Epidemiologischer Jahresbericht 2012 Mecklenburg-Vorpommern

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Transkript:

Epidemiologischer Jahresbericht 2012 Mecklenburg-Vorpommern Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern 25. Oktober 2013

Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort 1 1.1 Fachliche Aspekte.............................. 2 2 Übersicht 3 3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 5 3.1 Adenovirus (Keratokonjunktivitis)...................... 5 3.1.1 Erreger................................ 5 3.1.2 Situation in Deutschland....................... 5 3.1.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 5 3.2 Amöbiasis.................................. 8 3.2.1 Erreger................................ 8 3.2.2 Situation in den Neuen Bundesländern............... 8 3.2.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 8 3.3 Borreliose.................................. 10 3.3.1 Erreger................................ 10 3.3.2 Situation in den Neuen Bundesländern............... 10 3.3.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 10 3.3.4 Symptomatik............................. 12 3.4 Campylobacter................................ 14 3.4.1 Erreger................................ 14 3.4.2 Situation in Deutschland....................... 14 3.4.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 14 3.5 Clostridium difficile.............................. 17 3.5.1 Erreger................................ 17 3.5.2 Situation in Deutschland....................... 17 3.5.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 17 3.6 Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK)...................... 18 3.6.1 Erreger................................ 18 3.6.2 Situation in Deutschland....................... 18 3.6.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 18 3.7 Denguefieber................................. 19 3.7.1 Erreger................................ 19 3.7.2 Situation in Deutschland....................... 19 3.7.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 19 3.8 E. coli..................................... 20 3.8.1 Erreger................................ 20 3.8.2 Situation in Deutschland....................... 20 3.8.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 20 3.9 EHEC.................................... 23 3.9.1 Erreger................................ 23 3.9.2 Situation in Deutschland....................... 23 3.9.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 23 3.10 Giardiasis.................................. 26 3.10.1 Erreger................................ 26 3.10.2 Situation in Deutschland....................... 26 3.10.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 26

3.11 Haemophilus influenzae........................... 28 3.11.1 Erreger................................ 28 3.11.2 Situation in Deutschland....................... 28 3.11.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 28 3.12 Hantavirus.................................. 29 3.12.1 Erreger................................ 29 3.12.2 Situation in Deutschland....................... 29 3.12.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 29 3.13 Hepatitiden, virusbedingt.......................... 32 3.13.1 Erreger................................ 32 3.13.2 Hepatitis A.............................. 32 3.13.2.1 Erreger........................... 32 3.13.2.2 Situation in Deutschland.................. 32 3.13.2.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern.......... 32 3.13.3 Hepatitis B.............................. 35 3.13.3.1 Erreger........................... 35 3.13.3.2 Situation in Deutschland.................. 35 3.13.3.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern.......... 35 3.13.4 Hepatitis C.............................. 37 3.13.4.1 Erreger........................... 37 3.13.4.2 Situation in Deutschland.................. 37 3.13.4.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern.......... 37 3.13.4.4 Infektionsquelle...................... 37 3.13.5 Hepatitis D.............................. 40 3.13.6 Hepatitis E.............................. 40 3.13.6.1 Erreger........................... 40 3.13.6.2 Situation in Deutschland.................. 40 3.13.6.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern.......... 40 3.14 HIV...................................... 43 3.14.1 Erreger................................ 43 3.14.2 Situation in Deutschland....................... 43 3.14.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 43 3.15 Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS).................. 44 3.15.1 Erreger................................ 44 3.15.2 Situation in Deutschland....................... 44 3.15.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 44 3.16 Impfpräventable Erkrankungen....................... 45 3.17 Influenza / Neue Influenza.......................... 46 3.17.1 Erreger................................ 46 3.17.2 Situation in Deutschland....................... 46 3.17.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 46 3.18 Kryptosporidiose............................... 49 3.18.1 Erreger................................ 49 3.18.2 Situation in Deutschland....................... 49 3.18.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 49 3.19 Legionellose................................. 52 3.19.1 Erreger................................ 52 3.19.2 Situation in Deutschland....................... 52 3.19.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 52 3.20 Leptospirose................................. 55 3.20.1 Erreger................................ 55 3.20.2 Situation in Deutschland....................... 55 3.20.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 55 3.21 Listeriose................................... 56 3.21.1 Erreger................................ 56

3.21.2 Situation in Deutschland....................... 56 3.21.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 56 3.22 Malaria.................................... 58 3.22.1 Erreger................................ 58 3.22.2 Situation in Deutschland....................... 58 3.22.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 58 3.23 Masern.................................... 59 3.23.1 Erreger................................ 59 3.23.2 Situation in Deutschland....................... 59 3.23.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 59 3.23.4 Impfstatus.............................. 59 3.24 Meningokokken-Erkrankung, invasiv.................... 60 3.24.1 Erreger................................ 60 3.24.2 Situation in Deutschland....................... 60 3.24.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 60 3.25 MRSA.................................... 62 3.25.1 Erreger................................ 62 3.25.2 Situation in Deutschland....................... 62 3.25.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 62 3.26 Mumps, Röteln................................ 65 3.26.1 Erreger................................ 65 3.26.2 Situation in den Neuen Bundesländern............... 65 3.26.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 65 3.26.4 Impfstatus.............................. 66 3.27 Norovirus................................... 67 3.27.1 Erreger................................ 67 3.27.2 Situation in Deutschland....................... 67 3.27.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 68 3.28 Ornithose................................... 70 3.28.1 Erreger................................ 70 3.28.2 Situation in Deutschland....................... 70 3.28.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 70 3.29 Pertussis................................... 71 3.29.1 Erreger................................ 71 3.29.2 Situation in den Neuen Bundesländern............... 71 3.29.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 71 3.29.4 Impfstatus.............................. 72 3.30 Pneumokokken-Infektion, invasiv...................... 75 3.30.1 Erreger................................ 75 3.30.2 Situation in den Neuen Bundesländern............... 75 3.30.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 75 3.30.4 Impfstatus.............................. 76 3.31 Rotavirus................................... 78 3.31.1 Erreger................................ 78 3.31.2 Situation in Deutschland....................... 78 3.31.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 78 3.31.4 Impfstatus.............................. 79 3.32 Salmonellose................................. 81 3.32.1 Erreger................................ 81 3.32.2 Situation in Deutschland....................... 81 3.32.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 81 3.32.4 Erregerverteilung........................... 82 3.33 Shigellose.................................. 85 3.33.1 Erreger................................ 85 3.33.2 Situation in Deutschland....................... 85

3.33.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 85 3.34 Syphilis.................................... 86 3.34.1 Erreger................................ 86 3.34.2 Situation in Deutschland....................... 86 3.34.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 86 3.35 Tuberkulose................................. 87 3.35.1 Erreger................................ 87 3.35.2 Situation in Deutschland....................... 87 3.35.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 87 3.35.4 Infektionsland............................ 88 3.35.5 Resistenzen............................. 89 3.36 Typhus.................................... 90 3.36.1 Erreger................................ 90 3.36.2 Situation Deutschland........................ 90 3.36.3 Situation Mecklenburg-Vorpommern................. 90 3.37 Varizellen................................... 91 3.37.1 Erreger................................ 91 3.37.2 Situation in den Neuen Bundesländern............... 91 3.37.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 91 3.38 Yersiniose.................................. 94 3.38.1 Erreger................................ 94 3.38.2 Situation in Deutschland....................... 94 3.38.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern............... 94 4 Anlagen zum epidemiologischen Jahresbericht in M-V 96

1 Vorwort In diesem Jahr wurde für die Erstellung des Jahresberichts erstmalig der Berichtgenerator verwendet, eine Software, die auf die gespeicherten Daten des SurvNet komplikationslos zurückgreifen und die jährliche Erstellung des Jahresberichtes vereinfacht strukturieren und vereinheitlichen kann. Dabei werden ausschließlich die Fälle, die die Referenzdefinition erfüllen, ausgewiesen, so dass die Zahlen für die einzelnen und damit die Gesamtanzahl der meldepflichtigen Infektionskrankheiten in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu den Zahlen der früheren Berichtsjahre, die nach Falldefinition des Surv- Net ausgewertet wurden, reduziert sind. Ein unmittelbarer Vergleich zu den Vorjahren ist somit nur für die Fallzahlen von M-V und Deutschland über die Abfrage des SurvStat- Systems ([1]) des Robert Koch-Institutes möglich. Für die vereinfachte statistische Darstellung durch das RKI werden die Fälle wieder gegeben, die die Referenzdefinition erfüllen, obgleich mehr Erkrankungen nach Falldefinition zu melden sind. Die statistische Publikation für die Öffentlichkeit orientiert sich allerdings ausschließlich an den Referenzdefinitionen ([2], [3], [4], [5], [6], [1]). Für 2012, dem ersten Jahr nach der Kreisgebietsreform, sind die Daten der 4 Kreise und 2 kreisfreien Städte in der neuen Struktur erfasst und ausgewertet worden. Der unmittelbare Vergleich mit den Zahlen des Vorjahres und des 5-Jahres-Medians ist deshalb nur auf der Ebene von Gesamt-M-V möglich. Auch im vergangenen, von den Nachwirkungen der Kreisgebietsreform und der Umstellung der Erfassungssysteme gekennzeichneten Berichtsjahr, war die vertrauensvolle und effektive Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern in den Gesundheitsämtern, den Ärzten und Laboren das wichtigste Standbein für das Gelingen des vorliegenden Jahresberichtes, wofür die MitarbeiterInnen des Dezernates Infektionsschutz des LAGuS ganz herzlich danken. 1

1 Vorwort 1.1 Fachliche Aspekte Die wie in den Jahren zuvor im ersten Teil alphabetisch behandelten Infektionskrankheiten wurden im 2. Teil (Anhang) unter verschiedenen epidemiologischen Aspekten in Tabellenform zusammengefasst. [7], [8] Die von den Gesundheitsämtern übermittelten Daten der Fälle nach 6 und 7 des IfSG werden mittels des Datenverarbeitungsprogramms SurvNet@RKI erfasst und aufbereitet. Da die Aktualisierung der Datenbestände regelmäßig durch das Programm erzeugt wird, hat man den 1. März als Stichtag für die Datenerfassung des vergangenen Jahres festgelegt. Für das Jahr 2012 wurden insgesamt 11.634 Fallmeldungen nach Referenzdefinition an das RKI übermittelt, was im Vergleich zu 2011 mit 19.221 einem Rückgang um 39% entspricht (Tabelle 2.1). Hauptursache dafür war vor allem die Abnahme der Meldezahl viraler Enteritiden um rund 30%. Die Rotavirosen verringerten sich dabei um 52%, wobei als Einfluss die gute Akzeptanz der für Säuglinge angebotenen Schutzimpfung angenommen werden kann. Die Zahl der erfassten Influenza-, Campylobacter-, Borreliosesowie Varizelleninfektionen war im Jahr 2012 aufgrund unterschiedlicher Ursachen, die in den jeweiligen Abschnitten diskutiert werden, ebenfalls rückläufig. Ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen für 2012 war bei den Adenovirus-Erkrankungen (+ 350%), E.-coli- Enteritiden (+ 15%), Hantavirus- (+ 200%), Hepatitis B-Infektionen (+114%) sowie Hepatis C-Erstnachweisen (+69%) zu verzeichnen. Im Vergleich zu den Enteritiden kommen aber bei diesen Infektionskrankheiten insgesamt ungleich weniger Fälle in Größenordnungen bis zu 1-2 Zehnerpotenzen zur Meldung. 2012 blieben wir von größeren epidemiologischen "Katastrophen"wie den Schweinegrippenoder EHEC- Ausbrüchen der vergangenen Jahre verschont. Nennenswerte Geschehen werden daher nicht berichtet. 2

2 Übersicht Die drei Spitzenpositionen bei der Häufigkeit gemeldeter Infektionskrankheiten in M-V nehmen wie zu erwarten die Durchfallerkrankungen ein. Die höchste Fallzahl verzeichneten die Noroviruserkrankungen (4.287), gefolgt von den Campylobacteriosen (1.945) und den Rotavirosen (1.533). Im Jahr 2011 belegten die Rotavirosen (3.184) noch den 2. Platz nach den Norovirus-Infektionen (4.880). Norovirus Campylobacter Rotavirus Borreliose E.-coli-Enteritis Salmonellose Keuchhusten Scharlach Influenza MRSA Windpocken Giardiasis Kryptosporidiose Tuberkulose Pneumokokken Hepatitis C Adenovirus Yersiniose Clostridium difficile EHEC/STEC Hantavirus Hepatitis E Hepatitis B Legionellose Amoebiasis Hepatitis A Listeriose Meningokokken Haemophilus influenzae Denguefieber Shigellose CJK Typhus Röteln, postnatal Mumps Leptospirose HUS Hepatitis D Ornithose Brucellose Daten 2012 0,01 0,1 1 10 100 1.000 Meldungen pro 100.000 Einwohner Abbildung 2.1: Inzidenz meldepflichtiger Infektionskrankheiten in Mecklenburg- Vorpommern 2012 3

2 Übersicht 2010 2011 2012 Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz Adenovirus 87 5,27 14 0,85 63 3,85 Amoebiasis 9 0,55 11 0,67 Brucellose 1 0,06 1 0,06 Campylobacter 2021 122,39 2603 157,64 1945 118,98 CJK 3 0,18 4 0,24 2 0,12 Clostridium difficile 16 0,97 6 0,36 34 2,06 Denguefieber 8 0,48 8 0,48 4 0,24 E.-coli-Enteritis 296 17,93 594 35,97 683 41,78 EHEC/STEC 7 0,42 164 9,93 26 1,59 FSME 1 0,06 2 0,12 Giardiasis 129 7,81 187 11,32 116 7,1 Haem. influenzae 1 0,06 5 0,3 5 0,31 Hantavirus 11 0,67 5 0,3 15 0,91 Hepatitis A 7 0,42 6 0,36 9 0,55 Hepatitis B 17 1,03 7 0,42 15 0,91 Hepatitis C 52 3,15 39 2,36 66 4,04 Hepatitis D 1 0,06 Hepatitis E 15 0,91 13 0,79 15 0,91 HUS 1 0,06 38 2,3 1 0,06 Influenza 208 12,6 2375 143,83 186 11,38 Keuchhusten 391 23,68 469 28,4 517 31,63 Kryptosporidiose 45 2,73 85 5,15 89 5,44 Legionellose 13 0,79 10 0,61 12 0,73 Leptospirose 2 0,12 1 0,06 1 0,06 Listeriose 6 0,36 8 0,48 7 0,42 Lyme-Borreliose 974 58,99 1223 74,07 740 45,27 Masern 1 0,06 3 0,18 Meningokokken 3 0,18 10 0,61 5 0,31 MRSA 97 5,87 133 8,05 143 8,75 Mumps 7 0,42 4 0,24 1 0,06 Norovirus 5555 336,42 4880 295,54 4288 262,24 Ornithose 2 0,12 1 0,06 Paratyphus 1 0,06 3 0,18 Pneumokokken 65 3,94 77 4,66 68 4,16 Q-Fieber 2 0,12 1 0,06 Rotavirus 2242 135,78 3185 192,89 1533 92,84 Röteln, postnatal 1 0,06 Salmonellose 717 43,42 837 50,69 574 35,1 Scharlach 224 13,57 176 10,66 189 11,45 Shigellose 7 0,42 2 0,12 2 0,12 Tuberkulose 57 3,45 91 5,51 86 5,26 Typhus 1 0,06 VHF, andere Erreger 1 0,06 Weitere Bedrohliche 1779 107,74 780 47,24 Weitere Bedrohliche 2043 123,73 923 55,9 (gastro) Windpocken 235 14,23 174 10,54 137 8,38 Yersiniose 71 4,3 66 4 41 2,51 Gesamt 17419 1054,92 19222 1164,05 11634 698,04 Tabelle 2.1: Vergleich der Meldungen von Infektionskrankheiten in Mecklenburg- Vorpommern, 2010 bis 2012 4

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten des Jahres 2012 in M-V 3.1 Adenovirus (Keratokonjunktivitis) 3.1.1 Erreger Adenoviren sind für mehrere unterschiedliche Krankheitsbilder verantwortlich. Unter den Manifestationen am Auge besitzt die epidemische Keratokonjunktivitis eine erhebliche praktische Bedeutung v.a. auch als nosokomiale Infektion. Dies gab Veranlassung zur Einführung der Meldepflicht nach 7 IfSG. Die hochinfektiöse Erkrankung wird durch Tröpfcheninfektion und direkten Kontakt von Mensch zu Mensch (Schmierinfektion) sowie indirekten Kontakt über verunreinigte Instrumente, Augentropfen und Handtücher in Arztpraxen und Krankenhäusern übertragen. 3.1.2 Situation in Deutschland Seit 2010 (0,6 E/100.000 EW) ist ein bundesweiter Anstieg der Adenokeratokonjunktivitiden (AKK) zu verzeichnen. Dieser Trend hielt über das Jahr 2011 mit 0,8 E/100.000 EW hinaus an. Für 2012 wurden 2,62 E/100.000 EW registriert. Neben der vermehrten Diagnostik kann die Zunahme der Erkrankungsfälle ein Hinweis auf Unzulänglichkeiten im Hygienemanagement in den Praxen und Kliniken sein. Vermutet wird ebenfalls, dass der z.zt. vorherrschende Adenovirus-Typ 8 besonders virulente Eigenschaften besitzt. (vgl. [9]) Andererseits ist die Sensibilität der Betroffenen gestiegen und die Erkrankung eher mit einem Arztbesuch verbunden. Ärzte wiederum lassen ggf. mehr Verdachtsfälle vom Labor bestätigen, was sich in der Zunahme der gemeldeten Fälle widerspiegeln kann. 3.1.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern Nachdem 2011 nur 14 Fälle und eine Inzidenz von 0,86 E/100.000 EW nach Referenzdefinition übermittelt wurden, stieg in M-V 2012 die Zahl auf 63 Fälle, was einer Zunahme um 450% entspricht. Mit 3,85 E/100.000 EW liegt M-V damit über dem Bundesdurchschnitt von 2,6 E/100.000 EW. 7 Häufungen mit insgesamt 24 Erkrankten wurden 2012 gemeldet. Bei 3 Ausbrüchen handelte es sich um Ereignisse in Familien. In je einem Fall wurden im epidemiologischen Zusammmenhang stehende Erkrankungen aus Krankenhaus, Uniklinik, Schule und Augenzentrum berichtet. 5

0,12 0,16 0,10 0,17 0,30 0,24 0,22 0,06 0,21 0,48 0,46 0,80 0,70 0,67 0,60 0,85 0,82 Inzidenz 2,62 3,09 3,85 5,27 3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 6,00 Adenovirus(Kerato)-Konjunktivitis M-V D 5,00 4,00 3,00 2,00 1,00 0,00 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahre Abbildung 3.1: Verlauf der Adenovirus Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland seit 2001 Die meisten Erkrankungen gab es im LK Vorpommern Greifswald mit einer Inzidenz von 11,88 E/100.000 EW, während sowohl aus dem LK LRO als auch aus HRO keine Fälle berichtet wurden. 1,05-3,21 3,21-5,38 5,38-7,54 7,54-9,71 9,71-11,88 Abbildung 3.2: Regionale Verteilung der Inzidenz von Adenovirus Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern für das Jahr 2012 Aus dem Verlauf der Wochenmeldungen 2012 und dem Median der letzten 5 Jahre können keine spezifisch jahreszeitlichen Inzidenzgipfel definiert werden. Traten im 5- Jahres-Median eher Erkrankungen in der ersten Jahreshälfte auf, liegt der Großteil der Meldungen für 2012 im 2.Halbjahr. 6

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 30 Daten aktuelles Jahr Minimum - Maximum 27 24 21 18 15 12 9 6 3 0 KW1 2012 KW3 2012 KW5 2012 KW7 2012 KW9 2012 KW11 2012 KW13 2012 KW15 2012 KW17 2012 KW19 2012 KW21 2012 KW23 2012 KW25 2012 KW27 2012 KW29 2012 KW31 2012 KW33 2012 KW35 2012 KW37 2012 KW39 2012 Anzahl Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern KW41 2012 KW43 2012 KW45 2012 KW47 2012 KW49 2012 KW51 2012 Kalenderwoche Abbildung 3.3: Verlauf der Wochenmeldungen für Adenovirus Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu den Meldungen der vergangenen fünf Jahre Die Geschlechterverteilung bei männlichen und weiblichen Erkrankten war relativ ausgewogen (30 versus 33 Erkrankungen). Die höchste altersspezifische Inzidenz zeigte sich für 65-69jährige Frauen mit 12,48 E/100.000 EW). 11,28 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 10,15 9,02 7,89 6,77 5,64 4,51 3,38 2,26 1,13 Weiblich (Anzahl: 33) Männlich (Anzahl: 30) 0,00 00-04 05-09 10-14 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90+ Alter Abbildung 3.4: Inzidenz der Adenovirus Erkrankungen nach Alter und Geschlecht in Mecklenburg-Vorpommern (n = 63) 7

0,06 0,18 0,18 0,06 0,06 0,12 0,24 0,30 0,36 0,37 0,37 0,44 0,55 0,61 0,59 0,60 0,67 Inzidenz 0,78 0,94 1,11 1,25 3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 3.2 Amöbiasis 3.2.1 Erreger Die Infektion mit dem Protozoon Entamoeba histolytica erfolgt meist über kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser, was vor allem Infektionen in Ländern mit unzureichenden hygienischen Verhältnissen bedingt. Die Amöbenruhr ist nach IfSG nicht meldepflichtig, allerdings werden in Berlin und den NBL auf Grundlage erweiterter Meldepflichten Daten zu E. histolytica erhoben. 3.2.2 Situation in den Neuen Bundesländern Aus den NBL wurden insgesamt 100 Fälle gemeldet, was einer Inzidenz von 1,25 E/100.000 EW entspricht. 3.2.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern 2012 wurden 11 Fälle von Amöbiasis mit einer Inzidenz von 0,67 E/100.000 EW auf Basis der erweiterten Meldepflicht in M-V gemeldet. Das waren 2 Fälle mehr als 2011. Ein kontinuierlicher Anstieg seit 2009 ist nicht nur für M-V sondern für alle drei meldenden Bundesländer nachweisbar. Die Zunahme in unserem Bundesland bewegte sich vergleichsweise auf niedrigerem Niveau. Als mögliche Infektionsquelle konnten in 3 Fällen Urlaubsaufenthalte im Ausland (Kroatien, Indien, Ägypten) ermittelt werden. 1,40 Amöbiasis M-V 3 NBL 1,20 1,00 0,80 0,60 0,40 0,20 0,00 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahre Abbildung 3.5: Verlauf der Amöbiasis Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland seit 2002 Der LK Vorpommern Greifswald verzeichnete mit 6 Fällen die meisten Erkrankungen. Drei andere Landkreise meldeten ebenfalls Krankheitsfälle: VR (3), LRO (2) und NWM (1). 8

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 0,63-0,99 0,99-1,36 1,36-1,73 1,73-2,09 2,09-2,46 Abbildung 3.6: Regionale Verteilung der Inzidenz von Amoebiasis Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern (n = 11) 9

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 3.3 Borreliose 3.3.1 Erreger Die Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi hervorgerufen, das sich im Darm von Zecken vermehrt. Beim Zeckenstich gelangt es mit den Sekreten der Zecke in den Körper des Menschen. Bis zu 35% der Zecken sind in Deutschland von Borrelien befallen, im Süden häufiger als im Norden (hier ca.7 %). Sie ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Nach einem Zeckenstich infizieren sich ca. 1,5-6% aller Personen (auch asymptomatisch) und ca. 0,3-1,4% erkranken an einer manifesten Borreliose. Der Verlauf der Borreliose wird in drei Stadien eingeteilt, wobei Stadien übersprungen werden können oder es zu Überschneidungen kommt. Im Stadium I macht sich in bis zu 90% der Fälle die sogenannte Wanderröte, das Erythema migrans, (kreisförmige Hautrötung um die Einstichstelle) bemerkbar. Nach Wochen bis Monaten kann es im Stadium II zu brennenden Nervenschmerzen, schlaffen Lähmungen und neurologischen Ausfällen kommen, während im fortgeschrittenen Stadium III nach Monaten bis Jahren die Infektion zu Mon- oder Polyarthritiden (Gelenkentzündungen), Atrophie (Gewebeschwund) der Haut oder als Spätfolge zu Enzephalitiden (Gehirnentzündungen) führen kann. Bei der Borreliose gilt ebenfalls die erweiterte Meldepflicht für die NBL und Berlin. 3.3.2 Situation in den Neuen Bundesländern Die Inzidenz aller meldenden Bundesländer betrug im Berichtszeitraum 19,6 E/100.000 EW und liegt dabei im Bereich des Medians der letzten 5 Jahre. Damit nahm die Inzidenz im Vergleich zum Vorjahr um 43% und im Vergleich zum 5-Jahres-Median um 41% ab. Als Ursache für den deutlichen Abfall können verschiedene Einflüsse vermutet werden. Die Sensibilisierung und erhöhte Aufmerksamkeit der Bevölkerung für den Übertragungsweg des Erregers durch Zecken vor allem in wäldlichen Gebieten veranlasst die Menschen zur Expositionsprophylaxe sowie zur gründlichen Inspektion des Körpers nach Exposition. Das Risiko einer Borrelien-Infektion ist von vielen Faktoren innerhalb eines Gebietes abhängig. So sind die Zeckenpopulation und deren Infektionsrate sowie die Anzahl der Zeckenkontakte mit dem Menschen von Belang. Lange und kalte Winter können beispielsweise die Zeckenpopulation, wenn auch nur geringfügig, dezimieren. (vgl. [10], [11]) 3.3.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern 2012 kam es in M-V mit insgesamt 740 gemeldeten Borreliose-Erkrankungen zu einem Abfall um rund 40% gegenüber 2011. Die Inzidenz sank von 74,81 E/100.000 EW auf 45,27 E/100.000 EW. Im Vergleich zu den anderen meldenden BL nimmt M-V weiterhin die Spitzenposition bei den Inzidenzen ein. Der kontinuierliche Anstieg der Fallmeldungen seit 2002 setzte sich damit 2012 erstmalig in unserem Bundesland nicht fort. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten. Auch die Fallzahlen der NBL sanken auf den geringsten Wert seit 2002. (vgl. [11]) 10

7,9 9,2 10,7 17,8 22,7 19,6 23,5 26,4 27,4 29,0 32,5 33,9 37,3 34,6 34,8 34,7 34,0 Inzidenz 39,9 45,3 48,8 59,0 74,1 3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 80,0 Borreliose M-V NBL 70,0 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahre Abbildung 3.7: Verlauf der Borreliose Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland seit 2002 Mit einer Inzidenz von 130,12 E/100.000 EW ist Schwerin der Spitzenreiter bei den Meldungen, gefolgt vom LK NWM mit 95,5 E/100.000 EW. Die wenigsten Übermittlungen hatte die Hansestadt Rostock mit einer Inzidenz von 1,47 E/100.000 EW. 1,47-27,20 27,20-52,93 52,93-78,66 78,66-104,39 104,39-130,12 Abbildung 3.8: Regionale Verteilung der Inzidenz von Borreliose Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern für das Jahr 2012 Im jahreszeitlichen Verlauf zeigte sich der erwartete Gipfel in den Sommermonaten, wobei die meisten Erkrankungen im August (119) auftraten. Auch in den Herbstmonaten September (106) und Oktober (96) kam es typischerweise zu erhöhten Fallzahlmeldungen größer als 100/Monat. 11

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 70 Daten aktuelles Jahr Minimum - Maximum Anzahl Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern 63 56 49 42 35 28 21 14 7 0 KW1 2012 KW3 2012 KW5 2012 KW7 2012 KW9 2012 KW11 2012 KW13 2012 KW15 2012 KW17 2012 KW19 2012 KW21 2012 KW23 2012 KW25 2012 KW27 2012 KW29 2012 KW31 2012 KW33 2012 KW35 2012 KW37 2012 KW39 2012 KW41 2012 KW43 2012 KW45 2012 KW47 2012 KW49 2012 KW51 2012 Kalenderwoche Abbildung 3.9: Verlauf der Wochenmeldungen für Borreliose Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern (n = 740) im Vergleich zu den Meldungen der vergangenen fünf Jahre 3.3.4 Symptomatik Bei rund zwei Drittel der Betroffenen wurde als Symptom das Erythema migrans angegeben, während bei 31% die Symptomatik unbekannt blieb. In nur wenigen Fällen wurden Symptome höherer Stadien angegeben (Facialisparese =0,6%, Meningitis 0,3% und Radiculoneuritis rund 8%). Symptomatik der gemeldeten Borreliosen 2012 in M-V Unbekannt, 31,0% Facialisparese, 0,60% Meningitis, 0,30% Radikuloneuritis, 0,79% Andere, 3,57% E.c.m., 66,2% Sonstiges, 2,38% Abbildung 3.10: Borreliosefälle in Mecklenburg-Vorpommern 2012 nach Symptomen Bei der Altersverteilung waren die Altersgruppen der 45-79Jährigen vor allem betroffen. Dabei wiesen die Frauen zwischen 50 und 54 Jahren mit 82 E/100.000 EW die höchste Inzidenz auf. Die Naturverbundenheit älterer Menschen und die Häufigkeit von Aufenthalten in der Natur durch mehr zeitliche Möglichkeiten spielen wahrscheinlich die entscheidende Rolle für das höhere Risiko in dieser Altersgruppe. Die Geschlechterverteilung zeigte sich relativ ausgewogen, wobei je nach Altersgruppe mehr die Frauen oder mehr die Männer dominierten. 12

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 82,06 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 73,85 65,65 57,44 49,24 41,03 32,82 24,62 16,41 8,21 Weiblich (Anzahl: 395) Männlich (Anzahl: 345) 0,00 00-04 05-09 10-14 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90+ Alter Abbildung 3.11: Inzidenz der Borreliose- Erkrankungen nach Alter und Geschlecht in Mecklenburg-Vorpommern (n = 740) 13

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 3.4 Campylobacter 3.4.1 Erreger Infektionen durch Bakterien der Gattung Campylobacter sind weltweit verbreitet. In der warmen Jahreszeit treten diese Erkrankungen in Deutschland und Europa vermehrt auf. Wie bei vielen Enteritiden anderer Genese sind auch bei Campylobacter-Infektionen Kinder unter 6 Jahren besonders häufig von der Erkrankung betroffen. Campylobacter- Infektionen des Menschen sind vorzugsweise lebensmittelbedingt. Unzureichend erhitztes oder kontaminiertes Geflügelfleisch und -produkte (nicht aber Eier) sind die Hauptinfektionsquelle. Weitere Infektionsquellen sind nicht pasteurisierte Milch, kontaminiertes, nicht aufbereitetes Trinkwasser und Heimtiere (besonders durchfallkranke Welpen und Katzen) sowie rohes Hackfleisch. Die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist insbesondere bei Kindern möglich, da die niedrige Infektionsdosis von ca. 500 Keimen zum Ausbruch der Erkrankung führen kann. Weiterhin kann es zur Infektion durch Baden in kontaminierten Oberflächengewässern kommen. 3.4.2 Situation in Deutschland Die Inzidenz der Campylobacter-Infektionen sank deutschlandweit von 87,2 E/100.000 EW auf 76,8 E/100.000 EW. Nach den Norovirus-Infektionen war die Campylobacteriose die zweithäufigste Durchfallerkrankung, die 2012 an das RKI übermittelt wurde. 3.4.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern In M-V sank die Inzidenz im Vergleich zum Vorjahr von 159,23 E/100.000 EW auf 118,98 E/100.000 EW. Die hohe Erkrankungslast im Vorjahr wurde u.a. mit der verstärkten Stuhldiagnostik in der Zeit des EHEC-Geschehens 2011 in Deutschland und vor allem in den nördlichen BL in Zusammenhang gebracht, da in diesem Kontext auch vermehrt andere Durchfallerreger diagnostiziert wurden. Das Absinken der Inzidenz 2012 untermauert diese Vermutung und belegt die wahrscheinliche Untererfassung in Jahren ohne Diagnostikdruck. Seit Einführung des IfSG ist kein eindeutiger Trend bei den Campylobacteriosen erkennbar. Nach einem leichten Anstieg bis zum Jahr 2007 zeigten sich sowohl für Deutschland als auch für M-V relativ konstante Fallmeldungen mit Ausnahme von 2011, wobei hier bereits der Einfluss des EHEC-Geschehens vermutet wurde. 15 Häufungen mit insgesamt 46 Erkrankungen kamen im Berichtszeitraum zur Meldung. 10x waren Familien, 3x KiTas und je einmal eine Schule und eine Feriengruppe betroffen. Nur in 2 Fällen konnte eine Infektionsquelle (IQ) eruiert werden: Je ein Mal wurde der Erreger aus Fleisch und Milch isoliert. 14

58,1 66,1 68,4 67,6 63,2 75,4 80,5 79,0 76,8 80,4 76,8 Inzidenz 87,1 97,6 95,3 103,9 118,4 126,3 125,8 122,1 123,7 122,4 119,0 137,7 157,5 3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 180,0 Campylobacter M-V D 160,0 140,0 120,0 100,0 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahre Abbildung 3.12: Verlauf der Campylobacter Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland seit 2001 Am häufigsten wurde die Campylobacteriose aus Rostock mit einer Inzidenz von 148,34 E/100.000 EW gemeldet. Mit 58,74 E/100.000 EW übermittelte der LK Mecklenburgische Seenplatte die wenigsten Erkrankungen. 58,74-76,66 76,66-94,58 94,58-112,50 112,50-130,42 130,42-148,34 Abbildung 3.13: Regionale Verteilung der Inzidenz von Campylobacter Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern (n = 1.945) Im jahreszeitlichen Verlauf wurde ein typischer Beginn des Anstiegs der Meldungen in den späten Frühjahrswochen registriert, der erst im August wieder abfiel. Die höchste Fallzahl des 5-Jahres-Medians kam in der 22. KW duch das EHEC-Geschehen in 2011 zustande, in welchem durch die vermehrte Diagnostik auch andere Durchfallerreger identifiziert wurden. 15

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 150 Daten aktuelles Jahr Minimum - Maximum 135 120 105 90 75 60 45 30 15 0 KW1 2012 KW3 2012 KW5 2012 KW7 2012 KW9 2012 KW11 2012 KW13 2012 KW15 2012 KW17 2012 KW19 2012 KW21 2012 KW23 2012 KW25 2012 KW27 2012 KW29 2012 KW31 2012 KW33 2012 KW35 2012 KW37 2012 KW39 2012 Anzahl Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern KW41 2012 KW43 2012 KW45 2012 KW47 2012 KW49 2012 KW51 2012 Kalenderwoche Abbildung 3.14: Verlauf der Wochenmeldungen für Campylobacter Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern (n = 1.945) im Vergleich zu den Meldungen der vergangenen fünf Jahre Am häufigsten waren Jungen im Alter von 00-04 Jahren mit 642,67 E/100.000 EW betroffen, wobei in fast allen Altersgruppen männliche Personen häufiger erkrankten. Ein zweiter Inzidenzgipfel war bei den 80-84jährigen Männern zu sehen. 336,91 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 303,22 269,53 235,84 202,15 168,46 134,77 101,07 67,38 33,69 Weiblich (Anzahl: 969) Männlich (Anzahl: 976) 0,00 00-04 05-09 10-14 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90+ Abbildung 3.15: Inzidenz der Campylobacter Erkrankungen nach Alter und Geschlecht in Mecklenburg-Vorpommern (n = 1.945) Alter 16

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 3.5 Clostridium difficile 3.5.1 Erreger 2007 wurde gemäß 6 Abs. 1 Nr. 5 a IfSG eine Meldepflicht für schwer verlaufende Fälle von Clostridium difficile-infektionen (CDI) erhoben. Für diese Meldungen gilt die Übermittlungspflicht gemäß 11 Abs. 1 IfSG. Als Einzelfälle sind Patienten mit pseudomembranöser Kolitis oder Durchfall oder toxischem Megakolon mit Clostridium difficile- Toxinnachweis (A und/oder B) oder Nachweis toxinbildender Clostridium difficile mit einer anderen Methode, die mindestens eines der vier Kriterien für einen schweren Verlauf erfüllen, zu melden: 1. Notwendigkeit einer Wiederaufnahme aufgrund einer rekurrenten Infektion, 2. Verlegung auf eine Intensivstation zur Behandlung der CDI oder ihrer Komplikationen, 3. chirurgischer Eingriff (Kolektomie) aufgrund eines Megakolon, einer Perforation oder einer refraktären Kolitis, 4. Tod <30 Tage nach Diagnosestellung und CDI als Ursache oder zum Tode beitragende Erkrankung und/oder 5. Nachweis des Ribotyps 027. Schwer verlaufende Infektionen durch Clostridium difficile bzw. Infektionen mit dem Ribotyp 027 werden somit gemäß 6 Abs. 1 Nr. 5 a des IfSG als bedrohliche Krankheit mit Hinweis auf eine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit gewertet. 3.5.2 Situation in Deutschland Aus verschiedenen Gründen hat sich das RKI entschlossen, die Meldung an schwerverlaufenden CDI nicht mehr im epidemiologischen Jahrbuch zu veröffentlichen. Hierzu zählen: Ribotyp- O27-Stämme sind nicht vorherrschend bei hospitalisierten Patienten und sein Nachweis ist nicht gleichbedeutend mit einem schwerwiegenden Verlauf In einzelnen BL werden nach Länderverordnung auch leichte Fälle gemeldet oder es werden Fälle ohne detaillierte Angaben zu den Meldekriterien erhoben Es besteht ein hohes Maß an Unkenntnis zur Meldepflicht der Erkrankung nach den Kriterien Aus diesen Gründen und da über das Ausmaß der Erkrankungen bei nicht hospitalisierten Patienten und denen mit nicht schwerwiegendem Verlauf keine Aussagen getroffen werden können, hat das RKI im epidemiologischen Jahrbuch auf eine Darstellung und Interpretation der Meldedaten verzichtet. 3.5.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern Für 2012 wurde dementsprechend von Angaben zu Clostridium difficile für M-V abgesehen. 17

0,07 0,06 0,06 0,10 0,10 0,10 0,12 0,12 0,12 0,11 0,12 0,12 0,12 0,11 0,12 Inzidenz 0,15 0,16 0,16 0,15 0,18 0,18 0,24 3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 3.6 Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK) 3.6.1 Erreger Gemäß der Prionen-Hypothese besteht das ansteckende Agens aus einer infektiösen, fehlgefalteten Form eines körpereigenen Proteins, dem Prion-Protein (PrP). Es gibt inzwischen Beweise, dass missgefaltete Proteine ihre Struktur normalen Eiweißen aufzwingen können. Nach heutigem Kenntnisstand existieren im Wesentlichen 2 Übertragungswege: der Verzehr von prionenhaltigen Tiergeweben durch den Menschen (vor allem Hirn und Rückenmark, sog. neue Variante der CJK = nvcjk oder vcjk) und die iatrogene Inokulation erregerhaltiger Gewebe oder Substanzen aus therapeutischen Gründen (Gewebeextrakte [z. B. Gonadotropine], Gewebetransplantation [z. B. Cornea, Dura mater], neurochirurgische Instrumente). 3.6.2 Situation in Deutschland Mit 122 gemeldeten Fällen und einer Inzidenz 0,15 E/100.000 EW scheint sich das Niveau, das zwischen 2001 und 2008 steigende Tendenz zeigte, eingepegelt zu haben. Gegenüber 2011 gab es keine Veränderungen. Die Inzidenz entspricht wie 2011 dem weltweiten Erwartungswert. 3.6.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern In M-V wurden im Berichtsjahr 2 Fälle (2011 = 4) nach Referenzdefinition gemeldet, was einer Inzidenz von 0,12 E/100.000 EW entspricht. Die Erkrankungen betrafen je einen Mann und eine Frau im Alter zwischen 70 und 79 Jahren. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren lag die Inzidenz in M-V 2012 wieder unter der Gesamtdeutschlands. 0,30 CJK M-V D 0,20 0,10 0,00 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahre Abbildung 3.16: Verlauf der CJK Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland seit 2001 Je ein Fall wurde aus den Landkreisen MSE bzw. LRO gemeldet. 18

0,07 0,12 0,06 0,12 0,15 0,12 0,12 0,16 0,17 0,21 0,26 0,24 0,24 0,32 0,33 0,36 0,35 Inzidenz 0,42 0,48 0,73 0,75 3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 3.7 Denguefieber 3.7.1 Erreger Die vier Typen des Dengue-Virus werden von Stechmücken in über 100 Ländern der Tropen und Subtropen übertragen. Die Infektion kann als eine akute fieberhafte Erkrankung mit Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlag in Erscheinung treten. Die schweren, zum Teil tödlichen Verlaufsformen mit diffusen Blutungen (hämorrhagisches Dengue-Fieber) und Kreislaufversagen (Dengue-Schocksyndrom) treten in der Regel nur bei erneuter Infektion und vor allem bei in Endemiegebieten lebenden Kindern auf. Bei zunehmender Reisetätigkeit muss jedoch mit der Zunahme importierter Fälle auch in Deutschland gerechnet werden. 3.7.2 Situation in Deutschland 2012 zeigte sich einmal mehr, inwieweit Schwankungen bei reiseassoziierten Infektionskrankheiten abhängig von der epidemiologischen Lage im jeweiligen Reiseland sowie den unterschiedlichen Reiseströmen sind. Für Deutschland wurden 2012 insgesamt 615 Fälle mit einer Inzidenz von 0,75 E/100.000 EW von Denguefieber registriert. Damit stiegen Inzidenz und Absolutzahl auf mehr als das Doppelte im Vergleich zu 2011. Dies kann mit der Weiterverbreitung des Vektors in nördlichere Gebiete und damit auch Europas sowie dem weltweiten Anstieg der Dengue- Fallzahlen in den endemischen Gebieten Asiens und Lateinamerikas in Zusammenhang gebracht werden. 3.7.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern Im Gegensatz zum Deutschlandtrend wurden in M-V mit 4 Erkrankungen und einer Inzidenz von 0,24 E/100.000 EW nur halb so viele Infektionen wie 2011 registriert. Bei den Betroffenen handelte es sich um 3 Männer und 1 Frau im Alter zwischen 20 und 49 Jahren. Als Infektionsländer wurden Thailand (3) und Indonesien (1) genannt. 0,80 Denguefieber M-V D 0,70 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahre Abbildung 3.17: Verlauf der Denguefieber Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland seit 2002 Je ein Fall wurde aus den Landkreisen VG, VR, LWL-PCH und der Stadt Schwerin gemeldet. 19

6,2 6,5 6,6 6,8 7,1 7,9 7,8 8,5 7,6 7,2 10,1 8,6 17,3 15,6 15,8 15,1 20,65 20,71 18,4 17,9 21,2 Inzidenz 25,1 35,9 41,8 3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 3.8 E. coli 3.8.1 Erreger Das Bakterium Escherichia (E.coli) besiedelt natürlicherweise den menschlichen Darm. Einige der E.coli-Stämme können unter bestimmten Umständen schwere Durchfallerkrankungen hervorrufen. Zu dieser Gruppe gehören enteropathogene (EPEC), enteroinvasive (EIEC), enterotoxische (ETEC), enteroaggregative (EAggEC) E.coli mit bestimmten Serovaren (O-Antigen). Diese Stämme werden hier gemäß der Referenzdefinition des RKI unter Ausschluss der enterohämorrhagischen, Shigatoxin-produzierenden E.coli (EHEC) und des HUS zusammengefasst. 0,5 bis 2% der gesunden Kinder und Erwachsenen sind asymptomatische Keimträger. Von diesen kann eine Ansteckungsgefahr ausgehen. Weitere mögliche Infektionsquellen sind infizierte Haus- und Nutztiere, kontaminierte Lebensmittel und Trinkwasser. 3.8.2 Situation in Deutschland Im Jahr 2012 wurden dem RKI insgesamt 7.065 Erkrankungen mit einer Inzidenz von 8,6 E/100.000 EW in der Meldekategorie»darmpathogene E.-coli«übermittelt, was einer Abnahme um 15% im Vergleich zu 2011 entsprach. Die deutliche Zunahme der Inzidenz 2011 stand auch hier im Zusammenhang mit dem EHEC/HUS-Ausbruch - eine vermehrte diagnostische Aufmerksamkeit in diesem Zeitraum führte zu einer Zunahme aller übermittelter E.-coli-Enteritiden. 3.8.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern Mit 683 Meldungen und einer Inzidenz von 41,78 E/100.000 EW stieg die Inzidenz 2012 nochmals gegenüber 2011 um ca. 13,5% an. Diskutiert wird dieser anhaltende Anstieg im Zuammenhang mit dem EHEC-Geschehen 2011, der in den nördlichen Bundesländern für die weiter bestehende erhöhte diagnostische Aufmerksamkeit verantwortlich sein und auch zu vermehrten Nachweisen anderer E.-coli-Isolate geführt haben könnte. 45,0 E. coli M-V D 40,0 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahre Abbildung 3.18: Verlauf der E.-coli-Enteritis Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland seit 2001 20

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten Die meisten Fälle wurden mit 113,09 E/100.000 EW aus Rostock, gefolgt von Schwerin mit rund 87 E/100.000 EW gemeldet. Lediglich die Landkreise MSE und VG meldeten unter 10 E/100.000 EW. 7,02-28,23 28,23-49,45 49,45-70,66 70,66-91,88 91,88-113,09 Abbildung 3.19: Regionale Verteilung der Inzidenz von E.-coli-Enteritis Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern (n = 683) Der Inzidenzgipfel lag im Jahresverlauf - anders als im Vergleich zum 5-Jahres- Median - in der 43. KW, also im Herbst. Dieser wurde in den vergangenen Jahren in den Frühjahrs- bis Sommermonaten gesehen. Der 5-Jahres-Median kann allerdings ebenfalls durch das EHEC-Geschehen überlagert worden sein. 40 Daten aktuelles Jahr Minimum - Maximum Anzahl Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern 36 32 28 24 20 16 12 8 4 0 KW1 2012 KW3 2012 KW5 2012 KW7 2012 KW9 2012 KW11 2012 KW13 2012 KW15 2012 KW17 2012 KW19 2012 KW21 2012 KW23 2012 KW25 2012 KW27 2012 KW29 2012 KW31 2012 KW33 2012 KW35 2012 KW37 2012 KW39 2012 KW41 2012 KW43 2012 KW45 2012 KW47 2012 KW49 2012 KW51 2012 Kalenderwoche Abbildung 3.20: Verlauf der Wochenmeldungen für E.-coli-Enteritis Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern (n = 683) im Vergleich zu den Meldungen der vergangenen fünf Jahre 21

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten Die mit Abstand höchste Erkrankungsrate fand sich wie erwartet bei den 00-04Jährigen mit 1.404,33 E/100.000 EW. Jungen waren etwas häufiger betroffen als Mädchen. 746,02 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 671,42 596,82 522,22 447,61 373,01 298,41 223,81 149,20 74,60 Weiblich (Anzahl: 335) Männlich (Anzahl: 348) 0,00 00-04 05-09 10-14 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90+ Abbildung 3.21: Inzidenz der E.-coli-Enteritis Erkrankungen nach Alter und Geschlecht in Mecklenburg-Vorpommern (n = 683) Alter 22

1,03 1,15 1,70 1,38 0,61 1,38 0,73 1,12 0,85 1,41 0,48 1,43 0,73 1,02 0,55 1,02 0,55 1,02 0,42 1,12 1,59 1,87 Inzidenz 6,00 9,93 3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 3.9 EHEC 3.9.1 Erreger Enterohämorrhagische E.coli (EHEC) sind Bakterien, welche die grundsätzliche Eigenschaft zur Bildung bestimmter Zytotoxine, der Shigatoxine, besitzen. Sie werden unter dem Begriff Shigatoxin- oder Verotoxin- produzierende E. coli (STEC bzw. VTEC) zusammengefasst. Im IfSG werden unter dem Begriff EHEC diejenigen STEC verstanden, die fähig sind, beim Menschen Krankheitserscheinungen auszulösen und damit humanpathogen sind. Während schwerste Krankheitsbilder vor allem bei Kleinkindern und älteren Menschen hervorgerufen werden können, sind in den letzten Jahren auch verschiedene Stämme bei Patienten mit milden gastroenteritischen Symptomen gefunden worden. Aufgrund ihrer Antigenstruktur gehören die EHEC verschiedenen Serogruppen an. Zu den häufig diagnostizierten EHEC-Serogruppen gehören O26, O103, O145 und O157, wobei weltweit am häufigsten die Serogruppe O157 isoliert wird. Wiederkäuer, vor allem Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch Wildwiederkäuer (z. B. Rehe und Hirsche) werden als wichtiges Reservoir und Hauptinfektionsquelle für EHEC beim Menschen angesehen. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt fäkal-oral über Kontakt mit den Ausscheidungen der Tiere, durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel (z. B. Rohmilch) oder durch den direkten Mensch-zu-Mensch-Kontakt. 3.9.2 Situation in Deutschland Nach dem EHEC-Ausbruch 2011 mit einer Inzidenz von 6 E/100.000 EW fiel die Inzidenz 2012 deutschlandweit in einen zu erwartenden Bereich, der sich mit 1,9 E/100.000 EW allerdings auf einem leicht erhöhten Level im Vergleich zum Median der Jahre 2006-2010 mit 0,8 E/100.000 EW bewegt und durch eine seither sehr achtsame Diagnostik hervorgerufen worden sein wird. 3.9.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch für M-V (10,03 E/100.000 EW 2011 und 1,59 E/100.000 EW 2012). Damit fiel M-V im Berichtsjahr wieder unter den deutschlandweiten Wert. Bei dem Ausbruch 2011 in den nördlichen Bundesländern überstieg die Inzidenz in M-V die deutschlandweite Neuerkrankungsrate um 65,5%. 12,00 EHEC M-V D 10,00 8,00 6,00 4,00 2,00 0,00 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahre Abbildung 3.22: Verlauf der EHEC/STEC Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland seit 2001 23

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten Spitzenreiter unter den meldenden Landkreisen war Ludwigslust Parchim mit 6,00 E/100.000 EW. Der Landkreis Rostock blieb dagegen erkrankungsfrei. 0,37-1,50 1,50-2,62 2,62-3,75 3,75-4,87 4,87-6,00 Abbildung 3.23: Regionale Verteilung der Inzidenz von EHEC/STEC Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern (n = 26) Während sich kein Peak im Jahresverlauf 2012 zeigte, widerspiegelt der 5-Jahres- Median den Ausbruch 2011 zwischen der 19. und 30. KW mit einem Erkrankungsgipfel in der 22. KW. 50 Daten aktuelles Jahr Minimum - Maximum Anzahl Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 KW1 2012 KW3 2012 KW5 2012 KW7 2012 KW9 2012 KW11 2012 KW13 2012 KW15 2012 KW17 2012 KW19 2012 KW21 2012 KW23 2012 KW25 2012 KW27 2012 KW29 2012 KW31 2012 KW33 2012 KW35 2012 KW37 2012 KW39 2012 KW41 2012 KW43 2012 KW45 2012 KW47 2012 KW49 2012 KW51 2012 Kalenderwoche Abbildung 3.24: Verlauf der Wochenmeldungen für EHEC/STEC Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern (n = 26) im Vergleich zu den Meldungen der vergangenen fünf Jahre 24

3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten Erwartungsgemäß stellten Säuglinge und Kleinkinder im Alter von 00-04 Jahren die Gruppe mit der höchsten Erkrankungsrate. 24,07 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 21,66 19,25 16,85 14,44 12,03 9,63 7,22 4,81 2,41 Weiblich (Anzahl: 12) Männlich (Anzahl: 14) 0,00 00-04 05-09 10-14 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90+ Alter Abbildung 3.25: Inzidenz der EHEC/STEC Erkrankungen nach Alter und Geschlecht in Mecklenburg-Vorpommern (n = 26) 25

3,8 3,9 4,7 4,5 4,4 4,8 4,9 5,6 5,5 5,2 5,2 5,8 6,6 7,1 7,9 8,1 7,8 Inzidenz 9,9 9,6 9,9 11,7 11,3 13,9 16,3 3 Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger Infektionskrankheiten 3.10 Giardiasis 3.10.1 Erreger Die Giardiasis ist weltweit verbreitet, die für Deutschland relevanten Infektionsländer sind insbesondere Indien, Türkei, Ägypten, Spanien, Italien. Der größte Teil der Infektionen wird aber in Deutschland erworben. Kinder und Personen zwischen 20 und 40 Jahren erkranken in Deutschland häufiger als Personen aus anderen Altersgruppen. Die Übertragung des Erregers Giardia lamblia erfolgt fäkal-oral, am häufigsten durch fäkal kontaminiertes Trinkwasser. Die Symptomatik besteht in lang andauernden, rezidivierenden Durchfällen und/oder Oberbauchbeschwerden mit Gewichtsabnahme. 3.10.2 Situation in Deutschland Bei 4230 Fällen blieb die Inzidenz an Giardia- lamblia- Infektionen deutschlandweit mit 5,2 E/100.000 EW im Vergleich zu 2011 und zum 5-Jahres-Median mit 5 E/100.000 EW konstant. 3.10.3 Situation in Mecklenburg-Vorpommern In M-V wurde mit 7,10 E/100.000 EW und einer Absolutzahl von 116 Fällen die niedrigste Inzidenz seit 2006 registriert. Dies entspricht einer Abnahme der Fallzahl im Vergleich zu 2011 um 38%. 18,0 Giardiasis M-V D 16,0 14,0 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahre Abbildung 3.26: Verlauf der Giardiasis Meldungen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland seit 2001 Mit 23 Fällen war der Landkreis VG Spitzenreiter bei den Meldungen. 26