Malteser. Kinderurologie. Frühförderung. Kleine Patienten im Mittelpunkt. Unterstützung für Jungen und Mädchen



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Malteser Das Magazin der Malteser St. Anna ggmbh 4. Jahrgang l Juli 2013 l Nr. 9 Kinderurologie Kleine Patienten im Mittelpunkt Frühförderung Unterstützung für Jungen und Mädchen

Malteser er»lebenswertes Altern«: Malteser Seniorenherbst Vom 23. September bis 20. Oktober findet in Duisburg der Malteser Seniorenherbst statt. Neben den Malteser Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen, Therapiezentren und dem Hospiz beteiligt sich auch der Malteser Hilfsdienst an zahlreichen Veranstaltungen in verschiedenen Duisburger Stadtteilen. Gemeinsam Sport machen, Kochen, Tanzen und Feiern steht ebenso auf dem Programm wie Informations vorträge und Tage der offenen Tür in den beteiligten Einrichtungen. Der Malteser Seniorenherbst dauert insgesamt einen Monat und verteilt sich auf vier Themenwochen: Diabetes, Mobilität, Demenz und Schlaganfall. Alle Termine und Informationen: www.malteser-seniorenherbst.de. Neu in der Elternschule: Vaterkurs mit»kreißsaal-führerschein«liebe Leserin, lieber Leser, war das eine»bombenstimmung«: Am 10. April mussten wir wegen einer Bombenentschärfung auf einem Nachbargrundstück unseren gesamten Huckinger Standort evakuieren. Die drei Geschäftsführer der Malteser St. Anna ggmbh (v.l.n.r.): Dr. Christian Utler, Dr. Franz Graf von Harnoncourt und Udo Lavendel. Inhalt Titelbild: Durch das Motoriktraining bei der integrativen Frühförderung (IFF) ist der sechsjährige Luca jetzt gut auf den Schulstart vorbereitet. Bislang in Duisburg einzigartig ist ein neues Angebot der Elternschule am Malteser Krankenhaus St. Anna ein Kurs für werdende Väter, der Vaterkurs Führerschein für den Kreißsaal und die ersten Wochen mit Kind. Es gibt hilfreiche Tipps für die Begleitung der Partnerin während der Schwangerschaft und der Geburt sowie einen Baby-Wickel-Kurs (an der Puppe), Informationen zu typischen Kinderkrankheiten und einen Ausblick auf das veränderte Familienleben. Referent ist Enrico Seipp (Foto), Anästhesiepfleger im Haus und Vater zweier Söhne. Informationen über die vielen Angebote der Elternschule gibt es unter 0203 755-1254 und unter www.malteser-stanna.de. TargoBank Run: Laufen für den guten Zweck Am 29. August ist der diesjährige TargoBank Run in der Duisburger Innenstadt. Auch ein Team der Malteser geht wieder an den Start. Neben dem Sport stehen vor allem der Spaß und das soziale Engagement im Mittelpunkt: Die TargoBank wird einen Teil der Einnahmen dem Malteser Hospiz St. Raphael spenden. Wer nicht als Läufer dabei sein kann oder möchte, ist herzlich eingeladen, die Veranstaltung als Besucher zu unterstützen. Impressum»Malteser Leben«ist das Magazin der Malteser St. Anna ggmbh für Mitarbeiter, Patienten, Bewohner, Angehörige, Besucher, Freunde, Förderer und Geschäftspartner aller angeschlossenen Einrichtungen. Herausgeber: Malteser St. Anna ggmbh, Düsseldorfer Landstraße 327, 47259 Duisburg, www.malteser-stanna.de Verantwortlich für den Inhalt: Udo Lavendel, Geschäftsführer Redaktion: Annette Debusmann, Martina Mengede, Anja Schmid (Leitung), Silke Vogten Fotos: Debusmann, fotolia, Köhring, Lübke, Malteser, privat, Reusmann, Schmid, TargoBank, Vogten Lektorat: Werksatz. Wort & Text, Düsseldorf Mediengestaltung: Stefan Lennackers, Anja Schmid Druck: Set Point Medien, Kamp-Lintfort Erscheinung: drei Ausgaben jährlich; Auflage: 12.000 Stück Kontakt zur Redaktion: telefonisch unter 0203 755-1754 oder per E-Mail unter redaktion.malteser-leben@malteser.org Was für eine Aktion! Betroffen waren das Malteser Krankenhaus St. Anna, das Malteser Hospiz St. Raphael und das Malteserstift St. Hedwig. Gut zwei Wochen Vorbereitungszeit hatten wir. Der Krisenstab und alle beteiligten Mitarbeiter haben ausgezeichnete Arbeit geleistet, sodass am Evakuierungstag alles ohne Schwierigkeiten ablief. Von den beteiligten Rettungsdiensten, der Feuerwehr und den Behörden erfuhren wir viel Respekt und Anerkennung für die außergewöhnlich gute Organisation und das freundlich zugewandte Für- und Miteinander: So eine gute und professionelle Vorbereitung und Organisation haben wir bisher noch nicht erlebt! Wir haben mit vielen Patienten und Bewohnern gesprochen, die alle und ausnahmslos große Geduld und Verständnis für die unvermeidbaren zusätzlichen Unannehmlichkeiten zeigten. Auch heute noch sind wir positiv bewegt von dem mitreißenden Miteinander aller Beteiligten, egal in welcher Funktion sie auch im Einsatz waren. Sie können, wir können stolz auf das Geleistete sein. Allein mit diesem besonderen Ereignis hätten wir eine ganze Ausgabe von Malteser Leben füllen können. Wir müssen uns allerdings auf eine kurze Nachschau beschränken, die Sie auf Seite 8 finden. Außerdem stellen wir in dieser Ausgabe unseres Magazins die überregional tätige Klinik für Urologie und Kinderurologie in Krefeld-Uerdingen vor und beschreiben, wie die Integrative Frühförderstelle in Duisburg-Homberg Kinder und Eltern unterstützen kann. Wir wünschen eine kurzweilige Lektüre! Es grüßen Sie herzlich Dr. Franz Graf von Harnoncourt Udo Lavendel Dr. Christian Utler Geschäftsführer Malteser er 02 Veranstaltungshinweise Impressum Aus dem 03 Editorial wert 04 Kinderurologie Bunt wie das 08 Kurzmeldungen art 10 Entwicklungsprobleme bei Kindern 12 Sommerzeit: Hochsaison für Zecken Arbeits 14 Wenn der Beruf auch Berufung ist 15 Ein Tag mit Thomas Grabienski Gesund und aktiv 16 15 Fragen an Dr. Christian Utler 17 Vorgestellt: Lieblingsort, Buch-Tipp Partner im 18 Besucher auf vier Pfoten Stationen im 19 Personalien 2 I Malteser er Aus dem I 3

Kinderurologie: kleine Patienten im Mittelpunkt Ob Beschneidung oder nächtliches Bettnässen wenn Kinder urogenitale Probleme haben, sind eine sorgfältige Abklärung und die richtige Therapie gefragt. Es begann damit, dass unser Sohn Ben anscheinend unter Schmerzen im Genitalbereich litt. Er hatte zwar keine Probleme beim Pipi machen, ließ sich da unten aber nicht mehr anfassen, nicht waschen er reagierte sehr empfindlich und schrie bei Berührung, erzählt Jolyne Golomb aus Krefeld. Das war schlimm und wurde immer mehr zum Thema. Die von der Kinderärztin verschriebenen Salben brachten nicht die erhoffte Linderung. Bei einer ambulanten Untersuchung in der Kinderurologie des Malteser Krankenhauses St. Josefshospital wurde bei Ben schließlich eine Vorhautverengung, eine Phimose, diagnostiziert, wie sie häufig bei Jungen vorkommt. Dabei handelt es sich um eine Verengung der Öffnung der Penisvorhaut. Dadurch lässt sich die Vorhaut gar nicht oder nur mit Schmerzen hinter die Eichel zurückziehen, erklärt der dortige leitende Oberarzt Dr. Walter Batzill, der auch Ben untersuchte. Die so genannte physiologische Phimose kommt entwicklungsbedingt bei etwa 96 Prozent der neugeborenen Jungen vor, löst sich aber meist im Kindes- oder frühen Jugendalter. Bei der pathologischen Phimose ist jedoch eine medizinische Behandlung notwendig eine Zirkumzision. Die Beschneidung, eine teilweise oder vollständige chirurgische Entfernung der Vorhaut, war auch bei Ben nötig. Der Fünfjährige musste also operiert werden und für viele Eltern ist eine Operation ihrer Kinder, zumal unter Narkose, mit großen Ängsten verbunden. Zeit für Beratung und viel Erfahrung In der Kinderurologie des Malteser Krankenhauses St. Josefshospital weiß man das. Bei uns steht das Kind im Mittelpunkt, wir nehmen uns viel Zeit. Und eine wichtige Aufgabe ist es auch, die Eltern umfassend zu beraten, sie über Notwendigkeit und Zeitpunkt einer diagnostischen Abklärung sowie genau über die Therapie zu informieren, so Dr. Sidi Muctar, Leiter der Kinderurologie und Spezialist auf seinem Gebiet. In Krefeld-Uerdingen haben er und sein Team entsprechend viel Erfahrung mit den kleinen Patienten, hierher kommen mittlerweile Kinder aus der ganzen Region. Rund 250 bis 300 operative Eingriffe werden jährlich durchgeführt, dabei sind 70 Prozent der Kinder Jungen, 30 Prozent Mädchen.»Ein Urologe ist kein Männerarzt«Doch so viele Mädchen? Sidi Muctar schmunzelt: Ein Urologe ist kein Männerarzt, das ist oft ein Missverständnis. Alle Menschen haben Nieren und Harnwege und genau das gehört zu unserem Fachgebiet. Was wird häufig behandelt? Zu uns kommen Kinder mit Erkrankungen und Fehlbildungen an Harnleiter und Harnblase, an den Nieren oder an den Genitalien, so Dr. Sidi Muctar. Auch bei der Altersgruppe gibt es ein breites Spektrum. Häufig sind es Kleinkinder, erklärt der Arzt. Aber wir operieren auch Neugeborene und behandeln hier Jugendliche bis zu ihrem 17. Lebensjahr. Dabei sind die niedergelassenen Kinderärzte wichtige Partner: Fällt diesen bei der Regeluntersuchung auf, dass z. B. mit dem äußeren Genital etwas nicht in Ordnung ist, wird das Kind zur weiteren Diagnostik und Behandlung in ein Krankenhaus überwiesen. Die meisten Eingriffe erfolgen nach umfassender Aufklärung ambulant, darunter auch die Überprüfung der Narkosefähigkeit seitens der beteiligten Dr. Sidi Muctar (63) leitet den Bereich Kinder urologie und das Kontinenzzentrum in Krefeld-Uerdingen:»Die Kinder spüren, dass ich sie mag und ihnen helfen will.«der erfahrene Urologe verfügt über eine besondere Gabe: Er kann wunderbar zeichnen. Die braunen Punkte im Bild entsprechen den möglichen Lokalisationen des Hodens bei Hodenhochstand. Dr. Muctars präzise Zeichnungen sind so informativ, dass sie in einem Anatomie-Atlas zusammengestellt wurden. Eine Besonderheit: die Kinderurologie in Krefeld-Uerdingen Das Malteser Krankenhaus St. Josefshospital verfügt über eine eigenständige Abteilung für Kinderurologie auf internationalem Standard. Besondere Aufmerksamkeit wird hier dem nächtlichen Bettnässen und der kindlichen Harninkontinenz gewidmet. Das Leistungsspektrum für Kinder im Überblick: ambulante und stationäre Behandlungen (z. B. Zirkumzision, Orchidopexie, Leistenbruch, Hydrozelenresektion, kindliche Varikozele, Nierenbeckenabgangsenge, Fehlbildungen des Penis) Therapie von Miktionsstörungen: Bettnässen, Harninkontinenz, Blasenentleerungsstörungen Untersuchungen: Ultraschall, Uroflow- Elektromyographie, Blasendruckmessung wert I 5

Uff, geschafft! Und alles wieder gut. Nicht lange nach der OP gab s für Ben das versprochene Spielzeug und ein Eis. Anästhesisten. D. h., die meisten Kinder dürfen bereits einige Stunden nach der OP wieder nach Hause. So war es auch bei Ben: Sicher waren wir sehr aufgeregt, erinnert sich seine Mutter Jolyne Golomb. Für 8 Uhr morgens war der Eingriff geplant. Ich fand schön, wie Ben auf die Operation vorbereitet wurde: Die behandelnden Ärzte haben bereits bei der Voruntersuchung sehr viel mit ihm geredet, sich mit ihm befasst. Er hatte keine Angst vor dem Krankenhaus, fand das eher spannend. Am OP-Tag bekam Ben dann ein großes Prinzenbett und von den Schwestern eine Zaubersalbe, die an der Stelle die Haut betäubte, wo die Narkosenadel gesetzt wurde. Und eine halbe Stunde vor der OP noch einen Saft, der ihn beruhigte. Alles ging reibungslos, alle waren sehr nett und dadurch, dass mein Sohn hier so ruhig war, wurde auch ich ruhiger. Alles gut gegangen danach ein Spielzeug Eine halbe Stunde dauerte die OP bei Ben, im Aufwachraum war seine Mutter wieder bei ihm. Es verlief alles ohne Komplikationen. Wir waren dann noch einige Zeit zur Beobachtung auf dem Zimmer, bis zum ersten Wasserlassen. Alles gut. Und kein Drama auch nicht bei Ben. Danach ging s erleichtert in die Stadt, erstmal das versprochene Spielzeug kaufen! Und am nächsten Tag noch einmal zur ambulanten Kontrolle. Natürlich gibt es auch komplizierte Fälle und Kinder, die mehrere Tage stationär versorgt werden die Klinik ist darauf gut vorbereitet. Unser Pflegepersonal ist im Umgang mit Kindern geschult und die Eltern dürfen in der Zeit bei ihren Kleinkindern bleiben, dafür stellen wir entsprechende Zimmer zur Verfügung, erklärt Dr. Muctar. Zu ihm kommen auch viele kleine Patienten, die keine organischen Probleme haben. Besondere Aufmerksamkeit widmen wir hier dem nächtlichen Bettnässen und der kindlichen Harn inkontinenz, erläutert der Kinder urologe. Wir wissen heute, dass 95 Prozent der Kinder, die Bett nässer sind, tatsächlich keine organischen Probleme haben. Nach medizinischer Untersuchung wird zunächst geklärt, ob ein Organ anatomische Auffälligkeiten zeigt. Ist dies nicht der Fall, beginnt die Suche nach der Ursache fürs Bettnässen. Auch hier nehmen wir uns viel Zeit für die Gespräche mit den Eltern und den Kindern, so Dr. Muctar, der um die Sensibilität des Themas weiß. Es geht auch darum, das Vertrauen des Kindes zu gewinnen und dabei den Eltern nicht zu nahe zu treten. Vertrauensvolle Zuwendung Denn oft liegen die Nerven aller Beteiligten blank. Wie beim siebenjährigen Paul, der Panik vor seiner ersten Klassenfahrt hat, weil er sich schämt, manchmal immer noch ins Bett zu machen. Oft denken die Eltern, ihr Kind sei nicht normal oder sie hätten etwas falsch gemacht, erläutert der leitende Oberarzt Dr. Walter Batzill, der eng mit Dr. Sidi Muctar zusammenarbeitet. Oft gilt es hier einfach klar zu machen, dass manche Kinder eben länger als andere Kinder brauchen, um ihre Blase zu kontrollieren. Das erleichtert viele Eltern schon ungemein, nimmt Dampf aus dem Kessel. Auch dass es gewisse Änderungen im Verhalten z. B. wenig trinken direkt vor dem Schlafengehen oder Stufenpläne gibt, die dazu beitragen, dass ein Kind schneller trocken wird, hilft. Und: Zweimaliges nächtliches Einnässen im Monat bis zum fünften Lebensjahr ist normal. Das ist ein wichtiger Punkt! Zeit und vertrauensvolle Zuwendung sind also wichtig und die bekommen die Kinder hier in jedem Fall. Neben medizinischer Kompetenz herrschen hier eine gute Atmosphäre und ein netter Umgang, so Jolyne Golomb über ihre Erfahrung. Und das geben wir gern an andere Betroffene weiter!»wir arbeiten eng zusammen zum Wohl des Patienten«Was wird geleistet? Wo liegen Besonderheiten? Im Gespräch erläutert Dr. Jens Westphal, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, das Therapiespektrum seiner Klinik. Herr Dr. Westphal, welches Spektrum decken Sie hier ab? In unserer Klinik für Urologie und Kinderurologie bieten wir das gesamte Spektrum der konservativen und operativen Urologie. Dies umfasst alle Erkrankungen des weiblichen Harntraktes sowie des männlichen Harn- und Geschlechtsapparates. Das bedeutet, wir besitzen das umfängliche Spektrum eines Großklinikums außer Nierentransplantationen machen wir hier alles. Dabei sind wir zertifiziert, halten nachweislich Qualitätsstandards das ist uns wichtig. Wo liegen die Besonderheiten Ihrer Klinik? Gemeinsam mit meinem Team arbeiten wir Schwer punkte heraus, einer ist sicherlich die Kinder urologie. Wir versuchen hier alle Positionen best möglich zu besetzen, mit Menschen, die fähig sind und Spaß an ihrer Arbeit haben! Das gilt in allen Bereichen, vom Opera teur bis zur Kranken schwester. Denn nicht nur medizinische Kompetenz ist heute entscheidend, sondern Komplettes Therapiespektrum in der Urologie auch, dass all unsere Patienten sich bei uns gut aufgehoben fühlen ob nun ganz jung oder alt. Seit Kurzem gehört das St. Josefs hospital zum Malteser Verbund. Was bringt das den Patienten? Gemeinsam mit den beiden Duisburger Standorten in Huckingen und Homberg begreifen wir uns als virtuelles Großklinikum. Wir liegen ja räumlich alle recht dicht beieinander und haben unterschiedliche Kompetenzzentren. Genau das bringt unseren Patienten ganz praktische Vorteile. Hat zum Beispiel ein Kind, das in der sehr großen HNO-Klinik im Malteser Krankenhaus St. Anna an den Mandeln operiert wird, gleichzeitig ein urologisches Problem, ist etwa eine Zirkumzision nötig, wird dies durch einen unserer Spezialisten direkt vor Ort mit durchgeführt. So muss das Kind nur einmal in die Narkose. Hier ist es Anliegen der Malteser, Kompetenz anzubieten und diese, wenn möglich, zum Patienten zu bringen. Dr. med. Jens Westphal (45) ist seit acht Jahren der Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinder urologie, gleichzeitig auch ärztlicher Direktor des Malteser Krankenhauses St. Josefshospital In der Klinik für Urologie und Kinderurologie werden gutartige und bösartige Erkrankungen sowie Fehlbildungen von Niere, Harnleiter, Blase, Prostata, Hoden und Penis diagnostiziert und therapiert. Die Klinik ist zertifiziert als Prostatakrebszentrum und hat ein weit über Krefeld hinausgehendes Einzugsgebiet. Überblick über das Diagnose- und Behandlungsspektrum: urologische Onkologie (Krebstherapie) Brachytherapie bei Prostatakrebs Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung Steintherapie Inkontinenzdiagnostik und -therapie Implantate (Hoden-, Schließmuskel- und Penisprothesen) Kinderurologie 6 I wert wert I 7

»Operation Evakuierung«erfolgreich Am 10. April wurde auf einem Nachbargelände des Malteser Krankenhauses St. Anna eine englische Weltkriegsbombe entschärft. Alle Häuser im Umkreis von 500 Metern mussten zuvor evakuiert werden auch die Klinik, das Hospiz St. Raphael und das Malteserstift St. Hedwig. Was für eine logistische Herausforderung! Insgesamt waren 400 Mitarbeiter im Dienst: Ärzte, Pflegekräfte, Logistiker, Küchenpersonal, Reinigungskräfte, Seelsorger und ehrenamtliche grüne Damen. Dank einer akribischen Vorbereitung und der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten lief die Evakuierung wie am Schnürchen. Das Wichtigste: Alle Patienten und Bewohner haben den für sie doch sehr aufregenden Tag gut überstanden. Trägerwechsel feierlich vollzogen Rund 300 Gäste waren im Mai der Einladung des Malteserordens gefolgt, die Übernahme des Malteser Krankenhauses St. Josefshospital in Krefeld-Uerdingen im Rahmen einer Feierstunde noch einmal offiziell zu würdigen. Zu den prominenten Festrednern gehörten Dr. Erich Prinz von Lobkowicz, Präsident der Deutschen Assoziation des Malteserordens, Oberbürgermeister Gregor Kathstede sowie Malteser Geschäftsführer Dr. Franz Graf von Harnoncourt. Der mit der Integration des neuen Hauses beauftragte Malteser Geschäftsführer Dr. Christian Utler brachte die wichtigsten Botschaften auf den Punkt: Für die Malteser ist das St. Josefshospital ein starker Partner in unserem Regionalverbund. Wir werden in das Haus und in seine Zukunftssicherung investieren. Medizinisch ergeben sich bereits jetzt Patientenvorteile durch die Bündelung von Kompetenzen und unser breit aufgestelltes Leistungsspektrum im Verbund. Im von ihm moderierten Mediziner-Talk zeigten sich die beiden ärztlichen Direktoren Privat-Dozent Dr. Holger Lauschke für Duisburg sowie Dr. Jens Westphal für Krefeld zuversichtlich in Bezug auf die erfolgreich begonnene Kooperation der Kliniken: Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit! In der Eingangshalle der Klinik warteten Patienten und Mitarbeiter der Evakuierungs-Teams auf die Rettungsdienste. Rund 100 Transportwagen der Feuerwehr und verschiedener Hilfsorganisationen waren im Einsatz. Die jüngsten Evakuierten waren erst wenige Stunden alt: Auch drei Neugeborene mit ihren Müttern wurden verlegt. Obwohl die Mütter wussten, dass sie eventuell wenige Stunden nach der Entbindung für einige Stunden evakuiert werden müssen, hielt sie das nicht davon ab, ihre Kinder im Malteser Krankenhaus St. Anna zur Welt zu bringen. Jubiläum: 15 Jahre Ambulante Dienste Seit inzwischen 15 Jahren sind die kleinen silbernen Fahrzeuge der Malteser Ambulanten Dienste auf Duisburgs Straßen unterwegs. 1998 nahmen die Pflegekräfte ihren Dienst bei den Patienten zuhause auf. Zum Angebot der Malteser Ambulanten Dienste gehören die Grund- und Behandlungspflege sowie der Begleit- und Betreuungsdienst mit haus wirtschaftlichen Hilfen. Der integrierte Ambulante Palliativpflegedienst bietet eine Komplett versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden. Initiatorin Ruth Stromberg, Chefärztin Dr. Cordula Fuhljahn, Breast-Care-Nurse Gudrun Krüger und Inner-Wheel-Präsidentin Mechthild Hassler-von Scheven (v.l.n.r.) überreichen Patientin Natalie Lipinski (Mitte) stellvertretend für alle Patientinnen ein Herzkissen. Herzkissen spenden Trost Dr. Irene Roth, leitende Oberärztin der Chirurgie am Malteser Krankenhaus St. Anna und Katastrophenschutzbeauftragte, war auch für die Presse eine gefragte Gesprächspartnerin. Das ist sie: die Fünf-Zentner-Bombe vor dem Abtransport. Peter Giesecke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst benötigte eine halbe Stunde, um den Aufschlagzünder zu entschärfen. Um 14.30 Uhr gab er die erhoffte Entwarnung. Inner Wheel Duisburg, die dem Rotary Club verbundene Frauenorganisation, hat den Patientinnen des BrustZentrums Duisburg am Malteser Krankenhaus St. Anna auch in diesem Jahr wieder selbst genähte Herzkissen geschenkt. Die Idee stammt aus den USA: Die Kissen mit den langen Ohren sollen Frauen nach Brustkrebsoperationen helfen. Unter die Achselhöhle gelegt, lindern die Kissen in vielen alltäglichen Situationen, z. B. beim Gurtanlegen im Auto, den Druckschmerz nach der Operation. Die farbenfrohen Herzen spenden den Frauen aber auch Trost und erinnern sie an die Solidarität der Frauen untereinander. 8 I Bunt wie das Bunt wie das I 9

Entwicklungs probleme bei Kindern was kann helfen? Die Interdisziplinäre Frühförder stelle (IFF) Duisburg bietet Früh erkennung und Frühförderung aus einer Hand. Der zweieinhalbjährige Max spricht kaum. Macht euch keine Sorgen, meinen Freunde der verunsicherten Eltern. Max ist einfach ein Spätzünder. Manchmal ist das so, dann sind Kinder in ihrer Entwicklung schlicht etwas langsamer als Gleichaltrige. Aber manchmal steckt auch mehr dahinter. Ein Kind mit zwei Jahren sollte schon über einen Wortschatz von rund 50 Wörtern verfügen und auch Zweiwortsätze sprechen können, meint Elke Vogt, Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Als Kinderärztin der Interdisziplinären Frühförderstelle (IFF) Duisburg in Homberg untersucht sie Säuglinge und Kleinkinder mit Entwicklungsstörungen, die von Ärzten oder Erziehern hierhin geschickt werden. Sie weiß, dass es fatal sein kann, wenn ein solches Kind nicht früh genug gefördert wird. Denn dies kann massive Auswirkungen auch auf das emotionale Verhalten haben: Ein Kind, das immer nur erlebt, dass es nicht verstanden wird ob im Kindergarten oder zuhause, zieht sich zurück oder wird aggressiv. Früh diagnostizieren, früh therapieren Wir wissen, dass fünf bis sieben Prozent aller Kinder eines Jahrgangs Entwicklungsprobleme haben, erklärt Dr. Donald Becker, Ärztlicher Leiter der IFF und Chefarzt des Sozialpädiatrischen Zentrums am Malteser Krankenhaus St. Anna. Früh diagnostizieren, früh thera pieren dann haben wir eine gute Chance, deut liche Verbesserungen zu erzielen. Das bietet die IFF, die seit 2008 besteht und seit Januar 2013 komplett von den Maltesern betrieben wird, in einem so genannten Komplex angebot an. Dazu arbeitet ein Team aus Kinder ärztinnen, Heil pädagoginnen, Psychologin, Pädaudiologin, Physiotherapeutinnen, Logopädinnen und Ergotherapeutin eng zusammen. Die Besonderheit der IFF ist es, vieles unter einem Dach zu bieten, erläutert Kinderärztin Elke Vogt. Ziel ist eine ganzheitliche Dia gnostik und Förderung des Kindes sowie die Unterstützung der Familien. Die medizinische Untersuchung umfasst die kinderärztliche Entwicklungs diagnostik sowie die pädaudiologische Hör testung und ein Sehscreening. Einzigartig in Duisburg ist die enge Zusammenarbeit mit der Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie von Dr. Karin Ehret im gleichen Haus. Der anschließende Förderprozess umfasst die klassische heilpädagogische Förderung und medizinische Therapien, immer angepasst an den Bedarf des Kindes. Kinder und Eltern begleiten Nach der umfassenden Eingangsdiagnostik, die neben den medizinischen Untersuchungen auch eine heilpädagogische Entwicklungsdiagnostik sowie Gespräche umfasst, wird klar, ob ein Kind tatsächlich in die IFF gehört. So war es auch bei Max, bei dem eine Hörstörung vorliegt. Jährlich kommen rund 140 Kinder von 0 bis 6 Jahren aus dem gesamten Duisburger Stadtgebiet hierher Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen, gestörter Wahrnehmung, Motorik, Selbst ständigkeit, gestörtem Sozialverhalten oder Kinder mit einer Behinderung. Die meisten sind im Vor schulalter. Entscheidend ist die richtige Zusammensetzung der Förderung und Therapie, so die pädagogische Leitung und Diplom-Heilpädagogin Anke Effey, die seit Eröffnung der IFF hier arbeitet und auch die Erstgespräche mit den Eltern führt. Dabei begleitet Anke Effey, die auch als Marte- Meo-Therapeutin arbeitet, die Familien und deren Kinder manchmal über Jahre, ist ihnen sehr nah. Marte Meo? Aus eigener Kraft, erklärt die Heilpädagogin und gibt Einblicke in ihre videogestützte Kommunikationsarbeit, die häufig im Förderprozess eingesetzt wird. Dabei geht es nicht nur um das Kind, sondern auch um Eltern und Bezugspersonen. Das ist z. B. die Mutter, die im schwierigen Alltag mit ihrem Kind, bei dem eine Autismusspektrumsstörung (ASS) diagnostiziert wurde, im wahrsten Sinne des Wortes ihr Lächeln verloren hat. Dann werden Spielszenen zwischen Mutter und Kind gefilmt und später genau solche herausgefiltert, in der eine gelungene Interaktion stattgefunden hat: Das Kind freut sich über etwas im Spiel, lächelt die Mutter an. Und auch die Mutter reagiert sie lächelt zurück. Es gilt zu sehen, welches Potenzial da ist, um eine Basis zu finden, auf der man aufbauen kann, so Anke Effey. Den Start in die Schule erleichtern Gern führt sie durch die großzügige Einrichtung, in der es viele freundlich gestaltete Behandlungsund Bewegungsräume für die Kinder gibt. Hier spielen, lernen, üben und bewegen sie sich einzeln oder in kleinen Gruppen und das nach bewegungstherapeutischen Behandlungskonzepten, in Motorikgruppen, im Gebärdensingkreis oder im Konzentrationstraining. Es gibt auch Elterngruppen, so Anke Effey. Denn Austausch ist wichtig, hilft Isolationen aufzubrechen. Das Team der IFF steht auch zur Seite, wenn die Kinder ins Schulalter kommen, und führt, wenn möglich, Über gabe gespräche mit Lehrern und Erziehern ein enges Netzwerk zwischen Schulen, Kinder gärten, Jugend amt. Und eine befriedigende Arbeit, so Elke Vogt. Es ist schön, wenn man das Gefühl hat, den Kindern mit Frühförderung einen besseren Start zu verschaffen. Welches Kind kommt in die heilpädagogische Frühförderung? Anke Effey ist die pädagogische Leiterin der IFF:»Die Eltern sollen bei uns das Gefühl bekommen, mit ihren Sorgen nicht allein zu sein.«die Frühförderung wendet sich an Familien, deren Kind von der Geburt bis zum Schuleintritt in seiner körperlichen, kognitiven, sprachlichen, emotionalen und sozialen Entwicklung Unterstützung benötigt. Dazu gehören Kinder, die als»risikokinder«(frühgeburt, Risikoschwangerschaft) geboren werden, die sich im Vergleich zu ihren Altersgenossen langsamer oder einfach anders entwickeln (das kann sich in der Motorik, der Sprache oder im Spiel zeigen), bei denen eine geistige, körperliche und/oder Mehrfachbehinderung vorliegt oder vermutet wird, deren Sinne beeinträchtigt sind (z. B. Sehen, Hören, Fühlen, Körperwahrnehmung). 10 I art art I 11

Sommerzeit: Hochsaison für Zecken Sie sind winzig und können für den Menschen gefährlich werden. Denn die Spinnentiere übertragen Krankheitserreger. Für Susanne B. aus Wesel gehört es im Frühling und Sommer längst zur Routine, ihren Hund nach jedem Wald- und Wiesenspaziergang gründlich nach den ungeliebten Tierchen abzusuchen, bevor diese sich tatsächlich einzecken. Das gelingt nicht immer. Oft entdeckt sie sie erst dann, wenn sie bei ihrem Hund schon tüchtig Blut gesaugt haben und dann gut erkenn- und fühlbar sind. Einfach nur eklig, findet Susanne B. die Zecken auch seitdem sie selbst schon einmal eine bereits fest sitzende Zecke bei sich am Bein entdeckte und diese vom Arzt entfernen ließ. Ihre Angst vor einer möglichen Borreliose-Infektion war dabei groß, und das nicht unbegründet. Denn die kleine Zecke ist tatsächlich ein gefährliches Tier je mehr man über sie weiß, desto besser kann man sich schützen. Was tun bei einem Zeckenbiss? Hier einige Tipps: Schnell entfernen! Das Risiko, von einer stechenden Zecke infiziert zu werden, kann durch umgehendes Herausziehen der Zecke deutlich gesenkt werden. Nie die Zecke mit Öl, Klebstoff oder Creme vor dem Entfernen ersticken. Ein Quetschen der Zecke muss vermieden werden, es erhöht das Infektionsrisiko. Zecke trickreich herausziehen! In der Haut fest sitzende Zecken sind mit ihrem Stech-Saug-Rüssel dübelartig in der Haut verankert. Sie können nicht schnell Weltweit gibt es rund 850 verschiedene Zeckenarten, sie alle leben vom Blut und der Gewebsflüssigkeit ihrer Opfer, sprich Wirte. In Europa ist der Holzbock die für den Menschen gefährlichste Zeckenart und die kommt auch in Deutschland überall vor. Je nach Temperaturentwicklung muss besonders von März bis Juni und im August/September verstärkt mit ihnen gerechnet werden. Die Blutsauger sitzen meist in Gräsern, in Laub und auf Zweigen, lassen sich hier von geeigneten Wirtstieren abstreifen egal ob Hund, Katze oder Mensch. Wird die Zecke nicht entfernt, saugt sie sich voll und fällt dann von allein wieder ab. Von dem Blut lebt sie eine Zeit lang, schrumpft wieder und sucht den nächsten Wirt. loslassen und müssen herausgezogen, herausgehebelt oder am Stechapparat abgeschnitten werden. Drehbewegungen sind unnötig und kontraproduktiv die Zecke hat kein Gewinde. Werkzeuge: spitze, gebogene Splitterpinzette (mit Lupe und Lichtquelle) oder als schnelle Hilfe in der Geldbörse eine so genannte Zeckenkarte (scheckkartengroße Kunststoffschablone) Die Stichstelle sollte danach desinfiziert werden. So ein Zeckenbiss bleibt selten ohne Folgen. Meist kommt es zu lokalen Reaktionen wie Schwellungen und Rötungen, immer häufiger auch zu schweren Erkrankungen. So war es auch bei Susanne B. aus Wesel: Die Zecke war zwar längst entfernt, aber Wochen später litt die junge Frau an unerklärlichen Schmer zen und Müdigkeit. Der erneute Gang zum Arzt und viele Untersuchungen brachten das Ergebnis: Sie hatte tatsächlich Borreliose. Zecken können Krankheiten auslösen Denn im Darm der Zecke lebt das Bakterium Borre lia burg dorferi, das die nach ihm benannte Krank heit auslöst. Wird eine solche Infektion im Akutstadium nicht mit Antibiotika behandelt, kann sie chronisch verlaufen. Noch eine Gefahr: Im Speichel der Zecken finden sich zudem Viren, die die lebensbedrohliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verursachen, eine Virus-Erkrankung, die mit Fieber sowie Hirnhautentzündung (Meningitis) einhergehen kann. Von entscheidender Bedeutung für rechtzeitige Diagnose und Therapie ist daher das Wissen um die Anfangssymptome! Borreliose und wie man sie behandelt Bei der Borreliose treten im ersten Stadium in einigen Fällen ringförmige Hautrötungen um den Zeckenstich auf. Dazu kommen Kopf- und Muskelschmerzen sowie eine erhöhte Müdigkeit. Es gibt Ähnlichkeiten zu einem grippalen Infekt, das macht die Diagnose für den Laien nicht eindeutig bei Verdacht also unbedingt zum Arzt gehen! Je frühzeitiger diese Infektion entdeckt wird, umso besser kann sie mit Antibiotika behandelt werden. Und je schneller man die Zecke vom Körper entfernt, desto geringer ist die Gefahr einer Infektion. Die Borrelien werden nämlich im Gegensatz zu den FSME- Viren erst gegen Ende der Blutmahlzeit übertragen und es dauert mindestens ein bis zwei Stunden, oft auch bis zu zwölf Stunden, bis die Krankheitsübertragung beginnt. Doch nicht jede Borreliose verläuft schlimm : Nur ein geringer Teil der Borrelien-Infektionen führt zu ernsthaften bzw. chronischen Er krankungen, denn das Immunsystem des Menschen besiegt die Borrelien meist früher oder später. Jedoch entwickeln sich rund 20 Prozent der Borrelien-Infektionen zu Erkrankungen, deren Symptomatik und Schweregrad unterschiedlich sind. So gibt es leichte bis mittelschwere Beschwerden, die allerdings die Lebensqualität erheblich mindern, darunter Schlafstörungen, Lähmungserscheinungen, Schwindel, Arthritis, Herzbeschwerden, Seh- und Hörstörungen etc. Und es gibt auch schwere Fälle von Borreliose, die sich über Jahre entwickelt haben, weil sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wurden. Hohe Heilungsquote Wer nach einer Infektion eine frühzeitige Borreliose-Diagnose bekommt, ist jedoch meist auf der sicheren Seite, denn eine ausreichend lange und hoch dosierte antibiotische Behandlung verspricht eine hohe Heilungsquote. So war es auch bei Susanne B., die auch heute nicht auf die Waldspaziergänge mit ihrem Hund verzichtet. Ihre Devise: Gründliche Zeckenkontrolle! Gegen die häufigste von Zecken übertragene Krankheit Borreliose, eine bakterielle Infektion, gibt es noch keine Impfung. Der beste Schutz vor einer Borreliose besteht in geeigneter Kleidung, Insekten abweisenden Mitteln sowie rechtzeitiger Entfernung der Zecken. Im Gegensatz zur Borreliose kann man sich gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen lassen. Das ist für alle überlegenswert, die sowohl beruflich als auch in ihrer Freizeit oder im Urlaub in der Natur in Risikogebieten unterwegs sind. Für eine vollständige Grundimmunisierung gegen FSME wird drei Mal innerhalb eines Jahres geimpft. Soll kurzfristig ein Impfschutz aufgebaut werden, kann auch drei Mal innerhalb von 21 Tagen geimpft werden. Auch dann sollte eine weitere Impfung nach einem Jahr erfolgen. Bei fortgesetztem Risiko sollte eine Auffrischung der Impfung alle drei Jahre durchgeführt werden. Anton Bertel Oberarzt Innere Medizin Malteser Krankenhaus St. Johannes-Stift 12 I art art I 13

Wenn der Beruf auch Berufung ist Manche gehen zur Arbeit, weil es ihr Job ist. Für andere ist ihr Beruf eine Berufung. Hier erzählen eine hauptamtliche Mitarbeiterin und ein ehrenamtlich Beschäftigter, warum ihre Arbeit in den Malteser Einrichtungen für sie sinnstiftend ist. Gerade kommt Hiltrud Reicherts zurück vom Bewohnerurlaub in Ehreshoven. Jedes Jahr verbringt die Leiterin der Malteser Ambulanten Dienste gemeinsam mit einer Mitarbeiterin dort vier Tage mit einigen ihrer Patientinnen und Patienten. Es ist anstrengend und schön zugleich, beschreibt die 50-Jährige diese intensive Begegnung mit den ihr anvertrauten Menschen. Wir verbringen den ganzen Tag miteinander, essen gemeinsam, spielen, machen Ausflüge. Da geht unser Kontakt weit über die Pflege hinaus, und das ist richtig schön. Dieses zum Teil sehr innige Verhältnis zu ihren Patienten ist es, was Hiltrud Reicherts an ihrer Arbeit so mag. Die gelernte Krankenschwester war nach ihrer Ausbildung einige Jahre auf einer chirurgischen Station im Malteser Krankenhaus St. Anna tätig. Nach der Geburt ihrer beiden Söhne übernahm sie zunächst Nachtwachen, bevor sich 1998 im Gründungsjahr der Malteser Ambulanten Dienste Duisburg für sie die Gelegenheit ergab, Beruf und Familie noch besser miteinander zu vereinbaren. So stieg sie stundenweise wieder in die Pflege ein. Heute ist sie nur noch selten in der Pflege tätig. Stattdessen plant sie vom Schreibtisch aus die Touren ihres Teams, übernimmt Aufnahmen und Pflegevisiten, bearbeitet E-Mails und hat Telefondienst. Als ausgebildete Silviahemmet-Trainerin will sie sich zukünftig mehr um die besonderen Bedürfnisse demenziell veränderter Menschen kümmern. Ein Tag mit Thomas Grabienski (45) ist ganz schön ab wechslungsreich: Der Hausmeister des Malteser stift St. Hedwig ist meistens unterwegs und hilft an vielen Stellen mit. Der gelernte Maler und Lackierer ist seit 1987 bei den Maltesern und feierte im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Zunächst war er als Maler im Malteser Krankenhaus St. Anna Morgens kümmert sich Thomas Grabienski als Erstes um die Außenanlagen am Haupteingang: Blumen gießen, Mülleimer und Aschenbecher leeren. Bei gutem Wetter spannt er die Sonnenschirme auf und bestückt die Gartenmöbel mit Sitzkissen. Alles soll»tiptop«und einladend sein, denn der erste Eindruck zählt. Sein besonderes Steckenpferd ist die Bepflanzung: Regelmäßig kauft er Blumen, pflanzt sie ein, pflegt und wässert sie. tätig, dann wurde er Hausmeister im neu eröffneten Malteser stift St. Sebastian. Seit 2006 hat er diese Funktion im Malteserstift St. Hedwig inne. Was ihm daran besonders gut gefällt? Mein Job ist sehr vielseitig, und ich komme mit vielen Menschen in Kontakt. Es ist schön zu merken, dass ich ihnen mit meiner Arbeit helfen kann. Kurze Besprechung mit Hausmeister-Helfer Juri Sartison: Welche Reparaturaufträge sind eingegangen? Wo soll etwas auf- oder abgebaut werden? Welches Zimmer wird neu gestrichen und gründlich für den Einzug eines neuen Bewohners vorbereitet? In seinem Büro mit angeschlossener Kleinwerkstatt unter dem Dach sichtet Thomas Grabienski alle zu erledigenden Aufträge und organisiert den Arbeitsablauf. Als Gerd Giese vor einigen Jahren einen Freund in einem Hospiz besuchte, war er von der warmen, gelösten Atmosphäre dort überrascht es gefiel ihm. Jahre später war er Patient im Malteser Krankenhaus St. Anna und hatte von seinem Zimmer aus den direkten Ausblick auf das benachbarte Malteser Hospiz St. Raphael. Nach seiner Entlassung fasste Gerd Giese den Entschluss, sich hier über ein Ehrenamt zu informieren. Ich möchte etwas machen und nicht nur meine Zeit vertrödeln, sagt der inzwischen pensionierte 62-Jährige, der als Industriemeister bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann junge Leute ausbildete. Nach einem mehrmonatigen Vorbereitungs-Lehrgang ist er seit Mai 2012 an zwei Tagen im Hospiz aktiv: einen Tag im ambulanten Hospizdienst und einen Tag im stationären Bereich. Hier unterstützt er die Mitarbeiter, damit sie mehr Zeit für ihre pflegerischen Aufgaben haben. Regelmäßig erfragt er bei den Patienten ihre Essenswünsche, richtet die Mahlzeiten an und bringt sie aufs Zimmer. Das Essen ist für mich ein Türöffner, erklärt Gerd Giese. So komme ich leicht mit den Menschen ins Gespräch. Zuhören und Aushalten das ist ihm auch bei den Patienten wichtig, die er zuhause besucht. Es gibt mir Kraft zu sehen, dass sie auch wenn ihr Lebensende absehbar ist Spaß haben können und keine Schmerzen haben müssen. Dreimal wöchentlich versorgen Thomas Grabienski und sein kleines Team die verschiedenen Bereiche des Hauses mit Mineralwasser. In der gemütlichen Wohnküche der Tagespflege übergibt er die Kästen persönlich an Tagespflege-Leiter Michael Schaus. Auch für die Entsorgung des Abfalls auf den Wohnbereichen zeichnet Thomas Grabienski verantwortlich. Das Auswechseln von Leuchtmitteln gehört zu den routinemäßigen Aufgaben eines Hausmeisters. Thomas Grabienski hat einen festen Rhythmus für den Austausch von Leuchtmitteln und das Auffüllen der im Gebäude verteilten Duftspender. Typisch Thomas Grabienski: Bei Festen und Feiern ist er»der Mann am Grill«. Natürlich hilft er auch beim Auf- und Abbau sowie bei allen anderen erforderlichen Vorbereitungen. 14 I Arbeits Arbeits I 15

15 Fragen an...... Geschäftsführer Dr. Christian Utler Fragebögen sind ein beliebtes Instrument, um Menschen kennen zu lernen. Viele Zeitungen, Magazine und TV-Formate nutzen Fragebögen z. B. als Einstieg für ein Interview. Auch in»malteser Leben«gibt es jetzt zum zweiten Mal einen Fragebogen mit hoffentlich interessanten und vielleicht auch überraschenden Antworten. In dieser Ausgabe geht es um Dr. Christian Utler (47), seit Frühjahr 2013 Geschäftsführer der Malteser St. Anna ggmbh. 1. Kaffee oder Tee? Derzeit Kaffee, wobei ich mir vornehme, wieder auf Tee umzusteigen. 2. Kuchen oder Leberwurstbrot? Die wunderbaren Kuchen meiner ältesten Tochter Maximiliane. 3. Ihr Lieblingsort auf der Welt? Die Toskana, dort hatte ich in meiner Jugend sehr schöne Erlebnisse. 4. Ihr Lieblingsort zuhause? Ein Ohrensessel in unserer Diele mit Blick nach draußen. 5. Welches Gericht Ihrer Mutter mochten Sie früher am liebsten? Pfannkuchen, die schmeckten bei meiner Mutter und meiner Großmutter gleichermaßen gut. 6. Welches Buch lesen Sie gerade? Der Zauberberg von Thomas Mann. In meinen Augen geht es um einen Wandler zwischen den Zeiten und die damit verbundenen Veränderungsfragen und dies ist für mich gerade jetzt ein Thema, das mich auch persönlich sehr bewegt. 7. Wie halten Sie sich auf dem Laufenden über das, was in der Welt passiert? Am Sonntag durch die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, ansonsten durch die Nachrichten im Frühstücksfernsehen. Da ich aktuell sehr viel auf der Straße bin, höre ich mitunter auch Deutschlandfunk. 8. Wovon können Sie nicht genug bekommen? Von meinen Kindern (wenn sie lieb sind), von meiner Frau und gutem Essen. Daneben glaube ich, dass ich in Sachen Bildung nach wie vor ein Suchender bin. 9. Wobei können Sie so richtig gut entspannen? Bei meiner Familie, beim Kochen und beim Playmobilspielen mit dem Jüngsten. 10. Wofür haben Sie zu wenig Zeit? Ich komme mit der Zeit sehr gut zurecht und so fällt mir dazu gar nichts ein. 11. Welches historische Ereignis ist für Sie das bislang bedeutsamste? Das ist wirklich sehr schwierig. Willy Brandts Kniefall von Warschau war sicher ein sehr wichtiges Symbol für eine Versöhnung. Auch finde ich nach wie vor Helmut Schmidts Rücktritt außerordentlich charakterstark. Oder Martin Luther Kings Rede, I have a dream, bewegt mich sehr, jedoch ist das alles für mich etwas sehr Persönliches. 12. Was möchten oder wollten Sie auf jeden Fall einmal im Leben machen? Allein nach Santiago de Compostela pilgern und das DRG-System abschaffen. 13. Haben Sie ein Lebensmotto? Man sieht nur, was man weiß, das ist aber nicht von mir, sondern von Goethe. 14. Mit welcher bekannten Persönlichkeit wären Sie gern einmal zum Abendessen verabredet? Mit Gräfin Dönhoff, der ehemaligen Herausgeberin der Zeit gemeinsam mit Alma Mahler-Werfel, aber leider sind beide schon verstorben. 15. Wer soll als Nächstes diesen Fragebogen ausfüllen und warum? Frau Anne Matthiesen, die im Malteser Krankenhaus St. Anna im zentralen Belegungsmanagement tätig ist. Sie symbolisiert für mich Mut für Neues, Willen zur Weiterentwicklung und zum gemeinsamen Handeln. Sie steht dabei als pars pro toto für sehr viele andere Mitarbeiter, die ich bereits kennen und schätzen lernen durfte. 16 I Gesund und aktiv»mein Lieblingsort ist die Bühne, meine Leidenschaft der Gesang: Als ich acht oder neun Jahre alt war, sah ich den Film Yentl mit Barbra Streisand, und da wusste ich, dass ich Sängerin werden wollte. Mit 14 hatte ich meinen ersten Gesangsunterricht. Bis 2003 habe ich mich unterrichten lassen, zuletzt auch im Malteser Stimmbildungs-Institut. Parallel dazu bin ich schon aufgetreten, anfangs mit Klassik, dann auch mit Pop und Musical. Singen befreit die Seele, aber es ist auch körperlich anstrengend. Wenn ich für drei oder vier Stunden auf der Bühne stehe, muss ich gut trainiert sein. Ich übe jeden Tag etwa eine Stunde. Zuhause habe ich einen Gesangsraum, da singe ich mich ein und übe gezielt die schweren Stellen schwerer Stücke. Barbra Streisand finde ich übrigens noch immer toll, sie ist mein großes Vorbild. Ihr Papa can you hear me ist eines meiner Lieblingslieder.«Tamara Coll Tempel Vorgelesen: Buch-Tipp Das Labyrinth der Wörter Marie-Sabine Roger Hoffmann und Campe Verlag, ISBN: 978-3-455-40254-4 Germain ist ein Bär von Mann, aber nicht der klügsten Einer. Im Park trifft er die reizende ältere Dame Margueritte und diese beschließt, den ungebildeten Hünen für die Welt der Bücher zu gewinnen. Durch ihr Vorlesen wird sein Interesse an der Welt geweckt und er erlebt zum ersten Mal, dass er mit Respekt behandelt wird. Er beschließt, selbst das Lesen zu erlernen, um der zunehmend blinden Freundin vorlesen zu können. Eine wundervolle und berührende Liebesgeschichte und eine Huldigung an das Lesen. In der Bücherei sind sowohl das Hörbuch (gut gekürzte Lesung) als auch als Buch auszuleihen. Elke Schmidt Vorgestellt Mein Lieblingsort Morgens im Archiv, abends auf der Showbühne das ist für Tamara Coll Tempel gar nicht so ungewöhnlich. Die 37-jährige Fremdsprachen assistentin ist seit 2003 Mitarbeiterin im Archiv des Malteser Klinikums Duisburg erst in Huckingen, jetzt in Homberg und verwaltet hier die Patientenakten. Darin sind alle die Patienten betreffenden Unterlagen gesammelt, z. B. diverse Arztbriefe, Befunde und OP- Berichte. Drei Monate verbleibt die Akte in den Regalen des Hauses, danach lässt Tamara Coll Tempel sie extern digitalisieren. Am Nachmittag widmet sich die Halb-Spanierin ihrer eigentlichen Leidenschaft: dem Gesang. Am Institut für Popularmusik in Duisburg-Rheinhausen unterrichtet sie Schüler im Alter von 11 bis 66 Jahren. Seit vielen Jahren steht auch sie selbst regelmäßig auf der Bühne und singt für verschiedene Künstleragenturen, bei Betriebsfeiern und auf Benefizveranstaltungen. Elke Schmidt leitet die Patientenbücherei des Malteser Kranken hauses St. Anna, die sich im Erdgeschoss des Malteser stift St. Hedwig befindet. Auch die Bewohner der Wohn- und Pflegeeinrichtung, Mitarbeiter und externe Besucher können sich hier Bücher ausleihen. In den Regalen befinden sich neben der erzählenden Literatur mit Romanen, Gedichten, Biografien und Krimis auch Sachbücher aus den verschiedensten Bereichen sowie Kinder- und Jugendbücher und Spiele. Darüber hinaus können Kassetten und CDs mit den dazugehörigen Abspielgeräten ausgeliehen werden. Die Ausleihe aller Medien und Geräte ist unentgeltlich, die Arbeit der Helferinnen ehrenamtlich. Gesund und aktiv I 17

Personalien Malteser Hospiz St. Raphael: Bärbel Bas übernimmt Schirmherrschaft Durch den Kontakt mit Tieren verbessern sich das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen nachweislich. Auch das Duisburger Malteserstift St. Hedwig hat deshalb regelmäßig Besuchshunde zu Gast. Im Frühjahr erhielten sie sogar ein Zertifikat: das Malteser-Halstuch. Jeder ausgebildete Begleithund erhält es als Anerkennung. Besucher auf vier Pfoten Dirk Schürmann ist Mitglied der Besuchshundestaffel»Besucher auf vier Pfoten«der Malteser in Essen. Einmal wöchentlich besuchen der 50-Jährige und seine Hündin Sabana demenziell veränderte Menschen. Hier ist sein Erfahrungsbericht. Die Duisburger Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas (SPD) ist Schirmherrin für das Malteser Hospiz St. Raphael. Der Palliativ- und Hospizarbeit ist sie durch ihre politische Arbeit verbunden: Als Mitglied im Gesundheits ausschuss des Deutschen Bundestages ist sie in der SPD- Bundes tags fraktion die Berichterstatterin für Palliativ versorgung und Hospize. Ein engerer Kontakt zum Malteser Hospiz entwickelte sich im Sommer 2012, als Bärbel Bas eine Fachtagung des Hospizes besuchte. Daran an schlossen sich Besuche der Einrichtung sowie intensive Gespräche. Die Schirmherrschaft ist für mich ein Herzensanliegen. Hospiz steht für Leben bis zuletzt, für Leiden lindern und für einen würdevollen Umgang mit dem Menschen in der wohl schwierigsten Phase seines Lebens. Unsere Hauptanstrengung muss auf die Verbesserung der Lebensqualität schwerkranker Menschen und die Unterstützung der ihnen Nahestehenden gerichtet sein, erläutert die Duisburger SPD- Bundestagsabgeordnete. Um dies zu erreichen, will ich Fürsprecherin für die Malteser Hospizarbeit sein. Seit Dezember 2012 besuche ich mit meiner Gol den- Retriever-Hündin Sabana (5) demenziell veränderte Menschen im Malteserstift St. Boni fatius. Sabana steht im Mittelpunkt unseres Tuns sie ist der Kommunikationsprofi. Zärtlich nimmt sie Kontakt zu den Bewohnern auf, indem sie mit der Nase stupst und sich so immer wieder selbst in Erinnerung bringt. Sie lässt sich berühren und streicheln und lädt ein zum Erzählen und Erinnern. Sabana ist es egal, ob etwa Frau Wirth (Name geändert) ein hübsches Kleid oder ein Nachthemd trägt, ob die Hose falsch herum angezogen oder befleckt ist oder die Haare wirr hängen. Sabana ist einfach da. Jede Woche. Und Frau Wirth? Die eher stille Frau, die sonst sehr in sich zurückgezogen ist, blüht beim Hundebesuch richtig auf. Sie streichelt und füttert Sabana, erinnert sich und erzählt von ihrem eigenen Hund. Den Bewohnern macht es viel Spaß, nach der Hündin zu haschen, um sie berühren zu können, oder auch einen Ball für Sabana zu werfen. Um Chancengleichheit herzustellen, verteile ich an alle Bewohner Leckerchen, mit denen der Hund gefüttert werden kann. In der Gruppe macht sich dann eine frohe Dynamik breit. Sabana genießt die ihr entgegengebrachte Zuneigung sowie die kleine Extraportion Futter. Im November 2012 gestartet, besteht die Besuchshundestaffel der Malteser in Essen mittlerweile aus etwa 20 Hund-Halter-Teams, die regelmäßig in verschiedenen Einrichtungen zu Gast sind. Die Halter absolvierten vorher einen Erste- Hilfe-Kurs und eine Helfergrundausbildung der Malteser. Auch die Hunde wurden auf ihren Einsatz bei Senioren vorbereitet: Sie sind speziell im Umgang mit Rollatoren und Gehhilfen geschult und so wesensfest, dass ihnen auch ein ruppiges Anfassen oder eine lautere Stimme nichts ausmachen. Malteser Servicepool: Telefon 0800 8099033 Malteser Klinikum Duisburg: Arne Greiner ist neuer kaufmännischer Direktor Seit Juni 2013 ist Arne Greiner kaufmännischer Direktor des Malteser Klinikums Duisburg mit seinen beiden Standorten Malteser Krankenhaus St. Anna in Huckingen und Malteser Krankenhaus St. Johannes-Stift in Homberg. Er führt die Aufgaben von Christian Klodwig weiter, der eine neue berufliche Herausforderung in einem anderen Krankenhaus übernommen hat. Arne Greiner ist Diplom-Gesundheitsökonom und seit 2005 im Controlling tätig. Vor seinem Wechsel zu den Maltesern in Duisburg war der 32-Jährige zuletzt am Klinikum Lüneburg Prokurist und Geschäftsbereichsleiter. In dieser Funktion verantwortete er das Controlling, das Medizincontrolling und die Abrechnung. Der gebürtige Wuppertaler ist verheiratet und Vater einer Tochter. 18 I Partner im Stationen im I 19

Im Überblick Die Malteser St. Anna ggmbh betreibt an 13 Standorten in Nordrhein- West falen und Bayern zwei Kranken häuser, 13 Wohn- und Pflege einrichtungen, ein Hospiz sowie Ambu lante Dienste. Die Einrichtungen bilden ein regionales Verbund system mit therapeutisch aufeinander abgestimmten Angeboten für kranke und NRW pflege bedürftige Menschen jeden Alters. Die Einrichtungen der Malteser St. Anna ggmbh bieten die ganzheitliche Versorgung aus einer Hand: von der Behandlung im Krankenhaus über die Ambulante Pflege zuhause, von der Tages- und Kurzzeitpflege bis zur dauerhaften Betreuung pflegebedürftiger älterer Menschen und zur intensiven Betreuung Schwerst kranker und Sterbender. Einrichtungen der Malteser St. Anna ggmbh: Dormagen-Hackenbroich Köln Aachen Krankenhäuser Malteser Krankenhaus St. Anna, Duisburg-Huckingen Malteser Krankenhaus St. Johannes-Stift, Duisburg-Homberg Malteser Krankenhaus St. Josefshospital, Krefeld-Uerdingen Krefeld- Uerdingen Meerbusch-Lank Duisburg Essen Düsseldorf Bonn Rhein Münster Krankenhaus Pflegezentrum Hospiz Ambulante Dienste Warendorf Ascheberg-Herbern Drensteinfurt Dortmund Ruhr Bielefeld Lippe Nürnberg Bayern Passau München Starnberg-Percha Abbildung verkleinert Wohn- und Pflegeeinrichtungen Malteser Marienheim, Warendorf Malteserstift St. Benedikt, Ascheberg-Herbern Malteserstift St. Bonifatius, Essen Malteserstift St. Hedwig, Duisburg-Huckingen Malteserstift St. Johannes, Duisburg-Homberg Malteserstift St. Josef, Starnberg-Percha (Geschäftsbesorgung) Malteserstift St. Katharina, Dormagen Malteserstift St. Marien, Drensteinfurt Malteserstift St. Nikola, Passau (Tochtergesellschaft) Malteserstift St. Nikolaus im Horstmann Haus, Duisburg-Ruhrort Malteserstift St. Sebastian, Duisburg-Mündelheim Malteserstift St. Stephanus, Meerbusch-Lank Malteserstift Veronika-Haus, Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen Hospizzentrum Ambulanter Palliativ- und Hospizdienst, Duisburg-Huckingen Kinder- und Jugendhospizdienst, Duisburg-Huckingen Stationäres Hospiz, Duisburg-Huckingen Trauerberatung, Duisburg-Huckingen Gesundheitszentrum Saluvital Ihr Zentrum für Gesundheitsförderung am Malteser Krankenhaus St. Anna, Duisburg-Huckingen Ambulante Dienste Ambulante Pflege Ambulante Palliativpflege Begleit- und Betreuungsdienst/ Hauswirtschaftliche Hilfen»Malteser Leben«gibt es auch als ipad- und Tablet-App