G schafft ALLGEMEINBILDEND. Ottheinrich-Gymnasium Wiesloch und Gymnasium Walldorf Seiten 8-11

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Transkript:

18. Juli 2019 G schafft Die Abizeitung der RNZ BERUFLICH AM ABEND ALLGEMEINBILDEND PRIVAT & IM NACHBARKREIS Wirtschafts-, Technisches und Sozialwissenschaftliches Gymnasium Seiten 3-6 Abendgymnasium: Letzter Jahrgang nach 50 Jahren Seite 7 Ottheinrich-Gymnasium Wiesloch und Gymnasium Walldorf Seiten 8-11 Löwenrot-Gymnasium St. Leon-Rot und Leibniz-Gymnasium Östringen Seiten 12-15 G schafft: DER ABI-JAHRGANG 2019 RUND UM WIESLOCH-WALLDORF Foto: Helmut Pfeifer

2 G schafft DIE ABIZEITUNG DER RNZ Quidquid latine dictum sit, altum sonatur Was auch immer auf lateinisch gesagt wird, klingt anspruchsvoll. Da der obligatorische lateinische Sinnspruch zu Beginn einer jeden Rede hiermit aus dem Weg geräumt ist, kann ich mit der eigentlichen Rede beginnen. Wobei:EineobligatorischeSachemussich doch noch erwähnen: Mit einer Personenbezeichnung in der maskulinen Form meine ich immer alle Individuen, unabhängig vom biologischen oder sozialen Geschlecht. Wenn ich Schüler sage, meine ich also Schüler, Schülerinnen und alle dazwischen. Jetzt aber. Ich denke, viele von uns sind heute mit gemischten Gefühlen hier. Alle von uns können sicher die Freude darüber teilen, es endlich geschafft zu haben und die Strapazen der letzten Monate hinter sich lassen zu dürfen. Außerdem ist da natürlich die Freude über die neugewonnene Freiheit und die Freude auf die Zukunft, auf das Neue und Unbekannte, was vor uns liegt. Andererseits ist da auch Wehmut, wenn man auf all das zurückblickt, was jetzt hinter uns liegt. Der heutige Abend ist der letzte, an dem wir in dieser Konstellation zusammenkommen werden, weswegen ich denke, dass wir zuerst ein bisschen Revue passieren lassen sollten, bevor wir uns dem Ausblick widmen. Wir alle haben in den letzten Jahren viel Zeit in der Schule verbracht manche vielleicht mehr, andere weniger, weswegen es mir nicht abwegig scheint, die Schule als unser zweites Zuhause zu bezeichnen mit dem Unterschied, dass es bei den meisten von uns im echten Zuhause wahrscheinlich nicht bei starkem Regen im zweiten und dritten Stock von der Decke verständliche tropft. Nun ist die Zeit des Auszugs aus dem zweiten Zuhause gekommen. Die Umzugskartons sind mit Wissen, Erfahrungen und Erinnerungen voll gepackt und warten nur noch darauf, auf die nächste große Reise mitgenommen zu werden. Wie bei den echten Umzügen wird es durchaus den ein oder anderen Karton geben, der unberührt im Keller des neuen Zuhauses verstaubt oder sogar auf dem Weg dorthin verloren geht, aber dabei sollten wir nicht die anderen Kartons vergessen, die, die im neuen Haus immer gleich als erste ausgepackt werden. Welche das sind, fragen Sie? Welche Erinnerungen, welche Erlebnisse der letzten Jahre sind uns am wichtigsten? Die Antwort auf diese Frage ist natürlich individuell, deswegen möchte ich nicht allein darauf antworten. Glücklicherweise wurden dazu alle Schüler aus unserer Stufe schon befragt, nämlich im Rahmen des Steckbriefs für die Abizeitung, bei dem jeder die Gelegenheit hatte, anzugeben, welche Dinge er oder sie am meisten vermissen wird. Hauptsächlich sind das die Gemeinschaft und die Freunde. Ob in der Mittagspause die einige gerne in einem na- hegelegenensupermarktodereinemfast- Food-Restaurant verbrachten, auf Studienfahrten und Exkursionen, in der großen Pause im Oberstufenraum, in AGs oder auch im gemeinsamen Unterricht (wobei die Betonung hier auf gemeinsam liegt) viele Leute haben angegeben, dass sie dem guten Klima, das dort Die Schule als Ort des Lernens Rede des Wieslocher Scheffelpreisträgers Jakob Moser herrschte, nachtrauern werden. Außerdem vermissen wird die Stufe die Pausen an sich, Freistunden und Ferien sowie die Oreo-Muffins und Schokoladendonuts mit Schokoladenfüllung vom Schulbäcker sowie die Baby-Entchen im Innenhof. Geht man diese Aufzählung der meistvermissten Dinge durch, bemerkt man allerdings, dass ein Thema mit seiner fast vollständigen Abwesenheit glänzt, und das ist der Unterricht selbst. Aus diesem Grund muss ich jetzt doch einmal etwas ernster werden und die Frage stellen: Was ist denn eigentlich Sinn und Zweck der Schule? Die Institution Schule dient gemeinhin den folgenden zwei Zwecken: Zum einen insbesondere relevant in den unteren Klassenstufen dem Aufbewahren von Schülern, damit sich ihre Eltern nicht zuhause mit ihnen regelrecht beschäftigen müssen, und zum anderen viel wichtiger dem Einteilen von Schülern in leicht Scheffelpreisträger am OHG: Jakob Moser. Foto: Pfeifer Kategorien, um der Außenwelt die Beurteilung eines facettenreichen Individuums mit verschiedenen, ganz eigenen Stärken und Schwächen etwas zu erleichtern: guter Mensch, befriedigender Mensch, ungenügender Mensch. Um diese Kategorisierung durchführen zu können, braucht man Noten. Und um Noten zu bekommen, braucht man Prüfungen. Also wird geprüft, und wie. Angesichts der Zeit, die alle Lehrer darauf verwenden, Schülerleistungen zu prüfen und zu benoten, drängt sich doch die Frage auf, ob es nicht an der Zeit wäre, den Beruf des Lehrers in Prüfer umzubenennen, um treffender zu beschreiben, was ihn eigentlich ausmacht. Ob Klassenarbeiten, Projekte, Vorträge, Tests, mündliche Beteiligung am Unterricht fast alles, was ein Schüler in der Schule produziert, wird sofort in eine Note umgewandelt. Meistens noch über den Zwischenschritt von Verrechnungspunkten, was sehr wichtig ist, denn dieser Zwischenschritt suggeriert Verlässlichkeit und Objektivität bis auf die zweite Nachkommastelle: Die Note entsteht ja anhand eines nachvollziehbaren Notenschlüssels direkt aus den Punkten. Auf diese Weise wird verschleiert, dass letzten Endes jeder Lehrer immer in der Lage sein wird, Prüfungen so zu entwerfen und zu korrigieren, dass die erreichten Verrechnungspunkte (und damit die Endnote) seiner Fantasie entspringen ein Gedanke, den auszusprechen sich innerhalb des Systems allerdings fast niemand traut. Die ganze Benoterei hat natürlich Konsequenzen. Wie immer, wenn irgendetwas nur noch durch eine Kenngröße (wie in unserem Fall Noten) gemessen wird, optimieren die Gemessenen schnell alle Handlungen in Hinblick auf diese was keine Auswirkung auf die Kenngröße hat, ist irrelevant. So entstand das Bulimie- Lernen vor Klausuren, bei dem sämtlicher Lernstoff nach der Klausur so schnell wie möglich vergessen wird, der generelle Unwille vor Zusatzaufgaben (es sei denn, sie können sich positiv auf die Note auswirken) und die Abneigung gegenüber Exkursen im Unterricht: Ob das Thema eventuell interessant wäre, ist egal, es zählt nur, ob es klausurrelevant ist. Der Lösungsweg, den viele Lehrer daraufhin wählen, ist reine Symptombehandlung und dementsprechend wirkungslos hinsichtlich des zugrunde liegenden Problems: mehr Noten! Um die Schüler dazu zu bringen, dem Exkurs zu folgen, wird ein Test über den Stoff in der nächsten Woche angekündigt. Damit macht man alles aber nur noch schlimmer: Für Schüler ist das eine offizielle Bestätigung, dass nur Wert hat, was bewertet wird. Es wird aber nie möglich sein, alle Leistungen aller Schüler zu benoten der Plan, möglichst alles zu benoten, um Aufmerksamkeit und Mitarbeit zu garantieren, ist also nicht nachhaltig, da sein Ziel unerreichbar ist. Was allerdings erfolgreich erreicht wird, ist das Schaffen schlechter Stimmung. Vor der Prüfung Klagen seitens der Schüler zu viel Stoff, zu wenig Zeit. Nach der Prüfung verärgerte Lehrer über antriebslose Schüler, schlechte Antworten, schlechte Schnitte. Später verärgerte Eltern,diediePrüfungfürunfairhalten,eine Nachkorrektur fordern, Elterngespräche wollen. Aus diesem Grund verwundert es nicht, dass der Unterricht so selten als eines der Dinge angegeben wird, die vermisst werden meine These ist, dass die meisten Schüler Bildung gegenüber nicht abgeneigt sind, wohl aber dem in unserem Schulsystem untrennbar damit verbundenen Klima des extremen Leistungsgedankens. Was dabei vollkommen verloren geht, ist die Grundidee von Schule als Ort des Lernens und Wissensaustauschs und das finde ich wirklich traurig. Stellen Sie sich eine Website vor, die Grund- und Aufbaukurse zu einer Vielzahl von Themen anbietet. Ob Sie nun eine Sprache lernen, naturwissenschaftliche Versuche durchführen und verstehen oder sich näher mit Literatur auseinandersetzen möchten zu all diesen Dingen finden Sie LIEBE LESER statt an dieser Stelle ausführlich den verantwortlichen Redakteur zu Wort kommen zu lassen, haben wir uns in diesem Jahr für eine aus unserer Sicht viel spannendere Variante entschieden: Zum Start in unsere G schafft -Beilage 2019 drucken wir in kompletter Länge die Rede von Jakob Moser, Scheffelpreisträger am Ottheinrich-Gymnasium, ab, der sicher vielen Abiturienten aus dem Herzen spricht. Die RNZ wünscht auf dieser und den folgenden Seiten eine aufschlussreiche, interessante, unterhaltsame Lektüre. Allen Abiturienten einen herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg für die Zukunft. Armin Rößler auf der Seite einen Kurs. Sie möchten eine neue sportliche Übung lernen, erfahren, wie die Welt vor tausenden von Jahren aussah und welche ethischen Herausforderungen in den nächsten Jahren auf uns zukommen? Es gibt Kurse dazu. WärenSiebereit,fürdieNutzungeines solchen Angebots monatlich eine gewisse Gebühr zu zahlen? Vermutlich ja. Was, wenn ich Ihnen jetzt sagen würde, dass der Staat für die Kosten voll aufkommt und Sie jederzeit die Möglichkeit haben, persönlich mit einem Experten auf diesem Gebiet zu sprechen, Rückfragen zu stellen und individuell auf Ihren Lernfortschritt angepasste Antworten zu erhalten? Wäre das nicht großartig? Ja, das wäre es. Eigentlich sollte die Schule ein solcher Ort sein. Warum sind dann alle so glücklich, endlich ihre Schullaufbahn hinter sich zu haben? Warum müssen so viele Lehrer jetzt schon betonen, dass wir die Schulzeit einmal noch sehr vermissen werden? Bei einem Ort, wie ich ihn gerade beschrieben habe, müsste doch jedem sofort klar sein, dass man die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten dort vermissen würde, sollte man eines Tages keinen Zugriff mehr auf sie haben. Meine Damen und Herren, solange die Schule als Ort immer noch zuerst mit Bewertungen und Prüfungsstress verbunden wird, solange Prüfer versuchen, Interesse bei Schülern durch Benotung zu forcieren (was übrigens noch nie geklappt hat und auch nie klappen wird) und solange es Menschen gibt, die es explizit als eine Aufgabe der Schule erachten, zu kategorisieren solange werden sich Generationen von Schülern freuen, dem System endlich entkommen zu sein. Mein Dank gilt deswegen heute Abend all jenen Lehrern, die wirklich Lehrer waren. All jenen, die in ihrem Unterricht vermittelt haben, dass Noten nicht alles sind, dass es primär um Wissen geht und nicht um Wettbewerb; all jenen, die sich immer die Zeit genommen haben, detaillierte Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge nach Klausuren oder Präsentationen zu geben; allen, die jederzeit bereit waren, einen kleinen Exkurs in den Unterricht einzubauen, wenn das Interesse da war. Die Kartons mit den Erinnerungen an Ihren Unterricht werden diejenigen sein, die ich als Erstes auspacken werde, ganz egal, wohin meine Reise gehen wird. Vielen Dank.

DIE ABIZEITUNG DER RNZ G schafft 3 Viel gelernt und dennoch Spaß gehabt Sieben Abiturienten blicken auf die Zeit am Wirtschaftsgymnasium der Johann-Philipp-Bronner-Schule zurück Wiesloch.(BeSt) Wennichandiedrei gemeinsamen Jahre hier am WG der Bronner-Schule zurückdenke, dann war es vor allem eine lustige Zeit, so Carmen Ewert. Das habe schon zu Beginn der 11. Klasse an der neuen Schule mit den Kennenlern-Tagen im Pfälzer Wald bei Bad Dürkheim begonnen. Wir durften nicht auf den Wurstmarkt und das Abschlussfeuerwerk nur vom Berg aus betrachten, dennoch haben wir dort in einer Woche der Abgeschiedenheit neue Freunde fürs Leben gefunden, erinnert sich Larissa Renz. Zurück im Unterrichtsalltag an der Johann-Philipp-Bronner-Schule sei allen das positive Lehrer-Schüler-Verhältnis aufgefallen: Die Lehrer nehmen einen hier auf Augenhöhe ernst, meint Meike Hecker. Sie bringen sogar vollen Körpereinsatz und springen im Unterricht auch mal auf das Pult, ergänzt Louisa Rittel. Oliver Meier war sich schon im ersten Jahr an der neuen Schule sicher: Der gute Ruf der Schule hat mich zuvor bei der Schulwahl überzeugt und dieser hat sich durchgehend bestätigt. Gerne erinnern sie sich ans lebendige Schulleben. Hier gibt s neben dem Unterricht einen Kinotag, ein eigenes Fitnessstudio, eine Theaterkooperation, die Social Media AG, das Volleyballturnier, den Hoffnungslauf und einen eigenen Süßigkeiten-Automaten, zeigt sich Katja Weidenschlager überzeugt: Da ist für jeden etwas dabei. AbiturientenamWG:(v.li.) MeikeHecker, SelinaKlose, CarmenEwert, LarissaRenz, Oliver Meier, Louisa Rittel und Katja Weidenschlager. Foto: Pfeifer In der 12. Klasse ging es auf Studienfahrt nach Prag. Das war eine tolle Zeit. Neben vielem Wissenswerten lernten wir die Lehrer auch mal von der Party-Seite kennen, ein Mitschüler sprang von einem Boot aus direkt in die Moldau und ein anderer nahm der Bootsführerin das Mikrofon ab, um für alle Mitfahrenden die Moderation zu übernehmen, erinnert sich Selina Klose. In der Oberstufe rundeten verschiedene Seminarkurse das Kursstufenangebot ab, so Oliver Meier: Hier konnte zwischen drei Angeboten gewählt werden: Neben etwas Geschichtlichem oder einem Blick in die Zukunft überzeugte mich der Theater-Seminarkurs, das war große Klasse und hat richtig Spaß gemacht. Das Profilfach Wirtschaft und internationale Wirtschaft brauche niemandem Sorgen zu bereiten: Das kann jeder mit einem gewissen Grundinteresse schaffen! Ich hatte damit anfänglich gar nichts am Hut und jetzt könnte ich mir vorstellen, es zu studieren, erzählt Larissa. Selina ergänzt: Das sind berufliche Fächer mit Lebensweltbezug. Wir wissen, wie die Steuererklärung funktioniert, Firmen agieren und die Volkswirtschaft tickt. Das bringt uns große Vorteile für die eigene Zukunft! Neben einer erstklassigen Vorbereitung auf das Abitur wurden wir aber auch in den Fremdsprachen sowie den allgemeinbildenden Fächern hervorragend vorbereitet, zeigt sich Meike überzeugt: Wir haben viel gelernt hier und dennoch viel Spaß gehabt! Als besondere Wertschätzung empfinden es die Abiturienten, dass sie sich nach dem schriftlichen Abitur mit der Einrichtung und Ausstattung eines neuen Schüler-Aufenthaltsraumes beschäftigen durften und maßgeblich mitgestalten konnten. Nach dem Erreichen der allgemeinen Hochschulreife schließt sich ein duales Studium an: Selina studiert BWL und digitales Wissensmanagement, Meike wird ein duales Studium bei der Bundesbank absolvieren und auch Carmen zieht es zu einem Studium der Betriebswirtschaft. Larissa, Louisa, Katja und Oliver nehmen sich eine Auszeit und gehen auf Reisen ins Ausland. Bei den übrigen Schülern des Abiturjahrgangs stehen Lehramtsstudiengänge, ein FSJ oder eine kaufmännische Ausbildung hoch im Kurs. ANZEIGEN www.exweb.de Foto: plainpicture/m. Wituschek Umweltaktivisten. Naturschutz beginnt im Alltag. Über Fahrgemeinschaften freuen sich nicht nur Ihre Mitfahrer und Ihr Geldbeutel, sondern auch die Natur. Weitere Tipps zum Sprit und Geld sparen gibt es beim Naturschutzbund NABU. www.nabu.de

4 G schafft DIE ABIZEITUNG DER RNZ Abiturienten amwg An der der Johann-Philipp- Bronner-Schule Wiesloch Wiesloch. (rnz) Am Wirtschaftsgymnasium der Johann-Philipp-Bronner-Schule haben die folgenden Schüler das Abitur bestanden und ihr Einverständnis zur Namensveröffentlichung gegeben: Angelbachtal Laura Lutz Stephanie Schleweis Bad Schönborn Jan Litau Oliver Meier Dielheim Max Hauser Jonathan Emanuel Redder Leimen Joshua Aghotor Carolin Herrmann Amarachi Kathrin Nneji Sanja Schleicher Mühlhausen Vivien Bischof Christopher Fitzer Selina Klose Nathalie Lehner Sie haben es G schafft : die Abiturienten am Wirtschaftsgymnasium der Johann-Philipp-Bronner-Schule. Foto: privat Louisa Rittel Jan Rößler Michelle Florence Stoll Malsch Anna Lena Fessler Erik Plock Nußloch Justin Ahlbrecht Lukas Droste Janina Heintzmann Rauenberg Katharina Six St. Leon-Rot Hanna-Kristin Antritter Metin Dalgic Sören Heck Meike Hecker Aylin Hofmann Alina Petrat Larissa Renz Celine Stegmüller Suna Yildirim Walldorf Emily Hoogenberg Marieke Hoogenberg Temoor Ahmad Khan Nina Scheffner Katharina Soring Wiesloch Müberra Bayram Janine Both Carmen-Pia Ewert Marc Faulhaber Onofrio Manuel Giacalone Maike Huwer Leoni Knopf Sören Lundbeck Frederik Noss Ceren Polat Nina Seitz Robin van Daalen Mona Zirkel Notenschnitt von 2,5 Die Abiturienten am TG Wiesloch. (rnz) Am Technischen Gymnasium der Hubert-Sternberg- Schule in Wiesloch haben folgende Schüler mit einem Notenschnitt von 2,5 das Abitur bestanden: Bad Schönborn Ingmar Hofmann Dielheim David Baust Maximilian Giolda Patryk Jarzab Timon Scharm Heidelberg Klara Luise Fehrenbach Nicolas Greiner Kronau Tim Reminder Leimen Johannes Schulz Malsch Enya Bossert Mühlhausen Max Eiseler Theresia Jovic Der Abitur-Jahrgang 2019 am Technischen Gymnasium der Hubert-Sternberg-Schule. Foto: privat Maren Elena Schrabback Finn Zurmühl Neulußheim Burak Özgül Nußloch Aaron Eyckmann Maximilian Herb Anna-Lena Kirsch Andreas Ott Kai Steinhauser Sandhausen Jonathan Bering Eric Clausen St. Leon-Rot Fehmi Demir Tarik Fattah Niklas Gabriel Erik Heißler Jakob Schmidt Waghäusel Kevin Böcker Natascha Wegner Walldorf Julia Fabian Jan Hoegen Florian Rapp Jan Reinig Tobias Tisch Wiesloch Malte Brenner Martin Desombre Paul Dietrich Finn Engelmann Pema Hartmann Alexej Herdt Kevin Klein Sascha Köhler Maximilian Schindler

DIE ABIZEITUNG DER RNZ G schafft 5 Schule der technischen Möglichkeiten Abiturienten sprechen über ihre Erfahrungen am Technischen Gymnasium der Hubert-Sternberg-Schule Wiesloch. (BeSt) Wenn man von einer städtischen Schule aus der Nachbarschaft als Schüler an die Hubert-Sternberg-Schule wechselt, merkt man sofort die bessere Ausstattung, in die der Rhein-Neckar-Kreis hier investiert, begründet Maximilian Schindler die Frage, warum er am Technischen Gymnasium (TG) sein Abitur machen wollte. Die technischeausstattungder Schule scheint die vergangenen drei Jahre, in denen die Abiturienten eine Lerngruppe hin zur allge- Interviewpartner der RNZ zum Thema Abitur am Technischen Gymnasium: (v.li.) Anna-Lena Kirsch, Maren Schrabback, Paul Dietrich, Fabio Stadter, Maximilian Schindler, Aaron Eyckmann, Marvin Schiere, Max Eiseler und Patryk Jarazab. Foto: Pfeifer meinen Hochschulreife bildeten, massiv geprägt zu haben. Das flächendeckende WLAN im Schulhaus ermöglicht hier ganz neue Lehr- und Lerntechniken, zeigt sich Paul Dietrich überzeugt und Fabio Stadter ergänzt: Das Arbeiten mit Learning-Apps auf dem Handy bringt ganz neue Möglichkeiten. Etwas neidisch sind wir schon auf die uns nachfolgenden Jahrgänge, denn nun erhält jeder TG-Schüler zur Begrüßung ein Tablet von der Schule, gibt Marvin Schiere zu. Ein Höhepunkt unserer dreijährigen Schulzeit war die Eröffnung der Lernfabrik 4.0, berichtet Max Eiseler: Das war ein richtig großes Fest und später waren wir in der Lernfabrik mit freien Projekten aus dem Unterricht dort tätig. Ich habe bereits beim ersten Besuch der langen Nacht der beruflichen Schulen, die jedes Jahr Ende Januar stattfindet, festgestellt, dass diese Schule und ihre drei TG-Profilfächer Umwelttechnik, Mechatronik und Informationstechnik überzeugen, berichtet Maren Schrabback. Anna-Lena Kirsch ergänzt, dass sie in den letzten drei Jahren vor allem das entspannte Unterrichtsumfeldschätzengelernthabe. Diessei geprägt von einem sehr großen Vertrauensverhältnis auf Augenhöhe zwischen Schülern und Lehrern gewesen. Hier kennt jeder Fachlehrer seine Schüler mit Namen und achtet auf alle, das war auf den vorherigen Schulen nicht selbstverständlich, so Patryk Jarazab. Die bewusste Entscheidung für das TG wirkt sich positiv auf die Motivation aller Schüler aus. Nach der Einschulung lernten wir uns bei einer Schulübernachtung erst mal kennen und: Wir wurden eine Gemeinschaft, erinnert sich Maximilian Schindler schmunzelnd. Das erste Jahr zeigte uns auch, was technisch in dieser Schule steckt, so Aaron Eyckmann: Themen wie E- Mobilität, die Energiewende oder das spielerische Hacken der großen Vertretungsplanbildschirme mit Computerspielen begeisterten uns. Die Exkursion ins Geldmuseum der Bundesbank nach Frankfurt, die Ski-Freizeit in der 11. Klasse waren ebenso große Erfolge wie die Studienfahrt in der 12. Klasse nach Kopenhagen: Sonne, City, Meer und Party, trotz 21 Stunden Busfahrt war es eine Spitzenzeit, schwelgt Maximilian Schindler in Erinnerungen. Eine Erinnerung, auf die der Jahrgang lieber verzichtet hätte, war der falsche Amok-Alarm, aber die gelassenen Lehrer hätten auch in dieser unsicheren Dreiviertelstunde absolute Sicherheit ausgestrahlt. In der Jahrgangsstufe 1 sei der Unterricht dann auf das Abitur ausgerichtet worden und habe inhaltlich angezogen. Auch ohne große Fremdsprachenkenntnisse sei man bestens unterstützt worden. Maren und Anna-Lena können die geringe Zahl an Frauen am TG übrigens nicht nachvollziehen: Mit einem gewissen technisch-mathematischen Grundverständnis komme hier jede Frau zum Ziel. Letztlich seien die Schüler mit Zusatzstunden oder einem zusätzlichen Ferienkurs optimal auf die schriftlichen Abiturfächer vorbereitet worden. Mit einem Blick auf die Zukunft der Abiturienten zeigt sich zwar die technische Affinität in der Wahl des Studienfachs von Informatik, Wirtschaftsinformatik und Elektrotechnik, aber auch die klassische Mechatroniker-Ausbildung wird gewählt. Völlig andere Richtungen werden nach dem Abitur auch eingeschlagen: Während Marvin sich bei der Bundeswehr verpflichtet hat, will Maren Medizin in Heidelberg studieren und Anna-Lena Agrarwissenschaften in Hohenheim. Auch das Soziale bleibt nicht außen vor: Maximilian Schindler macht ein FSJ. Gute Nachbarn im Wieslocher Berufsschulzentrum: die Johann-Philipp-Bronner-Schule(li.) und die Hubert-Sternberg-Schule. Fotos: Rößler

6 G schafft DIE ABIZEITUNG DER RNZ Hier ist es persönlich Abitur am sozialwissenschaftlichen Gymnasium Wiesloch. (BeSt) Unser Profilfach Pädagogik und Psychologie war hoch interessant! Bereits als ich mich auf der langen Nacht der weiterführenden Schulen in Wiesloch darüber informiert habe, wusste ich, dass es das Richtige für mich ist!, berichtet Hannah Luther gleich zu Beginn des RNZ-Gesprächs. Talia Fatma Ötkür ergänzt: Ich habe mich vor drei Jahren ganz bewusst für diese kleine Schule entschieden, hier ist alles überschaubar sowie persönlich und man verliert sich nicht in der Anonymität, wie an anderen sozialwissenschaftlichen Gymnasien! Wenn man nach dem Abi plant, im sozialen Bereich aktiv zu sein, dann ist man hier absolut richtig, so Senanur Oruc. Jacqueline-Marie Steinmann hatte sich wegen des positiven Rufs der Peters-Schule für diese entschiedenundannalenakasperwolltenach ihrer Ausbildung zur Elektronikerin zurück ins soziale Spektrum. In den beiden Eingangsklassen zu Beginn der 11. Klasse konnten sich die überwiegend weiblichen Schülerinnen an das für alle völlig neue Profilfach Pädagogik und Psychologie gewöhnen: Wir haben es kennen und lieben gelernt, so Talia. Durch die Hospitationswoche konnten wir gleich zu Beginn in einen sozialen Beruf schnuppern, erinnerte sich Hannah. Aberzuvorkonntenwirunsund die Lehrer auf den K-Tagen in der Schule kennenlernen. Das Wir-Gefühl, das auf der Ski-Freizeit entstand, zahlte sich später bei der Vorbereitung auf das Abi und die ganze Organisation aus, so Senanur. Als besondere Unterstützung empfanden die fünf Abiturientinnen die Lehrer an der Peters-Schule, diese hätten mit zusätzlichen Abi-Vorbereitungen an Wochenenden für eine optimale Prüfungsvorbereitung gesorgt und seien immer offen und gesprächsbereit auch für private und persönliche Probleme gewesen. Zudem hätten die Lehrer bei der Berufsfindung und den Bewerbungen mit persönlichem Feedback immer weitergeholfen. Dabeiwurdenwirin den drei Jahren immer wie Erwachsene behandelt, obwohl wir die Schüler waren, stellt Hannah fest. Talia resümiert: Das ist einer der größten Unterschiede zwischen den beruflichen und den allgemeinbildenden Gymnasien. Die jährliche Weihnachtstür-Aktion, der Spendenlauf und das Schulfest zur 200-Jahr-Feier Louise-Otto Peters zählt Jacqueline-Marie als Höhepunkte der Schulzeit auf. Zu Beginn der 12. Klasse zog der Stoff in der Jahrgangsstufe dann schon gut an, erinnert sich Jacqueline-Marie und Hannah ergänzt: Pädagogik und Psychologie blieben zwar interessant, aber es ging auch ganz schön in die Tiefe! Die Studienfahrt führte Sprachen mit der RNZ über ihre Schulzeit: (v.li.) Hannah Luther, Jacqueline-Marie Steinmann, Talia Fatma Ötkür, Annalena Kasper und Senanur Oruc. Foto: Pfeifer nach Prag: Hier beeindruckte mich vor allem die Altstadt und es war richtig klasse, denn aus dem gesamten Jahrgang war noch niemand zuvor in Prag, zeigt sich Annalena begeistert. Auch an den Spanienaustausch denken die fünf gerne zurück: Insbesondere, dass wir den Spaniern bei uns im Schwarzwald Schnee zeigen konnten, was diese noch nie zuvor gesehen hatten, schildert Talia eine bleibende Erinnerung. Mit Blick auf die absolvierten schriftlichen Prüfungen sind sich alle einig, dass sie zwar bestens in der Schule vorbereitet wurden, aber wegen der Fülle des Lernstoffes viel früher hätten beginnen sollen zu lernen, was sie anfänglich gnadenlos unterschätzt hätten. Geschenkt bekommen haben wir hier nichts, ist sich Hannah sicher. Das sozialwissenschaftliche Profil zeigt sich auch in den Zukunftsplänen der jungen Frauen. Hannah wird das Studium der Wirtschaftspsychologie aufnehmen, Jaqueline- Marie wird zunächst als Bufdi beim DKFZ tätig und möchte danach einen Lehramtsstudiengang beginnen, Annalena wird Bildungswissenschaften studieren und möchte später in der Erwachsenenbildung tätig werden, Senanur wird Modemanagement und -design studieren und für Talia steht noch offen, ob es in die Richtung Medizin, Psychologie oder soziale Arbeit gehen wird. Abiander Peters-Schule Am sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Wiesloch Wiesloch. (rnz) Am sozialwissenschaftlichen Gymnasium der Louise- Otto-Peters-Schule haben folgende Schüler das Abitur bestanden: SGGSJ2/1 Maike Ahrens Marlene Bartosch Jessica Berg Lina Dexheimer Nina Eipl Anne Götzmann Hannah Luther Uma Liv Marklein Moofiza Mubarik Paulina Offenloch Talia Fatma Ötkür Celine Rausch Saskia Rausch Clara Schiere Jaron Schmitt Lilly Schott Maxi Schröder Maria Viviane Weinmann Eva Werner Nesrin Yildirim Manolya Yilmaz Antonia Zimmermann Freude übers Abitur: die Absolventen des sozialwissenschaftlichen Gymnasiums. Foto: privat SGGSJ2/2 Nadine Abts Katrin Batt Ina Baumgärtner Nana Stella Alexandr Buhl Annalena De Luca Pascal Drotleff Angel Dzackah Helena Engelhard Larissa Gamperling Jana Göhringer Elma Hanusa Adrian Heneka Annika Henties Annalena Kasper Miriam Krauth Anna-Maria Kükel Jolina Meemken Senanur Oruc Laura Prskalo Khowla Rashid Hannah Reichenbach Jacqueline-Marie Steinmann Salome Tebbe Melissa Tenfelde Finn Tiedtke Nicole Valjavin

DIE ABIZEITUNG DER RNZ G schafft 7 Endlich wieder Freizeit Das Abitur am Abendgymnasium verlangt den Schülern viel ab Nach dem Arbeitstag noch vier Stunden Unterricht Wiesloch. (rö) Zum Ende hin hat es sich radikal ausgedünnt, blickt Yannick Ditton zurück. Manche haben schon nach einem halben Jahr aufgegeben und gesagt: Ich kann das nicht, ergänzt Patrick Sabisch. Wieder andere hätten es doch nicht bis zum Abitur durchgezogen, sondern seien schon ein Jahr früher mit der Fachhochschulreife zufrieden gewesen. Zwischendurch seien sie 14 Schüler gewesen, am Ende blieben drei übrig, die als letzter Abiturjahrgang (siehe Kasten) des von der Volkshochschule Südliche Bergstraße organisierten Wieslocher Abendgymnasiums in die Geschichte eingehen: Neben den beiden 23-jährigen Yannick Ditton aus Baiertal und Patrick Sabisch aus Kronau, den Gesprächspartnern der RNZ, hat sich auch Carmen Knauer aus Dielheim bis zum Ende durchgebissen. Nach der zwölften Klasse sei er vom Gymnasium abgegangen, erzählt Yannick Ditton, und habe eine Ausbildung gemacht, die ihm dann aber nicht so gut gefallen habe. Ich habe viel probiert, viele Praktika gemacht, aber er habe nie so recht gewusst, was er wirklich machen wolle. Seine Mutter habe ihn dann überzeugt, dass das Abendgymnasium das Richtige für ihn sein könnte. Dort musste er noch einmal in der elften Klasse einsteigen, weil er vorher auf dem Gymnasium Spanisch hatte, nun aber vier Halbjahre Französisch brauchte.patricksabischhataufdem Tagesgymnasium nach der zehnten Klasse und der Mittleren Reife die Koffer gepackt, eine Ausbildung zum Forstwirt gemacht und in diesem Beruf auch gearbeitet. Irgendwann habe ich mich gefragt: Ist das alles? Dazu sei noch das eine oder andere körperliche Problem gekommen, das ihm signalisiert habe, dass er in diesem Beruf nicht bis 65 oder 67 arbeiten kann. Und für den Forstwirtschaftsmeister war ich noch zu jung. Also habe er sich entschieden noch mal für drei Jahre die Schulbank zu drücken. Nun, nach dem erfolgreichen Abschluss, könne er studieren, was ich will. An einem typischen Tag bleibt praktisch keine Freizeit. In den ersten beiden Jahren habe ich nebenbei gearbeitet, jeden Tag von 8.30 bis 17 Uhr, erzählt Yannick Ditton. Dann ging es mit dem Bus zum VHS-Zentrum in Wiesloch, wo der abendliche Unterricht von 17.45 bis meistens 21.45 Uhr auf dem Programm stand, manchmal dankenswerterweise auch nur bis 20 Uhr. Bei Patrick Sabisch hat morgens um 6 der Wecker gerappelt, dann ging s zur Arbeit nach Bruchsal, am späten Nachmittag schnell unter die Dusche und an die Schule. Die meiste Zeit konnte man sparen, wenn man weniger geschlafen hat, kann er inzwischen darüber schmunzeln. Am Abend freut man sich auf ein warmes Essen. Gut gelaunt beim Gespräch mit der RNZ: die beiden Abendgymnasium-Absolventen Yannick Ditton(li.) und Patrick Sabisch. Foto: Pfeifer Adieu Abendgymnasium Wiesloch. (rö) Nach 50 Jahren ist das Wieslocher Abendgymnasium Geschichte. Grund sind die in den letzten Jahren deutlich zurückgegangenen Schülerzahlen. Es endet eine Ära, sagte OB Dirk Elkemann auf der letzten Entlassfeier der von der Volkshochschule Südliche Bergstraße betreuten Einrichtung. Wer künftig auf dem zweiten Bildungsweg sein Abitur machen möchte, muss nach Heidelberg, Mannheim oder Karlsruhe. Das Bild zeigt die letzten erfolgreichen AbsolventenYannikDitton(4.v.li.),CarmenKnauer(Mi.)undPatrickSabisch(3.v.re.) mit (v.li.) OB Dirk Elkemann und den Lehrern Meike Jörger, Friedemann Püschel, Roland Kraft, Beatrix Timmermann und Tobias Sicks. Foto: Pfeifer Wenn Klausuren anstehen, heißt es allerdings noch dafür lernen. Man muss schon viel zurückstecken, zum Beispiel was Sport angeht, sagt Yannick Ditton. Patrick Sabisch ergänzt: Zwischendurch hatte ich mal eine Freundin. Die habe ich aber nur sehr sporadisch gesehen. Beide wohnen daheim und hatten so den familiären Rückhalt. Eltern, die einen unterstützen, sind ein großer Pluspunkt, sagt Patrick Sabisch und stellt sich vor, wie es gewesen wäre, auch noch selbst zu kochen oder den ganzen Haushalt zu schmeißen. Ans Aufgeben haben beide natürlich auch gedacht. Nicht, weil es mir zu viel wurde, sagt Yannick Ditton. Aber der Gedanke, sich mit der Fachhochschulreife zufrieden zu geben, sei durchaus da gewesen. Jetzt findet er aber: Das Abendgymnasium bis zum Abitur durchzuziehen, war die bessere Entscheidung. Patrick Sabisch berichtet von zwei Phasen. Erst habe er sich mit dem Gedanken Es lohnt sich durchgebissen. Und irgendwann habe er sich gesagt: Jetzt schmeiße ich auch nicht mehr hin. Auch für ihn logischerweise die richtige Entscheidung. Wenn man zurückblickt, ist das ein riesengroßer Erfolg, auf den man sehr stolz sein könne. Vielleicht war es auch die letzte Möglichkeit, das Abitur zu machen. Auf ihre Lehrer lassen die beiden nichts kommen. Das Verhältnis sei sehr familiär, freundschaftlich gewesen, meint Yannick Ditton, sicher auch dadurch bedingt, dass wir älter sind. Dank des kleinen Jahrgangs konnten die Lehrer besser auf individuelle Probleme eingehen, hebt Patrick Sabisch hervor. Und nicht alles war Stress: Wir haben auch mal Pizza gegessen, einen Film geguckt oder sind in Deutsch ins Theater gegangen. Ganz allgemein gilt: Die Lehrerwarentop,diewusstenjaauch, dass wir tagsüber arbeiten. Mit dem Abitur in der Tasche geht es jetzt für beide auf zu neuen Ufern. Kurzfristig will Patrick Sabisch zwar weiter nur arbeiten und es genießen, jeden Abend Freizeit zu haben. Als früher leidenschaftlicher Handballer kann er sich gut vorstellen, sich als Trainer zu versuchen. Außerdem will er ins Ausland, da schwebt mir Kanada vor. Und dann geht es ans große Ziel, das Studium: Ich habe mich ziemlich stark für Jura interessiert und will noch mal was ganz Neues machen. Yannick Ditton sagt: Ich bin Musiker und will etwas mit Musik machen, nämlich in Darmstadt Soundund Musikproduktion studieren. Mit seiner Band Written Pledge spielt er knallharten Metal, sein Traum wäre es, ein Tonstudio aufzumachen. Mit dem Studium könne er aber auch im Radio, Film und Fernsehen oder Gamedesign tätig werden. Da gibt es viele Möglichkeiten.

8 G schafft DIE ABIZEITUNG DER RNZ Jahrgang mit einer Traumnote von 2,1 Abitur am Ottheinrich-Gymnasium in Wiesloch Alle 129 Schüler haben die Prüfungen gemeistert Sie haben Grund zum Feiern: die Abiturienten 2019 des Otteinrich-Gymnasiums Wiesloch. Foto: Pfeifer Wiesloch. (rnz) Folgende Schüler haben am Ottheinrich-Gymnasium Wiesloch das Abitur bestanden und der Schule gegenüber eine Einverständniserklärung unterzeichnet, dass ihre Namen veröffentlicht werden dürfen. Der Jahrgang erzielte im Schnitt die Traumnote von 2,1. Dielheim Leonard Berberich Luca Brenzinger Melinda Luise Engelhardt Fabian Franz David Eduard Michael Fuchs Daniel Fuhge Luis Gallian Benedikt Horlacher Jan Karpa Peter Kern Julian Marius Klempa Kai Joachim Krehan Anna-Magdalena Kupke Sabrina Laier Wieland Lemmerz Tim Rausch Nadine Salmon Lisa Katharina Seeger Emily Marie Solfronk Jannis Steger Nathalie Stross Anna-Lena Wagner Hanna Weber Janis Wild Nußloch Sama Alfar Lennart Greiner Rauenberg Hannes Alberts Maurice Bender Kaja Böttcher Valerie Christin Engelmann Annabel Erhart Zahdeh Alamdari Hossain Gian Luca Johannes Jonas Just Marie Gabriele Koch Philipp Körner Timo Richstein Jakob Schaude Johanna Sofia Schwab Sofia Theresa Steger Anna Leonie Stötzel Marie Lea Zimmermann Wiesloch Soheel Aghadavoodi Jolfaei Devrim Altun Eugen Andrienko Olga Andrienko Delia Juliana Andronache Jasmin Asanoviç Vincent Leon Bader Philipp Bannert Jasmin Anna Theresa Bauer Marie Viktoria Becker Jona Berberich Rebecca Bethke Tim Beunings Layla Fischer Tabea Felicitas Frey Sophie Gerards Damian Gleis Yorick Graff Alicia Gumprecht Levent Güngör Moritz Michael Gutfleisch Moritz Hackmann Lea Rebecca Hasanagic Laura Herrfurth Laura Horstmann Elena Huber Miriam Katharina Ingendahl Paul Sebastian Jitarasu Erinnerungsstück:dasAbi-T-Shirtmitdem Motto ABIos amigos 12 Jahre Siesta jetzt gibt s Siesta und der Namensliste auf dem Rücken. Fotos: Pfeifer Jule Jungmann Gökay Karaahmetli Ronas Karadas Vera Knopf Smilla Konrad Janosch Julius Kröger Saskia Jonna Lober Tim Marischler Johanna Meßmer Celina Michenfelder Mitra Ariane Mohraz Christian Josef Mosbrucker Jakob Moser Simon Vincent Müller Sonja Maria Müller Laura Nennstil Niklas Roland Neumann Gerrit Raphael Niederhoff Kira Niessner Julian Oczlon Tobias Olih Suzanne Pape Lena Marie Pohl Nils Reimann Janett Madeline Schell Johanna Schmeling Raul Schneider Matthis Schult Ringo Schürholz Fabio Schwarz Mehdy Shinwari Thorben Benjamin Sieber Julian Solomatin Nicolas Stauder Paulina Straus Sophie Lucia Trender Aikaterini Triantafyllidou Luis Tschira Rolf Tunaj Trong Khang Vu Nele Weinmann Johanna Wiethoff Michael Wiethoff Jana Zinsmeister

DIE ABIZEITUNG DER RNZ G schafft 9 Wir sind ein toller Jahrgang Gespräch mit Abiturienten des Ottheinrich-Gymnasiums Wiesloch. (rö) Wie war das damals am ersten Tag auf der neuen, so großen Schule? IchbinausBaiertal. Mitdem Schulbus zu fahren, war schon spannend genug, erzählt Rolf Tunaj. Am Ottheinrich-Gymnasium (OHG) in Wiesloch sei er dann nicht nur auf viele neue Leute getroffen, kein Wunder bei über 1000 Schülern und mehr als 100 Lehrern, auch das Gebäude mit seinen verschiedenen Bauten sei verwirrend gewesen. Ich war schon beim Infotag eingeschüchtert, gibt auch Jule Jungmann zu. Obwohl sie in Wiesloch die Grundschule besucht hatte, gemeinsam mit Luis Tschira, einem weiteren Gesprächspartner der RNZ aus dem aktuellen Abiturjahrgang, sei ihr das Gymnasium trotzdem einfach nur groß vorgekommen. Das Durcheinandermischen der damaligen Fünftklässler aus verschiedenen Orten empfand sie als positiv: Da lernt man viele neue Leute kennen. Rolf Tunaj hatte den Vorteil, dass seine Schwester bereits auf dem OHG war, ich kannte sogar schon ein paar Lehrer. Ungewohnt für Luis Tschira: Als Viertklässler bist du der Älteste auf der Grundschule, hier fängst du wieder von unten an. Wie sich das Bild wandelt, veranschaulicht Jule Jungmann: Du denkst, die Leute in der Jahrgangsstufe 2 sind voll erwachsen. Jetzt, wo sie das Abitur in der Tasche hat, kommen ihr die Altersgenossen und sie selbst dagegen nicht mehr so erwachsen vor. Einen ganz anderen Weg hat Sama Alfar bis zum Abitur zurückgelegt. Ich bin in Syrien geboren und erst in der zehnten Klasse dazugekommen, erzählt sie. An der ganz neuen Schule sei es ihr aber leicht gemacht worden: Es war toll, wie schnell ich integriert worden bin. Dazu hat sie aber selbst auch einiges beigetragen: Nach der Ankunft in Deutschland und einem Jahr auf der Werkrealschule durfte sie schon das Gymnasium besuchen. Und dort ist sie eine der Besten gewesen, wie Jule Jungmann sagt. Nach drei Jahren auf dem OHG und dem Abitur findet es Sama Alfar jetzt voll schade, dass wir uns verabschieden müssen. Natürlich besteht die Schulzeit nicht nur aus positiven Erinnerungen. Am Ende der Mittelstufe, so Luis Tschira, habe er gemerkt, dass es super, super stressig wird, nachdem er vorher nie habe lernen müssen. Deshalb habe er auch mal darüber nachgedacht, auf eins der anderen Gymnasien, das Technische oder das Wirtschaftsgymnasium, zu wechseln, weilmandaeinjahrlängerzeit hat. In der Mittelstufe habe er ebenfalls großen Druck verspürt, berichtet Rolf Tunaj. Heute meint er: Das gehört dazu, damit man in die Schule reinwächst. Für Jule Jungmann waren die neunte und die zehnte Klasse am anstrengendsten, in der Jahrgangsstufe 1 sei es dann wieder besser geworden. Und das, obwohl sie die Wahlmöglichkeiten als relativ begrenzt empfunden hat. So sei beispielsweise kein Politikkurs zustande gekommen, auch Rolf Tunaj meint: Man kann relativ wenig abwählen. Für Luis Tschira ging es dann auch weniger nach Neigungen, sondern er habe versucht, das größte Unheil abzuwenden in seinem persönlichen Fall Chemie. Positiv: Die Lehrer sind lockerer geworden, so Jule Jungmann, sie haben Eis mitgebracht oder sind mit uns Picknicken gegangen. Der zwischenmenschliche Umgang habe sich mehr auf Augenhöhe abgespielt, findet Luis Tschira. Zudem habe man die Vorbereitung auf den Unterricht und das Lernen individueller gestalten können, das kann einem viel Stress ersparen. Man wird viel selbstständiger, sagt Rolf Tunaj. Mit einem Augenzwinkern meint er: Wir sind ein toller Jahrgang. Manche hätten sie gar als Streberstufe bezeichnet, so Jule Jungmann. In überwiegend guter Erinnerung sind die Studienfahrten, Ausflüge und Exkursionen während der Der Abiturjahrgang 2019 verabschiedet sich nach acht Jahren vom Ottheinrich-Gymnasium. Foto: Helmut Pfeifer Auskunftsfreudig im Gespräch mit der RNZ: die OHG-Abiturienten(v.li.) Rolf Tunaj, Jule Jungmann, Luis Tschira und Sama Alfar. Foto: Pfeifer Schulzeit geblieben. Unsere Studienfahrt nach Andalusien war ein bisschen chaotisch, blickt Rolf Tunaj zurück. Aber unsere Gruppe war so gut, wir haben das Beste draus gemacht. Für Jule Jungmann war die Klassenfahrt in der Achten krass. Es ging nach Österreich, in den Outdoor-Freizeitpark Area 47. Mitten im Mai hat es geschneit, das Rafting auf der Isar wurde trotzdem durchgezogen. Ein Thema dieser Abiturientengeneration waren natürlich auch die Fridays for Future -Demos. Unsere Stufe ist nicht übertrieben politisch motiviert, aber ein paar Leute waren dabei, sagt Luis Tschira und erinnert sich: Im Februar stand ich mit 50 Leuten auf dem Heidelberger Uniplatz, zweimonatespätersindwir mit 3000 durch die Innenstadt gezogen. Jule Jungmann, ebenfalls auf den Demos aktiv, ergänzt: Wir haben uns auch vorher schon Gedanken über das Thema gemacht. Jetzt haben die vier Abiturienten ganz unterschiedliche Zukunftspläne: Rolf Tunaj macht zunächst einmal eine Art Freiwilligendienst im kirchlichen Rahmen, bei der deutschsprachigengemeindeinrom. Zeit, die ihm nach der Schule als Puffer dienen soll, und für seine Berufswahl als Bestätigung oder auch nicht. Sama Alfar würde gerne sofort mit dem Medizinstudium anfangen und wartet gespannt auf die Ergebnisse des Medizinertests. Gibt s eine Alternative? Journalismus, sagt sie. Für Luis Tschira steht ein Freiwilliges Soziales Jahr an, dann will er ebenfalls Medizin studieren oder eine ganz andere Richtung sich als Hip-Hop-Musiker versuchen. Jule Jungmann hat sich für den Bundesfreiwilligendienst entschieden und wird am PZN in Wiesloch tätig. Auch ein halbes Jahr als Au-pair in Irland steht im Raum. Was das Studium angeht, bin ich mir noch nicht sicher. AbersiehabejaauchnochZeit, sich das gut zu überlegen.

10 G schafft DIE ABIZEITUNG DER RNZ Abiturienten mit Bagger: der Jahrgang 2019 des Gymnasiums Walldorf in seinen Abi-Pullis. Foto: privat Alle 116 Schüler haben bestanden Die Abiturienten des Gymnasiums Walldorf Die Durchschnittsnote des Jahrgangs betrug 2,3 Walldorf. (rnz) Am Gymnasium Walldorf habe alle 116 zur Prüfung angetretenen Schüler die Abiturprüfung bestanden Walldorf Adrian Albrecht Julia Becker Vanessa Behawetz Enya Boban Robin Boch Marléne Breunig Anchise De Filippo Paula Durante Nicolas Eichelsheimer Moritz Eisnecker Deniz Ertugrut Annika Frauendorfer Emma Frey Lennard Gelb Paula Groß-Bölting Johannes Haaß Nils Hagmann Zsófia Hajnal Henning Hinrichs Leon Hockenberger Lea Hofmann Goikoetxea Paul Horst Sarah Ihssen Alena Jensen Manuel Kilian Lisa-Marie Klemm Max Kramer Leon Kronauer Christina Laux Clemens Liebich Pauline Meyer Tuan Kiet Nguyen Jana Opara Büsra Pekdemir Anna Pospiech Tim Radek Thilo Reinig Juliane Roßmanith Anna Roth Destin Rothe Ivo Ruck Mona Scheerer Hannah Schmidt Das Gymnasium bildet zusammen mit der Theodor-Heuss-Realschule das Walldorfer Schulzentrum, an dem gut 2000 Schüler unterrichtet werden. Foto: Pfeifer Hanna Schreckenberger Tim Schulz Anna Staab Ann-Kathrin Stürmer Vivien Tendick Alexander Többen Sanja Tojic Julian Trebels Marcello Tripi Hanna Tsatsopitas Berkay Ugur Samuel Wagner Frederik Walla Lisa Werning Sophia Wessendorf Marleen Winnes Yuka Wolter St. Leon-Rot Felix Back Eliah Bäum Sophie Becker Tim Billmaier Fabienne Boy Samuel Brecht Cem Catakli Nicolas Dudda Annika Egeler Leonie Feuerstein Lisa Grof Lukas Harmsen Till Hartnagel Niklas Herhoffer Maggy Horvath Christian Kleiber Julius Klevenz Jana Kohl Jan Körner Britt Lange Lisa Leonhartsberger Jana Leutz Jan Müller Jonas Rauch Leïla Said Sophia Stoye Johannes Trunk Joy-Estrella Uhlenbrauck Aguado Gina Vetter Peter von Hahn Anabel Weis Jonas Weis Altlußheim Jennifer Bayer Dielheim Robert Haar Leo Irsigler Jonas Rau Leimen Jan Breitenbicher Holger Flory Mühlhausen Alina Hildt Neulußheim Jaqueline Zahlmann Nußloch Robin Egner Hanna Feuerstein Sophia Fichtner Robin Klotz-Fischer Jonas Maisch Anna Rümmelin Oftersheim David Drabiniok Rauenberg Anna Böttcher Reilingen Eleni Ganzke Sina Hanebauer Marla Mummert Sandhausen Sofia Kinscher Fabienne Neininger Wiesloch Anna Filsinger Leonie Kaiser Paul Meiners

DIE ABIZEITUNG DER RNZ G schafft 11 Es bleiben die Freunde Der Stress der Schulzeit ist schon vergessen Gespräch mit Abiturienten des Walldorfer Gymnasiums Walldorf. (rö) Das war alles sehr neu, beängstigend, erinnert sich Berkay Ugur aus dem aktuellen Abiturjahrgang an seine ersten Tage auf dem Walldorfer Gymnasium. Nachdem er von der Realschule gewechselt war und die Klasse wiederholen musste, kannte ich niemanden. Das habe sich aber relativ schnell gelegt, auch weil am Anfang viele Ausflüge auf dem Stundenplan standen. Paul Durante, die ebenfalls aus Walldorf kommt, berichtet, total aufgeregt gewesen zu sein, sich aber auch sehr auf die neue Schule gefreut zu haben. Von den vielen Räumen war ich überfordert, erinnert sie sich. Dank der pädagogischen Freizeit habe sie aber direkt Anschluss gefunden und sich später am Gymnasium immer sehr gut aufgehoben gefühlt. Sophia Stoye ist zwar zusammen mit einigen Freunden aus St. Leon-Rot aufs Walldorfer Gymnasium gewechselt, die meisten seien damals aber in einer Parallelklasse gelandet. Neue Freunde habe sie schnell gefunden, die Aufregung, dass die Schule so groß war, habe sich auch schnell gelegt. Ich musste in die Streicherklasse, erinnert sich Robin Klotz-Fischer, der aus Nußloch kommt. Da bekam ich schnell Kontakt zu den Mitschülern und wir haben uns ausgetauscht. Lob gibt s für die damaligen Klassenlehrer. Die waren ein sehr gutes Team, sagt Sophia Stoye stellvertretend über Andrea Erny und Michael Reuter. Zu den Erlebnissen aus der Schulzeit, die in Erinnerung bleiben, gehören vor allem Klassen- und Studienfahrten. Als sehr cooles Ereignis bezeichnet Sophia Stoye das Schullandheim an der Nordsee in der sechsten Klasse. Ich war vorher noch nie im Norden, zudem habe das gemeinsame Erlebnis für einen krassen Klassenzusammenhalt gesorgt. Aus heutiger Sicht besonders lustig: Im Nachhinein habe sich herausgestellt, dass die Jugendherberge eigentlich überhaupt keine Zulassung gehabt habe. Dabei sei die Unterkunft alles andere als schlecht gewesen: Das war die beste, die Frau Haben gute Erinnerungen an ihre Schulzeit: die Walldorfer Abiturienten (v.li.) Robin Klotz-Fischer, Berkay Ugur, Paula Durante und Sophia Stoye. Foto: Rößler hat selbst gekocht, und das so gut. Robin Klotz-Fischer erinnert sich gerne an die Berlinfahrt in der zehnten Klasse. Freizeit haben und Kultur erleben, das ist echt was wert, sagt er. Auf den Studienfahrten in der Kursstufe habe man dann noch mal neue Leute aus dem Jahrgang kennengelernt, mit denen man vorher nichts zu tun hatte, hebt Sophia Stoye hervor. Berkay Ugur und Robin Klotz-Fischer haben den Austausch auf Gran Canaria genossen. Als die Spanier hier waren, haben wir viel zusammen gemacht. Für Paula Durante war der stufenübergreifende Frankreich-Austausch für Acht- und Neuntklässler prägend: Da hat man sich als Schule zusammengehörig gefühlt. Eins der schönsten Dinge in der Schullaufbahn war für Paula Durante die SMV-Arbeit ab der fünften Klasse. Sie habe jede Station miterlebt und sei sehr froh, dass wir das Angebot haben, selbst etwas an der Schule organisieren zu dürfen. In den verschiedenen Ausschüssen sei für jeden etwas dabei, stimmt Sophia Stoye zu, man bekomme das Gefühl, dass die Schule zur Heimat wird. Und als sie dann Schülersprecherin war, habe sie gemerkt: Da kann man etwas bewirken. Nicht alles ist während der Schulzeit eitel Sonnenschein. Es gab ein paar aufregende Momente, blickt Paula Durante auf ungeliebte GFSen und Präsentationen zurück. Ich bin schüchtern, aber daran gewachsen, sagt sie heute. Berkay Ugur verweist auf die vielen Hilfsmöglichkeiten, die es an der Schule vor allem von den Sozialarbeitern gibt. Die haben zum Beispiel bei Prüfungsängsten geholfen. Und trotzdem, so Sophia Stoye, denke man während der Klausurenphasen, man hat kein Leben mehr. Und das Abitur? Vorher war ich angespannt, im Nachhinein war s nicht so schlimm, sagt Robin Klotz-Fischer. Wie eine lange Klausur, meint Berkay Ugur. Aber die Zeit geht schneller rum, findet Sophia Stoye. Und man hat sich so lange vorbereitet, sagt Paula Durante. Ich will Medizin studieren, sagt Berkay Ugur zu seinen Zukunftsplänen. Dafür will er nächstes Jahr den Medizinertest machen, zunächst aber mal ein Jahr Pause, vielleicht ein Freiwilliges Soziales Jahr und ein bisschen Reisen. Ein Freiwilliges SozialesJahrhatteauchSophiaStoye auf dem Schirm. Aber sie ist noch nicht 18 und deshalb zu jung, also macht sie erst einmal zwei längere Praktika, erfreulicherweise unter anderem bei der Rhein-Neckar-Zeitung. Dann will ich als Au-pair nach Großbritannien, wenn s klappt, verrät sie. Auf das Modell Au-pair setzt auch Paula Durante, allerdings geht sie schon Mitte August nach Frankreich. Danach will sie Französisch und vielleicht Englisch auf Lehramt studieren. Noch gar nicht so konkrete Pläne hat Robin Klotz- Fischer. Erst mal will er mit Freunden für zwei Monate nach Asien, später will er wahrscheinlich Architektur studieren, sich aber zunächst über ein Praktikum Eindrücke verschaffen. Im Blick zurück auf die Schulzeit überwiegen die guten Erinnerungen, findet Sophia Stoye. Man hat wirklich viel Stress, aber es bleiben einem Freunde, meint Robin Klotz- Fischer. Der Rückhalt von den Lehrern ist enorm stark, lobt Berkay Ugur. Und natürlich haben alle auch die Aktivitäten außerhalb des Unterrichts genossen, ob bei den Schulsanitätern, den Streitschlichtern, in der Theater- oder der Fair-Trade-AG. Immer wieder werden die Freundschaften betont, die sich entwickelt haben. Berkay und ich haben uns richtig gehasst, lacht Sophia Stoye. Dann haben wir was angestellt und wurden zusammen rausgeschickt, sagt Berkay Ugur. Jetzt sind wir gute Freunde, stellen beide fest. Schöne Erinnerungen für den Abitur-Jahrgang: der letzte Schultag unter dem Motto erster Schultag und ein Bild vom USA-Austausch. Fotos: privat

12 G schafft DIE ABIZEITUNG DER RNZ Das Abitur darf gefeiert werden Die Abiturienten des Löwenrot-Gymnasiums St. Leon-Rot In Abendgarderobe vor der feierlichen Zeugnisübergabe: der Abitur-Jahrgang 2019 am Löwenrot-Gymnasium St. Leon-Rot. Foto: Galyna Hecker-Petrova St. Leon-Rot. (rnz) Am Löwenrot- Gymnasium haben folgende Schüler das Abitur bestanden: Altlußheim Patrice Fiedler Luisa Haller Monia Petry Jan Sälzler Syleena-Aliah Wachter Dielheim Megan Gerlinger Hockenheim Diana Dell David Dörrmann Julius Elk Alexander Schuld Elias Weber Huttenheim Josefine Büchner Ketsch Keno Jenner Kirrlach Kevin Grimm Kevin Kern Patrick Schmitteckert Lucas Quoc Hiep Vo Felix Wichmann Florian Wichmann Victoria Zimmermann Leimen Lea Gozdan Malsch Maite Gil Bredehöft Alisa Menekse Lukas Pitz Neulußheim Sina Gerstl Julia Hütt Sophia Steubing Nußloch Jill Dana Hofmann Nadine Schollmeyer Odenheim Laura Schön Rauenberg Jule Keller Tobias Seidel Lene Anika Sperling Reilingen Lisa Dagenbach Nico Großhans Anna Janyska Julia Lippertz Phil Meinhart Franziska Weißmann Seit einem Jahr Löwenrot St. Leon-Rot.(rö) Vor nicht ganz einem Jahr, im September 2018, feierte das Privatgymnasium seinen 20. Geburtstag und seinen neuen Namen Löwenrot-Gymnasium. Auf dem Bild (v.li.) Bürgermeister Dr. Alexander Eger, Oliver und Dietmar Hopp, Kultusministerin Susanne Eisenmann, Schulleiter Ulrich Müller, Geschäftsführer Jörg Schmidt und Landtagsabgeordneter Karl Klein. Foto: Lerche Rettigheim Paulina Gründel Philipp Hermann Rotenberg Charlotte Stocker Rheinhausen Celina-Maria Gäng Rheinsheim Silas Graf Sandhausen Daniel Maier St. Leon-Rot Jessica Löffler Vivien Löffler Robert Schmidt Hannah Schroers Manon Waguet Sina Marx Waghäusel Luzie Dischinger Elias Müller Justus Necker Axinia Riegel Svenja Vondermühl Walldorf Alexandra Albers Ruiz Madline Garrelts Leonie Hothum Luca Maroto Lòpez Wiesental Sarah Fühl Wiesloch Lea Fleischer Juliane Kissel Karolin Schoch Phil Wipfler

DIE ABIZEITUNG DER RNZ G schafft 13 Wenn man sich wohlfühlt...... dann wird die Leistung besser Das sagen die Abiturientinnen am Löwenrot-Gymnasium St. Leon-Rot St. Leon-Rot. (seb) Hier wird man hervorragend betreut : Einhellig betonen Laura Schön aus Odenheim, Charlotte Stocker aus Rotenberg, Karolin Schoch aus Wiesloch und Lea Gozdan aus Leimen, wie gut sie sich am privaten Löwenrot-Gymnasium in St. Leon-Rot aufgehoben gefühlt haben. Ohnehin setzt das Gymnasium ihrererfahrungnachallesdaran,dass die Zahl der Lehrer stimmt und es zu keinem Unterrichtsausfall kommt. Aber darüber hinaus loben die Abiturientinnen den persönlichen Einsatz ihrer Lehrkräfte: Teilweise hätten sie sie in ihrer Freizeit auf die Abschlussprüfungen vorbereitet. Fast freundschaftlich sei das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern, erzählt Lea. Die nötige Distanz war da, aber man fühlt sich respektiert, ergänzt Karolin: Jede Lehrkraft interessiert sich für deinen Erfolg. Auch, dass Leistungskurse mit nur fünf Schülern zustande kamen, sei an anderen Schulen kaum denkbar. Und wenn man sich wohlfühlt, wird die Leistung besser, man freut sich sogar auf Fächer, die man gar nicht mag, weil der Lehrer so gut ist. Neben den Pflicht-Schwerpunktfächern Mathe, Deutsch und Englisch hatten Laura Biologie und Gemeinschaftskunde, Charlotte Physik und Geschichte und Lea Französisch und Geschichte als Schwerpunkte. Karolin hatte SpanischundWirtschaft fürsiewarsehr erfreulich, dass das Löwenrot-Gymnasium diese Fächer im Angebot hat, das sei nicht selbstverständlich. Noch weniger das über den erforderlichen Unterricht an allgemeinbildenden Gymnasien hinausgehende Bildungsangebot. Die vier Schülerinnen zeigten sich begeistert von einer Reise nach Katar, wo sie an einer Model United Nations -Konferenz, mit der Schüler aus aller Welt Jahr für Jahr die Arbeit der Vereinten Nationen nachstellen, teilnahmen. Gut vorbereitet fühlen sich alle vier. Dank dem Fach Wirtschaft beispielsweise versteht man die Welt besser, wie sie funktioniert, was die Welt regiert, meint Karolin. Wichtige Erfahrungen hätten sie alle beispielsweise in Katar gesammelt. Bei der Begegnung mit der arabischen Kultur hätte sich das mit dem rückständigeren Frauenbild durchaus bestätigt, auch anderes wirkte fremd. Aber es habe sich auch gezeigt, dass ein Wandel und eine gewisse kulturelle Annäherung stattfinden, etwa was die Nutzung von Instagram und Snapchat bei Jugendlichen angehe. Einerseits also hätten sie die Freiheiten und Werte zuhause noch etwas mehr zu schätzen gelernt, andererseits aber Respekt vor fremden Kulturen und Offenheit mitgenommen. Laura möchte ab diesem Wintersemester in Heidelberg oder Freiburg Jura studieren. Damit halte ich mir viele Möglichkeiten offen, erklärt sie: Momentan habe sie noch keinen konkreten Berufswunsch, aber nach einem BerufserkundungspraktikumbeieinemAnwaltstehedie Richtung schon mal fest. Jura hat auch Charlotte im Sinn, sie hat ihre Zukunft aber schon sehr genau geplant: Ich will in die Strafverfolgung, mich auf Kriminalrecht spezialisieren. Früher habe sie überlegt, zur Polizei zu gehen, da sei ihr Weg aber eher eingeschränkt, bei Jura bleiben mir mehr Türen offen. So könne sie sich gut vorstellen, auf internationaler Ebene Verbrechen zu bekämpfen, Menschenhandel und Sind super gerne auf das Löwenrot-Gymnasium in St. Leon-Rot gegangen: (von links) die Abiturientinnen Charlotte Stocker, Lea Gozdan, Karolin Schoch und Laura Schön. Foto: Lerche Zwangsprostitution vor allem. Karolin möchte zunächst für zirka ein Jahr arbeiten, Geld verdienen und ein bisschen was von der Welt sehen. Momentan arbeite sie in einer Boutique, da fühle sie sich wohl. 2020 soll ein Studium folgen, da sei sie aber noch etwas hin- und hergerissen: BWL mit Schwerpunkt Medienmarketing oder das wurde in letzter Zeit für mich immer interessanter Deutsch und Englisch auf Lehramt. Ein Praktikum an einem Gymnasium soll ihr die Entscheidung leichter machen. Ich wollte schon immer was Medizinisches machen, berichtet Lea. Weil sie Familie in Nordrhein-Westfalen hat, sprang ihr eine dortige Uni ins Auge, dort wolle sie sich bewerben. Ihr Fokus liegt dabei auf Zahnmedizin. Darüber hinaus plant sie ein Praktikum an einer Klinik in Südafrika, da gebe es interessante Angebote für (angehende) Studenten, durch die man viel Erfahrung sammeln könne. Ich bin hier super gerne zur Schule gegangen, lautet Karolins Fazit. Es war eine angenehme Atmosphäre, aber auch von Ehrgeiz geprägt, so Charlotte, das sei allen Schülern zugutegekommen. Laura, die zuvor auf einer Realschule und kurz an einem Technischen Gymnasium war (das sie nicht überzeugte), betont: Das Privatgymnasium war die beste Entscheidung für mich. 1998 als Privatgymnasium Leimen gegründet, 2004 nach St. Leon-Rot übergesiedelt und seit Januar 2007 im neuen Schulhaus in der Ortsmitte untergebracht: das Löwenrot-Gymnasium St. Leon-Rot. Foto: Rößler

14 G schafft DIE ABIZEITUNG DER RNZ Die Abiturienten des Leibniz-Gymnasiums 135 Schüler haben in Östringen die Abiturprüfung bestanden Der Gesamtdurchschnitt betrug 2,25 Östringen. (rnz) Am Leibniz-Gymnasium Östringen haben folgende 135 Abiturienten mit einem Schnitt von 2,25 die Prüfung bestanden. Angelbachtal Tomke Achenbach Sebastian Adam Nico Eichhorn Aaron Jonas Gnan Marie Felicitas Heinrich Malin Hussy Miriam Karran Katharina Maria Klensch Anna Lange Sophia Mohr Julia Sophie Reinbold Maximilian von Weyhrother Eichelberg Lukas Jan Gremminger Kronau Samuel Ströhle Lukas Wichmann Langenbrücken Nico Bartsch Maximiliane Frederike Bell Till Bergmann Julia Bierlein Leon Karl Klaus Bulling Charlotte Eggert Sofie Harling Samuel Louis Hildenbrand Florian Jaufmann Jonas Daniel Kahler Valentin Puschmann Vincent Puschmann Felix Andrea Robert Radermacher Lizzy Rendl Julius Cedric Quentin Richter Linnea Sander Julien Christopher Sarici Helen Sophie Schmeiser Franz Schumann Jan Valentin Straub Malsch Angelina Bach Philipp Jan Kusterer Christiane Cordelia Melich Josephine Richter Michaela Alexandra Valentin Malschenberg Pablo Längle Georgia Vorlaufer Mingolsheim Selin Aksoy Simon Lukas Baumgärtner Leon David Dienst Nils Ditting Janine Isabel Flohr Jannes Hohlweck Clarissa Magel Katharina Michel Annika Lara Müller Leonie Chiara Nolte Luisa Sophie Reinfant Antonia Vasilj Mühlhausen Janine Kreuzwieser Sophie Marie Elter Sie formen die 19 : die aktuellen Abiturienten am Leibniz-Gymnasium Östringen. Foto: LGÖ Christopher Engelbrecht Martin Fritschle Vanessa Germer Kimberley-Lea Grimm Paulina Céline Hahn Patrick Heid Marie-Sophie Lindemann Marie Jacqueline Mangold Lennart Meid Sophia Pentz Lara Paulina Sauer Maximilian Stier Florian Stolz Jasmin Wanner Odenheim Sina Marie Burkard Lara David Carina Fell Fabienne Hartmann Sinah Rudolf Sebastian Kevin Scheinert Samuel Schmittinger Östringen Cassian Josef Becker René Michael Becker Cara-Theresa Bolich Vincent Bott Carla Elfriede Buchmüller Dominik Cina Rebecca Debele Samuel Lukas Dechant Darius Max Diebold Philipp Herrmann Jasmin Alina Kraus Viktor Lust Jakob Jan Mainka Iva Markesic Marlene Oestreicher Saskia Pakieser Laura-Sophie Rämsch Malin Alina Röckle Josef Johannes Rothermel David Rüppel Nina Erika Schenk Hannah Lea Schwarz Madita Margareta Stein Moira Watson Rhona Watson Jennifer Ellen Wendt Armin Zouplna Rauenberg Sören David Glasbrenner Anastasiya Gorbarova Rettigheim Jona Bodirsky Alisia Stefanie Breitner Tim Torsten Brucker Arnd Merten Hanisch Marie Obermaier Johannes Osterroth David Reisenhofer Marvin Trautner Marius Wagner Rotenberg Leonie Bredfeldt Leonard Greulich Timo Manfred Lizak St. Leon-Rot Klara Gorges Anna Hausdorff Tairnbach Leonard Klaus Bechtold Laura Maier Vivien Roth Nina Schmidt Tiefenbach Kaan Hartmut Becker Philipp Merz Waldangelloch Natasha Isabell Reker Emily Rudolf Wiesloch Marius Anatol Müller Zeutern Liam Fuchs Anna Malitskaya Patrick Mann Nina Leonie Philipp Theresa Schroff Azzedine Nicholas Tittmann

DIE ABIZEITUNG DER RNZ G schafft 15 Ein Blick zurück mit viel Nostalgie Die Abiturienten des Leibniz-Gymnasiums Östringen haben in ihrer Schulzeit viel Schönes erlebt Östringen. (rö) Schon als ich noch in der Grundschule war, habe ich mich schnell entschieden, dass ich aufs LGÖ will, sagt Jan Straub aus dem aktuellen Abitur-Jahrgang des Leibniz-Gymnasiums Östringen. Er kommt aus Langenbrücken, hatte viele Bekannte auf der Schule im Nachbarort und deshalb den Umstieg als nicht so extrem wahrgenommen. Er habe kaum gemerkt, dass das Gymnasium deutlich größer als seine Grundschule ist. Malin Hussy aus Angelbachtal dagegen besuchte vorher eine Schule, an der ich so gut wie jeden kannte. Der Schritt aufs LGÖ war für sie ein Riesending und eine große Umstellung. Sophie Elter aus Mühlhausen hatte sich vorher von einem Cousin sagen lassen, dass der Pausenhof hier zehnmal so groß wie bei uns ist. Tatsächlich war sie nach dem Wechsel aufs Gymnasium ein bisschen wie erschlagen. Zudem habe sie kaum jemanden gekannt, weil viele aus anderen Ortschaften kommen. Ganz ähnlich ging es Till Bergmann (Langenbrücken). Die Streicherklasse sei mit Schülern aus wirklich jeder Ortschaft besetzt gewesen, das war wieeinsprunginskaltewasser. Was dramatisch klingt, hat sich relativ zügig gelegt: Ich habe mich schnell eingelebt, auch dank meiner älteren Geschwister. Es gibt Klassenpaten, die Spiele veranstalten und einem helfen, ins Schulleben reinzufinden, erzählt Jan Straub. Auch die Lehrer haben sich viel Mühe gegeben, ergänzt Malin Hussy. In der fünften Klasse gab es einen Weihnachtsbasar, erinnert sich Sophie Elter. Das war so ganz anders als an der Grundschule, da hat für mich die Schule angefangen zu leben. Dem nicht für alle einfachen Beginn folgten acht Jahre am LGÖ bis zum Abitur, alle vier Schüler sind noch vor dem zum Schuljahr 2013/14 wieder eingeführten G 9 aufs Gymnasium gekommen. Acht Jahre, die viele Highlights zu bieten hatten. Jan Straub nennt den USA-Austausch und die Vorbereitung darauf: Man musste sich schon in der zehnten Klasse anmelden, hat sich dann einige Woche vorbereitet und schließlich Kontakt mit dem Austauschschüler aufgenommen. Der Aufenthalt an der US-amerikanischen Schule in New Milford/Connecticut sei dann eine ziemliche Erfahrung gewesen, er habe viele Leute kennengelernt und einiges über das so ganz andere Schulsystem erfahren. Daneben gab es noch die Gelegenheit, eine Woche lang zu reisen und New York und Boston zu sehen. Das war immer ziemlich cool, hat Jan Straub auch die Skifreizeiten in positiver Erinnerung. Seit der sechsten Klasse war ich jedes Jahr dabei, ich habe Skifahren gelernt und tolle Leute kennengelernt. Und manchmal sind es auch die kleinen Verabschieden sich vom Leibniz-Gymnasium Östringen: (v.li.) die Abiturienten Jan Straub, Malin Hussy, Sophie Elter (im Outfit, das an den ersten Schultag erinnert) und Till Bergmann. Fotos: Rößler Dinge, die lange in Erinnerung bleiben: Auf der Grünfläche dort hinten haben wir von der fünften bis zur siebten Klasse immer Fangen gespielt, das hat so viel Spaß gemacht, blickt Till Bergmann zurück. Er freut sich aber auch über die Sportmentorenausbildung, die er an der Schule machen konnte, oder dass er als Skitrainer auf die erwähnten Freizeiten mitgehen durfte. Da sieht man eine ganz andere Seite von den Lehrern, haben sich diese doch tatsächlich als nette Menschen entpuppt. Sophie Elter wird den Abistreich in der siebten Klasse wahrscheinlich nie vergessen: Wir haben getrieft vor Wasser. Und man habe sich oft ziemlich witzige Papierschlachten untereinander geliefert. Zudem hätten die AGs immer Spaß gemacht, ob Theater, Chor, Schülerzeitung oder auch die SMV. Die Oberstufe war mein Highlight, sagt Malin Hussy, die Fahrten waren cool, nach Köln, Berlin, Leipzig, oder die Studienfahrt nach Riva del Garda. Gerade die Musikreise nach Leipzig sei etwas wirklich Besonderes gewesen, wir waren an vier Tagen jeden Abend in der Oper oder einer anderen Aufführung. Ein weiteres Highlight sei gewesen, dass der Gemeinschaftskunde-Vierstünder zustandegekommen ist. Alle Wahlfächer bis auf Geologie seien möglich gewesen, ergänzt Sophie Elter. Namentliches Lob gibt es für Mathelehrer Thomas Kässer: Der hat uns im Vertiefungskurs richtig gut vorbereitet, sagt Till Bergmann. Der macht wirklich alles, fügt Jan Straub an. Von wundervollen Verbindungslehrern schwärmt Sophie Elter. Ohnehin, da sind sich die vier Abiturienten einig, durfte man ein cooles Kollegium erleben, zumal einen die Lehrer in der Oberstufe anders behandeln, so Till Bergmann, sie werden viel lässiger. Negative Erlebnisse waren im Vergleich eher selten. Das ist eher lustig, erzählt Malin Hussy: Sie habe sich in der fünften Klasse mal verlaufen und den Bioraum nicht gefunden. Die Umstellungen auf neue Klassen waren am Anfang schon krass, findet Sophie Elter. Die Zimmer sind nicht gerade die schönsten, nennt Till Bergmann einen Kritikpunkt. Deshalb legen die Schüler auch mal selbst Hand an. Der Aufenthaltsraum war ein Schülerprojekt, erläutert Sophie Elter, den haben wir mit der SMV selbst gestrichen und eingerichtet. Auch die Schülerküche habe man selbst gestrichen. Unfreiwillig mussten Jan Straub und seine Klassenkameraden zum Pinsel greifen: Sie hatten mit Papierkügelchen rumgekickt und durften dann die Spuren beseitigen. Schulisch schwierig fand Sophie Elter die ersten zwei Wochen in der Oberstufe, das war hart. Jan Straub dagegen hat die zehnte Klasse als schwierig in Erinnerung, da musste man sich daran gewöhnen, etwas zu tun. Auch für Till Bergmann war die zehnte Klasse besonders kompliziert: Ich war ein halbes Jahr in Amerika. Nachdem er in dieser Zeit kein Wort Französisch oder Italienisch gesprochen hatte, seien ihm die Fremdsprachen am LGÖ richtig schwer gefallen. Ich hatte nie das Gefühl, das es etwas gibt, was nicht zu bewältigen ist, meint Malin Hussy. Ziemlich stressig, so Sophie Elter, sei aber der Seminarkurs gewesen, mit dem man sich die mündliche Abiturprüfung erspart. Dafür haben wir die Ferien geopfert, sind zum Beispiel extra nach Bonn gefahren. Am Ende sei sie froh gewesen, als es vorbei war, auch wenn sie sagt: Ich habe viel daraus mitgenommen. So habe sie unter anderem gelernt, wie man lernt. Und was kommt nach dem Abitur? Ich bin mir noch relativ unschlüssig, sagt Jan Straub. Er wolle studieren, schwanke aber noch zwischen Informatik und Physik. Demnächst sollte ich mich entscheiden. Malin Hussy plant, auf Lehramt zu studieren, auf jeden Fall Geschichte, dazu Deutsch oder Englisch. Keine Ahnung, sagt Sophie Elter. Ich hasse es, mich zu entscheiden. Da sie zudem gerade erst 17 geworden sei, wolle sie erst einmal ein Jahr aussetzen und ins Ausland gehen. Till Bergmann fühlt sich zu jung, um schon einzuschätzen, was ich mein ganzes Leben machen möchte. Deshalb geht es zunächst für vier Wochen zu einem Praktikum nach Ruanda, im Auftrag einer Stiftung, die Start-upsunterstützt.Dannwillerals Skitrainer die nächste LGÖ-Freizeit begleiten und im Anschluss noch einmal in die USA gehen, um dort erneut bei seiner alten Gastfamilie zu leben und bei SAP ein Praktikum zu machen. Ich bin schon nostalgisch geworden, sagt Sophie Elter über die letzten Tage am Gymnasium. Und ich bin auch gespannt, was jetzt kommt.