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Transkript:

Seite 1 von 8 Satzung zum Schutz des Baumbestandes in der Stadt Seeland (Baumschutzsatzung) Auf Grund der 6 und 44 Abs. 3 Nr. 1 der Gemeindeordnung für das Land Sachsen-Anhalt (GO LSA) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. August 2009 (GVBl. S. 383), in der zurzeit gültigen Fassung sowie 15 Abs.1 Nr. 3 und Abs. 2 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) vom 10. Dezember 2010 (GVBl. LSA 2010 S. 569), in der zurzeit gültigen Fassung i. V. m. 22 und 29 des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), in der zurzeit gültigen Fassung hat der Stadtrat der Stadt Seeland auf seiner Sitzung am 26. November 2013 folgende Satzung beschlossen: 1 Schutzzweck 1. Nach Maßgabe dieser Satzung wird der Baumbestand zur a) Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, b) Gestaltung, Gliederung und Pflege des Orts- und Landschaftsbildes, c) Abwehr schädlicher Einwirkungen auf die Naturgüter, d) Erhaltung oder Verbesserung des Klimas, e) Erhaltung eines artenreichen Baumbestandes geschützt. 2. Geschützte Bäume sind zu erhalten, mit diesem Ziel zu pflegen und vor Gefährdung zu bewahren. 2 Definitionen 1. Der Kronentraufbereich von Bäumen ist die Fläche unterhalb der natürlich ausgebildeten Baumkrone. 2. Der Wurzelbereich hat bei den meisten Baumarten mindestens die Ausdehnung des Kronentraufbereiches. 3. Die Baumscheibe ist die nicht versiegelte bzw. ungepflasterte Fläche um den Stammfuß des Baumes.

Seite 2 von 8 3 Geltungsbereich 1. Diese Satzung regelt den Schutz des Baumbestandes innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile Friedrichsaue, Frose, Gatersleben, Hoym, Nachterstedt und Schadeleben und des Geltungsbereiches der Bebauungspläne in der Stadt Seeland. 4 Geschützte Bäume 1. Geschützte Bäume sind Laubbäume mit einem Stammumfang ab 60 cm in 1 m Höhe. Liegt der Kronenansatz unter dieser Höhe, so ist der Stammumfang unmittelbar unter dem Kronenansatz maßgebend. Mehrstämmige Bäume sind geschützt, wenn mindestens einer der Stämme einen Mindestumfang von 30 cm aufweist. 2. Für Bäume der Arten Ginkgo und Zierobst gilt Abs. 1 bei einem Stammumfang von mindestens 30 cm. 3. Ohne Begrenzung durch den Stammumfang sind geschützt: a) Ersatzmaßnahmen im Sinne des 15 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG), erst nach Ablauf der Anwuchs- und Entwicklungspflege (Gewährleistung), ansonsten liegt die Zuständigkeit bei der Unteren Naturschutzbehörde, b) Straßenbäume an den Gemeindestraßen, für Straßenbäume an Kreisstraßen ist der Salzlandkreis zuständig, sofern diese nicht durch einen Bord von der Straße getrennt sind, c) Bäume, die als Maßnahmen des Naturschutzes, der Landschaftspflege oder aus stadtgestalterischen Gründen gepflanzt wurden. 4. Diese Satzung findet keine Anwendung für: a) Bäume im Gebiet der Stadt Seeland, die bereits durch andere Rechtsvorschriften geschützt sind (z.b. für Naturdenkmale, naturschutzrechtliche Schutzgebiete und Alleen nach 21 NatSchG LSA), b) Wald im Sinne des Bundeswaldgesetzes und des Waldgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt, c) Bäume auf Parzellen von Kleingartenanlagen, d) Gewerblich genutzte Gehölzbestände wie z. B. Baumschulenkulturen e) Beerenobstkulturen und Ziersträucher, Obstbäume die nach Alter und Standort einen Ortsbild prägenden Charakter haben, mit Ausnahme von Walnuss und Esskastanie mit einem Stammunfang ab 60 cm in 1 m Höhe gemessen f) Weihnachtsbaumkulturen, g) Korbweidenkulturen.

Seite 3 von 8 5 Verbotene Handlungen 1. Im Geltungsbereich dieser Satzung ist es verboten, geschützte Bäume zu entfernen, zu zerstören, zu schädigen oder ihren Aufbau wesentlich zu verändern. Eine wesentliche Veränderung des Aufbaus liegt vor, wenn an geschützten Bäumen Eingriffe vorgenommen werden, die auf das charakteristische Aussehen erheblich einwirken oder das weitere Wachstum beeinträchtigen. 2. Nicht unter die Verbote des Absatzes 1 fallen fachgerechte Maßnahmen zur Pflege, Erhaltung und Sicherung geschützter Bäume und zur Herstellung des notwendigen Lichtraumprofils über und an Straßen, Rad- und Fußwegen. 3. Unter die Verbote des Absatzes 1 fallen auch Einwirkungen auf den Wurzel-, Stamm- und Kronenbereich, die zur Schädigung oder zum Absterben des Baumes führen können, insbesondere durch a) Befestigung der Fläche des Wurzelbereiches mit einer wasserundurchlässigen Decke (z.b. Asphalt, Beton, einfugiges Pflaster), b) Terrainhöhenveränderungen (Abgrabungen, Ausschachtungen, Aufschüttungen) im Wurzelbereich, c) Lagern, Ausschütten oder Ausgießen von Salzen, Säuren, Ölen, Laugen, Farben oder Abwässern im Kronentraufbereich, d) Austreten von Gasen und anderen schädlichen Stoffen aus Leitungen, e) Anwendung von Unkrautvernichtungsmitteln (Herbizide), soweit sie nicht für die Anwendung im Wurzelbereich von Gehölzen zugelassen sind, f) Anbringen oder Verankern von Gegenständen an Bäumen (z.b. Hinweis- und Werbeschilder, Plakate). 6 Anordnung von Maßnahmen 1. Die Stadt Seeland kann anordnen, dass der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte eines Grundstückes bestimmte Maßnahmen zur Pflege, zur Erhaltung und zum Schutze von gefährdeten Bäumen im Sinne 1 dieser Satzung trifft; dies gilt insbesondere im Zusammenhang mit der Durchführung von Baumaßnahmen.

Seite 4 von 8 2. Die Stadt Seeland kann anordnen, dass der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte die Durchführung bestimmter Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen an geschützten Bäumen durch die Stadt Seeland oder durch von ihr Beauftragte duldet, sofern ihm die Durchführung nicht selbst zugemutet werden kann. 7 Ausnahmen und Befreiungen 1. Ausnahmen zu den Verboten des 5 sind zu genehmigen, wenn a) der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte eines Grundstückes aufgrund von Vorschriften des öffentlichen Rechts verpflichtet ist, geschützte Bäume zu entfernen oder ihren Aufbau wesentlich zu verändern, b) eine nach den baurechtlichen Vorschriften zulässige Nutzung sonst nicht oder nur unter wesentlichen Beschränkungen verwirklicht werden kann, c) von dem geschützten Baum Gefahren ausgehen und die Gefahren nicht auf andere Weise mit zumutbarem Aufwand beseitigt werden können, d) der geschützte Baum durch Altersschwäche, Schädlingsbefall oder Beschädigungen seine Schutzwürdigkeit verloren hat, e) die Beseitigung des Baumes aus überwiegendem, auf andere Weise nicht zu verwirklichendem öffentlichen Interesse dringend erforderlich ist, f) geschützte Bäume die Nutzung von Wohnräumen infolge Beschattung unzumutbar beeinträchtigen. Eine unzumutbare Beeinträchtigung liegt vor, wenn Fenster so beschattet werden, dass dahinter liegende Wohnräume bei Tageslicht nur mit künstlichem Licht benutzt werden können. Die Ausnahmevoraussetzungen sind vom Antragsteller nachzuweisen, g) geschützte Bäume Grundstücke und Gebäude so beschädigen, dass größerer Schaden zu befürchten ist. 2. Von den Verboten des 5 können im Einzelfall Befreiungen erteilt werden, wenn a) das Verbot zu einer nicht beabsichtigten Härte führen würde und eine Befreiung mit den öffentlichen Interessen vereinbar ist oder b) Gründe des allgemeinen Wohls die Befreiung erfordern. 3. Ausnahmen oder Befreiungen sind bei der Stadt Seeland zu beantragen.

Seite 5 von 8 4. Die Entscheidung über die Ausnahme oder Befreiung wird schriftlich erteilt. Sie kann mit Nebenbestimmungen verbunden werden. 8 Ersatzmaßnahmen 1. Wird auf der Grundlage 7 Abs. 1 eine Ausnahme erteilt, so hat der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte des Grundstückes auf seine Kosten für jeden entfernten geschützten Baum einen neuen Baum auf einem Grundstück im Geltungsbereich dieser Satzung zu pflanzen und zu erhalten (Ersatzpflanzung). Der Pflanztermin wird von der Stadt Seeland festgelegt. 2. Die Ersatzpflanzungen in Abhängigkeit vom Stammumfang des entfernten geschützten Baumes sind in der Anlage 1 dieser Baumschutzsatzung festgelegt. Bei Ersatzpflanzungen im öffentlichen Bereich ist die ersatzweise zu pflanzende Baumart mit der Stadtverwaltung abzustimmen. 3. Der Vollzug der Pflanzung ist der Stadt Seeland anzuzeigen. Danach erfolgt eine Abnahme. 9 Baumschutz im Baugenehmigungsverfahren 1. Wird für ein Grundstück im Geltungsbereich dieser Satzung eine Bau- bzw. Abbruchgenehmigung beantragt, so sind im Lageplan die auf dem Grundstück und den Nachbargrundstücken vorhandenen geschützten Bäume im Sinne des 4, ihr Standort, die Art, der Stammumfang in 1 m Höhe und der Kronendurchmesser einzutragen. 2. Wird die Baugenehmigung für ein Vorhaben beantragt, bei dessen Verwirklichung geschützte Bäume entfernt, geschädigt oder verändert werden sollen, so ist der Antrag auf Erlaubnis gemäß 7 Abs. 3 dem Bauantrag beizufügen. Die Entscheidung über die beantragte Erlaubnis ( 7 Abs. 4) ergeht gesondert im Baugenehmigungsverfahren; ihr Inhalt wird Bestandteil der Baugenehmigung. 3. Absatz 1 und Absatz 2 Satz 1 gelten auch für Bauvoranfragen. 10 Folgenbeseitigung 1. Wer gegen 5 dieser Satzung verstößt, ist verpflichtet, Ersatzpflanzungen entsprechend 8 dieser Satzung zu leisten. Die gleichen Verpflichtungen treffen den Eigentümer oder Nutzungsberechtigten, wenn ein Dritter in seinem

Seite 6 von 8 Auftrage, mit seiner Zustimmung oder Duldung eine nach 5 dieser Satzung verbotene Handlung begeht oder er einen Ersatzanspruch gegen den handelnden Dritten hat. 2. Die Verpflichtung zur Folgenbeseitigung besteht unabhängig von der nach 12 dieser Satzung zu ahndenden Ordnungswidrigkeit. 11 Betreten von Grundstücken Die Beauftragten der Stadt Seeland sind berechtigt, nach angemessener Vorankündigung zum Zwecke der Durchführung dieser Satzung Grundstücke zu betreten; sie sind verpflichtet, sich auf Verlangen des Grundstückseigentümers oder des Nutzungsberechtigten auszuweisen. Sofern Gefahr im Verzuge besteht, kann auf eine Vorankündigung verzichtet werden. 12 Ordnungswidrigkeiten 1. Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig a) geschützte Bäume entgegen den Verboten des 5 und ohne Ausnahmegenehmigung nach 7 entfernt, zerstört, schädigt oder ihren Aufbau wesentlich verändert, b) Anordnungen zur Pflege, zur Erhaltung oder zur sonstigen Sicherung gefährdeter geschützter Bäume gemäß 6 Absätze 1 und 2 nicht Folge leistet, c) Der Anordnung zur Pflanzung von Ersatzmaßnahmen gemäß 8 nicht bzw. nicht fristgerecht nachkommt, d) Seinen Verpflichtungen nach den 9 und 10 nicht nachkommt. 2. Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße in den Fällen des 34 Abs. 1 Nr. 5 NatSchG LSA bis zu 50.000 EUR ( 34 Abs. 2 Nr. 2 NatSchG LSA) und in den Fällen des 34 Abs. 1 Nr. 1 NatSchG LSA bis zu 10.000 EUR ( 34 Abs. 2 Nr. 3 NatSchG LSA) geahndet werden.

Seite 7 von 8 13 Inkrafttreten 1. Diese Satzung tritt am 1. Januar 2014 in Kraft. 2. Gleichzeitig treten folgende Satzungen außer Kraft: - Satzung zum Schutz des Baumbestandes in der Gemeinde Frose (Baumschutzsatzung) vom 27. Oktober 2008 - Satzung zum Schutz des Baumbestandes in der Stadt Hoym (Baumschutzsatzung) vom 14. Juni 2005 - Satzung zum Schutz des Baumbestandes in der Gemeinde Nachterstedt vom 16. Oktober 2008 - Satzung zum Schutz des Baum- und Gehölzbestandes im Gebiet der Gemeinde Schadeleben (Baumschutzsatzung) vom 14. August 2002-1. Änderung zur Satzung zum Schutz des Baum- und Gehölzbestandes im Gebiet der Gemeinde Schadeleben (Baumschutzsatzung) vom 10. Januar 2003. Stadt Seeland, den 27. November 2013 - Siegel - Meyer Bürgermeisterin

Seite 8 von 8 Anlage zur Baumschutzsatzung der Stadt Seeland vom Pflanzgrößen für Ersatzpflanzungen in Abhängigkeit von Stammumfang des geschützten Baumes Stammumfang des geschützten Baumes Stammumfang des zu pflanzenden Ersatzbaumes bis 80 cm 14 16 cm 80 100 cm 16 18 cm 100 150 cm 18 20 cm über 150 cm 20 25 cm Stadt Seeland, den 27, November 2013 - Siegel - Meyer Bürgermeisterin