Pool mit G Reportage Schwimmhalle Das große Schwimmbecken mit seinen Wasserattraktionen dominiert die Halle. Ansonsten ist die Anlage eher nüchtern eingerichtet. Aus einem kleinen Freibad wurde Zug um Zug eine freistehende Schwimmhalle: mit kindgerechtem Becken und zahlreichen Wasserattraktionen. Platz für ein kleines Appartement blieb da auch noch. 22 Schwimmbad & Sauna 3/4-2006
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Schwimmhalle Als vor etwa zehn Jahren die Bauherrn ihr Haus bezogen, hatten sie von Anfang an auch einen Pool ins Auge gefasst. Das Grundstück war aber zu klein für ein Gartenschwimmbad. Ein Nachbargrundstück war dagegen unbebaut, doch ließ es sich zum damaligen Zeitpunkt nicht erwerben. Erst vor drei Jahren änderte sich mit einem Wechsel in der Nachbarschaft die Situation: Die neuen Besitzer waren gesprächsbereit, und durch einen Tausch konnte endlich das begehrte Grundstück erworben werden. Zuerst war ein Schwimmteich geplant, erzählt die Bauherrin. Dann kamen unsere beiden Kinder, der Teich war nicht mehr aktuell, und wir planten nun für ein Freibad. Fürs Freibad gab s auch schon ein Baugesuch, aber dann überwog die Meinung, ein Hallenbad zu bauen, um den Pool auch ganzjährig nutzen zu können. Die Grundidee für die Schwimmhalle war schon durch das Wohnhaus vorgegeben, erzählt die Architektin Petra Suchanek-Henrich, die seinerzeit schon das Wohnhaus geplant hatte. Wir haben ein freistehendes, konventionell geplantes Gebäude erstellt, das in seiner Architektur viele Elemente, wie z.b. das Bullauge in der Wand, vom Wohngebäude wieder aufnimmt. Beide Gebäude wirken ähnlich, auch wenn die Schwimmhalle natürlich bauphysikalisch anders ausgebaut ist als das Wohngebäude. Die Häuser sind durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden, so dass die Familie ungesehen und trockenen Fußes von einem Gebäude zum anderen wechseln kann. Unteridisch fand noch eine Sauna Platz, und in der Schwimmhalle ist neben den Sanitärräumen auch ein Appartement integriert, in dem das Aupair-Mädchen wohnt, das sich um die beiden kleinen Kinder kümmert. Außerdem wurde an die Schwimmhalle noch ein Carport angebaut. Die Architektur der Schwimmhalle greift viele Elemente aus dem Wohnhaus auf: wie z.b. das Bullauge oder die Galerie. 24 Schwimmbad & Sauna 3/4-2006
Markante Architektur: Der Zebrastreifen ist die Markierungslinie zwischen dem kindgerechten flacheren Bereich und dem tieferen Beckenteil. 3/4-2006 Schwimmbad & Sauna 25
Schwimmhalle Offen zum Garten hin, rückseitig geschlossen mit Appartement und Carport: So präsentiert sich die Schwimmhalle als eine eigene Welt neben dem Wohnhaus. Was den Pool selbst betrifft, so zog der Bauherr den Schwimmbadbauer Richard Majer von Esslinger Schwimmbecken hinzu, der ihm von einem Freund empfohlen worden war. Auf Majer s Anraten wurde ein PVC-Fertigbecken, 9 x 4,50 m, ausgewählt, das von Vario Pool System in einem Stück angeliefert und freitragend sowie aufgeständert mittels Kran auf eine planebene Betonplatte gestellt wurde. Ein beeindruckendes Schauspiel, erzählt die Bauherrin, an der ein Großteil der Nachbarschaft teilhaben konnte. Da die Halle komplett unterkellert wurde, ist das Becken jetzt ringsum zugänglich. Außerdem konnten hier auch die Ospa-Schwimmbadtechnik sowie die Klimaanlage gut untergebracht werden (siehe Kasten). Eine Besonderheit des Beckens kam auf Wunsch der Bauherrin zustande. Um im Wasser mit ihren beiden kleinen Kindern besser spielen zu können, verfügt es über eine zweigeteilte Beckentiefe. Nach der sehr breiten Einstiegstreppe folgt ein flacherer Bereich, in dem auch die Kinder noch stehen können. Hinter dem Zebrastreifen beginnt der 1,50 m tiefe normale Bereich des Beckens. Dank der Unterkellerung konnte dies mit dem Becken konstruktiv problemlos bewerkstelligt werden. Der Pool ist mit Unterflur-Rollladen, Scheinwerfern, Gegenstromanlage und Sprudeldüsen ausgestattet. Er verfügt außerdem, so Richard Majer, über eine Vertikaldurchströmung, um eine gute Hydraulik über die umlaufende Rinne zu bekommen. Und ein Handlauf rings ums Becken gewährleistet, dass der Rollladen sicher aufliegt. 26 Schwimmbad & Sauna 3/4-2006
Schwimmhalle Die Schwimmhalle ist bauphysikalisch auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden, d.h. Auskleidung mit Wärmedämmung und Dampfsperre. Zur Klimatisierung wurde ein Menerga-Klimagerät mit Wärmepumpe und Rekuperator gewählt. So schaltet die Anlage, je nach Außentemperatur, immer auf die jeweils wirtschaftlichste Betriebsweise um. Über Schlitzschienen entlang der Scheiben wird ein Warmluftschleier eingeblasen, der die feuchte Luft von den Scheiben fernhält. Abgesaugt wird oben über der Galerie. Da der Raum eine ziemliche Höhe hat, musste ein sehr leistungsstarkes Klimagerät verwendet werden, um die Luftmenge zu bewältigen. Nur aus Komfortgründen wurde zusätzlich noch eine Fußbodenheizung installiert. Nach einer langen Planungsphase ging es mit dem eigentlichen Bau der Schwimmhalle umso schneller voran. Neun Monate nach Baubeginn war Übergabe und im vergangenen Sommer erster Badetag. Seitdem genießt die Familie ihren Pool praktisch jeden Tag. Die Schwimmbadtechnik Für die Wasseraufbereitung und Pooltechnik wurde eine Ospa- Anlage ausgewählt mit Chlorozongerät, Aktivkohlefilter sowie die Steuerung CompactControl, mit der sich die verschiedenen Wasserwerte leicht abrufen und gegebenenfalls kontrollieren lassen. CompactControl und die Filtersteuerung sowie anhängende Teile sind übersichtlich auf einer PVC- Platte direkt am Becken montiert. Informationen: Architektur: Petra Suchanek-Henrich, Schumannstr. 7, 74363 Güglingen, Tel.: 07135/15693 Schwimmbadbau: Esslinger Schwimmbecken, Blumenstr. 14, 73779 Deizisau, Tel.: 07153/8270-0 Schwimmbadtechnik: Ospa, Goethestr. 5, 73557 Mutlangen, Tel.: 07171/7050 Schwimmbecken: Vario Pool System, Harkortdamm 31, 32429 Minden, Tel.: 0571/5055750 Klimatechnik: Menerga Apparatebau, Gutenbergstr. 51, 45473 Mülheim a.d.ruhr, Tel.: 0208/9981-0 Bauphysik: ISO GmbH, Bahnhofstr. 44, 74254 Offenau, Tel.: 07136/5820 Fotos: Günther Kobiela 28 Schwimmbad & Sauna 3/4-2006