J.S.BACH MESSE IN H-MOLL BWV 232. kurrende ENSEMBLE HIEMIS AETATIS. Kathrin Koch. Thomas Scharr. Sonntag, 07. März 2010, 17:00 Uhr



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Transkript:

J.S.BACH kurrende MESSE IN H-MOLL BWV 232 Kurrende DEr ESG ENSEMBLE HIEMIS AETATIS Sopran: ALT: TENOR: BASS: Leitung: Sarah Wegener Kathrin Koch Alexander Yudenkov Thomas Scharr Benedikt Brändle Sonntag, 07. März 2010, 17:00 Uhr Stiftskirche, Tübingen

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Die Mitwirkenden Sarah Wegener (Sopran) Sarah Wegener studierte nach dem Abitur Schulmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart mit Hauptfach Kontrabass bei Herrn Prof. Ulrich Lau. Im Laufe des Studiums entdeckte sie ihre Liebe zum Singen und dadurch die Stimme als ihr eigentliches Instrument. Nach Ihrem Schulmusik-Abschluss im März 2003 begann sie ein Gesangsstudium bei Herrn Prof. Bernhard Jaeger-Böhm. Nach dem Abschluss mit Auszeichnung setzte sie ihr Studium in der Klasse für Liedgestaltung von Cornelis Witthoefft fort und gewann 2007 den 1. Preis des Internatio- in werken von nalen Max-Reger-Wettbewerbs für Liedduo in Weiden. Sarah Wegener wurde binnen kurzer Zeit zu einer international KURRENDE gefragten DER ESG Inter- pretin, und war bereits bei renommierten Dirigenten, Ensembles und Festivals zu Gast: Mit Frieder Bernius und dem Kammerchor Stuttgart konzertierte sie in Asien und Israel; mit Peter Neumann und dem Kölner Kammerchor beim Festival La folle journée in Nantes, im Frühjahr 2008 war sie - in Zusammenarbeit mit dem Klangforum Wien und Emilio Pomarico - an der Pariser Opéra Garnier engagiert. Anfang Oktober folgte dann ihr erfolgreiches Debüt als Solistin im Antrittskonzert des neuen NDR-direktors Philipp Ahmann. Anfang März war sie bei der Salzburg Biennale für Neue Musik zu Gast. Neben der Hauptbeschäftigung als Sängerin pflegt Sarah Wegener auch ihre Tätigkeiten als Gesangslehrerin, Leiterin zweier Chöre und Stimmbildnerin in verschiedensten Chören. Kathrin Koch (Alt) Kathrin Koch wurde in Waiblingen geboren und studierte zunächst Schulmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart. 1993 begann sie ihr Gesangstudium bei Julia Hamari und Carl Davis. Es folgten Meisterkurse bei Luisa Bosabalian, Maria Venuti und Klesie Kelly. Sie nahm teil an Meisterkursen während des Musiksommers in Weimar und während der Internationalen Bachakademie Stuttgart unter Helmut Rilling. Kathrin Koch war u. a. Gast bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen, dem Festival des beaux arts und den Karlsruher Händelfestspielen. Seit 2003 verbindet sie eine enge künstlerische Zusammenarbeit mit Anna Reynolds. Darüber hinaus machte sie sich mit einem breit gefächerten Konzert- und Oratorienrepertoire einen Namen. Von 1999 bis 2007 war sie festes Ensemblemitglied des Theaters Augsburg, wo sie über dreißig Partien ihres Faches verkörperte, vor allem auch Partien des dramatischen Faches. 2003 erhielt sie den Förderpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Kunst und Kultur für herausragende Leistungen im Bereich Musiktheater. Im Opernwelt-Jahrbuch 2004 wurde sie als Nachwuchskünstlerin des Jahres nominiert. Seit 2007 ist Kathrin Koch als freiberufliche Konzert-, Oratorien- und Opernsängerin tätig und gastierte in Kaiserslautern, Innsbruck, Nizza, Karlsruhe, Weimar, München und Mannheim.

Die Mitwirkenden Alexander Yudenkov (Tenor) Alexander Yudenkov wurde in Serdobsk (Rußland) geboren. Seine musikalische Ausbildung bekam er in der Sweschnikov-schule Moskau (Prof. V. Popov). Er war war 1. Solist im Knabenchor dieser schule und studierte später leitung am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau. 1990 fand die erstmalige Teilnahme an den Kursen der Bachakademie Stuttgart LIEBE LEID statt und er wurde Stipendiat der LBBW-Musikstiftung auf Empfehlung von Prof. in werken von Helmut Rilling. Sein Gesangsstudium (Tenor) absolvierte er an der Musikhochschule Karlsruhe bei Prof. Aldo Baldin, Kammersänger Jean Cox und Prof. D. Litaker. Als Konzert- und Oratoriensänger ist er über Deutschland hinaus bekannt und gefragt und arbeitete mit folgenden Dirigenten: H. Rilling, M. Schreier, F. Bernius, W. Pfaff, Martin Schmidt, Kay Johannsen, Rupert Huber. Sein Repertoire: Bach-, Schützpassio- nen, Bach-, Händel-, Haydn-, Mendelssohnoratorien, Mozart Zauberflöte, Cosi fan tutte, Requiem, Schubert-Messen, -Lieder, u.v.m. Seit 1996 ist Alexander Yudenkov Mitglied des SWR Vokalensembles Stuttgart. Seit Dezember 2008 leitet er den Projektchor Schönbuch. Thomas Scharr (Baß) Der Bariton Thomas Scharr machte seine ersten musikalischen Schritte bei den Stuttgarter Hymnus-knaben. Er studierte an der Musikhochschule Mannheim und der Opernschule Mannheim bei Prof. Dr. Alejandro Ramirez und Prof. Jutta Gleue und vervollständigte seine Ausbildung in Meisterkursen bei Rudolf Piernay, Jakob Stämpfli, James Wagner und Sebastian Vittucci. Von 1998 2003 war Thomas Scharr festes Ensemblemitglied am Landestheater Linz. In dieser Zeit erarbeitete er ein breites Opernrepertoire. Gastengagements führten ihn nach Stuttgart, Baden-Baden, Mannheim, Heidelberg, Nürnberg und Chemnitz. Unter der Leitung von Dennis Russel Davis sang er bei den Opernfestspielen in Athen und bei den Ludwigsburger Festspielen. Nachdem Thomas Scharr in diesen Jahren umfassende Erfahrungen auf der Opernbühne sammeln konnte, ist er nun verstärkt als Konzertsänger gefragt und war in Konzerthäusern wie u. a. der Kölner Philharmonie, der Bremer Glocke und dem Wiener Musikverein sowie bei zahlreichen Festivals (Rheingau Festival, Bodensee- Festival, Schwetzinger Schlossfestspiele, Europäisches Musikfest Stuttgart) als Solist zu hören. Ebenso wirkte er bei zahlreichen Rundfunk- und CD-Produktionen mit.

Die Mitwirkenden Benedikt Brändle (Leitung) Benedikt Brändle studierte an der Musikhochschule Stuttgart u.a. Gesang bei Friedhelm Hessenbruch, Klavier bei Edgar Trauer und Dirigieren bei Dieter Kurz und Helmut Wolf. Sein Schwerpunkt liegt in der arbeit. 1985 wählte ihn die Kurrende der Evangelischen Studierendengemeinde ESG Tübingen zu ihrem Dirigenten. Mit diesem erarbeitete er inzwischen einen wesentlichen Teil des oratorischen Repertoires und der A-cappella-Literatur für große Besetzungen. Seit 1989 ist er werken von als Schulmusiker am Hölderlin-Gymnasium in Nürtingen tätig. Im Wintersemester 1998/99 übernahm er einen Lehrauftrag für schulpraktisches Klavierspiel an der Musikhochschule Stuttgart. Kurrende der ESG Die Geschichte der Kurrende der evangelischen Studierendengemeinde an der Universität Tübingen reicht bis ins Jahr 1925 zurück. Nach dem zweiten Weltkrieg formierte sich die Kurrende 1951 neu zu einem studentischen Oratorienchor. Die rund 100 Mitglieder der selbstverwalteten Kurrende sind großenteils Studierende der Eberhard-Karls-Universität. Am Ende des Wintersemesters findet in der Regel ein großes Konzert in der Stiftskirche statt, während im Sommer der oft die Tübinger Motette mitgestaltet, vorzugsweise mit A-cappella-Musik. Im Sommer 1999, 2001, 2003 und 2005 konzertierte die Kurrende mit großem Erfolg im Sommerrefektorium des Klosters Bebenhausen mit weltlicher Musik. In den letzten Jahren standen Werke von J.S.Bach, Brahms, Bernstein, Distler, Händel, Mozart, Mendelssohn, Schubert, Bruckner, Beethoven und Schumann auf dem Programm. Ensemble Hiemis Aetatis Der Name Ensemble Hiemis Aetatis steht für eine Gruppe von Absolventen der Musikhochschule Stuttgart, die sich regelmäßig im Wintersemester um die Konzertmeisterin Barbara Jakoblev, eine ehemalige Kommilitonin des Dirigenten Benedikt Brändle, zusammenfindet, um mit der Kurrende große oratorische Werke verschiedenster Epochen aufzuführen. Als Provisorium 1986 begonnen, hat sich die Zusammenarbeit zur Winterzeit zu einer festen musikalischen Institution entwickelt und dem Ensemble seinen Namen gegeben. Obwohl die meisten Mitglieder inzwischen fest im Berufsleben stehen, ist die Kernbesetzung nahezu unverändert geblieben. Für Werke, die ein umfangreiches Orchester erfordern wie die h-moll Messe wird sie um weitere Musiker ergänzt.

Die Mitwirkenden Violine I: Barbara Jakoblev (Konzertmeisterin) Angela Pastor Bettina Kriegbaum Lilo Rück Andreas Fendrich Karl Mittelbach in werken von Violine II: Frank Tödtmann Tilmann Auperle Katja Rhode-Paulich Andreas Wilhelm Beate Davis Meike Brandenbusch Viola: Marlene Svoboda Simone Weber-Wilhelm Michael Davis Katharina Brade Violoncello: Christoph Neuendorf (Continuo) Regine Friederich Kontrabaß: Reinald Schwarz (Continuo) Folkert Weitzel Flöte: I Verena Guthy-Homolka II Viola Tränkle Oboe: I Jochen Müller-Brincken II Susanne Ziesche III Alisa Sippel Fagott: I Albrecht Holder II Christian Hengel Trompete: I Sebastian Zech II Sebastian Krystek III Florian Schiessle Horn (Corno da caccia): Wolfgang Wipfler Pauke: Albrecht Volz Continuo-Orgel: Jörg Fuhr Verantwortlich für dieses Programmheft: Joachim Baumann und Anette Walker Grafische Gestaltung: alexanderfrank Agentur für Kommunikation & Consulting www.alexanderfrank.de

Zum Werk Im Juli 1733 schickte Johann Sebastian Bach ein Schreiben nach Dresden an den Hof seines Landesherrn, Kurfürst Friedrich August II, mit dem Gesuch um Protection. Er schrieb: Ich habe einige Jahre und bis daher beyden Hauptkirchen in Leipzig das Directorium der Musik gehabt, darbey aber eine oder andere Beckränkung empfinden müßen, welches aber gänzlich nachbleiben möchte, daferne Ew. Königliche Hoheit mir die Gnade erweisen und ein Prädicat von dero Hoff-Capelle conferieren Dem Schreiben beigelegt hatte Bach zwei neu komponierte Messe-Sätze in werken von Kyrie und Gloria, die mit dem Titel Missa (vgl. einer Missa brevis = Kurzmesse) überschrieben waren. Allerdings erst drei Jahre später, nach einem erneuten Gesuch, bekam Bach den Titel Hof-Compositeur verliehen. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte sich Bach mit der Sichtung, Überarbei- tung und Zusammenstellung seines Werks. In dieser Zeit stellte Bach verschiedene Werke, die er zwischen 1724 und 1749 komponiert hatte, zu einem Gesamtband zusammen. In diesem Gesamtband, der uns heute unter dem Namen Messe h-moll bekannt ist, ergänzte Bach die oben erwähnte Missa mit vier weiteren Teilen, dem Credo (genannt Symbolum Nicenum ), dem Sanctus (mit Benedictus und Osanna ), sowie dem Agnus Dei (mit Dona nobis pacem ), zu einem vollständigen Ordinarium missae. Im Jahr 1811 erwarb der Komponist Carl Friedrich Zelter eine Abschrift der Partitur, und schrieb an einen Freund, dieses sei das wahrscheinlich größte musikalische Kunstwerk, das die Welt je gesehen hat. Zelter studierte mit seiner Berliner Sing-Akademie Teile der Messe ein, ohne an eine Aufführung zu denken dafür galt das Werk als zu schwierig. Erst 1845 wurde die erste gedruckte Partitur des Werks veröffentlicht. Lange Zeit galt als unklar, ob die h-moll Messe von Bach überhaupt als Gesamtwerk gedacht war. Eine These war, Bach habe jeweils einzelne Teile der Messe in Gottesdiensten aufgeführt, und habe die Teile nur aus praktischen Gründen in einem Gesamtband zusammengefasst. Dank neuerer Forschungsergebnisse, u.a. des Tübinger Bach-Forschers Georg von Dadelsen, weiß man heute, dass das Credo von Bach erst wenige Jahre vor seinem Tod komponiert und zusammengestellt worden ist. Dieser mittlere Teil, das Glaubensbekenntnis, ist wie in der lutherischen Liturgie das längste und zentrale Stück der Messe. Vielleicht wollte Bach, an der Schwelle seines Alters angelangt, endlich auch eine Probe im Cantus magnus geben, in jener Kompositionsgattung, die seit der Zeit Josquins und Palestrinas den höchsten Rang beanspruchte (Georg von Dadelsen). Bach plante sicher nicht eine Gesamtaufführung des Werks, aber vieles spricht dafür, dass seine Absicht durchaus eine musikalische Gesamtdarstellung des Messetextes war: Es sind die großräumigen Tonarten-Dispositionen, die symmetrischen Proportionen, die

Zum Werk Tempo-Relationen und die zahlreichen thematischen Verknüpfungen innerhalb des Gesamtwerks, die bis zur Wiederholung bereits erklungener Musik ( Gratias agimus tibi ) zu neuem Text ( Dona nobis pacem ) gehen. Bei vielen Teilen der Messe verwendete Bach früher komponierte Werke, meistens Kantaten, als Vorlage. Allerdings handelt es sich dabei nicht um bloße Neutextierungen, wie wir sie beispielsweise aus dem Weihnachts-Oratorium kennen. Bach verwendete die jeweilige Vorlage hier als dem beabsichtigten Affekt verwandtes Material, in werken von das er neu strukturierte und melodisch veränderte, um es in die Gesamtarchitektur des Werks einzufügen. In diesem ANDREAS Programmheft DÜRR, KLAVIER soll exemplarisch anhand des Credo, und dessen Mittelpunkt Crucifixus etiam pro nobis, versucht werden, einen Eindruck zu vermitteln, mit welcher theologischen Ernsthaftigkeit Bach bei der Vertonung des Messetextes vorging. Und es soll ein Einblick in seine Technik der Umarbeitung einer Kantaten- Vorlage gegeben werden. Das Prinzip Bachs war, grundlegende Aussagen des christlichen Glaubens durch eine symmetrische Kompositions-Architektur besonders hervorzuheben. Dafür gibt es schon bei frühren Kompositionen zahlreiche Beispiele. In der h-moll Messe zeigt das Credo dieses Prinzip besonders deutlich. Denn hier ändert Bach nachträglich eine bereits ausgearbeitete formale Konzeption, um die für sein Glaubensverständnis entscheidende Aussage Crucifixus etiam pro nobis noch stärker hervorzuheben. In der Erstfassung des Credo bilden die sätze Crucifixus / Et resurrexit das Zentrum. Zwischen ihnen und den großen Ecksätzen Credo in unum Deum / Patrem omnipotentem und Confiteor unum baptisma / Et expecto resurrectionem stehen sich die Arien Et in unum Dominum und Et in spiritum sanctum gegenüber: 1. Credo in unum Deum 8. Et expecto resurrectionem 2. Patrem omnipotentem 7. Confiteor unum baptisma 3. Et in unum Dominum 6. Et in spiritum sanctum 4. Crucifixus etiam pro nobis 5. Et resurrexit tertia die Um das Crucifixus in den Mittelpunkt zu rücken, ändert Bach nun nochmals die formale Anlage. Er löst aus dem Duett Et in unum Dominum den Textabschnitt Et incarnatus est heraus und komponiert auf diesen Text einen zusätzlichen satz, der nun zusammen mit dem Et resurrexit das Crucifixus einrahmt. So wie das Credo das Zentrum der ganzen Messe ist, wird nun das Crucifixus der Mittelpunkt des Glaubensbekenntnisses:

Zum Werk 1. Credo in unum Deum 9. Et expecto resurrectionem 2. Patrem omnipotentem 8. Confiteor unum baptisma 3. Et in unum Dominum 7. Et in spiritum sanctum 4. Et incarnatus est 6. Et resurrexit tertia die 5. Crucifixus etiam pro nobis Das Crucifixus ist eine Umarbeitung des Eingangschors der aus dem Jahre 1714 in werken von stammenden Kantate Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen. Der diesen ganzen satz tragende Lamento-Baß wird in der Affektenlehre des Barock als Passus duriusculus (= der allzu harte Gang) bezeichnet. Gegenüber der Kantatenvorlage verleiht Bach im Crucifixus diesem Passacaglien-Thema durch die Auflösung der Halben in repetierende Viertel eine stärkere rhythmische Eindringlichkeit: Verkehrsverein Tübingen Kantate Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen : Crucifixus Im darüber liegenden satz wird die Stimmführung außerdem an einigen Stellen chromatisch verändert und dissonant verschärft. Der 12-mal wiederkehrende Lamento-Baß verdeutlicht eindringlich das Fundament christlichen Glaubens. Durch Hinzufügung einer instrumentalen Einleitung erhöht Bach die Zahl der Variations-Abschnitte gegenüber der Kantaten-Vorlage von 12 auf 13. Mit Schluss der 12. Variation verstummen die ostinaten Seufzerfiguren der instrumentalen Oberstimmen. Die Zahl 12 bedeutet u.a. die Grenze der irdischen Zeit. Dass diese mit der 12. Variation erreicht ist, wird durch eine abschießende, kadenzierende Wendung in der Baß-Figur deutlich, die Bach durch die Änderung einer einzigen Note (hier gekennzeichnet mit x ) plastisch hervortreten lässt, und die gleichzeitig eine Milderung des passus duriusculus bedeutet:

Zum Werk in werken von Im folgenden 13. Karten zu: Abschnitt 13,- wird der satz zu den Worten passus et sepultus est chromatisch in die Tiefe geführt; 13 ist die Zahl des Unheils. Während das Orchester schweigt, vollzieht sich in der 13. Variation eine überraschende Modulation nach G-Dur, die eine Erschütterung der vorher 12-mal bekräftigten Leidenstonart e-moll mit sich bringt. Zudem führt diese Modulation zum D-Dur des nun folgenden und unmittelbar einsetzenden Et resurrexit. So kann man die 13. Variation des Crucifixus als Sinnbild der Ankündigung des Heils der Welt im Unheil des Kreuzestodes Christi sehen, eines Heils, das mit dem trompetenüberglänzten Tutti-Einsatz Et resurrexit tertia die das Dunkel des passus et sepultus est überwindet.

in werken von

Gesangstexte Johann Sebastian Bach (1685 1750): Messe h-moll Kyrie Kyrie eleison. Herr, erbarme dich. Duett (Sopran und Alt) in werken von Christe eleison. Kyrie eleison. Gloria Gloria in excelsis Deo. Et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich. Ehre sei Gott in der Höhe. und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade. Arie (Alt) Laudamus te, benedicimus te, adoramus te, glorificamus te. Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam. Duett (Sopran und Tenor) Domine Deus, Rex coelestis, Deus Pater omnipotens, Domine Fili unigenite, Jesu Christe altissime, Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris. Qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram. Arie (Alt) Qui sedes ad dextram Patris, miserere nobis. Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir rühmen dich. Wir danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit. Herr und Gott, König des Himmels, Gott, allmächtiger Vater, Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus, Du Allerhöchster, Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser. Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, nimm an unser Gebet. Du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarme dich unser.

Gesangstexte Arie (Baß) Quoniam tu solus sanctus, tu solus Dominus, tu solus altissimus, Jesu Christe. Cum Sancto Spiritu in gloria Dei Patris. Amen. Credo (Symbolum Nicenum) Credo in unum Deum. Patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium. Denn du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste, Jesu Christe. in werken von Mit dem Heiligen Geist in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen. Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und unsichtbare Welt. Duett (Sopran und Alt) Et in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei unigenitum et ex Patre natum ante omnia saecula. Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero, genitum, non factum consubstantialem Patri, per quem omnia facta sunt. Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de coelis. Et incarnatus est de spiritu sancto ex Maria virgine, et homo factus est. Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato, passus et sepultus est. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit. Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen. Er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria, und ist Mensch geworden. Er ist für uns gekreuzigt worden unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden.

Gesangstexte Et resurrexit tertia die secundum Scripturas, et ascendit in coelum, sedet ad dexteram Dei Patris. Et iterum venturus est cum gloria in werken von judicare vivos et mortuos, cuius regni non erit finis. Arie (Baß) Et in Spiritum sanctum Dominum et vivificantem, qui ex Patre Filioque procedit, qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur, qui locutus est per Prophetas. Et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam. Und ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit zu richten die Lebenden und die Toten, seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Ich glaube an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten. Und an die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche. Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum. Et expecto resurrectionem mortuorum et vitam venturi saeculi. Amen. Sanctus Osanna Benedictus Sanctus, sanctus, sanctus, Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria ejus. Osanna in excelsis. Arie (Tenor) Benedictus, qui venit in nomine Domini. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Und ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen. Heilig, heilig, heilig, Gott, Herr Zebaoth. Erfüllt sind Himmel und Erde von seiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.

Gesangstexte Osanna in excelsis. Agnus Dei Dona nobis pacem Arie (Alt) Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Hosanna in der Höhe. Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, in werken von erbarme dich unser. Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser. Dona nobis pacem. Gib uns Frieden.

Gesangstexte in werken von Karten zu: 13, biss - Im urwaren st - Nat Naturko Genuss ii Einklang mii dee Natuu aden Marktl