Samstag, den 03.12.2016 Um 19:30 Uhr Wehmenkamp 17, 45131 Essen Ehre sei Gott und Friede auf Adventskonzert in St. Ludgerus und Martin in Essen Erden
Musik verbindet und öffnet Herzen Ein internationales Adventskonzert mit jungen Künstlern aus Deutschland, Russland und Syrien unter der Musikalischen Leitung von Sibylle Wagner. Ganz im Zeichen der vorweihnachtlichen Stimmung treffen klassische Weihnachtslieder auf byzantinischen Kirchengesang und eine Auswahl bekannter syrischer Lieder. Daria Rositskaja, Mezzosopran Evgeniia Selina, Sopran Heba Almasrany Salam,Sopran Alexander Sasanowitsch, Tenor IIja Lapich, Bariton Rum-Orthodoxer Chor Mutter Gottes Khalil Barakat, Leiter des Chores Ida Hermes, Oboe Sibylle Wagner, Klavier Freier Eintritt, Spenden sind erwünscht. Der Erlös kommt einem Hilfsprojekt der katholischen Nonnen in Aleppo, sowie einem Projekt des orthodoxen Erzbistums in Al-Sweida Syrien zu Gute. Kulturforum Syrischer Christen in Deutschland e.v.
Oulida Al-Masieh Halleluja Bach, Tschaikowsky, White Christmas und ein syrisches Ave Maria bei unserem Adventskonzert in der Pfarrkirche Sankt Ludgerus und Martin in Essen haben junge Musikerinnen und Musiker aus Syrien, Russland und Deutschland ein internationales Programm präsentiert. Die Musikjournalismus-Studentin und Oboistin Ida Hermes hat mitgespielt und blickt auf das Konzert zurück. Zu Beginn möchte ich mit Ihnen, liebes Publikum, ein syrisches Weihnachtslied einstudieren, das wir am Ende des Konzertes gemeinsam singen werden. Phrase für Phrase singt Sibylle Wagner die Melodie vor. Das Publikum ist verdutzt Es sollen wirklich alle mitsingen? Zaghaft setzen die ersten Stimmen ein, dann werden es immer mehr. Dass sie noch auf dem Nachhauseweg Oulida Al-Masieh Halleluja singen werden, ahnen die Hörer nicht. Dann tritt Dascha, Daria Rositskaja, die Stufen hinauf vor den Altar. Mit Bereite dich Zion aus Bachs Weihnachtsoratorium eröffnet sie das Konzert, von Sibylle am Flügel und mir auf dem Englischhorn begleitet. Natürlich und leicht gehen ihr die barocken Melodien über die Lippen und es ist nichts davon zu spüren, dass sie eigentlich für die Oper ausgebildet ist. Wie vielseitig sie ihre dunkelgefärbte, klangvolle Mezzosopran-Stimme einzusetzen weiß, ist auch in ihrem Duett Ich träume nachts aus dem Musical Barricade mit dem Essener Musical-Sänger Alexander Sasanowitsch zu hören. Schlank und elegant führt sie ihre Stimme und bildet einen Einklang mit Alexanders swingigem Tenor. Ehre sei Gott und Friede auf Erden المجدهلل في الع لى و على األرض السالم Vierteltönigkeit, Borduntöne und byzantinische Musik in arabischer Sprache gab es beim Kirchenchor Mutter Gottes unter der Leitung von Khalil Barakat. Während sich europäische Laienchöre oft schon bei der guten Intonation unserer halbtönigen Musik schwer tun, treffen die jungen Sängerinnen und Sänger aus Syrien die Vierteltöne der byzantinischen Lieder ganz selbstverständlich. Den Blick stets zum Dirigenten gerichtet und mit strahlenden Augen singen sie mit viel Freude und Elan. Ihr runder, kräftiger Gesamtklang und ihre Musikalität haben mich sehr beeindruckt. Schmissig und keck sang Evgeniia Selina ein Lied von russischen Winterstiefeln. Valenki ist in Russland jedem Kind bekannt und handelt davon, wie weit Liebe reichen kann. Mit ihrer schillernden, hohen Sopranstimme interpretierte sie das Lied temperamentvoll und beschwingt. Ein russischer Klassiker ist auch Troika von Boris Famin. Ilya Lapich brachte das Publikum zum Mitklatschen, seine präsente, warme Baritonstimme erfüllte jeden Winkel der großen Kirche. Syrische Lieder waren von Salam (Heba Almsrany) zu hören. Das Flüchtlingsmädchen musste sein Gesangsstudium in Syrien wegen des Kriegs unterbrechen und wird nun ehrenamtlich von Lisa Abels aus dem Bonner Opernchor unterrichtet. Rauchig und sanft schwebte Salams Gesang durch den Raum. Oulida Al-Masieh Halleluja Christus ist geboren, Halleluja stimmte das ebenfalls international durchmischte Publikum gemeinsam mit allen Musikern am Ende des Konzerts an. Eine warme, weihnachtliche Stimmung erleuchtete das Kirchenschiff und gab beinahe schon das Gefühl, es sei Heiligabend.