S. 134 28