KAPITEL 2 WARENKUNDE Rohholz und Schnittholz



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Transkript:

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 1 KAPITEL 2 WARENKUNDE Rohholz und Schnittholz 2.1. Rohholz...4 2.1.1. DEFINITION... 4 2.1.2. ROHHOLZ - SORTIMENTE... 4 2.1.2.1. Rohholzsortierung nach ÖHU, FPP und ÖBf AG... 5 2.1.2.1.1. Industrieholzsortierung nach FPP... 5 Schleifholz IS...6 Faserholz IF...6 Sekundaholz I2...6 Dünnholz ID...6 Manipulationsholz IM...6 Ausschuss (Faulast; Ballast)...6 Langholz...6 Kurzholz (Schichthlolz)...6 Scheitholz...6 2.1.2.1.2. Brennholz... 7 Nach ÖHU:...7 hartes Brennholz:...7 weiches Brennholz:...7 Weitere Handelsübliche Brennholzsortimente:...7 Ofenfertiges Brennholz...7 Hackgut (Hackschnitzel)...7 2.1.3. ROHHOLZ DIMENSIONEN... 8 2.1.4. RUNDHOLZ - GÜTEKLASSEN... 9 2.1.4.1. Güteklassen nach ÖHU, ÖBf AG, CEN... 9 2.1.4.1.1. Güteklassen für Sägerundholz nach ÖHU... 9 Güteklasse A...9 Güteklasse B...9 Güteklasse C...9 Ausschuss...9 Durchschnittsklassifizierung (A/B, A/C, B/C)...10 2.1.4.1.2. Güteklassen für Furnierholz nach ÖHU...10 Messerfurnier F...10 Schälfurnier S...10 2.1.4.1.3. Qualitätsklassen für Rundholz nach CEN...10 Unterschied zu den Holzhandelsusancen...10 Verwendungsneutrale Qualitäts-Sortierung...11 Qualitätsklasse A:...11 Qualitätsklasse B:...11 Qualitätsklasse C:...11 Qualitätsklasse D:...11 2.1.4.1.4. Wertholz...12 Sortiervorschriften für Buchenwertholz (nach Wieshaider, 2002)...12

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 2 2.1.4.2. Holzfehler (BMLFUW)... 13 2.1.4.2.1. Astigkeit...13 Festverwachsene Äste...13 Nicht festverwachsene Äste...13 Chinesenbärte...13 Rosen...13 Abholzigkeit...14 Drehwuchs...14 Krümmung...14 Buchs...14 Ringschäle...15 Verfärbung...15 Insektenbefall...16 Harzgallen...16 Risse...16 2.2. Messung bei der Holzübernahme...17 2.2.1. MAßEINHEITEN... 17 2.2.2. HÄNDISCHES ABMAß... 18 2.2.2.1. Längenmessung... 18 2.2.2.2. Durchmessermessung... 18 2.2.2.3. Holz in Rinde... 20 2.2.2.3.1. Rindenabschläge...20 2.2.2.4. Übermaß... 21 2.2.2.4.1. Übermaß laut ÖHU...21 2.2.2.5. Markierung... 22 2.2.2.6. Messen von Schichtholz... 22 2.2.3. GEWICHTSVERMESSUNG VON INDUSTRIEHOLZ... 22 2.2.3.1. Messvorgang... 22 Umrechnungsfaktoren...23 2.2.3.2. Vorschriften für die Probenentnahme (laut FPP)... 23 2.2.4. ELEKTRONISCHES RUNDHOLZMESSEN (WERKSVERMESSUNG/-ABMAß)... 24 2.2.4.1. Wichtige Bestimmungen aus der Verordnung zum Maß- und Eichgesetz, um manipulierte Ergebnisse zu verhindern... 24 2.2.4.1.1. Musterlieferschein für die Werksübernahme von Rundholz...25 2.2.4.2. ÖNORM L 1021... 25 2.2.4.3. Doppelter Rindenabzug... 27 2.2.5. SPEZIELLE BESTIMMUNGEN BEI DER BEREITSTELLUNG VON KIEFERNHOLZ UND LAUBNUTZHOLZ (ÖHU)... 27 2.3. Schnittholz...28 2.3.1. SCHNITTHOLZSORTIERUNG NACH ÖHU... 28 2.3.1.1. Definition Schnittholz... 28 2.3.1.2. Allgemeine Sortimentsbezeichnungen nach Dimensionen... 28 2.3.1.3. Güteklassen... 28 Bezeichnung der Güteklassen:...28 2.3.1.4. Manipulation von Schnittholz... 29 2.3.1.4.1. Anteil von Holzarten in einer Lieferung...29 2.3.1.4.2. Trockenheit - Maßhaltigkeit...29 2.3.1.4.3. Messung...29 Besäumtes Schnittholz...29 Unbesäumtes Schnittholz...29 gehobelte Ware...30 Fehler...30

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 3 2.3.2. ÖNORMEN... 31 2.3.3. DEUTSCHE INDUSTRIE NORMEN (DIN)... 31 2.3.4. NADELSCHNITTHOLZSORTIERUNG NACH EUROPÄISCHEN NORMEN [EN]... 32 2.3.4.1. Sortierung von Nadelschnittholz nach dem Aussehen EN 1611... 32 Messung der wichtigsten Sortiermerkmale...33 2.3.4.2. Festigkeitssortierung von Nadelschnittholz... 34 2.3.4.2.1. Visuelle Festigkeitssortierung nach EN 518...34 2.3.4.2.2. Maschinelle Festigkeitssortierung nach EN 519...35

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 4 KAPITEL 2 WARENKUNDE 2.1. Rohholz Text und Abbildungen nach/aus Holz richtig ausgeformt höherer Erlös, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Herausgeber: Niederösterreichische Landeslandwirtschaftskammer 2.1.1. DEFINITION Gemäß den österreichischen Holzhandelsusancen (ÖHHU) ist Rohholz "gefälltes, entwipfeltes und entastetes Holz, mit oder ohne Rinde, auch abgelängt, auch gespalten, jedoch nicht weiter bearbeitet und behandelt". Allerdings zählen Behauenes Kantholz und bezimmertes Bauholz gemäß ÖHHU trotz Weiterverarbeitung zum Rohholz. In den ÖHHU wird ausschließlich Rohholz aus dem Wald definiert. Darüber hinaus gibt es aber auch anderes Holz, das im allgemeinen zum Rohholz gerechnet wird: Sägerestholz (Spreißel, Schwarten, Sägespäne) Holz vom Nichtwaldboden und Nichtwirtschaftsbaumarten (z.b. Alleeoder Obstbäume) Abbruchsholz 2.1.2. ROHHOLZ - SORTIMENTE Unter Sortimenten versteht man die Zusammenfassung von Holzstücken, die bezüglich Länge, Durchmesser und zum Teil auch nach Qualität und Verwendung ähnliche Merkmale aufweisen. Sortimente

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 5 2.1.2.1. Rohholzsortierung nach ÖHU, FPP und ÖBf AG Österreichische Holzhandelsusancen, Kooperationsabkommen Forst Platte Papier, Österreichische Bundesforste AG ÖHU FPP ÖBf AG Schäl- und Furnierholz BL Bloche (3,0-6,0m) Säge-Rundholz BR Brennholz Rundholz für andere Zwecke [nur Nadelholz] B1 Brennholz 1 Faserholz I Industrieholz B2 Brennholz 2 Holz zur Span- oder Faserplattenerzeugung IS Schleifholz B3 Brennholz 3 Schwellenrundholz IF Faserholz DB Bloche (6,1-12,0m) Grubenholz I2 Sekundaholz DS Derbstangen Instrumentenholz ID Dünnholz IF Faserholz Zeugholz IM Manipulationsholz IM Manipulationsholz Brennholz Langholz IS Schleifholz Reisig Kurzholz I2 Sekundaholz Nutzrinde Scheitholz KB Bloche (bis 2,9 m) Ausschuss LH Bloche (ab 12,1 m) MA RS SO SS SW Maste Reisstangen Sonst. Rundholz Sägerundholz Schwellenrundholz Während in den ÖHHU für Holz aus dem Wald, das für die Erzeugung von Holzschliff und Zellstoff sowie Faser- und Spanplatten dient, die Begriffe "Faserholz" und "Holz zur Span- oder Faserplattenerzeugung" verwendet werden, haben sich in der Praxis andere Begriffe, etwa "Industrieholz", herausgebildet. 2.1.2.1.1. Industrieholzsortierung nach FPP Industrierundholz: Schleifholz, Faserholz, Sekundaholz, Dünnholz, Manipulationsholz, Ausschuss, Langholz, Kurzholz (Schichtholz), Scheitholz Industrierundholz = Rohholz unterschiedlicher Holzart und Qualität, welches in der Papier- und Zellstoffindustrie sowie in der Plattenindustrie Verwendung findet. Industrieholz

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 6 Schleifholz IS Faserholz IF Sekundaholz I2 gesund, sorten- und artenrein gesund, auch andere Baumarten verschiedene Baumarten nur Fichte und Tanne nach Holzarten sortiert bereitstellen ungespalten auch gespalten frisch: min. 480 kg / RMM 760 kg / FMO auch trocken Rotstreif und Rotfäule, wenn faserfest (nagelfest) zugelassen Verblauung zugelassen volle Meterlängen kurz:1,2 m lang: 3, 4, 5, (6) m Mindestzopf: 8 cm in Rinde auch fallende Längen 1-6 m Mindestzopf: Nadelholz: 8 cm i.r. Laubholz: 10 cm i.r. praktisch ohne Weichfäule 1 sonst wie Faserholz nur Fi u.ta Rotstreif/-fäule zugelassen Verblauung zugelassen Ausnahmen nur nach Vereinbarung 1 Praktisch ohne Weichfäule bedeutet, dass max. bis zu 10 % vom Stammdurchmesser auf der schlechteren Stirnseite toleriert werden. Bei Weichfäule über 10 % wird das ganze Stück als Ausschuss gewertet und ausgeschieden. Dünnholz ID Zopfdurchmesser in Rinde: Nadelholz: 4 7 cm; Laubholz: 4 9 cm; sonst wie Faserholz Manipulationsholz IM Holz, das auf herkömmlichen Anlagen nicht ohne vorhergehende Manipulation transportiert bzw. verarbeitet werden kann (z.b. Zwiesel, sehr krumme Stücke) Ausschuss (Faulast; Ballast) Industriell nicht verwertbares Holz und/oder Ballast wie z.b. Schotter und Eisenteile Langholz (2) 3 6 m, auch fallende Längen, Stücke ab 1m aufwärts mitgehend Kurzholz (Schichthlolz) (Schichtholz) Länge von 1 oder 2 m. Scheitholz Gespaltenes Holz

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 7 2.1.2.1.2. Brennholz Nach ÖHU: hartes Brennholz: Rotbuche, Weißbuche, Eiche, Ahorn, Esche, Birke, Ulme weiches Brennholz: Fichte, Tanne, Weißkiefer, Lärche Die Lieferung anderer Nadel- oder Laubholzarten ist gesondert zu vereinbaren! Für den Verkauf: - 1-Meter-lang im Schichtmaß (siehe Holzmeßregeln) aufgesetzt Rundlinge über 16 mm Durchmesser sind zu spalten einzelne Stücke mit weichfaulen Stellen zulässig darf keine weichfaulen Stücke enthalten Weitere Handelsübliche Brennholzsortimente: Ofenfertiges Brennholz Gespaltenes und auf die dem jeweiligen Ofen entsprechende Länge (z.b. 25, 33, 50 cm) abgeschnittenes Holz. Häufigste Maßeinheit: Schüttraummeter (siehe Umrechnungstabelle) Hackgut (Hackschnitzel) Maschinell zerkleinertes Holz. Nach der Stückgröße unterscheidet man: Feinhackgut: typische Stückgröße unter 3 cm; ideal für automatische Feuerungsanlagen mittleres Hackgut: Stückgröße unter 5 cm; bedingt automatentauglich Grobhackgut: Stückgröße unter 10 cm; für Großanlagen und für händisch beschickte Kesseln Qualitätsklassen für Hackgut nach dem Wassergehalt: W20, W30, W35, W40, und W50 Die Zahl gibt den höchstzulässigen Wassergehalt an. Dieser ist für den Heizwert und die Lagerfähigkeit des Hackgutes entscheidend. Zum Beispiel W 30: Wassergehalt von 20 29,9%

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 8 2.1.3. ROHHOLZ DIMENSIONEN Derbholz Zopf > 7 cm Stärkeklasse Mittendurchmesser in cm von bis 1a 10 14 Beispiele: 19 cm = 1b 1b 15 19 20 cm = 2a 2a 20 24 34 cm = 3a 2b 25 29 35 cm = 3b 3a 30 34 54 cm = 5 3b 35 39 68 cm = 6+ 4 40 49 5 50 59 6+ 60 und mehr Rohholz Dimensionen ÖBf AG: 4a 40 44 cm 4b 5a 45 49 cm 50 54 cm usw. Nichtderbholz Reis(Ast)holz und Stockholz In der forst- und holzwirtschaftlichen Praxis ist in jüngerer Zeit eine rege Diskussion um den Begriff "Starkholz" entstanden. Eine endgültige Definition oder Kodifizierung von Starkholz steht noch aus. Aus derzeitiger Sicht wird zwischen Baum-Starkholz (= Nadelstarkholz stehend i.r., BHD > 50 cm) und Säge- Starkholz unterschieden. Letzteres wird weiters in Sägebloch-stark (MDM zwischen 40 und 50 cm) und Starkbloche (MDM > 50 cm) untergliedert. Starkholz

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 9 2.1.4. RUNDHOLZ - GÜTEKLASSEN Einteilung in Güteklassen nach Durchmesser sowie Anzahl und Ausmaß der Holzfehler ÖHU: Sortierung nach der Verwendbarkeit EN: Verwendungsneutrale Qualitätssortierung Rundholz Güteklassen Unterschied ÖHU - EN 2.1.4.1. Güteklassen nach ÖHU, ÖBf AG, CEN ÖHU ÖBf AG CEN Abk. Güteklassen Sägerundholz Abk. Güteklassen Abk. Qualitätsklassen A Güteklasse A Wertholz F Furnierholz A Qualitätsklasse A B Güteklasse B Normalqualität S Schälholz B Qualitätsklasse B C Güteklasse C Verminderte Qualität A Güteklasse A C Qualitätsklasse C Braunbloche B Güteklasse B D Qualitätsklasse D Hoblerbloche C Güteklasse C Ausschuss U unklassifiziert X Güteklasse C+ Y Braunholz örtl. werwendete Abkürzungen: C+ C-Plus, C-Kreuz BR, BB, Y Braunbloch A, B, C, C+, BR 2.1.4.1.1. Güteklassen für Sägerundholz nach ÖHU Güteklasse A Wertholz für hochwertige Verwendungszwecke Güteklasse B gesunde, auch stammtrockene Stämme, die nicht mehr Güteklasse A sind und die Fehlergrenzen der Klasse B nicht überschreiten. Güteklasse C Rundholz, das die Fehlertoleranzgrenzen der Klasse B überschreitet. Muss als Sägerundholz verwertbar sein. Ist das Holz nur mehr bedingt für den Einschnitt tauglich, wird es meist als C+ (C-Kreuz, C-Plus) bezeichnet und ein Preisabschlag vorgenommen. Ausschuss Holz, dessen Fehler die Toleranzgrenzen der Güteklasse C überschreitet, oder bei dem eine Anhäufung an sich zulässiger Fehler oder das Auftreten anderer Fehler die Verwendung als Sägerundholz unmöglich macht. Verwendbar als: Schleifholz, Faserholz, Brennholz

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 10 Durchschnittsklassifizierung (A/B, A/C, B/C) ist bei Laubholz im beiderseitigen Einvernehmen üblich, wenn zwischen einzelnen Stammteilen größere Qualitätsunterschiede auftreten. Es wird dann z. B. eine Stammhälfte als A-, die andere als C-Qualität verrechnet. Beispiel: Fi-Sägerundholzbloch 3a, B (Holzart-Verwendung-Dimension-Qualität) 2.1.4.1.2. Güteklassen für Furnierholz nach ÖHU Rundholz bester Qualität wird zuerst gedämpft oder gekocht und anschließend sofort in dünne Blätter, die sogenannten Furniere, aufgetrennt und anschließend getrocknet. Messerfurnier F Die Maserung des Holzes ist zu erkennen. Hauptverwendung: für Möbel Schälfurnier S Meistens geringere Ansprüche an die Rundholzqualität als bei Messerfurnier; Hauptverwendung: Möbel, Decklage bei Mehrschichtplatten, Sperrholz Schälfurnier Messerfurnier 2.1.4.1.3. Qualitätsklassen für Rundholz nach CEN Für Laubrundholz EN 1316 1-3 und für Nadelrundholz ENV 1927. Unterschied zu den Holzhandelsusancen Obwohl die neuen Normen den ÖHU inhaltlich in weiten Bereichen entsprechen, kommt es bei der Einstufung in Qualitätsklassen und bei einzelnen Kriterien zu kleinen aber wichtigen Abweichungen. Beispielsweise werden laut ÖNORM vier Qualitätsklassen (A bis D) unterschieden Dabei entspricht die Qualitätsklasse A nach ÖNORM nicht exakt der Güteklasse A nach ÖHU. Daher können auch die Preise nicht 1:1 übertragen werden, sondern müssen sich auf dem Markt bilden.

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 11 Verwendungsneutrale Qualitäts-Sortierung Die Sortierung besteht aus 4 Klassen: A, B, C und D. Sie basiert auf der nachfolgenden allgemeinen Beschreibung. Qualitätsklasse A: Rundholz von überdurchschnittlicher/ausgezeichneter Qualität; meist astfreie Erdstammstücke; fehlerfrei oder nur unbedeutende Fehler, die Verwendung kaum beeinträchtigen. Qualitätsklasse B: Rundholz mittlerer bis überdurchschnittlicher Qualität, ohne Ansprüche an fehlerfreies Holz; Äste soweit zulässig, wie sie für die Holzart als durchschnittlich gelten. Qualitätsklasse C: Rundholz mittlerer bis unterdurchschnittlicher Qualität; Gütemerkmale, welche die natürlichen Eigenschaften des Holzes nicht beeinträchtigen, sind zulässig. Qualitätsklasse D: Rundholz, das wegen seiner Merkmale nicht den Klassen A, B, C angehört, aber als Sägerundholz nutzbar ist.

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 12 2.1.4.1.4. Wertholz Unter Wertholz kann man furnierverschnittfähiges Rohholz bzw. Stammwerkholz bester Qualität verstehen. Das sind die Sortimente F uns S und die Güteklasse A nach ÖHU. Wertholz Sortiervorschriften für Buchenwertholz (nach Wieshaider, 2002) Güteklassen- Bezeichnung Mindestlänge Mittendurchmesser (MDM) ohne Rinde Allgemeine Beschaffenheit Äste Risse Farbe/Kern Pilz- und Insektenbefall Krümmung/ Verformung ÖHHU EN-Norm Forst-HKS F F-A Schäl- und Furnierholz 2 m (-10% 1,8 m); BU- Schälholz ab 3 m Schälholz 30 cm Furnierholz 40 cm Gesund, beulenfrei, praktisch walzenförmig, geradfasrig, Kernröhre an Stirnflächen annähernd mittig; Wurzelanlauf bei Bunt- oder Maserfurnierklötzen nur nach Besichtigung zulässig Äußerlich astfrei, Rosen unzulässig Schälholz rissfrei, Furnierholz: gerader Endriss (auch bis zu Kernröhre), dessen Länge an Stammoberfläche MDM nicht übersteigt, zulässig; Eis- und Kreuzrisse sowie Spinnerin unzulässig Verfärbung unzulässig; gesunde Kernfarbe bei BU- Schälklötzen mit MDM 30-39 cm bis 30% des Zopfdurchmessers, bei MDM 40 cm bis 40% des Zopfdurchmessers zulässig A Buchenrundholz für Sägeverschnitt A(/EWG) Mögliche Spezialbezeichnungen 1 3 m (-10% 2,6 m) 3 m Langholz, keine Mindestlänge 30 cm 35 cm Kein Mindestdurchmesser Gesund, beulenfrei, kein Drehwuchs 3 m astfrei, 3 m gesunde Äste 4*6 cm oder Rose oder Wurmloch An beiden Enden bis Kernröhre zulässig, Länge an Stammoberfläche MDM, gerade in eine Schnittebene Spritz- oder Strahlenkern unzulässig, Rotkern 30% des Zopfdurchmessers zulässig Drehwuchs 5 cm/m, Exzentrizität 10%, Jahrringbreite 4 mm Unzulässig Einfacher Kernriss und Sternriss unzulässig Rotkern 20% des Zopfdurchmessers zulässig, Spritzkern, Verfärbung und T- Flecken unzulässig Gesund mit ausgezeichneten Arteigenschaften, fehlerfrei oder nur mit unbedeutenden Fehlern, die seine Verwendung nicht beeinträchtigen Keine explizite Angabe Keine explizite Angabe Keine explizite Angabe Unzulässig Unzulässig Unzulässig Keine explizite Angabe Praktisch gerade 3 m gerade, 3 m einseitige Krümmung 2 cm Pfeilhöhe/lfm, insg. bis 10 cm Pfeilhöhe zulässig Krümmung 2 cm/m zulässig, Ovalität 15% zulässig, Spannrückigkeit unzulässig Keine explizite Angabe 1 Mögliche Spezialsorten: Furnierholz F, Teilfurnier TF, Schneide- und Schälholz SS, Teilschneide- und Teilschälholz TS, Stammwerkholz W

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 13 2.1.4.2. Holzfehler (BMLFUW) Die Einteilung von Rundholz in Güteklassen erfolgt nach Anzahl und Ausmaß der vorhandenen Holzfehler. Das in den ÖHHU angeführte Fehlerausmaß (Qualitätsabgrenzung) ist ein Richtmaß, welches nach den konkreten Gegebenheiten in engen Grenzen über- oder unterschritten werden kann. ÖHU ÖHU CEN Holzfehler Nadelsägerundholz Beispiel Rotbuche ENV 1927-1 Fi/Ta Branches Äste Äste Äste Spiral Grain Drehwuchs Drehwuchs Drehwuchs Taper Abholzigkeit Abholzigkeit Stem curvature Krümmung Krümmung Krümmung Wuchs Tension wood Buchs Buchs Pith eccentricity Exzentrizität Ring shake Ringschäle Ringschäle (Risse) Insect Infestation Insektenbefall Insektenbefall Insektenbefall Discoloration Verfärbung Verfärbung Resin pockets Harzgallen Harzgallen Checks (cracks) Kernrisse Risse Kernrisse (Risse) Color Average annual-ring width Slight decay Decay Farbe durchschnittliche Jahrringbreite Leichte Fäule Fäule 2.1.4.2.1. Astigkeit Festverwachsene Äste werden vom Baum noch miternährt. Sie sind mit dem umgebenden Holz fest verwachsen. Nicht festverwachsene Äste sind abgestorbene Äste. Man erkennt sie an einem deutlichen schwarzen Ring an der Grenze zum Holz des Stammes. Können beim Trocknen des Schnittholzes herausfallen. Chinesenbärte (z.b. auf Buchen) zeigen eingewachsene Äste an; sind oft Fauläste Rosen (z.b. auf Eichen) sind Zeichen für eingewachsene (überwallte) Äste fest verwachsene. Äste Durchfalläste Chinesenbärte

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 14 Abholzigkeit Darunter versteht man die Abnahme des Durchmessers zum Zopf (schwächeres Stammende) hin. Sie wird in Zentimetern je Laufmeter gemessen. Der Wurzelanlauf zählt nicht. Abholzigkeit Berechnung: Durchmesser am starken Ende des Stammes minus Zopfdurchmesser dividiert durch die Länge des Stückes ergibt die Abnahme des Durchmessers je Laufmeter. Beispiel: Durchmesser am starken Ende: 36 cm; Durchmesser am schwachen Ende: 22 cm ; Länge: 8 m 36 cm 22 cm = 14 cm 14 cm : 8 lfm = 1,75 cm/lfm Die Abholzigkeit von 1,75 cm/lfm würde für Fichte die Einstufung in die Klasse "C" bedeuten (siehe "Toleranzgrenzen"). Drehwuchs Schraubenartiger Verlauf (Drehung) der Holzfasern um die Stammachse. Maßeinheit: Zentimeter/Laufmeter Krümmung einseitig: Krümmung in einer Ebene zweiseitig: Krümmung in zwei Ebenen; z.b. nach oben oder unten und nach einer Seite Drehwuchs Krümmung Maßeinheit: Zentimeter (Pfeilhöhe) in Prozent des Mittendurchmessers Messung: Man spannt z.b. ein Forstmaßband entlang des Stammes und misst an der Stelle mit der stärksten Krümmung den Abstand zwischen Maßband und Stamm (= Pfeilhöhe). Der Wurzelanlauf bleibt bei der Messung unberücksichtigt! Buchs Auch Rotholz, echiges Holz oder Druckholz genannt. Verfärbte Verdichtung der Jahrringe als Reaktion auf Zug und Druck. Maßeinheit: Prozent des Durchmessers der Sichtfläche Buchs

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 15 Ringschäle Riss entlang eines Jahrringes, häufig bei einem plötzlichen Wechsel der Jahrringbreiten. Maßeinheit: Prozent des Durchmessers der Sichtfläche Sehr häufig ist besonders bei Eiche das Auftreten von Längsrissen, auch Frostleisten genannt. Diese Wundleiste wird nach mehrmaligem Überwallen und Wiederaufreissen immer größer und länger. Damit verbunden entstehen oft Innenrisse, die aber nicht zwingend bis zur Rindenoberfläche durchwachsen und so erst im Stammquerschnitt festgestellt werden können und auch als Ringschäle bezeichnet werden. Ursache für diese Rissbildungen ist in der Regel eine Stammverletzung, die in Folge durch große Temperaturunterschiede zu Wundreaktionen führen. Verfärbung Unerwünschte Verfärbung: durch Pilze verursachte Rotstreifigkeit, Bläue, Braun- oder Rotfäule, Weißfäule, und andere Kernverfärbungen bei Baumarten ohne Farbkern (z.b. Buche, Esche, Ahorn = Falschkern ), und unnatürliche Kernfarbe. Ringschäle Verfärbungen Beispiele: Buchenrotkern: Der Buchenrotkern wird je nach Ausbildung und Form als Strahlenkern, Spritzkern, oder Wolkenkern bezeichnet. Für die Entstehung des Buchenrotkerns wird Lufteintritt in den Zellen verantwortlich gemacht. Dies kann durch Stammverletzungen (z.b. Rückeschäden) aber auch durch das Absterben starker Äste im mittleren Baumhöhenbereich verursacht werden. Diese großen, langsam absterbenden Äste führen zu Wasser- und Lufteintritt und dadurch zur Ausbreitung der Verfärbung von oben nach unten. Rotfäule (Wurzelschwamm; Heterobasidion annosum): Der Wurzelschwamm greift Wurzeln an und ist Urheber einer in Stamm aufsteigenden Weißfäule (fälschlich als Rotfäule bezeichnete Braunfärbung der Fichte). Die Infektion des Baumes erfolgt fast ausschließlich im Wurzelbereich oder Wurzelanlauf und wird durch Verletzungen (Schälschäden, Rückeschäden) begünstigt. Rotkern Rotfäule Nasskern: Der Nasskern ist durch eine bräunliche Farbe gekennzeichnet und riecht im saftfrischen Zustand unangenehm säuerlich. Nasskernbildung tritt bei Pappel, Ulme und Weide, aber besonders häufig bei Weißtanne auf.

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 16 Erwünschte Verfärbung: natürliche Kernfarbe bei Baumarten mit Farbkern, dünner Splint Beispiele: Eiche, Kirsche, Nuss, Lärche, Kiefer Insektenbefall Der bedeutendste Schädling ist der Nutzholzbohrer. Er befällt geschlägertes Holz. Seine ausnahmslos im Holz angelegten Mutter- und Larvengänge führen zur Entwertung der äußeren Holzschicht und zu Preisabschlägen. Nutzholzbohrer Erkennungszeichen für Befall: weiße Bohrmehlhäufchen auf der Rinde. Harzgallen Harzeinlagerungen zwischen den Jahrringen. Harzgallen Risse Kernrisse: von der Markröhre ausgehende, radiale Risse, die tief ins Holz reichen. schiefe Risse: Risse, die mehr als 5% von der Stammachse abweichen. Frostrisse: durch Frosteinwirkung am lebenden Baum entstandene Risse. Risse

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 17 2.2. Messung bei der Holzübernahme 2.2.1. MAßEINHEITEN Im Rahmen des Kooperationsabkommens zwischen Forstwirtschaft Platten- und Papierindustrie (FPP; Forst- Platte- Papier) wurden folgende Kurzbezeichnungen vereinbart: Maßeinheit F (Festmeter) R (Raummeter) K (Kubikmeter) A (Atro-Gewicht) L (Lutro-Gewicht) Anlieferungszustand M (mit Rinde) O (ohne Rinde) Mess- und Verrechnungsmaß M (mit Rinde) O (ohne Rinde) Beispiele FMM = Festmeter; mit Rinde angeliefert, mit Rinde gemessen und verrechnet FMO = Festmeter; mit Rinde angeliefert, ohne Rinde gemessen und verrechnet FOO = Festmeter; ohne Rinde angeliefert, ohne Rinde gemessen und verrechnet RMM mit Rinde angeliefert, mit Rinde gemessen und verrechnet ROO = Raummeter; ohne Rinde angeliefert, ohne Rinde gemessen und verrechnet AMO = Atro-Gewicht; mit Rinde angeliefert, ohne Rinde gemessen und verrechnet F, R, K, A, L M, O FMO

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 18 2.2.2. HÄNDISCHES ABMAß Die Art und Weise, wie Holz zu messen ist, wird in den Österreichischen Holzhandels-Usancen (ÖHU) genau geregelt. 2.2.2.1. Längenmessung Die Messung beginnt beim halben Fällkerb oder Spranz. Das Längenübermaß bleibt bei der Volumsberechnung unberücksichtigt. Bei schrägen Endabschnitten wird die kürzeste verwertbare Länge gemessen. Längenmessung Wird die richtige Länge mit dem jeweils erforderlichen Übermaß nicht erreicht, so ist der Käufer berechtigt, einen Längenabzug (bei Nadelholz meistens 1 Meter; nach den ÖHU mindestens jedoch ein halber Meter) vorzunehmen. Das heißt, es wird die nächst kürzere Länge verrechnet. Die Längenmessung muss daher exakt am besten mit einem Rollmaßband durchgeführt werden. Längenabzug 2.2.2.2. Durchmessermessung Zum Messen des Durchmessers wird eine geeichte Messzange (Kluppe) verwendet. Laut Eichgesetz ist die Verwendung, aber auch die Bereithaltung, ungeeichter und ungenauer Messzangen strafbar. Kluppe Messzangen müssen alle 2 Jahre nachgeeicht werden. Das Jahr der Eichung bleibt unberücksichtigt. Vor dem Messen Kluppe überprüfen auf: Gültigkeit des Eichstempels Messgenauigkeit (eventuelle Beschädigungen) Die hier abgebildete Messkluppe wurde 1999 geeicht und darf bis zum 31.12.2002 verwendet werden. Die Ziffer für das Jahrtausend wird nicht eingeprägt; daher 999 für das Jahr 1999.

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 19 Der Durchmesser wird bei der halben Länge des Stammes (Mittendurchmesser) gemessen. Das Längenübermaß bleibt unberücksichtigt. Position Durchmessermessung Stämme bis 19 cm Durchmesser misst man nur einmal (waagrechter Durchmesser) Stämme ab 20 cm Durchmesser sind zweimal und zwar kreuzweise zu messen (nach Möglichkeit größter und kleinster Durchmesser). Bei einem unregelmäßig geformten oder gütemäßig ununterschiedlichem Stück, ist eine Messung in Teilabschnitten möglich kreuzweise Messung Messung in Teilabschnitten möglich Treten an der Messstelle Unregelmäßigkeiten (z.b. Beulen, Verletzungen) auf, ist zweimal zu messen und zwar in gleichem Abstand zur Messstelle in Richtung zum stärkeren als auch zum schwächeren Stammende. Sämtliche Messungen und Berechnungen des Mittels sind auf volle Zentimeter abzurunden. Beispiel: 23 cm + 20 cm = 43 cm im Mittel: 21,5 cm Durchmesser des Stammes: 21 cm Das sogenannte "Anzwicken" (rechte Abbildung) ist verboten. Man versteht darunter das Messen des Durchmessers mit den Enden der Kluppenschenkel bei gleichzeitigem kräftigen Zusammendrücken derselben. Man erhält dadurch ein zu niedriges Messergebnis Anzwicken verboten

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 20 2.2.2.3. Holz in Rinde Wird bei Holz in Rinde der Mittendurchmesser einschließlich der Rinde gemessen und aufgeschrieben, kann die Massenermittlung wie folgt vorgenommen werden: Ermitteln des Kubikinhalts mittels einer gewöhnlichen Kubierungstabelle: man erhält dann den Kubikinhalt von Holz und Rinde zusammen. Massenermittlung mit Kubierungstabelle und/oder Rindenabschläge Verwenden eigener Kubierungstabellen für Holz in Rinde, die für den jeweiligen Durchmesser mit Rinde den entsprechenden Festgehalt des Holzes ohne Rinde ausweisen. Da diese Tabellen auf Grund von Rindenstärkenuntersuchungen bei ganz bestimmten Holzarten in bestimmten Gebieten erstellt wurden, sollen sie nur jeweils für diese Holzart und unter ähnlichen Verhältnissen angewendet werden. 2.2.2.3.1. Rindenabschläge für Fichte hat sich folgende Regelung als praxisfreundlich erwiesen: bis 29 cm Mittendurchmesser: ab 30 cm Mittendurchmesser: 1 cm Rindenabzug 2 cm Rindenabzug für andere Baumarten: die Höhe des Abzugs ist mit dem Käufer zu vereinbaren und im Schlussbrief festzuhalten. für Industrieholz (laut ÖHU, in Volumsprozent): Fichte/Tanne Faser- bzw. Schleifholz 12% Kiefer/Lärche Faserholz 13%

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 21 2.2.2.4. Übermaß Darunter versteht man eine Längenzugabe am schwächeren Stammende. Es bleibt bei der Massenermittlung unberücksichtigt. Im Wesentlichen gibt es drei Gründe für die Notwendigkeit eines Übermaßes: Die Stirnenden der Sortimente sind wegen der Bringung meist durch Sand und Steine verschmutzt. Damit die Schärfe der Sägeblätter oder Zerspanerwerkzeuge nicht darunter leidet, müssen an den Enden dünne Scheiben abgeschnitten (gekappt) werden. Mit der Motorsäge können die Trennschnitte nicht exakt im rechten Winkel zur Stammachse geführt werden. Durch das Kappen werden diese Abweichungen beseitigt. Holz schwindet beim Trocknen. Das heißt, es verringert seinen Durchmesser und in geringem Ausmaß auch seine Länge. Übermaß: Kappung Trennschnitt Motorsäge Schwindmaß 2.2.2.4.1. Übermaß laut ÖHU Übermaß min. 5 / 6 cm Ist zu erwarten, dass bei der Bringung Fremdkörper (Steine) in die Stirnfläche eindringen, ist mehr Übermaß zu geben. Wird von einem Käufer mehr Übermaß verlangt, so ist dies ausdrücklich zu vereinbaren! Bei Unklarheiten oder bei Sondersortimenten vom Käufer vor dem Ausformen die Wünsche bezüglich Übermaß erfragen! Lieber zwei Zentimeter zuviel Übermaß als einen zuwenig geben! Gefahr des Längenabzuges um einen ganzen Meter!

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 22 2.2.2.5. Markierung Nachdem Länge und Durchmesser, also die Kubatur wie oben angegeben bestimmt worden sind, müssen sich Verkäufer und Käufer noch über die Qualität (Güteklasse) des betreffenden Blochs einigen. Nach erfolgter Einigung wird das betreffende Bloch markiert, indem ein Nummerierplättchen meist aus Kunststoff mit Hilfe eines Kombihammers an einer Stirnfläche angeschlagen wird. Auf dem Plättchen befindet sich eine fortlaufende Nummer, eine Bezeichnung für den Verkäufer oder den Käufer. Es kann aber auch einen Strichcode enthalten. 2.2.2.6. Messen von Schichtholz Schichtholz wird in Raummeter (einschließlich Rinde) gemessen. Schichtholz ist so aufzusetzen, dass keine vermeidbaren Zwischenräume entstehen. Bei der Übergabe muss Schichtholz auch im trockenen Zustand maßhaltig sein. Das bedeutet für frisches Holz: 5% Übermaß bei der Höhe (ein 1-Meter-Zain muss 1,05 m hoch sein) 15% Abzug für die Masse bei Kreuzstößen Im geneigten Gelände müssen Längen- und Höhenmessungen rechtwinkelig zueinander erfolgen (siehe Abbildung). 2.2.3. GEWICHTSVERMESSUNG VON INDUSTRIEHOLZ Der bisher übliche Handel von Industrieholz (Schleif- und Faserholz) in Form von Schichtholz mit der Maßeinheit "Raummeter" wird immer mehr durch die sogenannte Gewichtsvermessung bei Industrielangholz abgelöst. Es wird nicht mehr der Rauminhalt, sondern das Gewicht der reinen Holzmasse ermittelt. 2.2.3.1. Messvorgang Bestimmen des Frischgewichts der Lieferung (Gewicht des frischen Holzes ohne Fahrzeug) Entnahme einer repräsentativen Spanprobe aus der Ladung. Errechnen des Trockengehalts der Ladung durch Wägen der feuchten Späne, anschließendes Trocknen und nochmaliges Wägen. Gewichtsvermessung von Industrieholz

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 23 Umrechnungsfaktoren vom Atrogewicht auf das Volumen nach FPP: Holzart kg / FMO kg / FOO Fichte / Tanne 475 427 Weißkiefer 570 510 Lärche 625 545 Rotbuche 650 *) Eiche 630 *) Birke 585 *) Esche 650 *) Erle 480 *) Weide 500 *) Hainbuche 680 *) *) Rindenabschläge nicht vereinbart Das Ergebnis wird in atro-tonnen angegeben. Mittels Umrechnungszahlen kann es in Festmeter umgerechnet werden. Entscheidend für die Genauigkeit der Gewichtsvermessung ist die sorgfältige und den Vorschriften entsprechende Entnahme der Proben. Einheit: atro-tonnen 2.2.3.2. Vorschriften für die Probenentnahme (laut FPP) Es ist genau geregelt, wie viele Proben zu entnehmen und wo und wie dabei die Schnitte zu führen sind. Alle Vorgänge und Geräte für die Gewichtsübernahme sind mindestens zweimal jährlich durch eine staatlich autorisierte Versuchsanstalt zu überprüfen. Die Protokolle der Trockengehaltsbestimmung sind als Beweise aufzubewahren. Die an der Gewichtsübernahme beteiligten Personen haben zum Nachweis der Sachkenntnis Prüfungen abzulegen. Sie müssen außerdem vertrauenswürdig sein und ihre Tätigkeit unparteiisch und sachkundig ausführen.

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 24 2.2.4. ELEKTRONISCHES RUNDHOLZMESSEN (WERKSVERMESSUNG/- ABMAß) Während das Holz auf einem Förderband dem sogenannten Messförderer entlangläuft, werden automatisch Länge und Durchmesser ermittelt. Bei dieser Gelegenheit wird vom Bedienungsmann der Anlage die Qualifizierung (Einstufung in die Qualitätsklassen z.b. A,B,C) händisch vorgenommen. Manche Anlagen erleichtern die Arbeit, indem sie auf Grund der Messdaten für den jeweiligen Stamm prüfen, ob die Toleranzgrenzen der Güteklasse B für die Abholzigkeit und die Krümmung überschritten werden. Trifft dies zu wird die Einstufung in die Güteklasse C vorgenommen. Für die Durchmesserermittlung sind in der Praxis vor allem Anlagen in Betrieb, die aus mehreren Messungen um den Bereich der halben Stammlänge den Mittendurchmesser ermitteln. Die Ergebnisse der elektronischen Messung bezüglich Holzmasse liegen meist geringfügig über den händisch gemessenen Werten. 2.2.4.1. Wichtige Bestimmungen aus der Verordnung zum Maß- und Eichgesetz, um manipulierte Ergebnisse zu verhindern Rundholzmessanlagen müssen wie Messkluppen alle 2 Jahre geeicht werden. Der Betrieb ungeeichter Anlagen ist verboten. Eichstempel kontrollieren! Werden Eichzeichen verletzt (z.b. bei Reparaturen), verliert die Eichung ihre Gültigkeit. Die Ergebnisse der einzelnen Messungen müssen deutlich lesbar angezeigt, ausgedruckt und dem Holzverkäufer ausgehändigt werden. Mess- und Auswerteprogramme müssen gegen Veränderungen, technische Vorrichtungen für den Messvorgang gegen Öffnen, Austauschen und Verstellen gesichert sein (Eichzeichen). Händische Messwerteingaben, Abschläge und Abzüge sowie Störungen müssen auf den Ausdrucken als solche ausgewiesen werden. Probleme mit der Klassifizierung: Wird das Holz eines Lieferanten nach der Messung und Klassifizierung nicht auf ein eigenes Lager gelegt, ist nach dem Messvorgang eine Kontrolle des Messergebnisses und der Klassifizierung bzw. eine Gegenüberstellung mit einem Waldabmaß sowie eine Reklamation praktisch unmöglich.

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 25 mit dem Übermaß: Werden im Auswerteprogramm der Anlage zu strenge Grenzen bezüglich des Übermaßes festgelegt, kann es in Verbindung mit Längenmessungenauigkeiten (die noch innerhalb der Toleranzgrenzen des Eichgesetzes liegen) zu ungerechtfertigten Längenabschlägen kommen. Wird im Schlussbrief Werksabmaß vereinbart, erklärt man sich bereit, die elektronische Abmaß zu akzeptieren. Abfuhr und Messen des Holzes überwachen! 2.2.4.1.1. Musterlieferschein für die Werksübernahme von Rundholz Zwischen dem Bundeswaldbauernverband und dem Fachverband der Sägeindustrie Österreichs wurde eine Vereinbarung getroffen, die die Werksübernahme von Sägerundholz mit automatischen (elektronischen) Anlagen regelt. Bei jedem Abtransport sollte ein Lieferschein in 4-facher Ausfertigung ausgestellt werden. Musterlieferschein 2.2.4.2. ÖNORM L 1021»Vermessung von Rundholz«Mit der fast vollständigen Verlagerung der Holzübernahme beim Nadelrundholz von der händischen Abmaß zur elektronischen Werksabmaß wurden über das Maßund Eichgesetz hinausgehende Regelungen notwendig, da diese in erster Linie das technisch einwandfrei richtige Funktionieren der Vermessung definieren. Neuere Rundholmessanlagen können neben der Längen- und Durchmessermessung zur Volumsbestimmung auch erlösbestimmende Qualitätsmerkmale wie Abholzigkeit und Krümmung feststellen. Neben der innerbetrieblichen Optimierung der Ausbeute dienen diese Werte der Kaufpreisermittlung. Mit der ÖNORM L 1021 wurde versucht, die Gepflogenheiten laut Holzhandelsusancen bei der händischen Vermessung mit dem technisch Machbaren der elektronischen Werksübernahme auf einen Nenner zu bringen. Für einige wichtige Merkmale werden anschließend die wichtigsten Regeln bzw. die bedeutendsten Unterschiede zu den Holzhandelsusancen bzw. zwischen der Messung mittels Messkluppe oder Elektronik dargestellt.

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 26 Für die Ermittlung des Volumens sind in der ÖNORM einige wichtige Vereinbarungen getroffen worden: Eine Längenrückstufung (z.b. wegen zu wenig Übermaß) ist nach einer Kappung unzulässig Wird eine Abschlagtaste (z.b. für Länge oder Durchmesser) betätigt, ist dies im Messprotokoll festzuhalten. Stämme, die beim Messvorgang nicht, oder nicht vollständig erfasst wurden, sind im Messprotokoll als Handeingabe gesondert zu erfassen. Erfolgt die Messung in Rinde, ist ein Rindenabzug im Schlussbrief zu vereinbaren und im Messprotokoll auszuweisen. Längenrückstufung Abschlagtaste Messprotokoll Rindenabzug doppelter Rindenabzug

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 27 2.2.4.3. Doppelter Rindenabzug Ein weiteres Problem bei der Werksvermessung stellt teilentrindetes Holz dar. Beim Fällen, Entasten, Rücken und Verladen kann es zur teilweisen Entrindung des Holzes kommen,.z.b. durch die Entastungsmesser des Harvesters. Auch wenn an einer Durchmessermessstelle die Rinde schon fehlt, erfolgt bei der elektronischen Werksvermessung ein Rindenabzug ( doppelter Rindenabzug ), da das elektronische System Rinde oder fehlende Rinde nicht erkennt. Der doppelte Rindenabzug geht zu lasten des Holzverkäufers, und ist vom Bedienungspersonal der Werksanlage durch betätigen der Inverstaste zu korrigieren. 2.2.5. SPEZIELLE BESTIMMUNGEN BEI DER BEREITSTELLUNG VON KIEFERNHOLZ UND LAUBNUTZHOLZ (ÖHU) Eine Bei allen Kiefernarten darf ohne besondere Vereinbarung nur ungeharztes Holz (keine Harzlachten) geliefert werden. In der Regel wird Kiefern-Nutzholz außer der Saftzeit geschlägert und aus der letzten Erzeugungsperiode stammend gehandelt (Ausnahme: Kiefern- Faser- und -Grubenholz). Sämtliches Laubholz, das als Nutzholz Verwendung findet (Ausnahme: Faserholz), muss außerhalb der Saftzeit geschlägert werden. Andernfalls kann ein Käufer die Annahme verweigern. Bereitstellung: Furnierholz sowie Kiefer, Ahorn, Birke, Rotbuche, Weißbuche, Erle und Linde bis spätestens 30. April; bei Verzögerung durch höhere Gewalt bis 15. Mai. alle anderen Laubholzsortimente bis spätestens 30. Juni; bei Verzögerung durch höhere Gewalt bis 15. August. Bei weiterer Verhinderung der Bereitstellung durch höhere Gewalt kann der Käufer vom Vertrag zurücktreten.

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 28 2.3. Schnittholz 2.3.1. SCHNITTHOLZSORTIERUNG NACH ÖHU 2.3.1.1. Definition Schnittholz In den ÖHU ist Schnittholz als " mit Sägen und/oder Zerspanern in der Längsrichtung bearbeitetes Holz" definiert. 2.3.1.2. Allgemeine Sortimentsbezeichnungen nach Dimensionen Bretter: bis 37 mm stark Profilbretter: Stärken von 10 mm bis 35 mm; Breiten (Federmaß) von 60 mm aufwärts Pfosten: von 38 mm aufwärts Latten: Stärken bis 39 mm, Breiten bis 59 mm Staffeln: quadratisch oder rechteckig von 40 x 40 bis 100 x 100 mm oder einer Querschnittsfläche bis 100 cm 2. Kanthölzer: über 100 x 100 mm bzw. einer Querschnittsfläche über 100 cm 2 Die ÖHHU subsumieren Schwellen zwar nicht unter dem Begriff "Schnittholz", doch wird i.a. dieses Sortiment vielfach dazugezählt. Obwohl behauenes Kantholz gemäß ÖHHU dem Rohholz zugeordnet ist, wird auch dieses fallweise als Schnittholz verstanden (z.b. im Zusammenhang mit Exportförderung). In der Außenhandelsstatistik wird Schnittholz als "Holz, in der Längsrichtung gesägt, gemessert oder geschält, aber nicht weiter bearbeitet mit einer Stärke von mehr als 5 mm" (Abgrenzung zu Furnieren) bezeichnet. Darüber hinaus wird auch "Holz gehobelt, genutet, gefedert usw." dem Schnittholz zugezählt. 2.3.1.3. Güteklassen Im Gegensatz zu Rohholz werden auch bei Nadelholz die Güteklassen baumartenspezifisch festgelegt (Ausnahme: Zirbenschnittholz wird nicht in Güteklassen gehandelt; Qualität muss vereinbart werden). Bezeichnung der Güteklassen: Nadelholz: Laubholz: Fi, Ta 0 - IV Lä,Kie I IV Profilbretter (A,B,C,) I III Güteklassen Schnittholz

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 29 2.3.1.4. Manipulation von Schnittholz 2.3.1.4.1. Anteil von Holzarten in einer Lieferung Falls keine Vereinbarung, freie Wahl des Verkäufers z.b.: Fi/Ta-Schnittholz Freie Wahl des Verkäufers 2.3.1.4.2. Trockenheit - Maßhaltigkeit Falls keine Vereinbarung, Lieferung in mind. verladetrockenem Zustand Einschnitt mit genügendem Übermaß, Halten des Nominalmaßes im lufttrockenen Zustand 2.3.1.4.3. Messung Stückweise oder mit elektronischer Breitenvermessung. Lagenweise nur nach Vereinbarung bzw. bei besäumter Schmalware III/IV und Kürzungsware unter Berücksichtigung der Zwischenräume üblich. Handel nach Gewicht nur nach Vereinbarung. Besäumtes Schnittholz Länge: Breite: Stärke: NH; von 1-2,75 m Schrittweite 25 cm, > 3m SW 50 cm LH; von 1m aufwärts, SW 10 cm an jeder beliebigen Stelle bei Parallelbesäumung; in Längenmitte bei konischer Besäumung. Ab- bzw. Aufrunden auf volle Zentimeter an jeder Stelle, nicht innerhalb 15 cm von den Enden in vollen Millimetern Unbesäumtes Schnittholz Länge: Stärke: wie besäumtes Schnittholz wie besäumtes Schnittholz Breite (in Längenmitte): bei Stärke < 40 mm; schmalseitig bei Stärke > 40 mm; beidseitig (Mittelwert) Boules: alle Breiten klotzliegend (an Oberseite)

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 30 gehobelte Ware Länge: Stärke: Breite: NH: von 1m aufwärts, SW 25 cm LH: von 1m aufwärts, SW 10 cm wie besäumtes Schnittholz an jeder beliebigen Stelle der vollen Brettbreite, bei Nutund Federprofilen einschließlich der Feder (Federmaß) in vollen Millimetern. Die Kubatur von Schnittholz, bei Handel nach Kubikmetern wird auf drei Dezimalstellen gerechnet. Fehler Ausgeschlossen von Lieferung: verdrehtes und nicht bruchfreies Schnittholz sowie verworfene Stücke (z.b. wegen Buchs) Zulässiges Fehlermaß ist Richtmaß: Je nach Beschaffenheit eines Stückes oder gesamten zu beurteilenden Menge ist Über- oder Unterschreitung in engen Grenzen möglich. Zur Beurteilung vorliegende Menge darf nicht nur Stücke enthalten, die alle Fehler einer Güteklasse oder das Höchstmaß aufweisen. Eingewachsene Rinde gilt als Durchfallast Ist die zulässige Fehlerhäufigkeit je Laufmeter ausgedrückt, ergibt sich die zulässige Fehleranzahl aus der Länge des Stückes ohne Rücksicht auf die Verteilung der Fehler am Stück, sofern nicht auffällig qualitätsmindernd. Maßvergütung: Statt Abqualifizierung eines Stückes auf Grund eines Fehlers (Rutsch in die schlechtere Güteklasse) wird geringeres Volumen gemessen. Vom Käufer ist dies zu tolerieren, wenn Fehler die Güte nicht wesentlich beeinträchtigen (bei LH max. 20% der Stücke einer Lieferung).

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 31 2.3.2. ÖNORMEN Unmittelbare Normen für Rund- und Schnittholz bestehen nur hinsichtlich der Abmessungen in der ÖNORM B 3001 "Holzabmessungen Nadelholz (Sägenutzholz)" aus 1961. Die Maße unterscheiden sich von jenen der ÖHHU. Darüber hinaus gibt es für Schnittholz Bestimmungen für wichtige Anwendungsbereiche. Die in diesem Zusammenhang bedeutendste Norm ist die ÖNORM B 4100 (Teil 2) "Holzbau - Holztragwerke", in der u.a. Gütebedingungen für "Gutes Bauholz" definiert sind. Weitere Schnittholz betreffende ÖNORMEN: ÖNORM B 3000 Holzfußböden ÖNORM B 3013 Fensterkanteln aus Holz ÖNORM B 3020 Gehobelte Profile aus Holz 2.3.3. DEUTSCHE INDUSTRIE NORMEN (DIN) DIN-Bestimmungen haben für Österreich dann Bedeutung, wenn bei einem Streitfall ÖNORMEN keine oder nur ungenügende Aufklärung geben können. DIN-Gütebestimmungen gibt es für viele Bereiche, in denen überhaupt keine ÖNORMEN bestehen. Rundholz: DIN 4074 Gütebedingungen für Baurundholz (Nadelholz) DIN 21320 Grubenrundholz. Technische Güte- und Lieferbedingungen: DIN 48350 Fernmelde- und Starkstrom Freileitungen. Holzmaste Schnittholz: DIN 4071 Ungehobelte Bretter und Bohlen aus Nadelholz. Maße DIN 4072 Gespundete Bretter aus Nadelholz DIN 4073 Gehobelte Bretter und Bohlen aus Nadelholz. Maße DIN 4074 Gütebedingungen für Bauschnittholz (Nadelholz) DIN 21329 Grubenschnittholz (Nadel- und Laubholz). Technische Güte- und Lieferbedingungen DIN 68250 Messen von Nadelschnittholz DIN 68252 Begriffe für Schnittholz. Form und Maße DIN 68256 Gütemerkmale von Schnittholz. Begriffe

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 32 2.3.4. NADELSCHNITTHOLZSORTIERUNG NACH EUROPÄISCHEN NORMEN [EN] Text und Abbildungen nach/aus Sortierung von Nadelschnittholz nach Europäischen Normen Anwendungshilfen für die Praxis Herausgeber: Holzabsatzfonds Deutschland und PROHOLZ-Österreich Die beiden wesentlichen Elemente der Sortierung von Nadelschnittholz nach EN sind Die Sortierung nach dem Aussehen von Fichte, Tanne, Kiefer, Douglasie und Lärche europäischer Herkunft nach EN 1611 Die Festigkeitssortierung von Nadelschnittholz nach visuellen Merkmalen gemäß EN 518 (entsprechend DIN 4074-1) sowie die maschinelle Festigkeitssortierung nach EN 519 (entsprechend DIN 4074-1, -3, -4) Sortierung nach dem Aussehen Festigkeitssortierung visuell maschinell 2.3.4.1. Sortierung von Nadelschnittholz nach dem Aussehen EN 1611 Schnittholz wird nach dem Vorkommen, der Anzahl und der Größe bestimmter Merkmale (Äste, Harzgallen, Pilz- und Insektenbefall usw.) in die Sortierklassen 0, 1, 2, 3, 4 eingestuft. Die Definitionen der Merkmale sind in EN 844 Rund- und Schnittholz Terminologie festgelegt. Sortierung nach Merkmalen Maßgebend für die Messung der Merkmale sind EN 1310 Rund- und Schnittholz Messung der Merkmale und EN 1311 Verfahren zur Messung von Schädlingsbefall. Die EN 1611 kennt zwei Systeme zur Beurteilung der Holzqualität: die zweiseitige Sortierung (G2) die vierseitige Sortierung (G4) 2-seitige u. 4- seitige Sortierung G steht für das englische Wort Grading (Sortierung). Daraus ergibt sich z.b. die Bezeichnung G2-3 (zweiseitige Sortierung Sortierklasse 3).

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 33 Messung der wichtigsten Sortiermerkmale Messverfahren für die Baumkante Messung und Berechnung der Baumkante Querkrümmung (Schüsselung) von Schnittholz Maßgebender Bereich für die Bestimmung der Jahrringbreite Längskrümmung von Schnittholz - Krümmung in Richtung der Dicke Messung und Berechnung der Astigkeit in Kanthölzern Längskrümmung von Schnittholz - Krümmung in Richtung der Breite Messung und Berechnung der Äste in Brettern, Bohlen, und Latten Verdrehung von Schnittholz Bestimmung der Faserneigung nach Schwindrissen

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 34 2.3.4.2. Festigkeitssortierung von Nadelschnittholz Die Verwendung von Schnittholz als Bauholz ist von seinen mechanischen Eigenschaften abhängig. Das Ziel der Festigkeitssortierung ist, die einzelnen Schnittholzstücke in verschiedene Festigkeitsklassen zu sortieren. Dafür stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: die visuelle Sortierung nach EN 518 die maschinelle Sortierungsverfahren nach EN 519 2.3.4.2.1. Visuelle Festigkeitssortierung nach EN 518 Die EN 518 Sortierung von Nadelholz nach der Tragfähigkeit; Nadelschnittholz enthält für die visuelle Sortierung 3 Sortierklassen, und zwar S 7, S 10, und S 13. Diese Sortierklassen können laut EN 1912 Bauholz; Festigkeitsklassen; Zuordnung von visuellen Sortierklassen und Holzarten unmittelbar den Festigkeitsklassen C 16, C 24 und C 30 laut EN 338 Bauholz für tragende Zwecke; Festigkeitsklassen zugeordnet werden. visuelle Festigkeitssortierung Eigenschaft Maßeinheit S7 C16 S10 C16 Biegung N/mm 2 16 24 30 Zug parallel N/mm 2 10 14 18 Zug rechtwinkelig N/mm 2 0,3 0,4 0,4 Druck parallel N/mm 2 17 21 23 Druck rechtwinkelig N/mm 2 4,6 5,3 5,7 S13 C30 Schub N/mm 2 1,8 2,5 3,0 Mittelwert des Elastizitätsmoduls parallel kn/mm 2 8 11 12 5% Fraktile des Elastizitätsmoduls parallel kn/mm 2 5,4 7,4 8,0 Mittelwert des Elastizitätsmoduls rechtwinkelig kn/mm 2 0,27 0,37 0,4 Mittelwert des Schubmoduls kn/mm 2 0,50 0,69 0,75 Rohdichte kg/m 3 310 350 380 Mittelwert der Rohdichte kg/m 3 370 420 460

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 35 2.3.4.2.2. Maschinelle Festigkeitssortierung nach EN 519 Nach EN 519 stehen für die maschinelle Sortierung die Sortierklassen MS 7, MS 10, MS 13 und MS 17 zur Verfügung. Eine visuelle Zusatzsortierung nach EN 518 kann je nach Sortiermaschine (Biegeprüfmaschine) erforderlich sein. maschinelle Festigkeitssortierung Die maschinelle Sortierung erlaubt eine direkte Sortierung zu den Festigkeitsklassen der EN 338 von C 14 bis C 40. Es gibt Festigkeitssortiermaschinen verschiedene Systeme. Die frühesten und noch heute verwendeten Systeme ermitteln durch eine Biegebeanspruchung des Bretts den Elastizitätsmodul, der als Richtwert für die Zuordnung zur Festigkeitsklasse dient. Diese Systeme erfordern im allgemeinen noch eine visuelle Nachprüfung der durch die Biegekraft nur wenig beanspruchten Bretter. Neuere Systeme verwenden Röntgenstrahlen, eine Schallquelle, Vibrationen oder Videokameras.

Kapitel 2 Warenkunde: Roh- und Schnittholz 36 Literatur/Quellen: BRAUNER (1988): Konsequenzen der neuen Produkthaftung; in: Land- und forstwirtschaftliche Steuernachrichten, Nr. 9, Wien BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT(2001): Holz richtig ausgeformt höherer Erlös, Niederösterreichische Landeslandwirtschaftskammer. St. Pölten. CEN COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION (1997): EN-NORM 1316-1: Laub-Rundholz- Qualitätssortierung Teil 1: Eiche und Buche. Brüssel. FPP KOOPERATIONSABKOMMEN FORST-PLATTE-PAPIER (1998): Harvester Forwarder - Holzernte in der Durchforstung Planung Organisation Ausführung. Wien. FPP KOOPERATIONSABKOMMEN FORST-PLATTE-PAPIER (1998): Industrierundholz Bereitstellung Lagerung Gewichtsvermessung. Wien. HAUPTVERBAND DER ALLGEMEIN BEEIDETEN GERICHTLICHEN SACHVERSTÄNDIGEN ÖSTERREICHS (1989): Seminar für Sachverständige, Seminarunterlagen, Wien HOLZABSATZFONDS und PROHOLZ-ÖSTERREICH (2000): Sortierung von Nadelschnittholz nach Europäischen Normen Anwendungshilfen für die Praxis. Bonn und Wien. KROGGER, J. (2002): Holzschäden im stehenden Baum.Waldverband Steiermark Nachrichten 45, Dez. 2002, 12. Jahrgang. KROTH, W., BARTELHEIMER, P. (1993): Holzmarktlehre. Pareys Studientexte 77. Verlag Paul Parey. Hambzrg Berlin. NEUTEUFEL, K. (1981): Das Recht des Rohholzkaufes; Verlag der Wr. Börsekammer, Wien RIEDER, A. (1998): Die Durchforstung von Rotbuchenbeständen. FPP Kooperationsabkommen Forst-Platte-Papier. Wien. RUMPLMAYR, F. (2002): Maßstabilität in der Holzerntekette. Diplomarbeit. Universität für Bodenkultur Wien. UNMÜSSIG, O. und WIEBECKE, C., Börseneigenschaften, Struktur und Eigenart verschiedener "Holzbörsen", Mitteilungen der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Hamburg 1972. WIENER BÖRSEKAMMER (1985): Österreichische Holzhandelsusancen, Fassung 1985, Verlag der Wr. Börsekammer, Wien WIESHAIDER, A. (2002): Erstellung eines Marketingkonzepts für Buchenwertholz am Beispiel der ÖBf AG unter vergleichenden Analysen mit der bayrischen Staatsforstverwaltung. Dissertation. Universität für Bodenkultur Wien.