BBBank. So muss meine Bank sein. Geschäftsbericht 2010. Jahre BBBank

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Transkript:

90 BBBank. So muss meine Bank sein. Geschäftsbericht 2010 Jahre BBBank

Überblick Leistungskraft der BBBank extern bestätigt Als Selbsthilfeeinrichtung steht der genossenschaftliche Förderauftrag unserer Kunden und Mitglieder an der ersten Stelle unserer Aktivitäten. Wir konnten unsere Leistungskraft wieder eindrucksvoll unter Beweis stellen. Mehrfach erhielt das BBBank- Produktangebot mit den dazugehörenden Serviceleistungen sowie die Leistungen unserer Verbund- und Geschäftspartner im Jahr 2010 Bestnoten in verschiedenen Testergebnissen. Kennzahlen in Mio. EUR 2006 2007 2008 2009 2010 Bilanzsumme 6.317 6.552 6.809 7.384 7.201 Forderungen an Kunden 1.939 1.883 1.950 2.431 2.682 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 5.318 5.485 5.830 6.062 6.196 Eigenkapital 493 506 513 523 538 Zinsüberschuss 134 135 140 139 147 Provisionsüberschuss 37 39 39 33 37 Jahresüberschuss 28 13 8 10 15 Mitglieder zum 31.12. 337.884 343.316 350.191 359.412 367.996 Mitarbeiter zum 31.12. 1.426 1.458 1.527 1.615 1.567

Vorwort des Vorstandes Vorwort des Vorstandes zum Geschäftsbericht 2010 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der BBBank, vor Ihnen liegt der Geschäftsbericht unserer Genossenschaft für das zurückliegende Jahr 2010. Im laufenden Jahr kann die BBBank auf ihr 90-jähriges Bestehen blicken. Auf den folgenden Seiten haben wir für Sie die wesentlichen Stationen der Bankhistorie zusammengestellt. Wir wünschen Ihnen eine kurzweilige Lektüre. Es freut uns ganz besonders, dass wir Herrn Uwe Tillmann für ein Grußwort in diesem Geschäftsbericht gewinnen konnten. Herr Tillmann ist Geschäftsführer des Deutschen Beamtenwirtschaftsring e. V., dem Zusammenschluss der wichtigsten Selbsthilfeeinrichtungen für den öffent lichen Dienst. Als der Verein vor 60 Jahren ins Leben gerufen wurde, gehörte die BBBank (damals noch Badische Beamtenbank) zu den Gründungsmitgliedern. Seither verbindet uns eine enge und vertrauens volle Partnerschaft. 90 Jahre BBBank das sind 90 Jahre erfolgreiches Geschäftsmodell, durch das wir bis heute zur einzigen genossenschaftlichen Privatkundenbank in Deutschland mit bundesweitem Service- und Beratungsangebot herangewachsen sind. Über 100 Filialen, ein mobiler Vertrieb, der beständig weiter ausgebaut wird, und eine integrierte Direktbank stehen im Dienst unserer Mitglieder und Kunden. Die BBBank kann damit allen Kunden aus dem öffentlichen Dienst und der privaten Wirtschaft im ganzen Bundesgebiet ein Angebot machen und eine Betreuung anbieten. Knapp 18.000 neue Kunden haben sich 2010 für eine Mitgliedschaft bei der BBBank entschieden. Das ist einer der höchsten Zuwächse der jüngeren Vergangenheit. Unser Mitgliederbestand liegt damit bei rund 368.000 Mitgliedern. Dies macht uns zu einer der mitgliederstärksten Genossenschaftsbanken in Europa. Gemessen an der Bilanzsumme liegen wir unter den Top 10 der deutschen Kreditgenossenschaften. Für Ihr in die BBBank gesetztes Vertrauen, liebe Mitglieder, bedanken wir uns bei Ihnen sehr herzlich. Besonders danken wir Ihnen auch dafür, dass Sie uns als Bank auch im vergangenen Jahr im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis weiterempfohlen haben. In unseren Dank schließen wir auch alle unsere rund 1.600 gut ausgebildeten

Der Vorstand, von links nach rechts: Dr. Wolfgang Müller (Vorstandsvor sitzender), Andreas Haag, Gabriele Kellermann und Michael Baumann. und hoch motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Sie arbeiten jeden Tag mit großem Engagement dafür, dass Sie, liebe Mitglieder, dauerhaft mit uns zufrieden sind und wir Sie mit unseren Leistungen überzeugen und begeistern können. In einem gewohnt stark umkämpften Markt und bei nach wie vor bestehenden großen Unsicherheiten nach der durchlebten Finanzkrise haben wir im Geschäftsjahr 2010 die sich uns bietenden Chancen als große Mitgliederbank wieder aktiv nutzen können. Die positiven Geschäftszahlen 2010 lassen es zu, dass wir die Rücklagen der Bank wieder mit einem merklichen Betrag aufstocken und damit das solide Fundament der Bank weiter festigen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass wir unseren Förderauftrag als genossenschaftliche Selbsthilfeorganisation auch im Jahr 2010 wieder eindrucksvoll erfüllen konnten. Eine Mitgliedschaft bei der BBBank lohnt sich, und so konnten wir für Sie, liebe Mitglieder, im Berichtsjahr erneut spürbare finanzielle Mehrwerte erwirtschaften. In der Summe sparen unsere Kunden pro Jahr über 30 Millionen Euro im Vergleich zu den Angeboten anderer Anbieter am Markt. Bei der BBBank stehen die Mitglieder und Kunden im Mittelpunkt und nicht anonyme Kapitalgeber, die nur auf kurzfristige Rendite spekulieren. Wenn sich eine traditionsreiche Bank wie die BBBank auch und gerade in Krisenzeiten hervorragend bewährt, dann liegt dies an ihrem funktionierenden und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten risikoarmen Geschäftsmodell und einer professionellen Gesamtbanksteuerung und dem entsprechenden Risikomanagement. Und dies ist auch der Grund dafür, dass wir alle zukünftigen Anforderungen der Banken regulierung (Stichworte: Basel III und MaRisk) bereits heute erfüllen, das heißt lange bevor die neuen Regeln in Kraft treten. Die durch die Bankenaufsicht geforderten höheren Eigenkapitalanforderungen sind für unsere Genossenschaft nicht nur kein Problem, sondern wir begrüßen sie ausdrücklich, denn die Stärkung der Substanz und Risikotragfähigkeit der Bank ist seit Jahrzehnten Strategie der BBBank. Diese Maxime wäre es unserer Ansicht nach wert, die Leitlinie der gesamten Branche zu sein zum Wohle der Kunden und durchaus auch der Steuerzahler. Bei der Bewältigung der Zukunftsaufgaben hat der Vorstand im Jahr 2010 Unterstützung erhalten. Neu in den Vorstand bestellt wurden zum 1. Januar 2010 Frau Gabriele Kellermann und zum 1. August 2010 Herr Michael Baumann. Das Leitungsgremium besteht damit wieder aus seiner Soll-Stärke von vier Mitgliedern. Karlsruhe, im April 2011 Dr. Wolfgang Müller Andreas Haag Gabriele Kellermann Michael Baumann 02 I 03

BBBank. Die Bank für Beamte und den öffentlichen Dienst. Uwe Tillmann Geschäftsführer Deutscher Beamtenwirtschaftsring e. V. (DBW) Die BBBank ist auf einem sehr guten Weg! Das Jubiläumsjahr der BBBank ist der richtige Zeitpunkt, den Verantwortlichen der Bank für ihren Kurs der vergangenen Jahre einen Glückwunsch auszusprechen. 90 Jahre nach Gründung der Beamtenbank ist die BBBank im öffentlichen Dienst wieder ein Faktor. Gleichzeitig hat es die BBBank geschafft, unverändert ein attraktiver Bankpartner für Kunden aus der Privatwirtschaft zu sein. Es ist der BBBank in den letzten Jahren gelungen, sich bei Beamten und im öffent lichen Dienst wieder so zu etablieren, wie dies von den Gründungsvätern der BBBank gewollt war. Im Spiegel ihrer eigenen Geschichte hat die BBBank im Jahr 2011 bei Beschäftigten im öffentlichen Dienst wieder einen Stellenwert, wie es seit Jahrzehnten nicht der Fall war. Das verdient Anerkennung und Respekt. Beamtinnen und Beamte sowie den öffentlichen Dienst in den Mittelpunkt der strategischen Ausrichtung für die kommenden Jahre zu stellen, ist eine sehr gute Entscheidung der BBBank. Im Grunde genommen ist die BBBank die einzige Bank in Deutschland, die den öffentlichen Dienst in seiner Gesamtheit glaubwürdig als Hausbank ansprechen kann. Glaubwürdigkeit hat mit Herkunft zu tun. Und welche Bank kann schon von sich behaupten, von einem Beamten gegründet worden zu sein. Die BBBank hat sich gerade in den letzten Jahren wieder einen Namen gemacht und maßgebende Repräsentanten des öffentlichen Dienstes, aktive und ehemalige Minister sowie Spitzenfunktionäre aus den Gewerkschaften für sich gewonnen. Die Liste namhafter Referenten an den exklusiven Kundenabenden der BBBank für den öffentlichen Dienst zeigt, welches Vertrauen die BBBank auf Anhieb auslöst. Man muss in der Chronik der BBBank lange zurückblättern, um einem ehemaligen Ministerpräsidenten oder mehreren im Amt befindlichen Ministern am Rednerpult der BBBank lauschen zu können. Es gibt keinen Zweifel, das Bekenntnis zum öffentlichen Dienst sichert der BBBank eine herausragende Zukunft. Dieser Erfolg wird die Folge vieler richtiger Entscheidungen sein, wie sie vom Aufsichtsrat und dem Vorstand der BBBank in den letzten Jahren getroffen worden sind. Der Zusammenschluss der deutschen Beamtenbanken unter dem Dach der heutigen BBBank war die Voraussetzung für den Erfolg. Mit kleinteiligem Denken und Handeln lassen sich die Herausforderungen im 21. Jahrhundert nicht bewältigen. Die Einführung des Bezügekontos im Mai 2007 war zukunftsweisend. Die BBBank hatte außerhalb von Karlsruhe und Baden (Mannheim und Freiburg) ihren Ruf als Beamtenbank weitgehend eingebüßt. Heute nur vier Jahre nach Einführung des Bezügekontos hat sich der Anteil aller Neukunden aus der öffentlichen Verwaltung mehr als verdreifacht. Diese Steigerung lässt ahnen, welch positive Entwicklung der BBBank noch bevorstehen wird, und man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die BBBank in den kommenden Jahren noch deutlich mehr neue Mitglieder und Kunden aus dem Bereich der Beamten und des öffentlichen Dienstes gewinnen kann. Der Erfolg wird jedoch nicht von alleine kommen. Alle Ebenen innerhalb der BBBank Zentrale genauso wie die Filialen sind gefordert, den Bedürfnissen von Beamten und dem öffentlichen Dienst gerecht zu werden. Bedarfsorientierte Produkte und neue Angebote einzuführen, ist eine Tagesaufgabe. Viele Ideen aber werden ins Leere gehen, wenn Beamte und der öffentliche Dienst beim Besuch in den Filialen nicht das Gefühl von kompetenten Bankmitarbeitern erfahren werden. Rund die Hälfte der Mitglieder und Kunden kommt heute aus dem öffentlichen Dienst. Gemessen an den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes wird das Potenzial deutlich, welches die BBBank noch für sich gewinnen kann. Der öffentliche Sektor umfasst mehr als 6,6 Millionen Menschen. Allein 4,5 Millionen arbeiten bei Bund, Ländern und Kommunen, davon 40 Prozent im Beamtenverhältnis. Rund 1 Million Beamtinnen und Beamte sind im Ruhestand. Mehr als 1,1 Millionen Beamte und Tarifkräfte sind aufgrund von Privatisierungsmaßnahmen zwar aus

der Statistik des öffentlichen Dienstes gefallen, sie arbeiten aber nach wie vor im privatisierten Dienstleistungssektor bei Einrichtungen, die sich in staatlichem Besitz befinden oder an denen der Staat beteiligt ist. Für die BBBank wichtig ist indes die Tatsache, dass diese Beschäftigten weiterhin den sicheren Status im Beamtenverhältnis haben und Tarifkräfte über einen Kündigungsschutz verfügen, wie ihn nur der deutsche öffentliche Dienst kennt. Wer sich im und mit dem öffentlichen Dienst auskennt, weiß um die Zukunftsfestigkeit dieses Bereichs. Das Berufsbeamtentum ist einer der Garanten für die Stabilität unserer Republik. Demzufolge hat das Berufsbeamtentum auch eine sichere Zukunft. Und genau deshalb passt es zur BBBank, sich in besonderer Weise dem öffentlichen Dienst zu widmen. Das Personal im öffentlichen Dienst ist im Durchschnitt älter als in der Privatwirtschaft. Deshalb sind Bund, Länder und Kommunen auch stärker von den demografischen Folgen betroffen. In den kommenden zehn Jahren steht dem öffentlichen Dienst ein erheblicher Personalaustausch bevor. Mehr als jeder vierte Beamte wird dann in den Ruhestand gehen. Das sind die Gründe, weshalb die BBBank bei ihren Aktivitäten um die Neukundengewinnung vor allem die Nachwuchskräfte im Blick haben sollte. Beamtenanwärterinnen und Beamtenanwärter, Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter und Referendarinnen und Referendare warten geradezu auf eine Bank, die sich im öffentlichen Dienst auskennt. Auf dem Erfolgsweg öffentlicher Dienst wird es sich für die BBBank sicherlich auszahlen, die partnerschaftliche Zusammenarbeit zu Gewerkschaften und Verbänden des öffentlichen Dienstes zu pflegen. Im öffentlichen Dienst sind 62 Prozent der Beschäftigten organisiert, weit mehr als in der Privatwirtschaft (23 Prozent). Das Engagement mit dem Vorsorgewerk des dbb beamtenbund und tarifunion wird der BBBank noch genauso viele Türen öffnen wie die Zusammenarbeit beim RentenPlus der Gewerkschaften im DGB. Im öffentlichen Dienst sind vielfach auch die Behördenleiter Mitglied einer Gewerkschaft, das ist der Unterschied gegenüber der Privatwirtschaft. Und deshalb gibt es in den Behörden auch ein besonders ausgeprägtes Miteinander. Das Wir-Gefühl im öffentlichen Dienst lebt von Partnerschaften. Deshalb dürfte die Zusammenarbeit der BBBank mit der Debeka in der Geschichte der BBBank als ein Meilenstein seinen Platz finden. Kein anderes Unternehmen ist im öffentlichen Dienst tiefer verwurzelt als die Debeka. Die Präsenz an 1.200 Orten kann helfen, die BBBank in den Reihen der Behörden und öffentlichen Verwaltung noch schneller bundesweit bekannt zu machen. Die BBBank ist eine Genossenschaftsbank. Das ist nicht antiquiert, sondern gerade für Beamte und den öffentlichen Dienst ein besonders wertvolles Gut. Eine Geschäftspolitik zu verantworten, die die Interessen der Mitglieder und nicht die Gier von Aktionären in den Fokus stellt, hat sich schon in der Bankenund Finanzkrise als wahres Faustpfand erwiesen. Deshalb ist die BBBank meiner Meinung nach auch künftig gut beraten, solides Handeln höher zu stellen als schnelles Wachsen. Als Zusammenschluss der Selbsthilfeeinrichtungen für den öffentlichen Dienst feiert der Deutsche Beamtenwirtschaftsring e. V. (DBW) in diesen Tagen sein 60-jähriges Jubiläum. Als Geschäftsführer des DBW freut es mich in ganz besonderer Weise, dass die BBBank zu den Gründungsmitgliedern des DBW zählt. Zu den Besonderheiten von Selbsthilfeeinrichtungen für den öffentlichen Dienst gehört, dass sie aus der Mitte ehemaliger Beschäftigter von Behörden entstanden sind. Der Selbsthilfegedanke hat nicht an Bedeutung verloren. Er ist heute so aktuell und richtig wie zur Gründungszeit des DBW. 04 I 05

Wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2010 Wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2010 Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands war im Jahr 2010 von einem kräftigen Konjunkturaufschwung geprägt. Das Bruttoinlandsprodukt nahm preisbereinigt um 3,6 Prozent zu und damit so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Mit diesem Zuwachs hat die deutsche Wirtschaft einen großen Teil des Einbruchs vom Winterhalbjahr 2008/ 2009 wieder wettgemacht. Die konjunkturelle Erholung wurde, anderes als im Vorjahr, nicht mehr hauptsächlich von einem Anstieg der Exporte und der staatlichen Konsumausgaben getrieben, auch die privaten Konsumausgaben und die Bruttoanlageinvestitionen legten zu. Wachstumsimpulse vermeldete auch die Bauwirtschaft und hier insbesondere der Wohnungsbau und der öffentliche Hochbau. Der Arbeitsmarkt konnte 2010 von der starken Konjunktur profitieren. Die Zahl der Erwerbstätigen und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nahm zu. Neben Teilzeitstellen wurden auch vermehrt Vollzeitstellen geschaffen vorwiegend im Dienstleistungssektor. Die Arbeitslosenquote sank von 8,2 Prozent im Jahr 2009 auf 7,7 Prozent 2010. Dabei ist allerdings zu sehen, dass hierfür neben der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland auch der Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials infolge des demografischen Wandels verantwortlich ist. Im Gefolge des Aufschwungs haben die Verbraucherpreise etwas angezogen. Im Durchschnitt des Jahres 2010 lagen sie um 1,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg wurde dabei vor allem durch Preiserhöhungen im Energie- und Nahrungsmittelsektor bestimmt. Zu Beginn des Jahres 2010 begann die Europäische Zentralbank zunächst erwartungsgemäß mit der allmäh lichen Rückführung der geldpolitischen Sondermaßnahmen. Die Zuspitzung der Krise um die hoch verschuldeten GIPS-Staaten (Griechenland, Irland, Portugal und Spanien) veranlasste die europäischen Währungshüter dann allerdings, den geplanten Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes wieder auszusetzen und zusätzliche geldpolitische Sondermaßnahmen zu verabschieden. Dadurch sollte den

Verspannungen an den Finanzmärkten entgegengewirkt werden. Im Umfeld niedriger Inflationsrisiken und einer sich moderat erholenden Konjunktur im Euro-Raum blieb der Leitzins über das ganze Jahr hinweg erwartungsgemäß auf seinem Rekordtief von 1 Prozent. anderen großen Finanzplätzen in Europa und den USA. Zum Jahresultimo lag der deutsche Leitindex bei 6.914 Punkten. Der deutsche Rentenmarkt hat 2010 von der hohen Unsicherheit der Marktteilnehmer profitiert. Bundesanleihen verzeichneten in diesem Umfeld hohe Kursgewinne. In Zeiten erhöhter Nervosität waren die als besonders sicher geltenden deutschen Staatspapiere 2010 eine willkommene Alternative zu den mit Unsicherheit behafteten Anleihen der GIPS-Staaten. Zum Jahresultimo lag die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen knapp unter der 3-Prozent-Marke. Unterm Strich war 2010 ein Renditerück - gang von 0,42 Prozentpunkten zu verzeichnen. 2010 war insgesamt ein gutes Aktienjahr. Der Deutsche Aktienindex DAX legte um 16,1 Prozent zu. Damit fiel das Kurswachstum an der deutschen Börse deutlich kräftiger aus als an den 06 I 07

90 Jahre BBBank 90 Jahre BBBank Wir blicken im Jahr 2011 auf unser 90-jähriges Bestehen zurück und können stolz darauf sein, dass unser risikoarmes Geschäftsmodell nach wie vor zeitgemäß und attraktiv ist. Gegründet wurde die heutige BBBank am 12. November 1921. Die Aufnahme des Geschäftsbetriebes erfolgte zum 1. Januar 1922. 1921-1950 30 Jahre BBBank Schon während der ersten drei Jahrzehnte nach Gründung unseres Bankhauses stand die BBBank für Sicherheit und Stabilität einer großen genossenschaftlichen Bankgemeinschaft, die um 1950 bereits mehr als 60.000 Mitglieder zählte. In den Nachkriegsjahren belebte das Wirtschaftswunder den gesellschaftlichen Aufwärtstrend und damit auch das Bankgeschäft der Badischen Beamtenbank. 1951-1980 60 Jahre BBBank Mit stetig steigenden Mitgliederzahlen wuchs die Bank in den 60er-Jahren zu einer der größten Kreditgenossenschaften Europas heran. Die frühzeitige Einführung technischer Innovationen ermöglichte, dass das angestiegene Arbeitsvolumen optimal bewältigt werden konnte. In dieser Zeit war die Anschaffung von EDV-Geräten noch ein Novum. Die BBBank nahm hier eine führende Rolle ein. 1981-2010 90 Jahre BBBank Von Beginn an lebte das Bankhaus den Allfinanzgedanken und richtet sich bis heute konsequent an den Bedürfnissen seiner Mitglieder aus. Im Jahr 1997 feierte die Badische Beamtenbank ihr 75-jähriges Jubiläum. Die Bank, als bundesweite, genossenschaftliche Privatkundenbank, modernisierte 1999 ihr Erscheinungsbild: Mit der Umfirmierung von der Badischen Beamtenbank in die heutige BBBank startete die Bank in das neue Jahrtausend.

Das Geschäftsjahr 2010 Im Jahr 2010 haben sich 17.922 neue Kunden für eine Mitgliedschaft bei der BBBank entschieden. Das ist einer der höchsten Neukunden-Zuwächse der letzten zehn Jahre. Insgesamt schenken uns rund 370.000 Mitglieder und Kunden aus dem öffentlichen Dienst und aus der privaten Wirtschaft ihr Vertrauen. Zum Wohle unserer Mitglieder und Kunden betreuen wir erfolgreich ein Kundenvolumen von knapp 14 Milliarden Euro. Am Ende des ersten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend sind wir in zwölf Bundesländern mit 105 eigenen BBBank- Filialen, einem mobilen Vertrieb und einer integrierten Direktbank vertreten. Unser Haus gehört zu den 100 größten deutschen Banken und befindet sich unter den Top 10 der deutschen Genossenschaftsbanken. 08 I 09

90 Jahre BBBank 1921-1950 Herr Professor Hans Müller ist im Jahr 1938 Mitglied der damaligen Badischen Beamtenbank geworden und hat es in all den Jahren geschätzt, sich i mmer zu 100 Prozent auf seine Beamtenbank verlassen zu können.

30 Jahre BBBank Die Gründung der BBBank 1921 in Karlsruhe ist untrennbar mit Gotthold Mayer verbunden. Den Anstoß gab der Postinspektor aus Karlsruhe und Vorsitzende des Badischen Beamtenbundes mit seinen Überlegungen zur Unterstützung der badischen Beamtenschaft, die unter dem Titel Die Beamtenbank Gedanken über den Ausbau in Der Beamte vom 1. September 1921 veröffentlicht wurden. Hieraus entstand in nur sechs Wochen eine Bank, die zu einer der größten deutschen Kreditgenossenschaften heranwachsen sollte und bis in die Gegenwart erfolgreich ist. Heute ist die BBBank die einzige Mitgliederbank in Deutschland, die bundesweit tätig ist und nur Privatkunden betreut. Der Gedanke von Gotthold Mayer zur Gründung einer Beamtenbank entstand in der allgemeinen Notlage der 1920er-Jahre. Er knüpfte an die Grundlagen der Genossenschaften, die vorwiegend im handwerklich-technischen Bereich zu Beginn des 19. Jahrhunderts gegründet wurden, an. Den kleinen und mittelständischen Betrieben fehlte oft das notwendige Kapital für die Anschaffung von neuer Technik. Mit der Gründung von Selbsthilfeeinrichtungen wurde es möglich, zunächst vor allem den handwerklichen Mittelstand in die Lage zu versetzen, den strukturellen Wandel zu meistern und die wirtschaftliche Selbstständigkeit zu erhalten. Anders lagen die Verhältnisse für Beamtenkreditinstitute. Beamtenbanken gab es durchaus schon vor dem Ersten Weltkrieg. Allerdings beschränkte sich deren Angebot zumeist auf Tätigkeiten der Spar- und Darlehenskassen. Gotthold Mayers Überlegungen zielten nun dahin, den Beamten die Möglichkeit zu geben, die nicht sofort benötigten Anteile ihrer Bezüge sicher und verzinslich anzulegen. Der entsprechend folgende gesamte Zahlungsverkehr sollte kostenfrei für die Mitglieder durchgeführt werden. Die große Neuerung und Attraktivität seiner Überlegun - gen lag allerdings darin, Kredite an Beamte mit Einlagen von Beamten zu finanzieren. Damit wurde eine Berufsgruppe kreditwürdig, die bis dahin wenige Möglichkeiten hatte, sich Darlehen zu beschaffen. Zudem sollten Gewinne aus den Bankgeschäften direkt auch wieder der Mitglieder gemeinschaft zugute kommen. Das verstehen wir unter dem von unserem Haus geprägten Begriff Mitglieder- Mehrwert-Politik. Damit war der Hauptzweck der heutigen BBBank, der damaligen Badischen Beamten-Genossenschaftsbank egmbh, formuliert: das Guthaben der Mitglieder zu verzinsen, den Mitgliedern Kredite zu günstigen Bedingungen zu er - mög lichen und im Sinne des genossenschaftlichen Selbsthilfegedan kens Vorteile für die Beamtenschaft zu erwirtschaften. Der Beitrag von Gotthold Mayer fand ein begeistertes Echo, das sich in Hunderten von Zuschriften ausdrückte. Am 12. November 1921 versammelten sich 40 Personen im Gebäude der damaligen Beamten-Organisation in Karlsruhe zur Gründung und Schaffung einer Selbsthilfeeinrichtung. Nach eingehender Aussprache und Beratung der im Entwurf bereits vorliegenden Satzung wurde sie von allen Anwesenden einstimmig genehmigt und damit zugleich die Einrichtung der Badischen Beamten-Genossen- Ω 10 I 11

90 Jahre BBBank 30 Jahre BBBank Ω schaftsbank egmbh Karlsruhe beschlossen. Die Genossenschaft wurde am 22. Novem ber in das Genossenschafts - re gister eingetragen und nahm zum 1. Januar 1922 den Geschäftsbetrieb auf. Die bankgeschäftliche Leitung übernahm der zum Vorstandsmitglied bestellte Gotthold Mayer selbst. Bereits in den ersten Monaten des Jahres 1922 erklärten mehrere Tausend Beamtinnen und Beamte ihren Beitritt zur Genossenschaft. Nachdem zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs zunächst auf zahlreiche ehrenamtliche Helfer des Karlsruher Postscheckamtes und anderer Behör- Das erste Büro im Haus Nowackanlage 19 in Karlsruhe. den zurückgegriffen werden konnte, wurden Ende 1922 die ersten hauptamtlichen Mitarbeiter eingestellt. Ende 1923 zählten bereits 20.200 Mitglieder zur Genossenschaft, die eine Bilanzsumme von 2.427.684 RM aufwies. Schon im Oktober 1925 wurde in Mannheim die erste Zweigstelle gegründet, um das weiterhin stetig wachsende Geschäftsaufkommen bedienen zu können. Am Jahresende 1926 konnte die Bank auf eine erfolgreiche fünfjährige Geschäftstätigkeit zurückblicken: Rund 44.000 Menschen waren Mitglieder bei dem seit April 1926 unter dem Namen Badische Beamtenbank egmbh firmierenden Institut. Schon früh zeichnete sich das Leistungsangebot der Bank durch den Allfinanzgedanken aus also unseren bis heute gültigen Leitsatz, unseren Mitgliedern bei allen Finanzfragen und in allen Lebensphasen ein fairer und verlässlicher Partner zu sein, der als preiswerter Qualitätsanbieter überzeugt. Die Bank bot in den 1920er-Jahren bereits eine Palette an Versicherungsprodukten an, die nahezu umfassenden Versicherungsschutz zu günstigen Tarifen beinhaltete. Besonders hervorzuheben ist hierbei die 1925 ins Leben gerufene Feuer- und Einbruchschadenkasse, eine eigene Hausratversicherung, die exklusiv den Mitgliedern der Bank offenstand. Diese Feuerkasse mit ihrem einzigartigen Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es bis heute. Die junge Bank war natürlich nicht abgekoppelt von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten jener Jahre in der Weimarer Republik, die im Mai 1927 im sog. Schwarzen Freitag an der Berliner Börse gipfelten und für viele Menschen zum Teil erhebliche Vermögens verluste bedeuteten. Die Badische Beamtenbank reagierte hierauf mit der Einrichtung einer eigenen

Die erste Kundenhalle des Bankgebäudes in der Waldstraße 1 in Karlsruhe. Effektenabteilung. Sie wollte damit den Mitgliedern eine seriöse Wertpapierberatung bieten und dabei helfen, durch sichere Anlageempfehlungen größere Kursrisiken zu vermeiden. Die Einführung des Studienkredites zu Beginn der 1930er-Jahre stellte einen weiteren Beitrag zur Mitglieder- Mehrwert-Politik dar. Diese neue Kreditform unterstützte die Beamten dabei, ihren Kindern einen höheren Bildungsabschluss zu ermöglichen. Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung im Januar 1933 hatte auch die Beamtenbank infolge der Gleichschaltungspolitik Einbußen hinzu nehmen. Die genossenschaftliche Idee der Hilfe zur Selbsthilfe wurde durch das neue Regime erheblich beschnitten und für seine Zwecke umgebogen. Gotthold Mayer musste im April 1933 seinen Vorstandsposten niederlegen. Nach Kriegsausbruch verlief der Geschäftsbetrieb zunächst reibungslos. Für kurze Zeit ergaben sich auch unerwartete Aufgaben wie die Betreuung der abgeordneten Mitglieder im Elsass, das 1940 in die deutsche Verwaltung einbezogen wurde. Am Ende des Krieges standen lediglich noch die beschädigten Bankgebäude in Karlsruhe und Heidelberg, der restliche Immobilienbesitz der Bank war zu Ruinen zerbombt. Der Neubeginn der Geschäftstätigkeit nach 1945 stand zunächst unter dem Vorzeichen der politischen Teilung des Geschäftsgebietes in Nord- und Südbaden. Der Geschäftsbetrieb wurde so gut es ging wieder aufgenommen. In Mannheim beispielsweise fand unsere Bank zunächst ein Unterkommen in den Räumen einer befreundeten Bank, in Pforzheim in den Privaträumen eines unserer Mitglieder. Der Wiederaufbau wurde mit großem Einsatz vorangetrieben. 1946 kehrte der Gründer unserer Bank, Gotthold Mayer, der 1933 aus der Leitung verdrängt worden war, erneut an die Spitze der Bank zurück. Bis zum Herbst 1948 war das bewährte Netz der Vertrauensleute weitestgehend wiederhergestellt: Rund 600 Ehrenamtliche engagierten sich mit der Belegschaft von beinahe 300 Mitarbeitern. Das Stammhaus in der Waldstraße 1 in Karlsruhe. Die Zahl der Mitglieder stieg bis zum Jahr 1950 auf mehr als 60.000. Neben der Hauptstelle in Karlsruhe waren bis zu jenem Jahr Zweigstellen in Mannheim, Heidelberg, Freiburg und Pforzheim errichtet worden. 12 I 13

90 Jahre BBBank 1951-1980 Herr und Frau Helmut und Irmtraud Kiefer entschieden sich als junges Paar im Jahr 1971 für eine Mitgliedschaft bei der Badischen Beamtenbank. Ihre Tochter lernte Bankkauffrau bei der Beamtenbank und ist heute Regionaldirektorin der Regionaldirektion Karlsruhe.

60 Jahre BBBank Sicherheit und Stabilität sind seit ihrer Gründung die Aushängeschilder der BBBank zwei Werte, die nach Weltwirtschaftskrise, Hyperinflation, Zweitem Weltkrieg und Nachkriegszeit in Deutschland besonders gefragt waren und auch heute wieder gefragt sind. Mit einer Satzungsänderung startete die Badische Beamtenbank in die 50er- Jahre: Ab sofort konnten auch Angestellte des öffentlichen Dienstes Mitglied der Beamtenbankfamilie werden. Damit erschloss sich das Bankhaus ein neues Mitgliederpotenzial. Bald nach der Währungsumstellung und angesichts des sich abzeichnenden Wirtschaftswunders stieg auch die Nachfrage nach Konsumentenkrediten und Baufinanzierungen. Eigentumsbildung, ein Zuhause für die Familie, gewann als persönliche Absicherung und Vorsorge an Bedeutung. Mit dem Ausbau des Kreditgeschäftes gingen auch ein Anstieg der Kundeneinlagen bei der Badischen Beamtenbank und ein wei terer Mitgliederzuwachs einher. Dem trug die Bank dadurch Rechnung, dass das Filialnetz erweitert wurde, zum Beispiel entlang der südlichen Rheinschiene in Konstanz, Lörrach, Offenburg, Baden-Baden und Mannheim. Aber auch in Freiburg, Stuttgart und Heidelberg wurden in den Nachkriegsjahren neue Standorte eröffnet. Schon im April 1923 traf die damalige Badische Beamten-Genossenschaftsbank egmbh eine weitsichtige Kooperationsvereinbarung mit der Karlsruher Lebensversicherungs-Bank AG, der späteren KARLSRUHER, in Erfüllung unserer sozialen Aufgabe und zur Schaffung einer weiteren Sicherheit für die Kreditgewährung. Im Jahr 1948 folgte eine weitere zukunftsweisende Kooperation mit der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG, durch die die Bank ihren Mitgliedern günstige Sachversicherungsleistungen anbieten konnte. Die D.A.S. Deutscher Automobilschutz, Allgemeine Rechtsschutzversicherungs AG wurde 1959 dritter Partner im Bunde. Bis heute sind diese Kooperationspartner wichtige Säulen im BBBank-Allfinanzportfolio. Ein innovativer Anreiz zum Sparen wurde 1952 mit dem Gewinnsparen ins Leben gerufen, einer Verbindung von Sparen mit einer Gewinnverlosung. Das in der Gemeinschaft mit weiteren Kreditgenossenschaften in Baden eingeführte Verfahren fand lebhaften Zuspruch. Es existiert bis heute. Mit einem Teil der beim Gewinnsparen erwirtschafteten Mittel werden soziale und gemeinnützige Einrichtungen unterstützt. Der wirtschaftliche Aufschwung und die politische Integration der Bundesrepublik in Europa bewirkten eine bis dahin nicht gekannte Reisewelle ab den späten 1950ern. Die Badische Beamtenbank unterstützte das wachsende Reisebedürfnis ihrer Mitglieder mit diversen neuen Versicherungsprodukten, zum Beispiel mit Reisegepäck- und Reiseunfallversicherungen. Daneben wurde das Sorten- und Reisescheckgeschäft auf- und ausgebaut. Am 1. Januar 1960 trat mit Direktor Dr. Egon Kremer ein junger Mann von 33 Jahren an die Spitze der Bank, der die Geschicke des Hauses drei Jahrzehnte lang erfolgreich lenken sollte. 1961, 40 Jahre nach der Gründung, begrüßte die Bank das 100.000ste Mitglied. Damals standen 351 Mitarbeiter Ω 14 I 15