Schallschutz bei Türen Handout zum Referat von Bert Mager, FHWÜ - FAB Die Anforderungen an die Schalldämmung der Türen gemäß DIN 4109 gelten für das betriebsfertige Element, also Türblatt zusammen mit der Zarge und allen Anschlüssen and die Umgebungsbauteile. Anforderung an die Luftschalldämmung von Türen gem. DIN 4109 Erläuterungen: Der Wert Rw,R ist der Rechenwert nach DIN 4109 das heißt, das Schalldämmmaß, welches in der Prüfung ermittelt wurde (Rw,P) abzüglich des Vorhaltemaß von 5 db. Vorhaltemaß: Erfahrungsgemäß sind bei Türen besonders große Unterschiede zwischen den bei sorgfältigem Einbau in einem Laboratorium gemessenen Werten der Schalldämmung un den in der Praxis erzielten Ergebnissen zu verzeichnen. Daher ist für den Vergleich mit Forderungen ein Vorhaltemaß von 5 db festgelegt. Dadurch werden Fertigungstoleranzen nicht aber Einbaufehler
abgedeckt. Bei der Ausschreibung von Türen muss auf die richtige und vollständige Bezeichnung bzw. Beschreibung geachtet werden. Es ist zu empfehlen immer die Schalldämmung der betriebsfertigen Türen am Bau zu fordern und darauf hinzuweisen, dass nur Türen eingebaut werden dürfen, welche im Labor geprüft wurden und dort ein um mindestens 5 db höheres Schalldämmmaß erzielt haben als am Bau gefordert. Falls Türdetails zusätzlich ausgeschrieben werden muss darauf geachtet werden, dass diese nicht im Widerspruch zu der Gesamtkonstruktion stehen für die die Schalldämmung gefordert wird (z.b. Bodendichtung auf einen durchlaufenden Teppich bei einer Anforderung von R w =32dB wäre ein Widerspruch) Bestandteile der Tür Türblatt Wichtigste Faktoren bei der Konstruktion des schalldämmenden Türblatts sind die Masse und die Biegesteifigkeit der Sandwichkonstruktion. Bei Türblättern lassen sich ein- und zweischalige Aufbauten unterscheiden. Einschalige Türblätter sollen schwer sein, aus konstruktiven Gründen jedoch nicht schwerer als 60 kg/m². Sie haben einen weitgehend homogenen Aufbau mit Einlagen aus Spanplatten, harten Holzfaserplatten, Stabsperrholzplatten oder Röhrenspanplatten. Bei Füllmassen aus Röhrenspanplatten können die waagerecht verlaufenden Röhren mit Sand gefüllt werden. Besteht die Füllmasse aus Spanplatten oder harten Holzfaserplatten, so sollten diese aus mehreren Schichten mit punktweiser Befestigung, genagelt oder geleimt, hergestellt werden. Die Masse einschaliger Türblätter läßt sich auch durch dünne Blei- oder schwere Kunststoffplatten erhöhen. Während bei einschaligen Türblättern (ca. 40-42mm dick) die Schalldämmwerte zwischen 25 db und 35 db betragen, können bei zweischaligen Türblättern Werte zwischen 35 db und 45 db erreicht werden. Allerdings sind zweischalige Türblätter wegen des erforderlichen Schalenabstandes dicker (ca. 64mm) als einschalige Türblätter. Zweischalige Türblätter arbeiten nach dem Feder-Masse-System, das heißt zwei Massen sind durch eine Feder verbunden. Das bringt einige Vorteile, da die Schallwellen beim Durchgang durch das Bauteil abgeschwächt werden. Zweischalige Türblätter bestehen dementsprechend aus zwei Schalen mit möglichst großer Masse und einer Füllung beispielsweise aus Mineralwolle, die als Feder dient.
Schließfuge Schwelle Damit Schallschutztüren ihre Wirkung voll entfalten können, muß die Fuge zwischen Tür und Fußboden dicht sein. Dabei reicht es nicht, dass optisch alles dicht ist, sondern es darf auch kein Schall durch die Fugen kommen. Wichtig sind bei Türdichtungen daher auch elastische Einfederungen und eine gute Andruckwirkung. Darüber hinaus muß die Dichtungsauflage möglichst breit sein. Schleichwege über Teppichböden oder Estriche machen unter Umständen sogar eine komplette Entkopplung im Boden notwendig. Die Bodenfuge zwischen Türunterkante und Fußboden wird durch eine Schwellendichtung, eine Auflaufdichtung oder eine Absenkdichtung geschlossen. Die Schwellendichtung oder, wie er auch genannt wird, der Türschwellenanschlag bietet mit einer Dichtung an der Schwelle oder an der Türunterkante eine besonders wirkungsvolle Abdichtung der Fuge gegen den Schalldurchgang. Der Anschlag wirkt sich jedoch nachteilig beim Begehen oder Befahren aus. (i.a. nur bei Wohnungseingangstüren üblich) Eine Auflaufdichtung oder Höckerschwelle aus Kunststoff oder Leichtmetall kann angeschraubt oder angeklebt werden. Für einen dichten Anschluß zum Boden muß beispielsweise eine Dichtungsbandunterlage sorgen. Bei durchlaufendem Teppichboden darf eine Auflaufdichtung nicht verwendet werden. An der Türkante ist eine Lamellendichtung befestigt, die eine Abdichtung der Fuge bewirkt. Die Absenkdichtung ist eine automatische Türdichtung. Beim Schließen der Tür wird durch einen Auslösenocken im Falz ein Dichtungsstreifen aus Gummi oder Filz nach unten abgesenkt. Absenkdichtungen müssen auf der ganzen Türbreite dicht schließen. Die Dichtungslippen müssen so stehen, dass sie sich einer ebenen und harten Fläche wie beispielsweise PVC- Böden leicht anpressen. Bei Fliesenböden mit Fugen sowie bei Teppichböden ist eine Schiene zu verwenden. Diese wird bei Fliesenböden in einem Kittbett verlegt.
Zarge Das wichtigste an der Zarge ist die Abdichtung zwischen Zarge und Tür sowie zwischen Zarge und Wand. Für die Schalldämmung einer Tür ist also nicht das Material der Zarge, sondern der Übergang zum Türblatt und zur Wand entscheidend. Die Türfälze werden wegen des direkten Schalldurchgangs mit elastischen Türdichtungen abgedichtet. Zur Verfügung stehen profilierte Dichtungsbänder aus Moosgummi sowie Hohlprofile oder Lippendichtungen aus Kunststoff oder Gummi. Befestigt werden die Türdichtungen entweder mittels gerippter Stege in Nuten am Türfalz oder am Türfutter. Weiterhin können die Türdichtungen mit Leichtmetallschienen angeschraubt werden. Die Zargen müssen lotrecht und rechtwinklig eingebaut sein. Band- und Schlossteil müssen fluchten. Stahlzargen im Mauerwerk müssen auf allen drei Seiten voll hintergossen werden. In Leichtbauwänden müssen Stahlzargen in der Leibung fugenlos hinterstopft oder ausgegossen und der Wandabschluss abgedichtet werden. Bei Holzzargen ist der Hohlraum zwischen Futterbrett und Mauerwerk vollständig zu hinterfüllen. Nur an 6 Haftpunkten darf in voller Futterbreite geschäumt werden, die übrigen Hohlräume werden mit Mineralwolle hinterstopft. Noch höhere Fugendichtungen werden durch die Kombination zweier Dichtmaßnahmen erzielt, wobei mindestens eine der Maßnahmen in der Ebene der Zargendichtung liegen soll (umlaufende Dichtheit)
Laborwert Quellen Walter Bläsi, Bauphysik, 5. Auflage, Europa Lehrmittel, 2004 W. Fasold, E. Veres, Schallschutz und Raumakustik in der Praxis, 2. Auflage, Verlag Bauwesen, 2003 F. Athmer OHG Dichtungssysteme für Türen, http://www.athmer.de/1_%20produkte/103_schwellen.pdf, http://www.athmer.de/6_unser_profil/pk2006.pdf Berd Ross Wood Products, http://www.gemeinsam-mitholz.de/tueren/tuerenabc.htm HUGA Hubert Gaisendrees GmbH & Co. KG, http://www.huga.de/182.0.html HERHOLZ Vertrieb GmbH & Co. KG, http://www.herholz.de/herholz/produkte/funktionstueren/schallschutz/index.ph