Lesepredigt für das Epiphaniasfest. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus.



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Transkript:

Lesepredigt für das Epiphaniasfest Kanzelgruß: Gemeinde: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen Wir hören Gottes Wort zur Predigt aus dem Buch des Propheten Jesaja im 60. Kapitel: 1 Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! 2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR und seine Herrlichkeit erscheint über dir. 3 Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht. 4 Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. Deine Söhne werden von ferne kommen und deine Töchter auf dem Arme hergetragen werden. 5 Dann wirst du deine Lust sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird erbeben und weit werden, wenn sich die Schätze der Völker am Meer zu dir kehren und der Reichtum der Völker zu dir kommt. 6 Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die jungen Kamele aus Midian und Efa. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des HERRN Lob verkündigen. Lasst uns beten: Herr Jesus, du Licht der Welt, wir bitten dich: erleuchte unser Herz und unseren Verstand, damit wir dein Wort verstehen. Schenke uns Orientierung durch dein Wort auf unseren Wegen. Amen Liebe Gemeinde! Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker bei einem solchen Satz kann es uns gruseln. Es erinnert an einen der größten Filme aller Zeiten, der in drei Teilen verteilt auf drei Jahre die Massen in die Kinos gelockt hat: Der Herr der Ringe.

Kurz vor Weihnachten ist der lang ersehnte dritte Teil des Monumentalfilms angelaufen. Der Kampf zwischen Gut und Böse ist ein klassisches Thema in Büchern und Filmen. Mit der Verfilmung des Tolkienbuches Der Herr der Ringe ist das Thema noch einmal auf eindrucksvolle Weise auf die Filmleinwand gebracht worden. Durch Sauron, den Herrscher der Finsternis, der seine schrecklichen Vernichtungskrieger in die Welt ausgesandt hat, um sie zu unterwerfen, ist die Welt mit Finsternis überzogen worden, so ähnlich heißt es im Film. Wenn auch am Ende das Gute über das Böse siegt, so muss der Kinobesucher vorher schreckliche Schlachtszenen und düstere Stimmungen über sich ergehen lassen. Nach dem Film werden die meisten Zuschauer nach hause gehen und denken: Gut, dass es nur ein Film war. Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker so heißt es im Jesajabuch und es ist nicht nur ein Film. Es war und ist leider bittere Realität. In der Spirale der Gewalt und im Wahnsinn der Macht tun Menschen sich unermessliches Leid an und das leider nicht nur im Film, sondern in der Wirklichkeit. Das war zu Zeiten des Propheten Jesaja so vor 2500 Jahren, das war vor 60 Jahren so in unserem eigenen Land und das ist jetzt so während wir hier in der Kirche sitzen an unzähligen Orten dieser Erde. Da werden Menschen gemordet und gefoltert aus Habgier oder aus Macht- und Rachegelüsten. Aber das Gute und das Böse lässt sich nicht so sauber in Volks- und Rassegruppen aufteilen wie im Film Der Herr der Ringe. Vielmehr wissen wir Christen, dass die Grenze zwischen Gut und Böse mitten durch unser Herz geht. Nicht einige Völker machen unsere Erde finster und andere hell, sondern alle Menschen sind Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten (Röm 3,23). Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker das ist eine bittere Realität. Und die Kriegserfahrungen sind nur die Spitze des Eisbergs.

Gewalt und Grausamkeit fügen sich die Menschen auch hinter der Fassade zu, von der Öffentlichkeit oft unbemerkt. Mittlerweile gibt es schon Therapiezentren für die Opfer von Mobbing. Immer mehr Menschen werden am Arbeitsplatz fertig gemacht von Vorgesetzten und auch von Kollegen. Hinter diesem Wort Mobbing, das so harmlos klingt, so als wäre es ein dummes Spielchen, verbirgt sich ein brutales Vorgehen, das Menschen krank machen oder ganz zerstören kann. Wir könnten uns noch viele Bereiche in unserer Welt anschauen, die ganz finster und dunkel sind, weil Menschen sich Schlimmes antun. Die Finsternis hat eine große Macht, das kann jeder feststellen, der diese Welt und die Menschen, die darauf leben mit offenen Augen und Herzen sieht. Liebe Gemeinde, wir haben es heute am Epiphaniasfest, Gott sei Dank, nicht nur mit Finsternis zu tun, sondern auch und vor allem mit Licht. Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! so ruft es uns unser Predigttext zu. Die christliche Weihnachtsbotschaft kann so eine starke Kraft haben, wenn Menschen auch gegen den Augenschein an die Macht des Lichtes glauben, das von dem Kind in der Krippe ausgeht. Christen haben immer wieder der Dunkelheit getrotzt mit dem Licht, das von Jesus Christus ausgeht, der von sich selbst gesagt hat ich bin das Licht der Welt. Christen haben immer wieder dort, wo Menschen ohne Hoffnung in Finsternis leben, weil sie verwaist, alt, krank oder behindert sind, neue Hoffnung und neues Licht geschenkt, indem sie sich der Menschen, die Hilfe brauchen, in der Liebe angenommen haben. Die meisten Menschen wissen heute gar nicht mehr, dass es Christen waren, die die Krankenhäuser, Waisen- Alten- und Behindertenheime geschaffen haben. Die meisten Menschen denken heute, dies alles sei eine Erfindung des Sozialstaates, und sie wissen gar nicht mehr, dass es die christliche Diakonie war, die mit diesen Einrichtungen Licht in die Finsternis von hoffnungslosen Menschen gebracht hat.

Im Mittelalter gab es keine Kranken- und Arbeitslosenversicherungen, aber es gab christliche Einrichtungen, in denen man sich nach dem Vorbild des barmherzigen Samariters um Hilfsbedürftige kümmerte. Christen versuchen immer wieder der Dunkelheit zu trotzen mit dem Licht, das von Jesus Christus ausgeht. Auch an der Grenze vom Leben zum Tod, dort wo nach menschlichem Ermessen keine Hoffnung mehr zu sein scheint. Dort wo Ärzte mit ihren Möglichkeiten am Ende sind, da können wir von dem Licht sprechen, das über dir aufgeht. Wir können dem Kranken sagen: dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Wir können es sagen, weil das Kind in der Krippe der Sohn Gottes ist, der in die Welt gekommen ist, um uns von Sünde, Tod und Teufel zu erlösen. Wir können es sagen, weil er, der Sohn Gottes, gesagt hat: wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Dieses Licht, liebe Gemeinde, will uns eine Hoffnung sein in allen Finsternissen, die wir erleben in unserer Welt und im eigenen Leben. Eine Finsternis, die jeder von uns mal erlebt, ist sicherlich die Herzensfinsternis. Die ist häufiger als alle Mond- und Sonnenfinsternisse. Herzensfinsternisse stellen sich manchmal bei uns ein, wenn wir enttäuscht sind von einem anderen Menschen oder von uns selbst. Aber auch mit diesen Herzensfinsternissen wollen wir Christen uns nicht abfinden. Auch hier vertrauen wir auf das Licht, das von Gott kommt, das unser Herz wieder hell macht, damit wir mit dem anderen Menschen, der uns enttäuscht hat und mit uns selbst wieder gut umgehen können. Und schließlich schauen wir uns noch einen weiteren Lebensbereich an, der auch von Finsternis bedroht wird: das Leben in Kirche und Gemeinde. Wir beklagen, dass Traditionen abgerissen sind, dass in vielen Gemeinden die Zahl der Gottesdienstbesucher zurückgeht, dass die Jugendlichen sich oft nur schlecht einbinden lassen, weder in die Kirchenmusik noch in den Jugendkreis.

Finster beschreiben viele treue Gemeindeglieder die Zukunft ihrer Gemeinde, wenn sie zum Beispiel hochrechnen, wie viele Menschen in zehn oder zwanzig Jahren noch am Sonntag morgen zur Kirche kommen. Natürlich gibt es einiges zu beklagen in den Kirchen in unserem Land, vielleicht wirkt einiges sogar hoffnungslos. Wer sich dieser Stimmung ergibt, der gibt auf wie ein Kranker, der sich seinem Leiden ergeben hat. Wir Christen wollen den finsteren Prognosen im Blick auf die Bedeutung der Kirche in unserer Gesellschaft trotzen mit dem Licht, das von Jesus Christus ausgeht, der von sich selbst gesagt hat: Ich bin das Licht der Welt. Es ist nicht garantiert, dass es besser wird im Leben der Gemeinden, wenn wir manchen finsteren Prognosen trotzen. Aber es ist garantiert, dass es schlechter wird, wenn wir uns finsteren Stimmungen hingeben und uns entmutigen lassen. Mache dich auf und werde licht liebe Gemeinde, das ist ein Weckruf für uns. Aufwachen, aufstehen und losgehen. Mut haben, der Finsternis in dieser Welt und in uns entgegenzutreten darum geht es. Mache dich auf, steh auf, der du schläfst! So war es auch bei der Tochter des Jairus, zu der Jesus sagte: Mädchen, steh auf! Man hatte schon die Klagelieder um das Mädchen angestimmt. Da nimmt Jesus sie an der Hand und sagt: Steh auf! Mache dich auf! ruft Gott seinem Volk zu. Das Licht ist da. Es ist Zeit, aus der Dunkelheit herauszutreten. Es ist der gleiche Schöpfer-Gott, der einmal sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Nun ruft Gott uns durch seinen Propheten zu: Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Inzwischen ist etwas Wichtiges geschehen: Zwischen Jesaja und uns liegt das Weihnachtsfest, aber auch Karfreitag und Ostern. Das bedeutet, dass sich die Verheißungen des Jesaja erfüllt haben.

Im Zusammenhang mit dem Epiphaniasfest denken wir bei diesem Licht an den Stern von Bethlehem, das Licht, das den Weisen aus dem Morgenland in der Dunkelheit den Weg wies. Wir denken an das Licht, das durch das Kind in der Krippe in unsere Welt gekommen ist. Wir denken an den Glanz des Weihnachtsfestes, der auf unseren Predigttext strahlt und ihn deutet in Zeit und Ewigkeit. Sicherlich können wir das auch schon jetzt erleben, wie Gottes Licht über unserem Leben scheint und wie er immer wieder Licht in unsere Dunkelheiten bringt. Aber es ist auch noch so viel Dunkelheit da in unserer Welt und in unseren Herzen. Wir warten noch auf den Tag, an dem die Finsternis, die das Erdreich bedeckt, durch Gottes Licht endgültig vergeht. Bis dahin brauchen wir viel Glaube und Vertrauen zu dem, der von sich gesagt hat Ich bin das Licht der Welt. Lasst uns gemeinsam in diesem neuen Jahr, das vor uns liegt, immer wieder zu dem Licht gehen, wie die Weisen aus dem Morgenland. Lasst uns ihn loben und uns von seinem Glanz anstrahlen lassen, dann wird die Finsternis in uns weichen, denn sein Licht ist stärker als alle Finsternis. Amen Kanzelsegen: Gemeinde: Der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, regiere und bewahre eure Herzen in Christus Jesus. Amen Amen Liedvorschläge nach der Predigt: ELKG 52 oder CoSi 151 oder CoSi 368 Verfasser: Pfarrer Uwe Fischer Tränkelücke 6 34212 Melsungen Tel: 05661-2221 e-mail: melsungen@selk.de