Kaum Krawalle nach Heimsieg gegen den HSV 2. März 2014, 12:23 Uhr Werder Bremen Die befürchteten Krawalle rund um das Spiel zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga sind ausgeblieben. Ruhiger als erwartet sei es gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Rund 1.000 Beamte waren im Einsatz. Wasserwerfer und Reiterstaffeln die Polizei hatte sich auf Krawalle der beiden Fanlager eingestellt. Vor dem Anpfiff gab es immer wieder brenzlige Situationen in der Stadt. Die Stimmung sei "hochgradig aggressiv" gewesen, so ein Polizeisprecher, nennenswerte Verletzungen und größere Zwischenfälle seien jedoch ausgeblieben. Insgesamt setzte die Polizei 15 Fans vorübergehend fest. Die meisten waren Anhänger von Werder Bremen. In Bremen kam es nach dem Spiel zu Verkehrsbehinderungen. Kneipe im Peterswerder umzingelt Bei der Anreise hatten einige Hamburger einen Feuerwerkskörper im Bremer Hauptbahnhof gezündet. Außerdem wurde der Mannschaftsbus des HSV auf der Fahrt zum Weser-Stadion von Werder-Anhängern mit Steinen und Feuerzeugen beworfen. In der Kneipe "Wirtshaus" am Brommyplatz hatte sich eine Gruppe aggressiver HSV-Fans versteckt. Die Polizei umstellte die
Kneipe. Laut Augenzeugen konnte keiner mehr rein oder raus. Schlecht vor allem für die Bremer, die drinnen waren. "Es ist Pfefferspray versprüht worden. Die Leute haben sich zusammen gekauert und Angst gehabt", so der Chef vom Wirtshaus, Christian Fuchs. Schließlich sollen die Beamten die Kneipe gestürmt und die HSV- Fans herausgeholt haben. Von der Polizei war zu diesem Vorfall keine Stellungnahme zu bekommen. Die große Masse feierte den 1:0-Sieg von Werder Bremen über den HSV friedlich. Den entscheidenden Treffer erzielte Zlatko Junuzovic. Durch den Sieg hat sich die Mannschaft von Trainer Robin Dutt im Abstiegskampf jetzt ein wenig Luft. Der Abstand zum Relegationsplatz, auf dem der HSV nun steht, beträgt sechs Punkte. 1. März 2014, 17:40 Uhr Seite 2 von 2 Werder Bremen Werder Bremen hat im 100. Nordderby gegen den Hamburger SV den ersehnten Befreiungsschlag geschafft und den ersten Sieg im neuen Jahr eingefahren. Die Bremer setzten sich durch einen Treffer von Zlatko Junuzovic (19.) mit 1:0 durch und verschafften sich somit ein wenig Luft im Kampf gegen den drohenden Abstieg. 1:0 für Werder durch Junuzovic, [0:20]
Quelle: Nordphoto, Kokenge Schlussjubel bei Werder nach dem Derbysieg Werder erwischte den deutlich besseren Start in das Prestigeduell und ging verdient mit der ersten Großchance in Führung. Nur drei Minuten später hatte Dutts Team die Gelegenheit zum 2:0, doch Nils Petersen scheiterte aus spitzem Winkel an Adler. Nach feiner Vorarbeit von Aaron Hunt, war es Zlatko Junuzovic, der das entscheidende Tor im Jubiläums-Duell erzielte. Hunt hatte zuvor einen halbhohen Ball per Hacke in den Strafraum verlängert, und der österreichische Nationalspieler vollstreckte frei vor Rene Adler mit dem linken Fuß. Stabile Bremer Abwehr Der HSV war nun gefordert, doch zunächst blieben die Offensivbemühungen Stückwerk. Sturmspitze Pierre- Michel Lasogga konnte sich zu diesem Zeitpunkt kaum in Szene setzen. Dies lag auch an der stabilen Bremer
Innenverteidigung mit Sebastian Prödl und dem zuletzt so wackeligen Assani Lukimya. Auf der Gegenseite erspielte sich Werder weitere Chancen. Eine lange Flanke von Santiago Garcia und ein Kopfball von Petersen brachten Adler in Gefahr (29., 30.). Doch auch der HSV intensivierte nun seine Bemühungen und wurde beinahe belohnt. Werder-Torwart Raphael Wolf lenkte einen Schlenzer von Hakan Calhanoglu mit letzter Mühe an die Latte und rettete so die verdiente Halbzeitführung (42.). HSV zu Beginn der zweiten Hälfte wacher Slomka reagierte und brachte van der Vaart für den offensiv limitierten Tomas Rincon. Mit Beginn der zweiten Halbzeit war der HSV präsenter und drängte auf den Ausgleich, Werder zog sich weit zurück und lauerte auf Konter. Milan Badelj sendete per Volleyschuss ein Warnsignal (56.), bevor die Hamburger einen weiteren Rückschlag hinnehmen mussten. Innenverteidiger Slobodan Rajkovic musste mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung vom Rasen, und sein Ersatzmann Lasse Sobiech leistete sich sofort einen kapitalen Fehler. Doch Zlatko Junuzovic verpasste die Vorentscheidung und traf nur den Pfosten (69.), kurz danach prüfte Ludovic Obraniak Adler (74.). Junuzovic: "Wichtiger Sieg" "Heute war ein Gladiatorenkampf auf Leben und Tod. Wir haben uns durchgesetzt", platzte es aus dem glücklichen Torschützen Zlatko Junuzovic nach dem Spiel heraus. "Naja, Fußball ist nicht so wichtig, wie Leben und Tod, aber von der Spannung, vom Gefühl her
war es einfach unglaublich!" Junuzovic ergänzte weiter: "Es war so wichtig, dass wir gewonnen haben. Das kann man gar nicht mit Worten beschreiben." Werder steht nach dem Heimerfolg mit 25 Zählern auf dem zwölften Tabellenplatz. Der HSV musste dagegen unter seinem neuen Trainer Mirko Slomka im zweiten Spiel die erste Niederlage hinnehmen und steckt nach der achten Pleite aus den abgelaufenen neun Liga- Duellen weiter tief im Tabellenkeller fest.