Verspredigt zum Bürenöijohr 2015

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Transkript:

Verspredigt zum Bürenöijohr 2015 Pfrn. Sandra Begré, 4.1.2015 Mit Jesus uf ds Läbe astosse Mir ghööre usem nöie Testamänt e Gschicht Vo Jesus und emne bsundrige Wicht. Z churzcho a Körpergrössi u Chraft het är s im Läbe zu Riichtum gschafft Doch für ne höche Priis isch är geng richer worde - im Härz aber läär! Vom Zöllner Zachäus isch hie ds Wort. Loset, dä hockt amne bsundrige Ort: Ufemne Boum im Stedtli Jericho; Loset wi s drzue isch cho: Ig lise e Gschicht usem nöie Testamänt us am Lukas sine Schriberhänd. Im Kapitu 19 tuet sie stah und mit de folgende Wort faht sie a: Lesung Lk 19,1-10 GN 1 Jesus zog mit seinen Jüngern durch Jericho. 2 Dort lebte ein sehr reicher Mann namens Zachäus, der oberste Zolleinnehmer. 3 Zachäus wollte Jesus unbedingt sehen; aber er war sehr klein, und die Menschenmenge machte ihm keinen Platz. 4 Da rannte er ein Stück voraus und kletterte auf einen Maulbeerbaum, der am Weg stand. Von hier aus konnte er alles überblicken. 5 Als Jesus dort vorbeikam, entdeckte er ihn. "Zachäus, komm schnell herab!", rief Jesus. "Ich möchte heute dein Gast sein!" 6 Eilig stieg Zachäus vom Baum herunter und nahm Jesus voller Freude mit in sein Haus. 7 Die anderen Leute empörten sich über Jesus: "Wie kann er das nur tun? Er lädt sich bei einem Gauner und Betrüger ein!"

8 Zachäus aber sagte zu Jesus: "Herr, ich werde die Hälfte meines Vermögens an die Armen verteilen, und wem ich am Zoll zu viel abgenommen habe, dem gebe ich es vierfach zurück." 9 Da sagte Jesus zu ihm: "Heute hat Gott dir und allen, die in deinem Haus leben, Rettung gebracht. Denn auch du bist ein Nachkomme Abrahams. 10 Der Menschensohn ist gekommen, Verlorene zu suchen und zu retten." Zwischenspiel Predigt Das isch se also die Zachäusgschicht - e bekehrend-pädagogische Bricht über eine wo sis Läbe tuet chehre, wo me sicher mängs chönt lehre! Doch wei mir hüt nid - wie normal bi Pfarrerslüt - voller Moral ad Gschicht häre gah, sondern wei probiere, zäme drüber nachezstudiere, was äch dr Zachäus ma dänkt ha drbi, was i SIM Chopf ma gange si?! Was si sini Gfüehl u Gedanke? A was het sis Härz da chönne tanke?? Löh mir dr Zachäus zu Wort la cho, das chönt vilech öpe töne eso: Itz sitz ig also da i däm Boum! Was isch das fürne gspässige Troum? Ig bi doch gwüss süsch Realist gnue, Gschäftsmaa mit Glasseheit u Rueh - Coolheit ghört dänk ou drzue. Berächnend sigi, dänke d Lüt, Abzocker, gäldgierig, u schaffi nüt. Sigi de Römer ihri rächti Hand, wo uspresse ufs letschte Lüt u Land.

Ja, ig bi dä wo Zöll isteckt, wo sini Hand nach de Münze usstreckt Aber was söll s? Eine muess ja dä - wie jede anger - Job übernäh! En andere miech s we ig s nid wäri - u MINI Hand wär de e lääri, während ds Gäld en andere würdi ha - Ja, würd s de Arme de besser gah? S isch Teil vom System, ig bines Redli im Ganze! Ob die einte uf ds Dach bechöme, friere a Ranze - ig cha da nüt drgäge mache, dass die einte gränne, die andere lache! So isch haut eifach dr Louf vor Wält, wo die einte fasch schwümme im Gäld u die angere geng ermer wärde. So isch halt das Läbe uf dere Ärde! Ig sigi e schlimme Halsabschniider, säge sie, wäre sie doch chli gschiider! De würde sie gseh, dass ig immer wider de Arme hilfe u Guets ou tue! Mis Gwüsse, das het Fride u Rueh: Hie e Batze, da es Stück Brot, scho mängem hani ghulfe ir Not! Klar ha ig veiechli es schöns Huus, aber, da chiemi de gar nüm drus, we das am Ändi öpe wäri nid rächt! Schön z wohne, isch doch sicher nid schlächt. IG ha halt gschaffet, ha s zu öpis bracht, ja, das isch ou nid gange über Nacht! S isch mir nid eifach gheit vor d Füesse, ig ha ou mal unge düre müesse. Jede cha schaffe, jede cha chrampfe, u sich si Wäg gäg ueche erstampfe!

Es muess niemer es schlächts Gwüsse ha, wo das gschafft het u sech s guet cha la gah! Hmmm u glich bi ig s wo jitz ir Chrone vo däm Mulbeeriboum da obe tue throne, wie dr gröschti Löu, dr Chef vo de Narre, dr Hals recke und uf dä Jesus starre, als chönti dä mir öpis gäh, als chönt dä mir mi Unrueh näh Was isch s wo mi da ueche het tribe? Werum bini nid daheime blibe? Ig ha doch nume hurti wöue gseh, was da ir Stadt für ne Uflouf tuet gscheh! Es isch doch nume gsi mi Gwunger! Werum bini also nid blibe dunger am Bode wie ne vernünftige Maa? Itz bini da obe, itz hockeni da u mache mi zum Gspött vo de Lüt, wül dunger am Bode da gseh ni ja nüt!! Sie stöh jitz da, füfhundert u meh Mönsche u wei dä Jesus gseh Da stah ni hingermne Meer us Rücke, für chliini Lüt gits säute e Lücke Die muesch de scho grad hurti preiche, we d anderne nur knapp zum Chini masch reiche! Niemer hie weiss, wie s isch für mi, e chliine u kurlige Kärli zsi, vo churzer Gstalt, mit schregem Gsicht u drzue ou no chli Übergwicht Ne nei vo dene Lüt i Masse wird ig überluegt, me tuet mi verpasse.

U das isch mer eigetlech no ganz rächt, chli ungerzgah isch mängisch nid schlächt Drum chani umso weniger verstah, werum i die tummi Idee ha gha, d Ufmerksamkeit ringsum azlocke, indäm ig uf de Boum da ueche hocke Was wott ig nume vo däm Maa, wo da d Gass uf chunt mit frommem Trara?? Zu de Fromme hanig ou no nie ghört, das het mi immer ou scho chli gstört, we die tüe, als wär alles so klar, alls, was sie gloube, eifach wahr! Ja das isch scho e eifache Blick uf d Wält u ds Läbe u ds Mönschegschick, we alles gfüegt isch eifach vo Gott, und - was dr Mönsch ou mache wott - s chunt sowieso, wie s Gott scho het glänkt - was wosch da no mache? S isch eh alles gschänkt! Also häb di still, bis fromm u bätt gnue, de hei dis Härz u dini Seel Rueh! Ja, so dänke die, wo da d Gass uf marschiere, Rede schwinge u Halleluja jubiliere Die hei ke Ahnig wie s um öper steit, wo si Chopf witer unde als anderi treit. U si wüsse nid, was ig ha für Sorge, was mir dr Schlaf roubt früeh am Morge... was mit plaget, wie s i mir tuet, wi chli mis Vertroue, wi winzig mi Muet! Wi komisch ig mis Usseh finde u win ig mi wäg mir sälber schinde

Wenn ig doch ou so zfride chönt si, wie au die, wo jitz de chöme verbi, zäme mit däm Jesus, däm Maa wo ig jitz freii Sicht ufne ha! Was isch dä für eine? Was het dä zsäge? Was isch es, wo ihm so am Härz isch gläge? Vom Riich vo Gott tüegi är verzeue, hani ghört, was muess me sech da vorsteue? Was isch das komische Riich vo Gott? Weiss gar id ob ig s wüsse wott! S isch äuä ou so nes Hirngespinst, wo üsereis nume drüber grinst. Für die Arme chli Trost, für die Chranke Rettig, es Seelepflästerli für settig, wo ne ds Läbe nüt z biete het - die gloube a das Riich, da mach i e Wett! U gliich ig stuune über mi: Hocke da im Boum, kenne me mi ja ni! Es tuet mi gwüss chli überrasche, dass, nume fürne Blick z erhasche, ig itze bi i der Situation, wi ne chline Bueb, e Pouseclown Uf Böim gchlätteret bini zletscht als Chind! Was het mi für nes Güegi gstoche im Grind?? Ig ha no angers vo däm Jesus vernoh U das, ig gibe s zue, gfallt mer no so: Dr Simon, die alti Eminänz ir Stadt, sälbsternannte Verträter a Mose s Statt, Pharisäer, e fromme, gstudierte Maa - dä cha mir mal mit sim Blablabla -

dä het auso gseit, ig ha s genau ghört, dass ihn a däm Jesus stört, dass är geng verkehri mit Zöllner u Sünder, es göng um ihn ume mängisch rund u ründer! Er hocki wie Süfer u Frässer am Tisch - öpis, wo mir diräkt sympathisch isch! Er tüegi gärn fiire, sig gärn are Fete, heig gärn guete Wii, Chäs u Pastete! E Gniesser siger, er löng sech verwöhne, a das chönt ig mi fasch no gwöhne! We das stimmt, wird är mir diräkt sympathisch, de isch ja alles angere halb so dramatisch: Das Rede vo Gott, das heilige Tue, macht mir grad nüm so dr Lade zue Ömu vil weniger als am Simon sis Gschnur, wo bestefalls cha ertrage nur wär uf Dürzug igstellt het si Chopf - me wett bi im drücke dr Lutloschnopf! Dr Jesus aber, we dä ou cha feste, wett ig das gärn einisch mit ihm teste! Hoppla itz chunt er! Da isch er dä Maa - am Rede, am Lache, es Gspässli hie u da, er witzlet, er grinset, isch voll bi de Lüt, vo Stiifheit u Ärnst gseh nig itz grad nüt! Psst sit still, was seit er, ghöret dir das? Plouderet öpis über Vögu u Gras, über Blueme u sech nid sölle sorge, nid zfescht immer z si geng scho im Morge Mir sölle alli si wie d Chinder, im Itz, ir Gägewart, das sig gsünder, als geng sech z gräme u sech z plage u meh als ds eigete Burdeli ztrage

Eso redt dä Jesus also da vore. Ig ha fasch nid trouet mine Ohre: Seit dä doch, dass das Riich vo Gott scho da isch, u dass är itz vo üs wott, dass mir das gseh u fiire u feschte! U dass im Läbe sigi ds Beschte, vo de Blueme u de Vögu z lehre u sis Gsicht ar Sunne zue zchehre U zwar bsungers die, wo äbe ungerdüre müesse i däm Läbe Die sige iglade i das Riich vo Gott, die, wo sige ir gröschte Not! Sie sige Gottes bsunderi Gäscht wichtiger no als dr ganzi Räscht O ou, itz wird s mer komisch zmuet, es dünkt mi, es chönt si no guet, dass dä ou meint Lüt grad wi mi, dass ig unger dene drbi söu si?! Nid nur die, wo matriell nüt hei, nid nur die mit lahme Bei, mit chranke Körper, hungrigem Mage - nei, ou die, wo angers ertrage: Zwifel a sich sälber, fählende Muet, Einsamkeit oder inneri Wuet über sich sälber, über d Mönsche u d Wält - die, wo ne d Liebi zu sich sälber fählt O je, was macht dä Jesus itz hie?? Er luegt MI a, ig wett mi verzieh! Oweh dä chunt diräkt zu mim Boum, es dünkt mi en unagnähme Troum! Was wott dä vo mir, dä wird mi doch nid blossstelle hie vor allne Lüt?!

Wird är äch itze über mi lache, eis vo sine Gspässli mache? Ig wirde no chliner aus ig scho bi - louf Jesus, gang a mir verbi! Aber nei, itz blibt er stah! Luegt mer id Ouge, lachet mi a! Was isch das, dä kennt mi Name sogar! Zachäus seit er, als wär s sunneklar: Wettsch nid vo däm Boum da abe cho? Ig wett bi dir es Znacht übercho! Was söll itz das, was isch passiert? Isch i mim Chopf es Redli zweni gschmiert? Het dä das itze würklech gseit? Ig - mit mire Unbeliebtheit, mim Zrüggzogesi, mim schlächte Ruef, mim rich- aber einsam machende Bruef: Bi MIR wott dr Jesus si am Tisch? We das nur kes fieses Gpässli isch! Aber nei, ig gloub dä meint das ächt! Fingt äch dä mi gar nid so schlächt? Abe vo däm Boum u tifig hei, Diener atribe, aues uf d Bei! Es Festässe söll s gäh, wenn er chunt! Dä söll sech sattässe bis chugelrund, und am Wii wott ig de ou nid spare, (schliesslech tuet dr Jesus nid Outo fahre!) Ig renne was gisch was hesch dür d Mängi. Gspüri i mir Fröid oder ängstlechi Ängi? Ig ghöre, wi d Lüt usrüefe u motze, u probiere, innerlech däm ztrotze.

Ig weiss, die finde s voll drnäbe, dass dr Jesus bi mir wott en Abe erläbe Dä het mi agluegt, dä het mi gseh!! Dä het mi wahrgno und no meh, dä wott Gast si i mim grosse Huus!! Nei, ig chume da nümme drus! Aber das isch mi Chance, i weisses i gspüre, das isch mi Momänt, da muess ig düre! Es paar Stund speter isch s so wit: Dr Tisch isch deckt, dr Brate zur Zit düregschmoret, dr Wii parat, alls ufem Tisch, ganz akkurat, es richtigs Feschtmahl isch vorbereitet, dür ds ganze Huus e Duft verbreitet. Dr Jesus hocket fröhlech am Tisch, e bunti Schar um ihn versammlet isch. Dr Zachäus strahlet über ds ganze Gsicht - wo isch er häre, dr surniblig Wicht, woner grad no gsi isch, nid lang ischs här, wo kämpft mit sich sälber, im Härze läär, mit müede Ouge, e verdrückte Gsöll - wo isch er häre? Gschei, was wöll, dänkt dr Zachäus: Es isch eine cho, dä gloubt a mi, dä het mi gno mit allem, woni bi, wo zu mir ghört, nüt a mir het ihn gnärvt u gstört! Er lehrt mi, dass ig sälber mi o darf anäh u gärnha - genau eso! Ig gspüres: Das isch es Gfüehl ganz nöi, es macht mi zfride, es macht mi frei!

Ig wett mit vilne teile das Glück, drum teile ig ab itz ou es Stück vo mim Richtum, nid als Almose, nid i chliine, berächnete Dose, sondern mit Liebi, mit Fröid u offe, u cha mir drbi nid meh erhoffe, als dass, was ig gibe vo mim Glück, de einisch wider zu mir chunt zrügg. Jaja dä Jesus, e bsundrige Maa. Nid nur am Zachäus het er Wunder ta! Nid nur i sim Härz isch Verwandlig gscheh. Nei, bi üs ou, u no bi vilne meh! Heit dir settig Widerständ nid ou scho kennt, wo dr Zachäus drgäge arennt? Zynismus, Angst, Überhäblechkeit, Zrüggzogesi oder Sälbstbezogeheit? Usrede finge, sich sälber beschwichtige, das, wo me gspürt, s isch nid rächt, berichtige D Mönsche si Meister im Überlege, was drgäge spricht, sich zbewege, sich la z berüere, offe z wärde, sich z zeige, statt sich ängstlech z verbärge Drum, we mir jitz über die Gschicht nachedänke, am Jesus sim Handle Achtig schänke: Mög är, wo e Fründ vom Läbe isch gsi, mit sir Läbesfröid ou bewege di! Mög är ou DI mit sim Lache astecke, mög är i dir dini Liebi wecke, zu dir sälber, zu de Mönsche u zur Wält! Das isch meh als alles Gäld!

So wärde Armi riich u Chranki gsund, so wird e Surnibel heiter u Graus wird bunt! So wie s am Zachäus isch ergange, uf nid weniger dörfe mir ou plange! Mir stöh näbe Zachäus u probiere wie är, üses Härz ufztue, s isch gar nid schwär! Was üs drbi im Wäg ma stah, Gott hilft üs, dass mirs chöi la gah! U wenn ou dr guet Luun nid ewig ma häbe, forderndi Tage zrüggchöme im Läbe, wenn ds Fescht vom Zachäus mal zändi geit, u ds Bürenöijohr wiicht dr Alltäglechkeit, wenn ou Feststimmig nid ewig cha duure, Sorge u Plage scho ume luure HÜT nimenig ds Glas, gfüllt bis obe a Rand mit Läbe u Fröid, us Gottes Hand! HÜT wott ig fiire, JITZ bini da: Proscht Jesus, mir stossen uf ds Läbe a! Amen