Tiroler Kammerorchester

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Transkript:

SAKRALE MUSIK UNSERER ZEIT PARADIES Abokonzert 1 & CD-Präsentation SMS an Gott InnStrumenti Vokalensemble STIMMEN Wolfgang Praxmarer, Moderation Thomas Kranebitter / Gerhard Sammer, Leitung 19.10.2014 (So), 19 Uhr, Wallfahrtskirche Götzens 20.10. 2014 (Mo), 20 Uhr, Kirche Gries / Bozen

WILLKOMMEN Das InnStrumenti mit seinem künstlerischen Leiter Gerhard Sammer startet gemeinsam mit dem Vokalensemble STIMMEN und Thomas Kranebitter mit der vierten Auflage von Sakrale Musik unserer Zeit (Abokonzert Nr. 1) in die neue Konzertsaison. Dieses in Kooperation mit dem Verein der Freunde der Wallfahrtskirche Götzens erfolgreich ins Leben gerufene Projekt bildet einen jährlichen Fixpunkt für die neue geistliche Orchestermusik! Das Projekt ist erstmals in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstlerbund länderübergreifend; im Rahmen des 40. Festivals Zeitgenössischer Musik (Ltg. Hubert Stuppner) findet das Konzert auch in Bozen statt. Im Mittelpunkt des heurigen Konzerts unter dem Motto Paradies stehen drei Uraufführungen, die speziell für diesen Anlass entstanden sind: Der Konzertabend wird eröffnet mit einem Auftragswerk von Hannes Kerschbaumer. Das Werk narthex findet Inspiration an christlichen und jüdischen Deutungen des Paradieses. Während Christian Gamper ein neues Werk für Chor und mit dem Titel Das Paradies im Tod vorstellt, schuf Sebastian Themessl einen sechsteiligen Hymnus nach Ambrosius von Mailand, Et nox. Mit Lux aeterna von Michelle Roueché für Chor und Stimmen der Natur von Alfred Schnittke für Chor und Vibraphon vervollständigt das Vokalensemble STIMMEN den musikalischen Spannungsbogen mit zwei Werken, die programmatisch subtil auf die Uraufführungen des Abends abgestimmt sind. Im Rahmen des Konzertabends wird auch der zweite Tonträger SMS an Gott einer neuen CD-Reihe Neue Musik für in Kooperation mit dem Helbling-Verlag / Naxos präsentiert. Hinweis: Die Eintrittskarte für dieses Konzert kann auf ein Abo angerechnet werden (siehe www.innstrumenti.at).

PROGRAMM HANNES KERSCHBAUMER (*1981): narthex für - Uraufführung MICHELLE ROUECHÉ (*1964): Lux Aeterna für Vokalensemble CHRISTIAN GAMPER (*1978): Das Paradies im Tod Symphonische Skizze für KO und Frauenchor - Uraufführung ALFRED SCHNITTKE (1934-1998): Voices of Nature für zehn Frauenstimmen und Vibraphon SEBASTIAN THEMESSL (*1975): Et nox Motette für Frauenchor und KO - Uraufführung InnStrumenti Vokalensemble STIMMEN Wolfgang Praxmarer, Moderation Thomas Kranebitter / Gerhard Sammer, Leitung 19. Oktober 2014 (So), 19 Uhr, Wallfahrtskirche Götzens 20. Oktober 2014 (Mo), 20 Uhr, Kirche Gries / Bozen Die Uraufführungen erfolgen mit Unterstützung des Landes Tirol sowie des Südtiroler Künstlerbundes.

ZUM PROGRAMM Hannes Kerschbaumer (*1981): narthex für - Uraufführung Das Werk narthex für und zwei Klarinetten findet Inspiration an christlichen und jüdischen Deutungen des Paradieses - dabei spielt der Raum eine zentrale Rolle: das Paradies als ein Garten, ähnlich einem Gotteshaus, einem Kloster. Die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits verschwimmt, das Paradies als ein dynamischer, nicht statischer Ort. narthex bezeichnet die Vorhalle von Kirchen, einen Bereich der Buße, der Wiederversöhnung, des Übergangs. Zentraler Aspekt der Komposition ist der Raum - die Verräumlichung des Klanges. Die Dynamik des Narthex wird anhand der beiden Klarinetten dargestellt: zwei Klangquellen an beiden Enden der Kirche symbolisieren Diesseits und Jenseits. Im Verlauf des Werkes verschiebt sich das klangliche Geschehen unaufhaltsam von einer zur anderen Sphäre. Die Streicher - die Zuhörer umschließend - dienen als eine Art Brücke zwischen den beiden Sphären. Jeglicher Klang der Solisten wird von den Streichern aufgesogen und im Raum weitergegeben. Der prozesshafte Übertritt vom Diesseits ins Jenseits - der Anstieg gen Paradies - wird durch ein auskomponiertes, extrem langsames Glissando, welches das gesamte Werk durchläuft, in Musik umgedeutet. Michelle Roueché (*1964): Lux Aeterna für Vokalensemble Die amerikanische Komponistin und Chorleiterin Michelle Roueché hat mit ihrem Lux Aeterna für Frauenchor a cappella ein besonders ausdrucksstarkes Werk geschaffen. Die immer wiederkehrenden, sich behutsam aufbauenden, farbenprächtigen Lux -Akkorde illustrieren in beeindruckender Weise, dass das himmlische Licht die Dunkelheit immer besiegen wird. Christian Gamper (*1978): Das Paradies im Tod Symphonische Skizze für und Frauenchor - Uraufführung Mit dem Titel seines Werks möchte Christian Gamper bewusst den Raum für Spekulationen öffnen und offen lassen. Sicher ist, dass aus Sicht des Komponisten Paradies und Tod bedingungslos zusammengehören. Dazu formuliert der Komponist selbst: Das Werk steht genau auf der Schwelle, die man überschreiten muss, ohne dabei einen Blick ins Danach zu geben. Es wäre vermessen, dem

ZUM PROGRAMM Publikum die eigenen Jenseits-Spekulationen/Visionen aufzudrängen. Vielmehr wird das Ritual des Abschiednehmens in Töne gefasst und in ein affektvolles Klanggebilde gehüllt. So erklingt im Frauenchor das Lux aeterna eingewebt in ein oft sehr polyphon agierendes Orchester. Für den formalen Schatten sorgt wiederum in gewohnter Weise ein Volkslied. Es handelt sich diesmal um das Lied Wann i durchgeah durchs Tal. Es wurde nicht zufällig ausgewählt, sondern soll den programmatischen Aspekt im Werk erkennen lassen. Es bezieht sich auf einen Menschen, der sich mit einer schlichten Weise verabschiedet, ob vor der Schwelle oder danach, wer weiß. Um den feierlichen Charakter des Werks zu steigern, werden von der Glockengießerei Grassmayr aus Innsbruck sieben Klangschalen eingesetzt. Alles in allem soll das Werk eine sehr tiefe positive Endzeitvision produzieren, in der das Schwarze überwunden wird. Alfred Schnittke (1934-1998): Voices of Nature für zehn Frauenstimmen und Vibraphon Voices of Nature ( Stimmen der Natur ) von Alfred Schnittke ist eine Vokalise für zehn Frauenstimmen und Vibraphon, ohne jeden Text: Sie beginnt mit einem leisen eingestrichenen D und findet allmählich ihren Weg, indem sie sich vortastet, unterwegs einige Cluster und tonale Akkorde bildet und dann eine Oktave höher als zu Beginn beim zweigestrichenen D leise wieder verschwindet. Das Tremolo des Vibraphons verschmilzt mit den Frauenstimmen zu einem magisch schimmernden Timbre. Sebastian Themessl (*1975): Et nox Motette in sechs Sätzen nach Ambrosius von Mailand (340-397) für Frauenchor und - Uraufführung Ambrosius von Mailand (340 397) schrieb zahlreiche Hymnen und war einer der einflussreichsten frühen lateinischen Kirchenväter vor Augustinus und Papst Gregor. Neben dem vornehmen Versmaß des akatalektischen iambischen Dimeter (diese vierzeilige Strophe von Jamben, denen keine Silbe fehlt, wurde unter dem Namen ambrosianische Strophe im Mittelalter zur beherrschenden Form in der Hymnenpoesie) fällt an den Hymnen eine Milde der Weltanschauung auf, wie sie sich erst etwa bei Franziskus 800 Jahre später wiederfindet. Die gängigen Übersetzungen ins Deutsche weichen teils erheblich vom lateinischen Text ab. Aber auch das lateinische Original war offenbar vor Adaptionen nicht sicher: So wurde in manchen Ausgaben des vorliegenden Texts aus Luctusque Luxusque; in der entsprechenden Übersetzung sollen folgerichtig Schlemmerer von ihrer Versuchung befreit werden, statt wie im Original Trauernde von ihren Ängsten.

ZUM PROGRAMM Die Vorgabe Paradies wird in Et Nox durch die Dialektik von Text und seiner kompositorischen Verarbeitung gewissermaßen umkreist und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, wie u.a. Natur, Bewusstsein, Andacht, Verzweiflung und Glaube. Der sechsteilige Hymnus kann konzertant durchgehend (mit einer Satzpause nach II.) oder in mehreren Teilen aufgeführt werden: Der erste Satz exponiert über einem Pedalton ein Soggetto, das im zweiten Satz mit dem Orchester kombiniert und fortgesponnen wird. Antiphonal geprägt ist der dritte Satz, gefolgt von einer Art Lamento-Rezitativ, in dessen Mittelteil allerdings schon auf den fünften Satz verwiesen wird: einen gespiegelten Kanon, der auf seinem Höhepunkt zum Material des ersten und zweiten Satzes zurückkehrt. Der sechste Satz beschließt in der Folge das Stück als eine Variation des Endes des ersten Satzes. Vertonte Verse und mögliche Übersetzung: Deus creator omnium - Lateinisch Deus creator omnium Polique rector, vestiens Diem decoro lumine Noctemque soporis gratia, Artus solutos et quies Reddat laboris usui Mentesque fessas allevet Luctusque solvat anxios; Te cordis ima concinant, Te vox sonora concrepet, Te diligat castus amor, Te mens adoret sobria. Du Gott und Schöpfer alles Seins, Du führst die Himmel ihre Bahn, Du kleidest uns den Tag in Licht, Du schenkst die Nacht so ruhesam, Dass stille Rast den müden Leib erquicke für neue Müh, Das Herz veratme von der Last Und lasse von der Traurigkeit. Dich preist des Herzens tiefster Grund, Dir tönt der Stimme vollster Klang, Dich schließt die reine Liebe ein, Dich betet an der klare Geist, Ut cum profunda clauserit Diem caligo noctium, Fides tenebras nesciat, Et nox fide reluceat. Unum potens per omnia, Fove precantes, trinitas. Dass wenn die tiefste Finsternis Der Nächte ganz den Tag umschließt, Der Glaube nichts vom Düster weiß Und Nacht wieder durch Glauben wird erhellt. All-Eine Macht Höre die Betenden, Dreieinigkeit.

DIE KOMPONISTEN Hannes Kerschbaumer geb. 1981 in Brixen (Südtirol). Kompositionsstudien bei Gerd Kühr, Pierluigi Billone und Beat Furrer an der Kunstuniversität Graz. Weiterführende Studien bei Georg Friedrich Haas an der HfM Basel. Seine Werke wurden bei zahlreichen Festivals uraufgeführt (u.a. Internationale Ferienkurse Darmstadt, Steirischer Herbst, Klangspuren Schwaz, Transart, World Saxophon Congress 2012, Oper Graz). Zusammenarbeit mit Ensembles wie u.a. dem Arditti Quartet, Vertixe Sonora Ensemble, dissonart Ensemble, TENM, InnStrumenti, Streichquartett des Klangforum Wien. Hannes Kerschbaumer erhielt den Musikförderpreis der Stadt Graz (2009), das Startstipendium des BMUKK (2012), das Hilde-Zach- Kompositionsförderstipendium der Stadt Innsbruck (2013) sowie das Andrzej- Dobrowolski-Kompositionsstipendium des Landes Steiermark (2014). Seiner Musik war im April 2014 ein Portraitkonzert im ORF-Radiokulturhaus Wien in der Reihe Fast Forward von Jeunesse und Ö1 gewidmet. 2012 komponierte er bereits für das und einen jungen Solisten am Bassetthorn ein Konzert. Derzeit lebt er in Innsbruck und hat einen Lehrauftrag am Konservatorium Bozen inne. www.hanneskerschbaumer.eu Christian Gamper geb. 1978 in Bozen, aufgewachsen in einem Bergdorf in Südtirol, maturierte 1999 an der Gewerbeoberschule in Meran. Aufgrund fehlender musikalischer Ausbildungsstätten konnte er seine musikalische Laufbahn erst spät beginnen. Prägende Erfahrungen sammelte er bei der Kapellmeister-Ausbildung an der Musikschule Meran (Prof. Hans Obkircher). Im Alter von 23 Jahren begann er die Ausbildung am Landeskonservatorium in Innsbruck, erfolgreiche Diplomprüfung im Konzertfach Dirigieren bei Prof. Edgar Seipenbusch/ Tito Ceccherini (2009) und in Komposition und Musiktheorie bei Prof. Dr. Martin Lichtfuss und Franz Baur (2012). Neben Uraufführungen im ORF und im Konservatorium kam es zur Uraufführung einer Auftragskomposition bei den Gustav Mahler Wochen in Toblach (Auftrag des Südtiroler Künstlerbunds). Seine Werke wurden u.a. von der Akademie St. Blasius, vom Leonhard Lechner Chor und vom Kammerchor NovoCanto uraufgeführt (das Werk Iod. ler fantastique wurde in einer erfolgreichen Produktion des Sängerbunds auf CD eingesungen). Erstmals kommt es nun zu einer Zusammenarbeit mit dem. Sebastian Themessl geb. 1975 in Innsbruck. Seit dem Debut bei den Klangspuren Schwaz 2002 arbeitet der Komponist regelmäßig mit namhaften Orchestern, Ensembles und Solisten zusammen. Sebastian Themessl begann seine Ausbildung bei Martin Lichtfuss und schloss in der Klasse Erich Urbanners 2003 sein Tonsatz- und Kompositionsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien mit Auszeichnung ab. Er besuchte zahlreiche internationale Kurse und erhielt u.a. den Theodor Körner Preis, den Preis der Stadt Innsbruck und das Österreichische Staatsstipendium. Seine Werkliste umfasst über 30 Kompositionen. Auftragswerke entstanden u.a. für die Zürcher Streichersolisten, das Österreichische Kulturinstitut Berlin, das Italien Zentrum, das Forum Austriaco di Cultura a Roma, das CEDAG-Quartett, die International Academy of Science, die Klangspuren Schwaz sowie das Europäische Forum Alpbach. Für das komponierte er bereits zwei Werke, EOS

DIE INTERPRETEN - 9 Stücke für Orchester (2008) und ber-serkr für Cello, Streicher und Schlagwerk (2004). Seit 2009 Lehrtätigkeit am Landeskonservatorium und seit 2012 Lehrtätigkeit an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. www.sebastian-themessl.com Die Interpreten: Vokalensemble STIMMEN Das im Mai 2011 von Thomas Kranebitter neugegründete und geleitete Vokalensemble STIM- MEN beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit anspruchsvoller, zeitgenössischer a-cappella Chorliteratur. Die Gruppe präsentiert sich derzeit als reines Frauenensemble. www.vokalensemble-stimmen.at Brigitte Mayr-Brecher Nadja Qoku Michaela Pletzer Margit Rubatscher Carmen Oberparleiter Ingrid Hummel Martina Keiler Sandra Schöpf Ursula Schmidle Christine Weirather Elisabeth Nicolussi Birgit Bonapace Thomas Kranebitter geb. 1965 in Telfs/Tirol; Studium der Musikpädagogik, Chorleitung bei Howard Arman, Gesang und Gitarre am Mozarteum in Innsbruck und an der Musikuniversität Wien. Kurse bei: Erwin Ortner, Frieder Bernius, Eric Ericson, Hans Michael Beuerle, Tallis Scholars, Paul Hillier sowie bei Ragnar Rasmussen/Norwegen (2006/07). Seit 1994 Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule-Edith Stein der Diözese Innsbruck in Stams und Leiter des Vokalensemble STIMMEN. Zahlreiche erfolgreiche Teilnahme an nationalen und internationalen Chorwettbewerben (u.a. Ferdinand Grossmann Preis, 2008).

DIE INTERPRETEN InnStrumenti In fünf Abonnement-Konzerten werden jährlich die einzelnen Programmschwerpunkte akzentuiert: KomponistInnen unserer Zeit, Junge SolistInnen am Podium, Sakrale Musik unserer Zeit, Neujahrskonzerte und Matinée am Sonntag. Neben aktuellen Veröffentlichungen von Tonträgern (zuletzt in der neuen CD-Edition in Kooperation mit Helbling/Naxos) und zahlreichen Rundfunkaufnahmen (ORF, RAI, BR) erregten auch die verstärkten Aktivitäten im Bereich der Musikvermittlung (u.a. Schülerkonzert-Reihe ab InnS Konzert) überregional besondere Aufmerksamkeit. Informationen, Fotos, Konzertkritiken, Pressemeldungen und vieles mehr unter www.innstrumenti.at

DIE MUSIKER Konzertmeister Janusz Nykiel 1. Violine Evi Singer Sibille Huber Mariya Katsarova 2. Violine Ursula Mühlberger Markus Fritz Martina Saxer Bassetthorn / Klarinette Fagott Horn Stephan Moosmann Christoph Schwarzenberger Erhard Ploner Johannes Huber Viktor Praxmarer Viola Violoncello Vladimir Lakatos Christian Marshall Lisi Kainrath Nicolas Faure Uli Gasztner Trompete Pauke / Schlagwerk Thomas Steinbrucker Andreas Schiffer Kontrabass Klaus Telfser Kontakt: www.innstrumenti.at, rita.gasser@innstrumenti.at Tel. +43-650-7325665 für den Inhalt verantwortlich: Gerhard Sammer mit freundlicher Unterstützung von:

NEUE CD-EDITION Präsentation von SMS an Gott CD-Edition Neue Musik für Helbling / Naxos Nach 15 Jahren intensiver Auseinandersetzung mit der Musik am Puls unserer Zeit startete das InnStrumenti in Kooperation mit dem Helbling-Verlag/Naxos die CD-Reihe Neue Musik für und präsentiert Aufnahmen neuester Orchesterliteratur sprich Uraufführungen mit hohem Qualitätsanspruch. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf Komponistinnen und Komponisten, die einen starken Bezug zu Tirol haben. Darüber hinaus soll aber auch ein überregional hör- und sichtbarer Beitrag zur Dokumentation, Förderung und Entwicklung der Neuen (Orchester-)Musik im Allgemeinen geleistet werden. Mit SMS an Gott erscheint nun die zweite CD dieser Reihe, die sich gänzlich neuen Orchesterwerken widmet, die für eine Aufführung im sakralen Raum entstanden sind. Die auf dieser CD vorgestellten Komponisten zeichnen sich durch eine sehr mannigfaltige Klangsprache aus. Diverse Ansatzpunkte stellen Bezüge her zum klanglichen und spirituellen Rahmen von Sakrale Musik unserer Zeit: Alle vier Kompositionen beziehen sich in unterschiedlicher Weise auf textliche Grundlagen: Während sich Florian Bramböck mittels Kommunikation per sms mit mehreren Fragen direkt an Gott wendet, wählt Franz Baur das biblische Buch der Weisheit als Ausgangspunkt. Johannes Sigl schreibt ein Lied fast ohne Worte, einzig der Satz erscheint einmal. Marco Döttlinger nützt die spektralen Komponenten einer Textpassage des russischen Regisseurs Andrei Tarkovski für die Analyse und resynthetisiert diese für das Orchesterstück. Viel Spaß beim Hören! Unser herzlicher Dank gilt allen, die zum Gelingen dieser CD-Produktion beigetragen haben, insbesondere dem Verein der Freunde der Wallfahrtskirche Götzens, Eva-Maria und Federico Zogg, dem Aufnahmeleiter Hannes Sprenger und dem Tontechniker Jacob Boissier. Florian Bramböck (*1959) 6 SMS an Gott für Bariton und Marco Döttlinger (*1984) Epilog für Blechbläsertrio solo und Franz Baur (*1958) Ex Sapientia für Sopran, Bariton und Johannes Sigl (*1959) Refugium II für Sopran und Susanne Langbein, Sopran Matthias Wölbitsch, Bariton Gerhard Sammer, Dirigent InnStrumenti Die CD ist über den Hebling-Verlag www.helbling.at und alle gängigen Vertriebswege (Internet etc.) erhältlich, heute zum Sonderpreis von 12,-.

VORSCHAU JUNGE SOLISTINNEN AM PODIUM Abokonzert 2 JOHANN SEBASTIAN BACH: Konzert für 2 Violinen in d-moll Laura-Maria Waldauf (16) & Magdalena Waldauf (12), Violine CARL MARIA VON WEBER: Konzert für Fagott und Orchester in F-Dur Philipp Tutzer (31), Fagott MICHAEL F.P. HUBER: Konzert für Percussion und (UA) Julian Gruber (16), Percussion EDWARD GREGSON: Concerto for Tuba and Orchestra Andreas Fuetsch (30), Tuba 29.11.2014 (Sa), Innsbruck / Canisianum, 20 Uhr 30.11.2014 (So), Meran / Kursaal, 17 Uhr NEUJAHRSKONZERT Abokonzert 3 Thomas Lackner, Moderation Susanne Langbein, Sopran Gerhard Sammer, Dirigent 4.01.2015 (So) und 6.01.2015 (Di), Innsbruck / Großer Stadtsaal, 11 Uhr KOMPONISTINNEN UNSERER ZEIT XV Abokonzert 4 WERNER PIRCHNER: 100 praktische Kompositionen für gutes Orchester JUDITH UNTERPERTINGER: perception and communication für KO (UA) CHRISTOF DIENZ: Konzert für 6 Naturtrompeten und Orchester (UA) JUNGE KOMPONISTINNEN AM PODIUM: Andrea Oberparleiter (UA) Ivana Radovanovic (UA) 7.03.2015 (Sa), Innsbruck / Canisianum, 20 Uhr MATINÉE AM SONNTAG Abokonzert 5 WERNER PIRCHNER: Drei deka Ö1 FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY: Konzert für Flöte u. Orchester e-moll Karl-Heinz Schütz, Flöte JOHANNES BRAHMS: Sinfonie Nr. 3 in c-moll 31.05.2015 (So), Innsbruck / Großer Stadtsaal, 11 Uhr