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Transkript:

B u ndesstrafg eri c ht Tribunal penal federal Tribunale penale federale Tribunal penal federal Geschaftsnummer: BB.201564-65 Beschluss vom 19. Juni 2015 Beschwerdekammer Besetzung Bundesstrafrichter Andreas J. Keller, Vorsitz, Cornelia Cova und Nathalie Zufferey Franciolli, Gerichtsschreiberin Chantal Bli:ittler Grivet Fojaja Parteien 1. Kale Kepekaio GUMAPAC, 15-1939, 20th Avenue, HI 96749, US-Kea'au 2., 3061 Kaohe Road, HI 96754, US-Kilauea, beide vertreten durch David Keanu Sai, HI 968052194, US-Honolulu, Zustelladresse: c/o Michico Testini, Av. Eugene Lance 44, 1212 Grand Lancy Gesuchsteller/BeschwerdefUhrer gegen BUNDESANWAL TSCHAFT, Taubenstrasse 16, 3003 Bern, Gesuch sg eg nerin/beschwerdeg eg neri n Gegenstand Wiederherstellung einer Frist (Art. 94 StPO)

Die Beschwerdekammer halt fest, dass: mit Schreiben vom 21. Januar 2015 (nachfolgend, "BeschwerdefUhrer" oder "Gesuchsteller") und dessen Vertreter David Keanu Sai (nachfolgend "Sai") Strafanzeige bei der Bundesanwaltschaft erhoben und geltend machten, sei Geschadigter eines Kriegsverbre- chens im Sinne von Art. 115 StPO, weil er in den Jahren 2006-2007 und 2011-2013 ungerechtfertigterweise Steuerabgaben an die US-amerikanischen Behorden auf Hawaii geleistet habe; zudem Opfer eines Betrugs, begangen durch den Staat Hawaii, sei, indem er gemeinsam mit seiner Ehefrau eine Immobilie habe erwerben wollen, was aber aufgrund der fehlenden Legitimitat der staatlichen Behorden Hawaiis zur Obertragung des Eigentumstitels nicht moglich sei; daher der Gouverneur des Staates von Hawaii, Neil Abercrombie (nachfolgend "Abercrombie"), Leutnant Shan Tsutsui (nachfolgend "Tsutsui"), der Direktor der Steuerbehorde Frederik Pablo (nachfolgend "Pablo") und dessen Stellvertreter Joshua Wisch (nachfolgend "Wisch") wegen Plunderung des privaten Eigentums von und wegen Betrugs strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen seien; mit Schreiben vom 22. Januar 2015 zudem Sai namens Kale Kepekaio Gumapac (nachfolgend "Gumapac", "BeschwerdefUhrer" oder "Gesuchsteller") an die Bundesanwaltschaft gelangte und diese aufforderte, ein Strafverfahren gegen Josef Ackermann (nachfolgend "Ackermann"), ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Bank National Trust Company (nachfolgend "Deutsche Bank"), zu eroffnen und dabei Rechte aus Art. 1 des ungekundigten Freundschaftsvertrages zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem damaligen Hawaiischen Konig vom 20. Juli 1864 geltend machte; diese Anschuldigung aus einer zivilrechtlichen Streitigkeit zwischen Gumapac und der Deutschen Bank herruhren wurde; Gumapac Eigentumer eines Grundstucks auf Hawaii und Hypothekarkreditschuldner der Deutschen Bank gewesen sei; der Eigentumserwerbstitel infolge der illegalen Annexion des Konigreichs Hawaii jedoch nichtig sei, da die ortlichen US-amerikanischen Notare gar nicht zur Eigentumsubertragung legitimiert gewesen seien; die Deutsche Bank diesen Umstand nicht erkannt habe und das Haus Gumapacs zur Deckung der Hypothekarforderung liquidiert hatte, anstatt ihre Rechte aus einer "title insurance" geltend zu machen; die Bank daher das Haus Gumapacs geplundert habe im Sinne des Kriegsvolkerrechts (BB.2015.36-37 Verfahrensakten Ordner Lasche 3 und 5); die Bundesanwaltschaft am 3. Februar 2015 die Nichtanhandnahme der Strafanzeigen und Privatklagen gegen Ackermann, Abercrombie, Tsutsui, Pablo und Wisch wegen Kriegsverbrechen, angeblich begangen auf Hawaii

zwischen 2006 und 2013, verfugte (BB.2015.36-37 Verfahrensakten Ordner Lasche 3 = act. 1.1); dagegen Gumapac und mit Beschwerde vom 31. Marz 2015 an die Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts gelangten und sinngemass die Aufhebung der Nichtannahmeverfugung und die DurchfUhrung eines Strafverfahrens gegen die von ihnen Angezeigten verlangten (BB.2015.3637 act. 1); die Beschwerdekammer mit Beschluss BB.2015.36-37 vom 28. April 2015 auf die Beschwerde nicht eintrat, da die zehntagige Beschwerdefrist nicht eingehalten worden war; am 6. Mai 2015 ein Mitarbeiter von Sai, Lorenz Gonschor, der Beschwerdekammer telefonisch mitteilte, den Beschluss vom 28. April 2015 ohne Unterschriften und Stempel erhalten zu haben (BB.2015.36-37 act. 8); die Beschwerdekammer am 7. Mai 2015 den BeschwerdefUhrern ein zweites Exemplar des Beschlusses vom 28. April 2015 zustellte (BB.2015.36-37 act. 9); die BeschwerdefUhrer am 15. Mai 2015 mit einer "Berufungsanmeldung" an die Beschwerdekammer gelangten; die Beschwerdekammer diese Eingabe gestutzt auf Art. 39 StPO dem Bundesgericht weiterleitete (BB.2015.36-37 act. 11 und 12), wo das Beschwerdeverfahren gegenwartig unter der Verfahrensnummer 6B_563/2015 hangig ist (BB.2015.36-37 act. 14); die BeschwerdefUhrer mit Eingabe vom 8. Juni 2015 (hierorts am 16. Juni 2015 eingegangen) um Wiederherstellung der Beschwerdefrist gegen die Nichtanhandnahmeverfugung der Beschwerdegegnerin vom 3. Februar 2015 ersuchen (act. 1). Die Beschwerdekammer zieht in Erwagung, dass: gem ass Art. 94 Abs. 1 StPO eine Partei, die eine Frist versaumt und sofern ihr daraus ein erheblicher und unersetzlicher Rechtsverlust erwachst, die Wiederherstellung der Frist verlangen kann, wobei sie glaubhaft zu machen hat, dass sie an der Saumnis kein Verschulden trifft;

das Gesuch innerhalb von 30 Tagen nach Wegfall des Saumnisgrundes schriftlich und begrundet bei der Behbrde zu stellen ist, bei welcher die versaumte Verhandlungshandlung hatte vorgenommen werden mussen; innert der gleichen Frist die versaumte Verfahrenshandlung nachgeholt werden muss (Art. 94 Abs. 2 StPO); die Saumnis unverschuldet gilt, wenn objektive oder subjektive Grunde, wie Krankheit, Unfall oder Naturereignisse, es dem Betroffenen verunmbglichten, die Frist zu wahren (BRUSCHWEILER, in: Donatsch/Hansjakob/Lieber [Hrsg.], Kommentar zur Schweizerischen Strafprozessordnung [StPO], 2. Aufl., Zurich/Basel/Genf 2014, N 2 zu Art. 94); demgegenuber etwa Schwierigkeiten bei der postalischen Zustellung aus dem Ausland, Rechtsunkenntnis oder mangelnde Sprachkenntnis keine Wiederherstellungsgrunde darstellen (Urteil des Bundesgerichts 1B_250/2012 vom 31. Juli 2012, E. 2.3; RIEDO, in: Niggli/HeerlWiprachtiger [Hrsg.], Schweizerische Strafprozessordnung, 2. Aufl., Basel 2014, N 38 zu Art. 94); die Gesuchsteller ausfuhren, dass die Nichtanhandnahmeverfugung zunachst ins Englische und die Beschwerde alsdann vom Englischen ins Deutsche hatten ubersetzt werden mussen, sodass die Beschwerde erst am 1. April 2015 versandbereit gewesen sei; die Gesuchsteller de facto bloss 3 Tage Zeit gehabt hatten, um die Beschwerde zu verfassen, da die restlichen Tage fur die Obersetzungen verwendet worden seien; infolge Abwesenheit einer Schweizerischen Poststelle und/oder einer rechtmassigen konsularischen Vertretung der Schweiz auf den Hawaiischen Inseln die Gesuchsteller zwingend einen privaten Kurierdienst hatten beauftragen mussen, welchem sie die Beschwerde in guten Treuen am 1. April 2015, mithin einen Tag vor Ablauf der Beschwerdefrist, ubergeben hatten (act. 1 S. 5 f.); Versaumnis infolge Obersetzungstatigkeiten und Unkenntnis des geltenden Prozessrechts jedoch keine Wiederherstellungsgrunde darstellen; die Gesuchsteller damit weder subjektive noch objektive Grunde fur eine unverschuldete Saumnis glaubhaft gemacht haben, die Versaumnis mithin als von den Gesuchstellern verschuldet gilt, weshalb das Wiederherstellungsgesuch sogleich und ohne DurchfUhrung eines Schriftenwechsels abzuweisen ist (Art. 390 Abs. 2 StPO e contrario); unter diesen Umstanden die Frage der fristgerechten Einreichung des Wiederherstellungsgesuch nicht geklart werden muss;

- 5 - bei diesem Ausgang die Gesuchsteller die Gerichtskosten zu tragen hatten (Art. 428 Abs. 1 StPO), aufgrund der gegebenen Umstande jedoch auf die Erhebung einer GerichtsgebClhr zu verzichten ist (DOMEISEN, in: Niggli/HeerlWiprachtiger [Hrsg.], Schweizerische Strafprozessordnung [StPOl, 2. Auf!., Basel 2014, N 5 zu Art. 428).

- 6 - Demnach erkennt die Beschwerdekammer: 1. Das Gesuch um Wiederherstellung der Beschwerdefrist wird abgewiesen. 2. Es wird keine GerichtsgebOhr erhoben. Bellinzona, 19. Juni 2015 1m Namen der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts Zustellung an David Keanu Sai, Zustelladresse: c/o Michico Testini, Avenue Eugene Lance 44, 1212 Grand-Laney Bundesanwaltschaft, Andreas MOiler, Staatsanwalt des Bundes, Taubenstrasse 16, 3003 Bern (SV.15.01 01 O-MUA; unter Beilage einer Kopie von act. 1); Bundesgericht im Verfahren 6B_563/2015 Rechtsmittelbelehrung Gegen diesen Entscheid ist kein ordentliches Rechtsmittel gegeben. Tribunale penale federale t 9 GIU. 2ot5 VERSAND I EXPEDITION I