Bekanntmachung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) vom

Ähnliche Dokumente
Merkblatt. I. Das Projekt

I. Versuchsbedingungen

Ausschreibung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM)

Ausschreibung der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen)

I. Verfügbare Übertragungskapazitäten

vom 14. Februar 2005 (GBl. S. 184), geändert durch Verordnung vom 14. September 2009 (GBl. S. 481)

Satzung. der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) über das Verfahren bei Rechtsverstößen ( 118 LMG NRW) Beanstandungssatzung

I. Verfügbare Übertragungskapazitäten

I. Verfügbare Übertragungskapazitäten. Auf dem der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien zugeordneten Übertragungskanal

Satzung zur Vergabe der terrestrischen Digital Audio Broadcasting (DAB)-Frequenzen

vom 30. Juni 2017* * Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen Nr. 25 vom 20. Juli 2017 (GV. NRW. S. 683)

Ausschreibungen von UKW-Übertragungskapazitäten für die terrestrische Verbreitung von Hörfunk in Hamburg

Ausschreibung der [Landesmedienanstalt] - Zuweisung von drahtlosen Übertragungskapazitäten für DVB-T2 -

BLM/Recht Ausschreibung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien

LfM-Kabelbelegungssatzung. Satzung

Merkblatt Voraussetzungen und Verfahren zur Erlangung einer Zulassung zur Veranstaltung von Hörfunk gem. 8 LMG NRW

Merkblatt. Voraussetzungen und Verfahren zur Erlangung einer Zulassung zur Veranstaltung eines bundesweit verbreiteten Fernsehprogramms gem.

So ändern Sie den Bayerischen Rundfunk

Bekanntmachung. Bekanntmachung

FORMULAR ZUR DAB+-BEDARFSABFRAGE

Vom 27. Januar Geändert durch Satzung vom (AmtsBl. M-V 2010 S. 627)

Bekanntmachung. I. Bekanntmachung

Amtliche Bekanntmachung der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) - Ausschreibung von UKW-Übertragungskapazitäten -

Bekanntmachung. I. Bekanntmachung

I. Bekanntmachung. Anträge auf Zuweisung können ab sofort bei der LFK eingereicht werden (s.u. IV.). II. Rechtsgrundlagen

zur Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens (DVB-T) in Nordrhein-Westfalen

Landtag von Baden-Württemberg. Antrag. Stellungnahme. Drucksache 13 / Wahlperiode. der Abg. Birgit Kipfer u. a. SPD.

Infrastrukturförderrichtlinie. Richtlinie

AMTSBLATT DER FREIEN HANSESTADT BREMEN

Ausschreibung der Nutzung einer digitalen terrestrischen Übertragungskapazität in Niederbayern

Ausschreibung der Nutzung zweier digitaler terrestrischer Übertragungskapazitäten im DAB-Versorgungsgebiet Nürnberg

- 1 - Bekanntmachung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien vom 7. Januar 2011

Satzung der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk über die Erhebung von Rundfunkabgaben (Abgabensatzung) vom 29.

Bekanntmachung. der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg. Ausschreibung von analogen. terrestrischen Übertragungskapazitäten (UKW) für

Vom 26. Juli 2007 (Bayerischer Staatsanzeiger Nr. 31 vom , ber. StAnz Nr. 26/2008)

werden zwischen der LFK und der BLM abgestimmt.

Amtsblatt der Freien Hansestadt Bremen

Satzung über die Erhebung von Gebühren und Auslagen der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) - KJM-Kostensatzung

Förderung im Bürgerfunk

Gesetzliche Grundlage 57 Abs. 1 S. 6, 7 TKG 2012

Förderung im Bürgerfunk

I. Verfügbare Übertragungskapazitäten. Auf den der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) zugeordneten

96. 17b VOB/A - Aufruf zum Wettbewerb

Satzung der Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland über die Erhebung von Verwaltungsgebühren

- 1 - Verwaltungsgebührensatzung

Information. Satzung Nr. 01 /

Zuschnitt der Verbreitungsgebiete für DVB-T (digitales terrestrisches Fernsehen in Baden-Württemberg hier: Gelegenheit zur Stellungnahme

Ausschreibung der Nutzung einer digitalen terrestrischen Übertragungskapazität in Unterfranken

Grundzüge des Rundfunkrechts (mit Bezügen zum Recht der Neuen Medien)

Bekanntmachung. Bekanntmachung

Ausschreibung der Nutzung einer digitalen terrestrischen Übertragungskapazität im DAB-Versorgungsgebiet Augsburg

Freie und Hansestadt Hamburg

Beschlüsse der 16. Sitzung der LfM-Medienkommission

Gebührensatzung. zur Satzung über die Abfallentsorgung in der Stadt Leverkusen. vom 22. Dezember 1993

AM 58/2016. Amtliche Mitteilungen 58/2016

Ausschreibung der Nutzung zweier digitaler terrestrischer Übertragungskapazitäten im DAB-Versorgungsgebiet Voralpenland

60. Jahrgang Ausgegeben in Hannover am 28. März 2006 Nummer 10

Satzung des Kreises Ostholstein. über die Erhebung von Gebühren im Gesundheitswesen

1 Gebührenpflicht. 2 Gebührenhöhe

Förderung im Bürgerfunk

Deutschland-Kirchheimbolanden: Personensonderbeförderung (Straße) 2017/S Auftragsbekanntmachung. Dienstleistungen

Bundesgesetz, mit dem das Privatfernsehgesetz, das ORF-Gesetz und das KommAustria- Gesetz geändert werden

1 Gegenstand der Gebühr. 2 Höhe der Gebühren / Umsatzsteuer

Ausschreibung der Nutzung einer digitalen terrestrischen Übertragungskapazität in DAB-Versorgungsgebiet Augsburg

3. 2 Abs.1 S.2 wird gestrichen.

FREY RECHTSANWÄLTE. Strategische Beratung Rechtsmanagement

Satzung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) über die Erhebung von Verwaltungsgebühren und Auslagen. - Gebührensatzung -

BEHERRSCHUNGS- UND GEWINNABFÜHRUNGSVERTRAG. GAG Immobilien AG mit Sitz in Köln, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Köln unter HRB 901,

Der Direktor. Bekanntgabe der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) vom 21. November 2014

Handwerkskammer Aachen. Gebührenordnung

²Bei der Veranstaltung von Fernsehen sollen lokale oder regionale Einrichtungen der Aus- und Fortbildung einbezogen werden.

Satzung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM)

Az.:... Ort/Datum. Zuwendungsbescheid Nr. (Projektförderung)

Kanalbelegungssatzung der LMK

Öffentliche Ausschreibung über die :

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Bekanntmachung der Allgemeinen Genehmigung Nr. 17 (Frequenzumwandler) vom

Richtlinie über das Verfahren zur Genehmigung von Maßnahmen zur Durchführung künstlicher Befruchtungen gemäß 121 a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch

Grundzüge des Rundfunkrechts (mit Bezügen zum Recht der Neuen Medien)

Satzung des Kreises Rendsburg-Eckernförde über die Erhebung von Gebühren im Gesundheitswesen

Suchen, finden, navigieren als rechtliche Herausforderungen

- 1 - Ausschreibung der Nutzung drahtloser UKW-Frequenzen im Versorgungsgebiet Landkreis Erding und Stadt Freising

Ausschreibung der Nutzung drahtloser UKW-Hörfunkfrequenzen im Versorgungsgebiet Landkreis Neuburg/Schrobenhausen

Inhalt der Bekanntmachung der Bezirksregierung Köln

Verwaltungsgebührensatzung der Stadt Hemer

Deutschland-Kirchheimbolanden: Personensonderbeförderung (Straße) 2018/S Auftragsbekanntmachung. Dienstleistungen

Satzung. Zweck der Brandverhütungsschau

Lesefassung der Satzung über die Erhebung von Verwaltungsgebühren des Abwasser-Zweckverbandes Pinneberg

VOL/A - Form und Frist der Angebote

Zulassungsantrag der Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH für das Fernsehprogramm Kabel 1. Aktenzeichen: KEK 250. Beschluss

- 23/1 - Satzung der Universität Leipzig über die Zulassung zu Studiengängen nach Auswahlgesprächen 1

Bescheid über die Zulassung als Untersuchungsstelle nach 25 Landesabfallgesetz (LAbfG)

Amtliche Mitteilung Nr. 18/2016

Satzung der Universität Leipzig über die Zulassung zu Studiengängen nach Auswahlgesprächen 1

Der Antragsteller ist als gemeinnützig i. S. d. 51 ff. AO auf dem Gebiet des Umwelt- und Naturschutzes anerkannt durch Freistellungsbescheid:

Informationen zur Interessentenbekundung für die regionale terrestrische Verbreitung von digitalen Programmen und Zusatzdiensten (MUX C)

Transkript:

Zuweisung von Übertragungskapazitäten für digitale terrestrische Rundfunkdienste im DAB-/DMB-Standard in WM-Austragungsorten, Großstädten und im Bereich der wichtigsten Autobahnen in Nordrhein- Westfalen im Rahmen eines zeitlich befristeten Pilotprojektes Bekanntmachung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) vom 29.11.2005 Hiermit gibt die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) Folgendes bekannt: I. Durchführung eines Erprobungsprojektes 1. Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) hat sich am 29.08.2005 auf die Durchführung und Koordinierung eines länderübergreifenden Erprobungsprojektes für Rundfunkdienste (Fernsehen, Hörfunk, Mediendienste) im DAB-/DMB-Standard für den Empfang mit portablen Endgeräten verständigt. Am 19./20.09.2005 hat die DLM gemeinsame Eckpunkte für die erforderlichen Vergabeverfahren beschlossen. Die vorliegende Ausschreibung ist Bestandteil des von sämtlichen Landesmedienanstalten geplanten länderübergreifenden Erprobungsprojektes mit mobilen Rundfunkdiensten im DMB-Standard. Grundlage hierfür sind die von der DLM beschlossenen gemeinsamen Eckpunkte, die Eingang in diese Ausschreibung gefunden haben. 2. In Abstimmung mit anderen deutschen Landesmedienanstalten beabsichtigt die LfM vorbehaltlich einer entsprechenden Zuordnung durch die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, voraussichtlich im Frühjahr 2006 einem Bewerber zur Durchführung eines zeitlich befristeten Versuchsprojekts mit privaten und/oder öffentlich-rechtlichen Rundfunkdiensten im DMB-Standard terrestrische Übertragungskapazitäten zur Erprobung des Einstiegs in den Regelbetrieb zuzuweisen. Das Pilotprojekt sollte rechtzeitig zum Beginn der Fußballweltmeisterschaft im Juni 2006 starten. Als Starttermin ist der 01.05.2006 vorgesehen. In einem ersten Schritt sollen die WM-Austragungsorte versorgt werden. In einem weiteren Schritt sollen die Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern versorgt sein. In einer weiteren Ausbaustufe kommen die Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern sowie die wichtigsten Autobahnen in Nordrhein-Westfalen hinzu. Umfang und Abfolge der Stufen des Netzauf- und Ausbaus wird von der Bundesnetzagentur festgelegt und kann ggf. von dieser Darstellung abweichen. 3. Die Staatskanzlei beabsichtigt, der LfM die hierfür notwendigen Übertragungskapazitäten vorbehaltlich der Zustimmung durch das Deutschlandradio, den Westdeutschen Rundfunk Köln und das Zweite Deutsche Fernsehen innerhalb der nächsten 18 Monate zunächst für die Dauer von drei Jahren zuzuordnen. Bei positiver Entwicklung des 1

Erprobungsprojektes besteht die Option der Verlängerung der Zuordnung. Daneben steht die Ausschreibung unter dem Vorbehalt der telekommunikationsrechtlich erforderlichen Auswahl eines Sendenetzbetreibers durch die Bundesnetzagentur, welche parallel erfolgt. Damit sollen der LfM in Nordrhein-Westfalen im Frequenzbereich des L- Bandes mit der in der Bedeckung zur Verfügung stehenden Datenrate von 864 CU zur Durchführung des Pilotprojektes gemäß 30 Landesmediengesetz Nordrhein-Westfalen (LMG NRW) voraussichtlich in den nächsten 18 Monaten folgende Kapazitäten zur Verfügung stehen: Frequenzband Frequenz- T-DAB-Kennung Capacity (T-DAB) block (Vereinbarung von Units Maastricht 2002) (CU) L-Band LG D_30018 / NRW 1 864 L-Band LJ D_30019 / NRW 2 864 L-Band LN D_30020 / NRW 3 864 L-Band LE D_30021 / NRW 4 864 L-Band LM D_30022 / NRW 5 864 L-Band LK D_30023 / NRW 6 864 L-Band LL D_30024 / NRW 7 864 L-Band LJ D_30025 / NRW 8 864 L-Band LJ D_30026 / NRW 9 864 L-Band LN D_30027 / NRW 10 864 L-Band LO D_30028 / NRW 11 864 L-Band LK D_30029 / NRW 12 864 L-Band LN D_30030 / NRW 13 864 L-Band LF D_30031 / NRW 14 864 L-Band LL D_30032 / NRW 15 864 L-Band LM D_30106 / NRW 16 864 Zugrunde liegen folgende Standards: ETSI EN 300 401 V1.3.3 (2001-05) Radio Broadcasting Systems; Digital Audio Broadcasting (DAB) to mobile, portable and fixed receivers; ETSI TS 102 427 V1.1.1 (2005-07) Digital Audio Broadcasting (DAB); Data Broadcasting MPEG-2 TS streaming ETSI TS 102 428 V1.1.1 (2005-06), Digital Audio Broadcasting (DAB); DMB video service; user Application Specification; ETSI TS 102 367 V1.1.1 (2005-01) Digital Audio Broadcasting (DAB); Conditional access. Es kann auch ein abweichendes Zugangsberechtigungssystem eingesetzt werden. In diesem Fall hat der Bewerber die Offenheit seines Zugangsberechtigungssystems und die Interoperabilität der Empfangsgeräte darzulegen. 2

II. Rechtsgrundlagen Grundlage der Ausschreibung sind die Vorschriften der 27 ff., insbesondere 30 LMG NRW vom 02.07.2002 (GV. NRW. 2002 S. 334), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Westdeutschen Rundfunk Köln (WDR-Gesetz) 11. Rundfunkänderungsgesetz vom 30.11.2004 (GV.NRW. 2004 S.770) sowie die Satzung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) über die Durchführung von Pilotprojekten und Betriebsversuchen gem. 30 LMG NRW (Pilotprojektsatzung) vom 26.08.2005 (GV.NRW. 2005 S. 781). Nach 2 der Pilotprojektsatzung gelten die Bestimmungen des LMG NRW, hier insbesondere 12 ff. LMG NRW, entsprechend. Ferner findet die Satzung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) über die Zuweisung von terrestrischen Übertragungskapazitäten für Fernseh- und Hörfunkprogramme sowie Mediendienste Zuweisungssatzung vom 14.11.2003 (GV.NRW. 2003 S. 745) entsprechend Anwendung. III. Projektziele Wegen der besonderen medienpolitischen Bedeutung erwartet die LfM von der Durchführung des Pilotprojektes u. a. die Erlangung von Kenntnissen über: die technische Realisierbarkeit und die mit dem DAB-/DMB-Standard verbundene Innovation; die wirtschaftliche Realisierbarkeit, einschließlich Kunden- und Abrechnungsmanagement; die Nutzerakzeptanz im Hinblick auf die einzelnen Angebotsinhalte, die Endgeräte und die Kostenstrukturen; bundesweit einheitliche Rundfunkprogramm-Strukturen und deren Realisierbarkeit, auch hinsichtlich der Erforderlichkeit gesetzgeberischen Handelns; sonstige kommunikationswissenschaftliche Fragestellungen; die rechtliche Einordnung des Angebots, insbesondere auch im Hinblick auf die Position und Rolle des Plattformbetreibers und neue werberechtliche Fragestellungen. IV. Zuweisung und Voraussetzungen 1. In Abstimmung mit den anderen Landesmedienanstalten werden die vorgenannten Kapazitäten einem privaten oder öffentlich-rechtlichen Bewerber durch die LfM zugewiesen, der ggf. unter einem elektronischen Programmführer (EPG) private und/oder öffentlich-rechtliche Rundfunkdienste (Fernsehen, Hörfunk und Mediendienste) anbieten will (Bouquetanbieter). 2. Die Zuweisung erhält derjenige Bouquetanbieter, dessen Angebot und das diesem zu Grunde liegende Gesamtkonzept den größten Beitrag zur Erreichung der Projektziele erwarten lassen. Zu Grunde gelegt werden hierbei die Angaben und Unterlagen zu den Zuweisungsvoraussetzungen. Ferner können darüber 3

hinaus weitergehende Angaben und Unterlagen der Anbieter Berücksichtigung finden. Die Zuweisung erfolgt zunächst befristet für drei Jahre. Sie kann auf Antrag des Zuweisungsempfängers verlängert werden, wenn erwartet werden kann, dass die Versuchsziele vom Zuweisungsinhaber auch weiterhin verfolgt werden, wobei ggf. auch die Erweiterungsfähigkeit auf einen Standard zur Unterstützung IP-basierter Dienste (DXB) eine Rolle spielen kann. 3. Im Zuge der Vergabeverfahren und in den Kapazitätszuweisungsbescheiden wird der Bouquetanbieter verpflichtet: in allen für das Projekt zur Verfügung stehenden Netzen mindestens ein privates oder öffentlich-rechtliches Hörfunkprogramm unverschlüsselt und damit außerhalb des Pay-Bereichs nach dem bisherigen DAB-Verfahren (MUSICAM) anzubieten, das inhaltlich auf das Bundesgebiet ausgerichtet und im Falle eines privaten Programms - bundesweit zugelassen ist; darüber hinaus sein Gesamtangebot so zu gestalten, dass Rundfunkdienste angeboten werden, deren Inhalte in wesentlichen Teilen jedenfalls auch Nachrichten, Kultur und Sport umfassen; im Falle eines Sendestarts zur Fußballweltmeisterschaft 2006 die Sportinhalte so zu gestalten, dass sie diesem Ereignis in spezieller Weise Rechnung tragen; sicherzustellen, dass soweit technisch relevant die Vorschriften des 53 Rundfunkstaatsvertrag (RStV) zur Zugangsoffenheit sowie der auf dieser Grundlage erlassenen Satzung in ihrer jeweils gültigen Fassung Beachtung finden; für das Digital Rights Management einen offenen Standard zu verwenden; vor dem Hintergrund der geplanten Beforschung seines Angebotes durch die Landesmedienanstalten einen jährlichen Erfahrungsbericht bzw. nach dem Auslaufen der Zuweisung zusätzlich eine Auswertung zu liefern. Das Angebot soll ferner ein auf das Land Nordrhein-Westfalen bezogenes Angebot enthalten. V. Antragsunterlagen Die Zuweisung wird auf schriftlichen Antrag erteilt. Der Antrag muss Angaben über das vorgesehene Verbreitungsgebiet sowie über die Verbreitungsart und die zu nutzenden Übertragungskapazitäten enthalten. Die Antragstellenden haben alle Angaben zu machen, sämtliche Auskünfte zu erteilen und alle Unterlagen vorzulegen, die zur Prüfung des Zuweisungsantrages erforderlich sind. Die Zuweisung kann nur einem Bouquetanbieter erteilt werden, der die Anforderungen des 29 LMG NRW, die entsprechend geltenden allgemeinen und besonderen Zuweisungsvoraussetzungen nach dem LMG NRW erfüllt sowie am besten geeignet erscheint, zur Verwirklichung der o. g. Projektziele beizutragen. Unter den Bewerbern kommen daher nur diejenigen in das Auswahlverfahren, die insbesondere nachfolgende Angaben und Unterlagen fristgerecht einreichen: 4

Angaben zum Antragstellenden (Name, Anschrift, Sitz, Geschäftsführung, ggf. Gesellschaftsverträge, Satzungen, Eintragungen im Handelsregister etc.); vollständige Offenlegung aller unmittelbaren und mittelbaren Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse des Antragstellenden; eine Darstellung des Geschäftsmodells; einen Businessplan auf drei Jahre; eine Vorschau auf weitere zwei Jahre; Darlegungen zur erwarteten Entwicklung des DAB-/DMB-Endgerätemarktes; Darlegungen zur unentgeltlichen Empfangbarkeit von Hörfunkprogrammen im DAB-Standard; Darlegungen zu den geplanten Angebotsinhalten, insbesondere aus den Bereichen Nachrichten, Kultur und Sport; Darlegungen zur erwarteten Akzeptanz, differenziert nach den einzelnen Inhalten; Darlegungen zur geplanten Ausgestaltung des ggf. verwendeten EPG; hierbei ist bei etwaigen Verweisen auf Nichtrundfunkdienste darzulegen, inwieweit hier den Bestimmungen des Jugendschutzes, des Datenschutzes und der Zugangsoffenheit nach 53 RStV Rechnung getragen wird; Darlegungen zur ggf. geplanten konzeptionellen Integration landesbezogener Inhalte und ihrer Refinanzierbarkeit; Darlegungen zur geplanten Netzstruktur; Darlegungen der Bedingungen für den Zugang anderer Mobilfunkbetreiber; Angabe des geplanten Sendestarttermins und Vorlage eines zeitlich gegliederten Projektentwicklungsplans unter Darstellung möglicher Entwicklungsphasen; Darlegungen zur Ausschöpfung der Datenmenge und deren Verteilung auf die im Bouquet enthaltenen Rundfunk- bzw. Mediendienste; Vorlage von Zulassungsbescheiden und von Nachweisen des Vorliegens der Weiterverbreitungsvoraussetzungen. Bei einem Antrag auf Zuweisung von Kapazitäten für die Verbreitung oder Weiterverbreitung eines Mediendienstes: Vorlage der Unbedenklichkeitsbescheinigung bzw. Vorlage geeigneter Unterlagen, anhand derer das Vorliegen eines Mediendienstes i. S. d. Mediendienste- Staatsvertrages festgestellt werden kann; Darstellung zur unentgeltlichen Empfangbarkeit bisher zugelassener Hörfunkprogramme in DAB-Standard, insbesondere im Band III, über die geplanten Endgeräte. VI. Wichtige Hinweise Die Ausschreibung richtet sich an Anbieter von Programmbouquets. Gem. 29 Abs. 3 LMG NRW gelten bei der Zusammenstellung solcher Programmbouquets die Vorschriften über die Zugangsfreiheit ( 34 LMG NRW) und über die Belegung digitalisierter Kabelanlagen ( 21 LMG NRW) entsprechend. 5

Folgende Hinweise sind zu beachten: Ein Bouquet kann sowohl zugelassene Rundfunkprogramme als auch noch zu lizenzierende Rundfunkprogramme sowie Mediendienste beinhalten. Nach dem LMG NRW erfolgen anders als in einigen anderen Bundesländern - die Zulassung eines Rundfunkprogramms und die Zuweisung einer Übertragungskapazität auf Antrag in jeweils voneinander getrennten Verfahren. Daraus ergibt sich Folgendes: Soweit ein Bouquet bereits zugelassene Hörfunk- oder Fernsehprogramme beinhaltet, ist eine erneute Zulassung im Pilotprojekt nicht erforderlich. Insoweit sind die für die Verbreitung bzw. Weiterverbreitung von Rundfunkprogrammen geltenden Vorschriften der 13, 16, 17, 23 und 24 LMG NRW entsprechend anzuwenden. Soweit ein Bouquet Rundfunkprogramme, die einer Zulassung noch bedürfen, enthalten soll, wird eine Lizenzierung durchzuführen sein. Der Zulassung bedürfen entsprechend 23 Abs. 2 LMG NRW auch Rundfunkprogramme, die inhaltlich verändert, unvollständig oder zeitversetzt weiterverbreitet werden sollen. Soweit ein Bouquet Mediendienste beinhalten soll, sind hierfür ebenfalls die Verbreitungs- bzw. Weiterverbreitungsvoraussetzungen nachzuweisen. Die Zuweisung einer Übertragungskapazität erfolgt durch schriftlichen Bescheid der LfM. In diesem werden das Verbreitungsgebiet, die Verbreitungsart und die zu nutzende Übertragungskapazität näher bestimmt. Dieser kann gem. 4 der Pilotprojektsatzung jederzeit mit Nebenbestimmungen versehen werden, die der Erreichung des Projekt- bzw. Versuchsziels dienen. Insbesondere sind nachträgliche Auflagen möglich. Ferner kann die Zuweisung der Übertragungskapazität ganz oder teilweise widerrufen werden, wenn erkennbar ist, dass das Projekt- bzw. Versuchsziel nicht erreicht werden wird. Bei alledem kann insbesondere von Bedeutung sein, ob: die Ziele der Ausschreibung bzw. Zuweisung vom Zuweisungsinhaber in hinreichendem Maße verfolgt werden; der erreichte Versorgungsgrad unter Berücksichtigung der Ziele der Ausschreibung bzw. Zuweisung insgesamt zufriedenstellend ist; Gründe der Meinungsvielfalt gegen eine Aufrechterhaltung der Zuweisung sprechen; der Zuweisungsinhaber den sonstigen medienrechtlichen Anforderungen entspricht. Fördergelder werden nicht bereitgestellt. Die Zuweisung sowie die Ablehnung eines Antrages sind gebührenpflichtig ( 116 Abs. 2 LMG NRW). Es gelten die Grundsätze der Satzung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) über die Erhebung von Verwaltungsgebühren und Auslagen in ihrer jeweils geltenden Fassung. Wird der Antrag zurückgenommen, nachdem mit der sachlichen Bearbeitung begonnen worden ist oder wird der Antrag aus einem anderen Grund als aus jenem der Unzuständigkeit abgelehnt, so ermäßigt sich die vorgesehene Gebühr um ein Viertel. 6

VII. Antragstellung Die Antragsfrist beträgt sechs Wochen und wird wie folgt festgesetzt: Sie beginnt am 15.12.2005 und endet am 26.01.2006, 12.00 Uhr. Zu Fristberechnung gelten die Vorschriften des Verwaltungsverfahrensgesetzes Nordrhein-Westfalen in der jeweils geltenden Fassung entsprechend. Die Frist kann nicht verlängert werden. Nach Ablauf dieser Frist eingehende Anträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand ist ausgeschlossen. Anträge können unter dem Stichwort: Zuweisung von Übertragungskapazitäten für digitale terrestrische Rundfunkdienste im DAB-/DMB-Standard an die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Postfach 10 34 43 in 40025 Düsseldorf übersandt oder während der üblichen Bürozeiten bei der Gemeinsamen Stelle für Programm, Werbung und Medienkompetenz (GSPWM) c/o Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Zollhof 2 in 40221 Düsseldorf abgegeben werden. Eine vollständige Mehrfertigung ist an die Gemeinsame Stelle für Programm, Werbung und Medienkompetenz (GSPWM) c/o Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Postfach 10 34 43 in 40025 Düsseldorf zuzuleiten oder während der üblichen Bürozeiten bei der GSPWM c/o Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Zollhof 2 in 40221 Düsseldorf abzugeben. Die Beschränkung des Antrags auf einzelne Projektphasen oder Verbreitungsgebiete ist nicht möglich. Zu den Anforderungen können weitere Informationen bei der LfM angefordert oder über die Homepage der LfM unter www.lfm-nrw.de abgerufen werden. VIII. 7