SEXUELL ÜBERTRAGBARE ERKRANKUNGEN (STD)

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Transkript:

SEXUELL ÜBERTRAGBARE ERKRANKUNGEN (STD) SCHUTZ WISSENSWERTES THERAPIEN Candida-Pilz Chlamydien Gonorrhö (Tripper) Hepatitis B, C Herpes genitalis HIV Mykoplasma/Ureaplasma Papilloma Virus Syphilis (Lues) Trichomonaden

WAS SIND KRANKHEITSERREGER? Die für sexuell übertragbare Erkrankungen verantwortlichen Krankheitserreger sind mikroskopisch kleine Lebewesen, die üblicherweise in einem gesunden Organismus nicht vorkommen. Es handelt sich um Bakterien, Viren und kleinste Parasiten. WAS IST EINE INFEKTION? WAS IST EINE ENTZÜNDUNG? Werden Krankheitserreger von einem Lebewesen auf ein anderes übertragen und vermehren sich dort, dann spricht man von einer Infektion. Können sich die Krankheitserreger festsetzen, schädigen sie das infizierte Lebewesen z. B. durch die Freisetzung von Giftstoffen, die entsprechende Zerstörungen hervorrufen. Das infizierte Lebewesen versucht die Krankheitserreger wieder zu entfernen. Dazu gibt es einige Möglichkeiten, die unter den Begriffen Abwehrreaktion und Entzündung zusammengefasst werden. Eine Entzündung umfasst Vorgänge, die meist an jener Stelle ablaufen, an der die Krankheitserreger zuerst mit einem gesunden Lebewesen in Kontakt treten. An den Stellen der Infektion setzt eine vermehrte Durchblutung ein, was zu einer Rötung und Schwellung führt. Ferner wandern aus dem Blutstrom Abwehrzellen ein, die versuchen, die Krankheitserreger unschädlich zu machen. Dabei entsteht eine gelbliche Flüssigkeit, die Eiter genannt wird. Bei manchen Infektionen kann es aber auch sein, dass sich die Krankheitserreger im gesamten Körper ausbreiten und eine schwere Erkrankung hervorrufen.

WAS SIND SEXUELL ÜBERTRAGBARE ERKRANKUNGEN? Unter sexuell übertragbaren Erkrankungen versteht man Infektionen, bei denen die Übertragung von Krankheitserregern von Mensch zu Mensch in erster Linie im Rahmen von sexuellen Handlungen erfolgt. Die Übertragung der Erreger erfolgt durch engen Kontakt von Schleimhäuten oder den Austausch von Körpersekreten. Schleimhäute sind die Oberfläche von Körperregionen, die mit der Umwelt nicht in direktem Kontakt stehen, aber über Körperöffnungen von außen erreichbar sind, z.b.: Mund-, Magen- und Darmschleimhaut; Harnblasen- und Harnröhrenschleimhaut; Scheidenschleimhaut. Im Gegensatz zur Haut, die eine robuste Schutzschicht der Körperoberfläche ist und für Krankheitserreger eine deutliche Barriere darstellt, sind Schleimhäute wesentlich dünner, leichter verletzbar und für Krankheitserreger leichter zu überwinden. Schleimhäute sondern laufend ein Sekret (Schleim) ab, das eine Austrocknung verhindert. Die Sekrete einer infizierten Person können Krankheitserreger enthalten, die dann bei dem Austausch von Sekreten im Zuge sexueller Handlungen auf einen gesunden Menschen übertragen werden und eine Infektion bewirken. Insbesondere dann, wenn im Zuge sexueller Handlungen kleine oder kleinste Verletzungen von Schleimhäuten auftreten, kann es besonders leicht zum Eindringen von Krankheitserregern kommen. Beispiele von Infektionen: Chlamydien-Erreger, die sich im Rahmen einer Harnröhreninfektion eines Mannes dort angesiedelt haben, können im Zuge des Samenergusses in die weibliche Scheide gelangen und dort eine Infektion verursachen. Die Erreger der Gonorrhö (Tripper), die sich im Rahmen einer Infektion in der Scheide einer Frau befinden, können im Zuge des Geschlechtsverkehrs in die Harnröhre des Mannes eindringen und dort eine Infektion verursachen. Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD) Labors.at 2016 3

WIE KANN MAN SICH VOR SEXUELL ÜBERTRAGBAREN ERKRANKUNGEN SCHÜTZEN? Der beste Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen ist das Vermeiden von direktem Schleimhautkontakt und Sekret austausch, z. B. durch die Verwendung von Kondomen und Gleitmitteln, die das Zerreißen von Kondomen verhindern. Es können aber nicht alle Infektionen mit Erregern sexuell übertragbarer Erkrankungen durch das Verwenden von Kondomen verhindert werden. Manche Erreger können durch Küssen oder durch Kontakt mit infizierten Hautstellen übertragen werden. Details dazu finden Sie bei den Übertragungswegen der einzelnen Erkrankungen. Generell kann man sagen, dass die Infektionsgefährdung mit zunehmender Anzahl an Sexualpartnern steigt. Risikosituationen: kurze Bekanntschaft, Prostitution, Homo sexualität, gesteigerter Alkoholkonsum, Einnahme von Drogen, sowie Sexualpraktiken, die zu Schleimhautverletzungen führen. Wird eine sexuell übertragbare Erkrankung festgestellt, sollten immer sämtliche Sexualpartner der letzten 2 Monate untersucht und wenn nötig behandelt werden. Bester Schutz: Verwendung eines Kondoms

WELCHE ERKRANKUNGEN WERDEN DURCH SEXUALKONTAKTE ÜBERTRAGEN? CANDIDA-PILZ-INFEKTION Übertragung: Normalerweise befinden sich geringe Mengen von Candida-Pilzen in der Scheide der Frau. Unter gewissen Umständen können diese Pilze ein zu starkes Wachstum zeigen und zu einer Entzündung führen. Auslösende Faktoren für ein übermäßiges Pilzwachstum können Sexualkontakte, aber auch geschwächte Abwehrkräfte, Antibiotikatherapie, Stress, Hormonschwankungen, enge und luftundurchlässige Kleidung oder falsche Intimhygiene sein. Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Übertragung der Erreger und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen): 2 bis 6 Wochen Krankheitserscheinungen: Die Infektion verursacht im Bereich der Geschlechtsorgane Rötungen mit Knötchen und Bläschen sowie heftigen Juckreiz, Brennen, Schmerzen und weißbröckeligen Ausfluss. Therapie: Medikamente gegen Pilzinfektionen (Antimykotica) Candida-Balanitis Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD) Labors.at 2016 5

CHLAMYDIEN-INFEKTION Übertragung: Geschlechtsverkehr, aber auch indirekter Kontakt des Intimbereiches mit infizierten Körpersekreten (z.b. über Handtücher, Sexspielzeuge, etc.) Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Übertragung der Erreger und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen): 2 bis 6 Wochen Krankheitserscheinungen: Entzündungen der Harnröhre und der Samenleiter beim Mann bzw. Entzündung der Harnröhre, der Scheide, der Gebärmutter und der Eileiter bei der Frau. Eitriger Ausfluss aus der Harnröhre und/oder aus der Scheide. Die Infektion kann vorübergehende, aber auch bleibende Schädigungen im Bereich der Fortpflanzungsorgane hervorrufen und so die Ursache einer vorübergehenden, in manchen Fällen aber auch bleibenden, Unfruchtbarkeit sein. Behandlung: Antibiotika Ausbreitungsgebiet Chlamydieninfektion bei der Frau

GONORRHÖ(TRIPPER)-INFEKTION Übertragung: Geschlechtsverkehr (vaginal, anal, oral) Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Übertragung der Erreger und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen): 2 bis 7 Tage Krankheitserscheinungen: Entzündungen der Harnröhre und der Samenleiter beim Mann bzw. Entzündung der Harnröhre, der Scheide, der Gebärmutter und der Eileiter bei der Frau. Eitriger Ausfluss aus der Harnröhre und/oder aus der Scheide. Die Infektion verläuft bei Frauen oft ohne Krankheitserscheinungen, sodass eine Übertragung der Krankheitserreger unbewusst erfolgen kann. Die Infektion kann bleibende Schädigungen im Bereich der Fortpflanzungsorgane hervorrufen und so zur Unfruchtbarkeit führen. Behandlung: Antibiotika Eitriger Ausfluss bei einer Harnröhrenentzündung Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD) Labors.at 2016 7

HEPATITIS-B-, HEPATITIS-C-INFEKTION Übertragung: Hepatitis B: Sexuelle Handlungen, bei denen es zum Kontakt mit Körpersekreten oder kleinsten Blutmengen kommt wie z. B. Geschlechtsverkehr, aber auch Küssen. Die Hepatitis B Viren sind besonders ansteckend (100 x stärker als HI-Viren). Hepatitis C: Selten im Rahmen sexueller Handlungen. Sie kann aber stattfinden, wenn es bei den Beteiligten zu deutlichen Schleimhautverletzungen mit Blutaustritt kommt. Beide Virustypen können im Bereich von Verletzungen, z. B. im Bereich der Geschlechtsorgane, in die Blutbahn eines gesunden Körpers eindringen und auf diesem Weg in die Leber gelangen, wo sie sich festsetzen und eine Entzündung hervorrufen können. Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Übertragung der Erreger und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen): 1 bis 6 Monate Krankheitserscheinungen: Im Gegensatz zu den meisten anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen treten am Ort des Eindringens der Hepatitis-B- und -C-Viren keine krankhaften Veränderungen auf. In der Hälfte der Fälle verläuft die Infektion aufgrund nur geringer Beschwerden unbemerkt, bzw. unerkannt. Es kann aber auch zu Fieber, allgemeinem Krankheitsgefühl und einer gefährlichen Leberentzündung mit Gelbsucht (Gelbverfärbung der Haut und der weißen Flächen in den Augen) kommen. Die Leberentzündung kann ausheilen, aber auch ein Leben lang bestehen bleiben und zum Tod führen. Verläuft die Erkrankung unbemerkt, dann kann der betroffene Patient Hepatitis-B- bzw. Hepatitis-C-Viren im Blut haben und ansteckend sein, ohne es zu wissen.

Therapie: Medikamente gegen das Virus und Medikamente zur Stärkung der Abwehrkräfte des Körpers. Durch eine Impfung kann eine Infektion mit dem Hepatitis-B- Virus vermieden werden. HERPES-GENITALIS-INFEKTION Übertragung: Geschlechtsverkehr und andere intime Kontakte (Petting) Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Übertragung der Erreger und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen): 3 bis 14 Tage Krankheitserscheinungen: Hautrötung mit juckenden und schmerzhaften Bläschen im Bereich der Geschlechtsorgane und der umgebenden Hautregionen. Der Bläscheninhalt ist hochinfektiös. Abheilung ohne Behandlung nach ca. 3 Wochen. Die Infektion kann auch beschwerdearm oder ohne Hauterscheinungen erfolgen, wobei die Viren in bestimmten Regionen des Körpers (Nerven) verbleiben. Haut-Bläschenbildung bei Herpes-Virus-Infektion Die Hautveränderungen können, nachdem sie einmal abgeheilt sind, in abgeschwächter Form wieder auftreten, z. B. bei Sonneneinstrahlung, psychischer Belastung oder anderen Formen von Stress. Behandlung: Medikamente gegen Herpes-Viren (Virustatika) Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD) Labors.at 2016 9

HIV-INFEKTION Übertragung: Geschlechtsverkehr (vaginal, oral, anal). Hohe Konzentrationen von HI-Viren finden sich bei infizierten Menschen im Blut und in der Samenflüssigkeit, was zu einer hohen Ansteckungsgefahr bei Kontakt mit diesen Flüssigkeiten führt. Im Speichel infizierter Menschen befinden sich nur geringe Mengen von HI-Viren. Die Ansteckungsgefahr bei Kontakt mit Speichel ist daher sehr gering. Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Übertragung der Erreger und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen): 3 bis 12 Wochen Krankheitserscheinungen: Im Gegensatz zu den meisten anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen treten am Ort des Eindringens der HI Viren keine krankhaften Veränderungen auf. Das Virus gelangt über den Blutstrom in den Körper, befällt Abwehrzellen und schädigt diese. Dadurch wird eine Schwächung des Abwehrsystems hervorgerufen, die bis zum weitgehenden Zusammenbruch der köpereigenen Abwehrkräfte, zu gehäuft auftretenden Infektionen mit anderen gefährlichen Krankheitserregern und zum Tod führen kann. Über lange Zeit können die Infizierten nur von geringen Krankheitserscheinungen betroffen sein und wissen oft nicht, dass sie mit dem HI Virus infiziert sind. Sie sind in dieser Phase aber infektiös und können ohne ihr Wissen andere Menschen anstecken. Behandlung: Medikamente gegen das HI-Virus. Die Medikamente können den Krankheitsverlauf deutlich verlangsamen. Eine Heilung im Sinne einer Eliminierung des Virus aus dem Körper der erkrankten Person gelingt allerdings derzeit noch nicht.

MYKOPLASMA/UREAPLASMA-INFEKTION Übertragung: Geschlechtsverkehr, aber auch indirekter Kontakt des Intimbereiches mit infizierten Körpersekreten (z.b. über Handtücher, Sexspielzeuge, etc.) Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Übertragung der Erreger und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen): 2 bis 3 Wochen Krankheitserscheinungen: Entzündung der Harnwege (Harnröhre, Harnblase, Nieren) und zusätzlich bei Männern der Prostata und bei Frauen der Scheide, der Eileiter und der Eierstöcke. Die Entzündung verursacht häufigen Harndrang und Brennen beim Harnlassen sowie gelblichen Harnröhren- bzw. Scheidenausfluss und eventuell Schmerzen in der Nierengegend. Mykoplasmen und Ureaplasmen können aber auch bei gesunden Menschen nachgewiesen werden. Die Entscheidung ob eine Therapie notwendig ist, muss daher von der/dem behandelnden Ärztin/Arzt getroffen werden. Behandlung: Antibiotika Ausbreitungsgebiet Mykoplasma/Ureaplasma-Infektion beim Mann Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD) Labors.at 2016 11

PAPILLOMA-VIRUS-INFEKTION Übertragung: Geschlechtsverkehr (vaginal, oral, anal); in seltenen Fällen indirekter Kontakt des Intimbereiches mit infizierten Körpersekreten (z.b. über Handtücher, Sexspielzeuge, etc.) Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Übertragung der Erreger und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen): bis zu einem Jahr Krankheitserscheinungen: Die Viren dringen in Hautzellen ein, überleben dort über lange Zeiträume und können Hautwucherungen (Warzen) hervorrufen. Erfolgt die Infektion im Bereich der Gebärmutter können sich die Viren dort festsetzen und Gebärmutterhalskrebs verursachen. Finden sich im Rahmen der allgemeinen Gebärmutterhalskrebs-Vorsorgeuntersuchung im Abstrich entsprechende Hinweise, dann wird eine spezielle Abstrichuntersuchung zum Nachweis von Papillomaviren durchgeführt. Vorbeugung: Impfung Warzenbildung durch Papilloma Virus

SYPHILIS(LUES)-ERREGER-INFEKTION Übertragung: Geschlechtsverkehr (vaginal, oral, anal), aber auch bei Kontakt mit der Haut von Infizierten im Bereich der durch den Krankheitserreger verursachten Hautveränderungen. Die Erreger können über kleinste Verletzungen in die Haut, aber auch in Schleimhäute eindringen. Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Übertragung der Erreger und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen): 2 bis 6 Wochen Krankheitserscheinungen: An der Stelle des Erregereintritts entstehen eine oder mehrere gerötete infektiöse Geschwüre. Neben dieser Geschwürbildung kann es auch zur Ausbreitung der Infektion auf den gesamten Körper mit Ausschlägen und einem Befall der inneren Organe kommen. Therapie: Antibiotika Hautinfektion durch Syphiliserreger Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD) Labors.at 2016 13

TRICHOMONADEN-INFEKTION Übertragung: Vorwiegend beim Geschlechtsverkehr. Eine Infektion kann auch durch Kontakt mit feuchter Badekleidung, Schwämmen, Handtüchern etc. erfolgen, wenn diese Gegenstände benutzt werden, nachdem infizierte Personen bei deren Gebrauch Krankheitserreger zurückgelassen haben. Eine Infektion kann auch in nicht ausreichend chlorierten Thermalbädern erfolgen. Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Übertragung der Erreger und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen): 2 bis 24 Tage Krankheitserscheinungen: Bei Frauen kommt es in den meisten Fällen im Laufe der Infektion zu einer mit Juckreiz verbundenen Entzündung der Scheide und der Harnröhre, die von einem massiv verstärkten Ausfluss begleitet ist. Die Infektion kann auch über einen längeren Zeitraum bestehen ohne Krankheitserscheinungen hervorzurufen. Sie kann auch die Ursache für eine vorübergehende Unfruchtbarkeit sein. Bei Schwangeren kann eine Trichomonaden Infektion der Scheide zu einer Frühgeburt führen. Bei Männern treten in seltenen Fällen Entzündungen im Bereich der Harnröhre und der Prostata auf, meistens verläuft die Infektion jedoch ohne Krankheitserscheinungen. Da die Infektion oft unbemerkt bleibt, sind Männer häufig die Krankheits-Überträger. Therapie: Antibiotika

WANN SOLLTE MAN SICH UNTERSUCHEN LASSEN, OB MAN EINE SEXUELL ÜBERTRAGBARE ERKRANKUNG HAT? In erster Linie sollte man einen Arzt aufsuchen, wenn man die für eine sexuell übertragbare Erkrankung typischen Beschwerden hat. Die Beschwerden treten vor allem im Bereich der Geschlechtsorgane bzw. der Harnwege auf. Typisch sind eine ungewöhnlich gesteigerte Sekretproduktion (Ausfluss) aus der Scheide und/oder der Harnröhre, sowie Schmerzen beim Harnlassen, Unterbauchbeschwerden oder Hauterkrankungen. Die/der behandelnde Ärztin/Arzt entscheidet dann, welche Untersuchungen durchgeführt werden sollen. Erfährt man, dass der Sexualpartner an einer sexuell übertragbaren Krankheit leidet, sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen, da die frühzeitige Einleitung einer medikamentösen Therapie verhindern kann, dass sich lebensgefährliche Erreger, wie HI Viren oder Hepatitis Viren im Körper festsetzen können. Wenn man den Verdacht hat, sich angesteckt zu haben, aber keine Beschwerden vorliegen, ist es empfehlenswert, sich untersuchen zu lassen, da eine frühzeitige Therapie in vielen Fällen besonders gute Erfolge hat. Da nahezu alle Erreger von sexuell übertragbaren Erkrankungen bei der Geburt, manche auch schon während der Schwangerschaft, auf das Kind übertragen werden können, sollte bei einer werdenden Mutter, zum Schutz des Kindes und zur Sicherstellung eines ungestörten Ablaufes der Schwangerschaft, das Vorliegen sexuell übertragbarer Erkrankung ausgeschlossen werden. Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD) Labors.at 2016 15

LABORS.AT-INF-CHECK Die Gruppenpraxis Labors.at bietet mit dem Inf-Check einen Test an, mit dem untersucht wird, ob man sich mit einem oder sogar mehreren Erregern sexuell übertragbarer Erkrankungen infiziert hat. Der Inf-Check besteht aus Blut- und Abstrich-, bzw. Harn-Untersuchungen. Ihre Befund-Ergebnisse werden selbstverständlich vertraulich behandelt und sind nur für Sie und Ihre/n behandelnde/n Äztin/Arzt ersichtlich. Wenn sie bereits an den Folgen einer sexuell übertragbaren Erkrankung leiden, wird Ihr/e behandelnde/r Ärztin/Arzt die notwendigen Untersuchungen veranlassen. In diesen Fällen übernimmt Ihre Krankenkasse die Untersuchungskosten, im Falle von Selbstbehalten den Großteil der Kosten. Falls Sie sichergehen wollen, dass Sie sich nicht infiziert haben, aber keine Beschwerden aufweisen, müssen Sie die Kosten der Untersuchung selbst tragen. Die Inf-Check Untersuchungen sollten frühestens 14 Tage nach der vermuteten Infektion durchgeführt werden. Details zum Inf-Check und die aktuellen Preise finden Sie auf der Labors.at Website: www.labors.at > Patienten > Informationen

DER LABORS.AT-INF-CHECK Krankheitserreger Material (Zeitraum zwischen einer Infektion und dem frühest möglichen Nachweis der Infektion durch Labortests) HIV Antikörper/Antigen (kombiniert) Blut (2 4 Wochen) HIV Erregernachweis (PCR) * Blut (ca. 10 Tage) Syphilis/Lues Antikörper (TPHA) Blut (10 90 Tage) Syphilis/Lues IgM Antikörper; VDRL-Test * Blut (3 4 Wochen; 5 6 Wochen) Hepatitis B Antikörper (HBc IgM) Blut (1 Woche bis 6 Monate) Hepatitis B Virus Nachweis (HBsAG) Blut (1 Woche bis 3 Monate) Hepatitis C Antikörper Blut (3 8 Wochen) Hepatitis C Erregernachweis (PCR) * Blut (ca. 10 Tage) Gonokokken, Mykoplasmen, Chlamydien, Trichomonaden, Pilze Abstrich bzw. Erststrahl-Harn (wenige Tage bis Wochen) * Bestätigungsuntersuchungen dienen der Absicherung von positiven Resultaten, die im Rahmen von Erstuntersuchungen erhoben wurden. Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD) Labors.at 2016 17

WEITERE INFORMATIONEN Bitte kontaktieren Sie uns für weitere Informationen: Telefon_(01) 260 53-0 Fax_ (01) 260 53-500 mail@labors.at www.labors.at IMPRESSUM Herausgeber und Redaktion: Mühl-Speiser-Bauer-Spitzauer & Partner Fachärzte für medizinische und chemische Labordiagnostik OG 1020 Wien, Praterstraße 22, FN 364646w Autoren: Dr. Sonja Wagner Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Speiser Stand: Jänner 2016 Design: vision works

BILDNACHWEISE HIV-budding-Color by C. GoldsmithContent Providers: CDC/ C. Goldsmith, P. Feorino, E. L. Palmer, W. R. McManus Inflammation of the glans penis and the preputial mucosa. Lizenziert unter Creative Commons Zero, Public Domain Dedication über Wikimedia Commons commons.wikimedia.org/wiki/file:inflammation_of_ the_glans_penis_and_the_preputial_mucosa.jpg Go-Ausfluss von guidelines.ch mit freundlicher Genehmigung von Dr. Pietro Vernazza / Kantonsspital St. Gallen Herpes genitalis von hivinfo.de mit freundlicher Genehmigung von Dr. Martin Hartmann / Universitäts-Hautklinik Heidelberg Ulcus-durum-am-Penis-01 von Wikimedia Commons (Released as Creative Commons under the GNU Free Documentation License). Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD) Labors.at 2016 19

Modernste Labormedizin Telefon_(01) 260 53 0 Fax_(01) 260 53 500 Mail_mail@labors.at www.labors.at ALLE LABORUNTERSUCHUNGEN AUS EINER HAND Proben Blut Harn Stuhl Abstrich Spermiogramm Gerinnungskontrolle, z. B. Marcoumar Quantiferon Tuberkulosetest Lymphozyten-Typisierung Genetische Risikofaktoren Funktionstests Blutzucker-Belastungstest Lactose-Belastungstest TRH Test