Arbeitshilfen. Katholisches Filmwerk

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Arbeitshilfen Katholisches Filmwerk

Mein Freund Arno Kurzspielfilm BRD 1987, 29 Minuten, Farbe/Schwarzweiß Regie: Gerburg Rohde Dahl Buch: Ursula Wolfel Produktion: ZDF Kurzcharakteristik Ein Film aus der Fernsehreihe»Bettkantengeschichten«um einen Jungen, der langsam verstehen lernt, wie sein bester Freund darunter leidet, dass seine Mutter alkoholkrank ist. Inhalt Die kleine Maren steht vor der Wohnungstür ihrer Freundin Rieke. Drinnen ist Krach. Riekes Eltern streiten lautstark miteinander. Auf Marens Klingeln kommt Rieke endlich an die Tür, schlägt sie aber wieder zu und zischt:»hau doch endlich ab, du blöde...«. Maren ist empört. Sie rennt verärgert nach Hause und beschwert sich bei ihrem Vater über Riekes Verhalten. Schließlich seien sie doch gute Freundinnen! Der Vater erinnert sich. Er holt ein altes Klassenfoto, auf dem man ihn als Acht oder Neunjährigen sieht. Er erzählt Maren von seinem Freund Arno. Eines Tages haben er, Gerhard, und Arno Streit. Eigentlich gibt es gar keinen Grund dafür, dass Arno so komisch ist. Gerhard lässt auch nicht locker, aber Arno weist ihn immer wieder ab und lässt ihn auch nicht mit nach Hause gehen, denn seine Mutter sei krank. Am folgenden Tag staunt Gerhard nicht schlecht, als Arno ihn zum Eis einlädt. Seiner Mutter gehe es schon besser, sagt er. Alles scheint wieder in Ordnung. Doch da betritt Arnos Mutter mit seinen kleinen Geschwistern das Cafe. Arnos Gesicht verfinstert sich. Er stellt ihr Gerhard vor und eilt an die Theke, um den beiden Mädchen ein Eis zu holen. Währenddessen hat die Mutter einige Schnäpse bestellt, trinkt hastig und redet zunehmend lauter über sich und Arno, erregt dadurch natürlich mehr und mehr Aufmerksamkeit im Lokal. Arno ist das peinlich. Er bittet seine Mutter, mit Trinken aufzuhören, worauf diese sich an Gerhard wendet, ihr doch noch einen Korn zu bestellen. Arno geht hinaus. Schließlich weigert sich auch die Bedienung, noch mehr Alkohol auszu 2

schenken, und nach einer kurzen Szene verlassen Gerhard, Arnos Mutter und die beiden Mädchen das Cafe. Draußen wartet Arno auf sie. Er wimmelt Gerhard ab und geht mit den anderen nach Hause. In Gerhard dämmert es langsam, um was es geht. Am nächsten Tag besucht er Arno und trifft ihn im Treppenhaus beim Putzen. Auf Gerhards Fragen reagiert dieser zunächst abweisend. Doch dann nimmt er seinen Freund mit in den Keller. Dort hat er sich eine kleine Bude eingerichtet. Gerhard ist begeistert. Arno zeigt ihm auch seine»schatzkiste«: eine Menge Teile für ein fast komplettes Fahrrad. Er träumt davon, einmal Rennfahrer zu werden. Und dann bricht es aus ihm heraus, wie sehr es ihm zu schaffen macht, dass seine Mutter immer wieder trinkt, dann nur noch im Bett liegt, rumschreit oder weint und er seine Schularbeiten nicht machen kann, weil er sich um alles kümmern muss. Gerhard möchte ihm helfen, vielleicht mit dem Lehrer reden aber das will Arno nicht. Er schaffe das schon. Ein paar Tage später wird Gerhard zu Arnos Geburtstag eingeladen. Als er dort ankommt, sitzen die Kinder um den Kaffeetisch und warten auf die Mutter, die zu kommen versprochen hat. Aber der Nachmittag geht vorüber, ohne dass sie auftaucht. Gerhard verabschiedet sich gegen Abend und trifft Arnos Mutter in depressiver Stimmung und offenbar betrunken im Treppenhaus. Sie sei eine schlechte Mutter, habe noch nicht einmal ein Geburtstagsgeschenk für ihren Jungen, klagt sie. Gerhard schlägt ihr vor, ob sie nicht über einen Ratenkauf ihm seinen größten Wunsch, ein Fahrrad, erfüllen könne. Arno ist glücklich. Doch bald stellt sich heraus, dass die Mutter ihr Versprechen nicht halten kann. Das Fahrrad ist nicht zu finanzieren. Stattdessen hat Arno einen»blauen Brief«bekommen. Seine Versetzung ist gefährdet. Mitten in den Turnunterricht platzt seine Mutter hinein und stellt den Lehrer zur Rede, wird dabei lauter und lauter. Arno fällt ihr mehrfach ins Wort und bittet sie aufzuhören, bis es aus ihm herausbricht:»du bist ja besoffen, du Luder, du gemeines Miststück!«Beide gehen Hand in Hand nach Hause. Gerhard folgt ihnen.»das wichtigste war, dass wir Freunde geblieben sind«, beendet Marens Vater seine Geschichte. Er gibt Maren zu überlegen, ob Rieke sich nicht auch vielleicht für etwas schämt und jemanden braucht, der jetzt zu ihr hält. Didaktik Im Mittelpunkt des Films stehen die beiden Freunde, nicht das Thema Alkohol. Gerhard versteht seinen Freund Arno, Maren ihre Freundin Rieke nicht. Beide wissen, obwohl gut miteinander bekannt, nicht genügend voneinander. Dies dürfte öfter vorkommen und nicht nur bei Kindern. 3

Vordergründig betrachtet hatte wohl jeder begriffen, wenn Gerhard Arno irgendwann den Laufpass gegeben hätte. Aber gerade Gerhards Hartnäckigkeit ist das Bewundernswerte. Er lässt sich nicht irritieren und will der Sache auf den Grund gehen. Ein Musterbeispiel eines Freundes. Arno gelingt die»befreiung«erst dadurch, dass er endlich einmal Ballast abwerfen kann, einmal nicht zu vertuschen und zu verdrängen versucht, sondern hinausschreit, was er fühlt, selbst, wenn es seine Mutter verletzt. Erst jetzt ergeben sich Anhaltspunkte für echte Hilfe. Dies gilt durchaus auch für die Mutter. Der Film deutet an, dass sich auch das Verhältnis zwischen Arno und seiner Mutter klärt. In der Gruppenarbeit lässt sich anschließend sehr konkret an diesem Beispiel besprechen, wie denn Hilfe von außen aussehen kann. Beim Einsatz des Films zum Thema Freundschaft, Verantwortung, Alleinsein sind diese beiden genannten Aspekte hervorzuheben. Bereits nach dem Einstieg durch die Rahmenhandlung, bevor Marens Vater seine Geschichte erzählt, kann unterbrochen werden, um mit den Kindern (ab etwa acht Jahren) eigene Erfahrungen und Umgangsweisen mit ähnlichen Erlebnissen zu besprechen. Dazu dürfte fast jeder etwas beizutragen haben. Die klare Gliederung in Farb und Schwarzweiß Teile (Rahmenhandlung und Erzählung) kommt dem Verständnis des Films vor allem auch für jüngere Kinder entgegen. Für Erwachsene ist der Film nicht minder beachtenswert. Mangelnde Aufmerksamkeit anderen gegenüber, oberflächliches Urteilen infolge nicht ganz verständlicher Situationen bei der Begegnung mit Menschen und zwar Kindern und Erwachsenen führen oft genug zu Störungen und Verhärtungen in der Kommunikation bis hin zur Ausweglosigkeit. Zu einer derartigen Hartnäckigkeit wie der des kleinen Gerhard sind nur die wenigsten Erwachsenen in der Lage. Man meint Bescheid zu wissen, den anderen zu kennen und zieht seine Konsequenzen. So kann dieser Film auch Sensibilisierungshilfe in der sozialpädagogischen Aus und Fortbildung sowie bei Eltern und Lehrern sein. Zielgruppenabhängig kann die Vorführung des Schlussteils entfallen. Martin Dellit 4

Kopienverleih: Kirchliche und öffentliche AV Medienstellen Kopienverkauf für nichtgewerblichen Einsatz durch: Katholisches Filmwerk GmbH Postfach 111152 60046 Frankfurt Ludwigstraße 33 60327 Frankfurt Telefon(069) 971436 0 Telefax(069) 971436 13 www.filmwerk.de info@filmwerk.de Herausgegeben vom Katholischen Filmwerk GmbH, Frankfurt/M. 5