Merkblatt Solar. Technisches Merkblatt für Dachabdichtungen mit Bitumenbahnen bei Beanspruchungen durch Solaranlagen

Ähnliche Dokumente
Ene vom Gründach. Stefan Knapp Stefan Ruttensperger

Baustoffe in der Praxis Dachbahnen und DIN Fachsymposium am 24. und 26. September 2013

FLACHDÄCHER. Beispiele für die häufigsten Fehler und Schadensursachen

Abdichtungsnormen im Anwendungsvergleich: DIN / Flachdachrichtlinie

Einsätze an Photovoltaikanlagen

ROCKWOOL FORUM. Brandschutz im Bereich Flachdach. März 2017

Herzlich Willkommen. zum. Fachsymposium am 13. und 15. September 2016

Dachdetail: Dachrandabschluss

Fachregel für Abdichtung DIN : 2017

Dachdetail: Wandanschluss

Erste Ausgabe Januar Hochleistungskonstruktionen für das Flachdach VERARBEITUNGSRICHTLINIEN

Solar-Montagesystem für Flachdächer

Abdichtung. Fachgerecht und sicher. Frank U. Vogdt I Jan Bredemeyer. Fraunhofer IRB Verlag. Keller - Bad - Balkon - Flachdach

Förderkreis Die neuen Flachdachrichtlinien. Sven Könsen Dachdeckermeister

Herstellung eines Solarmoduls

Abdichtung Fachgerecht und sicher

Photovoltaik. Von der Planung bis zur Ausführung. Kippel Leo und Söhne AG

Lern- und Arbeitsaufgabe zum Modul Dach

Sichere Flachdächer. Theorie und Praxis

Mit der Kraft der Sonne sauberen Strom erzeugen: Das schafft unser Solar-Strom-Paket.

Fugentyp I. Fugentyp II. Dachdetail: Bewegungsfuge

BAURECHTLICHE ANFORDERUNGEN AN PROFILSYSTEME AM FLACHDACHRAND

2.1 Grundlagen aus dem BGB zur Ausführung von statischen Bemessungen Landesbauordnungen... 17

ROCKWOOL FORUM Brandschutz im Bereich Flachdach

Informationen für Verpächter

Funktion uns Komponenten

Solartechnik. Innovationen für die Solarbranche

Brandschutz im Flachdach nach DIN Brandschutz

Anwendung der. Glasbemessungsnorm. Herausgeber: I.Auflage Bundesinnungsverband des DIN Glaserhandwerks

Dipl.- Ing. (FH) Götz Rieber

Profiness GmbH Broicher Waldweg Mülheim a.d. Ruhr

Anforderungen an Flachdachkonstruktionen Konstruktiver Brandschutz. PHOENIX Dichtungstechnik GmbH

Ihr Partner für die zukunftsweisende Energieversorgung

Fragenkatalog Kenntnisprüfung

Flachdächer. Ernst & Sohn Special. April 2018 A 61029

FlatGrid Montageanleitung

Solardach Photovoltaik Vom Schutzdach zum Nutzdach

Flachdachrichtlinie. Theorie und Praxis

Flachdachmontage: Markt und technische Fallen

Dotierung. = gezieltes Verunreinigen des Si-Kristalls mit bestimmten Fremdatomen. n-dotierung Einbau. von Atomen mit 3 Valenzelektronen

Esslinger Energie-Gespräche. Solartechnik und Architektur

FLACHDACH PV-System F.EE Firmengruppe, In der Seugn 20, D Neunburg v. W. Tel.: , Internet:

Montageanleitung. energy for a better world

Projektbeschreibung. Schur Pack Germany GmbH. Faltschachtelwerk. BELECTRIC PV-Dachsysteme Thüringen GmbH.

PV-Light OneTurn Flachdachständer

Einbauanleitungen für alle. SitaBalkongullys, Aufstockelemente und Zubehör

Solare Energieversorgung - Photovoltaik. Information zur Solarzelle Neutraler Gegenstand Positive Ladung Negative Ladung

PHOTOVOLTAIK CONTRACTING STROM AUS SONNENENERGIE.

PlanTec PV-System. Systemlösungen speziell für Flachdächer

Autorenverzeichnis... 15

Sonnige Aussichten Ihr Kraftwerk auf dem Dach

Projektbeschreibung Rathaus Neunkirchen

Planungsgrundsätze. Insbesondere. Flachdachkonstruktionen und ihre Begrünungsmöglichkeiten

wie das

E r n e u e r b a r e E n e r g i e n

Höchste Energieeffizienz in der Praxis

Projektbeschreibung Solarkraftwerk

Montageanleitung. solar-pac 190 Plug & Play

DeR sonne.

Die flexible Solar- und Kabeldurchführung für das Flachdach

POLYBIT ATTIKA- NOTÜBERLAUF. Montage. Abdichtung

Modellvorhaben Detmerode Städtebauliche Qualitäten gemeinsam sichern. Energieausweis

Ihre Fachkompetenz. für erneuerbare Energien.

IKO ENERTHERM ALU /MG VERARBEITUNGSRICHTLINIEN FLACHDACHDÄMMUNG.

Daten-Aufnahmeblatt zur Berechnung der Windsogsicherung nach DIN ( ) für Solar-Anlagen

Name, Vorname Titel Firma Straße, Ort -Adresse

MINISTERIUM FÜR UMWELT, KLIMA UND ENERGIEWIRTSCHAFT

Grundlagen Photovoltaik I Anlagentechnik. Energieberatung Rolf Schwartz

DIN Bl. 2 Titel: Abdichtung von Dächern sowie Balkonen, Loggien und Laubengängen Bl. 2 nicht genutzte und genutzte Dächer Stoffe veröffentl.: 07

Sonnige Aussichten Ihr Kraftwerk auf dem Dach

Westfälische Dachtage 2014

Montageanleitung. solar-pac Flachdach SMA

Photovoltaik. Werden Sie. unabhängiger. Logo. von Ihrem Stromversorger und zukünftigen Strompreiserhöhungen

VEDAG, die perfekte Abdichtung für jedes Dach. Auf Holz, Beton und Blech.

Montageanleitung. solar-pac Flachdach Plug & Play

2.4 Dachdurchführung und Dachsockel

TOP 4 Brandgefahren durch Photovoltaikanlagen. Arno Vetter Risikoservice

Bauwerksabdichtung Planung, Prävention, Mängelbeseitigung

Montageanleitung. solar-pac Schrägdach SMA

Leseprobe zum Download

Leseprobe zum Download

Montageanleitung. solar-pac Flachdach Growatt

Montageanleitung Flachdach Montagesystem HP 10 Befestigung

Grundlagen Photovoltaik I Anlagentechnik. Energieberatung Rolf Schwartz

Einbauanleitungen für alle. SitaFiresafe Dachgullys und SitaFiresafe Lüfter

Solaranlage: Freiflächenanlage in Pfettrach, Gemeinde Attenkirchen

Service und Wartung von Photovoltaik-Systemen

Spielend einfach, einfach flexibel

Richtlinien zur Gestaltung von Solaranlagen (thermische Solarkollektoren und Photovoltaikanlagen)

Verarbeitungsverfahren

Daten-Aufnahmeblatt zur Berechnung der Windsogsicherung nach DIN ( ) für Solar-Anlagen

Unsere Produkte im Überblick DUOFLAT DUOFLAT DS. Energien dort nutzen, wo sie entstehen.

Ausbildung. Photovoltaik. Reitl Mario, LM FF Hausleiten. Gesch. Okt geändert Feb. 2012

Nr. 2. BauDetails. Gründach im Rinderstallbau

ENERGIEN DER ZUKUNFT

Zertifizierungsstandard Modul Dach

Kleine Verkaufsstätten

Grundfix-Rückstauverschluss Typ 1. Gebrauchsanleitung. für fäkalienfreie abwasserführende Leitung ab 01/1996. de_de

Transkript:

Merkblatt Solar Technisches Merkblatt für Dachabdichtungen mit Bitumenbahnen bei Beanspruchungen durch Solaranlagen

Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeines 2 1.1 Dächer im Bestand was ist hinsichtlich 3 der Dachabdichtung zu beachten 1.2 Neubau Berücksichtigung der Solaranlage 3 bei der Planung des Dachaufbaus 2. Planungsgrundsätze 4 3. Besondere Hinweise beim Bauen im Bestand 6 Vorgehensweise vor der Montage einer Solaranlage 4. Begriffe 7 1. Allgemeines Im Zuge der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energieformen werden Flachdächer vermehrt als Standort für Solaranlagen genutzt. Flachdächer sind als Standort für Solaranlagen sehr gut geeignet. Sie sind i.d. Regel verschattungsfrei. So können Ausrichtung und Neigung der Anlage optimal gewählt werden. Montage und Betrieb von Solaranlagen stellen für die Dachabdichtung eine Beanspruchung dar, die bei der Planung und Ausführung zu berücksichtigen ist. Dieses Merkblatt soll zur dauerhaften Funktionssicherheit der Dachabdichtung beitragen und richtet sich an Bauherren, Planer und Ausführende. Eine Solaranlage ist eine technische Anlage zur Umwandlung von Sonnenenergie in eine andere Energieform. Unterschieden wird zwischen thermischen Solaranlagen, thermischen Solarkraftwerken und Photovoltaikanlagen. Die beiden erstgenannten liefern Wärmeenergie für die direkte Nutzung oder für die Umwandlung in elektrischen Strom. Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) liefern elektrische Energie (Gleichstrom), die i.d. Regel über einen Wechselrichter ins Stromnetz (Wechselstrom) eingespeist wird. Unter den Solaranlagen gibt es verschiedene Systeme, die sich z.b. durch ihre Montageart voneinander unterscheiden. Solaranlagen im Sinne dieses Merkblatts bestehen aus Solarelementen und deren Auflage- und Befestigungselementen. Im Fokus dieses Merkblattes stehen weder die Vor- oder Nachteile unterschiedlicher Solaranlagen noch die Kriterien für deren optimale Ausrichtung, sondern die Funktionstüchtigkeit der Dachabdichtung. Polymerbitumenbahnen weisen einen hohen Widerstand gegen mechanische Beschädigungen auf. Mehrlagig verarbeitet ist eine solche Dachabdichtung besonders als Basis für Solaranlagen geeignet. Angefangen von der Planung bis hin zur Betriebsphase der Solaranlage sollten die Aufgaben und Verantwortlichkeiten folgendermaßen aufgeteilt sein: 2 Merkblatt Solar

Planer: statische Festlegungen (Abtrag der Lasten, z.b. Windlast, Schneelast, Eigengewicht) Planung der Anlagenausrichtung unter Beachtung der Herstellerhinweise (z.b. Hinterlüftung, Neigung) Planung aller Durchdringungen der Dachabdichtung Planung der Befestigungen Dachdecker: Erstellen aller Anschlüsse der Dachabdichtung Schutz der Dachabdichtung für die Installations- und Betriebsphase Verkabelung der Solaranlage bis zum Wechselrichter und Installation mit allen elektrischen Anschlüssen Kontrolle der Dachabdichtung und ihrer Anschlüsse nach Abschluss aller Arbeiten an der Solaranlage Elektroinstallateur/Solarteur: Planung und Dimensionierung der Solaranlage Inbetriebnahme der Solaranlage Anschluss an das Hausnetz und ggf. an das öffentliche Stromnetz 1.1 Dächer im Bestand was ist hinsichtlich der Dachabdichtung zu beachten Aufgrund der enormen Anzahl vorhandener Flachdachflächen werden Bestandsdächer häufig als Standort für Solaranlagen genutzt. Bevor eine Anlage montiert werden kann, muss die Dachabdichtung überprüft und ggf. in einen Zustand gebracht werden, der die Montage und einen langjährigen Betrieb der Anlage erlaubt. Die zu erwartende Restnutzungsdauer der vorhandenen Dachabdichtung sollte der vorgesehenen Standzeit der Solaranlage entsprechen, also mindestens 20 Jahre betragen. Bei der Bewertung der Dachabdichtungen gemäß Abschnitt 3 ist zwingend zu berücksichtigen, dass bei der Montage der Solaranlage und während ihres Betriebes die Dachabdichtung zusätzlich, z.b. durch Begehen, beansprucht wird. Deshalb sind wegen der hohen mechanischen Stabilität und des hohen Widerstandes gegen Perforation Bestandsdächer mit mehrlagigen Dachabdichtungen aus Bitumen- und Polymerbitumenbahnen zu bevorzugen. 1.2 Neubau Berücksichtigung der Solaranlage bei der Planung des Dachaufbaus Bei der Planung von Dachabdichtungen mit aufgeständerten, aufgestellten oder aufgelegten Solaranlagen ist grundsätzlich von einer hohen Beanspruchung nach DIN 18195-5 bzw. Beanspruchungsstufe I nach DIN 18531-1 auszugehen. Bei der Bemessung der Wärmedämmung sind die Druckbelastungen durch die Solaranlage und das Begehen zu berücksichtigen. MERKBLATT SOLAR 3

Im Neubau sind idealerweise Befestigungspunkte zur Verbindung der Solaranlage mit der Unterkonstruktion einzuplanen, die an die Dampfsperre dampf- und luftdicht angeschlossen werden und im Bereich der Dachabdichtung aus der wasserführenden Ebene herausgeführt und unter Beachtung der erforderlichen Anschlusshöhen abgedichtet werden. 2. Planungsgrundsätze (1) Bei der Planung der Solaranlage ist zwingend zu beachten, dass die vorhandene Funktionalität der Dachabdichtung auch nach der Installation weiterhin gewährleistet sein muss: der Wasserablauf darf nicht behindert werden Gullys müssen Tiefpunkte bleiben die Solaranlage darf nicht zur Pfützenbildung führen die Dachabdichtung und alle Detailausbildungen müssen auch nach der Installation der Solaranlage zu Wartungszwecken zugänglich sein (2) Die Solaranlage ist so auf dem Dach aufzubringen, dass sie auch bei vorhandener Dachneigung nicht abrutschen kann. (3) Sie muss den Besonderheiten des Dachuntergrundes Rechnung tragen. Beispielsweise dürfen Bewegungsfugen nicht durch die Solaranlage überbaut werden. (4) Die bauaufsichtlichen Anforderungen an den Brandschutz, wie sie in den Musterbau- bzw. Landesbauordnungen und deren ergänzenden Vorschriften (z.b. Industriebaurichtlinie) genannt sind sowie die Anforderungen hinsichtlich der Ausbildung von Brandabschnitten von Gebäuden sind zu beachten. (5) Während der Montage der Solaranlage ist die Dachabdichtung ausreichend zu schützen. (6) Zur Montage und Installation einer Solaranlage sollte generell ein Dachdecker hinzugezogen werden. (7) Durchdringungen der Dachabdichtung sollen auf ein Minimum begrenzt werden. (8) Materialien zur Befestigung sollten dauerhaft korrosionsgeschützt oder korrosionsbeständig (z.b. aus Edelstahl) sein. (9) Dachabdichtungen dürfen nicht zur Befestigung (z.b. durch Verklebung) von aufgeständerten oder aufgestellten Solaranlagen genutzt werden. Der Dachabdichtung darf grundsätzlich keine Übertragung von planmäßigen Kräften parallel zu ihrer Ebene zugewiesen werden. Dies gilt auch für den Nachweis der Standsicherheit. Sofern horizontale Kräfte abgetragen werden müssen, ist durch Anordnung von Widerlagern, Ankern, Bewehrung oder durch andere 4 Merkblatt Solar

konstruktive Maßnahmen dafür zu sorgen, dass Bauteile auf der Dachabdichtung nicht gleiten oder ausknicken. (10) Der Anschluss der Dachabdichtung an Durchdringungen und Befestigungen der Solaranlage muss durch den Dachdecker erfolgen. (11) Der Anschluss der Dachabdichtung an Durchdringungen und Befestigungen ist stets aus der wasserführenden Ebene herauszuführen. Dies gilt auch für Verkabelungen oder Verrohrungen. Dabei sind die im Regelwerk definierten Anschlusshöhen einzuhalten. Bei Anschlüssen an Klebe- oder Klemmflansche müssen diese ausreichend dimensioniert sein. (12) Aufgelegte Solaranlagen werden in der Regel freistehend auf lastverteilende Unterlagen aufgestellt, z.b. Wannen, die mit Kies- oder Plattenbelag als Auflast beschwert werden (Ballastsysteme). Bei der Verwendung von Wannen muss deren Entwässerung sichergestellt sein. Je nach Erfordernis sind Trenn-, Schutz- und Lastverteilungsschichten einzuplanen. Die statische Belastbarkeit der Tragkonstruktion und des Dachaufbaus darf nicht überschritten werden. Dies gilt auch für die Druckfestigkeit der Wärmedämmung. (13) Sämtliche auf die Dachschichten einwirkenden mechanischen Beanspruchungen, z.b. statische Belastungen, Windlasten und mechanische Einwirkungen während der Montage müssen sicher aufgenommen werden. Der Kraftverlauf ist bis in die Tragkonstruktion nachzuweisen. (14) Die Anlagenteile von aufgeständerten, aufgestellten und aufgelegten Solaranlagen müssen eine ausreichende Trag- und Zugfestigkeit haben, die unter Berücksichtigung der DIN EN 1991-1-4/NA nachzuweisen sind. (15) Die Unfallverhütungsvorschriften der Bauberufsgenossenschaft sind zu beachten. (16) Es wird empfohlen, einen geeigneten Zugang zur Dachfläche zu schaffen, z.b. in Form eines Treppenturms, Dachausstiegs o.ä. (17) Die Notwendigkeit von Absturzsicherungen ist zu prüfen. (18) Alle Teile einer Solaranlage müssen aufeinander abgestimmt und die Werkstoffe untereinander und mit der Dachabdichtung bzw. dem Dachaufbau verträglich sein. Dies gilt nicht nur während der Montage sondern auch in der Betriebsphase, z.b. beim Reinigen der Module. (19) Es sind abgegrenzte, deutlich sichtbare Wartungswege für die Reinigung der Solaranlage anzuordnen. Es empfiehlt sich, die Wartungswege farbig abzusetzen. (20) Der Abschluss eines Wartungsvertrages für die Dachabdichtung und die Solaranlage mit dem jeweiligen Fachbetrieb wird empfohlen. MERKBLATT SOLAR 5

3. Besondere Hinweise beim Bauen im Bestand Vorgehensweise vor der Montage einer Solaranlage (1) Dachaufbau und Dachabdichtung sind vor der Installation einer Solaranlage durch eine fachkundige Person zu prüfen. Die Technischen Regeln abc der Bitumenbahnen und die DIN 18531-4 bieten hier eine gute Arbeitsunterlage für die erforderlichen Untersuchungen und Bewertungen des Bestandes. (2) Die Regenerierung mit einer weiteren Lage ist bei einer vorhandenen Dachabdichtung aus Bitumen- und Polymerbitumenbahnen möglich und zur Verlängerung der Nutzungsdauer zielführend, wenn keine weitergehenden Instandsetzungsmaßnahmen am Dachschichtenpaket notwendig sind. (3) Ergibt die Prüfung des Daches, dass eine Instandsetzung notwendig ist, müssen die Maßnahmen auf die geplante Solaranlage abgestimmt werden. (4) Der Einbau einer neuen Wärmedämmung, auch über die Vorgaben der EnEV hinaus, ist empfehlenswert. (5) Bei allen Instandhaltungsmaßnahmen oder einer Dacherneuerung empfiehlt sich die Verwendung von hochwertigen Polymerbitumenbahnen mit einer zu erwartenden Nutzungsdauer über der für Solaranlagen geplanten Mindeststandzeit. 6 Merkblatt Solar

4. Begriffe Solarteur Ein Solarteur ist i. d. Regel ein Elektroinstallateur, der eine Weiterbildung zum Solartechniker durchlaufen hat. Er kann Solaranlagen planen und dimensionieren und übernimmt die elektrischen Installations- und Anschlussarbeiten, die der Dachdecker bis zum Wechselrichter geführt hat. Solarzelle Solarzellen wandeln Lichtenergie (in der Regel Sonnenlicht) unter Ausnutzung des photovoltaischen Effekts in Gleichstrom um. Durch das Auftreffen von Sonnenlicht werden in Halbleitermaterialien Elektronen frei. Diese erzeugen einen elektrischen Strom. Solarmodul/Modul Ein Solarmodul oder Modul besteht aus mehreren miteinander verbundenen Solarzellen, die zwischen zwei Glas- oder Kunststoffscheiben eingebettet und so vor Witterungseinflüssen geschützt sind. Um besser verwendbare Spannungen zu erreichen, werden in einem Solarmodul mehrere Solarzellen miteinander verschaltet. Solarmodule werden gewöhnlich in einem Rahmen auf dem Dach oder auf einem Trägergestell montiert. Photovoltaik-Anlage oder Solaranlage Anlage (Kraftwerk) zur Erzeugung von elektrischem Strom aus Sonnenenergie. Der in den Photovoltaik-Solarmodulen erzeugte Gleichstrom kann zum Betrieb von Motoren oder zum Aufladen von Akkumulatoren verwendet werden. Soll er in das öffentliche Elektrizitätsnetz eingespeist oder zum Betrieb elektrischer Verbraucher verwendet werden, ist ein Wechselrichter erforderlich, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Fotoquelle: Titelbilder Verarbeitung 1, 2, 3 sowie 5 und Seite 6 vdd Titelbild 4 Rewe-Markt, Breitendiel, Flachdach Solar GmbH, Titelbild 6 Rotes Rathaus, Berlin, Pohlen Solar MERKBLATT SOLAR 7

Stand Mai 2013 vdd Industrieverband Bitumen- Dach- und Dichtungsbahnen e.v. Mainzer Landstraße 55, 60329 Frankfurt/Main