Praxismerkblatt 5v02. Verarbeitung WDV-System II. WDVS Hartschaum-Dämmplatten mit mechanischer Befestigung (Schienensystem) Systemeigenschaften

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Nachfolgende Fachinformationen sollen als technische Anleitungen bei der Ausführung eines Wärmedämmverbundsystems dienen.

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Transkript:

Verarbeitung WDV-System II WDVS Hartschaum-Dämmplatten mit mechanischer Befestigung (Schienensystem) Systemeigenschaften Geprüftes Wärmedämm-Verbundsystem mit Fassaden- Dämmplatten aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum mit umlaufender Nut und Hinterfräsung, zur fugenlosen mechanischen Befestigung der Dämmplatten mithilfe der WDVS Anfangs-, Halte- und Verbindungsleisten inkl. Dübel. Durch die mechanische Befestigung werden nicht tragfähige Oberflächenschichten überbrückt und es können Unebenheiten des Untergrundes bis zu 3 cm ausgeglichen werden. Somit entfallen in der Regel aufwendige Untergrundvorbehandlungen, z. B. Entfernen nicht ausreichend tragfähiger Farb- oder Putzschichten. Hierdurch werden die Kosten für umfangreiche Untergrundvorbehandlungen sowie Transportund Entsorgungskosten von z. B. Bauschutt eingespart. Stand: 10.04.2013 Systemverarbeitung WDV-System II Seite 1 von 12

Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit : 0,040 bzw. 0,035 W/(m K) gemäß DIN V 4108-4, je nach Dämmplattenart Brandverhalten: schwer entflammbar B1: (bis 200 mm, > 100 mm mit Brandschutzmaßnahmen) bzw. normal entflammbar B2: (> 100 mm bis 200 mm ohne Brandschutzmaßnahmen) Dämmplattenformat: 50 x 50 cm Dämmstoffdicke: bis 200 mm Dämmplattenarten: 0,035 W/(m K) WDVS Hartschaum-Dämmplatte 3808, mit umlaufender Nut. Anwendungsbereich Für die Wärmedämmung an Altund Neubauten auf standsicheren, ebenen, trockenen und tragfähigen Untergründen. Auf Mauerwerk und Beton mit oder ohne Putz bis zu einer Gebäudehöhe, für die aufgrund der jeweiligen Landesbauordnung die Anwendung schwer entflammbarer Baustoffe zugelassen ist, in der Regel bis zur Hochhausgrenze. Als wirtschaftliches WDV-System speziell für Fassadendämmungen an Objekten, an denen die Untergrundtragfähigkeit für das Klebeverfahren nicht ausreichend gegeben ist, z. B. auf Untergründen mit nicht tragfähigen Beschichtungen. Praxismerkblatt 5v02 Gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung mit Dämmstoffdicken bis 200 mm. Die Anwendung im spritzwassergefährdeten Bereich (Höhe ca. 30 cm) bedarf besonderer Maßnahmen (siehe hierzu Spritzwassergefährdeter Bereich ). Systemverarbeitung Bauliche Voraussetzungen Vor Ausführung der WDVS Arbeiten muss sichergestellt sein, dass der Untergrund nicht stark durchfeuchtet ist. Bei nachträglichem Innenausbau mit Putzoder Estrichmörteln muss für eine ausreichende Lüftung gesorgt werden. Siehe hierzu auch BFS-Merkblatt Nr. 21, Punkt 3.4 Baufeuchte. Fenster und Außentüren, Abdeckungen, Dachrinnen, Fensterbänke, Rollladenkästen und Rollladenführungsschienen müssen eingebaut sein. Bei der Planung der Fensterbänke, Abdeckungen, Blendrahmen der Fenster, Dachüberstände usw. ist die Schichtdicke der gesamten Dämmung zu berücksichtigen. Bei Altbaudämmung müssen vorhandene Anschlüsse und Details, z. B. Fensterbänke, Dachüberstände, Regenfallrohre, Außenbeleuchtung, Geländer, Klingel, Lüftungsgitter usw., entsprechend vorgezogen werden. Untergrundvorbehandlung Der Untergrund muss standsicher, fest, trocken und für die mechanische Befestigung tragfähig sein. Pilze, Algen und Bewuchs durch Rankengewächse sind zu entfernen. Eine darüber hinaus erforderliche Untergrundvorbereitung, z. B. Hochdruckreinigung der Fassadenfläche, ist von den jeweiligen Untergrundverhältnissen abhängig. Grob vorstehende Mörtel- oder Betonteile abschlagen. Untergrundunebenheiten bis3 cm können durch WDVS Unterlegscheiben 3545 ausgeglichen werden. Größere Untergrundunebenheiten mit Putz nach DIN V18550, Mörtelgruppe PII, ausgleichen. Die Verträglichkeit eventuellvorhandener Beschichtungen mit dem Klebemörtel ist sachkundig zu prüfen. Systemverarbeitung WDV-System II Seite 2 von 12

Unterer Systemabschluss Klassische Montage des WDVS Sockelprofils (Abbildung 1) WDVS Sockelprofile 3770 entsprechend der Dämmplattendicke als unteren Abschluss fluchtrecht mit WDVS Schlagschrauben 3546 einschließlich WDVS Sockelprofilverbindern 3776 und WDVS Sockeleckprofilen 3777 anbringen. Begrenzte Untergrundunebenheiten können mit WDVS Unterlegscheiben 3545 ausgeglichen werden. Abschluss mit WDVS Sockelabschlussprofil Als weitere, wärmebrückenfreie, Variante eines zurückspringenden Sockelanschlusses können alternativ die Qju Fixierungswinkel mit dem WDVS Sockelabschlussprofil eingesetzt werden. Weitere Information hierzu im Praxismerkblatt WDVS Sockelabschlussprofil 3815. Kleberauftrag (Abbildung 2) Gemäß bauaufsichtlicher Zulassung ist auf die WDVS Hartschaum-Dämmplatten rückseitig ein Kleberbatzen mit WDVS Pulverkleber 3550, WDVS Pulverkleber VZ 3600 oder WDVS Klebe- und Armierungsmörtel L 3500 aufzutragen. Die Größe des Kleberpunktes muss ca. 20 % der Dämmplattenfläche betragen. Kleberverbrauch ca. 2,0 kg/m² in Abhängigkeit von der Distanz zum Untergrund. Der Kleberauftrag hat gleichzeitig eine unterstützende Wirkung bei der Montage der einzelnen Dämmplatten. Dämmplattenmontage (Abbildung 3) Die WDVS Hartschaum-Dämmplatten, mit der Hinterfräsung zur Wand gerichtet, auf den vorbehandelten Untergrund von unten nach oben passgenau im Verband fluchtrecht, planeben und versatzfrei unter Verwendung der WDVS Halteleisten 3543 (waagerecht) und der WDVS Verbindungsleisten 3544 (senkrecht) anbringen. Verbrauch WDVS Halteleisten 3543: 2,0 m/m² WDVS Verbindungsleisten 3544: 4,0 Stück/m². Die WDVS Halteleisten 3543 sind mit zugelassenen WDVS Dübeln im Abstand von max. 30 cm zu befestigen. Hierfür stehen verschiedene zugelassene WDVS Dübel zur Verfügung, die abgestimmt auf den Untergrund auszuwählen sind. Weitere Angaben zur Dübelauswahl im Praxismerkblatt Verdübelung WDV-System II 5d02. Untergrundunebenheiten bis 3 cm können mit WDVS Unterlegscheiben 3545 ausgeglichen werden. Die Dämmplatte mit der Nut in den abstehenden Schenkel des Sockelprofils bzw. der Halteleisteeinführen und die Verbindungsleiste in die senkrechte Nut einschieben. Anschließend die Dämm platte gleichmäßig am Untergrund andrücken und ausrichten. Zur Winddichtigkeit und Stabilisierung sind alle Fugen an Systemabschlüssen, z. B. im Bereich des Sockelprofils, an Gebäude -ecken sowie im Bereich von Fassadenöffnungen durch einen geschlossenen Kleberstrang auf der Plattenrückseite zu schließen. Anschlüsse an z. B. Fenster oder Türen sind gegebenenfalls durch Verklebung der Dämmplatten (Randwulst-Punkt-Methode) einschließlich Fixierung mit WDVS Dübeln herzustellen. Der Untergrund muss in diesen Bereichen entsprechend klebegeeignet vorbehandelt werden. Bei Dämmplattenzuschnitten die erforderliche Nut und Hinterfräsung mit dem Hartschaum-Nuthobel 3229 herstellen. Bei der Verlegung der Dämmplatten auf dicht gestoßene Fugenbereiche achten. Unvermeidbare Fugen und Fehlstellen (> 2 mm) mit artgleichem Dämmstoff so weit schließen, dass keine Armierungsmasse eindringen kann. Spalten bis max. 5 mm können z. B. mit PUR-Füllschaum 3555 verfüllt werden. Mit zunehmender Dämmschichtdicke ist auf Grund von zulässigen Maßtoleranzen der Dämmplatten mit vermehrt auftretenden Spalten zu rechnen. Diese sind wie beschrieben zu verschließen. Es darf kein Klebemörtel in die Dämmplatten- Stöße gelangen. Systemverarbeitung WDV-System II Seite 3 von 12

An allen Gebäudeaußenecken sind die Dämmplatten verzahnt zu verkleben. Alternativ können die Dämmplatten auch ohne Eckverzahnung verlegt werden. Hierbei sind die Dämmplatten im Überlappungsbereich (durchgängig vertikale Fuge) über die gesamte Dicke mit Qju Klebeschaum 3700 oder PUR-Füllschaum 3555 vollflächig miteinander zu verkleben. An Fassadenöffnungen, z. B. Fenstern und Türen, die vertikalen Dämmplattenfugen möglichst nicht über die Öffnungsecke fortführen, sondern die Dämmplatten z. B. übergreifend verarbeiten(ausklinken). Horizontale Fugen sind unter Berücksichtigung einerfachgerechten Diagonal- und Inneneckarmierungen zulässig. Kreuzfugen sind grundsätzlich zu vermeiden. Eventuell auftretende Versprünge nach der Trocknung beischleifen. Den Schleifstaub restlos entfernen. Verdübelung (Abbildung 4) Nach ausreichender Trocknung des Klebers (mindestens 3 Tage) ist in Abhängigkeit von Untergrund und Gebäudehöhe eine zusätzliche Verdübelung der WDVS Hartschaum-Dämmplatten vorzunehmen. Hierfür stehen verschiedene zugelassene WDVS Teller-Dübel zur Verfügung, die abgestimmt auf den Untergrund auszuwählen sind. Abgestimmt auf das WDV-System II sind detaillierte Angaben zur Systemverdübelung, Dübelauswahl und -anordnung für die Montage und zusätzliche Plattenverdübelung im Praxismerkblatt Verdübelung WDV-System II 5d02 übersichtlich zusammengestellt. Armierungsausbildung (Abbildung 4) Eckarmierung An allen Ecken und Kanten, z. B. Gebäudeaußenecken, Fenster- und Türleibungen, ist vor der Flächenarmierung eine lot- und fluchtrechte Eckarmierung auszubilden. Hierzu die WDVS Gewebe-Eckschutzschienen 3763, den WDVS Vario-Gewebe-Eckschutz 3507, die WDVS Alu-Eckschutzschienen 3787 oder die WDVS Gewebe-Ecke, spezial 3812 verwenden. Diagonal-/Inneneckarmierung An allen Eckbereichen von Fassadenöffnungen, z. B. Fenstern, Türen und Nischen, sind zusätzliche Diagonal- und Inneneckarmierungen herzustellen. Wir empfehlen hierzu, den WDVS Diagonal-Armierungspfeil 3713 oder den WDVS Diagonal- Armierungswinkel 3692 einzusetzen. Flächenarmierung Zur Armierungsausbildung die Armierungsmasse voll abdeckend auf die verklebten Hartschaum-Dämmplatten auftragen. WDVS Glasseidengewebe 3797 blasen- und faltenfrei, die einzelnen Gewebebahnen ca. 10 cm überlappend, in die nasse Armierungsschicht einlegen und anschließend nass in feucht mit einer zweiten Lage Armierungsmasse abdecken. Ausführliche Angaben zur Armierungsausbildung im Praxismerkblatt WDVS Glasseidengewebe 3797 und in den Praxismerkblättern der Armierungsmassen. Als Armierungsmassen können eingesetzt werden: WDVS Armierungsmasse ZF- SiL 3585 WDVS Armierungsmasse ZF- R 3636 WDVS Pulverkleber 3550 WDVS Pulverkleber VZ 3600 WDVS Klebe- und Armierungsmörtel L 3500 Für eine dickschichtige Armierungsausführung (6 7 mm) den WDVS Klebe- und Armierungsmörtel L 3500 in Kombination mit dem WDVS Gewebe-Eckprofil DS 3686, der WDVS Gewebe-Anputzleiste 3707 und dem WDVS Aufsteckprofil 3685 einsetzen. Zur Ausführung die weiteren Angaben in den Praxismerkblättern der vorgenannten Produkte beachten. Schlussbeschichtung (Abbildung 5) Nach ausreichender Trocknung der Armierungsschicht (mindestens 3 Tage) erfolgt die Schlussbeschichtung im Systemaufbau wahlweise mit Rausan KR/R (org. geb. Putz) Silicon-Putz KR/R Silcosil KR/R (siliconverstärkter Putz) Silikat-Putz KR/R Mineral-Leichtputz KR/R/G Flachverblender Systemverarbeitung WDV-System II Seite 4 von 12

Je nach Kombination von Armierungsmasse und Schlussbeschichtung ist ein Zwischenanstrich erforderlich. Bei farbiger Beschichtung von WDV-Systemen ist ohne weitere Maßnahmen ein Hellbezugswert (HBW) von 20 einzuhalten. Farbtöne mit einem HBW < 20 können mit dem Brillux Sol- Reflex-System realisiert werden. Hierzu die Informationen in der Broschüre»SolReflex grenzenlos dunkle Farbtöne auf WDVS«und im Informationsblatt 5tsr beachten. Ins Erdreich geführte Armierungsschichten mit WDVS Multiflex 3521 schützen. Hinweise im Praxismerkblatt 3521 beachten. Anschlüsse und Fugen Systemanschlüsse an z. B. Fenster oder Türen sind, je nach Erfordernis, mit Anschlussprofilen oder Dichtband fachgerecht herzustellen. Hierzu das WDVS Gewebe-Anschlussprofil, spezial+ 3748, die WDVS Gewebe- Anputzleiste 3707 bzw. PF 3820 oder ein WDVS Dichtband 3796 einsetzen. Bei mit der Fassade bündigen oder der Fassade vorgelagerten Fenstern bzw. Fensteranlagen, sollte zur genauen Ausbildung der Anschlüsse, insbesondere im Bereich der Fensterbänke immer der Brillux Beratungsdienst hinzugezogen werden. Zum Anschluss an Dachuntersichten das WDVS Dichtband 3796 und, je nach Dachkonstruktion, zusätzlich das WDVS Dachbelüftungsprofil+ 3513 einsetzen. Erforderliche Dehnungsfugen mit dem WDVS Dehnungsfugenprofil G 3805 oder dem WDVS Sockelprofil 3770 in Verbindung mit WDVS Dichtband 3796 ausbilden. Montage von Fremdbauteilen Für die spätere wärmebrückenfreie, druck- oder auch zugbelastete Anbringung von Fremdbauteilen, wie z. B. Geländer, Außenleuchten, Rollladenführungsschienen, Schildern, Werbetafeln, Vordächern, Sonnenstoren, Markisen, Blendläden etc. bietet Brillux eine Vielzahl von Montageverankerungen. Diese müssen vor oder im Zuge der Dämmplattenverklebung fachgerecht montiert werden. Eine Auswahlhilfe und ausführliche Informationen zu den Montageverankerungen sowie zur fachgerechten Verarbeitung finden sich im Kapitel»Montageverankerungen«im Internet unter www.brillux.de sowie in den einzelnen Praxismerkblättern. Spritzwassergefährdeter Bereich Zur Dämmung im spritzwassergefährdeten Bereich (bis ca. 30 cm über Geländeoberfläche) das WDV-System VI einsetzen. Mit den besonderen WDVS Sockelund Perimeter-Dämmplatten ist es speziell für dieses Einsatzgebiet und darüber hinaus für bis ins Erdreich geführte Dämmungen geeignet. Weitere Informationen zur Systemverarbeitung im Praxismerkblatt»Verarbeitung WDV-System VI«5v06. Praxismerkblatt 5v02 Brandschutzrelevante Details Das Brandverhalten von WDV- Systemen wird neben den Systemkomponenten, wie Dämmstoffart und -dicke, Armierungsmasse und Schlussbeschichtung, wesentlich von der konstruktiven Ausbildung an Öffnungen, Einbauten und Detailanschlüssen beeinflusst. Bei der Planung und Ausführung von WDV-Systemen mit WDVS Hartschaum-Dämmplatten sind u. a. zur Aufrechterhaltung des Brandverhalten B1, schwer entflammbar gemäß DIN 4102, die nachfolgenden Aspekte zu berücksichtigen. Bei Dämmstoffdicken > 10 cm: Sturzausbildung an Gebäudeöffnungen mit WDVS Mineralwolle-Lamellenstreifen Alternativ hierzu besteht auch die Möglichkeit der Ausbildung umlaufender Brandriegel Einbindung vorgelagerter Fensterrahmen Dehnungsfugenausbildung Aufdoppelung von WDV-Systemen (bei einer Gesamt- Dämmstoffdicke > 10 cm) Integration bzw. Überdämmung von Rollladenkästen und Jalousien Generell: Überbrückung von Brandwänden Schutzanstrich im Spritzwasserbereich Das gesamte Thema Brandschutz inklusive Ausführungsbeschreibungen und Abbildungen ist in der Technischen Info WDVS Brandschutz 5b04 ausführlich beschrieben. Systemverarbeitung WDV-System II Seite 5 von 12

Übersicht der Klebe- und Armierungsmassen in Verbindung mit den zugehörigen System-Schlussbeschichtungen Schlussbeschichtung mit Rausan (organisch gebundener Putz), Silicon-Putz, Silcosil (siliconverstärkter Putz) oder Flachverblendern Klebemörtel Armierungsmasse 1) Zwischenanstrich Schlussbeschichtung WDVS Pulverkleber 3550, WDVS Pulverkleber VZ 3600 oder WDVS Klebe- und Armierungsmörtel L 3500 WDVS Armierungsmasse ZF-SiL 3585 bzw. ZF-R Putzgrundierung 3710 2) Rausan KR/R 3636 1), WDVS Pulverkleber Silicon-Putzgrundierung Silicon-Putz KR/R oder 3550, 3644 2) Silcosil KR/R WDVS Pulverkleber VZ 3600 oder WDVS Klebe- und Armierungsmörtel L 3500 Putzgrundierung 3710 Flachverblender 1) In den feuchtkalten Wintermonaten, bei niedrigen Temperaturen von +1 bis +12 C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 75 % bis 95 % sollte die WDVS Armierungsmasse ZF-R 3636 eingesetzt werden. 2) Bei weißer Putzbeschichtung auf Armierungsmasse ZF-SiL 3585 bzw. ZF-R 3636 kann der Zwischenanstrich entfallen. Bei farbiger Putzbeschichtung die Armierungsmasse ZF-SiL 3585 bzw. ZF-R 3636 getönt verwenden oder als Zwischenanstrich die jeweilige Systemgrundierung, in Anlehnung an den Putzfarbton getönt, einsetzen. Schlussbeschichtung mit Silikat-Putz oder Mineral-Leichtputz Klebemörtel Armierungsmasse Zwischenanstrich 1) Schlussbeschichtung WDVS Pulverkleber 3550, WDVS Pulverkleber VZ 3600 oder WDVS Klebe- und Armierungsmörtel L 3500 WDVS Pulverkleber 3550, WDVS Pulverkleber VZ 3600 oder WDVS Klebe- und Armierungsmörtel L 3500 entfällt Silikat-Streichfüller 3639 Silikat-Putz KR/R Mineral-Leichtputz KR/R/G 2) 1) Je nach Kombination von Armierungsmasse und Schlussbeschichtung kann der Zwischenanstrich entfallen. 2) Bei farbiger Schlussbeschichtung mit Mineral-Leichtputz KR/R ist ein Egalisierungsanstrich mit Silikat- Finish 1811 auszuführen. Bei Mineral-Leichtputz G ist unabhängig vom Farbton immer ein zusätzlicher Schlussanstrich mit Silikat-Finish 1811 auszuführen. Systemverarbeitung WDV-System II Seite 6 von 12

Weitere WDV-Systeme WDV-System V Mineralwolle-Dämmplatten mit mechanischer Befestigung (Schienensystem) Wird die Nichtbrennbarkeit für die Außenwanddämmung gefordert, z. B. aufgrund der jeweiligen Landesbauordnung, bei Hochhäusern sowie bei vielen öffentlichen Gebäuden, ist ein WDV-System auf mineralischer Basis, nicht brennbar A2, die Systemlösung: das Brillux WDV-System V. Weitere Informationen zur Systemverarbeitung im Praxismerkblatt Verarbeitung WDV-System V 5v05. Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen Z-33.42-256 Wärmedämm-Verbundsysteme mit Schienenbefestigung, WDVS Hartschaum- und Mineralwolle- Dämmplatten. Z-33.84-731 WDV-System auf Basis EPS- Hartschaum-Dämmplatten mit Armierungsmasse ZF-SiL 3585 bzw. ZF-R 3636. Die aktuellen Zulassungen sind im Internet abrufbar. Allgemeine Hinweis Zur Ausführung der WDVS Arbeiten die aktuellen Angaben in den Praxismerkblättern der zur Anwendung kommenden Produkte beachten. Weitere Informationen zur Systemverdübelung im Praxismerkblatt Verdübelung WDV-System II 5d02. Technische Beratung Für weitere technische Auskünfte steht Ihnen der Brillux Beratungsdienst zur Verfügung. Tel. +49 (0)251 7188-158 Tel. +49 (0)251 7188-405 Fax +49 (0)251 7188-106 tb@brillux.de Praxismerkblatt 5v02 Anmerkung Dieses Praxismerkblatt basiert auf intensiver Entwicklungsarbeit und langjähriger praktischer Erfahrung. Der Inhalt bekundet kein vertragliches Rechtsverhältnis. Der Verarbeiter/Käufer wird nicht davon entbunden, unsere Produkte auf ihre Eignung für die vorgesehene Anwendung in eigener Verantwortung zu prüfen. Darüber hinaus gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Mit Erscheinen einer Neuauflage dieses Praxismerkblattes mit neuem Stand verlieren die bisherigen Angaben ihre Gültigkeit. Die aktuelle Version ist im Internet abrufbar. Brillux Postfach 16 40 48005 Münster Tel. +49 (0)251 7188-0 Fax +49 (0)251 7188-105 www.brillux.de info@brillux.de Systemverarbeitung WDV-System II Seite 7 von 12

Abbildung 1 Sockelprofil-Montage Klassische Montage des WDVS Sockelprofils. Systemverarbeitung WDV-System II Seite 8 von 12

Abbildung 2 Kleberauftrag WDVS Kleber als Kleberbatzen auf die WDVS Hartschaum-Dämmplatten auftragen. Praxismerkblatt 5v02 Systemverarbeitung WDV-System II Seite 9 von 12

Abbildung 3 Dämmplatten-Montage WDVS Hartschaum-Dämmplatten im Verband fluchtrecht anbringen. Systemverarbeitung WDV-System II Seite 10 von 12

Abbildung 4 Verdübelung und Armierungsausbildung Statisch relevante Verdübelung mit zugelassenen WDVS Dübeln und anschließende Ausbildung der Eck- und Flächenarmierung Systemverarbeitung WDV-System II Seite 11 von 12

Abbildung 5 Schlussbeschichtung Schlussbeschichtung der armierten Fassadenfläche im Systemaufbau Systemverarbeitung WDV-System II Seite 12 von 12