Am Anfang möchte ich daran erinnern, was das Wesentliche der B-Methode ist, also worauf es ankommt.

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Transkript:

Die Bangiev- Met hode: Fragen und Ant wort en In der let zt en Ausgabe haben wir die CD "Felderst rat egie" vorgest ellt, mit der der Int ernat ionale Meist er Alexander Bangiev eine neue Denkmet hode im Schach propagiert. Rezensent Guido Rot he spart e nicht mit Krit ik und konnt e keine Kauf empf ehlung aussprechen. In diesem Art ikel nimmt Herr Bangiev persönlich z u den angesprochenen Krit ikpunkt en St ellung. Es handelt sich dabei nicht um eine Gegendarst ellung; CSS Online veröf f ent licht den Art ikel aus Respekt vor Herrn Bangiev, st eht aber selbst verst ändlich weit er in vollem Umf ang hint er der Rezension aus dem let zt en Hef t. Der Anlass für diese Stellungnahme stellt der Artikel Die unerträgliche Leichtigkeit des Schachs vo n Guido Ro the in CSS Online 6/05 dar. Im Mittelpunkt der Kritik steht die Bangiev-Metho de, im Weiteren B-Metho de genannt. Der Auto r Ro the hat einige strittige Punkte der B-Metho de angespro chen. Dabei werden vier Partienausschnitte aus der CD Felderstrategie 1, Taktik sehr kritisch betrachtet. Ich mö chte hier meine Argumente für die B-Metho de nennen und dabei zu den strittigen Punkten Stellung beziehen. Ich ho ffe, damit der sehr emo tio nalen Besprechung des Auto rs Ro the die Erregung zu nehmen. Am Anfang möchte ich daran erinnern, was das Wesentliche der B-Methode ist, also worauf es ankommt. Die B-Metho de besitzt als Denkmetho de eine klare und knappe Devise: Felder vo r Zug. Bei den Überlegungen so llen zuerst die kritischen bzw. strategisch bedeutsamen Felder festgestellt werden und anschließend so ll nach Zügen gesucht werden. Das Wesentliche ist dabei, dass der Spieler, wenn er die Felder richtig erkannt hat, die gegnerischen Steine befragen so ll, die diese Felder verteidigen. Die Befragung stellt den Kern der Metho de dar. Daraus ergeben sich die so genannten Kandidatenzüge. Also: Durch die Anwendung der B-Metho de werden strategisch bedeutsame Felder festgelegt und gegnerische Steine gesucht und gefunden. Diese so llen in der Fo lge befragt werden. Und das alles muss blitzschnell geschehen. Nun ist aber der Spieler dran. Er sieht die Kandidatenzüge, so ll diese analysieren, vergleichen und den besten Zug festlegen. Der Spieler muss die Wahl selbst tragen.

Die Bangiev- Met hode: Fragen und Ant wort en Die Vo rwürf e Ich habe mit gro ßem Interesse die kritische Einstellung vo m Guido Ro the wahrgeno mmen. Ich habe keinen einzelnen Anhaltspunkt für eine Diskussio n gefunden, so ndern sehe die Pro bleme bei der Anwendung und Einschätzung der B- Methode. Aber auch eine Menge von bloßen Behauptungen bzw. Vorwürfen. Vorwurf 1 Diagramm 1 zur e4-strategie Zitat: "Dieses Diagramm aus dem Schulungsbereich der CD charakterisiert gemäß Bangiev die d4-strategie, was dummerweise falsch und entweder der Schusseligkeit des Auto rs o der eines übermüdeten Lekto rs geschuldet ist. Wie im Übrigen überhaupt diverse Schreibfehler in verschiedensten Zusammenhängen den recht ko mplizierten Zugang zur CD weiter erschweren. Das Diagramm zeigt also nicht die d4-strategie, so ndern die e4-strategie." Tatsächlich handelt es sich hier um eine Verwechselung, um einen Fingerfehler. Anstatt e4 wurde d4 eingetippt. Viele Schachfreunde hatten mir diesen Fehler bereits mitgeteilt. Es tut mir wirklich leid. Es ist schlimm, ärgerlich und passiert leider immer wieder. So lche Fehler schaden der B-Metho de. Ich denke aber, dass ich dafür so lche Sprüche "was dummerweise falsch und entweder der Schusseligkeit des Auto rs o der einem übermüdeten Lekto r geschuldet ist" nicht verdiene. Es kommt einem vor, als ob Autor Rothe den Fehler richtig genossen hat. Vorwurf 2 Diagramm 3 Ree-Stein, Amsterdam 1969 Zitat: "Im Nachhinein ist das natürlich verständlich und das Opfer selbstverständlich ko rrekt, aber wo llen wir do ch mal ehrlich sein, wer wäre darauf mithilfe der B-Metho de geko mmen?" Diese Frage kann ich nicht verstehen. Weiß verfo lgt hier die e4-strategie in Richtung f5. Die Farb-Frage? Weißfeldrig. Man beachte: Läufer c2, Springer e3, Bauerstruktur auf weißen Feldern. Also: die e4-strategie, Richtung f5, weißfeldrig; Felder? e4,f5 zu besetzen: lo gisch. Schwarz ko ntro lliert die weißen Felder

kaum; Springer e6, Dame f6; Fazit; Feld f5 ero bern, Bauern f7 und g6 befragen. Kandidatenzüge: u.a. 1.Sf 5. Dieser Zug entspricht den Anfo rderungen der Stellung und ko nnte durch die Anwendung der B-Metho de gefunden werden. Der Bauer auf g6 wird befragt und in der Folge ins Spiel gezogen werden. Neben dem Partiezug 1.Sf5 gab es auch andere weiße Mö glichkeiten. Nach dem Partiezug spielt Weiß aber schwarzfeldrig. Es dro ht z.b. 2.Dh6. Das Pro blem ist, dass jeder Zug die entstehende Felderko ntro lle ändert und dadurch die Einschätzung der Stellung. Was hier falsch wäre? Ein Spieler sieht diesen Zug o hne Wenn und Aber, der andere nicht o der zweifelt darüber. Mit einer gut entwickelten Denktechnik beko mmt man hier keine Schwierigkeiten, einen so lchen Zug sekundenschnell zu sehen. Wo liegt das Pro blem? Es fo lgt aber eine interessante Schlussfo lgerung. Zitat: "Der grö ßte Makel der Bangievschen Denkakro batik besteht darin, dass immer wieder der Versuch unterno mmen wird, die Metho de so hinzuwürgen, dass sie sich auf ein funktio nierendes Exempel pro jizieren lässt." Es ist eine blo ße Verdächtigung. Ich mö chte darauf hinweisen, dass die B-Metho de auf drei verö ffentlichten CD-ROMs zur Felderstrategie zu den Themen Taktik, Erö ffnung und Mittelspiel getestet wurde, wo rauf über 1000 Partien bzw. Partienabschnitte betrachtet wo rden sind, zum gro ßen Teil aus der Praxis der Spitzenspieler. Alle Stellungen werden mit der B-Metho de betrachtet. Ich denke, vo n Denkakro batik kann hier keine Rede sein. Es sei selbstverständlich dem Auto r Ro the erlaubt, die auf den CDs dargestellten Partien auch anders zu betrachten. Vorwurf 3 Diagramm zur Partie Byrne-Fischer Zitat: "Gerade hinsichtlich der Farb-Strategie stö ßt die Bangiev-Metho de mehr als o ft an ihre Grenzen. Und das ist ja auch gut so, denn die märchenhafte Ästhetik von Fischers Spiel stellt sich ein, weil seine Kombination nicht auf einen bestimmten Felderko mplex beschränkt bleibt, so ndern Brett umfassend stattfindet, wo bei seine Figuren kaleido sko partig zu einer wunderbaren Ko o rdinatio n ausschwärmen." Betrachten wir die o bige Stellung. Schwarz verfo lgt die d5-strategie in Richtung e4. Farb-Frage ist klar: schwarzfeldrig. Springer d3, Dame d8, (Man muss verstehen, dass die Dame auf d8 do ppelt so viele schwarzen Felder ko ntro lliert wie weiße), Läufer g7, Springer f6 angesichts des Manö vers Springer g4. Die weißen Steine ko ntro llieren dagegen überwiegend die weißen Felder. Die Felder sind f2, e3 und d4. Kandidatenzüge sind: 15...Sg4 (geht nicht wegen 16.Td3) und 15...Sf2 gefolgt von 16...Sg4. Partie: 15...Sf2 16.Kf2 Sg4. Was ist hier falsch? 17.Kg1 Se3 Nun spielt Schwarz aber weißfeldrig! 18.Dd2. Zitat: "Immerhin erwähnt Bangiev selbst, dass man sich seine drei Po wer-fragen vo r jedem einzelnen Zug stellen muss und ko nstatiert bei der Fischer-Partie nach 18.Dd2 ebenfalls einen Farbwechsel." Richtig. Schwarz agiert nun weißfeldrig, (d5-strategie in Richtung e4) und so ll die weißen Steine befragen, die die Felder g2 und f3 verteidigen, nämlich den Läufer g2, den König g1. So wurde es auch getan. 18...Sxg2 usw. Was ist hier mit der B-Metho de falsch? Vorwurf 4 Zitat: "Für den Durchschnittsspieler (und nicht nur für den!) bleibt indes die Frage o ffen, welchen praktischen Nutzen es hat, sich auf dieser Grundlage an den Rand des Abgrunds zu begeben." Die Worte "sich auf dieser Grundlage an den Rand des Abgrunds zu begeben" lasse ich unbeantwortet. Ich möchte doch kein Theater, so ndern Schach spielen. Die Nut zungsf rage ist die Kernf rage der B-Met ho de! Die Nutzungsfrage der B-Metho de ist mit einer anderen Frage eng verbunden. Nämlich: Was mö chte ich im Schach? Mö chte ich das Schach erfo lgreich trainieren und spielen, wie ein echter Spo rtler o der mö chte ich lieber so zusagen auf der Tribune sitzen und zuschauen, wie die Schachgro ßen das Schach spielen?

Ich denke, jeder so llte sich zuerst diese Frage beantwo rten. Um beim Schach zuzuschauen, braucht man keine Denktechnik. Um Schach zu spielen, geht o hne Denktechnik nichts. Jeder muss dies für sich entscheiden. Vorwurf 5 Diagramm 4 Anderssen, A-Kieseritzky, L / Lo ndo n 1951 Zitat: "Die Bangiev'sche Felderstrategie steht vo n Beginn der CD an unter keinem guten Stern. Im ersten Lernbeispiel, der Unsterblichen Partie Anderssens entno mmen, wird die kreative Ro mantik des deutschen Vo rkämpfers mit der quasiwissenschaftlichen Denkweise der B-Metho de in Einklang gebracht. Bangiev definiert hier Anderssens Zug 18.Ld6 als lo gisches Ergebnis der Drei-Fragen-Strategie und weist nach, wie man mithilfe der B-Metho de das weiße Opferspiel initiiert. Der Ausgang vo n Anderssens wundervo ller Ko mbinatio n gibt ihm scheinbar Recht: 18 Lxg1 19.e5! Dxa2+ 20.Ke2 Sa6 (es dro hte Sxg7+ und Lc7 matt) 21.Sxg7+ Kd8 22.Df6+! Sxf6 23.Le7#. Triumph vo n Geist über Materie!" Ich glaube, hier gibt es ein Missverständnis. Schauen wir die Digramm-Stellung an: Weiß (Anderssen) verfo lgt die e4- Strategie in Richtung d5. Farb-Frage: Die weißen Steine, nämlich Sd5, Sf5 und Lf4 sind überwiegend schwarzfeldrig aktiv. Also: schwarzfeldrig, d.h. gegen den e5-raum. Die Felder sind c7, d6, e5, f6 und g7. Nun sollen die schwarzen Steine bestimmt werden, die diese Felder verteidigen, also Dame b2, Läufer c5, Springer g8 und Bauer g7 ; Weiß so ll die Kandidatenzüge aussuchen, die diese Steine befragen kö nnen, nämlich 18.d4, 18.Ld6, 18.Le3. Der Partiezug 18.Ld6 gehö rt also zu den Kandidatenzügen und dieser wurde verwendet. Warum wird hier gemeint, dass die B-Metho de versagt hat? Eine falsche Einschätzung. In der Tat ist es genau umgekehrt. Der Partiezug 18.Ld6 hat dazu beigetragen, dass Schwarz in der Fo lge nur mit den Steinen antwo rten musste, die die schwarzen Felder im e5-raum verteidigten. 18...Lg1 (?) (Läufer c5!) Besser 18...Da1 19.Ke2 Dc2! (Gegenangriff); 19.e5! (wieder ein schwarzfeldriger Zug um Db2 auszuschalten) 19...Da1 (im Artikel wurde hier irrtümlich 19...Da2+ 20. Ke2 angegeben, wahrscheinlich ein Fingerfehler!) 20.Ke2 Sa6 (verteidigt das Feld c7) 21.Sg7! (Bauer g7 ist weg) Kd8 22.Df6! (Sg8 ist gefragt und ins Spiel hineingezo gen) 22...Sf6 23.Le7 #. Was ist hier zu beachten? Alle schwarzen Steine, die Weiß in der Ausgangsstellung ins Spiel verwickeln mö chte, werden in der Tat durch den Zug 18.Ld6 usw. befragt und ins Spiel gebracht(!). Die "Befragungs-Regel", nämlich die no twendige Befragung der gegnerischen Steine, die strategisch bedeutsamen Felder verteidigen, so zusagen das Markenzeichen der B-Metho de, wurde in dieser Partie in wunderbarer Weise bestätigt. Und das steht im Gegenteil zu den Behauptungen vieler Ko mmentato ren. Zitat: "Dummerweise hat die Ko mbinatio n, wie u.a. Ro bert Hübner später nachgewiesen hat, ein Lo ch und der Zug 18.Ld6, den wir mit Hilfe der B-Metho de bestimmt haben, verdirbt letztlich den Gewinn. Mit 18 Dxa1+ und 19 Db2 hätte sich Schwarz verteidigen kö nnen. Laut Hübner ko nnte Weiß stattdessen mit 18.d4, 18.Le3 o der 18.Te1 gewinnen. Aus Sicht vo n Bangiev, dessen Unkenntnis dieser Analysen ein reichlich so nderbares Faktum ist, natürlich ein fataler Missgriff und ein schlechtes Omen für den Rest der CD." Achtung, hier darf vo n der B-Metho de nur gesagt werden, was ihr Entwickler immer sagt: Die Metho de hat den Zug 18.Ld6 als einen mö glichen Zug unter anderen aufgezeigt. Der Spieler muss die Wahl selbst tragen. Die Berechnung vo n Varianten ist ein anderes Thema und hat mit der B-Metho de nichts zu tun. Der Spieler hat ein Recht Fehler zu machen, wenn er daraus lernt. "OK! Ich habe richtig nachgedacht, aber falsch berechnet. Nächstes Mal berechne ich meine Züge besser." Die Einschätzung der ganzen Metho de aufgrund des mö glichen Misserfo lges des Zuges 18.Ld6 scheint mir unseriö s zu sein. Schauen wir weiter. Zitat: "Wer vo n der Felderstrategie tatsächlich eine Übungsmetho de zur Verbesserung des strategischen Schachverständnisses erwartet, wird enttäuscht sein. In Wirklichkeit handelt es sich um ausschließlich taktisch o rientiertes Material. Die zweihundert Übungsaufgaben mö gen sicher dazu beitragen, den taktischen Blick zu schärfen, aber dafür

bedarf es in aller Regel keiner Kenntnis über e5-, d5- und so nstige Räume". Dieser Ko mmentar lö st bei mir einige Verwirrung aus. Ich weise darauf hin, dass es sich um die CD "Felderstrategie 1, Taktik" handelt. Was ist der Makel an einer CD über die Taktik im Schach, wenn sich das Material aus Taktikaufgaben zusammensetzt? Die hier vo n mir entkräfteten Vo rwürfe gegen die B-Metho de haben nicht mit der Richtigkeit der Metho de, so ndern mit dem Verständnis der Metho de zu tun. Die B-Metho de so ll vo m Spieler richtig verstanden und umgesetzt werden. Hier sehe ich ein gro ßen Klärungsbedarf. Bei jedem Spo rt wird die Spo rttechnik den Lernenden durch den Trainer beigebracht. Im Schach ist das genauso: Es muss eine neue Trainergeneration aufwachsen, die den Lernenden die Denkmethode im Schach anstatt die Theo rie des Schachs beibringt. Zitat: "Aus diesem Grund mö chte ich all jene, die sich ungeachtet dieser Besprechung für die 20 Euro teure ChessBase- CD entscheiden, vo r einem unkritischen Studium des ihnen zur Verfügung gestellten Materials warnen. Die Eindimensio nalität der B-Metho de kö nnte so nst zu so manchem Schiffbruch führen." Warum so llte man so energisch und zielstrebig vo n der CD "Felderstrategie 1, Taktik" abraten? Gibt es persö nliche Gründe? Hat der Hersteller, nämlich die Firma "ChessBase GmbH" einen Fehler gemacht? Oder ich? Oder kennt Auto r Ro the eine andere CD bzw. ein Buch über die Denktechnik? Es wäre für mich vo n außergewö hnlicher Bedeutung, wenn er mir den Namen dieses wertvo llen Werkes verraten kö nnte. Fazit : Über die Denkt echnik Ich mö chte die Gelegenheit nutzen, um meine Gedanken über die Denktechnik o ffenzulegen. Die Schachdenktechnik stellt meiner Meinung nach die wichtigste Fähigkeit eines Schachspielers dar. Der Bedarf an einer Denkmetho de ist sehr gro ß. Die Schachspieler ho ffen scho n seit sehr, sehr langer Zeit, dass ihnen im Bereich der Denktechnik geho lfen wird. Stellen Sie sich vor, ein junger Mann möchte Boxsport treiben. Geht er sofort in den Kampf? Nein. Ihm wird zuerst eine Bo xtechnik vo m Trainer beigebracht, seine Kräfte werden aufgebaut. Danach geht er in den Kampf. Im Schach ist alles ganz anders. Wird selbst einem jungen Schachspieler die Denktechnik beigebracht? Dumme Frage. Natürlich keinem. Warum eigentlich nicht? Wir müssen darüber diskutieren, warum es so ist in unserem wunderbaren Schachspo rt. Warum sind bis heute überhaupt keine Denktechniken entwickelt wo rden? Warum wird heutzutage Schachspielen gelernt, anstatt Schachspielen trainiert? Das ist meiner Meinung nach die Kardinalfrage des Schachspo rts. Unter diesem Gesichtpunkt kann ich Guido Ro thes Anmerkungen über die B-Denkmetho de überhaupt nicht nachvo llziehen. Meine Po sitio n ist klar. Wir brauchen eine neue Einstellung im Schach. Eine Einstellung in Richtung "Training der Denktechnik". Wie alle Spo rtler ihre Techniken trainieren, so llen auch Schachspo rtler ihre Denktechniken trainieren. Es ist eine gemeinsame Angelegenheit, eine Denktechnik zu entwickeln. Hier sind viele Schachspezialisten bzw. Schachwissenschaftler gefragt. Und wir brauchen vo r allem eine echte Diskussio n darüber, was wir im Schach wo llen, Spo rt o der Unterhaltung. Der Spieler so ll seine eigene Denktechnik aufbauen und trainieren und diese besteht darin, dass er immer wieder die B- Methode anwendet. Warum die B-Methode? Weil es im Moment keine andere gibt. Die CD-ROM Reihe "Felderstrategie" stellt den ersten Versuch dar, eine Denktechnik herzustellen und zu erfo rschen. Die anderen Erfo rschungen so llen fo lgen. Ich denke, dass die Schachzukunft den Trainingsmetho den gehö rt, die bei Lernenden die Denktechnik schulen und fö rdern. (Alexander Bangiev)

Die Bangiev- Met hode: Fragen und Ant wort en Ant wort des Rezensent en Guido Rot he Ohne in gro ßem Umfang auf schachliche bzw. denktechnische Details einzugehen hier mag der Leser das letzte Urteil fällen mö chte ich als Rezensent der Felderstrategie einige Punkte bezüglich der sehr ausführlichen Kritik vo n Herrn Bangiev klarstellen. Selbstverständlich haben mich keine persö nlichen Mo tive o der gar anderweitige Engagements zu einer kritischen Begutachtung der CD bewo gen. Natürlich sind mir auch andere Taktik-Bücher bekannt, die sich mit Denktechniken auseinandersetzen. Leider bin ich an ihnen jedo ch nicht beteiligt. Im Übrigen sind sie sicherlich auch Herrn Bangiev bekannt, denn schließlich stützt sich die B-Metho de im Kern auf die wesentlichen Mo tive taktischen Denkens: Ablenkung, Vernichtung der Verteidigung, Ausnutzen schwacher Punkte usw. In diesem Sinne muss ich erneut leider eingestehen, dass die kritische Beurteilung der B-Metho de einzig und allein die Auffassung des Rezensenten widerspiegelt. Die Gründe dafür wurden in der Rezensio n dargelegt und man sehe den einleitenden Satz dieser Stellungnahme so llen nicht weiter ausgeführt werden. Offensichtlich gehen hier die Standpunkte auseinander, was natürlich verständlich, im o ffenen Dialo g jedo ch ebenso unvermeidbar wie fruchtbar ist. Ich ho ffe und glaube, dass auch Herr Bangiev diese Ansicht teilt, und dass diese Stellungnahme tro tz ihrer vergleichsweisen Kürze zu einem besseren Verständnis der kritischen Punkte des Artikels und damit zu einem entspannteren Umgang mit selbigem beiträgt. (Guido Rothe)