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Transkript:

Präsentation Erfolgsfaktoren für solare Mikrowärmenetze mit saisonaler geothermischer Wärmespeicherung GEOSOL präsentiert von Peter Biermayr (TU-Wien, Energy Economics Group) erstellt unter der Mitwirkung von Gregor Götzl, Julia Weilbold, Anna-Katharina Brüstle, Stefan Hoyer (Geologische Bundesanstalt) und Gerald Stickler und SchülerInnen (HTL Wiener Neustadt) am 14.10.2011 an der TU-Wien Ein Forschungsprojekt im Rahmen des Forschungsprogramms Sparkling Science, gefördert vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Inhalt Inhalt der Präsentation: 1. Motivation, Fragestellung und Methode 2. Zwischenergebnisse 3. Die Kooperation mit SchülerInnen 4. Vorläufige Schlussfolgerungen

Motivation Untersuchungsleitende These Saisonale Wärmespeicherung ist die Schlüsseltechnologie für eine vollsolare Wärmeversorgung im Niedertemperaturbereich. Drei Haupt-Forschungsfragen: 1. Eignung von oberflächennahen geothermischen Speichern (langfristig, dynamisch). 2. Technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Erfolgsfaktoren für das GEOSOL-Modellsystem. 3. Analyse der praktischen Umsetzbarkeit anhand von Fallstudien im Großraum Wiener Neustadt. Motivation Wärmebedarf Gebäude 2010/2050 Innovation: Faktor 8 Wärmespeicher = saisonaler Speicher Solarthermie Winter? 2010 inkl. Brauchwasser 2050 Quelle: Müller et al., 2010, Heizen 2050, klima energie fonds, Nr. 814008

Fragestellung Das GEOSOL-Modellsystem Methoden Wesentliche Methoden Analyse internationaler Erfahrungen Simulation eines Modellsystems (unterirdische und oberirdische Komponenten, Raster: 1h, Zeitraum 5a Ausarbeitung konkreter Fallstudien Beiträge der HTL Wr. Neustadt Ausarbeitung von Fallstudien (Erhebungen, Berechnungen) Errichtung einer Projekthomepage Konzept für ein Feldlabor erneuerbare Energie- Technologien an der HTL

Methoden Simulation des Modellsystems: Komponenten: Wärmenachfrage (HWB Gebäude, BW-Erwärmung) Wärmebereitstellung (solarthermische Anlagen) Wärmenetz und dezentrale Komponenten Wärmepumpe Tiefensonden Werkzeuge: Auf EXCEL-Oberfläche modellierte Komponenten Comsol-Multiphysics, finite Elemente Prof. Glück Zusammenschluss mit TRNSYS geplant Vorläufige Ergebnisse Wärmenachfrage und Bereitstellung Modell: Gebäude P HZ =10kW, Solarthermie A K =25m 2, Bilanz inkl. Q BW ausgeglichen

Vorläufige Ergebnisse Wärmespeicherung vs. Wärmeentzug Jahr 1: Wärmespeicherung TVL = 70 C Jahr 2: Wärmeentzug T VL = - 2 ; Einzelsonde! Wärmespeicherung um Faktor 2.5 > als Wärmeentzug Langfristiger Wärmeentzug (Fernfeld) problematisch! Wärmespeicherung im Jahr 1 bewirkt Leistungserhöhung um 30% bei anschließendem Wärmeentzug gegenüber konventionellen Wärmeentzug Vorläufige Ergebnisse Temperaturen im sondennahen Bereich Wechselbetrieb Wärmespeicherung - Wärmeentzug, Simulationsdauer: 5 Jahre Starke Beeinflussung des Untergrundes beschränkt sich auf das direkte Sondenumfeld. In Distanz von 3 Meter Erwärmung des Untergrundes nach 5 Jahren nur ca. 5 C. Sukzessive Aufwärmung des sondennahen Untergrundes infolge des ungenügenden Wärmeentzug während den Heizphasen.

Vorläufige Ergebnisse Speicherwirkungsgrad Einzelsonde gering! Einzelsonde (Ladung u. Entladung) y Verluste nach oben x x ablaufende saisonale Wärmewelle T x T0 z Verluste nach unten Nicht wiedergewinnbar! Vorläufige Ergebnisse Anordnung von Sondenfeldern 1 Lade- u. 3 zusätzliche Entladesonden r Sonden 3m Wesentliche Erkenntnisse: Verhältnis Lade- zu Entladesonden: ca. 1:4 Optimaler Sondenabstand: ca. 3 Meter d.h. unproblematisch Gesamt-Speicherwirkungsgrad: sehr hoch (>0,8) Sondenrücklauf typ. +9 C 6 C Wärmepumpe für Entnahme erforderlich

Vorläufige Ergebnisse Wirtschaftlichkeit statisch 4 Gebäude, A BGF =850m 2, P HL =38kW, Q tot =71 Mwh therm /a Position Einheit GEOSOL dezentraleöl ZH Wärmenetz (100m) Invest Euro 31.000 Wärmepumpe (60 kw) Invest Euro 14.233 Solarthermie (100m 2 ) Invest Euro 28.000 Sonden (4x120m) Invest Euro 26.400 Ölkessel (4 Stk.) Invest Euro 24.000 Öltanks (4 Stk.) Invest Euro 4.000 Stromkosten (WP, P netz., Brenner) Euro/a 1.836 269 Ölkosten Euro/a 7.366 Investitionen total Euro 99.633 28.000 Betriebskosten pro Jahr Euro/a 1.836 7.635 Gesamtkosten pro Jahr (20a) Euro/a 6.818 9.035 Achtung: Strom- u. Ölpreis konstant angenommen! GEOSOL-Fallstudien Muggendorf Gutenstein Quelle: Geologische Bundesanstalt Maiersdorf Ternitz Wiener Neustadt Raach am Hochgebirge

GEOSOL-Fallstudien Fallstudie Maiersdorf Luftbild: NÖ Landesregierung, NÖ-Atlas Fallstudie Maiersdorf Kennwerte der Gebäude Gebäude Spezifischer Heizwärmebedarf Bezug: Volumen (kwh/m³a) Spezifischer Heizwärmebedarf Bezug: Fläche (kwh/m²a) Gemeindeamt 20,18 104 Vereinshaus 125,33 420 Kindergarten (Altbau) 20,47 66 Kindergarten (Neubau) 21,90 75

Fallstudie Maiersdorf Theoretischer Ertrag der Solaranlagen Gebäude Kollektorfläche (m²) Kollektorertrag (kwh/a) Gemeindeamt 160 115 000 Vereinshaus 120 88 500 Kindergarten (Altbau) 67 47 000 Kindergarten (Neubau) 33 23 500 Fallstudie Maiersdorf 50000 Gesamtwärmebedarf u. -produktion 45000 40000 35000 Wärme in kwh/monat 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 Jän Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Wärmebedarf Gesamt [kwh/monat] Solarthermie Kollektorertrag [kwh/monat]

Kooperation mit der Schule Fallstudienexkursion Maiersdorf Kooperation mit der Schule Fallstudienexkursion Maiersdorf

Kooperation mit der Schule Schüleruniversität TU-Wien Kooperation mit der Schule Schüleruniversität TU-Wien

Kooperation mit der Schule Schüleruniversität TU-Wien Kooperation mit der Schule Energietag HTL Wr. Neustadt

Kooperation mit der Schule Energietag HTL Wr. Neustadt Vorläufige Erkenntnisse Vorläufige Ergebnisse und Schlussfolgerungen (1): Geeignete Gebäudestrukturen: NT-WVTS aber mit nicht zu geringem Wärmebedarf (Investkosten der Bohrungen). Horizontale Erdkollektoren sind für die saisonale Speicherung ungeeignet (hoher Oberflächenverlust). Die Beladung des Sondenspeichers ist unproblematisch, die Entladung ist die Herausforderung. Eine thermische Übersättigung des Bohrlochs bei der Ladung ist nicht feststellbar.

Vorläufige Erkenntnisse Vorläufige Ergebnisse und Schlussfolgerungen (2): Die Speichereffizienz ist bei Einzelsonden gering Lösung durch Sondenfelder! Platzbedarf unkritisch. Dadurch Lösungen erst ab kritischem Wärmebedarf (Wirtschaftlichkeit). Die Effizienzperformance steigt mit den Betriebsjahren (vgl. sinkt bei reiner Entnahme). Geltende rechtliche Bestimmungen (Temperaturen im Boden) werden nur im Nahfeld der Sonde (r=1m) verletzt (Anpassung erforderlich). Vorläufige Erkenntnisse Vorläufige Ergebnisse und Schlussfolgerungen (3): Die technische Machbarkeit zeichnet sich ab. Die Wirtschaftlichkeitsfrage ist durch hohe Investitions- und geringe Betriebskosten gekennzeichnet. Ergebnisse aus den Fallstudien sind motivierend. Die Kooperation mit den SchülerInnen erfordert großen Einsatz, bringt aber wertvolle Resultate und macht Spaß!

GEOSOL Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Dr. Peter Biermayr, TU-Wien, biermayr@eeg.tuwien.ac.at, 01-58801-370358 Informationen im Web: www.sparklingscience.at/de/projekte/405-geosol/ oder www.geosol.at