Biogas Erzeugung-Aufbereitung-Einspeisung Anforderung und Voraussetzungen für die Einspeisung in das RWE Transportnetz Dr. Frank Heimlich Zähl- und Messwesen Gas RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice 1
Agenda Gesetzliche Regelungen Biogas Erzeugung und Aufbereitung von Biogas Anforderungen an die Einspeisung Eichrechtliche Anforderung an Messung und Abrechnung Fazit 2
EEG fördert die Stromgewinnung auf Basis von Biogas zusätzlich Erneuerbare Energien Gesetz (EEG*): Aus einem Gasnetz entnommenes Gas gilt als Biomasse, soweit die Menge des entnommen Gases im Wärmeäquivalent der Menge von an anderer Stelle im Geltungsbereich des Gesetzes in das Gasnetz eingespeistem Gas aus Biomasse entspricht Die Mindestvergütungen erhöhen sich jeweils um weitere 2 Cent pro Kilowattstunde, wenn der Strom in Anlagen gewonnen wird, die auch in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden, und das zur Stromerzeugung eingesetzte Gas aus Biomasse auf Erdgasqualität aufbereitet worden ist. *Gesetz zur Neuregelung des Rechts der Erneuerbaren Energien im Strombereich vom 21. Juli 2004 3
Interoperabilität (gesetzl. Anforderungen) Auszug aus dem EnGW vom 07.07.2005 19 Technische Vorschriften (1) Betreiber von Elektrizitätsversorgung sind verpflichtet (2) Betreiber von Gasversorgungsnetzen sind verpflichtet.. (3) Die technischen Mindestanforderungen nach den Absätzen 1 und 2 müssen die Interoperabilität der Netze sicherstellen sowie sachlich gerechtfertigt und nichtdiskriminierend sein. Die Interoperabilität umfasst insbesondere die technischen Anschlussbedingungen und die Bedingungen für netzverträgliche Gasbeschaffenheiten unter Einschluss von Gas aus Biomasse oder anderen Gasarten, soweit sie technisch und ohne Beeinträchtigung der Sicherheit in das Gasversorgungsnetz eingespeist oder durch dieses Netz transportiert werden können. 4
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Biogas ist zu reinigen und aufzubereiten um Erdgasqualität lt. DVGW G 260 zu erreichen Herkunftsbedingte bzw. im Zuge des Produktionsprozesses entstandene Bestandteile dürfen nicht zu Schädigungen oder zu Störungen an den damit betriebenen Anlagen führen bei der Verbrennung der Gase dürfen keine gesundheitsschädlichen Produkte entstehen die Anforderungen hinsichtl. Gesundheits- u. Umweltschutz haben dem Sicherheitsdatenblatt für Erdgas, getrocknet zu entsprechen Störungen an Einrichtungen der öffentlichen Gasversorgung durch Spurenanteile im Gas sind auszuschließen (Nebel; Staub; Flüssigkeiten, Öl) Erfüllung der Anforderungen der Gasbeschaffenheit, d.h. brenntechnische Kennwerte sowie Richt- und Grenzwerte für Gasbegleitstoffe 6
Erzeugung von Roh-Biogas Biomasse: -Nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) -biogene Reststoffe der Forst- und Landwirtschaft (Gülle; Mist) -organische Reststoffe der Kläranlagen Gaserzeugung durch anaerobe Vergärung organischer Stoffe Einsatz des vergorenen organischen Materials als hochwertiger Dünger individuelle Anlagenkonzeptionen erforderlich, da die Eigenschaften und Zusammensetzungen der Ausgangsstoffe stark variieren Standortauswahl abhängig von Versorgung mit Rohstoffen bzw. der Entsorgung vollständige Nutzung der erzeugten Energie am Standort nicht immer gegeben, insbesondere KWK zunehmend problematisch 7
Biogasanlage Quelle: Biogas Nord GmbH 8
Richtwerte für eine Biogasanlage 9
Biogaserzeugung und verwendung Stand der Technik Zukunftsfeld in Deutschland ca. 3.700 Anlagen in Deutschland (100 kw el 2 MW el ) Biogaseinspeisung Erdgasleitungen der TSO, DSO, Stadtwerke sowie Dritte Input: - Gülle - landwirtschaftliche Rohstoffe (z.b. Mais) - Organische Abfälle - Nachwachsende Rohstoffe - etc. Direktverstromung BHKW Biogaserzeugung Biogasaufbereitung / -veredelung Neue Verwendungspfade: Verstromung nach Ein- und Ausspeisung (EEG) Biogas als Kraftstoff Biogas im Wärmemarkt (Haushalte, Industrie) 10
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RWE Transportnetz Gas Die Länge unseres Leitungsnetzes entspricht mit ca. 6.800 km der Gesamtlänge aller Autobahnen und Bundesstrassen in NRW Unsere Netze mit diversen Gasbeschaffenheiten sind im Internet veröffentlicht 12
Beispiel: Einspeisepunkte 1 2 1 2 optimaler Einspeisepunkt kein optimaler Einspeisepunkt 13
Austausch- oder Zusatzgas? Definition aus DVGW G260 Austauschgase sind Gasgemische, die trotz ihrer vom Grundgas abweichenden Zusammensetzung und ggf. abweichenden Kenndaten bei gleichem Gasdruck und unveränderter Geräteeinstellung ein gleichartiges Brennverhalten wie das Grundgas aufweisen. Sie werden anstelle des Grundgases eingesetzt. Zusatzgase sind Gasgemische, die sich in Zusammensetzung und brenntechnischen Kenndaten wesentlich vom Grundgas unterscheiden. Sie können dem Grundgas in begrenzter Menge zur Ergänzung der Gasdarbietung oder zur Verwertung örtlich verfügbarer Gase zugesetzt werden. Dabei bestimmt die Forderung nach gleichartigem Brennverhalten des Gemisches die Höhe des Zusatzes. 14
Beispiel: ohne Biogas-Einspeisung Station 1 Station 2 Mess- und Regelstation TSO-Leitungen DP 100 bar DSO-Leitungen und Übergabestationen geplante Biogaseinspeisung Netzdaten - DP 16 - OP 4 8 bar ( Betriebsdruck) - 400 m³/h 19.000 m³/h Normdurchfluß - Brennwert 10,5 kwh/m³ (N) Biogaseinspeisung - 500 650 m³/h Normdurchfluß bei geplanten 8.000 Betriebsstunden - Brennwert Biogas 9,0 10,1 kwh/m³ (N) 15
Beispiel: ohne Biogas-Einspeisung Station 1 Station 2 10, 5 kw/h Mess- und Regelstation TSO-Leitungen DSO-Leitungen und Übergabestationen geplante Biogaseinspeisung Erdgas Netzdaten - DP 16 - OP 4 8 bar ( Betriebsdruck) - 400 m³/h 19.000 m³/h Normdurchfluß - Brennwert 10,5 kwh/m³ (N) Biogaseinspeisung - 500 650 m³/h Normdurchfluß bei geplanten 8.000 Betriebsstunden - Brennwert Biogas 9,0 10,1 kwh/m³ (N) 16
Beispiel: mit Biogas-Einspeisung Station 1 Station 2 Mess- und Regelstation TSO-Leitungen DSO-Leitungen und Übergabestationen Biogaseinspeisung Netzdaten - DP 16 - OP 4 8 bar ( Betriebsdruck) - 400 m³/h 19.000 m³/h Normdurchfluß - Brennwert 10,5 kwh/m³ (N) Biogaseinspeisung - 500 650 m³/h Normdurchfluß bei geplanten 8.000 Betriebsstunden - Brennwert Biogas 9,0 10,1 kwh/m³ (N) 17
Beispiel: mit Biogas-Einspeisung Station 1 10,5 kw/h Station 2 9,5 kw/h Mess- und Regelstation TSO-Leitungen DSO-Leitungen und Übergabestationen Biogaseinspeisung 9,5 10,5 kw/h Erdgas Netzdaten - DP 16 - OP 4 8 bar ( Betriebsdruck) - 400 m³/h 19.000 m³/h Normdurchfluß - Brennwert 10,5 kwh/m³ (N) Biogaseinspeisung - 500 650 m³/h Normdurchfluß bei geplanten 8.000 Betriebsstunden - Brennwert Biogas 9,0 10,1 kwh/m³ (N) 18
Beispiel: mit Biogas-Einspeisung Station 1 10,5 kw/h Station 2 10,5 kw/h Mess- und Regelstation TSO-Leitungen DSO-Leitungen und Übergabestationen Biogaseinspeisung Netzdaten - DP 16 - OP 4 8 bar ( Betriebsdruck) - 400 m³/h 19.000 m³/h Normdurchfluß - Brennwert 10,5 kwh/m³ (N) Biogaseinspeisung - 500 650 m³/h Normdurchfluß bei geplanten 8.000 Betriebsstunden - Brennwert Biogas 9,0 10,1 kwh/m³ (N) 19
Beispiel: Netzsituation bei geringer Abgabe 10,5 kw/h Station 2 10,5 kw/h Mess- und Regelstation TSO-Leitungen DSO-Leitungen und Übergabestationen Biogaseinspeisung Netzdaten - DP 16 - OP 4 8 bar ( Betriebsdruck) - 400 m³/h 19.000 m³/h Normdurchfluß - Brennwert 10,5 kwh/m³ (N) Biogaseinspeisung - 500 650 m³/h Normdurchfluß bei geplanten 8.000 Betriebsstunden - Brennwert Biogas 9,0 10,1 kwh/m³ (N) 20
Beispiel: Belastungsprofil in V n 20000 30 18000 16000 14000 Station 1 Station 2 Temperatur 25 20 12000 15 [m³] 10000 10 8000 6000 4000 2000 0 01.10.2004 14.10.2004 27.10.2004 09.11.2004 22.11.2004 05.12.2004 18.12.2004 31.12.2004 13.01.2005 26.01.2005 08.02.2005 21.02.2005 06.03.2005 20.03.2005 02.04.2005 15.04.2005 28.04.2005 11.05.2005 24.05.2005 06.06.2005 19.06.2005 02.07.2005 15.07.2005 28.07.2005 10.08.2005 24.08.2005 06.09.2005 19.09.2005 02.10.2005 15.10.2005 28.10.2005 10.11.2005 23.11.2005 06.12.2005 19.12.2005 01.01.2006 14.01.2006 28.01.2006 10.02.2006 23.02.2006 08.03.2006 21.03.2006 [ C] 5 0-5 -10 Datum 21
Beispiel: Temperaturabhängige Abgabe 20,000 18,000 16,000 stündliche Abgabe [m³/h] 14,000 12,000 10,000 8,000 6,000 4,000 2,000 0-10 -5 0 5 10 15 20 25 30 [ C] 22
Brenntechnische Kenndaten der 2. Gasfamilie (Auszug aus der G260) Brenntechnische Kenndaten Bezeichnung Einheit Gruppe L Gruppe H Wobbe-Index Gesamtbereich kwh/m³ 10,5 bis 13,0 12,8 bis 15,7 Nennwert kwh/m³ 12,4 15,0 Schwankungsbereich im örtlichen Versorgungsgebiet kwh/m³ + 0,6 bis - 1,4 + 0,7 bis - 1,4 Brennwert kwh/m³ 8,4 bis 13,1 Relative Dichte 0,55 bis 0,75 CO2 Gasbegleitstoffe Kohlenwasserstoffe: kleiner Kondensationspunkt C Bodentemperatur Wasser: kleiner Taupunkt C Bodentemperatur Nebel, Staub, Flüssigkeit technisch frei Sauerstoff-Volumenanteil in trockenen Verteilungsnetzen % kleiner gleich 3,0 in feuchten Verteilungsnetzen % kleiner gleich 0,5 CO2-Volumenanteil % kleiner gleich 6,0 (G262) beim jeweiligen Leitungsdruck 23
Mögliche Zusammensetzungen L-Gas Keine Zumischung 90 92 94 96 98 100 10 11,1 8 10,9 W 10,8 s,n 10,7 CO2-Grenze 10,6 10,5 4 10,4 10,3 2 10,2 10,1 0 10,0 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 CO 2 -Konzentration [Vol.-%] CO 2 -Konzentration CH 4 -Konzentration [Vol.-%] H s,n 11,0 H s,n [kwh/m 3 ] 16,0 15,5 15,0 14,5 W s,n [kwh/m 3 ] 14,0 13,5 Wobbe-Index-Grenze 12,5 12,0 Es existiert kein Gemisch, dass den Anforderungen genügt. Quelle: GWI-Essen 24
Konditionierung W s,n [kwh/m 3 ] 8,5 9,0 9,5 10,0 10,5 11,0 11,5 12,0 12,5 13,0 13,5 14,0 16,0 16,0 15,5 15,0 14,5 14,0 13,5 13,0 12,5 12,0 11,5 11,0 10,5 0 O 2 >3 % 10,131 2 4 6 8 15,0 14,0 13,0 12,0 11,0 10,0 10,0 8,5 9,0 9,5 10,0 10,5 11,0 11,5 12,0 12,5 13,0 13,5 14,0 Zielzusammensetzung 10 10,545 12 14 LPG-Zugabe 18 1614 20 16 18 H s,n [kwh/m 3 ] 12 d > 0,75 4 2 0 8 6 10 Luft-Zugabe 15,5 14,5 13,5 12,5 11,5 10,5 25
Mögliche Zusammensetzungen L-Gas Luft/LPG-Zumischung Details und Methanzahlen 13,0 12,8 min. LPG 0 % min. Luft 3,8 % MZ=103 MZ=80 MZ=82 max. LPG 8,9 % W s,n [kwh/m 3 12,6 12,4 MZ=72 max. Luft 15,4 % 12,2 MZ=77 MZ=83 MZ=71 12,0 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 10,5 10,6 10,7 Quelle: GWI-Essen H s,n [kw h/m 3 ] 26
Zusammensetzungen Luft und Propan Mögliche Zusammensetzungen für einen Brennwertbereich von H s,n =10,277-10,328 kwh/m 3 Luft/LPG-Zumischung [V ol.-%] 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 93 93 93 94 9 4 94 94 94 94 94 95 95 95 9 5 95 95 95 96 96 96 96 96 9 6 Quelle: GWI-Essen Metha nkonzentration vor Zumischung [Vol.-%] Beispielzusammensetzung Luft Propan 27
Agenda Gesetzliche Regelungen Biogas Erzeugung und Aufbereitung von Biogas Anforderungen an die Einspeisung Eichrechtliche Anforderung an Messung und Abrechnung Fazit 28
Eichrechtliche Vorschriften und wesentliche Technische Regeln des DVGW Gasbeschaffenheit zur Abrechnung Das zu transportierende Gas ist vom Netzkunden am Einspeisepunkt bereitzustellen. Die Einspeisung eines Gases muß unter Beachtung der eichrechtlichen Bestimmungen und unter Einhaltung des DVGW-Regelwerkes erfolgen. Die Gasbeschaffenheit des eingespeisten Erdgases muss an jedem Ausspeisepunkt sowie in den betroffenen Gasnetzen eine ordnungsgemäße Gasabrechnung und störungsfreie Gasanwendung erlauben. Konflikte mit bestehenden vertraglichen Verpflichtungen und Regelungen müssen ausgeschlossen sein. 29
Eichrechtliche Vorschriften und wesentliche Technische Regeln des DVGW DVGW Arbeitsblatt G 685: Gasabrechnung Ermittlung des Abrechnungsbrennwertes Ermittlung des Normvolumens und der Leistung Ermittlung der Energie Einspeisung von Gasen mit unterschiedlichem Brennwert führt zur Ausbildung von Misch- und Pendelzonen im Netz Brennwertschwankungen größer +- 2% sind eichrechtlich nicht zulässig. Bei Überschreitungen ist die zuständige Eichbehörde zu informieren 30
Eichrechtliche Vorschriften und wesentliche Technische Regeln des DVGW DVGW-Arbeitsblatt G 260 Gasbeschaffenheit : Allgemeine Gasbeschaffenheit (2. Gasfamilie, H- oder L-Gas), Schwankungsbreiten von Wobbeindex, Brennwert und Dichte, Taupunkte, Fest- und Flüssigkeitsfreiheit, Schwefelanteil DVGW-Arbeitsblatt G 262 Nutzung von Gasen aus regenerativen Quellen in der öffentlichen Gasversorgung : Biogasspezifische Anforderungen (CO 2, H 2, CH 4 -Anteil) DVGW-Arbeitsblatt G 685 Gasabrechnung : Ermittlung der abrechnungsrelevanten Größen für trockenes Erdgas 31
Positionspapier der PTB Einspeisung von Biogas Pos.1: Gaszähler sind grundsätzlich für alle Gasarten geeignet und zugelassen. (Betriebsvolumen) Pos.2: Für die Bestimmung des Volumens im Normzustand sind für p eff > 1 bar (Zustands)-Mengenumwerter vorzusehen. Pos.3: Für die Bestimmung des Energieinhalts der eingespeisten Gasmenge sind Brennwertmengenumwerter vorzusehen. 32
Positionspapier der PTB Einspeisung von Biogas Pos.4: Als Zustandsgleichung zur Mengenumwertung können bei Einspeisungen in das Nieder- und Mitteldrucknetz S-GERG88 oder AGA8-DC92 eingesetzt werden. (Messdruck kleiner gleich 25 bar) Pos.5: Bei Verwendung von Gaschromatographen, die Sauerstoff und Stickstoff nicht trennen, sollte der Grenzwert für den Sauerstoffgehalt auf 1% festgelegt werden. Pos.6: Für den Fall, dass keine geeichte Wasserstoffgehaltsmessung installiert ist, sollte der Grenzwert für den Wasserstoffgehalt auf 0,2 % festgelegt werden. 33
Positionspapier der PTB Einspeisung von Biogas Pos.7: Solange keine für Biogas zugelassenen Gasbeschaffenheitsmessgeräte existieren, könnte aus der Sicht der PTB der Einsatz der 11K-Gaschromatographen zur Messung von Biogasen geduldet werden, sofern eine Grenzwertüberwachung für die Konzentration von Sauerstoff und Wasserstoff existiert. 34
DVGW PK 1 Biogas 35
DVGW-PK Biogas - Aufgabenfelder Überarbeitung des DVGW-Arbeitsblatts G 213 Anlagen zur Herstellung vom Brenngasgemischen. Erstellung eines Arbeitsblatts zur Aufbereitung fermentativ erzeugter Biogase auf Erdgas-Austauschgasbeschaffenheit. Erstellung eines Arbeitsblatts für thermisch erzeugte Biogase auf Erdgas-Austauschbeschaffenheit, sofern sich eine Relevanz der thermischen Gaserzeugung aus Biomasse abzeichnet. Erstellung einer Wissensdatenbank für regenerativ erzeugte Gase. 36
DVGW-PK Biogas - Aufgabenfelder Bildung eines Forschungspools unter Einbeziehung der Hochschulen und der Unternehmen. Weiterentwicklung des DVGW-Arbeitsblatts G 262 Nutzung von Gasen aus regenerativen Quellen in der öffentlichen Gasversorgung Aufbau eines Sachverständigenwesens und die Beschreibung sicherheitstechnischer Anforderungen. Erstellung eines DVGW-Regelwerkes (VP 265) speziell für Biogas. 37
Erf. Messtechnik für die Gasabrechnung am Kopplungspunkt auch bei einer Biogas-Einspeisung Geeichter & geeigneter Zähler (Betriebsvolumen) Geeichter Brennwert-Mengenumwerter (Normvolumen und Energie) Geeichte Messwertregistrierung mit Fernübertragung Geeignetes Verfahren zur Berechnung der Kompressibilität des Gases (K-Zahl nach S-GERG 88 oder AGA 8) Geeichter & geeigneter Prozess-Gaschromatograph (Brennwert, Gasbeschaffenheitswerte) 38
Erf. Messtechnik für die Gasqualität am Kopplungspunkt auch bei einer Biogas-Einspeisung Sauerstoffmessung zur Online-Registrierung des Sauerstoffgehaltes wegen Explosionsschutz, Korrosionsschutz, Produkthaftung sowie Einhaltung DVGW- Regelwerkes. Überschreitung ist Abschaltkriterium. Schwefelmessung zur Online-Registrierung der Schwefelverbindungen, (H2S- Schwefel, CO2-Schwefel, Merkaptan-Schwefel) wegen Produkthaftung sowie Einhaltung des DVGW-Regelwerkes. Überschreitung ist Abschaltkriterium. Wasser- (Kohlenwasserstoff-) Taupunktmessung zur Kontrolle, ob trockenes Gas eingespeist (unter Kondensationspunkt) wird. Wasserstoffmessung zur Kontrolle, ob die Grenzwerte für die Gasbeschaffenheitsmessung eingehalten werden. 39
Absicherung und Überwachung am Kopplungspunkt auch bei einer Biogas-Einspeisung In der MSR-Technik sind eventuelle Totzeiten der Messgeräte, der Antriebe usw. zu berücksichtigen Signalisierung der für die Netzsteuerung erforderlichen Kenngrößen Festlegung / Vereinbarung der Abschaltmatrix für den Störfall Festlegung / Vereinbarung der Odorierung (falls erforderlich) Druckabsicherung des Netzes an der Einspeisung 40
Fazit Der gesetzliche Rahmen für Einspeisung und Durchleitung / Transport von Gas (Erdgas und Biogas) ist gegeben (EEG, EnWG, Netzzugangsverordnung). Der gesetzliche Rahmen für die Messung und Abrechnung von Gas ist gegeben (Eichgesetz, Eichordnung, DVGW Regelwerk) Erste Erfahrungen mit einer realisierten Einspeisung von Biogas in ein Erdgas-Verteilnetz liegen vor. Eine Biogas-Einspeisung in Netze mit relativ geringer Aufnahmekapazität und großen Bedarfsschwankungen ist für den Einspeiser problematisch. Biogas-Einspeisung ist nur bei genauer Netz- und Strukturberechnung zielführend Die Einzelfallbetrachtung ist immer erforderlich 41
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit frank.heimlich@rwe.com 42
Vergleich Roh-Biogas / Erdgas Komponente Roh-Biogas Biogas aufbereitet DVGW260/262 Methan 55-70 % > 97 % < 96 % Erdgas H < 90% Erdgas L Kohlendioxid 30-45 % < 1 % <= 6% Stickstoff < 2 % < 2 % Keine Höchstwerte Sauerstoff < 0,5 % < 0,5 % < 0,5 % Schwefelwasserstoff < 50 ppm V < 0,5 mg/nm 3 < 0,5 mg/nm 3 Kohlenwasserstoffe < 1 00 ppm v < 10 ppm v < Kondensationspunkt Wasser gesättigt < 0,03 g/m 3 < Kondensationspunkt Brennwert 6 7,5 kwh/m 3 max. 11 kwh/m 3 8,4-13,1 kwh/m 3 43
Mögliche Zusammensetzungen L-Gas Luft-Zumischung Methankonzentration [Vol.-%] aufbereitetes Biogas 96,00 95,00 94,00 93,00 L-Gas 92,00 91,907 91,03 91,00 Jahresmittelwert 2003-2% Jahresmittelwert 2005-2% H-Gas Wobbe-Index Methan Luft 6,0 5,5 5,0 4,8 4,5 4,0 3,77 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 Luftzufuhr [Vol.-%] 13,8 13,7 13,6 13,5 13,4 13,3 13,2 13,1 W s,n [kwh/m 3 ] L-Gas-Grenze 12,9 12,8 12,7 12,6 12,5 90,00 0,0 12,4 9,90 Quelle: GWI-Essen 9,95 10,00 10,05 10,071 10,10 10,145 10,15 10,168 10,20 10,25 10,30 10,35 H s,n [kwh/m 3 ] 10,40 10,45 10,50 10,55 10,60 10,65 44
Grenzübergangspunkte (Emden, Zevenaar, Eynatten, Vlieghuis) Die Länge unseres Leitungsnetzes entspricht mit ca. 6.800 km der Gesamtlänge aller Autobahnen und Bundesstrassen in NRW Unsere Netze mit diversen Gasbeschaffenheiten sind im Internet veröffentlicht 45