Technische Erläuterungen für - Gleichstrom- Proportionalmagnete. G XX 2. Zusatz. Inhaltsübersicht

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Transkript:

SPEZIALFABRIK FÜR ELEKTROMAGNETISCHE APPARATE SPECIALISTS IN ELECTROMAGNETIC DEVICES Technische Erläuterungen für - Gleichstrom- Proportionalmagnete QUALITÄT SEIT 1912 4 Produktgruppe G XX 2. Zusatz Teilliste Inhaltsübersicht 1. Definition von Proportionalmagneten 2. Bauform und Ausführung 3. Erläuterung der technischen Begriffe 3.1 Die Kraft Hub Kennlinien 3.2 Die Hub Strom Kennlinien 3.3 Die Kraft Strom Kennlinien 3.4 Anzugs-, Anstiegs- und Abfallzeiten 3.5 Einschaltdauer und Überlastbarkeit 3.6 Temperaturbegriffe 3.7 Isolierstoffklassen und Zuordnung der Grenztemperaturen 3.8 Normale Betriebsbedingungen 3.9 Hinweis auf geltende Vorschriften 4. Proportionalmagnete mit Lageregelkreis Magnet-Schultz GmbH & Co. Postfach 1665 D 87686 Memmingen Allgäuer Straße 30 D 87700 Memmingen Telefon ++49 (08331) 104-0 Telefax ++49 (08331) 104-333 VTF@msmsm.com www.msmsm.com

1. Definition von Gleichstrom Proportionalmagneten Mit Proportionalmagnet werden elektromagnetische Gleichstrom-Betätigungsmagnete - meist Hubmagnete - bezeichnet, die als Stellglieder oder Teile von Stellgliedern in Steuerketten und Regelkreisen eingesetzt werden. Sie unterscheiden sich von klassischen Betätigungsmagneten, die ihrem Wesen nach Zweipunktstellglieder sind, je nach der praktischen Anwendung, entweder in ihrem kontinuierlichen analogen Weg-Stromverhalten in Verbindung mit ihrer Gegenlast oder in ihrem besonders definierten Kraft-Stromverhalten. Die Unterschiede werden in den nachstehenden Bildern verdeutlicht. Schematisches Zweipunktverhalten eines Hubmagneten der gegen eine Feder arbeitet (siehe Bild 1). Bei Strom überwindet die Kraft-Kennlinie die Feder-Kennlinie. Der Magnetanker legt dabei den Weg zurück und spannt dabei die Feder. kleiner werdendem Luftspalt ab), und daß die Kraft ein stromproportionales Verhalten zeigt. Durch dieses Verhalten zeigt der Magnet im Zusammenwirken mit der Feder ein proportionales Weg Stromverhalten. Proportionalmagnete dieser Art werden z.b. in Verbindung mit federbelasteten Hydroventilen verwendet. Analoges Weg Stromverhalten eines Proportionalmagneten der gegen eine konstante Gegenkraft (Gewicht oder Druck) arbeitet (siehe Bild 3). Wegen der Erzielung exakter Schnittpunkte zwischen Magnetkraft Hub Kennlinie und Gegenkraft sind die Magnetkraft Hub Kennlinien steiler als in Bild 2. 1-4 = bei Strom bis I 4 5 = Konstante Gegenkraft 1 = bei I N 2 = Feder-Kennlinie Bild 1 Hub-Strom-Kennlinie Analoges Weg Stromverhalten eines Proportional-magneten der gegen eine Feder arbeitet (siehe Bild 2) Der Proportionalmagnet ist im Prinzip als Hubmagnet ausgebildet. Jedoch sind im Gegensatz zu Bild 1, durch besondere Auslegung des Magneten, die Kraft Hub Kennlinien so gestaltet, daß sie neben ihrer Linearität fallend sind (Kraft nimmt mit Bild 3 (Parameter I) Hub-Strom-Kennlinie Analoges Kraft Stromverhalten eines Proportionalmagneten der gegen einen festen Anschlag arbeitet (siehe Bild 4). Der Gegenkraft Kennlinie 5 liegt das Arbeiten des Proportionalmagneten gegen einen starren Anschlag zugrunde. Dieses ist z. B. der Fall, wenn die, das Drehmoment erzeugende, Bremskraft in Abhängigkeit vom Strom geregelt oder gesteuert werden soll. 1-4 = bei Strom bis I 4 5 = Federkennlinie 1-4 = bei Strom bis I 4 5 = Konstante Gegenkraft (Parameter I) Hub-Strom-Kennlinie (Parameter I) Kraft-Strom-Kennlinie Bild 2 Bild 4 2 Durch die Herausgabe dieser Liste werden alle früheren Einzellisten, besonders bezüglich der Leistungsangaben, ungültig.

2. Bauform und Ausführung Wie bereits erwähnt, sind MSM Gleichstrom Proportionalmagnete im Prinzip ähnlich aufgebaut wie konventionelle Hubmagnete. Jedoch unterscheiden sie sich von diesen insbesondere in der angepaßten magnetischen Ausführung, in dem meist kleinen Hub und in der höheren Präzision der einzelnen, die magnetische Wirkung beeinflussenden Teile, insbesondere der Lagerung. Durch besondere Maßnahmen fertigungstechnischer Art und durch die Auswahl geeigneter Lagerwerkstoffe werden bei relativ kleinem Bauvolumen hohe Magnetkräfte bei kleiner Erregerleistung, kleine Hysterese und geringe Linearitätsabweichungen erzielt. Den speziellen Aufbau und die Ausführung der Magnete bitten wir den einzelnen Teillisten zu entnehmen. In den Bildern 5 und 6 ist dieses schematisch veranschaulicht. Erläuterungen zur Magnetkraft (Bild 5) Der Anker bewegt sich unter Wirkung des magnetischen Feldes aus der Hubanfangslage in die Hubendlage. Die Magnetkraft, die mit dem Kraftmeßgerät K gemessen wird ist: F M = F F F R Darin bedeutet: F F die vom elektromagnetischen Feld auf den Anker ausgeübte Kraft in einer bestimmtem Hublage in der gezeichneten Bewegungsrichtung die Anker Reibungskraft F R 3. Erläuterung der technischen Begriffe 3.1 Die Kraft Hub Kennlinien Die Kraft Hub Kennlinien der Gleichstrom Proportionalmagnete weisen durch die besondere Auslegung des magnetischen Kreises und durch konstruktive Maßnahmen eine bewußt fallende Tendenz auf (Bild 2) und sind weitgehend linear. Diese Form der Kennlinien ist besonders günstig wegen der dadurch erzielbaren exakten Schnittpunkte mit der Gegen Kennlinie (siehe Bild 2, 3 + 4). Eine optimale Anpassung an den jeweiligen Betriebsfall ist grundsätzlich möglich. Anker Bild 6 Bewegungsrichtung Bewegungsrichtung 3.1.1 Magnetkraft und Magnetrückstellkraft Bei den Kraft Hub Kennlinien sind 2 Kräfte zu unterscheiden: a) die Magnetkraft F M b) die Magnetrückstellkraft F MR Während die Magnetkraft gemäß DIN VDE 0580 als ausnutzbare, also um die Reibung verminderten Teil der im Betätigungsmagneten in Hubrichtung erzeugten mechanischen Kraft definiert wird, ist die Magnetrückstellkraft um den zweifachen Betrag der im Magneten auftretenden Reibungskräfte und um die geringfügige elektromagnetische Hysterese größer. Anker Erläuterung zur Magnetrückstellkraft (Bild 6) Der Anker wird durch die Kraft F MR gegen die Wirkung des magnetischen Feldes aus der Hubendlage in die Hubanfangslage geschoben. Die Magnetrückstellkraft, die mit dem Kraftmeßgerät gemessen wird, ist dann: F MR = F F + F Hy + F R Darin bedeutet F Hy die Kraft, die durch magnetische Hysterese entsteht. Sie ist gegenüber der Reibungskraft F R relativ klein. Die Differenz zwischen Magnetrückstellkraft und Magnetkraft F beträgt also: F = 2 F R + F Hy Die Kraft Hub Kennlinien werden für verschiedene Ströme angegeben (Bild 7). Bild 5 Abbildungen unverbindlich - Änderungen vorbehalten. 3

3.1.2 Kraft Hysterese Die Kraft Hysterese H F ist die Differenz zwischen der Magnetrückstellkraft und der Magnetkraft bei dem jeweils konstanten Strom (Bild 7). Der Bemessungswert H FB ist die Differenz zwischen der Magnetrückstellkraft und der Magnetkraft bei Nennstrom. Er wird in Prozent der Nennmagnetkraft angegeben. F M F MR F MN I N s N = Magnetkraft = Magnetrückstellkraft = Nennmagnetkraft = Nennstrom = Nennhub H F = Krafthysterese H FN = Nennkrafthysterese H FK = Kommutierungskrafthysterese H FKN = Nennkommutierungskrafthysterese Als Kurvenform des Erregerstromes wurde für die Angabe in den MSM Teillisten Gleichstrom, gleichgerichtet über Brückengleichrichter aus dem Wechselstromnetz gewählt. Durch Überlagerung des Gleichstromes mit Wechselstrom höherer Frequenz (Dither Signal) läßt sich die Krafthysterese minimieren. 3.2 Die Hub Strom Kennlinien Wie bereits in Bild 2 und 3 gezeigt, können diese Kennlinien aus den Schnittpunkten der Kraft Hub Kennlinien für die verschiedenen Ströme mit den jeweiligen Gegenkraft Kennlinien gewonnen werden. Da die Gegenkräfte in ihrem Kraft Weg Verhalten und in ihrem Hystereseverhalten sehr mannigfaltig sein können, kann diese Kennlinie und die von ihr abgeleiteten Größen nur im Zusammenwirken mit der jeweils zu betätigenden Vorrichtung (z.b. Hydraulikventil) angegeben werden. 3.3 Die Kraft Strom Kennlinien Die Kraft Strom Kennlinien der MSM Proportionalmagnete sind durch die spezielle Auslegung des magnetischen Kreises und durch die hohe Präzision der Fertigung in weiten Grenzen linear. Allerdings sind dieser Linearität insbesondere im kleinen Hub- und Strombereich physikalische Grenzen gesetzt. Die Kraft Strom Kennlinien werden für verschiedene Hübe angegeben. Bild 8 zeigt eine typische Kraft Strom Kennlinie für einen bestimmten Hub. Bild 7 3.1.3 Kommutierungs Krafthysterese Die Kommutierungs Krafthysterese H FK ist die größte Krafthysterese im Hubbereich von 10% des Nennarbeitshubes bei halbem Nennarbeitshub. Die Nenn Kommutierungs Krafthysterese H FKN ist die größte Kommutierungs Krafthysterese bei Nennstrom. Die prozentuale Nenn Kommutierungs Krafthysterese ist die Nenn Kommutierungs Krafthysterese bezogen auf die Nennmagnetkraft F MN Bild 8 F MN H I I A I L I N Kraft-Strom-Kennlinie für einen bestimmten Magnethub = Nennmagnetkraft = Stromhysterese = Linearitätsstrom = Nennstrom H FKN % H FKN = x 100 F MN 3.1.4 Einfluß der Meßmethode auf die Hysterese Die Größe der Krafthysterese hängt sehr stark von der Meßgeschwindigkeit und der Kurvenform des Erregerstromes ab. Die Angaben in den MSM Teillisten beziehen sich in der Regel auf statische Messungen, bei Angaben der dynamischen Krafthysterese ist eine bestimmte Meßgeschwindigkeit zugrunde gelegt. Die jeweilige Meßgeschwindigkeit ist aus den Teillisten ersichtlich. 3.3.1 Strombegriffe Der Grenzstrom I G ist der Strom, mit dem der Magnet dauernd belastet werden kann, ohne ihn thermisch zu überlasten. Der Linearitätsstrom I L ist der kleinste Wert des Stromes, bei dem die Kraft-Strom-Kennlinie von Proportionalmagneten hinreichend linear ist. Der Ansprechstrom I A ist der Strom, der erforderlich ist, ausgehend von der Hubanfangslage, um den Magnet Anker gegen die Wirkung seiner Reibungskräfte in Bewegung zu setzen. 4

3.3.2 Leistungsbegriffe Entsprechend der unter Punkt 3.3.1. genannten Strombegriffe gelten die Leistungsbegriffe analog und werden wie folgt benannt: Nennleistung P N Grenzleistung P G Linearitätsleistung P L Ansprechleistung Nennleistung, Linearitätsleistung und Ansprechleistung beziehen sich auf eine Bezugstemperatur der Erregerwicklung von + 20 C. Die Grenzleistung bezieht sich auf den betriebswarmen Zustand. 3.3.3 Stromhysterese H I Die Stromhysterese H I ist die Differenz der Stromwerte zwischen der aufwärts- und der abwärtsmagnetisierten Magnetkraft Hub Kennlinie bei jeweils konstantem Hub. Der Bemessungswert der Kraft Strom Hysterese H IB ist der maximale Wert der Differenz zwischen dem aufwärtsund abwärtsgerichteten Kurvenweg und wird in % des Nennstromes angegeben. Die Nenn Stromhysterese H IN ist die Stromhysterese bei Nennhub. Die prozentuale Nenn Stromhysterese % H IN ist die Nenn Stromhysterese bezogen auf den Nennstrom. H IN P A % H IN = x 100 I N 3.3.4 Linearitätsabweichung Die Linearitätsabweichung L ist die größte Differenz ( I max.) zwischen der die Punkte 1 und 2 verbindenden Geraden (ideale Kennlinie) und der mittleren Kennlinie bei dem jeweils konstanten Hub. Bild 9 mittlere Kennlinie ideale Kennlinie Die Nenn Linearitätsabweichung L N ist die Linearitätsabweichung bei Nennhub. Die prozentuale Nenn Linearitätsabweichung % L N ist die Nenn Linearitätsabweichung bezogen auf den Nennstrom. 3.4 Anzugs-, Anstiegs- und Abfallzeiten Die Anzugs- und Abfallzeiten eines Proportionalmagneten, der in seinem praktische Einsatz einen bestimmten Hub durchlaufen muß, hängt in hohem Maße von seiner, in den meisten Fällen nicht bekannten, Gegenlast und von dem verwendeten Regler ab. Diesbezügliche Angaben in den Teillisten sind daher nicht möglich. Die Werte sind daher jeweils im praktischen Einsatz zu ermitteln. Dagegen werden die Anstiegs- und Abfallzeiten des Proportionalmagneten, dessen Hub im praktischen Einsatz konstant oder annähernd konstant ist, in den Teillisten in Form von Kurven F = f (t) Parameter Strom angegeben. 3.5 Einschaltdauer und Überlastbarkeit MSM Proportionalmagnete sind für Dauereinschaltung ausgelegt, d.h. die Magnete können mit ihrem Grenzstrom I G dauernd belastet werden, ohne sie thermisch zu überlasten. In der steuerungs- und regeltechnischen Anwendung ist es möglich, die Magnete kurzzeitig über ihren Grenzstrom hinaus zu überlasten, wenn nach dieser Überlastung entsprechende Unterlastintervalle (entsprechende Absenkung des Stromes unter den Grenzstrom) oder entsprechende stromlose Pausen folgen. In diesen Fällen ist durch Versuche zu ermitteln, ob die Temperatur des Magneten noch unterhalb seiner Grenztemperatur liegt. 3.6 Temperaturbegriffe Es gelten die Begriffe nach DIN VDE 0580 Pkt. 2.8, die hier auszugsweise wiedergegeben werden: 3.6.1 Die Umgebungstemperatur ϑ13 (in C) eines Gerätes ist die Durchschnitts-Temperatur an festgelegten Stellen seiner Umgebung. 3.6.2 Die Beharrungstemperatur ϑ23 (in C) eines Gerätes oder eines Teiles davon ist die, bei Gleichheit zwischen zugeführter und abgeführter Wärme, auftretende Temperatur. 3.6.3 Die Bezugstemperatur ϑ11 (in C) ist die Beharrungstemperatur im stromlosen Zustand bei bestimmungsgemäßer Anwendung. Sie kann einen anderen Wert haben als die Umgebungstemperatur, z. B. beim Anbau eines Hubmagneten an einen vom betriebswarmen Öl durchflossenen Hydraulikschieber. 3.6.4 Die Endübertemperatur ϑ 32 (in K) ist die Übertemperatur am Ende eines Erwärmungsvorganges, sie ist in den meisten Fällen die Beharrungsübertemperatur. 3.6.5 Als obere Grenztemperatur ϑ 21 ( C), Kurzbenennung: Grenztemperatur, gilt die höchste für ein Gerät, oder ein Teil davon, zulässige Temperatur. Die zulässige Grenztemperatur wird in den Teillisten angegeben. 5

3.6.6 Die Übertemperatur ϑ 31 ist der Unterschied zwischen der Temperatur des elektromagnetischen Gerätes, oder eines Teiles davon, und der Bezugstemperatur δ 11. 3.6.7 Als untere Grenztemperatur ϑ 12 ( C) gilt die niedrigste für ein Gerät, oder ein Teil, davon zulässige Temperatur. 3.6.8 Als Grenzübertemperatur ϑ 33 (K) gilt der zulässige Höchstwert der Übertemperatur. 3.6.9 Als Heißpunktdifferenz ϑ 34 (K) gilt der Unterschied zwischen der nach den einschlägigen VDE Bestimmungen ermittelten Temperatur der Wicklung und der nach Erfahrung angenommenen Temperatur, an der für die übliche Messung nicht zugänglichen, vermutlich heißesten Stelle der Wicklung. 3.7 Isolierstoffklassen und Zuordnung der Grenztemperaturen Die Isolierstoffe werden bezüglich ihrer Dauertemperaturbeständigkeit in Isolierstoffklassen eingeteilt. Hierüber gibt nachstehende Tabelle Auskunft: Nr. Isolierstoff- Grenztemp. Grenzüber klassen C temp. K 1 Y 90 50 2 A 105 65 3 E 120 80 4 B 130 90 5 F 155 115 6 H 180 140 7 200 200 160 8 220 220 180 9 250 250 210 3.8 Normale Betriebsbedingungen Gleichstrom Proportionalmagnete sind für folgende normale Betriebsbedingungen ausgelegt: 3.8.1 Die Umgebungstemperatur überschreitet nicht 40 C und ihr Mittelwert über eine Dauer von 24 Stunden nicht 35 C. Die untere Grenze für die Umgebungstemperatur ist -5 C. 3.8.2 Die Höhenlage des Verwendungsortes beträgt nicht mehr al000 m über dem Meeresspiegel. 3.8.3 Die Umgebungsluft soll nicht wesentlich durch Staub, Rauch, aggressive Gase und Dämpfe oder Salzgehalt verunreinigt sein. 3.8.4 Die relative Feuchtigkeit der Umgebungsluft soll 50% bei 40 C nicht überschreiten. Bei geringeren Temperaturen kann höhere Luftfeuchtigkeit zugelassen werden, z.b. 90% bei 20 C. Auf gelegentlich auftretende mäßige Kondenswasserbildung ist Rücksicht zu nehmen. 3.8.5 Bei Aufstellung der Geräte sind unsere Einbau Richtlinien in den Teillisten zu beachten. 3.8.6 Treten in der Praxis Abweichungen von diesen normalen Betriebsbedingungen auf, so müssen entsprechende Maßnahmen, wie höhere Schutzart, Spezialoberflächenschutz usw. getroffen werden. In solchen Fällen bitten wir unter Angabe der vorliegenden Betriebsbedingungen um Rückfrage. 3.8.7 Bekannte Umgebungseinflüsse bei Lagerung und Transport sind zu berücksichtigen. 3.9 Hinweis auf geltende Vorschriften Im übrigen gelten die Bestimmungen für elektromagnetische Geräte DIN VDE 0580 sinngemäß. Insbesondere wird darauf hingewiesen, daß die technischen Daten sich auf die Speisung der Geräte aus dem Wechselstromnetz, gleichgerichtet über Einphasen Doppelweg Gleichrichter beziehen. 4. Proportionalmagnete mit Lageregelung Mit Hilfe eines induktiven druckdichten Wegaufnehmers, der auf dem Magneten montiert ist, und einem elektronischen Lageregelkreis lassen sich Stellqualitäten erreichen, die den Servomotoren in der Hydraulik bezüglich Genauigkeit ebenbürtig sind, ohne die Empfindlichkeit dieser Bauteile zu besitzen. Wir verweisen hier auf unsere Teillisten A WA F A WA X A WU X, A WE F, A WE X, A SE W, A WX X. Hinweis zu den technischen Harmonisierungsrichtlinien innerhalb des europäischen Binnenmarktes Elektromagnete dieses Produktbereiches werden der Niederspannungsrichtlinie 72/23 EWG zugeordnet. Zur Gewährleistung der Schutzziele dieser Verordnung werden die Produkte nach gültiger DIN VDE 0580 gefertigt und geprüft. Dies gilt gleichzeitig als Konformitätserklärung des Herstellers. Hinweis zur EMV-Richtlinie 89/336 EWG Elektromagnete fallen nicht unter den Geltungsbereich der EMV-Richtlinie, da sie im Sinne der Richtlinie keine elektromagnetischen Störungen aussenden und deren Betrieb auch nicht durch elektromagnetische Störungen beeinträchtigt wird. Die Einhaltung der EMV-Richtlinie ist deshalb vom Anwender durch entsprechende Beschaltung sicherzustellen. Beispiele für Schutzbeschaltungen können den jeweiligen technischen Unterlagen entnommen werden. G XX G XX E G XX 2. Zusatz G XX V W XX P XX H XX D XX Y XX K XX - Technische Erläuterungen Gleichstrom-Hubmagnete Betätigungsmagnete in explosionsgeschützter Ausführung Gleichstrom-Proportionalmagnete Gleichstrom-Verriegelungseinheiten Wechselstrom-Hubmagnete Gleich- oder Wechselstrom- Ventilmagnete für Pneumatik Gleich- oder Wechselstrom- Steuermagnete für Hydraulik Drehstrom-Hubmagnete Schwingmagnete Elektromagnet-Kupplungen und -Bremsen Es gelten die allgemeinen Lieferbedingungen für Erzeugnisse und Leistungen der Elektroindustrie, sowie die -Verkaufsbedingungen. 6 Printed in Germany 0903/99 Ss