Museum der Moderne Mönchsberg 5020 Salzburg, Österreich

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Transkript:

1/5 Mönchsberg 5020 Salzburg, Österreich Marc Haader Das Plateau des Mönchsbergs ist bewegt, der Berg selbst horizontal geschichtet und von vertikalen Felsklüften durchzogen. Diese Struktur des Berges bot Anlass, das Museum selbst als einen monolithischen Block aufzufassen, dessen gleichfalls horizontal geschichtete Innenräume von vertikalen Einschnitten durchzogen sind. Diese Ausnehmungen aus dem Monolith bringen Tageslicht bis in die Foyerzone, der untersten Ebene des Hauses, und ermöglichen so eine einfache von natürlichem Licht geleitete Orientierung des Besuchers. In Analogie zur serpentinen-förmigen Landschaftsbewegung außen ist der Weg im Inneren des Hauses als Spirale angelegt. Die in den Einschnitten positionierten Treppen lassen den Weg zum Kunstwerk ein Erlebnis werden, in dem sich die Grenzen von Außen- und Innenraum aufheben. Das Haus und seine Umgebung werden als eine Einheit wahrgenommen. Das Museum ist der Ort, an dem sich Kunstwerk und Betrachter begegnen. Es ist ein Ort der Sammlung, der Betrachtung und des Austauschs. Durch die Institution Museum werden diese»momente«ritualisiert. Das Museum schafft, indem es das Kunstwerk beherbergt und ausstellt, einen Rahmen für diese Aktivitäten. Ähnlich dem Rahmen eines Bildes, der das Bild begrenzt, von seinem Hintergrund entrückt und es dem Betrachter ermöglicht, sich allein in das Werk zu vertiefen verstärkt die Institution Museum die Aura des Werks im Akt der Zurschaustellung. Das Motiv des Rahmens findet sich im Museum der Moderne an verschiedenen Stellen wieder. So erhält der Besucher einen Bezug zur umgebenden Natur über gerahmte Ausblicke, die ihm einerseits die Schönheit der Natur vor Augen führen, indem sie dem»kunstbild«ein»naturbild«an die Seite stellen sowie andererseits auch dem Auge des Betrachters erlauben, sich auszuruhen. Durch die Rahmung des Ausblicks erfährt die Natur eine Überhöhung, die sich aus der Fokussierung auf einen Ausschnitt ergibt. Der Rahmen fordert ein orthogonales Betrachten, was der natürlichen Wahrnehmung widerspricht. Dies ermöglicht einen neuen Blick auf bereits Bekanntes. In der Bewusstwerdung dieses Umstands wird der Besucher auf die Abstraktion der Kunst eingestimmt. SAMMLUNG Initiative Architektur ARCHITEKTIN Friedrich Hoff Zwink Architekten BAUHERRIN Verein am Mönchsberg STATIK Werner Consult K+S Ingenieure LANDSCHAFTSPLANUNG Josef Sieberer FUNKTION Museen und Ausstellungsgebäude WETTBEWERB 1998 PLANUNGSBEGINN 1999 AUSFÜHRUNG 2002-2004 MITARBEIT PLANUNG Christian Hartranft, David Lehmeyer, Rüdiger Gmehlin, Fabian Schebesta WEITERE KONSULENTiNNEN Lichtplanung: Kress & Adams, Atelier Für Tages- und Kunstlichtplanung, Köln Aufgrund der Bildrechte kann es zu Unterschieden zwischen der HTML- und der Printversion kommen. Auch der Gastraum des Restaurants arbeitet mit dem Motiv des Rahmens, aus dem heraus man auf die Stadt hinunter blickt. Aus der Tiefe des Raums ergibt sich auch hier die Orthogonalität des Blickwinkels, die erst beim Betreten der Terrasse, die sich niveaugleich über die gesamte Fensterfront anschließt, aufgehoben wird. Hier ist mit der Vervollständigung des Panoramas um die Festung und die gesamte Stadt der Höhepunkt des Ausblicks erreicht. Von der Stadt gesehen bildet das Restaurantfenster den Gastraum ab. Seine symmetrische Anordnung in der Ostfassade lässt diese insgesamt zum Rahmen werden und erzeugt in ihrer Strenge einen gezielten Kontrast zur verspielten Ornamentik Simone Rosenberg Simone Rosenberg Simone Rosenberg

2/5 des benachbarten Wasserturms. Die Fassaden des Museums sind aus neun Zentimeter starken Natursteinen aufgemauert. Massive Eckelemente und vermörtelte Fugen betonen die Plastizität des Baukörpers, zu dem die wie in den Körper gestanzten Öffnungen aus Glas in Kontrast stehen. Aus der Ferne wirkt der Baukörper kubisch-glatt, die feine Textur der Oberfläche lässt sich nur erahnen. Im Näherkommen zeigen sich die vertikalen Lüftungsfugen, die die Fassadenfläche rhythmisch gliedern. Der vertikale Aufbau der Flächen erfolgt schichtweise mit durchlaufenden, geschlossenen Horizontalfugen, innerhalb derer die offenen Lüftungsfugen als Interpunktionen eines Takts wirken, der durch das Maß der zwischen ihnen liegenden horizontalen Serien geschlossener Vertikalfugen bestimmt wird. Die Materialien der Ausstellungsräume sind auf Beton und Gipskarton beschränkt. Sie zeugen einerseits von der Absicht, das Museum in seinem Inneren hinter das Kunstwerk zurücktreten zu lassen und ermöglichen es andererseits, die Baustoffe ohne Applikation in ihrer Natürlichkeit zu verwenden. Der Beton ist durch die Wahl entsprechender Zuschlagstoffe dem äußeren Fassadenstein farblich angenähert und unterstützt in den großen Treppenräumen die Wahrnehmung des Ineinanderübergehens vom Innen- zum Außenraum. Die Wände der Ausstellungsräume bestehen aus geweißtem Gipskarton, Böden und Decken aus Sichtbeton. Sämtliche technischen Einrichtungen Lüftung, Heizung und Beleuchtung sind in die Betondecken integriert. Durch das Eingießen der Kühlung in Decken und Böden wird die Speichermasse des Gebäudes zur Temperierung der Räume herangezogen. Die zur Klimatisierung erforderliche Frischluft wird hinter den Ausstellungswänden verteilt und über umlaufende Fugen entlang des Bodens und der Decke den Räumen zugeführt. Die Ausstellungsräume bleiben hiervon ungestört. Das Kunstwerk kann seine Wirkung frei entfalten. (Text: Architekten) Initiative Architektur, 27.06.2007 WEITERE TEXTE Epigonaler Minimalismus, Hubertus Adam, Neue Zürcher Zeitung, 17.08.2004 An der Klippe, auf der Kippe, Oliver Herwig, Frankfurter Rundschau, 03.09.2004 Lockende Stufen, Walter Zschokke, Spectrum, 23.10.2004 Wirklich weh tut's keinem, Liesbeth Waechter-Böhm, Spectrum, 22.08.1998 An Ending Story, oe1, 31.07.2001 Museums-Boom de luxe, Johanna Hofleitner, Die Presse, 15.10.2004 Moderne-Museum auf dem Mönchsberg kommt, Hollein-Projekt im Felsen hat wenig Chancen, Barbara Petsch, Die Presse, 01.06.2001 Am Mönchsberghang, im Mönchsbergbauch?, Claudia Lagler, Die Presse, 14.09.2000

3/5 Schaufenster für Mönchsberg, Hans Haider, Die Presse, 07.07.1998 Lostag für die Museen, Werner Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 15.09.2001 Museumspläne sind jetzt auf dem Weg, Salzburger Nachrichten, 31.07.2001 Das machbare Museum, Werner Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 21.06.2001 Ein Schritt vorwärts, Werner Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 30.11.2000 Opernhäuser und Scheibtruhen, Laszlo Molnar, Salzburger Nachrichten, 28.11.2000 Die Stimme der Mehrheit, Salzburger Nachrichten, 28.11.2000 'Langweilige Schachtel', Werner Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 25.11.2000 Vereinbarkeit der zwei Museen, Salzburger Nachrichten, 10.11.2000 Salzburg hat jetzt sein, Die Welt, 25.10.2004 Hoch oben leuchtet die Tiefgarage, Ulrich Weinzierl, Die Welt, 04.08.2004 Schausbergers Genugtuung, Thomas Trenkler, Der Standard, 23.10.2004 Kunsträume, Oliver Elser, Der Standard, 23.10.2004 Kiste mit Jägerstüberl innen drin, Markus Mittringer, Der Standard, 23.10.2004 Ein Museum sucht Anschluss, Oliver Elser, Der Standard, 24.07.2004 Die Moderne, der Mönchsberg, die Politik, Der Standard, 30.08.2000 Das Kunstbergwerk, Gottfried Knapp, Süddeutsche Zeitung, 24.07.2004 Simone Rosenberg Simone Rosenberg Simone Rosenberg Michael Hierner Michael Hierner

4/5 Grundriss Ebene 1 - Zugang Bergebene Grundriss Ebene 1 - Zugang Bergebene Grundriss Ebene 3 - Mittlere Ausstellungsebene mit Zugang Skulpturengarten und Restaurant mit Terrasse Grundriss Ebene 3 - Mittlere Ausstellungsebene mit Zugang Skulpturengarten und Restaurant mit Terrasse

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