Die Geschichte vom Mond, der lieber die Erde sein wollte



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Transkript:

Ulrike Winkelmann (Text) Nils Jeners (soundtrack) Die Geschichte vom Mond, der lieber die Erde sein wollte ein musikalisches Planetenspiel in zwei Akten Die Planeten sind verzweifelt. Tag und Nacht singt der Mond traurig-trübe Weisen und lässt sich durch nichts und niemanden mehr aufheitern. Die Erde, seine engste Freundin, findet schließlich heraus, dass er einem absonderlichen Traum nachhängt: er möchte so gerne sein wie sie. Das leuchtet allen im Sonnensystem zwar irgendwie ein, aber was tun, wenn der Mond gar nicht mehr der Mond sein will? Zum Glück scheint sich bald eine Lösung abzuzeichnen! Es müssen allerdings noch einige galaktisch-praktische Ideen entwickelt werden. diese auch wirklich in die Tat umzusetzen. Können die seltsam sprechenden Allwesen, die sich Kosmospoliten nennen, den Planeten dabei helfen, den Mond wieder glücklich zu machen? Ein Musik-Bewegungs-Theater über die Angst vor den eigenen Gefühlen, über die Wichtigkeit, die eigenen Wünsche anzunehmen und zu leben und über das Unerhoffte, das so manches Mal entsteht, wenn man aus seiner Umlaufbahn gerät... SC048 / Regiebuch IMPULS-THEATER-VERLAG Postfach 1147, 82141 Planegg Tel.: 089/ 859 75 77; Fax: 089/ 859 30 44

PERSONEN: Mond, ist empfindsam und hat tiefe Gefühle Erde, ist umsorgend und einfühlsam mit einem kindlichen Gemüt Sonne, 1. Planet, ist die Königin, großherzig und autoritär Venus, 2. Planet, ist Farb- und Stilberaterin der Sterne, künstlerisch mit großem Harmoniebedürfnis Merkur, 3. und sonnenähnlichster Planet, ist Professor an der Sternenschule, intellektuell und ein wenig zerstreut Mars, 4. Planet, 2 Monde, rötlich, ist Offizier und Ausbilder bei der Sternenarmee, tatkräftig und ungeduldig Jupiter, 5. und hellster Planet, 12 Monde, ist Arzt im Sternenkrankenhaus, sozial und von echter Weisheit Saturn, 6. und zweitgrößter Planet, 10 Monde, ist Kontrolleur an der Milchstraßengrenze, gründlich und pflichtbewusst Uranus, 7. Planet, 5 Monde, ist Erfinder und ein rebellischer Reformer, exzentrisch Neptun, 8. Planet, ist Herausgeber des Magazins Galaxie, träumerisch mit einer Hingabe zur Illusion Pluto, 9. und jüngster Planet, ist ein Neo-Radik-Aller, aufmüpfig mit einem Hang zur Gewalt Vier Kosmospoliten, sind bunt, neugierig, laut und lieben Überraschungen (beliebig viele) Sterne, sind Lichtwesen, scheu und hilfsbereit ORT/ DEKORATION: Das Weltall zu einer unbestimmten Zeit. Die Bühne hat kein Bühnenbild, sie ist lediglich weiß für verschiedene Projektionen. Das Stück lebt von den Lichteinstellungen, Filmprojektionen etc.. Es bedarf also einer etwas umfangreicheren Licht- und Filmtechnik. Auch kann mit Schwarzlicht gearbeitet werden. Nur die Sonne als Fixstern hat einen Thron im Raum, auf dem sie die ganze Zeit sitzt. Die Figuren erscheinen, d.h. sie sind entweder schon da und werden nur beleuchtet oder kommen herein und treten ab als wären sie auf einer bestimmten Umlaufbahn. Kostüme/Requisiten: Der Fantasie sind bei der Gestaltung der Kostüme keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, sich an den Planetenfarben und -größen zu orientieren Entsprechend ihres Berufs können die Planeten auch spezielle Gegenstände bei sich haben, die ihre Aufgabe unterstreichen( z.b. Zepter für die Sonne, Schminkpinsel für Venus, Schiefertafel für Uranus etc.). Die Kosmospoliten sind bunt und schrill und haben alle vier einen Allflieger, der laut knattert. Die Sterne sollten alle gleich aussehen, hell und schimmernd. Die Monde: Die Monde, die einige der Planeten umkreisen, können sich entweder im Kostüm widerspiegeln oder live von einigen Sternen gespielt werden. Hier können die Texte des jeweiligen Planeten im Wechsel oder chorisch gesprochen werden. MUSIK: Insgesamt sind es 12 Lieder. Die Musiker/innen sollen sichtbar neben der Bühne platziert werden. Ausreichende musikalische Proben müssen mit ihnen und den Sängern und Sängerinnen sowie dem Sternenchor eingeplant werden. Es gibt bei den Liedern immer eine Melodiezeile für den Gesang, die notierten Akkorde kann eine Klavier- oder Gitarrenbegleitung sein. Die Perkussionsinstrumente werden entweder selber gebaut oder aus Alltagsgegenständen zusammengetragen. Sind alle Instrumente beisammen, werden sie entsprechend der Notierungen gespielt. Sie bilden gemeinsam die Rhythmuslinie in jedem Stück und können entsprechend der Anzahl der Musiker/innen mehrmals vorkommen. Zu diesem Stück gibt es eine Noten- und Geräusche-CD! Chor: Die Sterne sind der Chor und Tänzer/innen in einigen Szenen (Anfang, Ende, Venus schmückt, Wagenrennen ). Ihre Anzahl ist beliebig, sie sollten als stumme Planetenbegleiter immer anwesend sein, können sich aber stetig in neue Sternenbilder formieren. 2

Auch können sie die Monde eines Planeten darstellen und diesen immer begleiten Tanz: Die Lieder sollen auch choreographiert und nicht nur gesungen werden. Die Sterne müssen bei einigen Liedern auch als Bewegungschor mit einbezogen werden, vor allem beim ersten und letzten Lied und beim Lied der Venus sowie beim Wagenrennen. Seinem Typus entsprechend sollte jeder Planet gewisse Bewegungen haben, die in den Liedern dann als Choreografie verstärkt werden können. Die Choreografien sollen dem Ort Weltall entsprechen, also leicht, fließend, weich, langsam sein. Filmprojektionen: Sie sollten im Vorfeld aufgenommen werden, Planeten- /Weltraumaufnahmen o.ä. können natürlich auch aus dem Internet recherchiert und als Material eingesetzt werden. Weiterhin sollte für das Wagenrennen eine Livekamera aufgebaut sein, die Neptun als Kommentator und das Wagenrennen filmt. 1) Projektion: Mond und Erde 2) Projektion: Interview zwischen Neptun, Uranus und einigen Sternen 3) Projektion: Mond 4) Projektion: Farben der Erde 5) Projektion: Mond 6) Projektion: live - Neptun und das Wagenrennen 7) Weltall (diese Projektion kann immer zwischendurch zu sehen sein) SPIELALTER: Es können sowohl Erwachsene für Kinder spielen als auch Kinder für Kinder. SPIELDAUER: ca. 60-70 Minuten FEEDBACK? JA! zur Autorin: ulrike.winkelmann@gmx.de zum Verlag: info@buschfunk.de; www.buschfunk.de 3

Prolog In den Reihen des Publikums tauchen zwei Kosmospoliten auf ihren Allfliegern mit lautem Geknatter auf. Sie sprechen laut und erregt miteinander. 1. Kosmospolit: Mo ein Sist! 2. Kosmospolit: Las ist denn woß? 1. Kosmospolit: Wo ist rer Dest? 2. Kosmospolit: Scheinen Kimmer! 1. Kosmospolit: Zos, lurück! 2. Kosmospolit: Scharum, dier ist es woch hön. 1. Kosmospolit: Wotzdem, dir wüssen die andern miederfinden! 2. Kosmospolit: Ga nut, wiegen wir fleiter! (Sie verschwinden unter lautem Getöse.) 1. Akt 1. Szene: Planetenalltag In der Mitte erstrahlt die Sonne, die schließlich Mittelpunkt des Geschehens wird. Sie sitzt auf ihrem Thron. Um sie herum haben die Planeten auf der Bühne verteilt ihre Plätze. Wenn ein Planet mit Text an der Reihe ist, wird das Licht auf ihn heller, ist sein Part zuende, wird das Licht wieder gedimmt und der nächste Planet kommt in den Fokus. Bei jedem Planeten sitzen auch einige Sterne. Auf der Projektionsfläche sind der Mond und die Erde zu sehen - Filmprojektion 1. Die Musik untermalt instrumental die Texte der Planeten und geht dann über in den Gesang der Sonne. Lied 1: Die Königin (instrumental) Merkur: (einige Sterne sitzen um ihn herum und lauschen seinen Worten) Und dies ist unser Sonnensystem mit seinen... äh... zehn, nein, elf Planeten und, will mal sagen, unzählbaren Sternen rundrum. Mars: (die Sterne als Rekruten stehen vor ihm in Reih und Glied) Sternenarmee, in eure Bahnen! Kometen bereit zum Feuern! Und Schuss! (Die Sterne werfen ihre Sternschnuppen hoch, es kommt zu einem kleinen Feuerwerk.) Venus: (ein Stern als Kundin lässt sich von ihr beraten) Dieser blasse Schimmer Ihrer Oberfläche erfordert harmonisierenden Glanz. Nehmen Sie ein ausgiebiges Bad in einem unserer schwarzen Löcher und Sie werden danach wieder schillern und funkeln. Einsatz Gesang Sonne Viele Planeten der Galaxie Kreisen stetig, ruhen nie. Nur ich wandre nicht so gern, man nennt mich deshalb auch Fixstern. Ich stehe still und bin bemüht, dass meine Hitze stetig glüht. Denn gäb ich nicht dies gold ne Funkeln läg rundum die Welt im tiefsten Dunkel. 4

Instrumental weiter (einige Sterne jubeln ihm zu) Wir wollen nicht mehr in einer Sonnenmonarchie leben! Wir wollen nicht länger nur Angestrahlte sein! Wir wollen aus uns selber heraus leuchten! Strahlen! Leben! Saturn: (einige Sterne als Einwanderer passieren seinen Kontrollsitz) Aha, Sie kommen also aus einer der ferneren Milchstraßen. Haben Sie einen triftigen Grund für Ihre Einreise? Sie wissen ja, wir sind keine Einwanderungsgalaxie. (einige Sterne reißen sich um sein Weltraumblatt Galaxie und beginnen es zu lesen) Exklusiv im Galaxie : Was ist dran an der Liebesaffäre von Mars und Venus? Ist Mars wirklich der leidenschaftlichste Liebhaber unseres Sonnensystems? Venus hüllt sich weiter in Schweigen. Einsatz Gesang Sonne Von hier schau ich hinab zur Erde, auf dass sie hell und warm dann werde. Und ganz von selbst erwacht die Welt, wenn meine Strahlung sie erhellt. Ich seh so viele bunte Sachen, die mir mein Sein erfreulich machen. Das All liegt mir zu Füßen, sein Treiben, das mag ich genießen. Instrumental weiter Jupiter: (behandelt kranke Sterne) In naher Zukunft wird die Weltraummedizin so weit sein, dass wir die Einschläge der Meteoriten kosmisch heilen können, es werden keine Grasnarben oder Steinschläge mehr zurückbleiben. (mit einigen Sternen als seiner Gang im Schlepptau) Ey, schaut mal, was für eine Unscheinbare die Venus wieder bei sich hat. Habt ihr eure Meteoritenschleudern griffbereit? Und zielt immer schön auf die Vorderseite! (schießen pantomimisch mit Schleudern Steine auf Venus und ihre Kundin) Einsatz Gesang Sonne und Alle (Refrain) Ich brauche keinen Sonnenschein, ich wärme mich von ganz allein. Alle: (plus Chor) Sie ist uns re Königin, so stolz und schön und weise voll Ehrfurcht ziehen wir um sie unsere Kreise. I, 2. Szene: Planetensorgen Dunkel, bis auf den Thron der Sonne. Sie sitzt dort und schaut belustigt auf einen großen Übertragungsapparat, Allseher genannt, in dem ein Interview zwischen Neptun und Uranus als Projektion zu sehen ist. Jupiter erscheint und schaut mit. Filmprojektion 2 (interviewt Uranus) Uranus, was genau ist das Ziel deiner Bewegung? (voller Eifer) Ich möchte alle Planeten dazu ermutigen, die ihnen innewohnende Energie zu nutzen, um ihr eigenes Sonnensystem zu gründen. Ah ja. Und welche Vorteile hätte das? 5

Wir machen uns zu sehr von der Sonne abhängig. Sollte sie eines Tages als Monarchin abtreten und erkalten, sind wir alle verloren und gehen mit ihr unter. Dem will ich vorbeugen. Kannst du bereits erste Erfolge verzeichnen? Nun, es ist ein langwieriger Prozess, die Planeten aus ihren gewohnten Bahnen herauszuholen. Aber ich bin optimistisch. Danke, Uranus, hoffen wir, dass deine Kraft nicht so schnell vergeht. Das hoffe ich auch. Und damit zurück zur Sendestation. (schaltet den Allseher aus, die Projektion verschwindet) Amüsant. Wirklich. Jupiter: Die jungen Planeten haben schon merkwürdige Ideen. Nun ja... Saturn: (erscheint) Hochverehrte Sonne! Was für eine Zeit! Ach, was für eine dem Untergang geweihte Zeit! So? Saturn: Oh, ja. Viel zu tun, wirklich, viel zu tun. Als Kontrolleur der Milchstraßengrenze melde ich, dass der Einwanderungsstrom nicht abreißen will. Überall gehen ganze Sonnensysteme zugrunde. Wir konnten allein heute drei Millionen Sterneneinwanderer vermerken, die unserer Galaxie beitreten möchten. Ich habe sie bereits in unser Sonnensystem eingetragen und... Danke, Saturn. Heiße sie bitte auch in meinem Namen herzlich willkommen. Was gibt es sonst noch zu berichten? Saturn: Das war vorerst alles. Ich setze mich gleich hin, um die genauen Koordinaten der Neuen auszurechnen... (beginnt umständlich Listen anzulegen) Merkur: (erscheint) Hochverehrte Sonne, ich... ähm... hoffe, ich störe nicht? Nein, Merkur, im Gegenteil. Merkur: Darf ich... äh... einige Worte sprechen? Bitte. Aber schweife nicht ab. Merkur: Ich... äh... möchte dir dieses Gedicht einer meiner Sternenschülerinnen vorlesen. Sie hat, wie soll ich sagen, sie steht... äh... kurz vor der Fixsternprüfung und hat dir, ihrem großen Vorbild, diese Verse gewidmet. Sie sind beeindruckend. Du erlaubst? Wenn es mich erheitert, Merkur, bitte! Merkur: (räuspert sich wichtig und nimmt eine absurde Dichter- Pose ein) Uuoauauau, dunkel, ist dunkel, ist dunkel. Wriebiebieb, hell, heller, so hell. Sssst, war da was? Was war das? Sssst, und wieder. Sssst, immer da. Strahlend. Licht. Aaaah! Jupiter: (kann sich nicht mehr beherrschen und lacht lauthals) (beherrscht sich mit Mühe) Wirklich, Merkur, diese Schülerin scheint Bemerkenswertes bei dir zu lernen. Merkur: Och, nun ja, danke, äh... zu gütig. 6

Venus: (erscheint aufgebracht) Gnädige Sonne, entschuldige meine Hitzigkeit, aber es ist unzumutbar, dass meine Kundinnen und ich ständig Plutos Attacken ausgesetzt sind. Das schadet meinem Ruf als Farb- und Stilberaterin und Künstlerin. (erscheint gelangweilt) Hey, hey, hey, bleib cool, cool, cool, ist doch gar nichts passiert. Nur ein kleiner Meteoriteneinschlag. Venus: Von wegen. Ein Krater ist zurückgeblieben. Und das mitten auf der sonnenzugewandten Seite meiner Kundin. Na und? Der Planet war doch sowieso ohne jede Ausstrahlung. Den kannst du beraten bis du verglühst. Venus: Du hast doch keine Ahnung, Pluto! Genug! Ich verbitte jede Form von Angriffen auf Planeten oder Sterne. Von jetzt an bis in alle Ewigkeit. Ist das klar!? (etwas eingeschüchtert) Ja, ja, ist klar, Königin, ehrlich. (Neptun, Mars und Uranus erscheinen.) Guten Abend, alle miteinander. Gnädige Sonne... (verbeugt sich vor ihr) Mars: Immer zu Euren Diensten, verehrteste Sonne! (salutiert) Auch ich grüße dich. Schön, dass ihr da seid. Aber wo bleibt unsere Freundin Erde? Weiß jemand, warum sie noch nicht erschienen ist? Alle: (brummeln unverständlich und schütteln ihre Köpfe) Nun, dann fangen wir ohne sie an. Ihr wisst, wir sind heute zusammengekommen, um über die Sorgen und Nöte unseres Kollegen Mond zu sprechen. (Allgemein genervtes Gemurmel.) Seit langer Zeit scheint er traurig und unglücklich zu sein, allerdings weigert er sich, mir oder einem von uns seinen Kummer mitzuteilen. Entschuldigung, wenn ich unterbreche. Ich habe erst letzte Nacht seinen Gesang aufgenommen. Es scheint, dass er immer trübseliger wird. (Schaltet sein Abspielgerät ein. Die Mondweise ertönt etwas scheppernd.) Mars: Schalt das Ding aus, Neptun, sonst seh ich rot! Stell dieses Geheule endlich ab! Mäßige dich bitte, Mars. Alles braucht seine Zeit. Mars: Was heißt hier mäßigen?! Es muss etwas geschehen! Wir sollten endlich aktiv werden und zwar sofort! Ja! Denn von allein hört dieses Milchgesicht doch nie mit dem Gejammer auf. Wir müssen handeln! Besonnenheit hin, Besonnenheit her! Lied 2: Die rebellischen Wilden 7

Veränderungen brauchen Zeit, wir können s nicht mehr hör n. Denn unsere Zeit heißt Ewigkeit und die gilt es zu stör n. Wir haben Kraft und Energie für neue Ziele und Ideen. Nur mit Vernunft schafft man es nie, aus der Umlaufbahn zu geh n. Beide: Wir sind die rebellischen Wilden aus den Weltraumgefilden, die neue Planetengeneration. Wir glauben nicht daran, dass alles bleibt, wie s war. Wir glauben, dass man s ändern kann, alles ist änderbar. Die ewig gleichen Kreise zieh n, langweilig ist s auf Dauer. Und vor dem Neuen einfach fliehn macht nicht ein Fünkchen schlauer. Beide: Wir sind die rebellischen Wilden aus den Weltraumgefilden, die neue Planetengeneration. Lied 3: Die Mondweise Leise von weitem in die letzen Takte des Vorliedes hinein, der Mond erscheint als Filmprojektion 3. Ich ziehe meine Bahnen und niemand kann erahnen, welch tiefe Trauer in mir wohnt. Da habt ihr s! Dieser Milchbubi! Saturn: (schaltet sich umständlich ein) Ich habe da mal eine Statistik erstellt: in der letzten Nacht hat er fünfundzwanzigmal hintereinander sein... Danke, Saturn, aber ich brauche keine Zahlen. Mir reicht die Tatsache, dass er jammert. (trifft erschöpft ein) Entschuldigt meine Verspätung, aber ich hatte gerade etwas Ärger mit meinem Wetterteam. Danke für dein Erscheinen, liebe Erde. Wir haben bereits begonnen, uns mit dem Mond und seinem Kummer zu beschäftigen. Allerdings gibt es dazu unterschiedliche Ansichten. Merkur: Für mich hat er... äh...einen großen Hang zur Melancholie... äh... zur melancholischen Poesie... 8

Venus: Ich sag euch was: Dem Mond fehlt es an Liebe, deswegen ist er so unglücklich. - Ich könnte ihn mit meinem blauen Leuchten öfter treffen und ein wenig streicheln. Das täte ihm sicherlich gut. Mars: Venus, ich verginge vor Eifersucht, wenn du das tätest! (für sich, notiert) Bahnt sich da ein Eifersuchtsdrama an...? Unser Freund Mond benötigt einfach Gesellschaft. Die Monde von Jupiter, Saturn, Mars und mir sind ja auch nicht allein. Er braucht Kollegen, die dieselbe Aufgabe haben wie er. Saturn: Der Mond muss sich nur einmal über seine Aufgabe klar werden und dieser diszipliniert nachgehen. Zu wissen, wer man ist und was man zu tun hat verhindert jegliche Gefühlsduselei. Jupiter: Niemand ist einfach so traurig, wenn es nicht einen tieferen Grund dafür gibt. Venus: Jupiter hat recht. Bisher haben wir noch nicht den geringsten Schimmer, was dem Mond eigentlich fehlt. Ich werde heute Nacht noch einmal mit ihm sprechen. Vielleicht erzählt er mir ja endlich, was ihn bedrückt. Schließlich bin ich seine engste Freundin. Das ist eine gute Idee. Ich hoffe sehr, dass du den Grund seines Kummers endlich erfährst. Es wäre uns allen zu wünschen. Wenn die Erde etwas Neues erfahren hat, sehen wir uns wieder. Bis dahin euch allen ein freudiges Umkreisen! (Dunkel, nur Licht auf Erde und Neptun.) Wenn du nicht zu sehr in Eile bist, liebe Erde, würde ich gerne die allerneusten Neuigkeiten von dir bekommen. Ich habe gerade nichts Besonderes vor und endlos Zeit. (zückt sein Notizblock) Nach deiner letzten Geschichte bin ich etwas vorsichtiger mit Informationen geworden... mir einen Flirt mit Saturn anzuhängen... also, wirklich... nur weil ich einmal erwähnt habe, dass er eine imposante Erscheinung ist... Ja, weißt du, es war so, dass... Schon gut, schon gut! Was willst du wissen? Etwas Romantisches aus deinem Leben, bitte. Etwas Romantisches. Na schön... Lied 4: Erdenzauber Stell dir vor, wenn Frühling ist, welch Düfte mich umweh n. Der Sommer kommt in leuchtend Kraft, will neues Leben seh n. Die Zeit der Ernte folgt darauf, das Laub vom Herbst wird bunt. Im Winter endlich gibt es Ruh, Schnee bedeckt den Grund. Refrain: Ich bin voller Leben und staune so viel, dass alles sich regelt, von selbst findt sein Ziel. Mein Wetterteam hält mich in Schwung mit eig nem Temperament 9

erst tobt s herum, dann ist es still, dass man s nicht mehr erkennt. Nebel, Schnee und Eis, die sind zum Glück recht leis. Die Regenbogenfee tanzt auf dem Farbensee. Refrain: Ich bin voller Leben und staune so viel, dass alles sich regelt, von selbst findt sein Ziel. Wow, wunderbar! Ach, Erde, das kann ich gleich für mehrere gute Stories verwenden. Ich mach mich sofort an die Arbeit. Viel Erfolg noch, meine Liebe und pass auf dich auf. (Licht auf ihn aus) I, 3. Szene: Der Mond vertraut sich an (ruft hinterher) Hey, Neptun, übertreibe aber nicht wieder marslos, hörst du!? - Oh, da leuchtet ja schon mein Freund Mond in der Ferne auf. So, jetzt werde ich ihn ganz direkt fragen. Oder soll ich vorher noch einen kleinen Smalltalk starten? Ach je, er ist schon ganz nah wie mach ich s denn jetzt bloß? (kommt langsam näher) Gute Nacht, meine Freundin, wenn ich denn von einer guten Nacht sprechen kann. (räuspert sich) Freund, wir sind doch gute Monde, warum trauerst du nicht einfach, wie du es mir immer sagst? Wie bitte? Äh, also, ich wollte sagen: Mond, wir sind doch gute Freunde, wieso sagst du mir nicht einfach, warum du immer so traurig bist? So, jetzt ist es raus! Traurig? Ich? Wieso? Warum fragst du mich das gerade heute? Weil ich mir Sorgen um dich mache und die Sonne und alle anderen Planeten auch. Wir können deine Lieder nicht mehr... ich meine, wir wollen wieder dein Lachen durch die Milchstraße klingen hören anstatt dieser furchtbaren... äh... also, so wie damals, erinnerst du dich noch? Ach, das ist doch schon so lange her. Ich möchte nicht darüber sprechen. Niemand kann mich verstehen. (Pause) Obwohl... (zögert) jetzt, wo du mich schon fragst... ich könnte ja mal versuchen... also, ich probiere mal, es dir zu erklären. Lied 5: Sehnsüchte Ich bin der König der Nacht, ich will mich nicht beklagen. Was mich glücklich macht, das will ich dir jetzt sagen. Refrain: Mein allergrößter Traum ist einmal Erde zu sein. im Sonnenlicht mich an des Lebens Farbenpracht zu freu n. Ich hab zwar große Kraft von hier auf meine Freundin die Erde. Das Meer, das tanzt nach mir, wenn dicker und dünner ich werde. Doch mein Herz ist so dunkel. 10

Ich sah nie Farben hell funkeln. Ach, meine graue, schwarze Welt wird nie durch Sonnenlicht erhellt. Refrain: Mein allergrößter Traum ist einmal Erde zu sein. im Sonnenlicht mich an des Lebens Farbenpracht zu freu n. (badet in Selbstmitleid) Ich habe weder Farben noch Wesen, die auf mir leben. Meine Strahlen erhellen dich nicht, so wie das die Strahlen der Sonne tun. Wenn ich scheine, taucht alles ein in ein Dämmerlicht und alles Leben auf dir beginnt zu ruhen. Einsam zu sein und in einer Welt zu leben, in der es nur grau und schwarz gibt, macht traurig. Mein farbloses Dasein hat auf mich abgefärbt. So grau es um mich herum ist, so schwarz ist es in mir drinnen. Aber lieber Mond... ich wusste gar nicht, dass du gerne so wärest wie ich... warum hast du mir das nie gesagt? Was hätte das geändert? Ach, ich komme schon alleine zurecht. Ich will nicht die anderen Planeten in meine Sorgenbahnen mit hineinziehen... (leicht verärgert) Das hast du doch schon längst getan. Lichtjahre grübeln wir bereits darüber, was mit dir los sein könnte, müssen uns ständig diese scheußlichen... Wie? Also, äh... Ich verstehe schon. Meine musikalischen Schöpfungen, die mein innerstes Leid offenbaren, werden missachtet und... Lieber Mond, irgendwann muss doch auch mal Schluss sein mit deiner Traurigkeit. Das wird nie enden... niemals... Man kann nicht jemand anderes sein als man ist. I, 4. Szene: Die Sonnenfinsternis Warum nicht? Alles ist möglich. Ich weiß etwas... Was hast du vor? Lass mich nur machen. - U R A N U S! Doch nicht so laut. Du könntest ein Erdbeben auslösen. Ach was, das ist doch noch gar nichts. - U R A N U S! - U R A N U S! (erscheint) Um des Weltalls Willen, Erde, was schreist du durch die ganze Milchstraße, sodass die Sterne ihre Schnuppen verlieren!? Uranus, du musst uns helfen. Du sagst doch immer, alles ist veränderbar, stimmt s!? Ja, das stimmt. Also, der Mond möchte... erzähl du lieber selbst. 11

Blödsinn, erzähl du! Aber du weißt besser, um was es geht. Ach, du weißt es doch genauso. Würdet ihr euch bitte einigen? Erde und Also... Also, der Mond ist traurig, weil er viel lieber ich wäre, also so wie ich, denn dann hätte er auch Wesen, die auf ihm leben und Farben, viele Farben und wäre nicht nur grau und schwarz. Habe ich das jetzt richtig erklärt? (brummig) Ja, so ungefähr. Aha, das ist also der Grund des Trübsinns. Ich verstehe. Endlich wissen wir mehr. Das ist gut. Das ist sehr gut! Das lässt sich doch sicherlich ändern...lasst mich mal nachdenken... Vielleicht... Moment (rechnet, erfindet) Was tut er denn da? Er erfindet! (flüstert) Und wenn er jetzt Millionen Lichtjahre dafür braucht? (flüstert) Braucht er nicht. Uranus erfindet schnell. Ganz sicher. Und wenn nicht? Ich hab s! Er hat s! Siehst du! Hm... Es ist zumindest einen Versuch wert... Versuch, Versuch! Es ist ein Anfang... ja... ein Anfang... also, hör zu, mein Lieber. Ich kann dir zwar keine Wesen schicken noch kann ich dich farbig machen, aber ich kann es ermöglichen, dass du einen Blick im hellen Sonnenlicht auf die Erde werfen kannst, um die Farbvielfalt und das Leben bei Tag auf der Erde kennen zu lernen. Das könntest du tun? Ja, das könnte ich. Und wie soll das gehen? Es geht einfacher als du vermutest. Was müssen wir tun? Wir brauchen die Sonne dazu. Soll ich sie rufen? 12

Ja, bitte, sie wird staunen... da bin ich ganz sicher! S O N N E! - L I E B E K Ö N I G I N!! (erscheint) Du rufst mich? Was gibt es? Wir wissen jetzt, warum der Mond so traurig ist! (es sprudelt aus ihm heraus) Sonne, Königin, der Mond möchte Farben sehen und das Leben und nicht länger nur in der Dämmerung und bei Nacht die Erde betrachten, wenn alles grau und schwarz ist und alles zu ruhen beginnt. Und jetzt passt auf: wenn er sich dir, Erde, annähert und seine Bahn gegen die Ekliptik von 5% neigt, könnte er sich vor dich, Sonne, schieben und einen Blick auf die Erde werfen, allerdings nur für eine kleine Weile, aber zumindest Zeit genug, um die Erde bei Tag in deinem Licht zu betrachten. Tja, und somit habe ich die Sonnenfinsternis geschaffen! Was sagst du dazu? Genial, nicht wahr? (lässt sich feiern) Eine bahnbrechende Erfindung! Einfach und brillant! Na ja, erst mal abwarten... Wenn du mir kurz erklären würdest, was ich zu tun habe? Nichts, hochverehrte Sonne, gar nichts. Der Mond wird sich ein wenig zur Erde hinneigen und sich dann langsam vor dein Antlitz schieben. Das ist alles. Wann wird das sein? Meinen Berechnungen nach kann es sofort losgehen! Also, komm, neig dich ein bisschen mehr zu mir hin. So? (misst nach) Ja, das ist genau richtig. Und jetzt wandere mal los! (Während des folgenden Liedes ist Filmprojektion 4 zu sehen mit den Farben der Erde, das können dem Text des Liedes entsprechend Aufnahmen von Wäldern, Meeren etc. sein) Lied 6: Die Farben der Erde Schau ihn an den buntesten und schönsten der Planeten! Mein Licht hab ich auf ihn gesenkt, zu zeigen, dass er reich beschenkt. Der Erde strahlend Farbenwelt wirst du jetzt gleich betreten. Oh, Sonne, sieh, was glitzert dort? Das ist der Meere schönstes Blau. Mal tief und dunkel und hier schau so strahlend klar wie ein Kristall. Oh, Sonne, sieh, was bebt denn dort? Das ist der Wälder Blättergrün, das reckt sich mir entgegen kühn. So stark mit Wurzeln tief. Oh, Sonne, sieh, was leuchtet dort? 13

Das ist der Wüsten gelber Sand und auch der Meere Küstenstrand lässt sich vom Wind verweh n. Oh, Sonne, sieh, was ruht denn dort? Das ist die rote Canyonwelt Sie reckt sich bis zum Himmelszelt und lockt uns an magnetisch. Wow, das war zauberhaft. Wundervoll! Das war die schönste Bahn in meinem Leben! Wann kann ich das noch einmal machen? Noch einmal? Nun ja, da wirst du wohl noch etwas warten müssen, aber du kannst das jetzt häufiger tun, denke ich... Oh, Uranus, ich danke dir... Wie wunderbar... wie einzigartig beglückend... (verdunkelt sich glücklich lachend) Der Mond kann wieder lachen! Kaum zu glauben, aber er scheint wieder der Alte zu sein. Jedoch... Jedoch? Den zweiten Teil seines Wunsches konnte ich ihm noch nicht erfüllen. Und der wäre? Er möchte nicht mehr einsam sein, er möchte auch Wesen bei sich wohnen haben, genau wie ich. Sagte er das? Ja, das hat er gesagt. Dann wollen wir mal das Beste für ihn hoffen... - Bin ich froh, sein Lachen wieder zu hören. Endlich Schluss mit den schaurigen Trauergesängen. Uranus, heißen Dank! Ich gebe dir und Pluto Recht: manchmal muss man nur seine Bahn etwas verändern und plötzlich erschafft man eine völlig neue Welt! Du sagst es, Königin! Und zur Feier des Tages gebe ich die Wagenspiele! Die anderen werden die Neuigkeit kaum glauben... (alle verdunkeln sich) 14

II. Akt II, 1. Szene: Die Wagenspiele Im Weltall. Der ruhige Tanz der Sterne. In diese Ruhe hinein tauchen erneut vier Kosmospoliten auf. Sie zeigen auf den Mond, der in der Ferne als Projektion zu sehen ist- Filmprojektion 5. 1. Kosmospolit: Seht ihr den Daneten plort? 3. und 4. Kosmospolit: Kla nar! 2. Kosmospolit: Und, zas wagt ihr su ihm? 3. Kosmospolit: Schlicht necht! 4. Kosmospolit: Pönnte kassen. (Sie verschwinden unter lautem Getöse. Die Planeten leuchten nacheinander auf oder erscheinen nacheinander.) (verteilt seine Zeitschrift Galaxie ) Exklusivinterview: Die schauerlichen Mondgesänge haben ein Ende: Uranus geniale Idee zur Beseitigung der Mondtrübsal! Neue Serie: Das Wetterteam der Erde - heute alles über die Regenbogenfee: ihre Träume, ihre Ängste, ihre Liebschaften. Aktuell in der neuen Galaxie : Exklusivinterview mit Uranus und die neue Serie über das Wetterteam der Erde! (Die Bewegungen der Sterne und Planeten werden schneller, hektischer, sie reißen sich schließlich um sein Blatt.) Lied 7: Die Neuigkeit Venus: (liest, gesprochen) Ja, ist denn das die Möglichkeit! Saturn: (liest, gesprochen) Das ist ja kaum zu fassen! Ganz können wir Ihnen diesen Spieltext hier nicht geben. Ist doch klar, oder?! Wenn Sie dieses Stück spielen wollen rufen Sie uns an: Impuls-Theater-Verlag Tel.: 089 / 859 75 77 Dann besprechen wir alles weitere! 15