FUßBALLVERBAND NIEDERRHEIN e.v. Kreis 7 Moers Schiedsrichterausschuss Hier: Regelfragenkatalog (Qualifikation Saison 2014/2015)

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Transkript:

Nr. 1 Regelfragenkatalog (Qualifikation, Saison 2014/2015) In der Halbzeitpause wechseln der Spieler mit der Nummer 5 und der Torwart die Positionen (einschließlich ihrer Trikots). Der Schiedsrichter bemerkt den Torwarttausch erst, nachdem in der zweiten Halbzeit sechs Minuten gespielt sind. Was unternimmt der Schiedsrichter? Antwort: Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel nicht. Er wartet die nächste Spielunterbrechung ab und verwarnt dann beide Spieler. Nr. 2 Bei einem Auswechselvorgang hat der Spieler, der ausgewechselt werden soll, das Spielfeld bereits verlassen und der eingewechselte Spieler das Spielfeld mit Zustimmung des Schiedsrichters betreten. Bevor das Spiel fortgesetzt wird, möchte der Trainer die Auswechslung rückgängig machen. Wie verhält sich der Schiedsrichter (mit Begründung)? Antwort: Er lässt einen Rücktausch nicht zu, da die Auswechslung mit Betreten des Spielfelds und der Zustimmung des Schiedsrichters vollzogen ist. Die Spielfortsetzung ist hierfür nicht relevant. Nr. 3 Die Gastmannschaft will auswechseln und teilt dies dem Schiedsrichter mit. Als der Ball ins Seitenaus geht, soll die Auswechslung vorgenommen werden. Der auszuwechselnde Spieler weigert sich jedoch, den Platz zu verlassen. Wie reagiert der Schiedsrichter? Antwort: Der Schiedsrichter wendet sich an den Spielführer. Wenn der Spieler trotz Intervention des Spielführers das Spielfeld nicht verlassen will, lässt der Schiedsrichter das Spiel mit Einwurf fortsetzen. Nr. 4 Ein Spieler soll ausgewechselt werden. Der neu eingewechselte Spieler hat die Zustimmung vom Schiedsrichter erhalten und möchte nun als erste Aktion einen Einwurf ausführen. Unter welchen Bedingungen ist dies möglich? Antwort: Der Spieler muss zuerst das Spielfeld, wenn auch nur kurz, betreten haben und darf dann unmittelbar danach den Einwurf ausführen. Ein Auswechselspieler wird erst dann zum Spieler, wenn er 1. die Zustimmung des Schiedsrichters erhalten und 2. das Spielfeld betreten hat. Nr. 5 Der auszuwechselnde Spieler verlässt das Spielfeld, und der neue Spieler erhält bereits die Zustimmung des

Schiedsrichters, den Platz zu betreten. Er hat aber den Platz noch nicht betreten, da der Assistent noch mit der Schuhkontrolle beschäftigt ist. Jetzt beleidigt der ausgewechselte Spieler den Schiedsrichter. Entscheidung des Schiedsrichters (mit Begründung)? Antwort: Rote Karte. Der Wechsel ist noch nicht vollzogen, die Mannschaft muss sich reduzieren. Für die vollzogene Auswechslung müssen sowohl die Zustimmung des Schiedsrichters als auch das Betreten des Platzes vorliegen. Da dies in diesem Fall nicht erfolgt ist, ist der ausgewechselte Spieler noch spielberechtigt. Das heißt, der schuldige Spieler gehört noch zum Spiel, und somit wird auch die Mannschaft auf zehn Spieler reduziert. Nr. 6 Ein Spieler wurde ausgewechselt, und der neue Spieler befindet sich bereits mit Zustimmung des Schiedsrichters auf dem Feld. Bevor das Spiel fortgesetzt wird, sieht der Schiedsrichter, wie der ausgewechselte Spieler mit einer grob unsportlichen Geste gegen seine Auswechslung protestiert. Entscheidung des Schiedsrichters (mit Begründung)? Antwort: Verweis aus der Technischen Zone mit Roter Karte. Die Mannschaft darf mit elf Spielern das Spiel weiter fortsetzen. Die Auswechslung ist mit Zustimmung des Schiedsrichters nach dem Betreten des Spielfelds vollzogen. Nr. 7 Ein Auswechselspieler läuft ohne Zustimmung während des Spiels auf das Spielfeld und erreicht den Ball kurz vor der eigenen Torlinie. Er kann den Ball nicht mehr aufhalten, sondern nur noch mit dem Fuß ins eigene Tor schlagen. Entscheidung? Antwort: Indirekter Freistoß, Verwarnung, Meldung im Spielbericht. Nr. 8 Drei Minuten nach Spielbeginn erzielt der Spieler mit der Nummer 13 des Gastvereins ein Tor. Als der Schiedsrichter das Tor notiert, stellt er fest, dass der Schütze ein nominierter Ersatzspieler ist, der von Beginn an am Spiel teilgenommen hat, ohne dass der Schiedsrichter im Vorfeld darüber verständigt wurde. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Antwort: Der Schiedsrichter erkennt das Tor an, der Spieler darf auf dem Spielfeld bleiben und muss nicht verwarnt werden. Es handelt sich nicht um einen Spielertausch im herkömmlichen Sinne und auch nicht um ein unerlaubtes Betreten. Es wurde lediglich die Meldung vor Spielbeginn an den Schieds-richter unterlassen. Über diesen Vorfall verfasst der Schiedsrichter allerdings eine Meldung im Spielbericht. Nr. 9 Ein Auswechselspieler betritt ohne Genehmigung des Schiedsrichters das Spielfeld. Seine Mannschaft

spielt somit mit einem Spieler mehr. Der Schiedsrichter bemerkt dies nicht. Kurze Zeit danach kommt es durch einen Spieler der gegnerischen Mannschaft zu einer Tätlichkeit gegen diesen Auswechselspieler. Der Schiedsrichter unterbricht daraufhin das Spiel. Erst jetzt bemerkt er, dass es sich um einen Auswechselspieler handelt. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Antwort:Er verweist den Gegenspieler des Feldes, verwarnt den Auswechselspieler und veranlasst, dass auch er das Spielfeld verlässt. Das Spiel wird mit einem indirekten Freistoß gegen die Mannschaft des Auswechselspielers dort fortgesetzt, wo sich der Ball beim Pfiff befand. Nr. 10 Die Auswechselspieler des Gastes dehnen sich hinter ihrem Tor im Bereich der Leichtathletik-Sandgrube. Während des laufenden Spiels gelangt ein Stürmer mit dem Ball in den Bereich der Torauslinie. Aus Verärgerung nimmt nun einer dieser Auswechselspieler eine Hand voll Sand und wirft sie dem Stürmer an den Körper. Antwort: Da es sich hier um ein Vergehen des Auswechselspielers handelt, kann es nur einen indirekten Freistoß dort geben, wo der Ball sich bei der Unterbrechung befand, zudem den Feldverweis mittels Roter Karte für den Werfer. Nr. 11 In der Halbzeitpause wird der Ersatztorwart für den Torhüter eingewechselt, ohne dass der Schiedsrichter davon unterrichtet wird. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit lenkt der Ersatztorwart einen Schuss über die Torlinie ins Toraus. Nun bemerkt der Schiedsrichter, dass ein neuer Torhüter auf dem Feld steht. Welche Entscheidungen trifft er (mit Begründung)? Antwort: Indirekter Freistoß und Verwarnung. Der Wechsel ist nicht vollzogen, da die Zustimmung des Schiedsrichters fehlt. Somit behält der Ersatztorwart seinen Status als Auswechselspieler. Dass er den Ball mit der Hand spielt, ist torwarttypisch und hat nichts mit der Verhinderung einer Torchance zu tun, da er durch seine Kleidung als Torwart zu erkennen ist und zudem so agiert, wie es für einen regulären Torhüter zulässig ist. Nr. 12 In der 50. Spielminute bemerkt der Schiedsrichter, als er ein Beinstellen mit Gelb bestrafen will, dass der von ihm zu verwarnende Spieler ein Auswechselspieler ist. Dieser hatte sich zu Beginn der 2. Halbzeit nicht angemeldet. Wie muss der Schiedsrichter reagieren? Antwort: Verwarnung, Gelb/Rot, indirekter Freistoß. Achtung: Entgegen der Auslegung in früheren Jahren behält ein Auswechselspieler, wenn dieser das Spielfeld ohne die Zustimmung des Schiedsrichters betreten hat, immer seinen Status.Dies gilt auch bei einem nicht gemeldeten Wechsel in der Halbzeitpause. Die Anzahl der Spieler bleibt unverändert. Das heißt, der vermeintlich ausgewechselte Spieler darf wieder mitspielen.

Nr. 13 In der Halbzeitpause wechselt die Heim-Mannschaft aus, ohne den Schiedsrichter darüber zu informieren. Der neu eingewechselte Spieler spielt kurz nach der Halbzeit einen langen Pass auf seinen Stürmer, der daraufhin ein Tor erzielt. In diesem Moment merkt der Schiedsrichter, dass es sich um den in der Halbzeit eingewechselten Spieler handelt, von dessen Einwechslung er aber nicht unterrichtet wurde. Wie verhält sich der Schiedsrichter? Antwort: Das Spiel ist mit indirektem Freistoß fortzusetzen. Der Spieler ist zu verwarnen. Eine Auswechslung ist erst dann vollzogen, wenn neben dem Betreten des Spielfelds auch die Zustimmung des Schiedsrichter vorliegt. Nr. 14 Ein Spieler wird mit einer Gelb/Roten Karte des Feldes verwiesen. Der Schiedsrichter setzt sehr schnell das Spiel fort, obwohl der Spieler sich noch hinter dem Tor auf dem Weg in Richtung Kabine befindet. Als der Ball auf das gegnerische Tor zurollt und der Torwart nicht mehr eingreifen kann, läuft dieser Spieler auf das Spielfeld und schießt den Ball weg. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Antwort: Der Schiedsrichter veranlasst, dass der Spieler den Innenraum verlässt und setzt das Spiel mit einem Schiedsrichter-Ball (auf der Torraumlinie) fort. Der Vorfall muss detailliert im Spielbericht gemeldet werden. Nr. 15 Im Zuge eines korrekt ausgeführten Zweikampfs verliert ein Spieler einen Schuh. Er läuft dem Ball nach und kann ihn nach etwa 15 Metern mit dem Fuß ins Aus schießen. Wie reagiert der Schiedsrichter? Antwort: Das Spielen des Balles ist in diesem Fall nicht mehr erlaubt, da es sich nicht unmittelbar an den Zweikampf anschließt, in dem der Spieler den Schuh verloren hat. Somit wird der Spieler mit einem indirekten Freistoß bestraft an der Stelle, wo der Ball bei der Unterbrechung war. Eine Disziplinarmaßnahme ist nicht erforderlich. Nr. 16 Unmittelbar vor der Seitenlinie, noch innerhalb des Spielfelds auf Höhe der Mittellinie, wechselt ein Spieler auf eigene Veranlassung seine Schuhe. Muss der Schiedsrichter-Assistent deshalb einschreiten? Was ist zu beachten? Antwort: Nein, nur muss er darauf achten, dass dieser Spieler sich bei der nächsten Spielunterbrechung entweder beim Schiedsrichter oder beim Schiedsrichter-Assistenten meldet, um eine Kontrolle vornehmen zu lassen.

Nr. 17 Obwohl vom Schiedsrichter-Team die Ausrüstung vor dem Spiel geprüft wurde, stellt der Schiedsrichter während des laufenden Spiels fest, dass ein Spieler einen Ring trägt. Welche Maßnahmen muss der Schiedsrichter treffen? Ist der Spieler zu verwarnen? Antwort: Der Schiedsrichter wartet die nächste Spielunterbrechung ab und fordert dann den Spieler auf, den Ring abzulegen. Der Spieler muss beim ersten Mal nicht verwarnt werden. Nr. 18 Bei einer Mannschaft mit blauen Stutzen haben drei Spieler ihre Fußgelenke sichtbar mit weißen Tapes versehen. Diese Tapes überschreiten jedoch nicht die Breite von zwei Zentimetern. Soll der Schiedsrichter dies zulassen? Antwort: Nein. Nach der Regeländerung vom 1. Juli 2012 muss der Schiedsrichter hier einschreiten. Tapes, egal wie breit sie sind, müssen künftig die Farbe der Stutzen haben. Dies soll vor allem den Assistenten die Arbeit erleichtern, zum Beispiel bei strittigen Ausbällen. In diesem Fall hätten nur blaue Tapes verwendet werden dürfen. Nr. 19 Der Spieler der Heimmannschaft lässt sich von seinem Zeugwart neue Schuhe bringen, nachdem der Schiedsrichter zuvor einen Mangel an den alten Schuhen festgestellt hat. Er will diese Schuhe nun während des laufenden Spiels auf dem Spielfeld wechseln. Antwort: Wenn ein Mangel festgestellt wurde, kann der Spieler die Schuhe nicht auf dem Spielfeld wechseln sonst schon. In der beschriebenen Situation muss er das Spielfeld verlassen und kann erst nach erfolgter Kontrolle und in der nächsten Spielunterbrechung auf das Spielfeld zurückkehren. Nr. 20 Vor Spielbeginn, auf dem Weg zwischen Kabine und Spielfeld, schlägt ein Spieler des Heimvereins seinen Gegenspieler. Der Schiedsrichter sieht diesen Vorfall. Wie hat er zu entscheiden (mit Begründung)? Antwort: Der Schiedsrichter notiert diesen Vorfall. Dennoch darf der Spieler am Spiel teilnehmen. Denn die Strafgewalt des Schiedsrichters beginnt vor dem Spiel erst mit Betreten des Spielfelds. Nr. 21 In einem Spiel der Amateur-Oberliga wird der Schiedsrichter von einem Ball im Gesicht getroffen und geht zu Boden. Er ist kurz bewusstlos. Unmittelbar darauf erzielt die Mannschaft A ein Tor. Kann dieses Tor anerkannt werden (mit Begründung)? Antwort: Ja, aber nur nach Rücksprache mit seinen Assistenten, sofern diese den weiteren Spielverlauf

beobachtet haben. In einem Spiel ohne neutrale Schiedsrichter-Assistenten ist nur der Schieds-richter-Ball möglich. Nr. 22 Weil ein Spieler nach einem vermeintlichen Foulspiel glaubt, den Pfiff des Schiedsrichters gehört zu haben, hält er den Ball mit der Hand auf. Allerdings war dies lediglich ein Pfiff von den Zuschauerrängen, den aber auch der Schiedsrichter und die anderen Akteure auf dem Spielfeld wahrgenommen haben. Jetzt erst unterbricht der Schiedsrichter das Spiel. Wie ist zu entscheiden (mit Begründung)? Antwort: Da es sich hier um einen offensichtlich störenden äußeren Einfluss handelt, der von allen Beteiligten auch klar wahrgenommen wurde, ist das Spiel mit einem Schiedsrichter-Ball an der Stelle fortzusetzen, an der der Ball zum Zeitpunkt der Unterbrechung war. Das Handspiel erfolgte erst nach dem störenden Einfluss und ist somit für die Spielfortsetzung nicht relevant. Nr. 23 Der Schiedsrichter hat wegen eines verwarnungswürdigen Foulspiels das Spiel im Mittelfeld unterbrochen und will dem schuldigen Spieler die Gelbe Karte zeigen. Dieser hat sich aber bei der Aktion so schwer verletzt, dass er auf einer Trage vom Spielfeld gebracht werden muss. Wie muss sich der Schiedsrichter jetzt verhalten? Antwort: Der Schiedsrichter soll einem auf der Trage liegenden Spieler keine Signalkarte zeigen. Er hat den Spielführer anzusprechen, diesem die Verwarnung mitzuteilen und dabei deutlich zu machen, dass diese für den verletzten Spieler zählt. Spielfortsetzung bleibt der direkte Freistoß. Nr. 24 Bei der Abwehr einer Flanke stoßen zwei Verteidiger des Heimvereins mit dem Kopf zusammen und bleiben liegen. Der Schiedsrichter unterbricht deshalb das Spiel und lässt die beiden Spieler auf dem Spielfeld behandeln. Wie ist die weitere Vorgehensweise? Antwort: Bei einem Zusammenprall von zwei Spielern derselben Mannschaft dürfen diese nach der Behandlung auf dem Spielfeld bleiben. Dies ist eine Sonderbestimmung. Spielfortsetzung erfolgt mit Schiedsrichter-Ball. Nr. 25 Ein Angreifer wird im Strafraum vom Verteidiger durch einen Tritt zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter entscheidet auf Strafstoß. Der Angreifer verlässt nach kurzer Behandlung durch einen Betreuer zur weiteren Versorgung das Spielfeld. Zeitgleich wird auch sein Torwart in der anderen Spielfeldhälfte an der Hand behandelt. Da sich dadurch die Ausführung des Strafstoßes verzögert, möchte nun dieser Spieler den Strafstoß selbst ausführen. Darf er das? Bitte die Entscheidung begründen! Antwort: Nein. Der Spieler darf erst auf das Spielfeld zurückkehren, nachdem das Spiel wieder

aufgenommen wurde. Das heißt, nach der Ausführung des Strafstoßes, und auch dann nur nach Zustimmung des Schiedsrichters. Dass der Torwart in dieser Spielruhe ebenfalls behandelt wurde, ist nicht relevant, da sich der Torwart zwar in der gleichen Spielunterbrechung, nicht aber bei einem Zusammenprall mit dem ebenfalls zu behandelnden Akteur verletzt hat. Nr. 26 Ein Spieler wird hinter der Torauslinie neben dem Tor behandelt. Mittlerweile wird das Spiel mit einem Eckstoß fortgesetzt. Der Ball gelangt wieder ins Toraus, und es gibt einen weiteren Eckstoß. Nun möchte dieser Spieler vor Ausführung des Eckstoßes von der Torauslinie wieder ins Spiel eintreten. Gestattet der Schiedsrichter dies (mit Begründung)? Antwort: Ja, wenn das Spiel schon einmal fortgesetzt worden war und es sich nicht mehr um dieselbe verletzungsbedingte Spielunterbrechung handelt, darf der Spieler während der Spielunterbrechung von überall wieder ins Spiel eintreten. Vorausgesetzt natürlich das zustimmende Zeichen des Schiedsrichters. Nr. 27 Ein verteidigender Spieler wird seit einigen Minuten hinter dem eigenen Tor behandelt. Das Spiel läuft weiter. Als der Torwart seiner Mannschaft einen Ball zum Eckstoß abwehrt, möchte der verletzte Spieler wieder am Spiel teilnehmen und meldet sich beim Schiedsrichter-Team lautstark an. Lässt der Schiedsrichter diesen Spieler von der Torlinie vor Ausführung des Eckstoßes wieder ins Spielfeld eintreten (mit Begründung)? Antwort: Der Spieler darf wieder eintreten, da es sich hier um eine Spielruhe handelt und er sich ordnungsgemäß angemeldet hat. Das Zeichen muss jedoch vom Schiedsrichter erfolgen. Nr. 28 Ein Betreuer läuft ohne das zustimmende Zeichen des Schiedsrichters auf das Spielfeld, um einen verletzten Spieler zu behandeln. Dieser hatte jedoch auf Anfrage des Schiedsrichters keinerlei Behandlung gewünscht. Muss der Spieler nun den Platz verlassen (mit Begründung)? Antwort: Nein. Der Betreuer wird allerdings vom Schiedsrichter eindeutig darauf hingewiesen, dass er ohne Zeichen des Schiedsrichters nicht den Platz zu betreten hat. Passiert dies wiederholt, so ist der Betreuer aus dem Innenraum zu verweisen. Nr. 29 Ein Angreifer wird im Strafraum vom Verteidiger durch einen Tritt zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter entscheidet auf Strafstoß. Der Angreifer verlässt nach kurzer Behandlung das Spielfeld. Da sich die Ausführung des Strafstoßes verzögert, möchte dieser Spieler den Strafstoß nun selbst ausführen. Darf er das? Bitte begründen! Antwort: Nein. Der Spieler darf erst wieder auf das Spielfeld zurückkehren, nachdem das Spiel wieder

aufgenommen wurde. Das heißt: nach der Ausführung des Strafstoßes, und auch dann nur nach Zustimmung des Schiedsrichters. Nr. 30 Ein Spieler eines Kreisligavereins ist auch gleichzeitig Trainer seiner Mannschaft. Dieser Spielertrainer wird wegen eines Handspiels auf der Torlinie mit der Roten Karte des Feldes verwiesen. Nachdem er das Spielfeld verlassen hat, setzt er sich auf die Auswechselbank und will von dort aus im Trainingsanzug seine Mannschaft coachen. Antwort: Ist ein Spieler des Feldes verwiesen, darf er keinerlei Tätigkeiten rund um dieses Fußballspiel wahrnehmen. Deshalb muss auch ein Spielertrainer den Innenraum verlassen und darf in diesem Spiel nicht weiter als Trainer tätig sein. Das Spiel wird mit dem Strafstoß fortgesetzt. Nr. 31 Nach einer korrekten Freistoß-Ausführung durch den Gastverein wird der Ball im Mittelfeld gespielt. Nun sieht der Schiedsrichter das Fahnenzeichen des Schiedsrichter-Assistenten und unterbricht das Spiel. Der Assistent teilt ihm mit, dass vor der Ausführung des Freistoßes ein Spieler des Gastvereins einem Gegner in die Beine getreten hat. Welche Maßnahmen kann der Schiedsrichter noch treffen (mit Begründung)? Antwort: Der Spieler, der getreten hat, wird mit der Roten Karte des Feldes verwiesen. Das Spiel wird jedoch mit Schiedsrichter-Ball fortgesetzt an der Stelle, wo der Ball zum Zeitpunkt der Unterbrechung war. Es kann nur noch eine Persönliche Strafe, jedoch keine Spielstrafe mehr ausgesprochen werden, da das Spiel mit Zustimmung des Schiedsrichters fortgesetzt worden war. Nr. 32 Während des laufenden Spiels sieht der Schiedsrichter-Assistent ohne es verhindern zu können dass der Trainer der Mannschaft A auf das Spielfeld läuft. Von einem Spieler der gegnerischen Mannschaft wird der Trainer heftig zu Boden gestoßen. Entscheidung (mit Begründung)? Antwort: Fahnenzeichen und Meldung an den Schiedsrichter. Dieser spricht einen Feldverweis gegen den Spieler und einen Innenraumverweis gegen den Trainer aus. Spielfortsetzung ist der Schiedsrichter-Ball, und zwar dort, wo sich der Ball bei der Unterbrechung befand, da das Betreten des Spielfelds durch den Trainer das erste Vergehen in diesem Ablauf war. Nr. 33 Ein langer Ball kommt zum Torhüter, der den Ball zwar aufnehmen könnte, ihn aber mit der Handfläche nach vorne abklatscht. Anschließend führt er den Ball mit den Füßen bis zur Strafraumlinie, nimmt ihn dort mit den Händen auf und schlägt ihn ab. Dies sieht der Schiedsrichter-Assistent. Wie hat er zu reagieren? (Hinweis: Der Schiedsrichter nimmt dieses Vergehen nicht wahr.) Antwort: Da es sich hier zweifelsfrei um ein Abklatschen zwecks Kontrolle handelt, was vom

Schiedsrichter-Assistenten auch so wahrgenommen wird, zeigt er dies offen mit der Fahne an. Der Schiedsrichter verhängt einen indirekten Freistoß gegen den Torwart dort, wo dieser den Ball das zweite Mal mit der Hand gespielt hat. Nr. 34 Ein Angreifer, der sich dem Abseits entzogen hat und deshalb außerhalb des Spielfelds steht, nimmt einen neben ihm liegenden Ersatzball auf und wirft ihn einem Gegenspieler, der sich in seinem Strafraum befindet, absichtlich heftig gegen den Körper. Der Schiedsrichter-Assistent hat den Vorfall bei laufendem Spiel im Mittelfeld gesehen. Was unternimmt das Schiedsrichter-Team? Antwort: Sofortiges Fahnenzeichen des Schiedsrichter-Assistenten. Nach Rücksprache verweist der Schiedsrichter den Angreifer mit Rot des Feldes. Das Spiel wird mit einem direkten Freistoß dort fortgesetzt, wo der Spieler stand, als er vom Ball getroffen wurde (Ausnahme Torraum). Nr. 35 Während des laufenden Spiels prallt der Ball gegen einen nicht neutralen Vereins-Linienrichter, der genau auf der Seitenlinie steht. Von dort gelangt der Ball zu einem Angreifer, der dadurch einen Angriff starten kann. Wie muss der Schiedsrichter entscheiden? Antwort:Der Vereins-Linienrichter hat eine offizielle Funktion und ist deshalb genauso zu behandeln wie der neutrale Schiedsrichter-Assistent. Der Schiedsrichter und seine Assistenten sind bekanntlich Luft. Weiterspielen ist deshalb die richtige Entscheidung. Nr. 36 Nach einer verletzungsbedingten Behandlung will der Spieler im Bereich des Assistenten auf das Spielfeld zurückkehren. Da der Schiedsrichter nicht reagiert, schickt der Assistent von sich aus den Spieler auf das Feld. Der Schiedsrichter sieht nun, dass der Spieler unerlaubt das Feld betritt, unterbricht das Spiel und verwarnt den Spieler. Wie hat der Assistent nun zu reagieren und der Schiedsrichter zu entscheiden? Antwort: Der Assistent informiert den Schiedsrichter. Es gibt Schiedsrichter-Ball, und die Verwarnung wird zurückgenommen. Die Befugnis, einem Spieler das Betreten des Spielfelds zu gestatten, hat nur der Schiedsrichter. In diesem Fall hat der Assistent eindeutig seine Kompetenzen überschritten. Der Spieler handelt in der nachvollziehbaren Annahme, das Spiel mit Erlaubnis betreten zu haben, nicht unsportlich. Nr. 37 Ein Spieler wird in der 2. Halbzeit verwarnt. Da der Schiedsrichter fälschlicherweise der Meinung ist, er habe diesen Spieler bereits in der 1. Halbzeit verwarnt, zeigt er ihm jetzt Gelb/Rot. Daraufhin beleidigt dieser Spieler den Schiedsrichter. Der Assistent hat den Vorfall erkannt und macht den Schiedsrichter auf seinen Irrtum aufmerksam. Wie reagiert der Schiedsrichter? Antwort: Zunächst Rücknahme der fälschlich gegebenen Gelb/Roten Karte, anschließend Feldverweis.

Der Schiedsrichter-Assistent muss in dieser Situation unbedingt die Spielfortsetzung verhindern. Nr. 38 Vor Beginn der zweiten Halbzeit merkt der neutrale Assistent, dass die Mannschaft A mit elf Spielern auf dem Feld steht, von denen aber keiner als Torwart gekennzeichnet ist. Wie soll er sich verhalten, wenn der Schiedsrichter gerade im Begriff ist anzupfeifen, und was ist danach vom Schiedsrichter zu veranlassen? Antwort: Der Assistent muss verhindern, dass der Anstoß erfolgt. Ein Torwart ist für die Spielfortsetzung zwingend vorgeschrieben. Somit muss ein Feldspieler sich als Torwart zu erkennen geben (Trikot) beziehungsweise ein kenntlicher Torwart für die Spielfortsetzung auf dem Spielfeld sein. Nr. 39 Der Schiedsrichter-Assistent zeigt kurz vor Spielende eine Tätlichkeit eines Spielers an. Der Schiedsrichter erkennt das Fahnenzeichen unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Welche Entscheidung hat der Schiedsrichter nach Befragung des Assistenten zu treffen? Antwort: Rote Karte, Meldung im Spielbericht. Nr. 40 Nachdem der Schiedsrichter unmittelbar vor einem Eckstoß einen Spieler verwarnt hat, will er die folgende Eckstoß-Ausführung nun pflichtgemäß mit einem Pfiff freigeben. Dieser Pfiff wird aber erst getätigt, als der Ball bereits deutlich im Spiel ist. Der Schiedsrichter hatte der Eckstoß-Ausführung den Rücken zugewandt und konnte den Vorgang nicht beobachten. Der Schiedsrichter-Assistent bemerkt den Vorfall. Wie verhält er sich? Antwort: Fahnenzeichen; Hinweis an den Schiedsrichter, dass der Pfiff nach der eigenmächtigen Spielfortsetzung durch den ausführenden Spieler erfolgt ist. Der Zeitpunkt der Spielfortsetzung war nicht regelkonform, da sie ohne Zustimmung des Schiedsrichters erfolgte. Der Eckstoß muss wiederholt werden. Nr. 41 Ein Spieler befindet sich wegen einer verletzungsbedingten Behandlung hinter der Torlinie neben dem Tor. Als sich das Spielgeschehen fernab von ihm befindet, läuft er, ohne das zustimmende Zeichen des Schiedsrichters abzuwarten, während des laufenden Spiels auf das Feld. Der Assistent erkennt dies, greift aber wegen einer Vorteil-Situation für das gegnerische Team nicht ein. Als wenig später das Spiel wegen eines Foulspiels unterbrochen wird, informiert er den Schiedsrichter über den unerlaubten Eintritt und nennt ihm die Nummer des schuldigen Spielers. Antwort: Der Schiedsrichter verwarnt diesen Spieler; der Assistent hat richtig gehandelt; das Spiel wird gemäß Unterbrechung fortgesetzt.

Nr. 42 Ein Abwehrspieler und ein Angreifer springen an der Torraumgrenze zum Ball. Trotz des sich dabei ergebenden Körperkontakts erkennt der gut postierte Schiedsrichter das erzielte Tor an. Nach einem Fahnenzeichen des Schiedsrichter-Assistenten, der ein Foul des Angreifers beim Luftkampf anzeigt, entscheidet der Schiedsrichter nun auf Freistoß für den Abwehrspieler. Haben sich Schiedsrichter-Assistent und Schiedsrichter richtig verhalten? Antwort: Der Schiedsrichter-Assistent soll nur klare, eindeutige Vergehen anzeigen. Deshalb hätte der Schiedsrichter das Fahnenzeichen ignorieren und das Tor anerkennen müssen. Nr. 43 Nach 90 Minuten zeigt der Schiedsrichter an, dass er zwei Minuten nachspielen lassen wird, da die Gäste mehrfach auf Zeit gespielt haben. Nach einer halben Minute der Nachspielzeit erzielen die Platzherren die 1:0-Führung. Darf der Schiedsrichter das Spiel nun sofort beenden (bitte begründen)? Antwort: Nein. Angezeigte Nachspielzeit muss der Schiedsrichter auch tatsächlich nachspielen lassen. Dies ist verbindlich. Er kann sie nicht verkürzen. Dagegen kann der Schiedsrichter die Nachspielzeit verlängern, falls sich weitere Zeitverzögerungen innerhalb der Nachspielzeit ereignen. Nr. 44 Ein Schiedsrichter-Ball wird vom Schiedsrichter korrekt ins Spiel gebracht. Ein Spieler der Heimmannschaft spielt den Ball, unmittelbar nachdem dieser den Boden berührt hat, zu seinem Mitspieler. Nachdem er aber sieht, dass der Pass zu kurz gespielt wurde, läuft er hinterher und spielt einen erneuten Pass, um so zu verhindern, dass der Gegner an den Ball gelangt. Entscheidung des Schiedsrichters (mit Begründung)? Antwort: Der Schiedsrichter lässt das Spiel weiterlaufen, da der Ball mit der Bodenberührung im Spiel ist. Nun darf der Spieler den Ball beliebig oft spielen. Nr. 45 In der Folge einer Spielunterbrechung lautet die Spielfortsetzung Schiedsrichter-Ball. Nachdem der Ball den Boden berührt hat, schießt der Abwehrspieler diesen direkt zu seinem Torwart. Dieser ist darüber so überrascht, dass er gar nicht reagiert und der Ball unberührt im eigenen Tor landet. Ist das Tor anzuerkennen? Und wie ist die Spielfortsetzung? Antwort: Nein. Die direkte Erzielung eines Tores (auch eines Eigentores) nach der Ausführung eines Schiedsrichter-Balls ist nicht möglich. Das Spiel wird mit einem Eckstoß fortgesetzt. Nr. 46 Bei einem Schiedsrichter-Ball, circa 20 Meter vor dem Tor der Mannschaft A, bringt der Schiedsrichter den

Ball korrekt ins Spiel, indem er ihn aus Brusthöhe fallen lässt. Der Stürmer der Mannschaft B nimmt den Ball, nachdem dieser den Boden berührt hat, volley und schießt ihn ins gegnerische Tor. Ist dieses Tor gültig? Wie lautet die Spielfortsetzung? Antwort: Nein. Nach der Regeländerung vom 1. Juli 2012 ist ein Tor, das direkt nach einem Schiedsrichter- Ball erzielt wird, nicht gültig. Das Spiel muss mit Abstoß für die Mannschaft A fortgesetzt werden. Hinweis: Hätte der Spieler sich jedoch den Ball einmal vorgelegt und dann ein Tor erzielt, wäre es gültig, da das Wort direkt sich hier auf den unmittelbaren Torschuss bezieht. Nr. 47 Der Schiedsrichter muss das Spiel mit einem Schiedsrichter-Ball fortsetzen. Die Spieler einer Mannschaft haben jedoch keinerlei Interesse beim Schiedsrichter-Ball zugegen zu sein und weigern sich, an der Ausführung teilzunehmen. Welche Entscheidung trifft der Schiedsrichter? Antwort: Er lässt den Ball aus Brusthöhe an der Stelle fallen, an der das Spiel unterbrochen wurde und führt somit diesen Schiedsrichter-Ball aus. Es ist nicht vorgeschrieben, wie viele Spieler generell und wie viele Spieler von einer Mannschaft daran teilnehmen müssen. Nr. 48 Der Angreifer mit der Nr. 10 steht etwa zwölf Meter vom Tor entfernt und etwa vier Meter hinter einem Abwehrspieler im Abseits, als der Ball von einem Mitspieler lang in seine Richtung gespielt wird. Der Spieler mit der Nr. 10 läuft in Position, greift dabei den Verteidiger aber nicht an, setzt ihn auch nicht unter Druck. Der Abwehrspieler versucht im Wissen um den gegnerischen Spieler hinter ihm den Ball zu klären und schießt ein Eigentor. Wie entscheidet der Schiedsrichter (mit Begründung)? Antwort: Tor, Anstoß. Die Abseitsposition der Nr. 10 ist nicht strafbar, da er weder dem Torwart die Sicht nahm, noch den Gegner in einen Zweikampf verwickelte. Nr. 49 Unmittelbar vor dem Tor wehrt der Abwehrspieler in höchster Not einen Schuss mit Spreizschritt von der Torlinie ab. Der Torwart befindet sich auf Höhe des Elfmeterpunkts. Der Ball gelangt zu einem im Abseits stehenden Angreifer, der unmittelbar darauf ein Tor erzielt. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Antwort: Indirekter Freistoß wegen Abseits. Der Ball wird zwar bewusst durch den Abwehrspieler gespielt und gelangt zum Angreifer. Jedoch sprechen wir hier von einer Torabwehraktion des Verteidigers, bei der er dem Torwart gleichgestellt ist. Nr. 50 Ein scharf geschossener Ball auf das Tor wird vom Torwart mit einer Faustabwehr zum abseits stehenden Spieler geboxt. Dieser nimmt den Ball an, jeder rechnet mit dem Abseitspfiff. Muss der Schiedsrich-

ter in diesem Fall auf Abseits entscheiden? Antwort: Ja. Der Ball wird vom Torwart abgewehrt, der Angreifer zieht aus seiner Abseitsposition einen Vorteil. Nr. 51 Der Torwart von Mannschaft A ist bekannt dafür, dass er sehr weite Abstöße ausführt. Die Mannschaft B weiß dies und stellt beim Abstoß zwei gegnerische Spieler bei der Ballabgabe in Abseitsposition. Einer der beiden erhält nun den Ball und kann ein Tor erzielen. Entscheidung des Schiedsrichters? Antwort: Tor. Anstoß. Beim Abstoß ist das Abseits aufgehoben. Nr. 52 Ein Angreifer hat das Spielfeld verlassen, um sich einer möglichen Abseitsposition zu entziehen. Da jedoch der Ball weiter im Strafraum gespielt wird, kann er es nicht abwarten und kehrt frühzeitig wieder auf das Spielfeld zurück. Antwort: Der Schiedsrichter entscheidet auf indirekten Freistoß, wo sich der Ball bei der Unterbrechung befand. Der Spieler ist zu verwarnen, da es sich hier nicht um ein Wiederaufleben seiner Abseitsposition, sondern um unerlaubtes Betreten des Spielfelds handelt. Nr. 53 Ein Ball rollt auf das leere Tor zu. Ein Abwehrspieler, der verletzungsbedingt hinter der Torlinie behandelt wird, läuft auf das Spielfeld. Er versucht, den Ball vor Überschreiten der Torlinie mit dem Fuß aufzuhalten. Dabei berührt er zwar den Ball, kann jedoch den Torerfolg nicht verhindern. Ist dieses Tor gültig (mit Begründung)? Und wie verfährt der Schiedsrichter mit diesem Spieler (mit Begründung)? Antwort: Tor, Anstoß. Die Vorteil-Bestimmung kann hier angewendet werden, da es sich nicht um einen Auswechselspieler, sondern um einen verletzten Spieler handelt. Für das unsportliche Betreten des Spielfelds spricht der Schiedsrichter eine Verwarnung aus. Nr. 54 Bei einem Zweikampf rutschen Angreifer und Verteidiger über die Torlinie neben dem Tor ins Aus. Der Ball bleibt im Spiel. Der Stürmer kommt zuerst wieder auf die Beine und will den Ball im Bereich der Eckfahne erreichen. Der Verteidiger hält ihn jedoch, noch außerhalb des Spielfelds, an der Hose fest und verhindert, dass der Stürmer an den Ball gelangt. Wie entscheidet der Schiedsrichter (mit Begründung)? Antwort: Das Spiel wird mit einem Schiedsrichter-Ball fortgesetzt, da das Vergehen außerhalb des Spielfelds passiert und beide Spieler unabsichtlich bei einem Zweikampf über die Torlinie geraten sind. Der Verteidiger wird für das Halten verwarnt, da es in unsportlicher Absicht geschieht.

Nr. 55 Nach einem Stürmerfoul in der Nähe der Torlinie hält der Angreifer den Ball fest. Dadurch verhindert er kurz vor Ende des Spiels die Ausführung des Freistoßes. Deshalb läuft ein Auswechselspieler, der sich hinter dem Tor warm macht, auf das Spielfeld und will dem Angreifer den Ball aus den Händen reißen. Wie muss der Schiedsrichter entscheiden (mit Begründung)? Antwort: Die Spielfortsetzung ist und bleibt der direkte Freistoß. Jedoch sind sowohl der Angreifer, der die schnelle Spielfortsetzung verhindert, als auch der Auswechselspieler, weil er unerlaubt das Spielfeld betritt, zu verwarnen. Nr. 56 Nachdem ein Spieler ein Tor erzielt hat, läuft er bis zur Seitenlinie, zieht sein Trikot soweit über den Kopf, dass das gesamte Gesicht verdeckt ist. Wie reagiert der Schiedsrichter? Antwort: Der Spieler ist zu verwarnen, da diese Art des Torjubels nach dem Regelwerk als Unsportlichkeit zu werten ist. Nr. 57 Freistoß 25 Meter zentral vor dem gegnerischen Tor. Unmittelbar nach der Freistoß-Ausführung springt im Strafraum ein Verteidiger in der Mauer hoch und wehrt den Torschuss mit dem auf Kopfhöhe gehaltenen Arm ab. Entscheidung des Schiedsrichters? Antwort: Strafstoß wegen absichtlichen Handspiels. Da der Verteidiger mit dem Handspiel einen Torschuss abwehrte, muss der Spieler zusätzlich verwarnt werden. Nr. 58 Der Angreifer sieht, dass er einen hohen Flankenball mit dem Kopf nicht mehr erreichen kann. Er nimmt deshalb die Hand zur Hilfe und boxt den Ball ins Tor. Der Schiedsrichter hat den Vorgang genau gesehen. Entscheidungen? Antwort: Direkter Freistoß, Verwarnung. Da der Spieler den Schiedsrichter auf unsportliche Weise zu täuschen versucht und die Hand zur Hilfe nimmt, um ein Tor zu erzielen, muss er verwarnt werden. Nr. 59 Die Behandlung des verletzten Torwarts dauert so lange, dass er da kein Ersatztorwart verfügbar ist außerhalb des Spielfelds weiter behandelt wird. Seinen Platz nimmt ein entsprechend gekleideter Feldspieler ein. Wenig später läuft der behandelte Torwart ohne Zustimmung des Schiedsrichters auf das Feld und hält den Ball mit der Hand vor Überschreiten der Torlinie auf. Wie ist zu entscheiden?

Antwort: Strafstoß und Feldverweis. Der behandelte Torwart verstößt gegen zwei Regel-Bestimmungen: Er betritt ohne Zustimmung des Schiedsrichters das Feld und spielt danach zur Verhinderung eines Tores den Ball absichtlich mit der Hand. Da er noch zur Mannschaft und zum Spiel gehört, ist von zwei Vergehen das schwerere, also das Handspiel zur Torverhinderung, zu bestrafen. Nr. 60 Während des laufenden Spiels läuft ein Trainer auf das Spielfeld. Von einem Spieler der gegnerischen Mannschaft wird er dabei auf dem Spielfeld heftig zu Boden gestoßen. Nun unterbricht der Schiedsrichter das Spiel. Wie muss entschieden werden? Antwort: Das Spiel ist mit einem Schiedsrichter-Ball fortzusetzen, da zuerst der Einfluss von außen erfolgte, nämlich das Betreten des Spielfelds durch den Trainer. Danach kommt es zu dem Umstoßen des Trainers. Hierfür erhält der Spieler die Rote Karte. Der Trainer ist aus dem Innenraum zu verweisen. Nr. 61 Während des laufenden Spiels beleidigt der Trainer einen Spieler der gegnerischen Mannschaft. Deshalb nimmt dieser Spieler, der sich auf dem Spielfeld befindet, seinen Schienbeinschoner und wirft ihn gegen den Körper des Trainers. Der Schiedsrichter hat beide Vorgänge wahrgenommen und unterbricht das Spiel. Entscheidungen? Antwort: Das Spiel ist mit einem Schiedsrichter-Ball fortzusetzen, da zuerst die Beleidigung des Trainers erfolgte. Der Spieler ist mit der Roten Karte des Feldes zu verweisen. Der Trainer muss den Innenraum verlassen. Nr. 62 Nach einem Zweikampf direkt an der Seitenlinie kommt der Verteidiger außerhalb des Spielfelds spektakulär zu Fall. Der Angreifer bleibt am Ball. Da der Schiedsrichter hier kein Foul erkannt hat, bleibt sein Pfiff aus. Deshalb tritt nun der Verteidiger, der noch außerhalb des Spielfelds liegt, dem Angreifer innerhalb des Spielfelds von hinten in die Beine. Entscheidung? Antwort: Feldverweis und direkter Freistoß für den Angreifer. Ein Kontaktvergehen gegen den Gegner wird immer am Ort des Kontakts bestraft. Nr. 63 Ein Abwehrspieler spuckt aus seinem Strafraum heraus einen Gegenspieler an. Dieser befindet sich auf dem Spielfeld, aber außerhalb des Strafraums. Wie reagiert der Schiedsrichter? Antwort: Direkter Freistoß und Feldverweis. Hier ist entscheidend, wo der Spieler getroffen wird oder getroffen werden sollte.

Nr. 64 Bei einem Zweikampf an der Strafraumlinie kommen zwei Gegenspieler zu Fall. Da der Schiedsrichter nicht pfeift, nimmt der Abwehrspieler, der außerhalb des Strafraums liegt, den Ball aus Verärgerung in die Hand und wirft ihn in heftiger Weise nach dem Gegner, der knapp innerhalb des Strafraums liegt. Er verfehlt jedoch diesen Spieler. Daraufhin unterbricht der Schiedsrichter das Spiel. Wie entscheidet der Schiedsrichter (mit Begründung)? Antwort: Strafstoß und Feldverweis. Werden zwei Vergehen von einer Mannschaft verübt, ist das schwerere Vergehen zu bestrafen. Ob der Spieler getroffen wird oder nicht, ist in diesem Fall un-erheblich, hier ist auch der Versuch strafbar. Nr. 65 Nach einer Tätlichkeit wurde ein Spieler des Feldes verwiesen und das Spiel fortgesetzt. Als sich der des Feldes verwiesene Spieler in Richtung Kabine begibt, läuft er an der Seitenlinie entlang. Ein Gegenspieler im Spielfeld, der gerade an ihm vorbeiläuft, wird jetzt von ihm von der Aschenbahn aus angespuckt. Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel. Antwort: Schiedsrichter-Ball und Meldung des Vorfalls. Mehr kann der Schiedsrichter in diesem Fall nicht unternehmen, da der Spieler ja bereits die Rote Karte gesehen hat. Nr. 66 Während eines Spiels in den Wintermonaten wirft ein Spieler, der sich auf dem Feld befindet, mit einem Schneeball nach dem Trainer des Gegners. Er trifft ihn nicht. Wie muss der Schiedsrichter reagieren? Antwort: Feldverweis. Das Spiel ist mit einem indirekten Freistoß dort fortzusetzen, wo sich der Ball zum Zeitpunkt des Wurfs befand. Nr. 67 Infolge eines Zweikampfs nahe der Außenlinie geraten zwei Spieler über die Seitenlinie. Der Schiedsrichter sieht nun, wie beide Spieler auf der Aschenbahn aneinandergeraten und sich schließlich schlagen. Hierbei schlägt der Spieler des Heimvereins zuerst. Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel. Wie entscheidet er (mit Begründung)? Antwort: Feldverweis gegen beide Spieler mit der Roten Karte. Wer hier zuerst schlägt, ist egal. Das Spiel wird mit Schiedsrichter-Ball dort fortgesetzt, wo sich der Ball bei der Unterbrechung befand, da beide Spieler im Zuge eines Zweikampfs über die Außenlinie gerieten. Sie haben somit nicht unerlaubt das Spielfeld verlassen. Und die eigentlichen Vergehen der beiden Spieler fanden außerhalb des Spielfelds statt.

Nr. 68 Ein Auswechselspieler betritt unangemeldet das Spielfeld. Während der Ball im Spiel ist, schlägt ihm ein Gegenspieler mit der Faust ins Gesicht. Was macht der Schiedsrichter? Antwort: Der Schiedsrichter verweist den Gegenspieler wegen Schlagens des Feldes und verwarnt den Auswechselspieler, weil er das Spielfeld unerlaubt betreten hat. Das Spiel wird mit einem indirekten Freistoß an der Stelle fortgesetzt, an der sich der Ball bei der Unterbrechung befand. Bei zwei Vergehen zweier verschiedener Parteien zählt für die Spielfortsetzung immer das erste. Nr. 69 Ein verletzter Spieler wartet nach seiner Behandlung in Höhe der Mittellinie auf das Zeichen zum Wiedereintritt. Als sich das Spielgeschehen in seinen Bereich verlagert, läuft er ohne die Zustimmung des Schiedsrichters auf das Feld. Bevor der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen kann, wird er von einem Spieler der gegnerischen Mannschaft verwarnungswürdig am Trikot gehalten. Jetzt unterbricht der Schiedsrichter. Welche Entscheidungen sind erforderlich? Antwort: Das Spiel ist mit einem indirekten Freistoß fortzusetzen, und beide Spieler sind zu verwarnen. Das erste Vergehen ist das unerlaubte Wiedereintreten ins Spielfeld. Deshalb wird dieses mit der Spielstrafe geahndet. Das zweite Vergehen der anderen Mannschaft zieht somit keine Spielstrafe nach sich, wird jedoch aufgrund des unsportlichen Haltens ebenfalls mit Gelb bestraft. Nr. 70 Der Schiedsrichter sieht, wie ein Spieler während des laufenden Spiels unerlaubt das Spielfeld verlässt und dann einem Spieler auf der gegnerischen Auswechselbank einen Schlag gegen die Brust versetzt. Wie reagiert er? Antwort: Indirekter Freistoß und Feldverweis. Natürlich ist der Schlag das schwerere Vergehen. Da er aber außerhalb des Feldes stattfindet, hätte er als Spielstrafe nur einen Schiedsrichter-Ball zur Folge. Die härtere Bestrafung ist in diesem Fall also der indirekte Freistoß wegen des Verlassens des Feldes. Der Feldverweis für den Spieler ist selbstverständlich. Nr. 71 Beim Spielstand von 2:1 für die Heim-Mannschaft rollt der Ball, nachdem der Torwart ausgespielt wurde, allein auf das gegnerische Tor zu. Ein Auswechselspieler, der sich hinter dem Tor warm macht, sieht die Situation, läuft auf das Spielfeld und versucht, den Ball etwa zwei Meter vor der Torlinie wegzuschlagen. Dabei berührt er den Ball zwar, kann aber nicht verhindern, dass dieser ins Tor geht. Wie ist zu entscheiden? Antwort: Kein Vorteil möglich. Verwarnung und indirekter Freistoß. Entscheidend ist hier, dass wir bei einem Auswechselspieler in Verbindung mit einem Spielen des Balles nicht die Möglichkeit haben, auf

Vorteil zu entscheiden. Nr. 72 Ein Spieler wurde auf der den Trainerbänken gegenüberliegenden Seite verletzungsbedingt außerhalb des Spielfelds behandelt und dann gegen einen Auswechselspieler ausgetauscht. Auf dem Weg zurück zu den Auswechselbänken läuft er hinter dem eigenen Tor vorbei. Als sein Torwart ausgespielt wird, und der Ball auf das leere Tor fliegt, läuft er auf das Spielfeld und verhindert ein sicheres Tor, indem er den Ball kurz vor Überschreiten der Torlinie mit der Hand aufhält. Antwort: Indirekter Freistoß auf der Torraumlinie und Feldverweis mittels Roter Karte. In diesem Fall ist es egal, ob es sich um einen bereits ausgewechselten oder einen noch einzuwechselnden Spieler handelt. Spielfortsetzung ist immer ein indirekter Freistoß. Rot deshalb, weil er mit einem Vergehen nach Regel 12 das Tor verhindert. Stoppt er den Ball mit dem Körper oder einem Fuß, gibt es nur eine Verwarnung! Nr. 73 Ein Spieler läuft mit dem Ball am Fuß im Mittelfeld in Richtung gegnerisches Tor. Dabei wird er von seinem Gegenspieler auf Höhe der Mittellinie taktisch kurz festgehalten. Der Schiedsrichter sieht jedoch, dass der Spieler sich befreien kann und nun unbedrängt einen Angriff startet. Wie ist zu entscheiden? Und ist der Spieler nachträglich zu verwarnen? Antwort: Vorteil. Weiterspielen. Keine Verwarnung. Nr. 74 Ein Verteidiger spielt den Ball unbedrängt mit dem Fuß seinem kurz vor der Torlinie stehenden Torwart zu. Dieser kann ein Tor nur dadurch verhindern, dass er den Ball mit der Hand aufhält. Wie muss der Schiedsrichter in diesem Fall entscheiden (mit Begründung)? Antwort: Indirekter Freistoß wegen unerlaubten Spielens mit der Hand durch den Torwart nach einem Zuspiel mit dem Fuß. Keinesfalls liegt eine unerlaubte Torverhinderung vor, da es sich hier um ein technisches Regelvergehen handelt und nicht um eine sogenannte Notbremse. Nr. 75 Der Angreifer ist durch und hat nur noch den gegnerischen Torwart vor sich. Der kommt aus seinem Tor heraus und wirft sich dem Angreifer innerhalb des Strafraums in torwarttypischer Manier entgegen. Dabei verfehlt er den Ball knapp mit den Händen und bringt stattdessen den Angreifer zu Fall. Wie muss der Schiedsrichter in diesem Fall entscheiden (Begründung)? Antwort: Strafstoß und Feldverweis. Der Torwart vereitelt durch seinen Einsatz eine 100-prozentige Torchance. Ungeachtet dessen, dass der Torwart versuchte, den Ball zu spielen, ist er wie ein Feldspieler zu behandeln und wird demzufolge wegen der Notbremse des Feldes verwiesen. (Begründung)

Nr. 76 Der Torwart hat einen hohen Flankenball sicher gefangen und will nun einen Abschlag ausführen. Nachdem der Ball seine Hände verlassen hat, jedoch bevor er ihn mit dem Fuß tritt, geht ein Angreifer dazwischen und angelt ihm den Ball mit dem Fuß weg. Der Torwart läuft nun dem Angreifer hinterher und tritt ihm aus Verärgerung von hinten in die Beine, ohne den Ball spielen zu können. Wie entscheidet der Schiedsrichter (mit Begründung)? Antwort: Indirekter Freistoß für die Mannschaft des Torwarts und Feldverweis gegen den Torwart. Ausschlaggebend für die Spielfortsetzung bei zwei Vergehen von zwei unterschiedlichen Parteien ist immer das erste. Nr. 77 Ein Abschlag des einen Torhüters gelangt direkt zu seinem Kollegen auf der gegenüberliegenden Seite, der den Ball zwar ohne Probleme aufnehmen könnte, ihn aber mit der Handfläche nach vorne abklatscht. Anschließend führt er den Ball mit den Füßen bis zur Strafraumlinie, nimmt ihn dort mit den Händen auf und schlägt ihn ab. Wie reagiert der Schiedsrichter? Antwort: Da es sich hier zweifelsfrei um ein Abklatschen zwecks Kontrolle handelt, verhängt der Schiedsrichter einen indirekten Freistoß gegen den Torwart. Dieser wird an der Stelle ausgeführt, an der der Torwart den Ball das zweite Mal mit der Hand spielt. Nr. 78 In welchen Fällen muss der Schiedsrichter einen Freistoß durch Pfiff freigeben? Antwort: In folgenden Situationen ist ein Pfiff notwendig: Bei Freistößen, wenn die Mauer auf die vorgeschriebene Distanz beordert wurde. Bei Freistößen nach einer Gelben oder Roten Karte. Bei Freistößen, denen eine Verletzung mit Behandlung auf dem Spielfeld vorausgegangen ist. Bei Freistößen, die nach einer Auswechslung ausgeführt werden. Nr. 79 Welche Entscheidung trifft der Schiedsrichter, wenn ein Spieler von außerhalb des Strafraums einen direkten Freistoß ins eigene Tor schießt (mit Begründung)? Antwort: Er entscheidet auf Eckstoß für die gegnerische Mannschaft, da aus einem Vorteil nicht unmittelbar ein Nachteil entstehen kann. Hätte aber der Torwart den Ball noch berührt, wäre das Tor gültig, da der Nachteil nicht unmittelbar entstanden ist. Nr. 80

Der Schiedsrichter entscheidet auf Freistoß für die verteidigende Mannschaft in Höhe des Strafstoßpunkts. Der Verteidiger führt den Freistoß schnell aus und schießt dabei den Schiedsrichter an, der sich zwei Meter außerhalb des Strafraums befindet. Vom Schiedsrichter prallt der Ball zurück, am eigenen Torwart vorbei, ins Tor. Wie entscheidet der Schiedsrichter (mit Begründung)? Antwort: Eckstoß. Aus einem Freistoß kann nicht unmittelbar ein Eigentor erzielt werden. Der Treffer zählt deshalb nicht. Nr. 81 Ein Abwehrspieler spielt bei einem Freistoß, 25 Meter vor dem eigenen Tor, den Ball zu seinem Torwart zurück. Als er sieht, dass der Torwart zu spät kommt und ein gegnerischer Angreifer den Ball erreichen wird, läuft der Freistoßschütze zum Ball, erreicht ihn auch vor dem Angreifer, kann das Leder aber nur noch ins eigene Tor schießen. Welche Entscheidung muss der Schiedsrichter treffen? Antwort: Tor, Anstoß. Das zweimalige Spielen des Balles stellt zwar eine Regelwidrigkeit dar, aber im Sinne der Vorteilsanwendung ist auf Tor zu entscheiden. Diese Vorteilsanwendung ist möglich und richtig, weil nach der Freistoß-Ausführung der Ball korrekt im Spiel war. Nr. 82 Bei einem indirekten Freistoß wird der Ball vom ausführenden Spieler ganz kurz angetippt. Der Ball bewegt sich nur minimal nach hinten und wird dann von einem anderen Spieler zum Torerfolg verwandelt. Erkennt der Schiedsrichter diesen Treffer an (mit Begründung)? Antwort: Ja. Bereits vor einigen Jahren wurde die Regel 13 dahingehend geändert, dass der Ball nicht mehr den Weg seines Umfangs zurücklegen, sondern nur berührt werden muss und sich dabei zwangsläufig auch bewegt. Damit ist der Ball regelgerecht im Spiel. Nr. 83 Indirekter Freistoß für die angreifende Mannschaft innerhalb des gegnerischen Strafraums. Bei der Ausführung vergisst der Schiedsrichter, den Arm zu heben. Der Ball wird vom Angreifer seitlich zu einem Mitspieler gespielt, der ein Tor erzielt. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Antwort: Tor, Anstoß. Das Tor ist gültig, da der Ball ohnehin abgespielt wurde und es somit nicht relevant ist, ob der Schiedsrichter den Arm gehoben hat oder nicht. Wäre der Ball direkt ins Tor geschossen worden, hätte der Freistoß wiederholt werden müssen. Nr. 84 Der Schiedsrichter hat wegen Reklamierens einen indirekten Freistoß für die angreifende Mannschaft verhängt. Er vergisst, bei der Ausführung den Arm zu heben. Der Ball wird nun aufs Tor geschossen, aber vom Torwart noch über die Latte gelenkt. Wie entscheidet der Schiedsrichter (mit Begründung)?

Antwort: Eckstoß. Wäre der Ball ins Tor gegangen, hätte es eine Wiederholung des Freistoßes gegeben, da hier ein Fehler des Schiedsrichters vorliegt und dieser unmittelbar zu einem gravierenden Nachteil geführt hätte. In dem Moment, in dem der Ball vom Torwart abgelenkt wird, bleibt es aber beim Eckstoß. Nr. 85 Ein Freistoß wird schnell ausgeführt. Ein Gegenspieler, der weniger als 9,15 Meter vom Ball entfernt ist, sich aber bereits von diesem entfernt, wird vom ausführenden Spieler angeschossen. Welche Entscheidung trifft der Schiedsrichter (mit Begründung)? Antwort: Weiterspielen. Der ausführende Spieler hat sich für die schnelle Ausführung entschieden. Der Gegenspieler wird beim Verlassen des Freistoßorts angeschossen, hat dabei aber nicht aktiv auf die Ausführung eingewirkt. Deshalb ist er nicht zu bestrafen. Nr. 86 Direkter Freistoß für die angreifende Mannschaft zwischen Eckfahne und Strafraumlinie. Bevor der Ball nach Freigabe durch den Schiedsrichter im Spiel ist, verkürzt ein Verteidiger die Distanz. Dabei wehrt er den auf das Tor geschossenen Ball innerhalb des Strafraums durch ein absichtliches Handspiel ab. Wie entscheidet der Schiedsrichter (mit Begründung)? Antwort: Strafstoß, Verwarnung. In diesem Fall zählt das schwerere Vergehen. Die Verwarnung ist auszusprechen, da der Ball aufs Tor geschossen wurde. Nr. 87 Bei der Strafstoß-Ausführung täuscht der Schütze den Torwart, indem er den Anlauf etwa zwei Meter vor dem Ball unterbricht. Dann schießt er den Ball auf das Tor, dieser prallt vom Pfosten zurück und wird von einem Mitspieler, der erst nach der Strafstoß-Ausführung in den Strafraum gelaufen war, gespielt. Wie muss der Schiedsrichter sich verhalten? Antwort: Weiterspielen. Täuschen, das nicht unmittelbar bei der eigentlichen Ausführung (dem Stoß) passiert, ist erlaubt. Nr. 88 Der Torhüter bewegt sich vor dem Strafstoß mit beiden Füßen auf der Linie hin und her und wedelt mit den Armen, um so den ausführenden Spieler zu irritieren. Lässt der Schiedsrichter dies zu? Antwort: Ja. Solange der Torwart nicht die Linie verlässt und sich mit dem Gesicht zum Schützen auf der Linie befindet, ist dies eine erlaubte Spielweise.