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Transkript:

act Sheet Pyrethroide Stoffbeschreibung Synthetische, pyrethrum-ähnliche Verbindungen (Ester der Chrysanthemumsäure) Pyrethrinsäure und versch. Ketoalkohole), Vorliegen der Substanzen als Entaniomerengemische. Chemische ormeln und CAS-Nummern N Bioallethrin Resmethrin Tetramethrin Phenothrin Cyphenothrin Permethrin Cypermethrin Cyfluthrin Br Br Deltamethrin CL Cyhalothrin Abb. 1: Strukturformeln Typ I Pyrethroide: ohne α-cyano-substitution (z. B. Pyrethrum, Permethrin). Typ II Pyrethroide: mit α-cyano-substitution: (z. B.: Cyfluthrin, Deltamethrin). Tab. 1: CAS und EG-Nummern Substanz CAS-Nummer EG-Nummer Bioallethrin 584-79-2 209-542-4 Cyfluthrin 68359-37-5 269-855-7 λ-cyhalothrin 91465-08-6 415-130-7 Cypermethrin 52315-07-8 257-842-9 Cyphenothrin 39515-40-7 257-842-9 Deltamethrin 52918-63-5 258-256-6 Permethrin 52645-53-1 258-067-9 Phenothrin 26002-80-2 247-404-5 Resmethrin 10453-86-8 233-940-7 Tetramethrin 7696-12-0 231-711-6 Pyrethroide 1 von 5

Einsatzbereiche Insektenvernichtung, Pflanzenschutzmittel; Textilschutz; Holzschutz; als Spray, Gel, Stäube oder Dauerimprägnierungen. Einsatzmengen Österreich: 223 t Import an Insektiziden auf Basis von Pyrethroiden (2002); Umsatz der Wirkstoffe in Österreich (2002): Deltamethrin: 267 kg, Cypermethrin: 2.242 kg, Cyfluthrin: 60 kg, λ-cyhalothrin: 629 kg. Eigenschaften Insektizid, hochwirksame Nervengifte, synthetisch hergestellte Abkömmlinge des Naturstoffs Pyrethrum (Chrysanthemenblüte), unterteilbar in Kurz- und Langzeitwirkstoffe. Toxikologie Nervengifte für Insekten und Säugetiere. Typ I Pyrethroide: Bewirken kurze olgen wiederholter Nervenimpulse Muskelzittern, Koordinationsstörungen, erhöhte Erregbarkeit und Überempfindlichkeit auf äußere Reize. Typ II Pyrethroide: Lang anhaltende olgen von Nervenimpulsen in sensiblen Rezeptoren und Nervenfasern, Speichelfluss, Zuckungen, Desorganisation des zentralen Nervensystems, Depression von Nervenimpulsen. Akute Toxizität Geringe akute Toxizität gegenüber Warmblütern. Ratte, oral LC 50 : 225 mg/kg KG Kurzzeit-Toxizität: kritisch: Nervensystem (NAEL Ratte: 5 mg/kg KG/Tag). Chronische Toxizität Widersprüchliche Ergebnisse zur mutagenen, kanzerogenen und immuntoxischen Potenz aus Tierversuchen. Nicht mutagen und kanzerogen. Permethrin und Cypermethrin: Endokrine Wirksamkeit (Bindung an Östrogenrezeptor, Verdrängung von Östrogen) nachgewiesen. orschungsbedarf: empfindliche Personen, Kleinkinder. Pyrethroide 2 von 5

Bioakkumulation/Biokonzentration Tendenz zur Bioakkumulation bei chronischer Exposition unter Laborbedingungen. Aquatische Toxizität Hohe aquatische Toxizität. LC 50 : 0,018 µg/l (Krabbenlarve). 96 h LC 50 (Regenbogenforelle): 0,62 µg/l (Larve), 314 µg/l (adult); NEL: Dickkopfelritze: 28 Tage, 0,66 1,4 µg/l. Cypermethrin: Dickkopfelritze: vier Tage, LC 50 : 0,93 µg/l. Sedimenttoxizität LC 50 (lohkrebs Hyalella azteca): zehn Tage: Deltamethrin: 0,79 µg/g C; Cyfluthrin: 1,08 µg/g, 4,87 µg/g C. Toxizität im Menschen Vergiftungen (oral): Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Bewusstseinstörungen, Krämpfe. Nach direktem Hautkontakt lokale Parästhesien (Kribbeln, Brennen, Jucken), Latenzzeit: wenige Minuten bis mehrere Stunden, Symptome bis 24 Stunden anhaltend und reversibel; Reizungen der Schleimhäute, der Atemwege und Augen, Benommenheit und Kopfschmerzen. Chronische Exposition mit geringen Konzentrationen: Beeinflussung von humanimmunologischen Parametern durch Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen (Werte trotz statistisch signifikanter Abnahme nach Exposition im Normbereich). Deutliche interindividuelle Unterschiede, manche Personen besonders sensibel, Kinder durch zartere Haut stärker gefährdet. Exposition des Menschen/ADI Cyfluthrin ADI: WH: 0 0,02 mg/kg KG (1997). Cypermethrin ADI: WH: 0 0,05 mg/kg KG (1981). Permethrin ADI: WH: 0 0,05 mg/kg KG (1999). Pyrethroide 3 von 5

Einstufung/Klassifiziertung/R-Sätze Bioallethrin: Xn; R20/22-N; R50 53 Cyfluthrin: T+; R26/28-N; R50 53 λ-cyhalothrin T+; R26-T; R25-Xn; R21-N; R50 53 Cypermethrin: Xn; R22-Xi; R37/38; R43-N; R50 53 Deltamethrin: T; R23/25-N; R50 53 Xn; R20/22; R43-N; R50 53 Resmethrin: Xn; R22-N; R50 53 T: Giftig, T+: Sehr giftig, Xi: Reizend, Xn: Gesundheitsschädlich, N: Umweltgefährlich. R20: Gesundheitsschädlich beim Einatmen. R21: Gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut. R22: Gesundheitsschädlich beim Verschlucken. R23: Giftig beim Einatmen. R25: Giftig beim Verschlucken. R26: Sehr giftig beim Einatmen. R28: Sehr giftig beim Verschlucken. R37: Reizt die Atmungsorgane. R38: Reizt die Haut. R43: Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich. R50: Sehr giftig für Wasserorganismen. R53: Kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben. Gesetzliche Regelungen BGBl. II Nr. 441/2002 SchädlingsbekämpfungsmittelhöchstwerteV. BGBl. II 304/2001 TrinkwasserV. BGBl. I Nr. 60/1997 Pflanzenschutzmittelgesetz. BGBl. II Nr. 105/2000 Biozid-Produkte-Gesetz. BGBl. 352/1999 TrinkwasserinformationsV. BGBl. 338/1991 WassergüteerhebungsV. Vorkommen in der Umwelt Vorkommen und Verteilung in der Umwelt: Anreicherung im Sediment (USA: Permethrin bis 459 ng/g TS). Abbaubarkeit Durch Hydrolyse, Photolyse, Mikroorganismen. Anreicherung in Innenräumen. Permethrin: aerob: HWZ: 28 Tage. Pyrethroide 4 von 5

Ergebnisse im Hausstaub Tab.2: Kenndaten der Stoffgruppe Pyrethroide (in mg/kg TM) (Quelle: Umweltbundesamt BE-258). Parameter NG BG Anzahl Proben Anz. > BG Min. Max. MW Median 95. Perz. Bioallethrin 0,18 0,35 22 1 n. n. 0,80 - - - Cyfluthrin 0,38 0,76 22 0 n. n. n. n. - - - Cypermethrin 0,25 0,51 22 0 n. n. n. n. - - - Cyphenothrin 0,17 0,34 22 1 n. n. 0,57 - - - Deltamethrin 0,27 0,45 22 0 n. n. n. n. - - - Permethrin 0,16 0,33 22 13 n. n. 35 3,5 0,86 35 Phenothrin 0,15 0,30 22 0 n. n. n. n. - - - Resmethrin 0,31 0,62 22 0 n. n. n. n. - - - Tetramethrin 0,14 0,28 22 2 n. n. 1,2 - - - λ-cyhalothrin 0,17 0,34 22 2 n. n. 0,48 - - - Pyrethroide 5 von 5