Werkzeuge im. Technikunterricht

Ähnliche Dokumente
Fachgerechter Umgang mit einer Handbügelsäge (Unterweisung Industriemechaniker / -in)

Bereich: Technisches Werken / Wirtschaft Arbeit Gesundheit Klasse: 5 Arbeitszeit: 12 bis 14 Stunden (4 Std. im Computerraum, 8 10 Std.

F l a s c h e n t r ä g e r Hinweis

K u g e l r a l l y e Hinweis

/ Z

S c h u h p u t z k a s t e n m i t

K o g g e Hinweis

H a n d y - H a l t e r Hinweis

R a t s c h e Hinweis

Deutsche Mechatronics GmbH Christoph Lenz Werkzeugbau, Ausbildung Mechanik Mechernich. Fachbereich Technik Peter Schick Mechernich

K l o p f s p e c h t Hinweis

unter 36 Monaten nicht geeignet. Erstickungsgefahr!

Bauanleitung Gehäuse TML August 2015 M.Haag

H e l i k o p t e r Hinweis

W e r k z e u g t r ä g e r P r o f i Hinweis

Achtung! Dieses Produkt enthält verschluckbare Kleinteile. Es besteht Erstickungsgefahr!

16 Das Werkzeug. M KATABA Sägen ohne Rücken, sie erlauben sehr tiefe Schnitte in das Holz. DOUZUKI Sägen mit Rücken, sie arbeiten besonders

F o r m e l 1 R e n n w a g e n Hinweis

O s t e r h a s e Hinweis

T o p f u n t e r s e t z e r Hinweis

Materialliste. Werkzeug. Hinweis. Schwierigkeitsgrad

S p a r d o s e K a u z Hinweis

F l e c h t h o c k e r Hinweis

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Werken in Bildern: Holz (3. bis 9. Klasse)

B ü r o - S e t m i t

K o g g e Hinweis

Die Laubsäge. Start Bogen. Spannfutter mit Spannhebel. Griff. Laubsägetisch. Sägeblätter. Laubsäge. Schraubzwinge befestigen. Zähne schauen zum Griff

/ CD-Ständer Wolkenkratzer

Fertigungsverfahren 1

D V D - R

Metall-Laterne mit Acrylglasscheiben

Futterautomat aus Fruchtsaftflasche Bastelarbeit der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr e. V.

Flaschenöffner mit M8-Gewinde Arbeitsschritte Rundstab:

Bernd Megger 2015 Seite 1 von 11

S c h l ü s s e l a n h ä n g e r Hinweis

Technik und Computer

Metall-Laterne mit Acrylglasscheiben

Achtung! Dieses Produkt enthält verschluckbare Kleinteile. Es besteht Erstickungsgefahr! D101980#1

Werkstatt, Werkzeug, Holz

Rikscha mit Handyhalter

Berufsorientierung Technik 7 Bausteinbeschreibung M7.2

W i n d k r a f t f a h r z e u g ( H o l z ) Hinweis

Fertigungsverfahren. Feilen & Sägen. Stoffkunde und Fertigungstechnik Feilen & Sägen. AGVS Ausbildungszentrum Berner Oberland 1/10

Ein Hauch von Urlaub die mediterrane Küche

Nicht Mit viel Hilfe Mit wenig Hilfe selbständig

1. Arbeitsschritte Platinenhalter - Grundplatte

M E M O - B

neuer i-pod, Flachbildschirm, Segway, Elektro-Fahrrad, Staubsauger, Fahrrad, Haus, Schere, PC,

Formel-1-Rennwagen. Aufgabe und Motivation. Bereich: Werken Klasse 3 bis 6 Arbeitszeit: 10 bis 16 Stunden

Benötigtes Werkzeug und Hilfsmittel: Stückliste:

N u s s k n a c k e r

Strandkarre Sack & Pack

Technik und Computer

Bohrertypen: NwT T-Multi Hampel 5/2013 NwTTechnikTipp12: Bohren mit der Tischbohrmaschine. Die Tisch bzw. Ständer- Bohrmaschine (TBM):

S t r a n d s t u h l Hinweis

K u g e l l a b y r i n t h Inhalt:

Hakenleiste aus Holz und Kunststoff

Theorie. Schneidevorgang. Nicht jedes Sägeblatt kann nachgeschärft werden. Handsägen schärfen Scharfe Zähne schneiden besser

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Wir stellen ein Tic Tac Toe Spiel her. Das komplette Material finden Sie hier:

W a r n a n l a g e Hinweis

A m p e l s c h a l t u n g Hinweis

2. Methoden- und Verfahrenskompetenz Die Schüler

We r k p ackung I L e o n a r do da Vinci

Veritas Hobelbausatz

Mein Werkstück aus Acrylglas (PMMA)

Praktische Lokomotive

die Selbstbau-idee Mini-Gourmet

Industrielle Metallberufe Mühlespiel

Adventstanne Schmuckstück

G e s c h i c k l i c h k e i t s s p i e l Hinweis

Schlüsselhaus Immerfind & Nieverlier

Crokinole N Klasse: Dazu passende Arbeitsblätter gratis zum Herunterladen Name:

freizeitspieltore die toom idee Nachbauanleitung ganz einfach Schritt für Schritt erklärt! ganz einfach Schritt für Schritt erklärt!

Name: Modelle - Teile Klasse:

Weihnachtspyramide N Achtung: Die brennenden Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen!!!

Accessoire-REGAL hollywood

Bohrmaschinen, Bedienung. und Arbeitsschutz G HOL-U AK Lernziele

Metall-Sonnenuhr

Kerzenstern - Frieden

Mausefallenfahrzeug M101063#1

Veritas Miniatur Handhobel

Sicherer Umgang mit Holzbearbeitungsmaschinen

Pocket-Kegelbahn

Anreißen Körnen. Anreißen. Körnen METALL, KLASSE 8

Bauanleitung zum durchsichtigen Fenstergitter Einzukaufendes Material (für Fenstergröße 80 x 60 cm)

Metall-Sonnenuhr

N LKW Tom Trucker

Bauanleitung: Idee und Text Prof. Walter Hanko

Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben Jahrgangstufe 5

Bernd Megger Ein alter Hut, werden einige sagen, aber auch alte Hüte lassen sich in den Lehrplan integrieren. Bernd Megger

Bauanleitung. Cajon. 42 x 28 x 28 cm. Inhaltsverzeichnis

Raketenbasis Cosmodrome

Savonius-Windkraftfahrzeug

Transkript:

Werkzeuge im Technikunterricht Übersicht über die wichtigsten Werkzeuge, die im Unterricht zur Holzbearbeitung verwendet werden 1. überarbeitete Ausgabe

2 Werkzeuge Inhaltsverzeichnis Übersicht Sägen... 3 1. Die Feinsäge... 3 2. Die Puksäge... 3 3. Der Lausägebogen... 3 Raspeln und Feilen... 5 Feilenblatt Angel Heft... 5 Das Schleifen... 7 Die Standbohrmaschine... 8 1. Vorwort... 8 2. Sicherheitsregeln... 8 3. Bohrerarten... 8 4. Bestandteile der Bohrmaschine... 9 Impressum... 10

Grundlagen 3 Übersicht Sägen 1. Die Feinsäge: Gerade Schnitte lassen sich hervorragend mit der Feinsäge ausführen. Feinsägen arbeiten auf Stoß, d.h., wenn sie vom Körper weg geführt werden. 2. Die Puksäge: Rundstäbe und dünne Leisten werden mit der Puksäge zugesägt. Je nach Werkstoff können verschiedene Sägeblätter eingespannt werden. Die Puksäge, eine Bügelsäge, arbeitet auf Zug, also wenn sie zum Körper hin bewegt wird. 3. Der Lausägebogen: Für runde Schnitte, Kurven und Ecken eignet sich die Laubsäge. Auch sie arbeitet auf Zug. Beim Einspannen des Sägeblattes (4) ist darauf zu achten, dass die Zähne immer nach unten in Richtung des Griffes (1) zeigen. Um das Sägeblatt zu spannen werden die beiden Bügel des Bogens (2) leicht zusammengedrückt und dann die Flügelmuttern (3) festgezogen. Werden die Bügel nun wieder losgelassen, ist das Sägeblatt gespannt. Achtung: Werkstück nicht einspannen sonder auf den Laubsägetisch legen! Sägeblatt immer senkrecht halten! Die Säge sägt immer an der gleichen Stelle - nur das Werkstück wird bewegt!

4 Werkzeuge 4. Regeln beim Sägen: Werkstücke werden - außer beim Sägen mit der Laubsäge - immer eingespannt! Zum Ansetzen der Säge eignet sich ein kleines Stück Restholz als Führung! Wir stehen immer aufrecht und führen die Säge leicht schräg - so verkantet die Säge nicht so schnell. Der Anriss (= angezeichnete Linie) wird nie weggesägt, da ansonsten das Werkstück zu klein wird. Der Rest wird mit der Feile oder mit Schleifpapier abgeschliffen. Gegen Ende des Sägens muss vorsichtig gesägt werden, da sonst das Holz splittern könnte.

Grundlagen 5 Raspeln und Feilen Wenn unser Werkstück zu groß geraten ist oder wir die Oberfläche glätten möchten, haben wir verschiede Möglichkeiten: Mit der Holzraspel können wir in kurzer Zeit viel Material abtragen. Allerdings wird die Oberfläche davon sehr rau. Zum Glätten solcher Oberflächen - oder auch von Sägekanten - verwenden wir die Feile. Feilen gibt es in verschiedenen Größen und Formen und für verschiedene Materialien: Formen: Dreikantfeile Rundfeile Halbrundfeile Flachfeile Vierkantfeile Für ebene Flächen und Außenrundungen verwenden wir Flach- und Halbrundfeilen. Für Bohrungen, Innenkanten und Innenrundungen können wir mit Dreikant-, Vierkant- und Rundfeilen arbeiten. Je nach Größe des Werkstücks und nach Menge des Materials, das entfernt werden soll können wir Universalfeilen (groß) oder Schlüsselfeilen (klein) verwenden. In der Schule benutzen wir ausschließlich Universalfeilen die für alle Materialien (Holz, Metalle, Kunststoffe) geeignet sind. Feilen bestehen im Normalfall aus 2 Teilen, dem Feilenheft und dem Blatt: Feilenblatt Angel Heft Die Angel wird fest in das Heft gepresst und muss fest sitzen! -> VERLETZUNGSGEFAHR

6 Werkzeuge Feilen und Raspeln arbeiten nur in eine Richtung (Stoßrichtung). Warum das so ist, verdeutlicht die Abbildung (stark vergrößert): Stoßrichtung Daher müssen sie beim vorwärts "stoßen" unter Druck und beim rückwärts ziehen ohne Druck geführt werden. Grundsätzlich arbeiten wir immer mit zwei Händen: Bei Rechtshändern wird das Heft mit der rechten Hand gehalten. Die linke Hand liegt auf dem Blatt und führt dieses. Werkstücke werden immer kurz eingespannt um Vibrationen zu vermeiden. Zum Reinigen der Feilen und Raspeln wird eine Feilenbürste (Drahtbürste) verwendet, die quer zum Heft geführt wird (parallel zum Feilenhieb).

Grundlagen 7 Das Schleifen Um Oberflächen zu glätten, verwenden wir Schleifpapier. Schleifpapier besteht aus Schleifkörnern, die auf einem Papierstreifen fest geleimt sind: Je nach Größe der Schleifkörner unterscheidet man zwischen verschieden groben Körnungen (die Körung orientiert sich an der Anzahl der Maschen eines Siebes pro Zoll (=25,4 mm)) Grobes Schleifpapier (40er Körnung): verwendet man zum Entfernen von Lacken oder Leim. Mittleres Schleifpapier (80er Körnung): wird zum Vorschleifen verwendet. Feines Schleifpapier (150er Körnung): verwendet man zum Feinschleifen oder zum Verschleifen von Grundierungen. Sehr feines Schleifpapier (240er Körnung): zum Endschleifen von z.b. Lacken, Spachtelmassen, Kunststoffen. Regeln beim Schleifen: Flächen werden immer in Faserrichtung (Holzmaserung) mit dem Schleifklotz oder dem Schleifbrett geschliffen. Sonst entstehen unschöne Kratzer. Scharfe Kanten werden mit Schleifpapier und Schleifklotz gebrochen. So wird das Ausfasern verhindert und die Verletzungsgefahr ist geringer. SCHLEIFSTÄUBE UND SCHLEIFSPÄNE NUR ABSAUGEN, NICHT WEG- PUSTEN ODER ABFEGEN!

8 Werkzeuge Die Standbohrmaschine 1. Vorwort Um mit der Standbohrmaschine arbeiten zu können, muss die Maschine beherrscht werden und es müssen einige Sicherheitsregeln eingehalten werden, damit niemandem etwas passiert. Um sicherzustellen, dass jede Schülerin und jeder Schüler diese Kriterien erfüllt, wird eine theoretische und praktische Prüfung abgelegt, bei der das Wissen und der Umgang mit der Maschine vom Lehrer kontrolliert werden. Die folgenden Bilder und Texte sollen euch bei der Vorbereitung auf die Prüfung helfen: 2. Sicherheitsregeln: a) Herabhängende Kleidungsstücke müssen entfernt werden (Schals, Schmuck, weite Ärmel,...)! b) Lange Haare müssen zusammengebunden oder hochgesteckt werden! c) Eine Schutzbrille muss getragen werden! d) Eine zweite Person steht immer am Not-Aus-Schalter! e) Wer bohrt, muss sich auf seine Arbeit konzentrieren. er darf sich nicht von anderen ablenken lassen! f) Für kleine Werkstücke immer eine Spannvorrichtung verwenden (z. B. Schraubstock)! g) Lang herausragende Werkstücke müssen abgestützt werden, um ein Kippen zu vermeiden. 3. Bohrerarten: ACHTUNG: Für elektrische Bohrmaschinen mit einem Bohrfutter dürfen nur Bohrer mit zylinderförmigem (= rundem) oder sechseckigem Bohrerschaft verwendet werden. Universalbohrer: Für Holz, Metall und Kunststoff geeignet. Bohrkopf Bohrschaft Forstnerbohrer: Nur für Holz geeignet Forstnerbohrer: Nur für Holz geeignet Senker: Zum Entgraten oder Ansenken von Bohrungen. Holzspiralbohrer: Nur für Holz geeignet

Grundlagen 9 4. Bestandteile der Bohrmaschine 01. Stromkabel 02. Bohrtisch 03. Ständer / Bohrsäule 04. Motor 05. An- / Aus- Schalter 06. Riemengetriebe 07. Vorschubhebel 08. Bohrwelle 09. Bohrfutter 10. Bohrfutterspannschlüssel 11. Bohrer 5. Arbeitsschritte beim Bohren: 1. Werkstück anreißen (= anzeichnen) und vorstechen. 2. Bohrer einspannen (Bohrfutterspannschlüssel immer abziehen!). 3. Probelauf. 4. Werkstück einspannen. 5. Bohrtiefe einstellen. 6. Sicherheitsregeln beachten! 7. Maschine einschalten. 8. Vorsichtig und mit gleichmäßigem Vorschub (= Druck) bohren. 9. Gegen Ende der Bohrung vorsichtig bohren, damit das Werkstück nicht ausreißt. 10. Bohrer langsam zurückführen. 11. Maschine abschalten und auslaufen lassen. 12. Maschine bei Stillstand mit dem Handfeger reinigen.

10 Werkzeuge Werkzeuge im Technikunterricht Impressum Autor: e-mail: Internet: Jochen Maier Fachlehrer Bertha-Benz-Realschule Wiesloch Technik-Maier.de@web.de www.technik-maier.de Urheberrecht: Die fotomechanische oder anderweitig technisch mögliche Reproduktion des Satzes beziehungsweise der Satzanordnung für nicht kommerzielle und kommerzielle Zwecke nur mit Genehmigung des Autors. Die Urheberrechte der Copyrightinhaber werden ausdrücklich anerkannt. Dies gilt in besonderem für im Text bezeichnete Firmen- und Markennamen. Februar 2010