Fugenlos auf großer Fläche. Riteno 4 Industrieboden Schickardstraße Böblingen Referenzobjekt der Holcim (Süddeutschland) GmbH
Industrieboden ohne Fugen Unmittelbar am Autobahnkreuz Böblingen/Hulb baute die Firma GEWA Tire Logistics GmbH & Co. KG eine neue Produktions- und Logistikhalle für die MC Syncro Supply GmbH, dem Reifenzulieferer für die Daimler AG. Die Hallen sind, wie andere Großobjekte der GEWA, ebenfalls multifunktional aufgebaut. Der Industrieboden für diese neuen Hallen wurde durch die GVG Industrie-Bodenbau Oldenburg nach deren speziellem System hergestellt. Dabei handelt es sich um einen Standard-Unterbeton mit 30 mm Basalith-Verschleißschicht, frisch in frisch. Als Planum (Untergrund) diente eine gewalzte Schotterschicht. Durch die raue Oberfläche dieser Schicht kann sich der Beton mit dem Untergrund verzahnen. Somit lassen sich horizontale Bewegungen zwischen Bodenplatte und Untergrund vermeiden. Das Einlegen einer Netzbewehrung im oberen Bereich und das Verzahnen im Untergrund sorgen für eine kontrollierte Rissverteilung. Dadurch entstehen viele sehr kleine Risse, die die Nutzbarkeit der Fläche nicht beeinträchtigen. Sollten dennoch größere Risse entstehen, werden diese nachträglich verpresst. Das gehört zu dem Sanierungskonzept bei diesem System. Betoneinbau mit Pumpe Am Bau Beteiligte Bauträgerschaft GEWA Tire Logistics GmbH & Co. KG, Esslingen Planung Wolf Architekten/ Ingenieure GmbH, Backnang Mieter MC Syncro Supply GmbH, Böblingen Industrieboden GVG Industrie-Bodenbau GmbH, Oldenburg Beton Holcim Kies und Beton GmbH, Werke Sindelfingen Beton nach Zusammensetzung Nun galt es, die Betone nach Vorgaben der GVG zusammenzusetzen und so herzustellen, dass die Verarbeitung auch bei höheren Außentemperaturen gewährleistet war. Hierfür waren umfangreiche Erstprüfungen nötig, die sowohl am Unterbeton (C25/30, XC4, XF1) als auch am Oberbeton (Basalithbeton) durchgeführt werden mussten. Das Fließmittel wurde ebenfalls von der Firma GVG vorgegeben, so dass auch dieses erst getestet und eingestellt werden musste. Zwei Werke Hand in Hand Dadurch, dass die Betone mit unterschiedlichen Gesteinskörnungen hergestellt wurden, kamen zwei Lieferwerke zum Einsatz. Der Unterbeton wurde vom Betonwerk Sindelfingen-Darmsheim, der Basalithbeton vom Werk Sindelfingen-Dachsklinge geliefert. Beide Werke gehören zur Holcim Kies und Beton GmbH. Für den Basalithbeton wurde eigens von der Firma GVG ein Hartsteinsplitt aus Basalt vorgegeben und angeliefert. Nach den Erstprüfungen mussten die beiden Betone nun in der Praxis so umgesetzt werden, dass die Verarbeitung reibungslos gewährleistet war. Die zur Betonierzeit herrschenden sehr hohen Außentemperaturen von über 30 C kamen erschwerend hinzu. Einbau des Unterbetons Übergang Unterbeton zu Basalithbeton Einbau der Basalithschicht (frisch in frisch)
Für den Betoneinbau, bei dem gleichzeitig Unterbeton und Basalithbeton eingebracht werden mussten, wurden zwei Betonpumpen eingesetzt. Nachdem die Einstellphase erfolgreich abgeschlossen und die Baustelle soweit vorbereitet war, konnte mit der Betonage des ersten Abschnitts von 10 000 m 2 begonnen werden. Die Fläche wurde in Tagesabschnitte eingeteilt und Schritt für Schritt fugenlos betoniert. Täglich wurde nun ein Abschnitt betoniert und fertiggeglättet. Die ersten Abschnitte wurden morgens in der Früh begonnen und waren dann am späten Nachmittag fixfertig. Nachbehandlung des Betons Schotterschicht mit Betonaufbau Fugenlose Industriebodenfläche nach dem Einbau Industriehalle beim Innenausbau Hohe Flexibilität bei erschwerten Bedingungen Wegen der sehr hohen Außentemperaturen verlegte man die Betonierzeit in die kühlere Nachtzeit. Daher wurde nun nachts um drei Uhr mit der Betonage begonnen. Dies erforderte natürlich besondere Maßnahmen in den Betonwerken. Die Entscheidung, in der Nacht zu betonieren, war in diesem Fall das Beste, was man tun konnte. Um ca. 11 Uhr war die Betonage abgeschlossen, und gegen Nachmittag war auch der Glätter soweit. Unmittelbar nach dem Betoneinbau wurde die Oberfläche mit einem geeigneten Curing nachbehandelt. Dieser Oberflächenschutz dient gleichzeitig auch als Glätthilfe und kann somit ohne Auswirkung auf die fertige Betonoberfläche eingeglättet werden. Dieses spezielle System der Firma GVG wird nur in geschlossenen, zugluftfreien Hallen eingesetzt. Trotz der hohen Betontemperaturen von 26 bis 27 C und einer Außentemperatur von über 30 C, konnte die Temperaturentwicklung im Beton auf maximal 37 C begrenzt werden. Nachgewiesen wurde dies durch Temperaturmessungen an der Hallenluft und an verschiedenen Stellen im Bauteil. Günstig hierbei waren die konstanten Hallenlufttemperaturen von ca. 27 C. Gelungene Betonoberflächen Obwohl der Beton mit einer sehr weichen Konsistenz eingebaut wurde, gab es absolut kein Wasserabsondern (Bluten) an der Betonoberfläche. Hier bringt das sehr gute Wasserrückhaltevermögen von Riteno 4 (CEM II/B-T 42,5 N) große Vorteile. Durch die hohe Mahlfeinheit lässt sich der Portlandschieferzement auch sehr gut glätten. Alles in allem war das Ergebnis sehr positiv. Die Industriebodenfläche, im ersten Abschnitt 10 000 m 2 und im zweiten Abschnitt 8000 m 2, zeigt eine sehr schöne, ebene und fugenlose Oberfläche.
Am besten ohne Fugen Es ist natürlich vorteilhaft, ganz ohne Fugen zu bauen. Der Unterhalt wird einfacher und günstiger, es gibt keine störenden Schäden in den Fugenbereichen, dadurch ist auch die Dauerhaftigkeit wesentlich höher. Fugen sind immer Schwachstellen, die den Fahr- und Rangierbetrieb behindern und stören können. Eventuell auftretende Risse, die bedenklich erscheinen, werden später verpresst. Kleine Risse sind bei solchen Betonflächen nicht vermeidbar, stören aber den Ablauf und die Dauerhaftigkeit des Bauteils nicht. Temperaturmessungen Um die Temperaturentwicklung im Beton beurteilen zu können, wurden zwei Messungen am Frischbeton über 24 Stunden an unterschiedlichen Messstellen durchgeführt. Somit konnte festgestellt werden, ob durch Temperaturspannungen die Rissneigung des Industriebodens erhöht war, und ob eine solche Fläche mit Dämmmatten nachbehandelt werden sollte. Da die Hallentemperaturen sehr hoch waren und in der Nacht kaum sanken, war eine wärmedämmende Maßnahme hier nicht notwendig. Bei Betonflächen dieser Art ist aber generell eine Nachbehandlung durch Folien und/oder Wärmedämmmatten vorteilhaft. Besonders bei starken Schwankungen der Außen- oder Hallenlufttemperatur kann eine solche Maßnahme die Rissneigung deutlich verringern. Hier die Ergebnisse im Mittelwert von zwei Messungen an unterschiedlichen Stellen mit jeweils vier Messfühlern: 40 38 36 34 Industrieboden, oben Industrieboden, Mitte Industrieboden, unten Luft in Halle Temperatur [ C] 32 30 28 26 24 22 20 18 0 4 8 12 16 20 24 Zeit [h] Ergebnisse Über den gesamten Betonierzeitraum waren die Außentemperaturen sehr hoch (mittags über 30 C). Die Frischbetontemperatur lag bei 26 bis 27 C. In der geschlossenen Halle, die relativ gut gedämmt war, betrug die Temperatur zwischen 22 C und 27 C. Der Temperaturunterschied zwischen den Messstellen im oberen, mittleren und unteren Bereich des Industriebodens war sehr gering. Durch die hohe Frischbetontemperatur, die hohe Hallenlufttemperatur und die geringe Wärmeentwicklung des Betons verliefen die Temperaturspannungen sehr gering mit 3 bis 4 C Unterschied. Die Hallentemperatur und die maximale Betontemperatur differierten um 10 C. Somit konnten Spannungsrisse aufgrund zu großer Temperaturspannungen ausgeschlossen werden. Die Zwischennachbehandlung des Betons mit Curing erfolgte unmittelbar beim Einbau. Eine Nachbehandlung, nach Abschluss der Glättarbeiten, um das Wasser im Beton zu halten, wurde nicht praktiziert. Auf wärmedämmende Maßnahmen konnte aufgrund der hohen Temperaturen verzichtet werden.
Betonrezeptur (Unterbeton): Lieferant: Holcim Kies und Beton GmbH Werk Sindelfingen-Darmsheim Qualität: C25/30; XC4, XF1, XA1; D max 16; WF gemäß DIN EN 206-1/DIN 1045-2, Beton nach Zusammensetzung Zusammensetzung: Riteno 4 (CEM II/B-T 42,5 N) 320 kg/m 3 Holcim (Süddeutschland) GmbH Safament GKM 60 kg/m 3 Safa Fließmittel Pantarhit PC 17 S 1,4% Ha-Be Betonchemie Betonwerte: Ausbreitmaß (DIN EN 206-1) > 600 mm Rohdichte 2345 kg/m 3 Druckfestigkeit nach 28 Tagen 39 N/mm 2 Betonrezeptur (Basalithbeton): Lieferant: Holcim Kies und Beton GmbH Werk Sindelfingen-Dachsklinge Qualität: C25/30; XC4, XF1; D max 11; WF gemäß DIN EN 206-1/DIN 1045-2, Beton nach Zusammensetzung Zusammensetzung: Riteno 4 (CEM II/B-T 42,5 N) 380 kg/m 3 Holcim (Süddeutschland) GmbH Safament GKM 60 kg/m 3 Safa Fließmittel Pantarhit PC 17 S 1,3% Ha-Be Betonchemie Betonwerte: Ausbreitmaß (DIN EN 206-1) > 600 mm Rohdichte 2323 kg/m 3 Druckfestigkeit nach 28 Tagen 43 N/mm 2 GVG-Basalith Das am häufigsten von GVG eingebaute System ist die GVG-Industriesohle mit der Verschleißschicht Basalith. Mit dieser individuellen Zusammensetzung, die stets auf jedes Projekt zugeschnitten ist, ist dieser monolithische Betonboden die optimale Lösung für alle industriellen und gewerblichen Großprojekte. Hohe Verschleißfestigkeit, geringer Abrieb sowie eine verbesserte Reinigungsfähigkeit sind Beispiele für die vielen Vorteile des GVG-Basalith -Betons.
Holcim (Süddeutschland) GmbH 72359 Dotternhausen Deutschland info-sueddeutschland@holcim.com www.holcim.de/sued Telefon +49 (0) 7427 79-300 Telefax +49 (0) 7427 79-248 2008 Holcim (Süddeutschland) GmbH Fugenlos auf großer Fläche. Oktober 2008/1,5 O