ENDE des KIRCHENJAHRES Vorletzter Sonntag in Kirchenjahr Weltgericht Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. 2. Kor 5,10 Eröffnung [Zum Entzünden einer Kerze: Gott hat uns errettet von der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, in dem wir Erlösung haben. (Kol 1,13)] Gott + gedenke mein nach deiner Gnade. [R] Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, [R] wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja. Psalm 42 (eg 723) Meine Seele dürstet nach Gott Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, * so schreit meine Seele, Gott, zu dir. Meine Seele dürstet nach Gott, * nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, * dass ich Gottes Angesicht schauen? Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, * weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott? Daran will ich denken * und ausschütten mein Herz bei mir selbst:
wie ich einherzog in großer Schar, * mit ihnen zu wallen zum Hause Gottes mit Frohlocken und Danken * in der Schar derer, die da feiern. Was betrübst du dich, meine Seele, * und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, * dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist. Am Tage sendet der Herr seine Güte, * und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens. Ich sage zu Gott, meinem Fels: * warum hast du mich vergessen? Warum muss ich so traurig gehen, * wenn mein Feind mich dränget? Es ist wie Mord in meinen Gebeinen, wenn mich meine Feinde schmähen * und täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein Gott? Was betrübst du dich, meine Seele, * und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, * dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist. oder Psalm 50 (tzb 781) Alttestamentliche Lesung Jeremia 8, 4-7 Sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme? Warum will denn dies Volk zu Jerusalem irregehen für und für? Sie halten so fest am falschen Gottesdienst, dass sie nicht umkehren wollen. Ich sehe und höre, dass sie nicht die Wahrheit reden. Es gibt niemand, dem seine Bosheit leid wäre und der sprä-
che: Was hab ich doch getan! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein Hengst, der in der Schlacht dahinstürmt. Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Kranich und Schwalbe halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen. Epistel Römer 8, 18-23 (24-25) Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit - ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat -, doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. [Denn wir sind zwar gerettet, doch auf Hoffnung. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld.] Evangelium Matthäus 25, 31-46 Wenn {aber} der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, undalle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich ge-
kleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch:was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen, und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben. Betrachtung * Lied Es ist gewisslich an der Zeit (eg 149, 1.5-7) * Lobpreis - Moses Lobgesang (2.Mose 15,1-2.6.8.11-14.17-18) Ich will dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan.* Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt. Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang * und ist mein Heil.
Das ist mein Gott, ich will ihn preisen, * er ist meines Vaters Gott, ich will ihn erheben. Herr, deine rechte Hand tut große Wunder, * Herr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen. Durch dein Schnauben türmten die Wasser sich auf, / die Fluten standen wie ein Wall * die Tiefen erstarrten mitten im Meer. Herr, wer ist dir gleich unter den Göttern? * Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig ist. Als du deine rechte Hand ausrecktest, * verschlang sie die Erde. Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit * dein Volk, das du erlöst hast, und hast sie geführt durch deine Stärke * zu deiner heiligen Wohnung. Du brachtest sie hinein und pflanztest sie ein * auf dem Berge deines Erbteils, den du, Herr, dir zu Wohnung gemacht hast, * zu deinem Heiligtum, Herr, das deine Hand bereitet hat. Der Herr wird König sein * immer und ewig. oder gesungen (tzb 214) Fürbitten Gott, Schöpfer des Alls. Aus deiner Liebe kommt unsere Welt. Wir bestaunen dein Werk und loben dich: Gut ist, was du geschaffen hast. Wir bitten dich: Mach uns zu dankbaren Menschen, die einander annehmen. Hilf uns, treu und sorgsam deine Erde zu verwalten. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison. Erhalte uns die Liebe zu den Menschen. Festige unsere Freude an der Natur. Bewahre
in uns die Ehrfurcht vor der Schöpfung. Hilf uns, barmherzig zu sein mit allem, was lebt. Lass uns mit allen deinen Kreaturen warten auf die Erlösung. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison. Mach uns bewusst, dass auch wir von dieser Erde sind und dir jeden Atemzug verdanken. Segne uns und alle, die nach uns kommen, dass wir inmitten deiner ganzen Schöpfung diese Erde bewohnen können. Erneuere mit dem Hauch deines Geistes diese Welt. Wir preisen dich. Wir hoffen auf dich. Wir rufen dich an R: Kyrie eleison. (a) Vaterunser * Schlussgebet Gott. Durch deinen heiligen Geist hast du uns verbunden zur Gemeinschaft deiner Heiligen im Himmel und auf Erden. Lass uns auf unserer irdischen Wanderschaft gestärkt werden durch diese Gemeinschaft der Liebe und des Gebetes und uns umgeben wissen von der Wolke der Zeugen, die deine Macht und Gnade verkünden. Darum bitten wir durch Christus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, unsern Bruder und Herrn. (b) Segen Jesus + Christus, gestern und heute, gebe uns Frieden in ihm. / Und weil wir in der Welt Angst haben, sei dies unser ewiger Trost: / Er hat die Welt überwunden. (c) Quellen und Vorlagen Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart * Dieses Stück kann entfallen
b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, Nr. 152.5 c vgl. O.Rietmüller (Hg), Mit Gott wirken, Oetingers Gebete, Berlin 1934, S.345