Satzung zum Schutz des Gehölzbestandes der Stadt Eisenberg. 1 Geltungsbereich

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Transkript:

Satzung zum Schutz des Gehölzbestandes der Stadt Eisenberg Auf Grund der 2 und 19 Abs. 1 der Thüringer Kommunalordnung vom 16. August 1993 (GVBl.S.501), zuletzt geändert durch das Gesetz vom 18. Juli 2000 (GVBl.S.177) und des 17 Abs. 4 des Vorläufigen Thüringer Naturschutzgesetzes (VorlThürNatG) vom 28. Januar 1993 (GVBl.S.57), zuletzt geändert durch das Thüringer Naturschutzgesetz (ThürNatG) vom 29. April 1999 (GVBl.S.298), hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 5. Juli 2001 folgende Neufassung der Satzung zum Schutz des Gehölzbestandes der Stadt Eisenberg beschlossen: 1 Geltungsbereich (1) Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile und des Geltungsbereiches der Bebauungspläne der Stadt Eisenberg sind stammbildende Gehölze (Bäume, Sträucher) einschließlich ihres Wurzelbereiches nach Maßgabe dieser Satzung geschützt, soweit nicht in anderen Rechtsvorschriften weiterreichende Schutzbestimmungen bestehen. (2) Geschützte stammbildende Gehölze im Sinne dieser Satzung sind: 1. Einzelbäume mit einem Stammumfang von mindestens 30 cm, 2. mehrstämmig ausgebildete Einzelbäume, strauchartige Bäume oder baumartige Sträucher, wie Deutsche Mispel, Kirschpflaume, Salweide oder Kornelkirsche, wenn wenigstens zwei Stämme jeweils einen Stammumfang von mindestens 30 cm aufweisen, 3. Baumgruppen mit mindestens 5 Bäumen, die jeweils einen Stammumfang von mindestens 30 cm aufweisen und a) im Kronenbereich den Nachbarbaum berühren oder b) bei denen der Abstand der Stämme zueinander am Boden gemessen 5m nicht überschreitet, 4. Großsträucher und freiwachsende Hecken von mindestens 3m Höhe und 5. Obstbäume mit einem Stammumfang von mindestens 60 cm, wenn die astfreie Stammlänge mindestens 170 cm beträgt (Obstbaum-Hochstämme). Der Stammumfang ist in einer Höhe von 100 cm über dem Erdboden zu messen. Liegt der Kronenansatz unter dieser Höhe, ist der Stammumfang unter dem Kronenansatz maßgebend. (3) Behördlich angeordnete Ersatzpflanzungen und Bäume, die aufgrund von Festsetzungen eines Bebauungsplanes zu erhalten sind, sind ohne Beschränkung auf einen Stammumfang geschützt. (4) Nicht unter diese Satzung fallen: 1. Obstbäume, wenn sie einer erwerbsgartenbaulichen Nutzung unterliegen, ausgenommen Schalenobst, insbesondere Walnüsse und Eßkastanien, 2. Bäume, die im Rahmen der Bewirtschaftung von Baumschulen und Gärtnereien der Erreichung des Betriebszweckes dienen, 3. Bäume im Rahmen des historischen Gestaltungskonzeptes der durch das Thüringer Denkmalschutzgesetz vom 7. Januar 1992 in seiner jeweils geltenden Fassung geschützten historischen Park- und Gartenanlagen, 4. Bäume, die dem Thüringer Waldgesetz vom 6. August 1993 in seiner jeweils gültigen Fassung unterfallen, sowie 5. Bäume in Kleingartenanlagen, die unter das Bundeskleingartengesetz (BKleingG) vom 28. Februar 1983 (BGBl. S. 210), geändert durch Artikel 1 des Gesetzes zur Änderung des BKleingG vom 8. April 1994 (BGBl. S. 766), zuletzt geändert durch Art. 5 des Schuldrechtsänderungsgesetzes vom 21. September 1994 (BGBl. S. 2538) fallen. 2 Zweck des Schutzes stammbildender Gehölze (1) Die Satzung dient dem öffentlichen Anliegen, Bäume und Sträucher als Teile von Natur und Landschaft im besonderen Maße zu erhalten, zu schützen und sachgerecht zu pflegen. (2)Die Erhaltung, Pflege und Entwicklung der Bäume dient: 1. der Sicherung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes und der Lebensstätten für die Tier- und Pflanzenwelt,

2. der Sicherung der Lebens- und Wohnqualität im Stadtgebiet, 3. der Belebung, Gliederung und Pflege des Orts- und Landschaftsbildes, 4. der Erhaltung und Verbesserung des Kleinklimas, 5. der Abwehr schädlicher Einwirkungen auf den Menschen, 6. der Gewährleistung und Erreichung einer innerörtlichen Durchgrünung und 7. der Erhaltung eines artenreichen Baumbestandes und seltener Baumarten. 3 Schutz- und Erhaltungspflicht (1) Eigentümer und Nutzungsberechtigte von Grundstücken sind verpflichtet, auf ihrem Grundstück befindliche Bäume und Sträucher art- und fachgerecht zu erhalten, zu pflegen und vermeidbare schädigende Einwirkungen im Kronen-, Stamm- und Wurzelbereich zu unterlassen. Entstandene Schäden sind fachgerecht zu sanieren. (2) Als Schutz- und Pflegemaßnahmen gelten insbesondere - die Beseitigung abgestorbener Äste, - die Behandlung von Wunden, - die Beseitigung von Krankheitsherden, - die Belüftung und Bewässerung des Wurzelwerkes, - der Rückschnitt von Sträuchern und Hecken. (3) Die Stadt Eisenberg kann anordnen, daß der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte eines Grundstückes bestimmte Maßnahmen zur Erhaltung der Bäume 1. unterläßt, wenn sie dem Schutzzweck nach 2 dieser Satzung zuwider laufen, 2. auf seine Kosten trifft oder 3. duldet, soweit die Durchführung der Maßnahme dem Eigentümer oder Nutzungsberechtigten im Einzelfall nicht zuzumuten ist. Dies gilt insbesondere für die Vorbereitung und Durchführung von Baumaßnahmen. 4 Verbotene Handlungen (1) Es ist verboten, im Geltungsbereich dieser Satzung nach 2 geschützte Gehölze zu entfernen, zu zerstören, zu beschädigen oder ihre Gestalt wesentlich zu verändern, oder auf andere Art und Weise ihren Weiterbestand oder ihre Weiterentwicklung zu beeinträchtigen. (2) Als Beschädigungen im Sinne des Abs. 1 gelten alle Einwirkungen im Wurzel-, Stamm- und Kronenbereich, die zu einer Beeinträchtigung der natürlichen Lebensfunktionen des Baumes führen können, wie insbesondere: 1. das Befestigen der Bodenoberfläche im Bereich der Kronentraufe mit einer gering- oder wasserundurchlässigen Decke (z.b. Betonpflaster, Asphalt usw.), 2. das Durchführen von Abgrabungen, Ausschachtungen oder Aufschüttungen im Bereich der Kronentraufe, 3. das Durchtrennen von Wurzeln, 4. Lagern, Anschütten oder Ausgießen von Salzen, Säuren, Ölen, Laugen, Farben, Abwässern oder anderen Chemikalien, 5. Austretenlassen von Gasen und anderen schädlichen Stoffen aus Leitungen, Behältern oder Ablufteinrichtungen, 6. unsachgemäße Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, 7. das Entfachen von Feuer unterhalb der Baumkrone und in einer Entfernung von weniger als 20 m von der Kronentraufe, 8. Bodenverdichtungen durch Abstellen oder Befahren mit Fahrzeugen, Maschinen oder Baustelleneinrichtungen, Schaustellereinrichtungen und Geräten, 9. das Anbringen von Plakaten, Schildern, Verankerungen etc. mit Nägeln, Haken u.ä., sowie 10. das unsachgemäße Aufstellen und Anbringen von Gegenständen wie z.b. Bänken, 11. Grundwasserveränderungen durch Absenkungen oder Überstau. (3) Eine Veränderung im Sinne von Abs. 1 liegt auch dann vor, wenn an geschützten Bäumen Eingriffe vorgenommen werden, die das charakteristische Aussehen wesentlich verändern, das Wachstum, die Vitalität oder die Lebenserwartung beeinträchtigen.

5 Ausnahmen (1) Von den Verboten des 4 ist eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen, wenn: 1. der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte aufgrund von Rechtsvorschriften oder eines vollstreckbaren Titels verpflichtet ist, einen oder mehrere Bäume zu entfernen, 2. eine nach baurechtlichen Bestimmungen zulässige Nutzung sonst nicht oder nur unter wesentlichen Beeinträchtigungen verwirklicht werden könnte, 3. öffentlich-rechtliche Vorschriften den Eigentümer oder Nutzungsberechtigten zur Beseitigung oder wesentlichen Veränderung des Habitus geschützter Bäume verpflichtet (z.b. Bäume, die direkt unter Versorgungsleitungen wachsen), 4. von dem Baum Gefahren für Personen oder Sachen ausgehen und die Gefahren nicht auf andere Weise mit zumutbarem Aufwand beseitigt werden können, 5. geschützte Bäume so stark krank sind, daß sie mit zumutbarem Aufwand vom Eigentümer oder Nutzungsberechtigten nicht mehr zu erhalten wären und 6. die Beseitigung des Baumes aus überwiegendem, auf andere Weise nicht zu verwirklichendem öffentlichen Interessen dringend erforderlich ist. (2) Von den Verboten des 4 kann eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, wenn: 1. die im Antrag des Eigentümers oder Nutzungsberechtigten dargelegten Gründe vertretbar sind und nicht gegen 2 dieser Satzung verstoßen, 2. die Erteilung der Genehmigung zur Abwendung von wesentlichen Beeinträchtigungen der bereits vorhandenen Nutzung von Grundstücken notwendig ist und 3. die Erneuerung des Baumbestandes ratsam ist. 6 Genehmigungsverfahren (1) Die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung ist bei der Stadtverwaltung Eisenberg schriftlich unter Darlegung der Gründe, Darstellung des Standortes, wenn möglich mit Angaben zu Art, Höhe, Stammumfang, Kronendurchmesser und unter Beifügung einer Lageskizze zu beantragen. Im Einzelfall können weitere Unterlagen gefordert werden. (2) Die Beantragung einer Genehmigung ist nicht erforderlich, wenn eine zwingende Beseitigung von geschützten Gehölzen zum Zwecke der Abwehr akuter Gefahren für Menschen und Sachwerte notwendig ist. Eigentümer und Nutzungsberechtigte sind verpflichtet, die Durchführung einer o.g. unaufschiebbaren Maßnahme zur Gefahrenabwehr unverzüglich bei der Stadtverwaltung Eisenberg schriftlich mit Begründung anzuzeigen. (3) Die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung ist verbunden mit der Verpflichtung zu angemessenen und zumutbaren Ersatzpflanzungen bzw. Ersatzzahlungen. Näheres regelt 7 dieser Satzung. (4) Die Entscheidung über den Antrag auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung erfolgt schriftlich durch Bescheid. (5) Die Beantragung und Erteilung von Ausnahmegenehmigungen für städtische Bäume erfolgt im innerstädtischen Genehmigungsverfahren auf Formblättern. (6) Für die Parkanlagen Schloßgarten und Friedenspark, an denen ein besonderes öffentliches Interesse besteht, erfolgt die Erteilung der Ausnahmegenehmigung durch Beschluss des Stadtrates. (7) Anträge auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung für schützenswerte Einzelbäume, die keine Naturdenkmale sind, an denen jedoch ein besonderes öffentliches Interesse besteht, sind dem Bauausschuß vorzulegen. Gleiches gilt für geplante Schnittmaßnahmen an solchen Einzelobjekten.

7 Ersatzpflanzungen, Ersatzzahlungen (1) Wird eine Genehmigung für die Beseitigung geschützter Gehölze nach 6 dieser Satzung erteilt, so ist der Eigentümer oder dessen Rechtsnachfolger verpflichtet, auf seine Kosten Ersatzpflanzungen auf eigenem Grundstück durchzuführen. Dies gilt nicht für erteilte Ausnahmegenehmigungen nach 5 Abs. 1 Ziff. 3 bis 6, sowie für Fälle, in denen die erforderliche Ersatzpflanzung eine unzumutbare Härte für den Pflichtigen darstellen würde. (2) Es kann die Durchführung von Ersatzpflanzungen bis zur doppelten Anzahl der zu beseitigenden Bäume gefordert werden, wenn dies aufgrund der besonderen ökologischen Bedeutung des Standortes im Sinne des 2 dieser Satzung notwendig ist. Zu pflanzen sind standortgerechte, vorrangig heimische Baum- und Straucharten. Laubbäumen ist wegen ihrer besonderen ökologischen Bedeutung Vorrang einzuräumen. (3) Dem Pflichtigen können Baumart und Stammumfang der Ersatzpflanzungen vorgeschrieben werden, wenn dies aus Gründen des 2 oder zur Einhaltung öffentlich-rechtlicher Vorschriften erforderlich ist. (4) Ist eine Ersatzpflanzung ganz oder teilweise aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen unmöglich, z.b. wegen mangelnden Pflanzplatzes oder entgegenstehender nachbarrechtlicher Vorschriften, so ist der Pflichtige zu einer Ersatzzahlung heranzuziehen. Deren Bemessung kann über aktuelle Baumschulkataloge (z.b. Bruns, Sortimentskatalog) erfolgen, zuzüglich einer Pflanzkostenpauschale von 30 %, zuzüglich Mehrwertsteuer, wobei die Mehrwertsteuer nur dann ansatzfähig ist, wenn die Stadtverwaltung Eisenberg die Pflanzaufträge konkret an Privatunternehmen vergibt. (5) Die nach dieser Satzung zu entrichtenden Ersatzzahlungen sind an die Stadtverwaltung Eisenberg zu leisten. Sie sind zweckgebunden für Ersatzpflanzungen, die dem Schutz dieser Satzung entsprechen, im Geltungsbereich dieser Satzung nach Möglichkeit in der Nähe des Standortes der entfernten oder zerstörten Bäume, zu verwenden. (6) Wer ohne die erforderliche Ausnahmegenehmigung nach 5 dieser Satzung Bäume entfernt oder zerstört, ist auf Verlangen der Stadt Eisenberg verpflichtet, an derselben Stelle auf eigene Kosten die entfernten oder zerstörten Bäume in angemessenem Umfang durch Neupflanzungen zu ersetzen oder ersetzen zu lassen oder die sonstigen Folgen der verbotenen Handlung zu beseitigen. 7 Abs. 3 bis 5 dieser Satzung gelten entsprechend. 8 Baumschutz im Baugenehmigungsverfahren (1) Wird für ein Grundstück im Geltungsbereich dieser Satzung eine Baugenehmigung beantragt, so ist dem Lageplan des Baugrundstückes ein Baumbestandsplan beizufügen, in den alle auf dem Grundstück vorhandenen Gehölze mit Angabe von Art und Stammumfang standortgerecht einzutragen sind. Weiterhin sind Bäume angrenzender Grundstücke darzustellen, wenn diese durch das geplante Bauvorhaben beeinträchtigt werden könnten. (2) Wird die Baugenehmigung für ein Vorhaben beantragt, bei dessen Verwirklichung geschützte Bäume entfernt, zerstört, geschädigt oder verändert werden müßten, so ist der Antrag auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung nach 5 dieser Satzung dem Bauantrag beizufügen. Die Entscheidung über die beantragte Ausnahmegenehmigung ergeht in einem gesonderten Bescheid, der nur in Verbindung mit einer Baugenehmigung gilt. 9 Baumschutz innerhalb des Geltungsbereiches von Bebauungsplänen (1) Für stammbildende Gehölze, die innerhalb des Geltungsbereiches eines Bebauungsplanes wachsen, gelten ebenfalls die Bestimmungen dieser Satzung.

(2) Eine Entscheidung nach 5 dieser Satzung kann mit folgenden Auflagen verbunden werden: a) Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege von Bäumen, b) Vornahme geeigneter Schutzmaßnahmen für den zu erhaltenden Baumbestand im Zeitraum von der Einrichtung bis zur Räumung von Baustellen unter Beachtung der DIN 18920, ZTV-Baumpflege bzw. RAS-LG 4 in der jeweils aktuellen Fassung. (3) Abweichend zu 7 Abs. 2 dieser Satzung kann die Stadtverwaltung Eisenberg die Vornahme von Ersatzpflanzungen bis zur 5-fachen Anzahl der zu beseitigenden Bäume verlangen, wenn dies zur Wahrung des Schutzzweckes nach 2 dieser Satzung notwendig ist. 10 Betreten von Grundstücken Die Beauftragten der Stadt Eisenberg sind berechtigt, zum Zwecke der Vollziehung dieser Satzung Grundstücke zu betreten. Jeder Beauftragte hat sich entsprechend auszuweisen. 11 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig im Sinne des 17 Abs. 4 und 54 Abs. 1 Nr. 1 des ThürNatG handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig a) gegen die Schutz- und Erhaltungspflichten nach 3 dieser Satzung verstößt, b) Bäume ohne Ausnahmegenehmigung nach 5 dieser Satzung entfernt, zerstört, beschädigt oder ihre Gestalt wesentlich verändert oder eine Anzeige nach 6 Abs. 2 Satz 2 unterlässt, c) von der Stadt Eisenberg für den Einzelfall getroffenen vollziehbaren Anordnungen nach dieser Satzung zuwider handelt, d) vollziehbare Auflagen, unter denen eine Ausnahmegenehmigung nach dieser Satzung erteilt worden ist, überhaupt nicht, nicht vollständig, nicht rechtzeitig oder nicht ordnungsgemäß erfüllt. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 51.000 Euro geahndet werden. 12 Inkrafttreten Diese Satzung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung in Kraft. Anlage: Liste geeigneter einheimischer Baum- und Straucharten Eisenberg, den 20. August 2001 Lippert Bürgermeister Anlage

Anlage zur Satzung zum Schutz des Gehölzbestandes der Stadt Eisenberg Liste geeigneter einheimischer Baum- und Straucharten 1. Baumarten Standort nass/reich Alnus glutinosa Fraxinus excelsior Salix fragilis Schwarz-Erle Gewöhnliche Esche Bruch-Weide Standort feucht-frisch/reich Acer campestre Acer platanoides Acer pseudoplatanus Carpinus betulus Prunus padus Quercus robur Salix alba Tilia cordata Ulmus minor Ulmus glabra Taxus baccata Feld-Ahorn Spitz-Ahorn Berg-Ahorn Hainbuche Traubenkirsche Stiel-Eiche Silber-Weide Winter-Linde Feld-Ulme Berg-Ulme Gewöhnliche Eibe Standort trocken/reich Betula pendula Fagus sylvatica Pinus sylvestris Quercus petraea Sorbus torminalis Sand-Birke Rotbuche Gemeine Kiefer Trauben-Eiche Elsbeere 2. Straucharten Standort nass/reich Cornus sanguinea Lonicera xylosteum Salix cinerea Salix repens Salix viminalis Viburnum opulus Roter Hartriegel Gewöhnliche Heckenkirsche Grau-Weide Sand-Kriech-Weide Korbweide Gewöhnlicher Schneeball Standort nass/arm Salix cinerea Salix aurita Salix repens Grau-Weide Ohr-Weide Sand-Kriech-Weide Standort feucht-frisch/reich Cornus sanguinea Corylus avellana Crataegus laevigata Crataegus monogyna Euonymus europaeus Lonicera xylosteum Prunus padus Rhamnus frangula Rhamnus catharticus Roter Hartriegel Haselnuss Zweigriffliger Weißdorn Eingriffliger Weißdorn Pfaffenhütchen Gewöhnliche Heckenkirsche Traubenkirsche Faulbaum Echter Kreuzdorn

Salix caprea Sambucus nigra Ligustrum vulgare Viburnum opulus Salweide Schwarzer Holunder Gewöhnlicher Liguster Gewöhnlicher Schneeball Standort feucht-frisch/arm Crataegus monogyna Lonicera periclymenum Prunus spinosa Sorbus aucuparia Rhamnus frangula Ligustrum vulgare Eingriffliger Weißdorn Wald-Geißblatt Schlehe Eberesche Faulbaum Gewöhnlicher Liguster Standort trocken/reich Cornus mas Prunus spinosa Sorbus aucuparia Salix caprea Rhamnus catharticus Kornelkirsche Schlehe Eberesche Salweide Echter Kreuzdorn Standort trocken/arm Genista tinctoria Juniperus communis Cytisus scoparius Ligustrum vulgare Cornus mas Färber-Ginster Gewöhnlicher Wacholder Besenginster Gewöhnlicher Liguster Kornelkirsche Eisenberg, den 20. August 2001 Lippert Bürgermeister