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Transkript:

Markt Weidenberg Einführung der getrennten Abwassergebühr nach dem Grundstücksabflussbeiwert Bürgerinformationsveranstaltung 18.05.2015 Satzungsbüro Müller, Hammer/Schulte GbR Dr. Heinrich Schulte Schleehofstr. 12 97209 Veitshöchheim Tel.: 0931 / 30 40 84-90 Fax: 0931 / 30 40 84-99

A. Historie: Urteile des Bayerischer Verwaltungsgerichtshof 1992/1998/2001 zuletzt 31.03.2003 sowie 17.02.2005: Tenor: Der Frischwassermaßstab verstößt unter Umständen gegen das Gleichheits- und Äquivalenzprinzip Der Frischwassermaßstab wäre noch zulässig, wenn der Kostenanteil der Niederschlagswasserbeseitigung unter 12% der Gesamtkosten der Abwasserbeseitigung liegt. 2

Das Urteil: 47m² 111m² 30m² Grundstück - Privat Grundst.fläche (m²): 617 Gebäudeflächen (m²): 158 Sonstige Versiegelung (m²): 30 Gesamte bebaute u. befestigte Fläche (m²): 188 Familie, 2 Erwachsene, 2 Kinder Verbrauch: p.a. 160 m³ à 1,70 = Gebühr 272,-- 2 Starkregen à m² / 20l = Einleitung = 2 Tage x 188 m² x 20l = 7,5 m³ 3

3.500m² 800m² Nachbargrundstück - Discounter Grundst.fläche (m²): 4.500 Gebäudeflächen (m²): 800 Sonstige Versiegelung (m²): 3.500 Gesamte bebaute u. befestigte Fläche (m²): 4.300 8 Mitarbeiter Verbrauch: p.a. 200 m³ à 1,70 = Gebühr 340,-- 2 Starkregen à m² / 20l = Einleitung = 2 Tage x 4.300 m² x 20l = 172 m³ 4

B. Gebührenberechnung Heute und Morgen Heute (Berechnung ab 2016) Gesamtkosten der Entwässerung Frischwassermaßstab Kosten für Beseitigung Schmutzwasser + Regenwasser 225.000 m³ 382.723 1,70 Grundsätzliche vereinfachte Annahme: bezogene Menge Frischwasser = Abwassermenge 5

Morgen (Berechnung ab 2016) ca.76,73 % Gesamtkosten Entwässerung 382.723 ca. 23,27 % Schmutzwasserbeseitigung Frischwasser Bezug 293.650 225.000 m³ 1,31 /m³ Niederschlagswasserbeseitigung Versiegelte Flächen 89.073 700.000 m 2 0,13 /m 2 Gesamtgebührenaufkommen: 382.723 6

Das Verfahren des Grundstücksabflussbeiwertes

1. Allgemeine Kriterien: Vorgabe der Gesetzgebung/Rechtsprechung: Anwendung eines besser geeigneten, verursachergerechteren Maßstabes: Aufteilung in eine Schmutzwassergebühr und eine Niederschlagswassergebühr Entscheidend dabei ist: Es geht nicht um eine zusätzliche Gebühr oder eine Gebührenerhöhung, sondern um eine andere Art der Abrechnung der Kosten der Abwasserbeseitigung, eine andere, gerechtere Verteilung. Es kommt durch diese neue Abrechnung kein zusätzlicher Euro in die kommunale Kasse! 8

Maßstab kann nicht die eingeleitete Menge an Niederschlagswasser sein (Kosten für Messung wären unverhältnismäßig) Berechnung nach einem Flächenmaßstab hat sich in der Praxis bewährt ist von den Verwaltungsgerichten als sachgerecht anerkannt Verschiedene Maßstäbe sind möglich Grundsatz: die Menge des tatsächlich eingeleiteten Niederschlagswassers kann bei keinem Flächenmaßstab exakt ermittelt werden, je detaillierter ein Maßstab, desto höher der Aufwand für die Ersterfassung und die laufende Nachbearbeitung, daraus folgt je höher der Aufwand, desto teuerer die Abwassergebühren 9

2. Versiegelungsarten Beim Grundstücksabflussbeiwert führen unterschiedliche Versiegelungsarten wie Beton, Rasengittersteine, Ökopflaster etc. nicht zu einer unterschiedlichen Heranziehung, da die Kosten der Niederschlagswasserbeseitigung in hohem Maße durch Investitionen für Starkregenereignisse und längere Regenperioden verursacht sind, in diesen Starkregenereignisse und längeren Regenperioden auch von sog. teilversiegelten Flächen nur eine geringe Rückhaltung zu erwarten ist, 10

die tatsächliche Wasserdurchlässigkeit eines Belages von einer Vielzahl von Faktoren negativ beeinflusst wird, wie z.b. Untergrundverhältnisse, nicht fachgerechter Einbau, Verschmutzungsgrad des Belages, überwiegende Nutzung, Lage unterhalb von Bäumen und Sträuchern, vorangegangene Regenereignisse und damit der Sättigung des Untergrundes etc. Es gilt stets der Grundsatz: Nur die Flächen, von denen auch Niederschlagswasser eingeleitet werden kann, gelten als angeschlossen. Es kommt nicht darauf an, ob und wieviel Niederschlagswasser eingeleitet wird. 11

3. Verfahrensschritte

3.1 Bestimmung und Digitalisierung der bebauten und befestigten Flächen aus der digitalen Flurkarte (DFK) 13

mit den Orthophotos des Vermessungsamtes 14

durch Verschneidung der Orthophotos mit der DFK 15

3.2 Bestimmungen der Satzungs-Regelungen in der Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung Grundregel: (1) Maßgeblich für den Anteil des jeweiligen Grundstücks an der Niederschlagswasserableitung in die Entwässerungseinrichtung ist die reduzierte Grundstücksfläche. Diese ergibt sich, wenn die Grundstücksfläche mit dem für das Grundstück geltenden Grundstücksabflussbeiwert multipliziert wird. (2) Festlegung der Grundstücksabflussbeiwerte GAB - durch folgende Stufen - Skala: Stufe mittlerer Grundstücksabflussbeiwert (GAB) Abflussbeiwert von - bis Charakteristik der Überbauung und Befestigung 0 Einzelveranlagung 0,00-0,09 I 0,13 0,10-0,15 minimal II 0,2 0,16-0,24 gering III 0,3 0,25-0,36 normal IV 0,45 0,37-0,54 hoch V 0,7 0,55-0,81 sehr hoch VI 0,9 0,82-1,00 maximal 16

Abänderungsmöglichkeit: Die Vermutung des Abs. 1 kann wiederlegt werden, wenn nachgewiesen wird, dass der tatsächlich überbaute und befestigte Anteil der Grundstücksfläche, von dem aus Niederschlagswasser in die Entwässerungseinrichtung eingeleitet wird oder abfließt, den jeweiligen Bereich des Abflussbeiwertes der Stufen I bis VI laut obiger Tabelle über- oder unterschreitet oder die entsprechende Fläche um mindestens 200 m² von der nach Abs. 1 ermittelten reduzierten Grundstücksfläche abweicht. Eine Anpassung ist sowohl bei einer Abweichung nach oben als auch bei einer Abweichung nach unten möglich. Die Reduzierung der gebührenpflichtigen Fläche erfolgt auf Antrag des Gebührenpflichtigen oder von Amts wegen. 17

4. Erfassungs-Beispiele

Grundbeispiele: 1. Fall Annahme: Grundstücksfläche = 1.000 m² Versiegelte Fläche = 85 m² alle versiegelten Flächen leiten auch ein Berechnung: 85 m² : 1.000 m² = 0,09 0,09 = Stufe 0 Gebührenpflicht: Einzelfall = 85 m²

Grundbeispiele: 2. Fall Annahme: Grundstücksfläche = 1.000 m² Versiegelte Fläche = 215 m² alle versiegelten Flächen leiten auch ein Berechnung: 215 m² : 1.000 m² = 0,215 0,215 = Stufe II Gebührenpflicht: Stufe II 0,2 x 1.000 m² = 200 m²

Grundbeispiele: 3. Fall Annahme: Grundstücksfläche = 1.000 m² Versiegelte Fläche = 425 m² alle versiegelten Flächen leiten auch ein Berechnung: 425 m² : 1.000 m² = 0,425 0,425 = Stufe IV Gebührenpflicht: Stufe IV 0,45 x 1.000 m² = 450 m²

Grundbeispiele: 4. Fall Annahme: Grundstücksfläche = 1.000 m² Versiegelte Fläche = 215 m² nach einem Jahr werden 20 m² mehr versiegelt Versiegelte Fläche = 235 m² Berechnung: 235 m² : 1.000 m² = 0,235 0,235 = Stufe II Gebührenpflicht: Es bleibt bei 200 m²

Grundbeispiele: 5. Fall Annahme: Grundstücksfläche = 1.000 m² Versiegelte Fläche = 215 m² nach einem Jahr werden 75 m² nicht mehr eingeleitet Versiegelte Fläche = 140 m² Berechnung: 140 m² : 1.000 m² = 0,14 0,14 = Stufe I Gebührenpflicht: Stufe I 0,13 x 1.000 m² = 130 m²

57m² 107m² 125m² Mustergrundstück 1 Grundst.fläche (m²): 592 Gebäudeflächen (m²): 182 Sonstige Versiegelung (m²): 107 Gesamte bebaute u. befestigte Fläche (m²): 289 Gesamte bebaute u. befestigte Fläche (%; 289m² / 592m² =): 0,49 Abflussbeiwert (ABW Stufe IV): 0,45 Gebührenpfl. Fläche nach ABW (m²): 592m² * 0,45 = Karenz-Flächen: 0,37 bis 0,54 = - / + 47m² (0,37 * 592m² = 219m²; 0,54 * 592m² = 313m²) Bürgersprechstunden = 289m² - 57m² = 232 m² 219m² /313m² tats. Abflussbeiwert = 232m² / 592m² = 0,39 > 0,37 Gebührenpfl. Fläche (m²) = 266-57m² > 219m² 266

Mustergrundstück 2 Grundst.fläche (m²): 622 Gebäudeflächen (m²): 148 100m² 114m² 48m² Sonstige Versiegelung (m²): 114 Gesamte bebaute u. befestigte Fläche (m²): 262 Gesamte bebaute u. befestigte Fläche (%; 262m² / 622m² =): 0,42 Abflussbeiwert (ABW Stufe IV): 0,45 Gebührenpfl. Fläche nach ABW (m²): 279 Karenz-Flächen: 0,37 0,54 = + / - 50m² Bürgersprechstunden = 262m² - 48m² = 214 m² 229m² /329m² -48m² < 229m² Tats. Abflussbeiwert = 214m² / 622m² = 0,34 < 0,37 Gebührenpfl. Fläche (m²) = Nun Einordnung in Stufe III = 622m² * 0,3 (ABW) = 186

Mustergrundstück 3 Grundst.fläche (m²): 7.024 Gebäudeflächen (m²): 1.901 3.900m² 1.901m² Sonstige Versiegelung (m²): 3.900 Gesamte bebaute u. befestigte Fläche (m²): Gesamte bebaute u. befestigte Fläche (%): 0,83 Abflussbeiwert (ABW Stufe VI): 0,9 Gebührenpfl. Fläche nach ABW (m²): Karenz-Flächen: 200 m² v. 6.321m² Bürgersprechstunden = 5.801m² - 0m² = 5.801 m² 6.121m² /6.521m² Abweichung > 200 m² Gebührenpfl. Fläche (m²) = tats. Fläche 5.801 6.321 keine Abzüge < 6.171m² 5.801

5. Berechnungsbeispiele für die zukünftigen Gebühren

Gebühr wäre ab 2016: 1,70 pro m 3 Getrennte Gebühr zukünftig: Schmutzwassergebühr: 1,31 pro m³ Niederschlagswassergebühr: 0,13 pro m 2 Reihenhaus, Anteil Garagenhof, Familie mit 2 Kindern Wasserverbrauch: 130 m³/jahr; gebührenpflichtige Fläche: 100 m 2 Bisherige Gebühr x 130 m³ 1,70 221,00 Zukünftige Gebühr Schmutzwasser x 130 m³ 1,31 170,30 Niederschlagswasser x 100 m² 0,13 13,00 Gesamtgebühr neu 183,30 Differenz (Ersparnis) 37,70 28

Gebühr wäre ab 2016: 1,70 pro m 3 Getrennte Gebühr zukünftig: Schmutzwassergebühr: 1,31 pro m³ Niederschlagswassergebühr: 0,13 pro m 2 Einfamilienhaus, Familie mit 2 Kindern Wasserverbrauch: 130 m³/jahr; gebührenpflichtige Fläche: 200 m 2 Bisherige Gebühr x 130 m³ 1,70 221,00 Zukünftige Gebühr Schmutzwasser x 130 m³ 1,31 170,30 Niederschlagswasser x 200 m² 0,13 26,00 Gesamtgebühr neu 196,30 Differenz (Ersparnis) 24,70 29

Gebühr wäre ab 2016: 1,70 pro m 3 Getrennte Gebühr zukünftig: Schmutzwassergebühr: 1,31 pro m³ Niederschlagswassergebühr: 0,13 pro m 2 Geschäftsgebäude, Altort Wasserverbrauch: 62 m³/jahr; gebührenpflichtige Fläche: 360 m² Bisherige Gebühr x 62 m³ 1,70 105,40 Zukünftige Gebühr Schmutzwasser x 62 m³ 1,31 81,22 Niederschlagswasser x 360 m² 0,13 46,80 Gesamtgebühr neu 128,02 Differenz (Erhöhung) 22,62 30

Gebühr wäre ab 2016: 1,70 pro m 3 Getrennte Gebühr zukünftig: Schmutzwassergebühr: 1,31 pro m³ Niederschlagswassergebühr: 0,13 pro m 2 landw. Anwesen, größere gebührenpflichtige Fläche Wasserverbrauch: 240 m³/jahr; gebührenpflichtige Fläche: 3.500 m² Bisherige Gebühr x 240 m³ 1,70 408,00 Zukünftige Gebühr Schmutzwasser x 240 m³ 1,31 314,40 Niederschlagswasser x 3.500 m² 0,13 455,00 Gesamtgebühr neu 769,40 Differenz (Erhöhung) 361,40 31

Gebühr wäre ab 2016: 1,70 pro m 3 Getrennte Gebühr zukünftig: Schmutzwassergebühr: 1,31 pro m³ Niederschlagswassergebühr: 0,13 pro m 2 Mehrfamilienhaus Wasserverbrauch: 1.000m³/Jahr; gebührenpflichtige Fläche: 1.500 m² Bisherige Gebühr x 1.000 m³ 1,70 1.700,00 Zukünftige Gebühr Schmutzwasser x 1.000 m³ 1,31 1.310,00 Niederschlagswasser x 1.500 m² 0,13 195,00 Gesamtgebühr neu 1.505,00 Differenz (Ersparnis) 195,00 32

Gebühr wäre ab 2016: 1,70 pro m 3 Getrennte Gebühr zukünftig: Schmutzwassergebühr: 1,31 pro m³ Niederschlagswassergebühr: 0,13 pro m 2 Betrieb, geringer Wasserverbrauch, großer Parkplatz Wasserverbrauch: 320 m³/jahr; gebührenpflichtige Fläche: 3.700 m² Bisherige Gebühr x 320 m³ 1,70 544,00 Zukünftige Gebühr Schmutzwasser x 320 m³ 1,31 419,20 Niederschlagswasser x 3.700 m² 0,13 481,00 Gesamtgebühr neu 900,20 Differenz (Erhöhung) 356,20 33

Beispiele für Dachflächen mit tatsächlichen Anschluss

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Beispiele für Dachflächen ohne tatsächlichen Anschluss

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Beispiele für befestigte Bodenflächen mit tatsächlichen Anschluss

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Beispiele für befestigte Bodenflächen ohne tatsächlichen Anschluss

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Berücksichtigung von Zisternen 50

Zisternen OHNE Überlauf an die öffentliche Einrichtung Diejenigen Flächen, die in diese Zisterne entwässern, bleiben bei der Ermittlung der bebauten und befestigten Flächen zur Bestimmung des Abflussbeiwertes außer Ansatz.

Zisternen für Gartenbewässerung MIT Überlauf an die öffentliche Einrichtung Auch diejenigen Flächen, die in diese Zisterne entwässern, werden bei der Ermittlung der bebauten und befestigten Flächen zur Bestimmung des Abflussbeiwertes mit angesetzt.

Begründung: Gerade bei Starkregenereignissen und längeren Regenperioden, in denen kaum Entnahmen aus der Zisterne stattfinden, wird aufgrund des Überlaufs die öffentliche Einrichtungen genutzt. Der technische Aufwand zur Niederschlagswasserableitung wird weitgehend durch Vorhaltekosten bestimmt. Die Entwässerungsanlagen sind so zu dimensionieren, dass sie in der Lage sind, das Niederschlagswasser zu jeder Jahreszeit abzuleiten. Der so betriebene Aufwand entsteht auch dann, wenn kurzzeitig (z. B. durch die Gartenbewässerung im Sommer) weniger Wasser eingeleitet wird.

So auch der BayVGH: Im Veranlagungszeitraum bestand für das klägerische Grundstück die Möglichkeit der Ableitung des Oberflächenwassers in die gemeindliche Entwässerungsanlage, wobei es für den Anfall der Niederschlagswassergebühr ohne Bedeutung bleibt, ob und in welchem Umfang der Überlauf witterungsbedingt angesprungen ist.

Unter welchen Voraussetzungen kann eine Reduzierung durch eine Zisterne vorgenommen werden? Nutzung einer Zisterne mit Brauchwassernutzung (Toilette, etc.) Reduzierung der ermittelten gebührenpflichtigen Fläche um eine Fläche, die abhängig vom Rückhaltevolumen der Zisterne bestimmt wird.

Zisternen MIT Überlauf an die öffentliche Einrichtung und UND Brauchwassernutzung Beispiel: Max. Flächenabzug möglich: 86m² Pauschale Reduzierung der gebührenpfl. Fläche um bis zu 86 m² 56

Zisternen MIT Überlauf an die öffentliche Einrichtung und UND Brauchwassernutzung Beispiel: Max. Flächenabzug möglich: 50 m² Pauschale Reduzierung der gebührenpfl. Fläche um bis zu 50 m² 57

Ermittlung der tatsächlich angeschlossenen Fläche

Wohnhaus: ohne Dachüberstand: 10,10 m x 10,30 m = 104,0 m² mit Dachüberstand: 10,70 m x 11,70 m = 125,2 m² Garage: 5,60 m x 6,00 m = 33,6 m² Hof: 6,00 m x 6,00 m = 36,0 m² Summe: 125,2 m² + 33,6 m² + 36 m² = 194,8 m² 59

www.bayernatlas.de 60

61

Zukünftige Versickerung

Erlaubnisfreie Versickerung: Übergeordnete Verordnung: Niederschlagswasserfreistellungsverordnung (NWFreiV) Verweis auf die technischen Regeln Technische Regeln zum schadlosen Einleiten von gesammelten Niederschlagswasser in das Grundwasser (TRENGW) Technische Regeln zum schadlosen Einleiten von gesammelten Niederschlagswasser in oberirdische Gewässer (TRENOG) Alle Entwässerungen, die nicht der NWFreiV und TRENGW und/oder TRENOG entsprechen, also nicht erlaubnisfrei durchgeführt werden können, sind mit der zuständigen Wasserbehörde (LRA / WWA) abzustimmen! 63