Album für die Mutter
Album für die Mutter Goethe-Gruppe: Melanie MURST Laura KADIEBWE Sarah DUFFNER Laura BAUMGARTNER Charline KELLER Lara DÖRGE Katharina KIEFER Stefanie JUST Marie-Sophie VERDUN
Für Katharina Elisabeth Samstag,18. August 1775 Sehr geehrte Mutter, wie Sie wissen, bin ich schon seit einem halben Jahr in Weimar. Mein lieber Freund Carl August, der Großherzog von Sachsen-Weimar- Eisenach, hat mir ein Gartenhaus im großen Park an der Ilm geschenkt. Vorher war es ein ehemaliges Weinberghaus und ich kann nun endlich mit der Gestaltung des Gartens als auch der Inneneinrichtung des Hauses beginnen. Mein Garten ist nicht sehr groß, aber ausreichend für die Anpflanzung mehrerer Blumen und auch Gemüse, wie Spargel, geeignet. Vor einer Woche habe ich mein Arbeitszimmer fertig gestellt. Ich habe eine gut ausgestattete Bibliothek. Mein Haus ist zwar klein, aber die Ruhe und die Abgeschiedenheit inspirieren mich. Ich habe schon mehrere Gedichte geschrieben. Die Themen sind verschieden. Ich schicke Ihnen mein neuestes Werk, An den Mond. Carl August hat es gemocht. Ich freue mich auf Ihre Meinung. Ich habe Ihnen ein Album mit vielen Bilder von meinem Gartenhaus geschickt.
Liebe Mutter, als ich in Weimar angekommen bin, knüpfte ich sofort eine enge Freundschaft mit dem jungen Herzog Carl August. Wir verstehen den selben Spaß und amüsieren uns oft zusammen. Im Laufe des Briefes werde ich dir ein paar Erlebnisse vorstellen. Carl August und mir gefällt es nachts in weißen Bettlaken durch den Nebel zu reiten. Wir erschrecken somit die Bauern, die sofort auf die Knien fallen und sich bekreuzigen. Im Dezember gingen wir Schlitten fahren. Mein Freund Carl August schlug sich mit der Peitsche ins Auge, fiel runter und wurde von einem Hufschlag verletzt. Er litt an einem Rheumatismus. Die Hofleute sorgten sich um ihn und die Dynastie, die in Gefahr sein konnte. Carl August und ich tranken jeden Abend und machten uns über die besorgte Hofgesellschaft lustig. Letzte Woche haben wir in dem Dorf Fässer und Kisten eines Kaufmannes den Berg hinab gerollt. Wir haben dabei in seiner Stube getafelt und gebechert. Mir gefiel sein Portrait überhaupt nicht. Deshalb schnitt ich das Gesicht aus und grinste dem Heimkehrenden mit seinem eigenen braunen Gesicht und den großen Augen an. Gestern Nacht gingen Carl August und ich in das Dorf. Wir waren besoffen und genossen unsere Zeit mit schönen und jungen Dorfmädchen. Ich möchte gerne wissen, was die Einwohner jetzt über uns und hauptsächlich über ihren Herzog denken. Du siehst Mutter, dass es mir in Weimar gefällt. Carl August ist mein Herzog aber auch ein sehr guter Freund. Er hat mir ein Haus in seinem Garten geschenkt.
Diese Büste repräsentiert meinen Freund, Herzog Carl August. Dies ist ein Portrait von mir. Es wurde von dem Künstler Georg Melchior Kraus gemalt.
Das Erdsälchen Das erste Zimmer nach dem Eingang ist das Erdsälchen. Darin empfange ich alle meine lieben Gäste. Aus diesem Grund befinden sich darin Stühle, ein Tisch, ein Canapé, eine Commode, Kleiderständer, Büsten und Blumen oder eine Kleinigkeit zum Essen. Die Gardienen habe ich mit meinen Inizialen besticken lassen. Ich habe noch vor, ein Gemälde aufzuhängen.
Das Altanzimmer Hier kannst Du mein Altanzimmer sehen. In diesem Zimmer empfange ich meine Gäste, also habe ich es sehr gemütlich eingerichtet. Das Sofa lädt zu einem behaglichen Zusammensein ein. Im Winter kann man den Kamin anzünden, wodurch eine wohlige Atmosphäre entsteht. Wenn einem danach ist, kann man sich auch ans Cembalo setzten und seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Mit den Bildern hoffe ich, eine schöne Stimmung zu schaffen. Ich hoffe, dass meine Gäste und Freunde sich in diesem Zimmer wohlfühlen.
Das Arbeitszimmer Liebe Mutter, hier hast du einen Anblick von meinem Arbeitszimmer im Gartenhaus. Was meinst du dazu? Ich habe lange über seine Einrichtung nachgedacht. Der Schreibtisch steht neben dem Fenster, ich brauche also kein Kerzenlicht, und mein Regal habe ich bei einem berühmten Künstler gekauft. Oft entspanne ich mich in dem komfortabel Sofa. Ich habe davon auch viele Bilder, und bald ein Portrait. Ich hoffe du kommst bald, um mein Haus zu besichtigen und dies alles zu bewundern. Bis bald, dein Sohn, Johann Wolfgang von Goethe Eine Skizze von Carl August Mein Schreibtisch
Mein Portrait hängt im Arbeitszimmer Meine neue Bibliothek
Ich werde Ihnen die Bibliothek vorstellen. Wenn Sie rein kommen, sehen ein Möbel. Auf den Boden, ganz in der Mitte des Zimmer gibt es einen Teppich mit ganz schönen Blumen. Weil ich oft unordentlich bin, finden sich ein paar Bücher auf dem Boden. Und letzendlich steht ein brauner Sessel ganz links neben dem Fenster. Die Bibliothek
Der Altan Wie Sie genau wissen, bin ich ein naturbesessener und interessierter Mann. Deshalb dachte ich mir, es wäre wunderbar, wenn ich des Nachts die Sterne beobachten und des Tags die Sonne genießen könnte. Aus diesem Grunde entschied ich mich dafür, einen Altan an mein wunderbares Gartenhaus anzubauen.er ist schön geworden, ich genieße jede Stunde, die ich dort verbringen kann. Ich habe nun schon ein paar Mal dort geschlafen und die Dunkelheit genossen, doch erholsam waren diese Nächte nicht.ich bin oft aufgewacht, doch dann konnte ich die Sterne wieder beobachten. Jedes Mal überströmte mich ein Glücksgefühl, wenn sich die Sternbilder wieder verändert hatten. Tagsüber sitze ich gerne auf einem Stuhl an einem Tisch, den ich auf den Altan gestellt habe, damit ich die Sonne und den Ausblick genießen kann. Am Rande des Altans habe ich Blumen in Töpfe gepflanzt, damit auch hier die Natur allgegenwärtig ist. Ich bin mir sicher, dass Euch dieser einmalige Platz an meinem Gartenhaus genauso gefallen würde wie mir!
Das Denkmal
In meinem schönen Garten habe ich eine wunderbare Statue stehen. Ich habe sie selbst entworfen. Ich wollte mein reines Glück zur Geltung bringen. Die Statue ist ziemlich groß, weil sie eine große Bedeutung hat. Es sind zwei Lippen, die zusammengesetzt sind. Für mich ist die Liebe der Inhalt des Glücks. Deshalb auch die zwei Lippen. Es soll die bindende und untrennbare Liebe zweier Personen zeigen. Die Lippen sind das Symbol der ewigen Liebe und der unendlichen Verbundenheit. Dieses Symbol bereichert mein Leben, denn ohne Liebe kann ein Mensch nicht leben. Zudem steht auch die Familie im Vordergrund. Du weißt ja, dass die Familie für mich alles ist. Somit bin ich in Gedanken immer bei dir, Mutter.