Jede der drei Wahlmöglichkeiten könnte zu desaströsen Folgen führen.

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Matthäus 22, 1-14 (Zürcher) 1 Und Jesus begann wiederum in Gleichnissen zu ihnen zu reden: 2 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der für seinen Sohn die Hochzeit ausrichtete. 3 Und er sandte seine Knechte aus, die Geladenen zur Hochzeit zu rufen, doch die wollten nicht kommen. 4 Darauf sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Geladenen: Seht, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! 5 Sie aber achteten nicht darauf und gingen ihres Wegs, der eine auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft. 6 Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten und töteten sie. 7 Da wurde der König zornig und schickte seine Heere aus, ließ jene Mörder umbringen und ihre Stadt anzünden. 8 Dann sagte er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, die Geladenen aber waren es nicht wert. 9 Geht also an die Ecken der Strassen und ruft zur Hochzeit, wen immer ihr findet. 10 Da gingen die Knechte auf die Strassen hinaus und brachten alle, die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal füllte sich mit Gästen. 11 Als aber der König eintrat, sich die Gäste anzusehen, sah er da einen, der kein Hochzeitskleid trug. 12 Und er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen ohne ein Hochzeitskleid? Der aber blieb stumm. 13 Da sagte der König zu seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis; dort wird Heulen und Zähneklappern sein. 14 Denn viele sind berufen, wenige aber auserwählt. Heute versammeln sich Millionen von Christen auf der ganzen Welt um den Tisch des Herrn. Und sie feiern mit Danksagung ein Fest der Erinnerung an Jesus Christus, unseren Herrn: weil sein Leib gebrochen und sein Blut vergossen wurde, für unsere Erlösung. So feiern wir den Welt-Gemeinschafts-Sonntag. Es ist ein wichtiger Tag für uns. Denn wenn wir uns hier an diesem historischen Ort in der Gemarker Kirche versammeln, um dieses Fest am Tisch des Herrn zu feiern, dann haben das vor uns schon viele andere von Neuseeland bis nach Europa auch schon getan. Und Million andere werden uns folgen, von der nächsten Zeitzone bis nach Samoa. Ein wunderbares Familienfest verbindet uns alle, Sie und mich, Männer und Frauen, Junge und Alte, ganz unabhängig davon, in welchem Land wir leben oder welcher Herkunft wir sind allein deshalb weil wir Gottes Einladung angenommen haben, an seinem Fest teilzunehmen. An dem Fest, das schon begonnen hat, und das sich vollends erfüllen wird, wenn die Zeit sich vollendet.

Heute können wir drei Feste bedenken: das Fest, das Aaron bereitet hat, und von dem wir in der Lesung gehört haben; das Fest, das der König ausrichtet in dem Gleichnis, das Jesus erzählt; das Fest, das wir mit dem Abendmahl gemeinsam feiern, und mit uns heute Millionen andere. Die erste Geschichte: Das zweite Buch Mose erzählt von dem Fest, das Aaron zu Ehren des Goldenen Kalbs ausrichtet. Die Israeliten haben es erbaut, um den Gott darzustellen, der sie aus Ägypten gebracht hatte. Mose und Aaron waren dabei, das Volk Israel aus Ägypten ins gelobte Land zu führen. Getreulich haben sie immer darauf hingewiesen, dass es der Allmächtige Gott ist, der sie führt, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Aber jetzt war Mose auf den Berg gegangen, um diesem Gott zu begegnen. Er blieb viel länger, als es das Volk erwartete. Und so begannen die Israeliten sich zu fragen, nicht nur ob Mose zurück kommen würde oder nicht. Vielmehr fragten sie auch, ob das denn wahr sein könnte: dass ein Gott, den sie nie gesehen hatten, überhaupt in der Lage ist sie zu führen. Es war eine Zeit der Unsicherheit. Und das Ergebnis des Fragens und der Zweifel war, dass sie Aaron angingen, ihnen einen Gott zu machen, den sie sehen und berühren konnten. So bauten sie diesen Gott, mit ihrem Besitz, mit Edelmetall. Als dieser Gott in der Gestalt eines Kalbes fertig gestellt war, lud Aaron das Volk zu einem Fest. Ein Fest, mit dem sie in der Zeit der Unsicherheit etwas feiern konnten, auf das sie ihr Vertrauen richten konnten. Das einzige Problem war das war nicht Gott, und ihr Vertrauen, ihr Glaube war falsch. Deshalb war Gott zornig mit dem Volk Israel wegen ihres Handelns und er drohte, sie zu vernichten. Wir leben ebenfalls in unsicheren Zeiten. Wir glauben daran, dass Gott sich um uns kümmert, hier in Deutschland, dass er sich aber auch kümmert um alle Völker dieser Erde. Allerdings: Die Erfahrung all der schlechten Nachrichten um uns herum lässt bei uns oft den Eindruck entstehen von einem Gott, der weit weg ist und der nicht zurückkommt. Das Leben ist schwierig geworden für viele. Da sind Naturkatastrophen, Konflikte, Armut und andere Herausforderungen, die unsere Welt plagen und von denen wir ständig etwas sehen und hören in den Nachrichtensendungen. Und bei uns selbst erleben wir den Druck einer Wirtschaftsordnung, die Arbeitsplätze und einen guten Lebensstandard bedroht. Sogar der Wert des Euro ist abgesunken auf einen alarmierenden Stand. Die, die es sich erlauben können, ziehen sich zurück auf andere Götter von denen sie meinen, sie könnten sie

beschützen in Zeiten wie diesen. Für einige ist es das Gold. Für andere ist es eine Währung, die eine sichere Zuflucht bietet: etwa der Schweizer Franken. Und für die, erfolgreich sind, gibt es genug Anlass ein Fest zu feiern. Anlass zu feiern, dass man es geschafft hat, vor den Unsicherheiten dieser Zeit sicher zu sein. In der zweiten Geschichte hat Jesus von einem König erzählt, der zu einem anderen Fest einlädt aber viele eingeladene Gäste wollen nicht kommen. Sie sind nicht bereit dazu, weil sie mit ihren eigenen Dingen beschäftigt waren. Sie wollen ihre Felder bestellen und Geschäfte machen. Einige werden sogar gewalttätig sie misshandeln die Knechte des Königs und töten sie. Da muss etwa unattraktiv, uninteressant gewesen sein an diesem Fest für die, die sich weiter ihrer eigenen Angelegenheiten widmen wollten. Deshalb entscheiden sie sich nicht zu kommen. Sie entscheiden sich, den König zu brüskieren, ja sogar Gewalt anzuwenden gegen seine Boten. Als Antwort bestraft der König die vorher Eingeladenen und lädt einfache Leute ein, von den Hecken und Zäunen, und sie kommen. Aber offensichtlich ist auch unter ihnen einer, der sich immer noch nicht angemessen benimmt gegenüber dem einladenden König. Er ist nicht für das Hochzeitfest gekleidet. Und wird ebenfalls bestraft. Heute erscheint es einfach, die Personen in dieser Geschichte zu verurteilen, vor allem die, die sich daneben benommen hatten, als wüssten sie es nicht besser. Oder die ihrerseits auch dem König die Brutalität und die Gewalttätigkeit vorwerfen, mit denen er behandelt, die nicht angemessen auf seine Einladung reagierten. Wie berechtigt unsere Urteile auch sein mögen: um all das geht es nicht in dieser Geschichte. Es geht um die richtige Antwort auf die Einladung, am Fest der Herrschaft Gottes teilzunehmen. Das bringt uns zu dem Fest, das wir heute in der ganzen Welt feiern. Aaron hat zu einem Fest eingeladen, an dem der Gott gefeiert wurde, der in Zeiten der Unsicherheit beruhigend wirkt. Aber dies ist ein Fest Gottes, der für uns gelitten hat und für uns gestorben ist, und der die Verunsicherung versteht. Mein Lieblingstheologe, Jürgen Moltmann, verdeutlicht in seinem Buch Der gekreuzigte Gott, dass es diese Hingabe Gottes ist, die der Idee einer ewigunabänderlichen Gottheit entgegensteht Und das ist der Grund, warum wir Hoffnung finden im Angesicht all dessen, was das Leben in Frage stellt und zerstört. Das feiern wir mit diesem Fest. Darüber freut sich Gott und nicht über die Fälschung, die Aaron zur Beruhigung des Volkes präsentiert.

Leider sind aber auch heute viele der Eingeladenen viel zu sehr mit ihren eigenen Dingen beschäftigt und hängen ihren eigenen Vorstellungen nach, lieber das Leben zu genießen. Andere mögen sich über die Kirche lustig machen, sie in manchen Ländern auch bedrohen, wenn sie die Botschaft dieser Einladung treu weiter gibt. Wieder andere entscheiden sich zwar, zum Fest dazu zu kommen, aber sie kleiden sich, wie sie es wollen, sie achten nicht, worauf Gott Wert legt bei denen, die an seinem Fest teilnehmen. Diese Gemeinde hier ist anders. Als sie vor 77 Jahren auf die Einladung geantwortet hat, achtete sie auf den, der zum Fest einlud. Hier in dieser Kirche bezeugten damals treue Dienerinnen und Diener Gottes, dass wir an Gottes Fest nicht teilnehmen können ohne angemessene Hochzeitkleidung. Wir können an Gottes Fest nicht teilnehmen, ohne uns für Gerechtigkeit einzusetzen, auch wenn das bittere Konsequenzen hat. So ist die Barmer Theologische Erklärung zu einem lebendigen Zeugnis geworden für die Glaubenstreue der Bekennenden Kirche, die auf die Einladung reagierte, zum Tisch des Herrn zu kommen. Jahrzehnte später sind wir diesem Beispiel gefolgt und erklärten eindeutig, dass wir an diesem Tisch nicht feiern und essen können, wenn in einigen Teilen unserer Gesellschaft Menschen aufgrund ihrer Rasse ausgeschlossen werden. So kam es zum status confessionis gegen die Apartheid des damaligen Reformierten Weltbundes. Kurz danach wurde das Belhar- Bekenntnis in Südafrika angenommen. Und Anfang dieses Jahrhunderts wurde das Accra- Bekenntnis verabschiedet, mit dem wir auf eine ähnliche Frage zu dieser Einladung zu antworten versuchten wie können am gleichen Tisch miteinander essen, während die globale Wirtschaftsordnung und unser eigener Umgang mit den Ressourcen dieser Welt für so viele Menschen Tod bedeuten. Unsere Antwort auf Gottes Einladung zu seinem Fest zu kommen, hat Folgen für unser Bekenntnis zu Gott, der uns eingeladen hat. Das hat Folgen für unseren Lebensstil zu Hause, bei der Arbeit, in der Kirche und in der Welt. Werden wir Aarons Antwort auf die Einladung wählen, Götter zu ehren, die uns heute beruhigen? Werden wir eine Antwort wählen wie die Eingeladenen im Gleichnis Jesu und die Einladung des Herrn der Herren ausschlagen, weil wir anderes für wichtiger halten? Werden wir den Weg wählen, immer wieder am Fest Gottes dabei zu sein, aber nicht die angemessene Kleidung tragen, nicht Gottes Werte, die uns verbinden mit seinem Reich?

Jede der drei Wahlmöglichkeiten könnte zu desaströsen Folgen führen. Die Wahl, zu der unser Bibeltext aufruft, lautet: Mit unserem ganzen Herzen auf Gottes Einladung antworten und die Hochzeitskleidung anlegen, die Gott für uns vorgesehen hat. Das hat Konsequenzen für unser Leben : Wir werden zu Werkzeugen von Gottes Gerechtigkeit und Gottes Veränderung der Welt. Und schließlich: Wenn wir an diesem Fest jetzt teilnehmen, dann tun wir das im Bewusstsein, dass wir Schwestern und Brüder haben, die ebenfalls daran teilnehmen und die vielleicht gerade sehr leiden: in Bangladesh, Haiti, am Horn von Afrika, auf den Pazifischen Inseln und in anderen Weltregionen. Mit ihnen zusammen wollen wir so leben, dass alle Freude haben können an Gottes Fest des Lebens. So sind wir eingeladen an diesem Tag der Weltgemeinschaft. Lassen Sie uns das Fest genießen. Lassen Sie uns getreulich sein, andere einzuladen, das Fest mit zu genießen. Lassen Sie uns leben mit den Werten dieses Festes. Amen