Wanderführer + Karte 5200 Ruhrgebiet 50 Touren von Bernhard Pollmann - Tourenkarte zum Mitnehmen - GPX-Daten zum Download www.kompass.de
setzt sich dann im flachen westlichen Ruhrgebiet fort. Bis zur Einführung der Dampfmaschine 1819 durch den Industriellen Friedrich Harkort, den Vater des Ruhrgebiets, war die Ruhr die Seele des von Romantikern verklärten malerischen Ruhrtales. In diesem malerischen Tal entstand die älteste Bergbauzone des Ruhrgebiets: Jahrhundertelang wurden die Kohlenflöze an der Erdoberfläche abgegraben, bis die dabei entstandenen Schürfgruben mit Wasser voll liefen, später gingen die Bergleute dazu über, in die Hänge des Ruhrtales leicht ansteigende Stollen zu treiben, aus denen eingesickertes Wasser leicht wieder auslaufen konnte. Alle Bergbaubetriebe sind inzwischen geschlossen, das Ruhrtal ist ein bedeutendes Naherholungsgebiet, in den Hängen des Tales verläuft als Hauptwanderweg der Ruhrhöhenweg. Ardey: Höchstes Bergland im Ruhrgebiet Das Ardeygebirge mit den Ruinen der Hohensyburg über der Mündung der Lenne markiert im Sandsteinrücken Auf dem Heil (273 m) oberhalb von Herdecke die höchste Landmarke des Ruhrgebiets. Der Ruhrhöhenweg führt über das Dach des bewaldeten Bergzuges, der einmalige Ausblicke ins Sauerland und ins Bergische Land bietet, im Ruhrtal am Fuß des Ardeygebirges wurden die Freizeitseen Hengstey- und Harkortsee aufgestaut. Das Ardeygebirge ist ein Knotenpunkt von Wanderwegen, die Hohensyburg eine der bedeutendsten Burgruinen Westfalens, am Südfuß liegen die Städte Schwerte, Herdecke, Wetter und Witten, die Nordabdachung erstreckt sich zum großen Teil auf Dortmunder Gebiet. Ruhrhöhenweg Der Ruhrhöhenweg ist der Hauptwanderweg über den Höhen des Ruhrtales. Von der Quelle im Hochsauerland folgt er der Ruhr bis zur Mündung in den Niederrhein in Duisburg spannende 244 Wanderkilometer begleiten den Fluss auf den bewaldeten Höhen und Panoramakuppen, die sich steil aus dem Ruhrtal erheben. Das Ardeygebirge mit seinen Laubwäldern und Aussichtsfelsen ist der erste Höhepunkt des Ruhrhöhenwegs im Ruhrgebiet, in Witten leitet er durch das Muttental, die Wiege des Ruhrbergbaus, und führt auf die aussichtsreichen Ausläufer des Bergischen Landes links der Ruhr hinauf ein Landschaftspanorama folgt hier dem nächsten, dann setzt die romanische Basilika von Werden einen sakralen Kulturhöhepunkt. Im Wechsel aus Buchen-/ Stechpalmen-Wäldern schlängelt sich der Weg weiter nach Kettwig vor der Brücke und leitet durch das große Waldgebiet von Mülheim und Duisburg zum Duisburger Zoo. Dort beginnt kurz hinter dem Kaiserberg der Schlussspurt zur Monumentalstele Rheinorange an der Mündung in den Rhein. Essen: Größte Stadt im Ruhrgebiet Die Messestadt Essen, die größte Stadt im Ruhrgebiet, erstreckt sich von den Villensiedlungen auf den bewaldeten Höhen des Ruhrtales im Süden (hier der Baldeneysee und die Villa Hügel mit der historischen Sammlung Krupp) über die nach Norden abdachende Hellwegzone bis zum Industriehafen am Rhein-Herne- Kanal in der Emscherniederung, fast 50 % des Stadtgebiets sind Wald- und Grünflächen; die Zeche Zollverein, ein 13
Das Gebiet Colani-Ei. ( Jürgen Hüsmert/pixelio.de) Symbol der Bergbaugeschichte im Ruhrgebiet, gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Den Ausgangspunkt für die Besiedlung dieses riesigen Areals bildeten neben der Reichsstadt Essen (Münster mit ottonischer Krypta und Westwerk; Goldene Madonna im Münsterschatzmuseum) die ehemalige Benediktinerabtei in Werden (karolingische Ringkrypta, ottonisches Westwerk) sowie der Marktflecken Steele. Das Museum Folkwang ist ein bedeutendes Museum der Kunst des 19./20. Jahrhunderts, nach Plänen von Alvar Aalto wurde 1983 88 das Opernhaus Essen erbaut. Das Ruhrlandmuseum präsentiert die Geologie-, Industrie- und Sozialgeschichte des Ruhrgebiets. Dortmund: Zentrum des östlichen Ruhrgebiets Dortmund ist die größte Stadt Westfalens und des östlichen Ruhrgebiets. Der Kern der historischen Hanse- und Reichsstadt mit Reinoldi-, Marien-, Propstei- und Petrikirche liegt im Hellwegtal, das überragt wird von den nördlichsten Ausläufern der Mittelgebirgsschwelle: Auf der Höhe über dem Hellwegtal befinden sich der Westfalenpark mit dem Fernsehturm Florian und dem Deutschen Rosarium, der Signal Iduna Park (Spielstätte von Borussia Dortmund) und die Westfalenhallen, weiter südlich steigt das Stadtgebiet zu den Ruinen der Hohensyburg (Spielbank) auf dem waldreichen Ardeygebirge (244 m) über dem Ruhrtal an. Nördlich des Hellwegtales beginnt am Dortmunder Hafen, dem größten Kanalhafen Europas, der Dortmund- Ems-Kanal, der die Metropole Westfalens seit 1899 mit der Nordsee verbindet. Bedeutende Museen sind das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, das Museum für Kunst der Gegenwart (Museum am Ostwall) und das Museum für Naturkunde. 14
Allgemeine Tourenhinweise Schwierigkeitsgrade leicht In der Regel gut angelegte und gut markierte (Berg-) Wege ohne echte Gefahrenstellen, die jeder mann begehen kann. Das schließt aber kurze, kräftige Steigungen nicht aus. Auch für alpine Anfänger geeignet. mittel Wege und Steige in felsigem, hochalpinem Ge län de, die teils mit Leitern und Drahtseilen versehen sind. Ein Mindestmaß an alpiner Erfahrung, Tritt sicherheit und vor allem fes tes Schuhwerk sollten nicht fehlen. schwer Anspruchsvolle, z. T. auch recht lange Bergtouren mit teils ausge setz ten und auch ge fähr lichen Stel len. Kondition, Schwindelfreiheit so wie Trittsicherheit sind ebenso notwendig wie die richtige Ausrüstung. Hinweis Gehzeiten und Schwierigkeitsbewertungen können nur Richtwerte sein. Objektive Faktoren wie das Wetter und individuelle Voraussetzungen gilt es zu berücksichtigen! Schifffahrt Auf allen Ruhrstauseen drehen Ausflugsschiffe ihre Runden. Auf dem Halterner See kreuzt von Mai bis Oktober das Fahrgastschiff MS Möwe. einkehrmöglichkeiten Das Einkehrsymbol bezieht sich auf Einkehrmöglichkeiten unterwegs. Da sich die Öffnungszeiten saisonal und regional sehr unterscheiden, sollten Sie sich vorab über Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten informieren. Infos S. 190 193. meine lieblingstour Vom Dortmunder Höhenort Syburg an den Ruinen der Hohensyburg führt die naturschöne Waldwanderung mit zahlreichen herrlichen Aussichtsstellen (u. a. mit grandiosen Tiefblicken hinab zum Hengsteysee und zum Harkortsee) über den Kamm des Ardeygebirges nach Wetter im Ruhrtal (Tour 5). Sankt Peter zu Syburg. ( Thomas Max Müller/pixelio.de) 15
Meine Highlights h1 h2 h3 h 1: Von der Burgstadt Wetter am Harkortsee führt der Ruhrhöhenweg durch die Wälder des westlichen Ardeygebirges zum Hohenstein und nach Witten. Tour 10, Seite 47 h 2: Vom Harkortsee führt eine abwechslungsreiche Aussichts- und Waldwanderung durch die historische Altstadt von Wetter zur Burgfreiheit und über die von alten Buchen geschmückten höchsten Höhen des Ardeygebirges. Tour 9, Seite 44 h 3: Durch das Muttental, in das die Sage die Erfindung des Kohlebergbaus verlegt, geht es landschaftlich sehr abwechslungsreich zur Burgruine Hardenstein. Tour 13, Seite 57 16
h4 h5 h 4: Von Hattingen geht es aussichtsreich hinauf zum Schulenberg und zu den Ruinen der Isenburg hoch über der Ruhr, an der der Leinpfad zurück nach Hattingen führt. Tour 17, Seite 71 h 5: Eine landschaftlich ausgezeichnete Heide- und Waldwanderung führt durch die Westruper Heide zum Halterner Stausee. Tour 41, Seite 153 17