Gottesdienst zum Beginn der Aktion "Brot für alle" Kirche Brittnau Sonntag, 21. Februar 2016 "Verantwortung tragen Gerechtigkeit stärken"

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Transkript:

Gottesdienst zum Beginn der Aktion "Brot für alle" Kirche Brittnau Sonntag, 21. Februar 2016 "" Text: 2. Kor 9, 6-8; 11 Liebi Gmeind, Das Pauluswort zum Start vo der Aktion "Brot für alle" macht eus klar, dass s'übercho und s'defürdanke die einti Siite s'teile mit de-n-andere die anderi Siite vo de gliiche Medaillie, vo de gliiche Sach isch Nämlech: Vom Läbe i de persönleche Nochfolg vo Jesus. Zu dene zwe Siite, wo eis sind, isch mir en Gschicht us däre Ziit d'sinn cho, wo's au bi eus no Hunger und grossi Not gäh het: In-ere einsame Gägend läbt es Buurenehepaar, wo härt muess chrampfe, will ihre Bode fasch nüüt häärgit. Einisch aber cha de Puur echli Sootguet vo de magere-n-ärnt uf d'siite tue. Mit de Bitt um riiche Sääge, säjt är das Sootguet im Früehlig uus. Aber gli drufabe chunnt de Froscht und alles verfrüürt. Do seit de Puur zu synere Frau: "Riib Baumrindi und mischsie under s'wenige Mehl wo-mer no händ. Es git en härte Winter. Mir wärde Hunger ha!" Im Früehlig druuf verzichtet s'ehepaar uf alles, wo ned unbedingt nötig isch, und chauft mit dem Gäld wieder neus Sootguet. Wieder tuet's de Buur mit de Säägensbitt i Bode. Und s'sooguet goht uuf und riift zur Freud vom Ehepaar zu schöner Frucht äne. Aber churz vor der Ärnt verwüeschtet es Unwätter fasch de ganzi Ärntesääge. Wieder muess de Puur synere Frau säge, sie sölli Baumrindi under s'wenige Mähl mische. Vom würklech allerletschte, wo sie no händ, chauft s'ehepaar im dritte Früehlig nomol Sootguet. Au damol säjt's de Puur mit de Bitt um Gottes Sääge. Das Johr aber, goht d'soot ned nur wunderbar uuf, wachst und riifet. Nei: Das Johr cha s'ehepaar au en gueti, riichi Ärnt iifahre. Es danket do defüür Gott voll Freud und loobt ihn für syni Güeti. Am-ene-n-Obe aber, wo de Buur no einisch dankbar i syni Schüür goht goge die riich Ärnt aaluege, gseht är, wo-n-är zrugg chunnt, wie syni Frau i de Chuchi stoht, Baumrindi riibt und under s'mähl mischt.

Seite -2 "Muetter, was machsch du do?" frogt är syni Frau ganz überrascht, "mir händ doch en gueti Ärnt gha." "Sicher", git sie zur Antwort, "sicher, aber hesch du öppe vergässe, dass hüür eusem Nochber die ganz Ärnt verfroore-n-isch? Mir bringe-n-ihm doch en Wage Mählsäck übere, süsch chönne-mer eus jo gar ned richtig freue und ehrlech Gott danke." Mit de Bitt um Gottes Säge säje d'sägesgaabe freudig ärnte Gott defüür danke mit den-andere die gschänkte Gaabe teile. D'Buurfrau i däre Gschicht, het es Gspüüri für die Ganzheit, für die beede Siite vo de Medallie: s'überchoo und s'danke einersiits, s'teile anderersiits. Dass s'teile für en Christ öppis Zentrals isch, do drüber git's sicher e kei Zwifel: Wo Mönsche i ihrem Läbe d'gnad vo Gott dörfe erfahre, syni Liebi persönlech dörfe erläbe, wärde sie ihre Bsitz und ihres Iikomme öb us der Industrie, em Gwärb, de Landwirtschaft oder de Pensions- und AHV-Kasse dankbar entgägenäh und ganz de Herrschaft vo Jesus understelle Wer wenig sät, der wird auch wenig ernten; wer aber viel sät, der wird auch viel ernten. Wo Mönsche hütt do z'brittnau wie zur Ziit vom Paulus z'korinth meh verdiene, als sie sälber zum Läbe bruuche, seit-ne de Paulus, dass Gott ihne ned meh git, will sie besser oder gschiiter sind als anderi. Viellmeh verdiene sie für anderi, für die, wo weniger händ, MIT! So werdet ihr nicht nur selbst genug haben, sondern auch noch den anderen reichlich Gutes tun können. Mir verdiene also MIT, für die Mönsche, wo weniger händ, wo z'wenig händ. Mir chömme meh über, als mir bruuche, meh, als mir nötig händ und sind dorom uufgrüeft nach em Bispill vo de Buurefrau i eusere Gschicht us Dankbarkeit vo eusem Überfluss wiiterzgäh, euse Überfluss z'teile mit dene wo's bruuche. Was aber bedüütet das im globale Zämehang? Ich meinti, dass d'dankbarkeit en Schlüssel isch zu däre Froog:

Seite -3 D'Dankbarkeit git eus z'gspüüre, dass Bsitz und Gwünn Verantwortig mit sech bringe. Bsitz und Gwünn diene nie nur im eigene Wohlergoh, sondern em-ene grössere Ziel. D'Buurefrau i eusere Gschicht, sie weiss: Es git Grössers als myn persönleche Gwünn. Ich diene mit dem wo-n-i mache und mit dem wo-n-i ha Gott und do demit im Läbe und im Wohlergoh vo mym Nochber, vo mym Mitmösch: BROT FÜR ALLE Mit dem, wo-n-ich ha und vo Gott gschänkt öberchome und das isch ned nur säb Chorn i eusere Gschicht, das isch ned nume de Bsitz sondern do ghört au d'sicherheit, d'bildig, d'körperchraft dezue, mit all dem wo-n-ich ha und vo Gott gschänkt öberchume isch en Verantwortig für s'gmeinwohl verchnüpft. Und die Verantwortig, die träg ned nume ich persönlech, nei, die Verantwortig träge au ganzi Staate und globali Unternähme. Und die Verantwortig, die macht ned bi mym Nochber oder a de Landesgränze halt, sondern umschlüsst alli betroffene Mönsche und Resource: Brot für ALLE Us däre Verantwortig use söll ich teile, oder ebe Verantwortung tragen. Verantwortig träge aber, das heisst: Gerechtigkeit stärken Und do demit simmer bim Kampagnethema vo Brot für alle für das Johr: Wenn ich Verantwortig träge, denn gilt's für me, was de Paulus de Korinther schribt: Gott kann euch so reich beschenken, dass ihr nicht nur jederzeit genug habt für euch selbst, sondern auch noch anderen reichlich Gutes tun könnt. Us dem "Stärken der Gerechtigkeit" aber, us dem Teile wachst d'dankbarkeit. Dankbar sy für das, wo-n-is gschänkt isch. Dankbar sy für das, wo-mer drus erwirtschafte. Und beedes Gschänk und Gwünn sölle mer verantwortigsvoll iisetze und teile zum Wohl vo möglechst viele Mitmönsche. Zu dem Teile no zwe Gedanke: Erstens: Es git Mönsche, wo wäge dem Teile i-ne falsche, i-ne gsetzleche Zwang grote:

Seite -4 Die Mönsche füehle sech zum Teile zum Gäh verpflichtet. Sie müend z.bsp. de Zähnti gäh, sie füehle sech dezue verpflechtet, will das en guete Christ ebe macht, jo will das en Christ muess mache! S'Evangelium aber, widerspricht däre-n-istellig diametral. So soll jeder für sich selbst entscheiden, wieviel er geben will, und zwar freiwillig und nicht, weil die anderen es tun. S'Gäh, s'teile, d'grächtigkeit stärke muess us der Dankbarkeit vom Überchoh ha use gscheh us de Freud a de riiche Ärnt wie säbi Buurefrau i de Gschicht. Denn: s'überchoh und s'danke und uf der einte Siite s'teile, s'gäh, d'grächtigkeit stärke uf der andere, ghöre zäme. Löst-mer eis Glied us däre Chetti use, wird s'ganze es unglaubwürdig Müesse. Gott liebt den, der fröhlich gibt. Dankbars Teile, fröhlechs Gäh um d'grächtigkeit uf däre Welt z'stärche, das macht fröhlech und glücklech. Und de zweut Gedanke S'Gäh dörf nie mit-emene Lohngedanke verbunde sy, au wenn dä nume irgendwo im Hinderchopf umenand geischteret. Niemer cha wägem freiwillige Gäh, wägem Verantwortig träge bi Gott uf-ne besseri Note spekuliere, oder sogar uf es Freibillet i Himmel. Eso, wie niemer es Chind vor-em Vertrinke rettet, dass är am nächste Tag uf de Frontsiite vom Zofiger Tagblatt abbildet isch, so söll au kei Christ mit der Absicht gäh und teile, vo Gott do defüür Lohn überzchoo. Denn: Ned gueti Wärch füehre zum Heil, sondern ganz elei de Wäg über Jesus Christus de Wäg über s'chrüz de Wäg vom Aanäh vo de Gnad de Wäg vom Aanäh vo de gschänkte Vergäbig de Wäg vo mynere persönleche Entscheidig für Jesus, vo mynere Entscheidig myn Wäg i synere Nochfolg, mit ihm z'goh. Und die grundsätzlech Entscheidig isch es, wo i mir die säb Dankbarkeit weckt, säbe Wunsch d'grächtigkeit uf däre Welt z'stärche.

Seite -5 S'Läbe i de persönleche Nochfolg vo Jesus als Verantwortig träge, als Übercho und Danke und als Stärke vo der Grächtigkeit uf däre Wält, als Gäh und Teile. das ghört unverrückbar zäme. Amen