Sylvia Winnewisser. Gesund mit Wasser. Mit Hydrotherapie zu mehr Wohlbefinden Wasser-Anwendungen für Beschwerden von A bis Z

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Transkript:

Sylvia Winnewisser Gesund mit Wasser Mit Hydrotherapie zu mehr Wohlbefinden Wasser-Anwendungen für Beschwerden von A bis Z

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-86910-301-3 Die Autorin: Sylvia Winnewisser hat als Lektorin und Redakteurin für Rowohlt, Springer Heidelberg und den Falken-Verlag gearbeitet. Seit 1999 hat die erfolgreiche Ratgeberautorin zahlreiche Ratgeber zu den Themen Gesundheit, Wohlbefinden und Kochen veröffentlicht. Originalausgabe 2009 humboldt Ein Imprint der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover www.schluetersche.de www.humboldt.de Autor und Verlag haben dieses Buch sorgfältig geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden. Lektorat: Angelika Lenz, Steinheim a.d. Murr Covergestaltung: DSP Zeitgeist GmbH, Ettlingen Innengestaltung: akusatz Andrea Kunkel, Stuttgart Titelfoto: Ernst Grasser/Mauritius Images Satz: PER Medien+Marketing GmbH, Braunschweig Druck: Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG, Calbe Hergestellt in Deutschland. Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

5 Inhalt Einleitung: Wasser ein Lebenselixier für Menschen, Tiere und Pflanzen Wasser wo kommt es her, wo geht es hin?........................... 11 Alles Leben stammt aus der Ursuppe............ 12 Von Göttern, Nixen und Meerjungfrauen......... 15 Wasser im Körper Funktionen und Wirkungen.............. 23 Wasser ist Leben............................ 24 Viel trinken hilft, gesund zu bleiben............ 27 Wozu braucht der Körper Wasser?.............. 28 Zellen brauchen Wasser zum Funktionieren.... 30 Die Regulation des Wasserhaushalts.......... 33 Was ist drin im Wasser?...................... 34 Mineralstoffe und Spurenelemente........... 35 Die Aufgabe der Elektrolyte................. 37 Salz bindet Wasser........................ 39 Welche Rolle spielt die Ernährung?.............. 40

6 Inhalt Gesundes Wasser gesunde Menschen..... 43 Was ist Trinkwasser?......................... 44 Die Trinkwasserverordnung................ 44 Die Wasserhärte......................... 47 Weitere Inhaltsstoffe im Trinkwasser......... 48 Mineralwasser, Quell- und Tafelwasser.......... 51 Heilwasser................................ 54 Nutzlose Mineralien im Wasser................ 57 Welches Wasser ist das beste?.................. 58 Wasser für Kinder........................ 59 Destilliertes Wasser trinken oder nicht?...... 60 Plastik- oder Glasflasche................... 60 Wasser in Lebensmitteln................... 61 Hydrotherapie Wasser in allen Lebenslagen 63 Von Hippokrates bis Kneipp eine kurze Geschichte der Wasserheilkunst..... 64 Pfarrer Kneipp und seine Lehre................ 65 Wasser wirkt von außen................... 66 Wasseranwendungen nach Kneipp: Bäder, Güsse, Wickel...................... 68 Weitere Wasseranwendungen.................. 79 Thermalbäder........................... 79 Dampfbäder............................ 82 Thalassotherapie Heilen mit Meerwasser........ 83 Exkurs Botschaften des Wassers: Wasserkristalle von Masaru Emoto.............. 86

Inhalt 7 Beschwerden von A Z: Sanft behandeln mit der Heilkraft des Wassers................. 89 Fit und gesund mit Wasser................ 111 Aqua-Gymnastik leicht und effektiv............ 112 Zehn Übungen im Wasser.................. 113 Schönheit und Wellness...................... 117 Die Bade-Oase zu Hause................... 119 Thalasso-Schönheitstherapie zu Hause........ 121 Abnehmen mit Wasser....................... 124 Anhang................................. 126 Literatur, die weiterhilft...................... 126 Adressen.................................. 127

8 Einleitung: Wasser ein Lebenselixier für Menschen, Tiere und Pflanzen Ich glaube, dass ich kein Heilmittel anführen kann, das sicherer heilt als Wasser so sah es Sebastian Kneipp, und er war sich seiner Sache ganz sicher. Natürlich ist das so nicht haltbar, denn Wasser ist kein Wundermittel. Aber doch eben mehr, als die meisten darin sehen. Denn gerade seine Heilwirkung wird von vielen ziemlich unterschätzt. Dass das ein Fehler ist, zeigt dieses Buch. Wasser ist das wichtigste Element, das es überhaupt gibt. Wasser bedeckt den Großteil unseres blauen Planeten. Ohne Wasser gäbe es kein Leben auf der Erde. Ohne Wasser können Lebewesen, seien es Pflanzen, Tiere oder Menschen, nicht lange existieren. Daher wird ihm seit Menschengedenken eine besondere Bedeutung beigemessen viele Sagen, Mythen und Geschichten spielen im und um das Wasser. Auch über die Entstehung dieses Elements gibt es zahlreiche Geschichten. Wasser ist nicht gleich Wasser, es gibt Hunderte verschiedener Wasser: Quellwasser, Mineralwasser, Heilwasser sie alle unterscheidet ihre Zusammensetzung und die Anteile an Mineralien, die in ihnen gelöst sind. Dieses Buch sagt Ihnen, worauf Sie als Verbraucher beim Wasserkauf achten müssen und ob man auch Leitungswasser unbesorgt trinken kann. Wasser ist der Hauptbestandteil des menschlichen Körpers und hat daher von der Zellbildung bis zur Entgiftung vielfältige Aufgaben im Organismus. Doch im Wasser steckt noch viel mehr. Neben sei-

Einleitung 9 ner Funktion als Leben spendendes und erhaltendes Element besitzt es Kräfte, die für Schönheit, Wohlbefinden und Gesundheit wichtig sind. Es ist nicht nur Transportmittel für Nahrungsbestandteile und eine Komponente von Blut und Zellen, es trägt auch eigene Informationen in sich, die für sich genommen schon eine heilende Wirkung entfalten können. Nicht nur, dass regelmäßiges Wassertrinken den Körper fit und leistungsfähig hält und eine Wasserkur darüber hinaus sehr förderlich ist, wenn man ein paar Pfunde verlieren möchte; auch äußerliche Anwendungen mit Wasser stärken die Abwehrkräfte und helfen bei vielen körperlichen und zum Teil auch seelischen Beschwerden. Be - sondere Bedeutung kommt hier dem Meerwasser zu, das durch seinen Salzgehalt zum Beispiel positiv auf bestimmte allergische Erkrankungen wirkt. Und Schwimmen und Gymnastik unter Wasser helfen, beweglich zu bleiben oder es wieder zu werden. Das Gute an dieser sogenannten Hydrotherapie: Als vollkommen natürliche Heilweise braucht man keinerlei unerwünschte Wirkungen zu befürchten, die Anwendung ist nicht teuer, und jeder kann sie durchführen, ob Alt oder Jung, Groß oder Klein. Alles in allem ist Wasser ein facettenreiches Element, das lohnt, näher betrachtet und vorgestellt zu werden. Seine vielfältigen Eigenschaften, Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten werden in diesem Buch zusammengestellt, um sie interessierten und gesundheitsbewussten Menschen nahezubringen. Wer darüber hinaus die anderen vier Säulen der Gesundheit reine Luft, Sonne, vitalstoffreiche Nahrung, Bewegung nicht vernachlässigt, hält die Schlüssel zu einem gesunden Leben in der Hand.

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11 Wasser wo kommt es her, wo geht es hin? Am Anfang gab es auf unserem Planeten nur Vulkane und Landmassen und später ein Urmeer. Heute sind weit mehr als zwei Drittel der Erde von Wasser überzogen, und auch das Eis an den Polen und auf hohen Bergen ist Wasser in gebundener Form. Aus dem Wasser ist alles Leben einmal entstanden und ohne Wasser kann es nicht existieren. Aber woher kommt dieses Wasser eigentlich, was hatte diese Ursuppe in sich, dass aus ihr Leben entstehen konnte? Und wie sind Menschen früherer Zeiten mit diesem Element umgegangen? Das Wissen von der Bedeutung und Kraft des Wassers zieht sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Kein Wunder, dass sich um das flüssige Nass viele Mythen und Sagen ranken.

12 Wasser wo kommt es her, wo geht es hin? Alles Leben stammt aus der Ursuppe Unser Planet entstand vor etwa 4,6 Milliarden Jahren; so sagt es die Wissenschaft. Damals war die Erde noch eine Gaswolke voll glühendem Magma. Erst allmählich entstanden Vulkane, Gebirge und Landstriche, da sich zum Schutz der Atmosphäre vor den tödlichen Sonnenstrahlen eine Ozonschicht gebildet hatte und der Planet langsam abkühlen konnte. Die Hitze, Gase und Asche der Vulkane beförderten verdampfendes Wasser in die Atmosphäre. Dort kühlte es ab, es bildeten sich Wolken, und als Regen kam es auf die Erde zurück. Nach etwa einer Milliarde Jahren endlosem Regen auf dem Planeten war ein riesiger Urozean entstanden. Leben aus den Tiefen des Urozeans Es heißt, das von unterseeischen Vulkanen mit Schwefel versorgte Wasser habe damals eine Temperatur von über 100 Grad gehabt, und es glich wohl mehr einem großen dampfenden Schlammbad als einem klaren Ozean. Dennoch bildeten sich in dieser Brühe vor rund 3,5 Milliarden Jahren erste organische Moleküle und dann Mikroorganismen wie Einzeller, Algen und Bakterien. Im Laufe von Millionen Jahren entwickelten sich diese einfachen Lebensformen zu komplexeren Lebewesen, bis schließlich vor etwa 450 Millionen Jahren, im Erdaltertum, vermutlich die ersten Muscheln, frühen Fische und Quastenflosser aufkamen. Darauf weisen Versteinerungen hin. In Erdzeitgeschwindigkeit in Schritten von 50 Millionen Jahren geht es in der Entwicklung weiter, und bald, vor rund 350 Millionen Jahren, steigen die ersten Lebewesen aus ihrem ursprünglichen Element an Land, um sich dort anzusiedeln. Mehrere Evolutionsstufen, Meteoriteneinschläge, Kontinentalverschiebungen, Vulkanausbrüche,

Alles Leben stammt aus der Ursuppe 13 Erdbeben, Überflutungen, Hitzeund Eiszeiten weiter entwickeln sich immer neue und höhere Arten, alte Arten sterben aus, es gibt Menschenaffen, später dann Menschenähnliche und schließlich betritt auch der Mensch die Bühne. Einzelne Lebewesen aber haben über die Millionen von Jahren ihre Form niemals verändert. Dazu gehören einige Hennie Kissling Fotolia.com Muschelarten und viele Insekten. Alle diese Lebewesen, vom Einzeller bis zum hoch entwickelten Homo sapiens, haben jedoch eines gemein: Ihr Ursprung liegt im Wasser, in dieser Alle Lebewesen, vom brodelnden Ursuppe. Einzeller bis zum hoch entwickelten Homo Ein ewiger Kreislauf Seit die Erde besteht und sapiens, haben eines es Leben gibt, vollzieht sich also stets derselbe gemein: Ihr Ursprung Kreislauf: Wasser aus Flüssen, Seen, Meeren liegt im Wasser. verdunstet, steigt als reiner Wasserdampf nach oben, kehrt als Regen zurück, sinkt in den Boden und reichert sich wieder mit wertvollen Nährstoffen an, um in Flüsse, Seen und Meere zu fließen und dort das Leben vieler Organismen und Lebewesen zu gewährleisten. Dieser Kreislauf ist ohne die Sonne nicht möglich, denn erst durch ihre Einwirkung verdampft das Wasser. Ohne Wasser ist kein Leben möglich. Nicht umsonst ist das wichtigste und spannendste Bestreben aller Weltraumforschung, auf anderen Planeten Wasser in irgendeiner Form zu finden, um die Frage zu beantworten, ob es außer uns noch andere bewohnte Planeten gibt

14 Wasser wo kommt es her, wo geht es hin? oder ob es langfristig eine Alternative zum Leben auf der Erde gibt. Zu all dem ist Wasser notwendig, denn nur daraus kann Leben entstehen, und nur durch Wasser kann Leben erhalten werden. Jedes Mal, wenn wir Wasser berühren oder es trinken, werden wir mit unserem Ursprungselement verbunden und sollten uns daran erinnern, dass wir aus dem Wasser stammen. Vieles, was im Wasser lebt, wie Algen, Muscheln, Fische, dient uns als Le - bensmittel, und die Heilkräfte des Wassers nutzen wir für unsere Gesundheit und unser Wohlergehen. ArtmannWitte Fotolia.com

Von Göttern, Nixen und Meerjungfrauen 15 Von Göttern, Nixen und Meerjungfrauen Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser, aus Wasser ist alles, und in Wasser kehrt alles zurück. Thales von Milet Poseidon mit dem Dreizack Über die Entstehung der Welt machten sich die Menschen schon seit jeher Gedanken. In Mythen und Sagen berichteten sie von der Entstehung der Erde so, wie sie es sich bildhaft vorstellten. Oft waren die Hauptakteure personifizierte Gottheiten. Der Beginn des Lebens auf der Erde wurde stets in Zusammenhang mit der Religion gesehen. Der griechische Dichter Hesiod beschrieb um 700 vor Christus in seiner Theogonie, wie die Göttin der Erde, Gaia, den Himmel (Uranos), die Berge, das Meer (Pontos) und die Ozeane (Oceanos) gebar. Folgerichtig wurden auch diesen Urgewalten Götter zugeordnet. So hieß der Gott des Meeres Poseidon bei den Römern war dies Neptun, seine Brüder Zeus und Hades herrschten über den Rest der Welt. Poseidon lebte in der Tiefe des Meeres in einem Palast, in Abbildungen wird er mit langem weißem Haar in seinem goldenen, von Pferden gezogenen Wagen dargestellt. Sein Wahrzeichen ist der Dreizack, mit dem er seine Macht ausübte und das Auf und Ab der Meereswogen bändigte. Mit unzähligen Frauen und Martina Berg Fotolia.com

16 Wasser wo kommt es her, wo geht es hin? Nymphen zeugte er Kinder. Und noch heute ist Poseidon der Schutzpatron der griechischen Fischer und manch anderer ehrfürchtiger Kapitäne und Schiffsleute. Meeresgötter gab es auch in anderen Kulturkreisen und Ländern, wie Südamerika und Afrika, in denen das Meer eine große Rolle spielt. Die Gaia-Hypothese Interessant ist hier, dass spätere Wissenschaftler die Hypothese, dass die Erde lebt, aufgegriffen haben. Der englische Kybernetiker James Lovelock stellte in den 1960er-Jahren die These auf, dass die ganze Erde ein lebender Organismus ist, der sein Bestehen selbst organisiert und regelt. Es handelt sich also demzufolge nicht um einen Steinklotz mit Wasser auf der Oberfläche und Magma im Inneren, sondern um ein Lebewesen, dass durch die Eingriffe des Menschen in das Ökosystem krank geworden ist. Es gilt also, die Erde zu heilen, um unser Fortbestehen zu sichern. Lovelock nennt das die Gaia-Hypothese.

Von Göttern, Nixen und Meerjungfrauen 17 Die griechischen Naturphiloso phen sahen die Sache etwas wissenschaftlicher. Thales von Milet (etwa 625 547 vor Christus), ei ner der Sieben Weisen, hielt Wasser für das wichtigste der vier Elemente, da aus ihm alles entspringt und von ihm auch wieder aufgenommen wird. Sein Schüler Anaximander beschrieb bereits um 600 vor Christus die Entstehung der Erde richtig und damit die Tatsache, dass sich zuerst alles Leben im Wasser befand und allmählich und stufenweise an Land kam und sich dort allmählich weiterentwickelte. Hansderzweite Fotolia.com