Werkstatt, Werkzeug, Holz

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Transkript:

4 Inhalt Werkstatt, Werkzeug, Holz 10 Die Werkstatt 10 Wo kannst du arbeiten? 10 Wie sieht der Arbeitsplatz aus? 10 Ein Tisch als Arbeitsplatz 11 Wo wird das Werkzeug aufbewahrt? 12 Schmutz und Staub 13 Das Werkzeug 13 Messwerkzeuge 16 Die Japansäge 16 Die Schneidlade 18 Die Bügelsäge 18 Die Laubsäge 21 Was ist beim Sägen wichtig? 21 Raspeln und Feilen 22 Schleifpapier und Schleifgewebe 23 Bohrständer Bohrmaschine und Bohrer 26 Holz verbinden 26 Leimen 26 Dübeln 27 Schrauben 28 Wichtig zu wissen 28 Holzarten 28 Buche 29 Linde 29 Fichte 29 Birke-Multiplex 31 Farben

Inhalt 5 Spielzeug und Spiele 34 Lieblingsspielsachen 34 Roboter 42 Stelzen 43 Rasenski 44 Schild 46 Schwert 49 Spielpuppen 51 Geschicklichkeitsspiele 51 Scheibenjojo 53 Jojo 54 Kreisel 55 Turner 59 Denkspiele 59 Tibetanisches Geduldspiel 61 Guckloch 64 Schlauberger 69 Spiel- und Lernuhr 72 Koffer packen 74 Geomix = einfach = nicht mehr ganz so einfach = jetzt brauchst du aber schon Erfahrung 78 Aktionsspiele 78 Räuber und Gendarm 80 Hochstapler 81 Wipp-kipp 82 Kaiser wie viel Schritte darf ich gehen 83 6-gewinnt 85 Fühlkiste mit Tastmemory 88 Tiere 88 Käfer 90 Schnecke 91 Igel 92 Springkäfer 94 Salamander 96 Grashüpfer 98 Spiele für Kleine 98 Fritz die gefräßige Kiste 101 Lieferwagen 103 Raupe 105 Himpelchen und Pimpelchen 108 Bus Service 110 Adressen

6 Vorwort

Werkstatt, Werkzeug, Holz Was brauchst du und was musst du wissen, um Spielsachen aus Holz selbst herstellen zu können? Du musst wissen wie die verschiedenen Werkzeuge benutzt werden und für was du sie brauchst. Darum lies dir alles genau durch und schau dir die Bilder an. Anschließend kannst du das entsprechende Werkzeug in deinen Händen halten und es ausprobieren. Denn am besten lernst du durch Lesen und anschließendem Ausprobieren. Es macht keinen Sinn, alles zu lesen ohne es praktisch ausprobiert zu haben. Achte immer auf die Tipps und auf Sicher heitshinweise, damit du dich nicht verletzt.

10 Die Werkstatt Die Werkstatt Wo kannst du arbeiten? Bevor du mit dem Arbeiten anfangen kannst solltest du dir Gedanken darüber machen, wo du bei euch Zuhause Platz zum Arbeiten hast. Ideal wäre ein eigener Platz im Keller oder auf dem Dachboden. Vielleicht haben deine Eltern schon einen Hobbyraum oder eine Werkstatt, dann kannst du ja gleich anfangen. Wenn du diese Möglichkeit nicht hast, kannst du vielleicht in einer Ecke der Diele oder im Kinderzimmer einen Platz freimachen. Dann musst du aber daran denken, dass du dort besonders auf Ordnung und Sauberkeit achtest. Wie sieht der Arbeitsplatz aus? Ein Tisch als Arbeitsplatz Das wichtigste in der Werkstatt ist der Arbeitsplatz, an dem du das Holz bearbeitest. Wenn noch keine Ausstattung vorhanden ist und ihr einen alten, stabilen Tisch habt der sonst nicht mehr benötigt wird, kannst du den nehmen. Bedenke aber, dass du das Holz ohne Hilfsmittel nicht am Tisch befestigen kannst. Du brauchst dann einen Schraubstock, der fest auf dem Tisch montiert wird oder du kannst auch mit Schraubzwingen das Holz am Tisch befestigen. Werkbänke dagegen haben bereits Vorrichtungen zum Einspannen des Holzes. Auch die Schneidlade kannst du am Tisch mit einer Schraubzwinge befes tigen.

Wo wird das Werkzeug aufbewahrt 11 Eine zusammenklappbare Werkbank Sehr praktisch und Platz sparend sind zusammenklappbare Werkbänke, sie sind auch nicht sehr teuer. Sie haben Vorrichtungen zum Einspannen des Holzes. Bevor du das Holz bearbeitest, musst du es nämlich auf alle Fälle einspannen. Mit den Kurbeln vorne am Tisch kannst du die beiden Werkbankteile zusammen oder auseinander bewegen. Dazwischen kann dann das Holz oder die Schneidlade gespannt werden. In die Löcher der Werkbank können Spannteile eingefügt werden, die dann ebenfalls das Werkstück festhalten. Die Werkbank ist sehr stabil, so dass du auch darauf hämmern kannst. Wo wird das Werkzeug aufbewahrt? Du brauchst einen Platz für das Werkzeug. Dabei sollte aber nicht alles in einer Werkzeugkiste liegen. Besser ist es, das Werkzeug in einem Werkzeugschrank, einem Regal oder an Wandhalterungen aufzubewahren. Wenn du dein Werkzeug pflegst und in Ordnung hältst, wirst du lange Freude daran haben. Gutes Werkzeug ist leider nicht billig, außerdem gewöhnt man sich an diese Arbeitsgeräte und möchte sie nicht einfach durch andere ersetzen. Gerade Messgeräte und Sägen leiden sehr schnell unter schlechter Aufbewahrung. Sie verbiegen und Zähne brechen ab. Mit kaputtem Werkzeug kannst du nicht gut arbeiten!

12 Die Werkstatt Schmutz und Staub Da beim Arbeiten mit Holz immer viel Sägemehl anfällt, sollte schon vor Beginn der Arbeit auch daran gedacht werden. Grober Schmutz kann natürlich weg gekehrt, feiner Staub muss aber abgesaugt werden. Denn beim Kehren wirbelt man den Staub auf und atmet ihn sonst ein, was nicht gesund ist. Mit einem Staubsauger kannst du deinen ganzen Arbeitsplatz sauber halten. Nach dem Bohren, Sägen und Schleifen saugst du mit der feinen Düse allen Staub von der Werkbank und deinem Werkstück. Mit der Bodendüse machst du den Fußboden wieder sauber. Am besten saugst du zum Schluss deine Schuhe ab, so trägst du den Staub nicht in andere Räume.

Messwerkzeuge 13 Das Werkzeug Messwerkzeuge Es beginnt immer mit dem Messen und Anzeichnen Wenn du ein gutes Ergebnis möchtest, ist es wichtig, sehr genau zu messen und anzuzeichnen. Dazu brauchst du einen spitzen Bleistift, ein Lineal 30 bis 50 cm lang, ein Geodreieck, einen Anschlagwinkel und einen Zirkel. Das Geodreieck Du kannst Winkel von 0 180 damit abtragen. Ein Halbkreis hat genau 180 und ein Kreis schließt einen Vollwinkel von 360 ein. Bei einigen Spielen musst du die Spielfläche mit Hilfe des Geodreiecks in gleichmäßige Flächen einteilen. Dazu musst du dann den Voll O Das Geodreieck ist ein Winkelmesser. N Mit dem Geodreieck kannst du außerdem sehr gut kleine Maße aufzeichnen und die Mitte einer Strecke ermitteln. Beim Geodreieck befindet sich die Null nicht am Anfang des Lineals, sondern in der Mitte. Von der Mitte aus muss nach links und rechts die Strecke gleich lang sein, dann hast du die Mitte. L Das Werkstück ist 10 cm breit, die Mitte ist bei 5 cm

14 Das Werkzeug Der Anschlagwinkel hilft dir eine gerade rechtwinkelige Linie aufzuzeichnen. winkel von 360 durch die Anzahl der gewünschten Flächen teilen. Möchtest du z. B.12 gleich große Felder, die sich kreisförmig um den Mittelpunkt befinden, musst du 360 : 12 = 30 rechnen. Jetzt weißt du, dass du 12 mal einen Winkel von 30 einzeichnen musst. Und das funktioniert so: Lege das Geodreieck mit der 0 auf den Mittelpunkt und markiere dann an der rechten Spitze des Geodreiecks (das ist 0 ) den ersten Punkt, der nächste liegt bei 30, dann kommt 60, 90 (das ist genau an der oberen Spitze des Geodreiecks), 120, 150 und 180 (das ist genau an der linken Spitze). Jetzt ist die Hälfte des Spielbrettes eingeteilt. Die zweite Hälfte funktioniert genau so. Lege das Geodreieck auf die andere Hälfte des Spielbrettes und zeichne ebenso. Als nächstes musst du wissen, wie weit die Bohrungspunkte vom Mittelpunkt entfernt liegen. Dann kannst du ausgehend vom Mittelpunkt durch den Winkelpunkt eine Strecke mit dieser Länge zeichnen. Am Ende dieser Strecke liegt dann der Bohrungspunkt. Der Anschlagwinkel Lege den Winkel mit dem Anschlag genau an die Holzkante und zeichne dann auf dem Holz entlang der Zunge mit dem Bleistift die Linie.

Messwerkzeuge 15 Der Zirkel Mit dem Zirkel kannst du Kreise ziehen. Dazu musst du wissen, wo der Mittelpunkt des Kreises liegen und wie groß er sein soll. Dabei wirst du für die Konstruktionen in diesem Buch immer die Größenangabe für den Radius bekommen. Der Radius ist am Zirkel der Abstand von der Zirkelspitze bis zur Bleistiftspitze des Zirkels. Hast du diese Spannweite am Zirkel eingestellt, stichst du mit der Spitze in den Mittelpunkt und ziehst um diesen mit der Bleistiftspitze den Kreis. Oft musst du dann den Kreis in gleich große Teile teilen. Das machst du dann mit dem Geodreieck. Außerdem kannst du mit Zirkel und Lineal ein Kreissegment konstruieren. Du zeichnest einen Voll- oder Halbkreis, am besten auf ein kariertes Blatt Papier. Wenn du nun mit dem Lineal eine Parallele zum Durchmesser ziehst erhältst du ein Kreissegment. Ein Kreissegment ist die ideale Basis für eine Wippe. Im Buch gibt es zwei Spiele bei denen eine Wippe gebaut wird.

16 Das Werkzeug M KATABA Sägen ohne Rücken, sie erlauben sehr tiefe Schnitte in das Holz. DOUZUKI Sägen mit Rücken, sie arbeiten besonders präzise. Die Japansäge Mit Sägen kannst du Holz und andere Materialien trennen. Die Japansäge brauchst du für dickes Holz genauso wie für dünne Leisten (Du brauchst diese Säge für fast alle Arbeiten). Die Japansäge ist eine Zugsäge. Bei Zugsägen zeigen die Zähne zum Sägegriff. In die Richtung, in welche die Zähne zeigen, musst du arbeiten. Die Säge schneidet nur bei der Zugbewegung, darum darfst du beim Sägen keinen Druck nach vorne ausüben und nie auf Stoß arbeiten. Nimm die Säge in die Hand und ziehe sie in deine Richtung durch das Holz. Wenn du sie wieder nach vorne bewegst machst du es ohne Kraft und Druck. Durch den langen Griff, den Japansägen haben, lassen sie sich gut ausbalancieren. Durch die Funktion auf Zug und die scharfen Zähne schneiden sie ermüdungsfrei und ohne Kraftaufwand. Die Sägen sind für Weich- und Hartholz gleichermaßen geeignet. Die Japansäge hat sehr scharfe Zähne, darum sollst du Arbeitshandschuhe tragen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Arbeitshandschuhe gibt es in verschiedenen Kindergrößen in Baumärkten und im Fachhandel. Die Arbeitshandschuhe schützen deine Hände Die Schneidlade Es gibt verschiedene Schneidladen. Sie können verschiedene Breiten und Höhen haben. Es gibt sie in Holz, Metall oder Kunststoff. Die Obere ist aus Buchenholz, hat einen Anschlag und zwei Spannhilfen, um das Holz fest zu halten. Die Untere ist aus Multiplex und hat keine Spannhilfe. Alle Schneidladen führen die Säge senkrecht und gerade durch das Holz. Der Anschlag hält die Schneidlade an der Werkbank; so musst du sie nicht zusätzlich einspannen. Lege das Holz in die Lade und befestige es mit der Spannhilfe. Nun kannst du mit der linken Hand die Lade gegen die Werkbank drücken und mit der Rechten sägen. Mit dieser Sägehilfe kannst du nicht nur 90 - sondern auch 45 -Winkel sägen. Schneidladen ohne Anschlag musst du in der Werkbank einspannen oder am Tisch mit einer Schraubzwinge befestigen.

Die Schneidlade 17 Da sie keine Spannhilfe hat, kann das Holz mit einer Schraubzwinge vor Verrutschen gesichert werden. Du darfst die Schraubzwinge aber nie direkt auf dem Holz befestigen, weil das Druckstellen gibt. Lege immer ein Resteholz als Zulage unter. Es ist aber auch möglich, das Holz mit der Linken an die Wand der Schneidlade zu drücken. Da die Lade eingespannt ist, hast du die Hand ja frei. Wenn du einen anderen Winkel als 45 sägen musst, hilft dir die Schneidlade nicht. Dann spannst du das Holz so in die Werkbank, dass du die Säge gut durch das Holz ziehen kannst. Probier aus, mit welcher der Sägen du am besten klar kommst. Die Rückensäge kann nicht so tief in das Holz sägen wie die ohne Rücken und auch für viele Schneidladen kannst du sie nicht verwenden. L Die Schneidlade ist eine Sägehilfe.

18 Das Werkzeug Die Bügelsäge ( Puksäge ) Die Bügelsäge kannst du zum Sägen von kleinen Leisten und Rundhölzern benützen. Du kannst aber auch für diese feinen Arbeiten die kleine Japansäge mit Rücken nehmen. Du kannst sie vor allem für die dünnen Rundhölzer und Leisten verwenden. Auch die Bügelsäge ist eine Zugsäge. Für die Bügelsäge gibt es verschiedene Sägeblätter mit feiner oder grober Zahnung. Da wir sie für sehr feines Holz verwenden, solltest du immer feine Sägeblätter, die eigentlich für Metall verwendet werden, einspannen. Die Laubsäge Die Laubsäge arbeitet ebenfalls auf Zug. Mit ihr kannst du Kurven, Kreise, Bögen und Aussparrungen in Sperrholz, Multiplex und nicht zu dickem und hartem Massivholz sägen. Für die Laubsäge gibt es Sägeblätter in verschiedener Stärke. Welches Sägeblatt du wählst, hängt vor allem von dem Holz ab, dass du sägen möchtest. Dickes hartes Holz sägst du mit einem groben Sägeblatt. Feines dünnes Sperrholz sägst du mit einem feinen bis mittleren Blatt. Außerdem kommt es auf die Form und Länge der zu sägenden Linie an. Musst du eine kleine Aussparung in dickeres Holz sägen, kann es ebenfalls sinnvoll sein, ein mittleres Sägeblatt zu wählen. Die Laubsäge hat zwei Klemmfutter, in die man das Sägeblatt spannt. Das Klemmfutter wird mit einem Laubsägeschlüssel geöffnet und geschlossen. Beim Einspannen des Sägeblattes müssen die Sägeblattzähne zum Griff schauen. Als erstes spannst du das Sägeblatt in das Klemmfutter beim Griff. Dann drückst du den Bogen der Laubsäge zusammen und spannst es in das andere Klemmfutter. Der Laubsägetisch ist eine Sägehilfe und wird mit einer Laubsägezwinge oder einer Schraubzwinge am Tisch befestigt. Er erleichtert dir vor allem das Kurvensägen und das Sägen von sehr kleinen Teilen. Das Tischchen

Die Laubsäge 19

20 Das Werkzeug hat einen V-förmigen Ausschnitt, in dem sich das Sägeblatt gut bewegen kann und das Holz gut aufliegt. Zum Sägen hältst du die Laubsäge waagerecht und ziehst sie von oben nach unten. Bei der Rückwärtsbewegung schiebst du sie ohne Druck nach oben. Beim Kurven sägen musst du das Holz langsam in die zu sägende Richtung drehen. Musst du eine Ecke sägen, bewege die Säge stetig und langsam auf und ab, ohne Druck, und drehe sie langsam in die andere Richtung. Um Aussparrungen sägen zu können, musst du erst ein Loch in diese bohren. Jetzt kannst du das nur am Griff eingespannte Sägeblatt durch das Loch fädeln. Dann erst wird es an der anderen Seite eingespannt.

Raspeln und Feilen 21 Was ist beim Sägen wichtig Wenn du ein Stück Holz mit der Säge trennst und du beide Holzstücke brauchst, sollst du immer genau auf der Linie sägen. Sägst du aber ein Stück ab und brauchst das andere nicht, sägst du direkt neben der aufgezeichneten Linie im Abfallholz. Beim Sägen ohne Schneidlade ist es ganz wichtig, dass du das Holzende, das nicht eingespannt ist, zum Schluss des Sägens mit der freien Hand hältst. Sonst splittert das Holz sehr leicht ab. Versuche die Säge beim Schneiden immer senkrecht und gerade zu halten. Du wirst merken, dass dann das Sägen auch viel leichter geht, weil sich die Säge so nicht verkantet. Wenn du die Schneidlade benützen kannst, solltest du das auch machen, denn sie führt die Säge gerade und senkrecht. Besonders wenn Teile anschließend durch Leim verbunden werden ist es wichtig, dass die Sägekanten gerade sind. Durch das Sägen mit der Schneidlade wirst du auch immer mehr ein Gefühl für das richtige Sägen bekommen. Raspeln und Feilen Raspeln und Feilen formen das Holz. Raspeln haben einzeln stehende Zähne und nehmen grobe Späne ab. Feilen haben durchgehende Zahnreihen und heben nur sehr fein Holz ab. Es gibt auch Raspel und Feile in einem Werkzeug, dabei ist eine Seite die Raspel und die andere die Feile. Wie arbeitest Du mit der Raspel Spanne das Holzstück vor dem Bearbeiten immer erst ein. Auf dem ersten Bild siehst du ein Werkstück, unten vor dem Bearbeiten mit der Raspel und oben nach dem Bearbeiten mit Raspel und Feile. Auf dem zweiten Bild siehst du, wie man die Raspel hält. Der Zeigefinger liegt auf dem Feilenblatt und dient als Führungshilfe. Du kannst aber auch beide Hände zum Arbeiten nehmen. Dabei hält eine Hand den Feilengriff und die andere liegt vorne auf dem Feilenblatt. Führe bei der Arbeit immer nur bei der Vorwärtsbewegung Druck aus, weil Feile und Raspel auf Stoß arbeiten. Nach dem groben Raspeln drehst du das Werkzeug um und benützt die Feilenseite, um die Oberfläche glatt zu machen. Mit einer Raspel kannst du Ecken runden und unschöne Spuren in der Oberfläche des Holzes beseitigen. Diese Spuren können zum Beispiel beim Sägen entstehen.

22 Das Werkzeug Schleifklötze kann man auch selbst herstellen, in dem man einen Holzklotz mit Kork beklebt. Schleifpapier und Schleifgewebe Schleifpapier und Schleifgewebe behandeln die Oberfläche des Holzes, sie machen das Holz glatt und können Kanten und Ecken abrunden. Schleifgewebe ist viel länger einsatzfähig als das Papier und kostet nicht viel mehr, darum solltest du dir Schleifgewebe kaufen. Schleifgewebe gibt es in verschiedenen Körnungen, grob, mittel, fein und sehr fein. Du brauchst es in Körnung 80, 120 und 180. Die Körnungsnummer, die auf der Rückseite steht gibt an, wie viele Schleifkörner sich auf einem Quadratzentimeter befinden. Je kleiner die Nummer ist, desto größer und gröber sind die Körner. Grobes Papier nimmt mehr Holz weg und hinterlässt eine raue Oberfläche. Feines Papier macht das Holz glatt und glänzend. Das Schleifgewebe wird um einen Schleifklotz gewickelt. Schleife immer nach Möglichkeit in die Faserrichtung des Holzes, sonst kann die Oberfläche Kratzer durch die Schleifkörner bekommen. Puste den feinen Schleifstaub nie weg, denn er könnte ins Auge gehen! Holz ist nach dem Sägen rau und Holzfasern stehen ab. Durch das Schleifen wird es glatt und Kanten werden gebrochen.

Bohrständer Bohrmaschine und Bohrer 23 Bohrständer Bohrständer mit Maschinenschraubstock und Bohrmaschine Um exakt bohren zu können, brauchst du eine Tischbohrmaschine oder einen Bohrständer für die Bohrmaschine. 1 2 3 1 Forstnerbohrer nur für Holz 2 Holzspiralbohrer nur für Holz 3 Spiralbohrer für Holz, Kunststoff und Metall Bohrständer Bohrmaschine und Bohrer In das erste Werkstück wurden mit dem Forstnerbohrer sechs Löcher mit 4 cm gebohrt. In das kleine Rundholz wurde mit einem 2,5 mm Spiralbohrer gebohrt. Darunter liegt ein Holzrad das bereits eine 4 mm Bohrung in der Mitte hatte, zusätzlich wurden noch zwei Bohrungen mit 2,5 mm und zwei mit 8 mm gemacht. Alle bisherigen Bohrungen sind Durchgangsbohrungen. Die letzten beiden Bohrungen gehen nicht durch das ganze Holz. In die obere Quadratleiste soll ein 6 mm Dübel gehämmert werden. Neben der unteren Leiste liegt ein Holzwinkel mit 30. Einen Winkel braucht man, wenn die Bohrung in das Holz schräg werden soll. Das war bei der unteren Leiste nötig. Aber natürlich brauchst du auch noch Bohrwerkzeuge zum Bohren. Bohrer gibt es in verschiedenen Größen und Arten für verschiedene Materialien und Zwecke. Spiralbohrer gibt es auch in zehntel Millimeter Abstu fungen.

24 Das Werkzeug Vorsicht beim Bohren von Kugeln und Scheiben! Auf was achtest du beim Bohren? Beim Bohren hältst du kleinere Werkstücke nie in der Hand, du spannst sie in den Maschinenschraubstock ein oder hältst sie mit einer Zange fest. Der Maschinenschraubstock hält das Werkstück auch gerade, so kommst du auch gerade durch das Holz. Wenn du ein Holz ganz durchbohren musst, dann musst du unter das Werkstück eine Zulage legen. Diese Zulage verhindert, dass das Holz an der Bohrstelle unschön aussplittert und dass du in den Schraubstock bohrst. Ganz besonders vorsichtig muss man sein, wenn man bereits vorhandene Bohrungen in Kugeln und Scheiben größer aufbohrt. Kugeln, Scheiben und auch Halbkugeln immer in den Schraubstock spannen. Damit das Holz durch das Einspannen nicht verletzt wird, muss man Holzleisten dazwischen legen. Es gibt auch spezielle Schonbacken für den Schraubstock, die das Holz nicht eindrücken.