Bündnerisches Monatsblatt : Zeitschrift für bündnerische Geschichte, Landes- und Volkskunde

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Transkript:

Grottenstein Autor(en): Objekttyp: Mooser, Anton Article Zeitschrift: Bündnerisches Monatsblatt : Zeitschrift für bündnerische Geschichte, Landes- und Volkskunde Band (Jahr): - (1917) Heft 5 PDF erstellt am: 01.03.2017 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-395996 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch

153 - lieh des Übergangs der Fundation an den neuen Pfrundinhaber zu treffen. Soviel über die Organisation der beiden Kirchen. Dieselben sind in finanzieller Beziehung auf sich selbst angewiesen, der Staat trägt zu ihrer Alimentation nichts bei. (Fortsetzung folgt.) Von Anton Mooser, Maienfeld. Steigt man von Haldenstein den Weg gegen die Ruine Lichtenstein hinauf, so zweigt am Fuße des Felsbandes, auf dem Lichtenstein steht, links ein steiler und holperiger Fußweg ab, und auf diesem gelangt man in einer Viertelstunde zu den irrt Walde und Gestrüpp versteckten wenigen Resten der Höhlen burg Grottenstein,1 fälschlich auch Krottenstein" genannt. Der Fuß der Felswand springt an dieser Stelle etwas vor und bildet eine Ecke, in der sich die Grotte ungefähr 8 m tief und io m hoch in den Felsen höhlt. Die 1,55 m dicke Mauer, die die Plöhle abschloß, zieht sich in leichtem Bogen nach innen in senkrechter Flucht mit der vorkragenden Felswand 26 m weit hin, springt dann im rechten Winkel auf 2,6 m Länge nach auswärts, bricht sich wieder, um in der gleichen Richtung der Hauptmauer noch eine 9,4 m lange vorgeschobene Front zu bil den und schloß rechtwinklig zu dieser, mit 7,9 m die Felswand erreichend, die Höhle ab. Mit dem Hinausrücken über die Hauptfront wurde zweierlei bezweckt : erstens, und dieses war der Hauptzweck, konnte diese von hier aus seitlich bestrichen (verteidigt) werden und zweitens wurde noch Raum im Innern der Burg gewonnen, da die Grotte hier weniger tief in den Felsen dringt. Dieser fast gänzlich ver schwundene turmähnliche Vorbau entbehrte der vollständigen Überdachung durch den Felsen, er schloß oben jedenfalls in steiler Böschung an diesen an, ein aus Holz erstelltes Pultdach wäre durch Steinschlag von der Felswand herunter zertrümmert worden. Die nach außen umgelegte Mauer hatte eine Stärke von nahezu 1,80 m. 1 Ein Stukkaturbild an einer Saaldecke im Schlosse Neuhaldenstein zeigt den Zustand der Ruine von 1780, wie er im wesentlichen noch jetzt ist.

- 154 - Der Rest der Hauptmauer, deren Höhe stellenweise noch 6,5 m beträgt, zeigt ein sehr rohes, unregelmäßiges Gefüge aus mittelgroßen, plattigen, horizontal gelegten Bruchsteinen, nur beiderseits und unter der Schwelle des ehemaligen Einganges lagern einige Werkstücke von über i m Länge. Der Fugenver putz ist außen von dem von der Felswand herunterklatschenden Traufe ganz ausgewaschen, so daß das Mauerwerk das Aussehen einer Trockenmauer hat. Die Eingangspforte, deren Schwelle 5,5 m über äußerem Terrain lag, hatte eine Breite von 1,8 m. Die Pfosten sind aus gebrochen, hingegen steckt noch die D-Röhre mit dem Riegel balken in der Mauer. Riegel und Röhre sind angebrannt, was auf Zerstörung der Burg durch Feuer schließen läßt. Außer dem bis zur halben Höhe abgebrochenen Eingang zeigt die Mauer keine andern Öffnungen als zwei ungleich disponierte niedere und schmale Luftscharten und ein mit Gestrüpp2 verwachsenes vier eckiges Loch, durch welches das Wasser der beiden Quellen in der Höhle seinen Abfluß gefunden haben mag. Im nordwestlichen Teil der Grotte ist oben am Gewölbe ein zirka 1 m langer und 40 cm breiter Kanal ausgemeißelt, der jedenfalls zur Aufnahme einer Quermauer gedient hat, die einen schmalen Raum abschloß. Grottenstein wird für ein Refugium (Zufluchtsstätte) und Aufbewahrungsort für Kostbarkeiten der Insassen von Halden stein und Lichtenstein gehalten, aber gewiß mit Unrecht.3 Hal denstein mit dem fensterlosen Berchfrit1 auf dem ringsum sturm freien Felsblock bedurfte keines abseitsliegenden Zufluchtsortes, und Kleinodien waren hier ebenso sicher geborgen, wenn nicht noch besser, als in Für Lichtenstein kommt diese Höhle als Refugium wohl auch außer Betracht. Die alten Chro nisten bezeichnen Grottenstein als Burgstall. Unter dieser Be zeichnung ist nicht ein wirklicher Pferde- oder Viehstall ver standen, sondern eine kleine bewohnbare Burg oder die Ruine einer solchen, letzteres aber erst im späten Mittelalter. Nach Guler und Sprecher gab es Edle von Grottenstein", deren Existenz aber bezweifelt wird. Nun nennen die Jahrzeit- 2 Auf der Zeichnung ist dieses weggelassen. 3 D. Jecklin, Burgen und Schlösser, und Rahn im Zürcher Taschenbuch, 1897. 4 Burgturm, letzter Zufluchts- oder Rückzugsort der Burginsassen.

^ i m 4».± m On Ul Zeichnung von Ant. Mooser 1916.

- i56 - bûcher der Kirche zu Chur einen Jakobus de Scrotenstein, f 1323 28. November in Ruwans (Ruis, oberhalb Ilanz). Juvalt und Jecklin halten diesen jedoch für Einen von Kropfenstein".5 Da es bei der kleinen Höhlenburg Wichenstein bei Oberriet im St. Galler Rheintal nachgewiesen ist, daß sich nach ihr ein Ge schlecht nannte und diesem als Wohnung diente, so dürfen wir ein gleiches auch für Grottenstein annehmen. Eigentümlich ist, daß von Anfang des 17. Jahrhunderts an die Inhaber der Herrschaft Haldenstein sich auch von Lichten stein und Grottenstein schrieben und in ihrem gevierten Schilde diese Wappen führten. So zeigt z. B. das Wappen des Freiherrn Thomas von Schauenstein, Herr zu Haldenstein, im ersten Viertel für Grottenstein ein gelbes Feld mit rotem Balken und fünf weißen (silbernen) Kugeln oder Münzen, drei über zwei unter dem Balken.6 Dieses angebliche Grottensteiner Wappen mit den fünf Münzen, denn als solche sind diese runden Figuren zu halten, ist eine Anspielung auf das Münzrecht der Herren von Schauenstein-Haldenstein und hat mit Grottenstein nichts zu tun. 5 Juvalt setzt im Necrologium Curiense ein Fragezeichen zu Scrotenstein und ergänzt mit Kröpfen- oder Schrofenstein. Jecklin (Burgen, Manuskript) hält diesen Jakobus unbedingt für einen Kropfenstein. Daß Scrotenstein ein Verschrieb von Kröpfen- oder Schrofenstein ist, dürfte doch bezweifelt werden. 6 Siehe das Freiherrendiplom im Rätischen Museum, Handschrif tensammlung. Ö 0. o Q Ö Angebliches Wappen der Edelknechte von