Gottes Aufforderung: Setzt euch für den Frieden ein!

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Transkript:

Einleitung Das Unheil ist eingetroffen. Gott hat die Konsequenzen der Rebellion gegen ihn wahrgemacht und es zugelassen, dass sein Volk besiegt und in die Fremde, ins Exil geführt worden ist. Nun stellt sich die Frage für die Leute: "Wie sollen wir uns in der Fremde verhalten? Werden wir 'ewig' hier wohnen, oder ist es nur vorübergehend und wir dürfen bald wieder zurückkehren? Sollen wir uns integrieren oder einfach darauf warten, bis wir wieder in unser Land gehen dürfen?" Der erste Impuls ist offensichtlich: Sich nicht zu fest im fremden Land integrieren, sondern nur das Nötigste tun und darauf warten, bis man wieder in seine Heimat gehen darf. Gottes Aufforderung: Setzt euch für den Frieden ein! Doch der lebendige Gott hat eine andere Vorstellung. Darum braucht er seinen Botschafter, Jeremia, dazu, dem Volk seine Gedanken über diese Zeit weiterzugeben. Jeremia schreibt einen Brief, in dem steht:»der Herr, der Allmächtige, der Gott Israels, schickt allen Verbannten, die er von Jerusalem weg nach Babel in die Gefangenschaft führen lassen hat, folgende Botschaft: `Baut Häuser und richtet euch dort zum Wohnen ein. Legt Äcker und Gärten an und freut euch an den Früchten, die ihr erntet.

Predigt 13. September 2015 - Daniel im Exil (Die Geschichte 18) S. Gisin 2 Heiratet und zeugt Söhne und Töchter. Sucht für eure Söhne Frauen und verheiratet eure Töchter, damit sie Söhne und Töchter zur Welt bringen. Euer Volk soll wachsen und nicht kleiner werden. Setzt euch ein für den Frieden und das Wohlergehen Babels, wohin ich euch als Verbannte geschickt habe. Betet für das Wohlergehen der Stadt - denn wenn die Stadt, in der ihr gefangen gehalten werdet, Frieden hat, habt ihr auch Frieden. (Jeremia 29,4-7) Der Auftrag von Gott ist klar: Das Volk soll sich dort, wo es wohnt, niederlassen und sich mit allem, was sie haben, investieren. Sie sollen Häuser bauen, die Lebensgrundlage durch Arbeit, Saat und Ernte sichern, heiraten und Familien gründen. Sie sollen wachsen und nicht kleiner werden. Dabei sollen sie das Land, das sie in die Gefangenschaft geführt hat, nicht hassen, sondern sich für den Frieden und das Wohlergehen einsetzen. Es geht also nicht darum, sich durch Aufstände und Revolten unbeliebt zu machen, sondern sich aktiv am gesellschaftlichen und politischen Leben beteiligen mit dem Ziel, Frieden zu schaffen. Denn dieser Frieden wird auch ihnen wieder zugute kommen. So werden sie ein Leben führen können, das nicht von Angst, Unruhe oder Unterdrückung geprägt ist, sondern von Frieden und Wohlergehen. Anwendung Was soll dies nun für uns heissen? Wir leben in der Schweiz, das ist unsere Heimat. Wir müssen nicht auf der Flucht sein, wie tausende von Menschen zu dieser Zeit. Und doch befinden auch wir uns in einem fremden Land. Wenn wir unser Leben Jesus anvertraut haben und zu ihm gehören, dann ist unser eigentliches Zuhause bei ihm in der Herrlichkeit. Jesus sagt in seinem Gebet, bevor er ans Kreuz geht: Sie gehören genauso wenig zu dieser Welt wie ich. (Johannes 17,16) Mit "sie" meint Jesus die Menschen, die sich ihm angeschlossen und ihm anvertraut haben. Wer zu Jesus gehört, gehört nicht mehr zu dieser Welt. Er hat die irdische, vergängliche Heimat mit der himmlischen und unvergänglichen, mit dem Himmel eingetauscht. Diese Sicht könnte uns dazu verleiten, dass wir sagen: Ich gehöre nicht mehr zu dieser Welt, meine eigentliche Heimat ist der Himmel. So sitze ich nun meine Zeit hier auf der Erde ab und warte, bis ich dann bei Gott bin. Dort fängt dann das echte Leben erst richtig an. Doch diese Haltung ist falsch. Denn Gott hat uns für diese Zeit, die wir in der "Fremde" verbringen einen Auftrag gegeben. Jesus bestätigt dies in seinem Gebet: Wie du mich in die Welt gesandt hast, so sende ich sie in die Welt. (Johannes 17,18) Und wie lautet dieser Auftrag? Genau gleich, wie derjenige an das Volk im Exil: Botschafter des Friedens zu sein.

Predigt 13. September 2015 - Daniel im Exil (Die Geschichte 18) S. Gisin 3 Jesus ist auf diese Welt gekommen, um uns Menschen mit Gott zu versöhnen. Er hat uns den Frieden mit dem himmlischen Vater gebracht. Sein ganzes Leben hat er in den Dienst dieses Auftrags gestellt. Auch wir dürfen Botschafter des Friedens sein: Dass Menschen Frieden mit Gott finden, dass Menschen untereinander Frieden finden dürfen und dass wir uns für den Frieden in unserer Stadt und unseren Wohnort einsetzen, dort wo Gott uns hingestellt hat. Es geht also nicht darum, Däumchen zu drehen und zu warten, bis wir in unserer echten Heimat angekommen sind, sondern uns in der Zeit, die uns hier in der "Fremde" bleibt, als Botschafter des Friedens zu betätigen und das Wohl unserer Mitmenschen zu suchen. Wie dies konkret aussehen nn, das sehen wir am Beispiel von Daniel. Daniels Einsatz, der Frieden bringt Daniel war jemand, der diese Aufforderung sehr ernst nahm und sich in den Dienst des Landes stellte, das ihn gefangen genommen hatte. Der König von Babylon, Nebukadnezar, war sich bewusst, welche Ressourcen ihm zur Verfügung von begabten Menschen aus den Völkern, die er besiegt hatte, standen. Darum liess er die Besten zu sich kommen, um von ihrer Weisheit profitieren zu können und auch eine direkte Verbindung zu den besiegten Völkern herstellen zu können. Und so kommt Daniel, als junger äusserst begabter Mann an den Hof des mächtigsten Köngis zu dieser Zeit. Er hätte nun auf "stur" stellen können, und sich nicht am Leben und an den Herausforderungen des Königshof beteiligen. Es waren ja schliesslich seine Feinde und da will man doch den geringsten Support geben, oder? Daniel war ein Mensch, der auf das hört, was Gott sagt, und in seinem Leben umsetzt. Darum war es ihm immer ein Anliegen, den Frieden am Hof und für den König zu suchen. Das zeigt sich auch besonders in einer Begebenheit: Nebukadnezar hat einen Traum, der ihn so sehr verstörte, dass er nicht mehr schlafen konnte. Er liess seine Berater zu sich kommen. Damals waren dies Zeichendeuter, Wahrsager und Astrologen. Er forderte sie auf, ihm zu sagen, was er geträumt hatte und was dieser Traum bedeutet. Zuerst verstehen die Berater seine Aufgabe nicht und bitten Nebukadnezar, ihnen den Traum zu erzählen, damit sie ihn dann deuten können. Doch Nebukadnezar beharrt auf seiner Forderung: Sie sollen ihm sagen, was er geträumt hat und was es bedeutet! Denn nur so ist er sich sicher, dass die Deutung auch stimmt. Wenn sie schon Berater sind und vorgeben, die Zukunft zu kennen und in Verbindung mit der unsichtbaren Welt zu stehen, sollen sie ihre Autorität auch beweisen können. Die Berater weisen den Könige darauf hin, dass er etwas Unmögliches von ihnen verlangt: Niemand kann diese Aufgabe erfüllen. Es gibt keinen Menschen auf der Erde, der dies tun könnte. Nur die Götter wissen dies, aber die sind unerreichbar. Sie wohnen nicht bei den

Predigt 13. September 2015 - Daniel im Exil (Die Geschichte 18) S. Gisin 4 sterblichen Menschen und es gibt keine direkte Verbindung zu ihnen. Die Aufgabe übersteigt ihre Kompetenzen. Einen solchen direkten Draht zu Gott haben sie auch wieder nicht. Nebukadnezar wird wütend. Er wird so wütend, dass er den Befehl gibt, alle Weisen und Berater an seinem Hof umzubringen. Sie sind alles Heuchler und können ihm nicht bieten, was er braucht und verlangt. Daniel erfährt von diesem furchtbaren Vorhaben. Doch statt sich möglichst schnell zu verkriechen und die Flucht zu planen, wird er aktiv. Er versucht eine Lösung zu finden, welche allen Beteiligten Frieden bringt: Dem König, den Beratern und auch ihm und seinen Freunden. Er bittet um eine Audienz beim König, damit er ihm eine Verlängerung der Aufgaben- Frist gewähre. Der König geht darauf ein. Daniel eilt zu seinen Freunden und fordert sie auf, zum lebendigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, zu beten und ihn zu bitten, dass ER dem Daniel das Geheimnis offen legt, damit niemand sterben muss. Sie machen es. Sie nehmen sich Zeit zum Gebet und stehen für diese Sache vor Gott ein. Und tatsächlich, in der Nacht zeigte Gott dem Daniel die gleiche Vision, die er Nebukadnezar im Traum gezeigt hatte. Jedoch zeigte er ihm nicht nur den Traum, sondern lieferte auch gerade die Deutung mit. Daniel ist ausser sich vor Freude. Gott hat ihre Gebete gehört und darauf geantwortet. Er bricht in einen Lobpreis aus:»gelobt sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Er allein ist weise und mächtig. Er ist es, der die Gewalt über Zeiten und Veränderungen hat. Er setzt Könige ab und setzt andere als Könige ein. Den Weisen schenkt er Weisheit und den Verständigen ihren Verstand. Er enthüllt, was unergründlich ist und in der Tiefe ruht; er weiß, was im Dunkeln ist, denn wo er wohnt, ist alles Licht. Ich danke dir, Gott meiner Vorfahren, und preise dich, weil du mir Weisheit und Kraft geschenkt hast. Du hast unsere Gebete erhört und hast mich wissen lassen, was wir uns von dir erbaten: Du hast uns das Geheimnis des Königs enthüllt.«(daniel 2,20-23) Und so geht Daniel zum König, erzählt ihm seinen Traum und gibt ihm die Deutung dazu. Es geht um verschiedene Weltreiche, die kommen und gehen. Am Schluss wird jedoch Gott ein Reich errichten, das für alle Ewigkeit Bestand hat. Gott hat Nebukadnezar einen Blick in die weite Zukunft geschenkt. Der beherzte Einsatz von Daniel für den Frieden seiner Feinde und Gottes Gebetserhörung bringen dieser todbringende Situation ein gutes Ende. Dies gilt auch für Daniel und seine Freunde: Nebukadnezar machte ihm viele kostbare Geschenke und zum Obersten aller königlichen Ratgeber von Babel. Dieses Ereignis hat ihm Tür und Tor geöffnet, dem Land zu dienen, das ihn gefangen gehalten hat.

Predigt 13. September 2015 - Daniel im Exil (Die Geschichte 18) S. Gisin 5 Anwendung Hier dürfen wir uns von Daniel ermutigen lassen, in unserem Alltag Herausforderungen und Probleme aktiv anzugehen und sie gemeinsam mit unserem himmlischen Vater zu lösen. Das können Herausforderungen im Beruf sein, oder in der Familie, oder in der Nachbarschaft, oder in der Schule oder im Bereich von Ehe und Beziehung. Das Gebet nimmt dabei einen entscheidenden Platz darin ein. Für Gott ist nichts unmöglich und er kann in scheinbar unmöglichen Situationen Lösungen schenken und Frieden bringen. Dies hat er bei Daniel gemacht und das macht er auch noch heute. Daniels Einsatz, der Lob für Gott bringt Seine Gabe, Träume deuten zu können, setzte er in weiter in den Dienst des Königs. Dass dieser Dienst nicht vergebens ist, sondern zur Anbetung von Gott führt, sehen wir in einer anderen Geschichte. Nebukadnezar hat wieder ein Traum: Er sieht einen grossen Baum. Dieser wächst und wurde immer grösser, bis seine Wipfel bis an den Himmel reichten. Man konnte ihn vom äussersten Ende der Erde noch sehen. Er hatte frische Blätter und trug reichlich Frucht, dass alle von ihm genährt wurden. Alles, was lebte, ernährte sich von ihm. Plötzlich kam ein Engel von Gott herab. Er rief, man solle den Baum fällen. Jedoch soll man den Stumpf und die Wurzeln stehen lassen. Er soll gefesselt sein mit einer Kette aus Eisen und Bronze und umgeben sein vom Gras des Feldes. Er soll den Tau des Himmels trinken und sich wie die wilden Tiere von Gras ernähren. Sein menschliches Herz soll ihm genommen und ihm stattdessen das eines Tieres gegeben werden. Dies soll sieben Zeiten andauern. Die ganze Welt soll erkennen, dass der Höchste die Herrschaftsgewalt über alle Königreiche der Welt innehat und die Herrschaft demjenigen geben kann, dem er sie geben will. Selbst den niedrigsten Menschen kann er zum Herrscher erheben. Das war sein Traum. Doch, was bedeutet er? Seine Berater, die Zauberer, Wahrsager, Zeichendeuter und Astrologen hatten keine Ahnung, was dieser Traum aussagen wollte. Als Nebukadnezar ihn Daniel erzählte, bekam Daniel plötzlich grosse Angst und er stand wie erstarrt vor dem König. Doch der König ermutigt ihm, die Deutung weiterzugeben. Und Daniel ist so ehrlich und aufrichtig, dass er dem König nicht irgend ein Märchen auftischt, sondern ihm die Wahrheit sagt: Dieser Baum ist der König selber. Er ist mächtig und gross geworden. Seine Herrschaft erstreckt sich von einem Ende der Erde bis zum anderen. Doch Gott, der Höchste, hat über ihn einen Beschluss gefasst: Man wird ihn aus der Gemeinschaft der Menschen ausstossen, und er muss bei den wilden Tieren des

Predigt 13. September 2015 - Daniel im Exil (Die Geschichte 18) S. Gisin 6 Feldes leben. Wie die Rinder wird er sich von Gras ernähren und vom Tau des Himmels wird er durchnässt werden. Dies wird 7 Jahre dauern. Dann wird er erkennen, dass der Gott, der Höchste, die Gewalt über alle Reiche der Welt hat und er das Königtum demjenigen geben kann, dem er will. Jedoch wird das Königreich ihm wieder zufallen. Im Traum blieb noch ein Stumpf mit den Wurzeln übrig. Eine düstere Aussicht also für den König. Daniel ist so ergriffen davon, dass er den König auffordert: Darum, o König, höre an, was ich dir rate: Lass ab von deiner Sünde und schaffe Recht. Brich mit deinen Ungerechtigkeiten und kümmere dich darum, dass die Armen und die Unterdrückten das bekommen, was sie brauchen. Nur dann kann es dir auf Dauer gut gehen. (Daniel 4,24) Er soll zu diesem Gott umkehren, um Vergebung beten und sein Leben nach dem ausrichten, was Gott sagt: Mit Ungerechtigkeit brechen und sich für die Armen und Unterdrückten einsetzen. Denn nur so kann es auf die Dauer gut gehen! Doch Nebukadnezar hört nicht auf den guten Rat von Daniel. Und so trifft alles genau so ein, wie er in seinem Traum gesehen hatte: Er wurde stolz und rühmte sich über alles, was er geschaffen hat. Doch dann wurde er aus der Gemeinschaft der Menschen ausgestossen. Er frass Gras wie die Rinder und wurde vom Tau durchnässt. Die Jahre vergingen, und seine Haare wurden so lang wie Adlerfedern und seine Nägel wie die Krallen eines Vogels. Doch am Ende dieser (sieben) Jahre, richtete er seine Augen zum Himmel auf und sein Verstand kehrte wieder zu ihm zurück. Er erhielt seine Herrlichkeit und königliche Pracht zurück. Und dann fängt er an den lebendigen Gott zu loben: Jetzt preise, erhebe und verherrliche ich, Nebukadnezar, den König des Himmels. Alles, was er tut, ist Wahrheit, und seine Wege sind gerecht. Diejenigen, die stolz oder hochmütig sind, kann er erniedrigen. (Daniel 4,34) Der Dienst von Daniel schafft Klarheit und führt dazu, dass die mächtigste Person zur damaligen Zeit, den höchsten und noch viel mächtigeren Gott erfährt und anbetet. Anwendung Daniel war bereit, seinen Nächsten auf Gott hinzuweisen. Dies geschah auf eine "natürliche" Art und Weise. Gott gab ihm durch den Traum die Gelegenheit, den König aufzufordern, zu Gott umzukehren und sein Leben ihm anzuvertrauen. Denn nur dann kommt es gut! So können wir auch im Alltag bereit sein und die Augen offen halten, wo Gott uns solche Gelegenheiten schenkt, bei denen wir auf "natürliche Art und Weise" Menschen auf das Friedensangebot von Jesus hinweisen oder sie einzuladen, davon zu hören.

Predigt 13. September 2015 - Daniel im Exil (Die Geschichte 18) S. Gisin 7 Auch hier ist das Gebet entscheidend. Beten wir für solche Gelegenheiten und darum, dass Jesus uns dann die richtigen Worte schenken wird. Er wird es tun. Und wenn Du heute hier bist und dieses Friedensangebot von Gott noch nicht angenommen hast, dann besteht die Möglichkeit es zu tun. Nebukadnezar hat erfahren und eingesehen: Es gibt einen lebendigen Gott, der über uns allen steht. Mit diesem Gott will ich zusammen sein. Dies kannst Du auch. Der Weg führt allein über Jesus Christus. Er hat für Deinen Stolz, Deine Rebellion gegen Gott, Deine Sünde am Kreuz den Preis bezahlt und zwar nichts Geringeres als der Tod. Den Tod, den eigentlich Du verdient hast, hat er aus Liebe zu Dir auf sich genommen. Du darfst zu ihm kommen und in einem einfachen und ernst gemeinten Gebet sagen: "Herr Jesus, es tut mir Leid, dass ich ohne Dich gelebt hatte. Bitte vergib Du mir, Du hast am Kreuz für meine Schuld bezahlt. Kommt Du in mein Leben und übernimm das Steuerruder. Ich will Dir gehören." Und so wird er Dir vergeben und in Dein Leben kommen. Du wirst Frieden mit Gott finden und Dein Leben ist in Gottes Händen geborgen. Es gibt nichts Besseres, was Dir in Deinem Leben passieren kann. Wenn Du noch mehr darüber wissen möchtest, bin ich gerne nach dem Gottesdienst bereit, mit Dir darüber zu sprechen. Schluss Wie sollen wir uns also in der "Fremde" verhalten? Gott fordert sein Volk in der "Fremde" auf, sich für den Frieden und das Wohl der Menschen einzusetzen. Diese Aufforderung gilt uns heute genau gleich, da auch wir uns in der "geistlichen Fremde" befinden. Und so dürfen wir den Frieden in den Herausforderungen und Problemen des Alltags suchen und mit Gottes Hilfe finden. Das Gebet ist die entscheidende Grundlage dazu. Wir dürfen auch bereit sein, Menschen mit dem Friedensangebot von Gott bekannt zu machen, damit sie zu Jesus umkehren und das echte Leben finden dürfen. Nur so kann es auf die Dauer, auf die Ewigkeit gut gehen. Auch hier sind wir auf die Hilfe von Gott angewiesen und das Gebet hat eine entscheidende Stellung. Das wünsche ich uns allen. Amen.