Die Goldmedaille im Rollstuhlbasketball zum Bundesfinale Jugend trainiert für Paralympics geht nach Baden-Württemberg! Ein Jahr nach dem erreichen des zweiten Platzes zum Bundesfinale gehen der Pokal und die Goldmedaille 2014 nach einer Glanzvorstellung in Sachen Rollstuhlbasketball in der Max Schmeling Halle zu Berlin vor über 3000 Zuschauern nach Heidelberg. Am 06.05. machte sich eine Delegation der SRH Stephen-Hawking-Schule Neckargemünd, bestehend aus 7 Basketballern, 4 Tischtennisspielern und 6 Betreuern auf den Weg nach Berlin zum Bundesfinale Jugend trainiert für Paralympics. Nach einer über 9 stündigen Anreise erreichte die Delegation das Sporthotel im Berliner Osten in dem zahlreiche Athleten der Bundesjugendspiele Jugend trainiert für Olympia und Jugend trainiert für Paralympics untergebracht waren. Nach einer viel zu kurzen Nacht und einem ordentlichen Sportlerfrühstück ging es mit dem Bus beinahe 1 ½ Stunden durch Berlin zu den Wettkampfstätten. Das Tischtennisteam (2013 drittstärkste Kraft zum Bundesjugendfinale) mit den Athleten Leon Heinz, Nicolas Plotz, Kevin Kulessa, Marcel Braun und den Coaches Juliane Baumgartner und Uwe Arnsberger musste sich dabei in der Gruppenphase gegen die KB-Schulen aus Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen durchsetzen. Als zweitplatzierte Mannschaft aus dem letztjährigen Bundeswettkampf hatte sich das Rollstuhlbasketballteam schon das ganze Schuljahr intensiv auf das Turnier vorbereitet. Mit einer gelebten Kooperation Schule-Verein zwischen der SRH Stephen-Hawking-Schule und den SGK Rolling Chocolate Heidelberg und unter der fachlichen Anleitung des erfahrenen Trainer Marco Hopp (SGK), wurden regelmäßige Tages-Try-Outs in der Schule durchgeführt, in denen die Schüler in die Grundlagen des wohl spektakulärsten Sports auf Rädern eingeführt wurden. Hinzu kommst, dass vier
der jungen Sportlerinnen und Sportler mittlerweile für die zweite Mannschaft der SGK Rolling Chocolate in der Oberliga Süd auf Korbjagd gehen! Es sollte sich im Verlaufe des Bundeswettkampfes herausstellen, dass sich eine so intensive Kooperation zwischen Schule und Behindertensportverein, als Erfolgsmodell etabliert hat. Trainer Marco Hopp ließ es sich in diesem Jahre nicht nehmen, die Schulmannschaft und den Betreuerstab um Verena Leutz, Arne Busch und Monika Stephan zu begleiten. Gleich am ersten Spieltag in der Gruppenphase zeigte sich, dass die Ansprache des Trainers die Mannschaft zu Höchstleitungen antrieb. Nachdem die Schulmannschaft aus dem Bundesland Thüringen mit 20:7 Punkten eiskalt besiegt wurde, kam es zu einem ersten Zusammentreffen mit der Mannschaft der Marianne-Buggenhagen-Schule aus Berlin, die gespickt war mit hochkarätigen Vereinsspielern. In einer packenden Partie, in der die Führung mehrfach zwischen beiden Mannschaften wechselte, trennte man sich schlussendlich mit 10:10 Punkten unentschieden. Der Mannschaft der Stephen-Hawking-Schule war somit klar, dass noch einiges auf sie zukommen würde. Dementsprechend fokussiert wurde das letzte Spiel des ersten Spieltages angegangen, in dem die Schulmannschaft des Landes Niedersachsen mit 16:0 Punkten vom Platz gefegt wurde. Es sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass insgesamt 11 Bundesländer an diesem Rollstuhlbasketball Turnier teilgenommen haben und dadurch die Spielzeit erheblich verkürzt wurde, um in der Vorrundenphase alle Spiele innerhalb von zwei Tagen durchzuführen. Bei einem Unentschieden innerhalb der Gruppe war am Ende die Korbdifferenz das Zünglein an der Waage und sollte über die Platzierung in der Gruppenphase entscheiden. Letztendlich hieß dies für die jungen Spieler der SRH Stephen-Hawking-Schule 7 Spiele innerhalb von 24 Stunden! Auch am zweiten Wettkampftag mussten wir erneut um 6:00 Uhr aufstehen und um 07:30 Uhr zu den Wettkampfstätten aufbrechen. Das erste Spiel der Tischtennis-Crew gegen die Paul-Friedrich- Scheel-Schule aus Rostock entschied über den Einzug ins Halbfinale. Unser Doppel Nici und Leon musste sich im ersten Satz noch knapp mit 10:12 geschlagen geben. Doch in den folgenden Sätzen zeigten sie, wie gut sie harmonieren und entschieden das Spiel mit 3:1 für sich. Da auch Kevin und Marcel ihr Doppel gewannen, konnten wir wieder mit einer 2:0-Führung im Rücken in die folgenden Einzelspiele gehen. Auch heute zeigte sich wieder, dass sich Spieler mit sehr unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen gegenüberstanden. Gerade aus diesem Grund ist der 6:0-Sieg wirklich grandios und das sahen auch viele der Zuschauer so, was unserem Team sehr viel Zuspruch einbrachte und die Jungs zu gefragten Interviewpartnern machte. Im Halbfinale stand uns mit der Carl-von-Linné-Schule aus Berlin ein erwartet starker Gegner gegenüber. Wir sahen sehr lange Ballwechsel und toll herausgespielte Punkte es machte richtig Spaß zuzuschauen, auch wenn wir uns am Ende mit 6:0 geschlagen geben mussten. Einige Spiele wurden erst im vierten oder im entscheidenden fünften Satz (bei drei Gewinnsätzen) entschieden. Unser letztes Spiel gegen die Alexander-Schmorell-Schule aus Kassel entschied nun über den dritten Platz. Nach ausgeglichenen Doppelpartien und einem 1:1-Zwischenstand mussten die folgenden Einzelspiele entscheiden. Auch hier zeigten die Jungs wieder eine tolle Leistung. Marcel konnte sein Einzel gewinnen, doch knappe Niederlagen in den anderen Spielen führten zu einer 2:4-Niederlage. Der vierte Platz ist aber eine wirklich tolle Leistung und wir sind sehr stolz auf die Jungs!! Nächstes Jahr kommen wir wieder, so Coach Uwe Arnsberger nach dem Turnier. Für die Rollstuhlbasketballer folgten parallel dazu die letzten beiden Vorrundenspiele gegen die Mannschaften aus den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, die durch eine geschlossene Mannschaftsleistung in wichtige Punkte umgemünzt wurden. Hier zeigte sich, dass neben den erfahrenen Spielern der Mannschaft auch die Nachwuchsspieler Jan Diederichs und Annika Sonnleitner ihren Anteil an den überzeugenden Ergebnissen hatten. Nach den beiden Siegen stand fest, dass man den zweiten Platz in der Gruppe A erreicht hatte, da die punktgleiche Mannschaft aus Berlin ein besseres Korbverhältnis von nur einem Punkt erzielt hatte.
Im Viertelfinale traf man auf die Erich-Kästner-Schule aus Langen, dem Rekordmeister, der den Pokal der Bundeswettkämpfe 2011 und 2012 nach Hessen geholt hatte. Mit Hilfe einer eisenharten Zonenverteidigung gelang es allerdings dem Team der Stephen-Hawking-Schule den Altmeister aus Hessen mit 21:3 Punkten klar zu bezwingen. Im Halbfinale wartete nun ein dicker Brocken auf das Team der SRH-SHS. Mit der Schulmannschaft der Frida-Kahlo-Schule St. Augustin/GS Bonn-Beuel hatte man es mit dem Landessieger von 2013 aus Nordrhein-Westfalten zu tun. Die Mannschaft aus NRW schaffte es die Stephen-Hawking-Schule bis an ihre Grenzen zu bringen und lag die ersten Minuten des Spiels sogar in Führung. Als das Team der SRH-SHS strauchelte, brachte Trainer Marco Hopp die Geheimwaffe Animona Delija, die durch zwei Körbe in Folge das Spiel umriss: Baaam!. Dank eines fokussierten Schlussspurts zog die Stephen-Hawking-Schule mit einem 12:8 Punkte-Sieg in das Finale des Bundesjugendwettkampfes ein. Somit kam es am Freitag zum Showdown der Schulmannschaften aus Baden-Württemberg und Gastgeber Berlin, die das Finale um die Goldmedaille unter den Augen von ca. 3000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle bestritten. Marco Hopp verstand es wieder einmal die Mannschaft auf diesen Höhepunkt vorzubereiten. Mit einem speziellen Motivationsvideo sollten alle Spieler heiß gemacht werden. Die Anweisung des Trainers an die Spieler für das letzte Spiel lautete: the player sacrifices for the team. Unter echter Gänsehautatmosphäre ging die Mannschaft das Finale entsprechend konzentriert an und schaffte es sich Punkt für Punkt von den Berlinern abzusetzen. Playmaker Sebastian Holzheu bewies im hartumkämpften Finalspiel einmal mehr, dass er Nerven wie Drahtseile hat und setzte go-to-guy Marc Schmitz mehrfach hervorragend in Szene, der so wichtige Punkte für die Mannschaft erzielte. Als das Geburtstagskind Nicolas Wetchy einen fulminanten Wurf aus der Halbdistanz versenkte und die Halle in einen Jubelrausch verwandelte, war klar, dass sich das Team den Sieg nicht mehr nehmen lassen würde. Die verunsicherten und überraschten Berliner zerbrachen nun Zusehens und öffneten die Räume, so dass das Team Baden-Württemberg mit Fast- Breaks und einfachen Ausstiegen sich Punkt für Punkt absetzen konnte. Mit einem Endresultat von 23:13 Punkten ging somit der Pokal in diesem Jahre an das Team der SRH-Stephen-Hawking-Schule nach Baden-Württemberg, die ausgelassen ihren Sieg zelebrierten. Zur Abschlussveranstaltung wurden dann alle Mannschaften vom Bundesfinale Jugend trainiert für Olympia und Jugend trainiert für Paralympics in einem Festakt mit vielen spektakulären Showeinlagen geehrt. Seitens des Team Baden-Württemberg nahm go-to-guy Marc Schmitz, der 2015 nicht mehr für sein Team an den Start gehen darf, die Trophäe in Form eines original Berliner Bären vom 2,15m Langen Basketballer Patrick Femerling entgegen. Arne Busch / Marco Hopp SGK Rolling Chocolate