MERKBLATT Atelier Strebel AG Atelier Strebel SA Bücherstütze - Schonung der Einbände und mehr Lesekomfort Das hier Bücherstütze vorgestellte besteht System aus 6 wer zum Stützen der Deckel benötigt. Mit einer Vorhangbleischnüren (5) wer die leichten Seiten offen gehalten. Bei Büchern mit festem Schaumstoffteilen. Je nach Format der Bücher wer andere Gössen verwendet. Rücken (Leder klebt fest auf dem Rücken und Die macht beim Öffnen die Rundung des Rückens Bücherstützen sind in drei Grössen erhältlich. nach innen mit) legt man das Rückenteil (4) Jede Grösse kann auch einzeln bestellt wer. aus Schaumstoff in Zwischenraum der (siehe am Schluss Masse für die Bestellung der Seitenkeile (3), um Buchrücken zu stützen Bücherstützen). Bücherstützen schonen die und dadurch die Spannung auf die Bindung zu Bindung der Einbände in dem sie verhindern, reduzieren. dass die Bücher 180 geöffnet wer. Wer Wie bei vielen konservatorischen Massnahmen historische Bücher 180 geöffnet enstehen ist die korrekte Umsetzung entscheid sonst aufgrund der gealterten Einbandmaterialien besteht die Gefahr, dass sie sich ins Gegenteil Schä. verkehrt! Die Teile der Bücherstütze Bei der Bücherstütze ist insbesondere die Korrekte Anwendung des Rückenteils (4) zu beachten. Was muss bei der Benützung der Bücherstützen beachtet wer? Die Bücherstütze wird wie in Abbildung 2 zusammengestellt. Abb. 1 Der Aufbau der Bücherstütze (Abb. 1): Der Grundkeil (1) neigt sich in einem Winkel von 20 zum Leser. Dadurch ist das Lesen weniger anstrengend. Auf dem Grundkeil (1) liegen zwei Seitenkeile (3), welche die Buchdeckel stützen. Zwischen Seitenkeilen (3) liegt das Rückenteil (4). Zwei Abb. 2 bis drei rechteckige Schaumstoffteile (2) 1
Abb. 5 Abb. 3 Buchrücken historischer Bücher bewegen sich Verwendung der Bücherstütze bei Rücken, beim Öffnen entweder nach innen (konkav) die nach innen (konkav) öffnen (Abb. 4): oder nach aussen (konvex), siehe Abbildung 3. Das obere Buch in der Abbildung 3 öffnet sich WICHTIG! Das dünne Rückenteil (Abb. 5 nach weisser Pfeil) wird zwischen die bei innen sogenannten (konkav), festen es weist Rücken auf. einen Seitenkeile (Abb. 1 Punkt 3) gelegt. Das Einbandmaterial biegt sich mit dem Rücken nach innen (Abb. 4). und wird durch das Rückenteil gestützt. Abb. 5 Ein geöffnetes Buch, das auf Seitenkeilen liegt, steht nicht unter Spannung. Der Bequemlichkeit der Benützer dient der unterste Abb. 4 Keil, der sich mit einem Neigungswinkel von Das untere Buch in der Abbildung 3 öffnet etwa 20 zum Leser neigt (Abb.1, Teil 1). Bei sich nach aussen (konvex), es weist einen der Benutzung der Bücherstütze bleiben alle hohlen Rücken auf. Das Einbandmaterial Teile biegt sich mit dem Rücken nach aussen (Abb. Schaumstoffteilen (Abb. 5). Bei dieser Einbandtechnik wird das derselben Rückenteil der Buchstütze weggelassen! Schaumstoffteile müssen beim Blättern im ausser Position. 1 Punkt Die 2) in 2
Buch immer wieder verschoben wer, sie liegen auf bei Seitenkeilen. Es ist wichtig, dass die Schaumstoffteile (Abb. 1, Punkt 2) beim Lesen des Buches immer wieder verschoben wer müssen. Dünne Bücher (ca. weniger als 4cm dick) benötigen keine Schaumstoffteile, dicke Bücher benötigen bis zu drei davon. Abb. 8 Abb. 6 Zu Beginn dieses Buches sind Abb. 9 zwei Gegen das Ende des Buches ist nur noch ein rechteckige Schaumstoffteile nötig (Abb. 6). Schaumstoffteil nötig (Abb. 9). Abb. 7 Abb. 10 Sind einige Lagen geblättert, ist nur noch ein Am Schaumstoffteil nötig (Abb. 7). Schaumstoffteile nötig (Abb. 10). Ist das Buch in der Mitte geöffnet, wird kein Verwendung der Bücherstütze bei Rücken, rechteckiger Schaumstoffteil benötigt (Abb. 8). die nach aussen (konvex) öffnen (Abb. 12) Der Rücken wölbt sich über die Rückenstütze Zwischen und ist vollständig gestützt. Zwischenraum freigelassen, welcher der Dicke Ende des Buches Seitenkeilen sind wird zwei ein 3
des geschlossenen Buches entspricht (Abb. 11 Bücherstützen eignen sich auch hervorragende weisser Pfeil). In diesem Zwischenraum für die dicken und schweren Ausstellungs- können sich die hohlen Rücken der Bücher kataloge des 20. Jh. Diese weisen oft nur einen nach aussen wölben. Dies sind vor allem Umschlag als Einband auf und sind extrem Pergamenteinbände vor 1800 und Einbände gefährdet. Sie gehören in die Kategorie der des 19. und 20. Jh. sich nach aussen wölben Rücken und müssen demzufolge auf einem Rückenteil auf der Bücherstütze konsultiert wer (Abb. 14 15) Abb.11 Abb. 14 Abb. 12 Der Einbandrücken öffnet nach aussen (roter Pfeil), der Buchblockrücken (gelber Pfeil) nach Abb. 15 innen Abb. 12). Der Einsatz von Bücherstützen im Lesesaal und im internen Gebrauch ist vor allem auch Traditionelle Bücherstützen aus Holz wie man für schwere grossformatige Bücher oder solche sie manchmal in Bibliotheken und Archiven mit einem schwachen Einband (Abb. 15) eine findet weisen einen viel zu steilen Winkel auf der wirksamsten präventiven Massnahmen. Es und sollten nicht verwendet wer. Der macht aus konservatorischer Sicht keinen Sinn, Buchblock zieht bei solchen Bücherstützen abzuwarten bis Schä eingetroffen sind, um stark nach unten und verursacht Zug und erst Spannung auf Heftung und die Deckelgelenke. Interessanterweise wer solche Massnahmen dann Bücherstützen einzusetzen. 4
in der Regel nicht für moderne Bestände eingesetzt. Insbesondere Bücher aus der Zeit ab 1850 bis heute sollten besonders sorgfältig benutzt wer, weil sowohl die Materialien wie auch die Bindetechniken massiv schlechter sind als in früheren Jahrhunderten und oft schon stark gealtert sind. Entgegen einer oft gehörten Meinung sind die Bücher nicht durch die Benutzer am meisten gefährdet, sondern ebenso stark durch die interne Benutzung in Archiven und Bibliotheken. Die Bücherstützen sollten nie mit einem Stoff oder Papier eingewickelt wer, weil dadurch die anti-rutschwirkung des Schaumstoffes ausgehebelt wird und die Bücher dadurch von der Bücherstütze heruntergleiten. Damit man Schmutz von degradierten Lederbän nicht sofort auf der Bücherstütze sieht, wer diese aus antrazithfarbigem Schaumstoff gefertigt. Die Bücherstützen aus Schaumstoff wur vom Englischen Buchrestaurator Christopher Clarkson (GB) entwickelt. 5