Das Bauteilabdichtungsverfahren als Alternative zur DIN 18195
Grundsätzliches zu Abdichtungen Vorstellung der Transportmechanismen für Wasser in Bauteilen Abdichtungsebenen für Bauteile Anforderungen nach Wu-Richtlinie Feuchtehaushalt in Bauwerken Abdichtungsergänzung Kombinationsabdichtungen Anwendungsbeispiele
Parameter für Feuchtigkeitstransport in Baustoffen/ Bauteilen Flüssige Form: Porenvolumen Porengefüge (Kapillarität) Gefügestörungen (z. B, Risse, Kiesnester, etc.) Gasförmig / Dampfdiffusion: Porenvolumen Porengefüge Dampfdruckgefälle
Abdichtungsebenen (schematische Darstellung) Nasse Seite Im Bauteil Trockene Seite
Außenabdichtung Funktionsweise: Verhindern von Wassereintritt in die Konstruktion Realisierung: Bitumenbahnen und Bitumendickbeschichtungen (s. DIN 18195) Kunstharzbeschichtungen, etc. (u. A. RiliSib) Füllen des oberflächennahen Porenraumes mit geeigneten Materialien (Porfil) Vorteil: Nachteil: + Kein Wasser in der Konstruktion - Schadensanfällig + Dampfsperre - Schwer zugänglich bei Schadensfall
Abdichtungsebenen (schematische Darstellung) Nasse Seite Im Bauteil Trockene Seite
Innenabdichtung Funktionsweise: Verhindern von Wasseraustritt an der trockenen Seite Realisierung: Bitumenbahnen und Bitumendickbeschichtungen (s. DIN 18195) Kunstharzbeschichtungen, etc. (u. A. RiliSib) Füllen des oberflächennahen Porenraumes mit geeigneten Materialien (Porfil) Vorteil: Nachteil: + Gute Zugänglichkeit - Wasser in der Konstruktion + Leichte Reparatur möglich - Eventuelle Hinterläufigkeit - Ablösung vom Untergrund
Abdichtungsebenen (schematische Darstellung) Nasse Seite Im Bauteil Trockene Seite
Bauteilabdichtung Funktionsweise: Reduktion / Begrenzung des Feuchtetransportes über die Bauteildicke Realisierung: Verwendung von Beton mit erhöhtem Wassereindringwiderstand Verhindern von schädlichen Rissen in der Fläche. Abdichtung von geplanten Fugen (Arbeitsfugen / Bewegungsfugen) mit Blechen oder Bändern. Vorteil: Nachteil: + Keine externe Ausrichtung - Wasser in der Konstruktion + Tragkonstruktion dichtet ab - Keine 100 %-ige Dichtigkeit + Geringe Kosten - Aufwendige Fugenkonstruktionen + Kein Verschleiß über die Lebensdauer - Höhere Quallitätsanforderungen + Leicht nachbesserbar / reparabel
Bauteilabdichtungsverfahren bei Beton Hauptregelwerke: DIN 1045 T1-4 07/2001 DAfStb-Richtlinie: Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton 11/2003 DBV-Merkblatt: Wasserundurchlässige Baukörper aus Beton 1996
Voraussetzungen für funktionsfähige Bauteile gemäß Wu-Richtlinie Verwendung von Beton mit hohem Wassereindringwiderstand (DIN 1045-2) Abgestimmter Betonentwurf Verhinderung struktureller Undichtigkeitsstellen durch ingenieurmäßige Planung der Konstruktion (Lagerung, Fugen, Detailausbildung, Mindestabmessungen, etc. ) Intensive Zusammenarbeit aller Baubeteiligten Gute Bauausführung und hinreichende Nachbehandlung Angepasste Nutzung der Räume.
Randbedingungen aus Wu-Richtlinie Nutzungsklassen: A B Hohe Anforderungen: - Kein Durchtritt flüssigen Wassers durch die Konstruktion zulässig - Eventuell zusätzliche Maßnahmen zur Erreichung des gewünschten Raumklimas (Lüftung u. Wärmedämmung). Geringe Anforderungen: - Feuchte Stellen (Dunkelfärbung des Betons durch Wasserdurchtritt) zulässige. - Bildung von Wasserperlen an vorgenannten Stellen. - Eventuell zusätzliche Maßnahmen zur Errichtung des gewünschten Raumklimas (Lüftung u. Wärmedämmung).
Randbedingungen aus Wu-Richtlinie Besonderheit zu den Nutzungsklassen: Text der Wu-Richtlinie 5.3 (6): Text der DIN 1055-100:!!
Randbedingungen aus Wu-Richtlinie Beanspruchungsklassen: 1 2
Randbedingungen aus Wu-Richtlinie Mindestbauteildicken: Entnommen Wu-Richtlinie 11/2003 des DAfStb
Randbedingungen aus Wu-Richtlinie Zulässige Trennrissweiten: Entnommen Wu-Richtlinie 11/2003 des DAfStb
Raumluftfeuchte Anteil an der Raumluftfeuchte hat: Ausdiffundierendes Wasser aus dem Herstellungsprozess der Bauteile Ausdiffundierendes Wasser nach Transport durch das Bauteil außen nach innen Durch den Nutzer eingetragenes Wasser (z.b. Wasserdampf der Dusche, Kochen, etc) Das Wasser in der Raumluft Wasser kann vorrangig nur durch Lüftung der Räume abgeführt werden.
Anwendungsbeispiel 1 Randbedingungen: Wohngebäude Ausbau der Kellerräume zur späteren Nutzung Ergebnis: Auch bei Einhaltung aller baulichen Regeln wird es erfahrungsgemäß zu Problemen kommen! Begründung: Die Kellerräume werden nicht ausreichend geheizt Die Kellerräume werden nicht ausreichend gelüftet Die subjektiven Ansprüche des Nutzers sind zu hoch. Lösungsmöglichkeit: Raumseitig Beschichtung als Ergänzung der Bauteilabdichtung
Anwendungsbeispiel 2a Randbedingungen: Logistikzentrum Ebenerdig errichtet Ergebnis: Trotz fehlender Schwarzabdichtung wird es erfahrungsgemäß nicht zu Problemen kommen Begründung: Die Wassermenge aus Überschusswasser wir über die Standzeit immer geringer Die durchtretende Feuchtigkeitsmenge ist gering bei der möglichen Luftwechselrate
Anwendungsbeispiel 2b Randbedingungen: Logistikzentrum wird umgewandelt in Lager für elektronische Bauteile Ergebnis: Es kann zu Problemen kommen. Begründung: Die Luftwechselraten sind drastisch herabgesetzt. Es kann kaum noch überschüssige Feuchte abtransportiert werden. Die Anforderunge an die Begrenzung der Luftfeuchtigkeit ist deutlich größer. Lösungsmöglichkeit: Nachträglich auf der Raumseite proenfüllende Beschichtung als Ergänzung der Bauteilabdichtung oder Abklebung nach DIN 18195 + neue Verschleißschicht
Abdichtungsebenen (schematische Darstellung) Nasse Seite Im Bauteil Trockene Seite