Softwareentwicklung in verteilten Umgebungen, Teil 6 Discovery (Coulouris et al., Kapitel 16) Dieter Schmalstieg. Dieter Schmalstieg SVU Discovery

Ähnliche Dokumente
Folgende Voraussetzungen für die Konfiguration müssen erfüllt sein: - Ein Bootimage ab Version Optional einen DHCP Server.

Aufgabe 12.1b: Mobilfunknetzwerke

VS7 Slide 1. Verteilte Systeme. Vorlesung 7 vom Dr. Sebastian Iwanowski FH Wedel

Verteilte Systeme - 2. Übung

6 Seminar "Informations- und Kommunikationssysteme" Unterteilung des Vortrags. Das Lookup Service Teil 1. Einführung und Discovery Protocols

Wiederholung: Beginn

Service Discovery in Ad-hoc Netzen

Analyse und Darstellung der Protokollabläufe in IPv6-basierten Rechnernetzen

How-to: Webserver NAT. Securepoint Security System Version 2007nx

MSXFORUM - Exchange Server 2003 > SMTP Konfiguration von Exchange 2003

Idee des Paket-Filters

A n l e i t u n g : F i r m w a r e U p d a t e d u r c h f ü h r e n

Konfiguration des Fernzugriffes auf Eyseo-IP-Netzwerkkameras mittels dynamischer IP-Adresse

Routing im Internet Wie findet ein IP Paket den Weg zum Zielrechner?

IAC-BOX Netzwerkintegration. IAC-BOX Netzwerkintegration IACBOX.COM. Version Deutsch

Kommunikation. Sitzung /11. Dezember 2015

Windows Server 2012 RC2 konfigurieren

Peer-to-Peer Internet Telephony using the Session Initiation Protocol (SIP)

Erweiterung der Autokonfigurationsmethode für Rich Communications Suite enhanced (RCS-e) durch die COCUS AG

CCNA Exploration Network Fundamentals. ARP Address Resolution Protocol

Man unterscheidet zwischen LAN (Local Area Network) und WAN (Wide Area Network), auch Internet genannt.

Technische Grundlagen von Internetzugängen

Live Streaming => Netzwerk ( Streaming Server )

Ein Beispiel. Ein Unternehmen will Internettechnologien im Rahmen des E- Business nutzen Welche Geschäftsprozesse?

VVA Webservice Online Lieferbarkeits-Abfrage

Fachbereich Medienproduktion

a.i.o. control AIO GATEWAY Einrichtung

WEB-Dienste in GIS Umgebung

Man liest sich: POP3/IMAP

Microsoft Vista Netzwerkanbindung, mobiles und Remote Computing

Lokales Netzwerk Probleme beim Verbinden eines Linux-Clients mit einem Windows 2003 Server Frage:

Schnellstart. MX510 mit public.ip via OpenVPN

Hamnet Einstieg: Technik und Konfiguration des eigenen Zugangs

KN Das Internet

Überprüfen Active Directory und DNS Konfiguration Ver 1.0

Webservices. 1 Einführung 2 Verwendete Standards 3 Web Services mit Java 4 Zusammenfassung. Hauptseminar Internet Dienste

Kommunikations-Parameter

Windows Server 2008 für die RADIUS-Authentisierung einrichten

IPV6. Eine Einführung

Bonjour Services im WLAN. Holger Kunzek IT Consultant Netzwerkberatung Kunzek

TK-Schnittstelleneinrichtung. Redundante Softswitches

NetSeal Pro. Installations- und Bedienungsanweisung. Printserver L1 USB. Höns-Electronic GmbH & Co KG Bremen

JINI Security & Scalability. JINI Security

Java und XML 2. Java und XML

7. TCP-IP Modell als Rollenspiel

Wie funktioniert das WWW? Sicher im WWW

Themen. Web Services und SOA. Stefan Szalowski Daten- und Online-Kommunikation Web Services

IPv6. Autor Valentin Lätt Datum Thema IPv6 Version V 1.0

Dokumentation. Black- und Whitelists. Absenderadressen auf eine Blacklist oder eine Whitelist setzen. Zugriff per Webbrowser

Unified Communication Client Installation Guide

Web Service Discovery mit dem Gnutella Peer-to-Peer Netzwerk

GEZIELT MEHR SICHERHEIT MIT 4I ACCESS SERVER & 4I CONNECT CLIENT

Transition vom heutigen Internet zu IPv6

Uni-Firewall. Absicherung des Überganges vom Hochschulnetz zum Internet am Wingate (Helmut Celina)

Einführung. Internet vs. WWW

HOMEPLANE. Home Media Platform and Networks

Konfiguration eines DNS-Servers

Guide DynDNS und Portforwarding

Erstinbetriebnahme AC WLAN / WLAN-Einrichtung / IP-Adressvergabe

Einführung in IP, ARP, Routing. Wap WS02/03 Ploner, Zaunbauer

Open1X (XSupplicant)

Bayeux. Dirk Ewerlin

Dieser Artikel beschreibt die Veröffentlichung eines Microsoft SQL Server 2000 über einen ISA Server 2004.

Inhaltverzeichnis 1 Einführung Zugang zu den Unifr Servern Zugang zu den Druckern Nützliche Links... 6

Bedienungsanleitung Modbus-LAN Gateway

Wireless & Management

Workflow, Business Process Management, 4.Teil

RARP, BOOTP, DHCP Wie ermittelt ein Client seine IP-Adresse?

SIMP 1.01 Protokollspezifikation (Mindestanforderung)

ARCHITEKTUR VON INFORMATIONSSYSTEMEN

Konfigurationsbeispiel USG

DHCP. DHCP Theorie. Inhalt. Allgemein. Allgemein (cont.) Aufgabe

Multimediatechnik / Video

Sponsoringantrag für den Standard-Anschluss an das kantonale Bildungsnetz

Einrichtung eines -konto mit Thunderbird

Security. Stefan Dahler. 4. Internet Verbindung. 4.1 Einleitung

Ü K 127: Server betreiben

Konfigurationsanleitung IGMP Multicast - Video Streaming Funkwerk / Bintec. Copyright 5. September 2008 Neo-One Stefan Dahler Version 1.

Pädagogische Hochschule Thurgau. Lehre Weiterbildung Forschung

Multiuser Client/Server Systeme

Dokumentation PuSCH App. android phone

HorstBox (DVA-G3342SD)

Java RMI Remote Method Invocation

Synchronisations- Assistent

Chapter 9 Troubleshooting. CCNA 2 version 3.0 Wolfgang Riggert, FH Flensburg auf der Grundlage von

Infection Proxy?! dafuuq?!

IEEE 802.1x Authentifizierung. IEEE 802.1x Authentifizierung IACBOX.COM. Version Deutsch

Bedienungsanleitung HMT 360

Internet online Update (Mozilla Firefox)

Konzept Lizenzmodelle (Server, Terminalserver)

Mobility Support by HIP

Um DynDNS zu konfigurieren, muss ausschließlich folgendes Menü konfiguriert werden:

Gefahren aus dem Internet 1 Grundwissen April 2010

CNAME-Record Verknüpfung einer Subdomain mit einer anderen Subdomain. Ein Alias für einen Domainnamen.

Ein neues Outlook Konto können Sie im Control Panel über den Eintrag Mail erstellen.

Folgende Einstellungen sind notwendig, damit die Kommunikation zwischen Server und Client funktioniert:

Konfiguration Firewall (Zyxel Zywall 10) (von Gruppe Schraubenmeier)

Multimedia und Datenkommunikation

Lexware professional und premium setzen bis einschließlich Version 2012 den Sybase SQL-Datenbankserver

WLAN: Single SSID + Multiple VLANs = Multicast-Problem

Transkript:

Softwareentwicklung in verteilten Umgebungen, Teil 6 Discovery (Coulouris et al., Kapitel 16) Dieter Schmalstieg

Ubiquitous Computing Idee: Physische Umgebung mit eingebetteten Diensten Verknüpfung stationäre-mobile Geräte Verknüpfung mobile-mobile Geräte Physische Mobilität Geräte kommen und gehen Logische Mobilität Geräte ändern Kommunikationspartner Software muss häufige Änderungen verkraften

Association (Verknüpfung) Association = logische Geräte-Beziehung Association ist keine aktive Netz-Verbindung Kriterien für Association Skalierbarkeit: Welche(r) der 1000 Sensoren? Scope (Bereich): Drucker im aktuellen Stockwerk gewünscht Authorisierung ( Zugriff auf meine Handy-Fotos? ) Netzwerk Bootstrapping Erster Schritt der Association Auffinden von Addresse oder Name E.g. ZeroConf, Bonjour

Zweck Discovery Services (1/2) Einstiegspunkt in Ad-hoc Networken Knoten verschwinden und tauchen an anderen Orten wieder auf Discovery kommt vor Association (=Service Selection) Prinzipien Knoten kann Existenz und Dienste ankündigen Anderer Knoten kann Existenz/Dienste auffinden Meist mit Lease (Time-out) Mechanismus Problem beim Auffinden unbekannter Dienste Beispiele: Jini, SSDP (UPnP), Bluetooth Linklayer

Discovery Services (2/2) Device-Discovery Was ist in der Nähe, was bietet es? Aufzählung aller Geräte und Attribute Service-Discovery Gibt es einen bestimmten Dienst? Liste aller passenden Geräte Beispiel: Drucker + Laser + Farbe Scope-Problem: Welcher Bereich ist aktuell? Location Sensing (Problem Privatsphäre) Erreichbarkeit der Geräte per Multicast

Beispiel: Service discovery in Jini Client 1. finance lookup service Printing service admin admin Lookup service 4. Use printing Network service Client 2. Here I am:... admin, finance Corporate infoservice Printing service 3. Request printing Lookup service finance

Discovery Services - Implementierung Server-based Bekannter Einstiegspunkt Kosten für Server-Infrastruktur Server muss Aktualität der Services durch Leases managen Server-less Push-Modell Regelmässiges Ankündigen verfügbarer Services Verschwendung von Bandbreite und Energie Serverless Pull-Modell Multicasting der Anfragen (Gruppe=Einstiegspunkt) Client muss aus Antworten auswählen Anfragen vieler Clients sind oft redundant

Fallstudien Universal Plug and Play (UPnP) Microsoft / UPnP Forum Multicast Dmain Name Server (MDNS) Zeroconf Working Group / Apple Bonjour Service Location Protocol Sun

Universal Plug and Play Basiert auf HTTP Protokolle HTTP Multicast over IP Simple Service Discovery Protocol (SSDP) General Event Notification Architecture (GENA) Client sucht Dienst per SSDP-Anfrage Multicast-Gruppe SSDP-Antwort des Dienstanbieters URL eines XML-Dokuments mit Dienstspezifikation Advertisement: Dienstankündigung per SSDP Kommunikation Client-Dienst per SOAP vorgeschrieben Simple Object Access Protokoll (SOAP): RPC per XML UPnP-AV A.k.a DLNA (Digital Living Network Alliance) For streaming media

Basiert auf IP Multicast Domain Name Server Erweiterung des DNS-Protokolls DNS-SRV Records speichern Typ des Diensts, Adresse, Port DNS over Multicast Kein DNS-Server zwingend nötig Anfrage/Dienstantwort und Advertising per DNS DNS-Server und MDNS können koexistieren MDNS spezifiziert kein Client-Dienst-Protokoll

Service Location Protocol Basiert nicht auf existierenden Standards Anfrage und Dienstantwort per Multicast Dienstanwort liefert URL eines Service Kein Advertising Sinnvoll nur für statische Netze Directory Agents Optionale zentrale Server ersetzen Multicast Auffinden über Konfig-Datei, DHCP oder normales Service Discovery Kein Client-Dienst-Protokoll spezifiziert

Physische Nähe Beispiel: WLAN-Zugriff im Hotel soll nicht von außen verwendet werden können Feststellen des Orts Manuelle Eingabe eines Code Einstecken eines Kabels / Dongle Zwei Knöpfe gleichzeitig drücken (RF-Maus) Nahfunk durch RFID nach Annähern GPS: funktioniert nur im Freien, Privatsphäre? Andere Orts-Sensoren: nicht flächendeckend vorhanden Barcode lesen per Camera Schwacher Infrarot-Sender Leiser Audiostream

Naming for mobile Geräte Mobile Geräte sind nicht dauerhaft an selber Stelle in Netzwerk-Topologie IP-Addresse benennt fixe topologische Stelle DNS löst Name in fixe Addresse auf Systemdesign nutzt dies für Caching, Replication Namensauflösung für Mobilgeräte Ansatz 1: Eintrag am globalen Namensserver ändern Ansatz 2: Symbolischen Link einfügen

Broadcasting Einfache Lösungen Z.B. Adress Resolution Protocol (ARP) Verbraucht viel Brandbreite Empfänger muss alle Updates verarbeiten Multicasting An eine bestimmte Multicast-Gruppe Gruppe fungiert als generisches Location Service Erlaubt auffinden des nächstliegenden Dienstes Pointer-Forwarding [ ]

Pointer-Forwarding Mobiles Objekt hinterlässt Referenz bei Umzug Z.B. bei RMI Umziehendes Servant-Objekt hinterlässt Proxy Bisheriges Skeleton ruft neues Proxy auf Lange Ketten von Referenzen Antwort direkt oder über inversen Pfad? Aufrufer kann sich Shortcut merken Probleme mit Broken Links Weiterleitung über Home Location [ ]

Home Location Bekannter Ursprung eines mobilen Objekts Home verfolgt aktiv die aktuelle Location Home ist zuverlässig verfügbar Beispiel: Mobile IP Home-Agent an bekannter Home-Location Mobiler Host sendet temporäre Care-of-Address an Home-Agent Pakete werden durch Tunnel an Foreign-Agent gesandt Sender wird informiert, kann direkt an Foreign-Agent senden